Translation of an excellent article from a top Norwegian financial newspaper, Finansavisen, about our Lorange Network. Please read. Translations also available in English and French.
Übersetzung eines ausgezeichneten Artikels von einer führenden norwegischen Finanzzeitung, Finansavisen, über unser Lorange-Netzwerk. Bitte lesen Sie. Übersetzungen auch in Englisch und Französisch.
Good Stuff Happens in 1:1 Meetings: Why you need them and how to do them well
Deutsche Übersetzung von Lorange Network Artikel, Finansavisen
1. Lorange
Network
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Küssnacht
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Rigi
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lorangenetwork.com
Das unbekannte Akademikervermögen
Zusammen mit Sohn und Schwiegersohn hat der
Wirtschaftsprofessor Peter Lorange ein Vermögen
von 500 Millionen Kronen aufgebaut.
Jetzt setzen sie voll auf ein Netzwerk für Familienunternehmer.
STINE GRIHAMAR (Text)
IVÁN KVERME (Foto)
NICOLAS BERG (Übersetzung)
„Wovon wir nicht so viel redeten war, dass wir daneben noch ein Family Business
betreiben“, sagt Professor Peter Lorange (74). Ich hatte eigentlich zwei Jobs.
Er räkelt sich in einem tiefen Polsterstuhl an der Handelshochschule BI in Oslo,
zusammen mit Sohn Per Lorange (42) und Schwiegersohn Frode Lervik (49).
Der einstige BI-Rektor und Wirtschaftsprofessor trägt nicht minder als sieben Doktortitel
und wurde 2010 von Harald V. mit dem Königlichen Norwegischen Verdienstorden geehrt.
In seinen 15 Jahren als Präsident der IMD Business School in Lausanne erzielte die
Schule ständig höhere Rankings und gilt nun als eine der weltweit prestigeträchtigsten
Businessschulen.
Parallel dazu haben seine Familienunternehmen, die er zusammen mit Sohn und
Schwiegersohn betreibt, rund eine halbe Milliarde Kronen (60 Millionen Franken) an Wert
gewonnen.
Es begann damit, dass Lorange in den 80-er Jahren die Reederei Ugelstad von einem
kinderlosen Verwandten erbte gemeinsam mit einigen Arbeitnehmern.
Lorange kaufte die Arbeitnehmeranteile und übernahm das Geschäft, dass aus einem
Schiff und viel Schulden bestand.
Die Familie schaffte es die Reederei zu restrukturieren und 2006 kurz vor dem
Branchenkollaps wieder zu verkaufen für 730 Millionen Kronen (89 Mio. Franken).
Netto blieben Lorange etwas über 300 Millionen Kronen (37 Millionen Franken).
– War das Timing eures Verkaufs gut?
„Wir hatten zuvor 10 Prozent eines Shipping-Prognostikers in Boston gekauft. Das half
uns sehr den Markt zu verstehen. Als ich verkaufte, sagten alle Kollegen ich sei nicht
nur dumm, sondern ein völliger Idiot“, sagt Peter Lorange.
„Jetzt sind die Spötter alle pleite oder in Schwierigkeiten.“
2. Lorange
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Sein Sohn Per stiess als operatives Verwaltungsratsmitglied kurz nach dem Jahr 2000
zur Familienfirma hinzu.
Schwiegersohn Frode Lervik, der zuvor bei Orkla und McKinsey tätig war, wurde nach
der Heirat mit Peter Loranges Tochter Teil des Familienunternehmens.
„Wir sind heute auf alle mögliche Weisen stark im Familienbetrieb engagiert. Man kann
sagen wir agieren als Kleeblatt. In der Investmentgesellschaft haben wir sonst niemanden
angestellt“, erklärt Per Lorange.
Den Kapitalgewinn aus dem Reedereiverkauf haben die Drei auf fünf Standbeine verteilt
– Aktien und Obligationen, Immobilien, Private Equity, Shipping und Ausbildung.
Per Lorange veranschlagt den Wert jedes Standbeins auf rund 100 Millionen Kronen
(12 Millionen Franken).
