Die alten Griechen hatten hundert Tage Urlaub im Jahr – Heute die Diskussion um das richtige Maß Arbeit und Freizeit, Work-Life-Balance. Diskussionsbeitrag von Norbert Hahn, Hahn Fertigungstechnik GmbH.
Die Freizeit - ein Geschenk der modernen Welt und der Technik
1. Typ: Unternehmensinformation
Kategorie: Bildung | Karriere | Schulungen
Die Freizeit - ein Geschenk der modernen Welt und der Technik
Gedanken rund um die Arbeitswelt - Zusammenspiel freie Zeit und Arbeit, Entwicklung der Gesellschaft
Hahn Fertigungstechnik GmbH, Papenburg / Niedersachsen
Diskussionsbeitrag von Norbert Hahn, Hahn Fertigungstechnik GmbH, Papenburg in Niedersachsen
Freizeit, Arbeit, Urlaub, Familienzeit, Pflichten und Rechte, Gedanken über die Gestaltung des Lebens
Lehre aus der Geschichte - Nur Spannung und Entspannung entsprechen dem Menschen.
Der griechische Philosoph Aristoteles bemerkte, dass sein Heimatvolk, die Spartaner, nur dann stark waren, wenn sie
Krieg führten. In Friedenszeiten, also wenn viel Freizeit vorhanden war, brach ihr Reich zusammen. Die Gesellschaft
war also nicht in der Lage, die freie Zeit zu ertragen. Die Freizeit wurde als Bedrohung des Friedens und der
gesellschaftlichen Ordnung empfunden. Auch heute, 2500 Jahre später, wird das Phänomen der freien Zeit eifrig
diskutiert.
Was? Die alten Griechen hatten hundert Tage Urlaub im Jahr?
Zurück zur Geschichte: Im hellenistischen Griechenland war fast ein Drittel des Jahres für Theatervorstellungen,
politische Aktivitäten, Festlichkeiten u.a. reserviert. Auch der alte römische Kalender zählte schließlich nur die Hälfte des
Jahres als Feiertage. Muße war das Thema, und nicht Arbeit. Es gab sogar eine Klasse derjenigen, die nicht arbeiteten,
die müßige Klasse. Das waren Priester, Schauspieler oder Krieger, die ausschließlich nicht produktiven Aufgaben
dienten. Natürlich hat die Medaille zwei Seiten: Frauen und Sklaven hatten keinesfalls an allen Festtagen frei. Muße war
also das Privileg der Freien.
Die Arbeitsbelastung nahm zu
In der weiteren geschichtlichen Phase des Mittelalters war Freizeit nur Teilen der Bevölkerung, dem Hofe, zugänglich.
2. Die Masse der Leibeigenen war von religiösen Feierlichkeiten und höfischen Festen ausgeschlossen. Die
Arbeitsbelastung verstärkte sich noch einmal durch die industrielle Revolution.
Lebensalltag: Arbeit und Schlaf - Wandel Landwirtschaft, Handwerk, Handel
Nach Ende des Mittelalters setzt sich in Europa der Schwerpunkt auf das Handwerk, den Handel und die Landwirtschaft
durch. Mehr menschliche Arbeitskraft war erforderlich und nötig. Der Arbeitsvorgang musste rationeller gestaltet
werden. Der Arbeitstag dauerte zwischen 12 bis 14 Stunden. Die Zahl der Feiertage wurde stark reduziert, und mit der
Industrialisierung verschwand für die breite Bevölkerung die arbeitsfreie Zeit fast völlig. Das Leben bestand für viele
Menschen nur noch aus Arbeit und Schlaf, Freizeit und Muße war unbekannt.
Als Karl Marx Mitte des 19. Jahrhunderts sein kommunistisches Manifest verfasste, betrug die durchschnittliche
Arbeitswoche 75 Stunden. Zeit für Urlaub und Erholung waren nicht vorgesehen. Die menschliche Arbeitskraft wurde
rigoros ausgenutzt. Der Arbeitsprozess war in vielen Einzelverrichtungen zerlegt und strikter Disziplin unterworfen. Die
industrielle Arbeit war ohne alle schöpferischen und spielerischen Elemente. Die Kluft zwischen der Fabrikarbeit und der
knappen Freizeit war tief. Damit erhielt das Verhältnis zwischen Arbeit und Freizeit für einen großen Teil der
Bevölkerung eine neue Bedeutung: Die Forderung nach mehr arbeitsfreier Zeit wurde zu einem vordringlichsten
Anliegen.
