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Die geopolitische Lage der Türkei in Bezug auf Gas- und Ölpipelines
Die Türkei befindet sich in einer äußerst wichtigen geopolitischen Lage. Es dient als
eine natürliche Brücke zwischen dem Kaukasus, dem Nahen Osten und Südosteuropa
mit einer Küste am Mittelmeer.
Seit Jahren wird die Türkei immer wichtiger, wenn es um die Gas und Öl Lieferung
nach Europa geht. Die Türkei selbst verfügt über keine Erdöl- und Erdgasreserven.
Doch die Energiediversifikationspolitik Europas die auch an der Unabhängigkeit von
russischer Energie strebt und die Sanktionen gegen Russland die durch die russische
Besatzung der Krim in der Ukraine begonnen, stärken die geopolitische Lage der
Türkei als ein Transitland für Erdgas und Erdöl. Das Erdöl aus Zentralasien wird somit
zu einer wichtigen Energiealternative Europas. Geographisch gesehen gibt es
mehrere Möglichkeiten um das Erdöl aus Zentralasien ans Mittelmeer und vom
Mittelmeer aus nach Europa zu transportieren um die Türkei als ein Transitland
abzuschalten, was von einer Hinsicht zu Gunsten Europas wäre, damit die Türkei in
der Zukunft nicht in der Lage ist politischen Druck auf die EU auszuüben. In diesem
Fall müsste man eine Pipeline über Afganistan, Iran, Irak und Syrien bauen. Da diese
Länder politisch instabil, vom Terror betroffen und vorallem Iran als der Feind des
Westens gilt, liegt diese Möglichkeit nicht in Europas Interesse, was sich in der Zukunft
natürlich ändern kann. Obwohl die Sanktionen gegen den Iran behoben wurden und
das Land nicht mehr als der größte Feind des Westens gesehen wird, scheint trotzdem
der Bau einer Pipeline durch die oben genannten Länder sehr schwer zu fallen. Hinzu
kommt noch, dass die Türkei ein NATO verbündeter und einer der Gründerstaaten des
OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) ist. Die
Türkei strebt auch schon seit über 40 Jahren an der EU Mitgliedschaft. Diese
Eigenschaften machen das Land zu einem vertraulichen handelsbaren und gleichzeitig
zu einem strategischen Partner. So kam es zu dem Bau der 1760 km langen BTC
Pipeline (Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline), die seit 2005 Rohöl von Ölfeldern aus
Aserbaidschan und Kasachstan am Kaspischen Meer nach Ceyhan in die türkische
Mittelmeerküste transportiert. Der Vertrag wurde am 18. November 1999 zwischen der
Türkei, Georgien, Aserbaidschan und der USA unterschrieben. Auch wenn die Türkei
als ein strategisch wichtiger Partner für die EU gilt, sprachen sich die EU Länder gegen
die BTC-Pipeline aus. Grund dafür war wie oben auch schon genannt, die Gefahr des
politischen Drucks insbesondere des Beitritts der Türkei in die EU. Die EU wollte das
Öl weiterhin mit Schiffen über das Schwarze Meer durch den Bosporus und die
Dardanellen bis ins Mittelmeer und von dort aus nach Europa transportieren. Der
Bosporus und die Dardanellen sind zwar internationales Gewässer, befinden sich aber
trotzdem innerhalb der Türkischen Grenze. Mit einer Schließung des Bosporusses
wäre der Meerestransport weiterhin nicht möglich. In diesem Sinne hatte Europa keine
andere Wahl den Bau der BTC-Pipeline zu akzeptieren in dem die USA als einer der
Verträger auch mit beteiligt war. Während dem Bau der BTC-Pipeline wurde im Jahr
2002 ein anderes großes Projekt von dem österreichischen Erdöl- und Erdgas
Unternehmen OMV initiiert. Die Nabucco-Pipeline. Das Projekt sah den Bau einer
Erdgas-Pipeline vor, die von der türkisch-bulgarischen Grenze bis nach Österreich in
den Verteilerzentrum der OMV führen sollte um Europa mit Gas zu versorgen. Dieses
Projekt wurde aber eingestellt, da die Pipeline von den Betreibern aus für nicht
wirtschaftlich gesehen wurde. Der Stopp des Nabucco Projektes geschah zeitgleich
als Europa mit Russland noch gute Beziehungen hatte und keine Sanktionen gegen
Russland ausübte. Europa hielte die South-Stream, eine Pipeline die Erdgas von
Russland über das Schwarze Meer nach Bulgarien und von Bulgarien aus verzweigt
über Griechenland aus nach Italien, und über Bulgarien aus durch die Balkan Länder
Europa mit Gas versorgen sollte, für anscheinend wirtschaftlicher.