Im Bereich Immobilien ist die AS Christiania Eiendomsselskap das wichtigste
Investment. Die Gesellschaft besitzt 300 mål (300’000 m2
) Grundstück in Slemmestad
Røyken. 70 mål davon sind bereits umgezont für verdichtetes Bauen mit Einfami-
lienhäusern, und die AS hat den Immobilienentwickler Ferdsystemet Mesterhus mit fürs
Projekt gewinnen können.
„Wir haben nie zuvor Häuser gebaut und mussten eine Allianz eingehen. Ferd ist ein
nachhaltiger Eigentümer wie wir und ist das führende Familienunternehmen in Norwegen,
darum ist diese Kooperation ein grosses Privileg. Sowohl Ingvar, mein Vater, Frode und ich
sind froh, dass wir in dieser Zusammenarbeit gut vorankommen“, bekennt Per Lorange.
Ingvar ist übrigens kein geringerer als der Ikea-Gründer Ingvar Kamprad. Er besitzt die
Immobilienfirma zusammen mit der Lorange-Familie und ein paar Minderheitsaktionären.
Kamprad ist seit den 80-er Jahren dabei auf Rat eines nahen Kollegen.
Als der Verwaltungsrat die AS vor rund zehn Jahren verkaufen wollte, entschieden
Lorange und Kamprad die Kontrolle zu übernehmen. Sowohl Peter Lorange als auch
Ingvar Kamprad haben von der Schweiz aus eine lange Anreise, und treffen sich regel-
mässig.
„Das Grundstück in Slemmestad liegt nahe beim Zentrum, doch das Gebiet hat unter
der nahen Zementfabrik gelitten. Aber Slemmestad wird städtisch entwickelt, und wir
denken, dass unser grosses Grundstück an Attraktivität gewinnen wird. Den ersten
Spatenstich können wir erst machen, wenn der Erschliessungsplan steht. Wir stehen mit
der Gemeinde und den Politikern in Kontakt“, sagt Per Lorange.
Fürs Standbein Shipping hat sich Lorange in den Sole Shippingfund eingekauft, und er
ist auch Aktionär einer Reihe von langfristigen Projekten.
3. Lorange
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Im Private Equity Portfolio gibt es ein breites Spektrum von der deutschen Omega-3-
Gesellschaft bis zur Internetplattform deltager.no. Letztere ist ein digitales Werkzeug für
Sportler, Vereine und Veranstalter in Norwegen und Grossbritannien mit den
Hauptfunktionen Anmeldung und Bezahlung. Lervik ist der Geschäftsführer und die Familie
besitzt einen Aktienanteil von 25 Prozent.
Das Standbein Ausbildung ist dasjenige, mit dem die Familie am besten vertraut ist.
Als Peter Lorange 2008 wegen Erreichens der Alterslimite als IMD Präsident
zurücktreten musst, war er noch längst nicht bereit sich zur Ruhe zu setzen.
„Die Statuten besagten, dass mit 65 Schluss ist. Da liess nichts mehr machen“,
bedauert Peter Lorange.
Nach kurzer Recherche fand er die Graduate School of Business (GSBA) am
Zürichsee. Lorange erkannte das Potenzial, kaufte sie für 30 Millionen Kronen (37 Mio.
Franken) und taufte sie in ‚Lorange Institute of Business Zurich’ um.
Peter Lorange wollte all seine pädagogischen und philosophischen Überzeugungen
einführen, die er bei IMD und BI noch nicht hatte umsetzen können.
„Ich wollte unbedingt die nächste Stufe entwickeln, die ich die ‚business school der
Zukunft’ nenne“, sagt er.
Die Schule unterschied sich in mehreren Punkten von anderen: Ein bescheidenes
Gebäude, fast keine Festangestellten, nur Teilzeitstudenten und kaum Bürokratie.
Professoren wurden aus der ganzen Welt eingeflogen für Vorträge. Der Unterricht war
Debatten- und Case-Study-orientiert.
Schon nach wenigen Jahren waren wir ein seriöser Mitbewerber der IMD Lausanne und
HSG St. Gallen.
