Themen u.a.: Bevölkerungsrückgang, Immobilienmarkt, Schnweineparadies. Zweiwöchentliche Nachrichten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der Republik China (Taiwan). Herausgegeben von der Taipeh-Vertretung München.
1. Zweiwöchentliche Nachrichten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft der
Chi
Republik China
Herausgeber: Karl C.Y. Cheng, Chefredakteur: Bo-Sung Hsu Redaktion: Helga Doppler
Taipeh Vertretung in der Bundesrepublik Deutschland, Büro München - Presseabteilung
Sonnenstraße 25, 80331 München, Tel: 089-271 19 58, Fax: 271 32 02
Email:doppler@mail.gio.gov.tw , Internet: http://www.roc-taiwan.de
Bevölkerungsrückgang Herausforderung für Politik
Markt für Luxusimmobilien rückläufig
Präsident will Fortschritte bei Wirtschaftsvereinbarungen
Vom Schweinezüchter zum Tierfreund
Politik
Bevölkerungsrückgang Herausforderung für Politik
Taiwans Gesellschaft altert mit alarmierender Geschwindigkeit. Den
demografischen Wandel müssen die Regierungsbehörden bei der
Politikgestaltung berücksichtigen, wenn die nachhaltige Entwicklung Taiwans
nicht gefährdet werden soll.
Die Überarbeitung der Richtlinien zur Einwanderungs- und Bevölkerungspolitik
beispielsweise ist ein Thema mit dem sich der Exekutiv Yuan der Republik
China derzeit intensiv auseinander setzt. Das angestrebte Ziel ist, talentierte
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Köpfe für die Industrie zu gewinnen, das Humankapital Taiwans zu fördern und die
Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu steigern, erklärte Vize-Premierminister Jiang Yi-huah am
23. Juli 2012.
“Wir erwarten eine behördenübergreifende Zusammenarbeit sowie Strategien zur Vernetzung
damit wir auf die Themen, die Taiwans Bevölkerung betreffen, erfolgreicher eingehen können,
dazu zählen Arbeit, Bildung und Industrie,“ führte Jiang während des ersten Treffens des
Komitees zur Bevölkerungspolitik der Regierung aus, das am 01. Juli dieses Jahres ins Leben
gerufen worden war.
Vertreter aus den Reihen des Innenministeriums erklärten, dass die politischen Instrumente
verschiedener Ministerien so zusammen geschlossen werden sollen, dass die Lokalregierungen
keine negativen Auswirkungen zu spüren bekommen, wenn die Richtlinien gelockert werden,
mit denen beispielsweise um Fachkräfte und um Investitionen geworben wird.
Der Rat für Planung und Entwicklung hat in seinem jüngst veröffentlichten zweijährigen Bericht
die Prognose getätigt, dass die Bevölkerung Taiwans im Jahr 2025 mit 23,7 Millionen
Menschen ihren Höchststand erreicht haben und ab dann wieder sinken wird. Diese
Vorhersage basiert auf der Berechnung, dass das Bevölkerungswachstum im Jahr 2012 0,19
Prozent beträgt, aber bis zum Jahr 2060 in ein Negativwachstum von –1,16 Prozent
umschlagen wird.
“Ungeachtet einer leichteren Steigerung sowohl bei den Eheschließungen als auch bei den
Geburten in den letzten beiden Jahren bewegt sich die Bevölkerung Taiwans auf ein
Negativwachstum zu,“ heißt es aus dem Rat für Planung und Entwicklung.
Obwohl die Geburtenrate in Taiwan nach wie vor besorgniserregend niedrig ist, scheint sich
abzuzeichnen, dass auf der Insel in diesem Jahr mehr Kinder als im vergangenen das Licht
Welt erblicken werden. Wahrscheinlich werden insgesamt 230 000 Babys zur Welt kommen,
das wären immerhin 40 000 mehr als noch im Jahr 2011.