Ein weiteres Erdgas Pipeline Projekt, das zwischen Russland und der Türkei durch
den Schwarzen Meer fließende und in Ankara endende Blue-Stream Pipeline, wurde
2005 offiziell eröffnet. Russland hatte somit für eventuell europäisch-russische
Krisenzeiten vorgesorgt. Russland hatte Ankara als einen Zwischenhändler um
Europa indirekt mit Gas zu versorgen. Das russische Erdgas wird so als türkisches
Erdgas nach Europa abgesetzt. Ähnlich wie bei der Turkish-Stream, die auch wieder
Erdgas von Russland durch das Schwarze Meer in den türkischen Teil Thrakiens in
ein Verteilerzentrum in Ipsala fließen sollte, um Europäische Länder mit Gas zu
versorgen. Das Turkish-Stream Projekt wurde nach dem Abschuss einer Suchoi Su-
24 (Russischer Kampfjet) an der Türkisch-Srischen Grenze, von Russland bis auf
weiteres gestoppt. Die Türkei will ihre geopolitische Lage auch auf weiteres nutzen,
Sie hat 2015 mit dem Bau einer rund 2000 km langen Erdgas Pipeline TANAP (Trans
Anatolian Natural Gas Pipeline Project) begonnen. Die TANAP soll vom Osten in
Ardahan der Georgischen Grenze an die BTC-Pipeline anschließend bis in den
türkischen Teil Thrakiens verlaufen. Die Inbetriebnahme der Pipeline ist für 2018
vorgesehen. Die Türkei will somit auch über verschiedene Erdgas und Erdöl Pipelines
zur Verfügung haben, um für zukünftige politische Krisen vorgesorgt zu haben.
Mit der Verflüssigung des Erdgases wäre es in der Zukunft möglich, es ohne Pipelines
beispielsweise in Schiffen zu transportieren. In diesem Fall würde die Türkei ihre
geopolitische Wichtigkeit im Bezug auf Erdgas verlieren. Diese Alternative ist aber
kostenaufwendiger, da die Verflüssigung des Erdgases auch wiederum Energie kostet.
Da es bei den Erdgas und Erdöl importierenden Ländern um die Diversifikation der
Energiequellen geht um nicht von wenigen Ländern abhängig zu sein, könnte der
Meerestransport des Erdgases für die Zukunft eine wichtige Alternative für
beispielsweise Europa als Importeur und Neuseeland als ein neuer Exporteur sein.

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Die geopolitische Lage der Türkei in Bezug auf Gas- und Ölpipelines

  • 1. Die geopolitische Lage der Türkei in Bezug auf Gas- und Ölpipelines Die Türkei befindet sich in einer äußerst wichtigen geopolitischen Lage. Es dient als eine natürliche Brücke zwischen dem Kaukasus, dem Nahen Osten und Südosteuropa mit einer Küste am Mittelmeer. Seit Jahren wird die Türkei immer wichtiger, wenn es um die Gas und Öl Lieferung nach Europa geht. Die Türkei selbst verfügt über keine Erdöl- und Erdgasreserven. Doch die Energiediversifikationspolitik Europas die auch an der Unabhängigkeit von russischer Energie strebt und die Sanktionen gegen Russland die durch die russische Besatzung der Krim in der Ukraine begonnen, stärken die geopolitische Lage der Türkei als ein Transitland für Erdgas und Erdöl. Das Erdöl aus Zentralasien wird somit zu einer wichtigen Energiealternative Europas. Geographisch gesehen gibt es mehrere Möglichkeiten um das Erdöl aus Zentralasien ans Mittelmeer und vom Mittelmeer aus nach Europa zu transportieren um die Türkei als ein Transitland abzuschalten, was von einer Hinsicht zu Gunsten Europas wäre, damit die Türkei in der Zukunft nicht in der Lage ist politischen Druck auf die EU auszuüben. In diesem Fall müsste man eine Pipeline über Afganistan, Iran, Irak und Syrien bauen. Da diese Länder politisch instabil, vom Terror betroffen und vorallem Iran als der Feind des Westens gilt, liegt diese Möglichkeit nicht in Europas Interesse, was sich in der Zukunft natürlich ändern kann. Obwohl die Sanktionen gegen den Iran behoben wurden und das Land nicht mehr als der größte Feind des Westens gesehen wird, scheint trotzdem der Bau einer Pipeline durch die oben genannten Länder sehr schwer zu fallen. Hinzu kommt noch, dass die Türkei ein NATO verbündeter und einer der Gründerstaaten des OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) ist. Die