Industrialisierung lässt Bürokratisierung wachsen
Die Zahl der Industriearbeiter wuchs besonders rasch. Sie wurde bald zu der größten Bevölkerungsgruppe. Die
Industrialisierung führte zu einer starken Bürokratisierung und damit auch zu einer starken Ausweitung der Arbeitslasten
in der Wirtschaft, in Staat und Verwaltung. Eben deshalb wurde die Freizeit für die meisten Menschen ein kostbares
Gut, ein erstrebenswertes Ziel.
Gewerkschaften entstanden
Die Arbeiterschaft organisierte sich im 19. Jahrhundert stärker. Neben der Forderung nach mehr Lohn und besseren
Arbeitsplätzen stand die Freizeit im Vordergrund. Maßnahmen, um die Arbeitsbelastung auf ein erträgliches Maß zu
drücken bei gleicher oder besserer Lebensqualität wurden teils nach heftigen gesellschaftlichen Kämpfen eingeführt.
Heute - Diskussionen um das richtige Maß
Die Arbeitsbelastung von früher hat abgenommen, sich verändert und verlagert. In der Arbeitshaltung vieler Menschen
scheint ein grundsätzlicher Wandel eingetreten zu sein. Der Werkstolz früherer Zeiten ist einem Erschöpfungsstolz
gewichen. Stolz sein auf das geleistete Tagwerk, den Bericht, die Bestellung, das Werkstück, das fertiggestellt oder
repariert wurde, die Unterrichtsstunde oder das Meeting. Stolz auf den Grad der Erschöpfung, der im Laufe des
Arbeitstages "erkämpft" wurde ist an die Stelle des Werkstolzes getreten. Was und mit welchem Sinn eine Aufgabe, die
Arbeit erledigt und betrieben wurde, ist vielfach nicht nachvollziehbar.
Studien belegen, dass die bleierne Müdigkeit als Maß überzeugt, dass rechtschaffen abgearbeitet wurde. War der Tag
erfolgreich, befriedigend oder erfüllend wird nicht an der Qualität der geleisteten Arbeit gemessen, sondern am Ausmaß
des eigenen Ausgelaugt- und Gestresst Seins.
Dadurch droht das Arbeitspensum, das zugemutet wird, maßlos zu werden. Den Zeitpunkt des Aufhörens kann nicht
erkannt werden. Das Werk gibt ein natürliches Maß und eine organische Rhythmik vor. Die Qualität des Werkes
erfordert es, innezuhalten, Abstand zu gewinnen, die Perspektive zu wechseln oder weitere Materialien zu besorgen.
Die Diskussion um das richtige Maß - der Work-Life-Balance - ist angebracht, eine gesunde und ausgewogene
Umsetzung ist das Ziel, erläutert Geschäftsführer Norbert Hahn.
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3. Die Hahn Fertigungstechnik GmbH in Papenburg an der Ems in Niedersachsen wurde im Jahr 2000 gegründet und beschäftigt rund 40 Mitarbeiter.
Hahn Fertigungstechnik GmbH ist ein mittelständiges Unternehmen und hat sich spezialisiert auf die Bearbeitung von anspruchsvollen Dreh- und
Frästeilen. Von der Konstruktion bis zur Fertigung liefert Hahn Fertigungstechnik komplett bearbeitete, einbaufertige Teile oder komplexe Baugruppen
aus allen zerspanbaren Materialien. Die Reparatur von Bauteilen ist Bestandteil unseres Leistungsspektrums. Gegenseitige Synergien der
Unternehmen Hahn Fertigungstechnik und Maschinenbau Hahn werden in der Konstruktion, der Aus- und Weiterbildung, der Logistik und weiteren
Bereichen genutzt. Weitere Informationen unter www.hahn-fertigungstechnik.de
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