3. Begriffe
• Brailleschrift wird auch Punktschrift genannt. Sie ist nach dem
Erfinder Louis Braille benannt.
• Blindenschrift werden alle für Blinde er tastbaren Schriften genannt.
Es ist aber fast immer die Brailleschrift gemeint.
• Schwarzschrift wird die für Sehende gedachte gedruckte Schrift
genannt.
4. Herstellung von Braille
• Die Blindenschrift wird in dickes Papier gestanzt. Es gibt spezielle
Schreibmaschinen, Hilfsmittel und Drucker.
• Sie kann auch elektronisch auf sogenannten Braille-Displays
ausgegeben werden.
5. Geschichte
• Der Franzose Louis Braille (1809 – 1852) erblindete in jungen Jahren.
• Er entwickelte die Brailleschrift, um selbständig lesen und schreiben
zu können.
• Louis Braille wird auch als Gutenberg der Blinden bezeichnet.
6. Rolle heute
Die Bedeutung der Blindenschrift nimmt ab. Gründe dafür sind
• Hörbücher
• synthetische Sprachausgaben und Assistenten
• die Zahl der blinden Kinder und berufstätiger Erwachsener geht
zurück
• Braille ist insgesamt teuer und in der Praxis aufwendig
7. Sprachausgabe
Die Sprachausgabe gibt Text-Informationen als Sprache aus. Sie hat für
Blinde einige Vorteile:
• Sie ist in vielen Systemen wie Computern, Smartphones und smarten
Lautsprechern integriert
• Es ist ein höheres Lese- und Arbeitstempo möglich
8. Herausforderungen für Blinde
• Sehende erkennen mehrere Zeichen auf einmal. Blinde müssen
zeichenweise lesen. Ein hohes Lese-Tempo ist ausgeschlossen.
• Für ein angenehmes Lese-Tempo braucht es sehr viel Übung.
• Die taktilen Fähigkeiten müssen erst entwickelt werden.
9. Vorteile für Sehende
• die Zeichen können visuell schneller erfasst werden als per Finger
• die Tast-Fähigkeit muss nicht trainiert werden
• ein „Vor“-Lesen ist möglich
10. Selber schreiben
• Mit dem Online-Tool „Braille-Übersetzer“ können Sie kurze Texte in
Braille übertragen. https://www.cbm.de/behinderung-und-
sprache/blindenschrift-braille/blindenschrift-uebersetzer.html
• Mit Braillepost können Sie kostenlos Briefe in Braille verschicken
https://www.braillepost.be/
• Braille-Fonts sind Schriften für den Computer. Sie können etwa in
Word wie eine andere Schriftart verwendet werden.
12. Sechs Punkte
• Die Brailleschrift basiert auf
sechs Punkten. Bei
Computerbraille kommen zwei
weitere Punkte dazu.
• Mit dem System lassen sich 64
Zeichen darstellen.
• In den meisten Fällen wird nicht
zwischen Groß- und Klein-
Schreibung unterschieden.
13. Verschiedene Systeme
• Die Brailleschrift kennt 64 Zeichen. Für normale Zwecke ist das
ausreichend.
• Für besondere Zwecke wurden eigene Schriften entwickelt: Musik,
Mathematik, Schach, Stricken…
14. Vollschrift und Kurzschrift
• Bei der Vollschrift ist jedes Schwarzschrift-Zeichen ein Zeichen in
Braille.
• Bei der Kurzschrift werden häufige Zeichenketten gekürzt. Aus „sch“
wird ein einziges Zeichen.
• Dadurch können lange Wörter abgekürzt werden und das Lese-Tempo
und Schreiben erhöht sich.
16. Lösung: Das System
• Bei den Buchstaben, die
untereinander sind, kommt
jeweils ein Punkt dazu. Bei der
zweiten Reihe ist es Punkt 3. Bei
der dritten Reihe ist es Punkt 6.
• W, Ö, Ä und Ü fallen heraus, weil
es sie im Französischen nicht
gibt.
18. Zahlen
• Zahlen werden mit einem
vorangestellten Zeichen und den
ersten 10 Buchstaben des
Alphabets dargestellt: A = 1, B =
2 und so weiter. J steht für 0.
81. Tipps zum Lernen
• Üben Sie regelmäßig: Kleine Übungen mehrmals die Woche sind
besser als gelegentliche große Übungen.
• Übersetzen Sie kurze Wörter oder Sätze in Braille.
• Den Tastsinn zu trainieren ist schwierig. Dafür sollten Sie sich Übungs-
Material verschaffen.
82. Weitere Infos
• Buch: Knack den Code spielerisch Blindenschrift lernen für Sehende
• Das Buch der Blindenschrift
• http://www.fakoo.de/ - die ergibigste Quelle zum Thema Braille in
Deutschland