Vize-Premierminister Jiang führt den Geburtenzuwachs unter anderem auf das diesjährige
Drachenjahr zurück – der Drache ist das beliebstete Zeichen im chinesischen Tierkreis, und
erfahrungsgemäß kommen in solchen Jahren mehr Kinder als durchschnittlich zur Welt
(TAIWAN AKTUELL berichtete in Ausgabe 538). Jiang hofft, dass im nächsten Jahrzehnt
durchschnittlich 180 000 Kinder pro Jahr in Taiwan geboren werden.
Wenn von einer mittleren Geburtenrate ausgegangen wird, dann wird die für das Jahr 2012
prognostizierte Anzahl geborener Kinder von 229 000 auf lediglich 115 000 im Jahr 2060
gefallen sein. Somit wird die Zahl der Todesfälle in 2060 mit 342 000 Toten die Zahl der
Neugeborenen um mehr als die Hälfte übersteigen. Die Bevölkerungszahl wird dann 18,92
Millionen betragen, und das Durchschnittsalter der Menschen, die in Taiwan leben, wird bei
57,4 Jahren liegen.
Auf denselben Zeitraum berechnet wird die Rate derer, die über 65 Jahren alt sind, von derzeit
11,2 Prozent auf dann 39,4 Prozent gestiegen sein. Die über 80-Jährigen werden 41,4 Prozent
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aller Senioren ausmachen gegenüber nur knapp mehr als einem Viertel wie es heute der Fall
ist.
Gleichzeitig wird der Prozentsatz der arbeitsfähigen Bevölkerung zwischen 18 und 64 Jahren
von derzeit 74,2 Prozent auf nur noch 50,7 Prozent sinken. Das wird bis ins Jahr 2060 zu einem
Altenquotienten von 97 geführt haben, also weit über dem Doppelten des derzeitigen
Quotienten von 35. [Der AQ gibt das statistische Verhältnis der Menschen, die nicht mehr im
erwerbsfähigen Alter sind, zu jenen im erwerbsfähigen Alter an, Anm. d. Red.].
Entsprechend beschreibt der Rat für Planung und Entwicklung das Gebot der Stunde: “Der
demographische Wandel Taiwans wird in der Entwicklung des Landes eine Schlüsselrolle
spielen, und deshalb müssen alle Regierungsbehörden rechtzeitig die nötigen Maßnahmen
hinsichtlich Personalplanung, medizinischer Versorgung, Sozialhilfeprogrammen und
Stadtentwicklung einleiten,“ erklärte ein Vertreter der Behörde.
Um den Bürgern des Landes einen Anreiz für mehr Nachwuchs zu geben, hat die Regierung
eine Reihe von Maßnahmen eingeführt, die den Familien dabei helfen sollen, die finanziellen
und zeitlichen Belastungen, die die Erziehung eines Kindes mit sich bringt, besser zu schultern.
So will die Regierung für eine bezahlbare, qualitativ hochwertige Tagesbetreuung von
Kleinkindern sowie Kindergartenplätze sorgen, versprach Jiang.
Obwohl der Trend zu einer alternden Gesellschaft für Taiwan wohl nicht mehr umkehrbar ist,
erhofft sich die Regierung von den geschaffenen Anreizen zur Familiengründung ein größeres
Zeitpolster, um mit weiteren geeigneten Maßnahmen den Folgen der Entwicklung besser
begegnen zu können.
(taito)
Wirtschaft
Markt für Luxusimmobilien rückläufig
Die Käufe von Immobilien der Luxusklasse in Taipeh haben stark abgenommen, während
gleichzeitig immer mehr Eigentümer solcher Wohnimmobilien versuchen, die Objekte an den
Mann oder die Frau zu bringen. Als Grund für diese Entwicklung nennen Immobilienmakler die
verschiedenen Maßnahmen zur Kreditkontrolle, die die Regierung im vergangenen Quartal
implementiert hat.