„Für eine kleine Familie war es eine grosse Aufgabe, eine internationale Schule zu
betreiben. Als die führende chinesische MBA-Schule CEIBS 2013 bei meinem Vater
anklopfte, verkauften wir das Lorange Institut. CEIBS wollte eine Schule in Europa, um
chinesische Führungskräfte in europäischer Managementphilosophie zu trainieren – und
umgekehrt. Die Schule ist heute ein Ort, der den Kontakt zwischen Europa und China
fördert, und das ist wichtig“, erklärt Per Lorange.
– War das Investment erfolgreich?
„Ja, es gab ein Plus, aber wir behandeln die Details der Transaktion vertraulich“, sagt
er.
4. Lorange
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Lorange Institute Prinzipien finden auch im neuen grossen Startup-Projekt der Familie
Anwendung: dem digitalen Lernnetzwerk ‚ Lorange Network’.
Zielgruppe sind Investoren und Führungskräfte von Familienbetrieben. Die Plattform
liefert über eine Webseite bzw. App mehrmals pro Woche aktualisiert Artikel, Buchbespre-
chungen, Podcasts und Videos zu Themen, die für die Führung von Unternehmen in
Familienbesitz relevant sind.
Experten aus aller Welt schreiben Gastartikel über Themen wie Führung, next
generation (Nachfolge), Kapitalanlagen und social entrepreneurship (gemeinnützige
Investments).
„Das akademische Milieu ist verschlossen, und Forschung wird vor allem in
geschlossenen Foren publiziert. Dank der langen Akademikerkarriere meines Vaters
kommen wir an Professoren heran, die ihr Wissen zu teilen bereit sind. Ohne dieses
Netzwerk wäre das sehr schwierig“, meint Per Lorange.
Da selbst Professoren nicht immer gut genug schreiben, wird nur unter drei
Bedingungen publiziert: Ein Artikel müsse einzigartig, relevant und umsetzbar sein, so Per
Lorange.
„Damit werden die Experten gezwungen so zu formulieren, dass sich die Botschaft
durch Geschäftsführer und Investoren praktisch umsetzen lässt“, sagt er, und setzt fort:
„Ein anderer Aspekt ist, Artikel kurz und bündig zu halten. Wir wissen, dass
Unternehmer nicht viel Zeit haben. Unsere Artikel kann man locker auf dem Weg zur Arbeit
oder ins Training oder beim Warten aufs Flugzeug lesen.“
Man hofft, die eine oder andere Debatte anzuschieben.
„Das Ziel ist voneinander zu lernen und einander zu unterstützen. Dies kann zu
besseren Entscheidungen und Resultaten führen“, hofft er.
Seit dem Start am 6. Oktober hat das Netzwerk 110 Mitglieder gewonnen. Ziel ist,
innerhalb relativ kurzer Zeit auf 350 Mitglieder zu wachsen, so Peter Lorange. Die Mitglied-
schaft ist in der Probephase gratis, aber sobald mehr Funktionen verfügbar sind, wird der
Preis 100 Franken pro Monat. Bei rund 1000 Mitgliedern ist die Firma im Plus.
„Wir haben in der Schweiz und in Deutschland begonnen. Jetzt rollen wir aus in
Norwegen und im Norden. Später lancieren wir im Osten und in den USA“, verrät er.
Lervik betont, sie seien streng: Nicht jedermann könne Mitglied werden.
„Wir sind pingelig darauf erpicht keine Mitglieder aufzunehmen, die im Netzwerk etwas
verkaufen wollen. Wir sind kein Netzwerk für Berater und Dienstleister, sondern für Inve-
storen, Firmeneigentümer und deren Familie. Verwässern wir diesen Grundsatz, leidet die
Qualität“, sagt er.
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Tonnenweise Tipps von Beratern und Banken war ein Auslöser, das Netzwerk für
Familienunternehmer zu gründen.
„Banken und weitere Aktoren versenden dicke Analysen. Je mehr ich davon las, desto
verwirrter fühlte ich mich. Ich habe ja nur sieben Doktortitel und kapierte trotzdem nichts.