  • 2. Türkei strebt auch schon seit über 40 Jahren an der EU Mitgliedschaft. Diese Eigenschaften machen das Land zu einem vertraulichen handelsbaren und gleichzeitig zu einem strategischen Partner. So kam es zu dem Bau der 1760 km langen BTC Pipeline (Baku-Tiflis-Ceyhan-Pipeline), die seit 2005 Rohöl von Ölfeldern aus Aserbaidschan und Kasachstan am Kaspischen Meer nach Ceyhan in die türkische Mittelmeerküste transportiert. Der Vertrag wurde am 18. November 1999 zwischen der Türkei, Georgien, Aserbaidschan und der USA unterschrieben. Auch wenn die Türkei als ein strategisch wichtiger Partner für die EU gilt, sprachen sich die EU Länder gegen die BTC-Pipeline aus. Grund dafür war wie oben auch schon genannt, die Gefahr des politischen Drucks insbesondere des Beitritts der Türkei in die EU. Die EU wollte das Öl weiterhin mit Schiffen über das Schwarze Meer durch den Bosporus und die Dardanellen bis ins Mittelmeer und von dort aus nach Europa transportieren. Der Bosporus und die Dardanellen sind zwar internationales Gewässer, befinden sich aber trotzdem innerhalb der Türkischen Grenze. Mit einer Schließung des Bosporusses wäre der Meerestransport weiterhin nicht möglich. In diesem Sinne hatte Europa keine andere Wahl den Bau der BTC-Pipeline zu akzeptieren in dem die USA als einer der Verträger auch mit beteiligt war. Während dem Bau der BTC-Pipeline wurde im Jahr 2002 ein anderes großes Projekt von dem österreichischen Erdöl- und Erdgas Unternehmen OMV initiiert. Die Nabucco-Pipeline. Das Projekt sah den Bau einer Erdgas-Pipeline vor, die von der türkisch-bulgarischen Grenze bis nach Österreich in den Verteilerzentrum der OMV führen sollte um Europa mit Gas zu versorgen. Dieses Projekt wurde aber eingestellt, da die Pipeline von den Betreibern aus für nicht wirtschaftlich gesehen wurde. Der Stopp des Nabucco Projektes geschah zeitgleich als Europa mit Russland noch gute Beziehungen hatte und keine Sanktionen gegen Russland ausübte. Europa hielte die South-Stream, eine Pipeline die Erdgas von
  • 3. Russland über das Schwarze Meer nach Bulgarien und von Bulgarien aus verzweigt über Griechenland aus nach Italien, und über Bulgarien aus durch die Balkan Länder Europa mit Gas versorgen sollte, für anscheinend wirtschaftlicher. Ein weiteres Erdgas Pipeline Projekt, das zwischen Russland und der Türkei durch den Schwarzen Meer fließende und in Ankara endende Blue-Stream Pipeline, wurde 2005 offiziell eröffnet. Russland hatte somit für eventuell europäisch-russische Krisenzeiten vorgesorgt. Russland hatte Ankara als einen Zwischenhändler um Europa indirekt mit Gas zu versorgen. Das russische Erdgas wird so als türkisches Erdgas nach Europa abgesetzt. Ähnlich wie bei der Turkish-Stream, die auch wieder Erdgas von Russland durch das Schwarze Meer in den türkischen Teil Thrakiens in ein Verteilerzentrum in Ipsala fließen sollte, um Europäische Länder mit Gas zu versorgen. Das Turkish-Stream Projekt wurde nach dem Abschuss einer Suchoi Su- 24 (Russischer Kampfjet) an der Türkisch-Srischen Grenze, von Russland bis auf weiteres gestoppt. Die Türkei will ihre geopolitische Lage auch auf weiteres nutzen, Sie hat 2015 mit dem Bau einer rund 2000 km langen Erdgas Pipeline TANAP (Trans Anatolian Natural Gas Pipeline Project) begonnen. Die TANAP soll vom Osten in Ardahan der Georgischen Grenze an die BTC-Pipeline anschließend bis in den türkischen Teil Thrakiens verlaufen. Die Inbetriebnahme der Pipeline ist für 2018 vorgesehen. Die Türkei will somit auch über verschiedene Erdgas und Erdöl Pipelines zur Verfügung haben, um für zukünftige politische Krisen vorgesorgt zu haben. Mit der Verflüssigung des Erdgases wäre es in der Zukunft möglich, es ohne Pipelines beispielsweise in Schiffen zu transportieren. In diesem Fall würde die Türkei ihre geopolitische Wichtigkeit im Bezug auf Erdgas verlieren. Diese Alternative ist aber
  • 4. kostenaufwendiger, da die Verflüssigung des Erdgases auch wiederum Energie kostet. Da es bei den Erdgas und Erdöl importierenden Ländern um die Diversifikation der Energiequellen geht um nicht von wenigen Ländern abhängig zu sein, könnte der Meerestransport des Erdgases für die Zukunft eine wichtige Alternative für beispielsweise Europa als Importeur und Neuseeland als ein neuer Exporteur sein.