Die Zahlen der Branche zeigen, dass die Käufe von Immobilien der Luxusklasse in Taipeh, die
über 60 Millionen NT$ kosten (ca. 1,6 Millionen Euro), um 37 Prozent eingebrochen sind im
Vergleich zum Quartal bevor die Maßnahmen zur Kreditkontrolle der Zentralbank eingeführt
wurden. Auch für Objekte mit einem Wert zwischen 30 und 60 Millionen NT$ (ca. 815 000 bis
1,6 Millionen Euro) ist die Nachfrage mit vergleichbaren 36 Prozent zurück gegangen.
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Wenn es umgekehrt darum geht, dass die Besitzer von Luxusimmobilien versuchen die Objekte
loszuschlagen, dann sprechen Vertreter der Branche von einer veritablen Verkaufsorgie. Im
Segment der 60 Millionen NT$ teuren Objekte haben 35 Prozent mehr Verkäufer die Händler
beauftragt, ihre Immobilien zu veräußern, und bei den 30 und 60 Millionen NT$ teuren
Luxuswohnungen beträgt der Anstieg der Verkaufswilligen sogar 38 Prozent.
Seit dem April dieses Jahres hat die Zentralbank eine Reihe von Maßnahmen zur
Kreditkontrolle angekündigt, deren Ziel es ist, dem Treiben von Spekulanten auf dem
Immobilienmarkt einen Riegel vorzuschieben. Sie hatten die Ängste der Käufer mit der
Behauptung geschürt, dass der Kauf von Immobilien der beste Weg sei, sich gegen die
Auswirkungen der Inflation zur schützen.
So z.B. ordnete die Zentralbank ausdrücklich an, dass Banken keine Immobilienkredite mehr
mit einer Beleihung von 60 Prozent genehmigen dürfen, wenn das Objekt mehr als 80 Millionen
NT$ (umgerechnet ca. 2,17 Millionen Euro) wert ist. Dies trifft allerdings nur für den Großraum
Taipeh zu, für den Rest von Taiwan greift die Beschränkung bereits für Immobilien ab einem
Wert von 50 Millionen NT$ (1,36 Millionen Euro).
Eine weitere Maßnahme, die der Spekulation auf dem Immobiliensektor Einhalt gebieten soll,
wird aller Voraussicht nach zum 01. August dieses Jahres in Kraft treten. Dann müssen
Immobilienbesitzer den tatsächlichen Wert ihrer Objekte amtlich registrieren lassen. Auch diese
angekündigte Vorschrift hat dazu geführt, dass der Markt für Luxusimmobilien stark rückläufig
ist, lautet eine weitere Erklärung aus Maklerkreisen.
(cp)
Präsident will Fortschritte bei Wirtschaftsvereinbarungen
Präsident Ma Ying-jeou hat am 26. Juli 2012 angekündigt, er werde ab sofort persönlich jeden
Monat die Fortschritte verfolgen, die die Verhandlungen Taiwans mit anderen Ländern zur
Unterzeichnung von Abkommen zur wirtschaftlichen Zusammenarbeit machen.
Er fügte hinzu, er habe das Wirtschaftsministerium angewiesen, bis spätestens September
dieses Jahres einen konkreten Plan zu erstellen, wie Taiwans Investitionsumfeld verbessert
werden könne, um sowohl auf dem Festland ansässigen taiwanischen als auch ausländischen
Unternehmen einen Anreiz für Investitionen in Taiwan zu bieten.
Nachdem der Legislativ Yuan am 25. Juli zwei umstrittene Gesetze verabschiedet hatte – zum
einen das Gesetz zu aus den USA importiertem Rindfleisch, das Spuren des
Wachstumshormons Ractopamin aufweist (TAIWAN AKTUELL berichtete zu der Kontroverse in
Ausgabe 547) und zum anderen das Gesetz zur Besteuerung von Börsengeschäften (siehe
auch TAIWAN AKTUELL 544) – hat der Präsident das Wirtschaftsministerium angewiesen,
einen Leitfaden für die anstehenden Verhandlungen vorzulegen. Daneben sollen zum Nutzen
aller Beteiligten die Gespräche mit den USA zur Rahmenvereinbarung für Handel und
Investitionen wieder aufgenommen werden.