Es war eigentlich alles nur Marketing“, analysiert Peter Lorange und setzt fort:
„Deshalb brachte ich Professorenkollegen dazu mir zu erklären, inwiefern diese dicken
Schunken für mein Business relevant sein könnten. Mit der Zeit stellte ich fest, dass dieses
Vorgehen so weit funktionierte, um sie mit anderen Familien zu teilen, und so entstand das
Lorange Network.“
Das Lorange Institute Prinzip, neue Technologien einzusetzen und keine
festangestellten Lehrer zu haben, gilt auch fürs Lorange Network.
„Wie lautet das Sprichwort“, überlegt Peter Lorange:
„Die kleinen Bäche machen schliesslich die grossen Ströme aus.“
„Wisst Ihr übrigens, dass Venedig die Inspiration bildete als das neue BI-Gebäude in
Nydalen gebaut wurde?“
Aus Peter Lorange sprudelt es nur so im tiefen BI Sessel.
Er will uns sein Porträt zeigen geschossen vom Fotografen Morten Krogvold in seiner
Zeit als Rektor.
„Es hängt in der obersten Etage“, sagt er und zeigt nach oben. Wir nehmen den Lift
sieben Etagen nach oben und landen in der exklusiven Personalkantine der Schule mit
Aussicht über ganz Oslo. Die Wände sind leer.
„Dann hängen sie wohl im Verwaltungsratszimmer“, sagt er, und los geht es drei Etagen
runter. Auch dort nichts.
Er findet eine Mitarbeiterin. Sie denkt nach, verschwindet kurz und kommt zurück:
„Das hängt jetzt im Erdgeschoss, damit alle dich sehen können“, scherzt sie. „Wir gehen
runter und finden sein Porträt und diejenigen anderer Rektoren beim Eingang zur
Buchhandlung Akademika.“
„Das war nicht so schlau dieses Ding hier hinzustellen“, sagt er und verschiebt einen
leeren Zeitungsständer.
„Aber Krogvold ist ein guter Fotograf“, sagt er und stellt sich lächelnd neben sein
Porträt.
6. Lorange
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Peter Lorange emigrierte 1993 aus Norwegen. Jetzt wohnt er unweit von Zürich im dem
Tal, wo Wilhelm Tell gewohnt haben soll. Von dort wegzuziehen plane er nicht.
„Als ich das Lorange Institut am Zürichsee aufbaute, half es mir, dass ich schon etliche
Jahre in der Schweiz gelebt hatte. Wenn wir nun Lorange Network aufbauen, ist es
entscheidend, erst in der Schweiz und in Deutschland erfolgreich zu werden.“ Er fügt an,
dass er die Lebensqualität in der Schweiz gut findet und dass dort etwas mehr los sei als in
Norwegen.
„Du verstehst sicher, was ich meine, aber schreib das nicht. Wir gemütlichen Norweger
hören das nicht so gerne“, lacht er.
PETER LORANGE
§ Ökonom an der NHH, Masterabschluss in Yale. Er doktorierte an der Harvard
Business School.
§ Professor an der Wharton School der University of
Pennsylvania.
§ Rektor an der Handelshochschule BI ab 1989, aber 1993 abgeworben von der IMD
in Lausanne, wo er bis 2008 Präsident blieb
§ Eigentümer und Verwaltungsratspräsident des Lorange Institute of Business Zurich
von 2009 bis 2015.
§ Gründer des Lorange Network 2017
LORANGE NETWORK
§ Interaktive Plattform für Familienunternehmer, die lernen möchten ihr Geschäft
weiterzuentwickeln.
§ Digitale Lernarena, Networking-Anlässe und Seminare stehen im Fokus der
Gesellschaft.
§ 80 anerkannte Experten aus aller Welt schreiben kurze, einzigartige Artikel, die für
Familienunternehmer relevant sind. Ausserdem Buchbesprechungen, Podcasts und
Videos.
§ Aktualisierung 2–3 Mal wöchentlich.
§ Das Netzwerk soll 100 Prozent unabhängig bleiben.
stine.grihamar@finansavisen.no