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Außerdem ist von jedem Ministerium ein Konjunkturprogramm zu erstellen, das dann der
Öffentlichkeit präsentiert und aktiv beworben werden soll, verlangte Ma. Der Präsident machte
diese Ankündigungen im Rahmen des monatlichen Kabinettstreffens zum Wirtschaftsbericht bei
dem die Minister Wege und Möglichkeiten erörterten wie Taiwans Exporte angekurbelt werden
können, wie das Investitionsfeld des Landes zu verbessern sei und wie die
Wettbewerbsfähigkeit der Industrie ausgebaut werden könne.
Zu den Gründen für den Rückgang des taiwanischen Exports im ersten Halbjahr 2012 zählte
der Präsident einerseits die wirtschaftlichen Bedingungen weltweit aber auch inländische
Faktoren wie die unverhältnismäßig große Abhängigkeit einiger Industrien vom Export, die
unzureichende Wettbewerbsfähigkeit der wichtigsten Exportprodukte des Landes, die eng
geschnittenen Exportmärkte, die zu hohe Überseeproduktion und die nur begrenzte regionale
wirtschaftliche Integration.
Neben der Einführung von Maßnahmen, die den Export kurzfristig ankurbeln sollen, forderte Ma
deshalb die Entwicklung und Produktion von Exportprodukten mit einem Mehrwert. Mittelfristig
müsse außerdem die Wettbewerbsfähigkeit der taiwanischen Industrie verbessert werden,
verlangte er.
Der Tourismus, die internationale Gesundheitsversorgung und die zugehörigen
Dienstleistungsbereiche müssen auf der Basis dessen, was bereits erreicht worden sei, nach
Kräften gefördert werden, fügte der Präsident abschließend hinzu.
(taito)
Gesellschaft
Vom Schweinezüchter zum Tierfreund
Ein Schweinezüchter aus Neu-Taipeh-Stadt (früher Landkreis Taipeh, Anm. d. Red.) aus dem
Bezirk Linkou hat seine Schweinefarm in ein veritables “Schweineparadies“ verwandelt, wo
Schweine nicht gezüchtet werden, um als Fleisch auf dem Teller zu enden. Diesen Entschluss
hatte der Bauer gefasst, als er einmal vom traurigen Blick eines Ferkels, das geschlachtet
werden sollte, regelrecht erschreckt ist.
“Die Tiere sind unsere Freunde, nicht unser Essen“, erklärte der 34-jährige Lo Hung-hsien, der
Besitzer des Schweineasyls, der auch ein Verfechter der vegetarischen Lebensweise ist und
der sich für diese Idee ehrenamtlich in zahlreichen Kampagnen stark macht.
Um die immensen Unterhaltskosten seines Bauernhofes, der keinen Ertrag abwirft, zu
stemmen, hat Lo eine ganze Reihe verschiedener Jobs: u.a. arbeitet er als Fahrer bei einem
Lieferservice, baut provisorische Stände auf Nachtmärkten auf und ab und unterhält ein
Internetgeschäft wo er Knödel verkauft.
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Neben seinen bezahlten Stellen und Aktivitäten, zweigt Lo Zeit ab für seine Tätigkeit als
Verfechter der vegetarischen Lebensweise, indem er an Schulen die Nutzen des vegetarischen
Essens erklärt und kostenlose Reden bei der Tzu Chi Stiftung zu dem Thema hält.
Sein gesamtes schwer verdientes Geld gibt er für seine Familie und seine tierischen Freunde
aus. Lo sagt, dass er trotz all der Kritik, die er für seine Entscheidung, den Hof anders als zuvor
zu führen einstecken musste, an seiner Überzeugung festhalten wolle, auch wenn er keinen
Pfennig Erspartes übrig habe.
Vor seinem Sinneswandel, erzählt er, sei er ein von Profitgier getriebener Schweinezüchter
gewesen, der den großen, lukrativen Zuchtbetrieb von seinem Großvater geerbt hatte. Er
erinnert sich immer wieder an den Moment, der ihn von einem geldscheffelnden
Schweinezüchter zu einem Vegetarier werden lies, der seine Zuchttiere nun als Freunde
ansieht. Es war der Ausdruck in den Augen eines Ferkels, das geschlachtet werden sollte, der
ihn veranlasste, seine Sichtweise als Schweinezüchter grundlegend zu überdenken.
Lo erzählt, dass damals ein Angestellter eines Schlachthofs auf seine Schweinefarm
gekommen war, um einige Schweine auszuwählen. Dies veranlasste die verschreckten Tiere
sofort zu jammern und zu quieken. Nur ein Ferkel verhielt sich völlig anders. Als er es mit den
Händen umfasste, um es aus seinem Stall zu heben, sei es ganz ruhig geworden und habe ihm
direkt in die Augen gesehen, als ob es hätte sagen wollen: “Wie kannst Du mir nur so etwas
antun?“
“Dieser Blick hat mich fertig gemacht, sodass ich die ganze Nacht nicht schlafen konnte“ sagte
Lo. “Da war der Zeitpunkt gekommen an dem ich beschloss, von nun an vegetarisch zu leben
und jegliche Zusammenarbeit mit Metzgern aufzukündigen“.
Während der letzten Jahre sind die meisten der vielen Hundert Schweine, die Lo in seinen
Bestand hatte, an Altersschwäche oder an Krankheiten gestorben, nur vierzig haben bis jetzt
überlebt. Aber Lo lässt in seinen Bemühungen, sich bestens um seine tierischen Freunde zu
kümmern, nicht nach.
Er beginnt seinen arbeitsreichen Tag jeden Morgen um 4 Uhr. Zunächst fährt er zu einer Reihe
von vegetarischen Restaurants, wo er die Abfälle und Reste abholt, die dann gekocht werden
bevor er sie an seine lieben Haustiere verfüttert. Danach mistet er den Schweinestall aus,
wäscht seine Tiere und spielt ein wenig mit ihnen, ganz so als seien sie seine eigenen Kinder.
Um seine Einstellung der Öffentlichkeit zu vermitteln und andere Menschen zu motivieren, hat
der den Slogan “Tiere sind unsere Freunde und nicht unser Essen“ auf seinen Transporter
gesprüht.
(tn)
Kurzmeldungen
Doppelbesteuerungsabkommen Taiwan - Deutschland. Beide Länder haben vor Kurzem die
entsprechenden Gesetze zum Doppelbesteuerungsabkommen ratifiziert. "Da die
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Bundesrepublik Deutschland nie einen souveränen Staat auf Taiwan anerkannt hat, wurde
dieses Abkommen nicht als völkerrechtlicher Vertrag abgeschlossen", erläuterte die
Bundesregierung dazu. Das Abkommen sei vielmehr vom Leiter der Taipeh Vertretung in der
Bundesrepublik Deutschland und vom Leiter des Deutschen Instituts in Taipeh unterzeichnet
worden. Dies entspreche dem Verfahren, das auch andere westliche Staaten in Bezug auf
Taiwan praktizieren würden. Nach Angaben des Deutschen Instituts ist die Bundesrepublik im
bilateralen Handelsverkehr der mit Abstand wichtigste Handelspartner Taiwans in Europa. Das
bilaterale Handelsvolumen sei von 9,66 Milliarden US-Dollar im Jahr 2005 auf 12,2 Milliarden
Dollar in 2007 gestiegen. Das DBA bedeutet eine erhebliche Vereinfachung für die bereits
guten bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Taiwan. Erleichtert wird
die Freizügigkeit des Waren- und Dienstleistungsverkehrs sowie des Einsatzes von Kapital und
Arbeit.
Acer unterstützt Olympioniken. Der taiwanische Computerhersteller Acer Inc. hat während
der Olympischen Spiele, die vom 27. Juli bis 12. August 2012 in London stattfinden, und der
dort im Anschluss ausgetragenen Paralympischen Spiele vom 29. August bis zum 09.
September für die Athleten eine Reihe von Internet Lounges eingerichtet, die die Sportler
kostenfrei nutzen können. Die größte Lounge ist mit 130 Computern sowie 65 fest positionierten
Multifunktionsdesktops von Acer ausgestattet und befindet sich im Athletendorf im Olympischen
Park. Dort können die Sportler den Breitbandzugang kostenfrei nutzen, ließ der Konzern
bekannt geben. Als olympischer Sponsor der Sparte Computerausstattung hat Acer der
Veranstaltung in London insgesamt 13 500 Desktops, 2 900 Notebooks, 950 Server, 13 000
Computermonitore und eine ganze Reihe Tablet-PCs zur Verfügung gestellt.
Die erste Medaille für Taiwan bei den Olympischen Spielen konnte die Gewichtheberin Hsu
Shu-Ching erringen. In der Klasse bis 53 kg sicherte sich die 21-jährige Taiwanerin am 29. Juli
2012 im Olympischen Zweikampf aus Reißen und Stoßen mit einer Gesamtleistung von 219 kg
Silber. Die Goldmedaille ging an die zweifache Weltmeisterin Sulfija Tschinschanlo aus
Kasachstan und Bronze errang Cristina Iovu aus Moldau. Taiwans Präsident Ma Ying-jeou
schickte Hsu umgehend ein Glückwunschtelegramm, und Premierminister Sean C. Chen
übermittelte seine Glückwünsche sogar persönlich am Telefon. Die 30. Olympischen
Sommerspiele finden vom 25. Juli bis 12. August 2012 in London statt.
Veranstaltungskalender
“EDEN – Im Garten des Außergewöhnlichen“
JEAN BOGGIO FOR FRANZ
vom 04.05.-07.10.2012 im Porzellanikon Selb, Werner-Schürer-Platz 1
Kontakt: 09287-918000, www.porzellanikon.org
Täglich 10-17 Uhr (außer montags) sowie nach Vereinbarung
Führungen nach Voranmeldung (auch fremdsprachig)
In Europas größtem Spezialmuseum für Porzellan, dem Porzellanikon in Selb, ist die einzigartige
Sonderausstellung des taiwanischen Porzellanunternehmens Franz Chen auf einer Fläche von
800 Quadratmetern in einer ehemaligen Porzellanfabrik der Weltmarke Rosenthal zu sehen.
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Dokumentarfilm aus Taiwan beim “Fünf Seen Filmfestival“
Herrsching zeigt am letzten Tag des Festivals vor der Abschlussfeier in der Schlossberghalle in
Starnberg den taiwanische Dokumentarfilm Tracing the River to Its Source: Beauty under
Fire – the Xiuguluan River.
Der reißende und imposante Xiugulan-Fluss im Osten Taiwans ist ein beliebter Wasserlauf für
das Wildwasserfahren (Rafting). Die atemberaubende Flusslandschaft gilt als touristische
Attraktion. Der Film dokumentiert die Entwicklung des Flusses und welche Nachteile ihm die
moderne Welt gebracht hat. Außerdem wird die Heimat der Ureinwohnervölker der Ami und
Bunun am Xiuguluan gezeigt. in Film der Natur mit Kultur und Geschichte verbindet.
Sonntag, 5. August 2012 um 16 Uhr
Schlossberghalle, Saal 1
Vogelanger 2
82319 Starnberg
Eintrittspreis: 8,00 Euro
Sondervorstellung im Rahmen des Internationalen Jugendcamps in Possenhofen
You are the Apple of my Eye
Jahr: 2011
Regie: Giddens Ko
Länge: 110 min., OmeU
Mittwoch, 8. August 2012 um 20:00 Uhr
Kino Breitwand Starnberg
Wittelsbacherstr. 10
82319 Starnberg
Tel.: 08151-971800
starnberg@breitwand.com
Abkürzungen:
(cp) = China Post (cna) = Central News Agency (tn) = Taiwan News (tt) = Taipei Times
(ten) = Taiwan Economic News (taito) = Taiwan Today (rti) = Radio Taiwan International
(eB) = eigener Bericht
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