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        JugendBarCamp
        E I N L E I T FA D E N F Ü R D I E P R A X I S
Bis auf die Autorenfotos, und soweit nicht anders angegeben,
         veröffentlichen die VerfasserInnen diese Broschüre unter der
         Creative Commons Lizenz BY SA 3.0 DE.

          Eisfeld-Reschke, Jörg/Peyer, Lisa/Seitz, Daniel:
          JugendBarCamp. Ein Leitfaden für Praktiker. Berlin. 2013.

          Bitte informieren Sie sich über die Lizenz unter
          http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de

           Diese Lizenz erlaubt, dass der vorliegende Leitfaden und des-
           sen Inhalt frei vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich
           gemacht werden dürfen. Ebenso dürfen Abwandlungen und
            Bearbeitungen des Leitfadens und dessen Inhaltes angefertigt
            und kommerziell genutzt werden. Hierfür gelten die Bedingung-
            en der Namensnennung und die Pflicht zur Weitergabe unter
Lizenz      gleichen Bedingungen.
Vorwort

Vorwort

Über ePartizipation Jugendlicher wird viel gesprochen.      JugendBarCamps bieten für Jugendliche einige Chan-
Doch es gibt noch wenige erfolgreiche Projekte und An-      cen und Herausforderungen. Die vorliegende Broschüre
sätze, die das junge Feld beleuchten und die als Modelle    arbeitet diese heraus und skizziert Lösungsansätze.
für weitere Projekte dienen können. Es wird vermutlich      Zukünftigen Veranstaltern bietet der Leitfaden Hinweise
auch in den seltensten Fällen ein reiner „e-Ansatz“ an-     zur Planung, Organisation und Durchführung von Ju-
gewandt werden. Jugendarbeit wird nach wie vor meist        gendBarCamps.
aus einer Mischung aus Präsenz- und Online-Kontakt
bestehen. BarCamps bringen die Ideen des Web2.0,            Wir wünschen viel Freude beim Lesen
des Mitmachens und Einmischens für jedermann in die         und Umsetzen.
Offline-Welt. Sie eignen sich deswegen besonders, um
mit Jugendlichen (e)Partizipations-Ansätze zu erarbeiten.

BarCamps sind seit einigen Jahren eine beliebte Alter-
native zur klassischen Konferenz – inzwischen ist es
möglich, (fast) jede Woche ein BarCamp irgendwo in
Deutschland zu besuchen. Seit 2010 haben auch die
ersten InnovatorInnen BarCamps als Format für die
Jugendarbeit entdeckt. Stattgefunden haben in den
vergangenen zwei Jahren allerdings nicht mehr als ein
Dutzend tatsächlicher JugendBarCamps im deutsch-
sprachigen Raum. Die Gründe dafür liegen unter ande-
rem am fehlenden Know-how darüber, wie das Format
BarCamp für die Jugendarbeit adaptiert werden kann.
Inhalt



    Was ist ein BarCamp							                                           6

    Ablauf einer BarCamp-Organisation (10 Phasen)							                 7

    Phase 1: 	 Format- und Themenfindung								                     8– 9
    Phase 2: 	 Konzeption und Planung								                       10 – 11
    Phase 3: 	 Planung eines JugendBarCamps							                  12 – 16
    Phase 4: 	 Ausschreibung und Informationsarbeit							          17 – 18
    Phase 5: 	 Vorab-Kommunikation, Session-Vorschläge						        19 – 21

    Aus der Praxis: DFJW-JugendBarCamp							                       22 – 23

    Phase 6: 	   Vorbereitung von Technik und Material							       24 – 25
    Phase 7: 	   Planung der Tools zur Online-Kollaboration						   26 – 27

    Aus der Praxis: mobilegamingCamp							                         28 – 29

    Phase 8: 	  Vorbereitung vor Ort									         30
    Phase 9: 	  Durchführung des BarCamps								     31
    Phase 9.1: 	Ankommen										                    32
    Phase 9.2: 	Einführung in das Format								 32 – 34



4    JugendBarCamp
Phase 9.3: 	 Session-Planung									                                       34 – 35
Phase 9.4: 	 Session-Verlauf									                                            36
Phase 9.5: 	 Session-Verlauf (Einsatz der Tools)							                     37 – 38
Phase 9.6: 	 Zusammenführung der Ergebnisse und Abschluss des BarCamps			   38 – 40
Phase 10: 	  Dokumentation									                                         40 – 41
Phase 11: 	  (Post-)Community Management						                              42 – 43

Aus der Praxis: gamesCamp								                                           44 – 46

Checkliste Technik											                                                   47

BarCamp-Tool											                                                     48 – 51

Vorlagen											                                                         52 – 54

JugendBarCamps in Deutschland									                                          55

Glossar	   											                                                          56

Autoren und Organisationen										                                            57

Impressum										                                                             58


                                                                  JugendBarCamp       5
Was ist ein BarCamp


    Ein BarCamp ist ein Format der Großgruppenmo-           Dieser Leitfaden handelt von sogenannten Jugend-
    deration, welches den TeilnehmerInnen ein hohes         BarCamps, also BarCamps, die mit und für junge
    Maß an Verantwortung überträgt. Sie schlagen            Menschen organisiert werden. Sie unterscheiden sich
    Inhalte vor, entscheiden über diese, sind für die       wenig vom konzeptionellen Ansatz klassischer Bar-
    Durchführung und Dokumentation verantwortlich.          Camps, verlangen jedoch teilweise andere pädagogi-
    Der Einsatz digitaler Instrumente ist ein notwendiger   sche Rahmenbedingungen.
    Bestandteil eines BarCamps.
                                                            Anders als bei einer klassischen Konferenz, steht das
                                                            Programm eines BarCamps, also konkrete Themen
                                                            und ReferentInnen, nicht vorab fest. Stattdessen ent-
                                                                       scheiden alle Anwesenden in einer Session-
                                                                        Planung gemeinsam darüber, welche
                                                                          Themen besprochen werden sollen. Die
                                                                          Themen werden in einem Raster aus
                                                                          mehreren Zeitblöcken und Räumen plat-
                                                                         ziert. Die Diskussionen in den Sessions
                                                                               finden sowohl persönlich vor Ort als
                                                                                                auch digital im Netz
                                                                                                (z.B. über Twitter)
                                                                                                statt, und auch die




6    JugendBarCamp
Ablauf einer BarCamp-Organisation


Dokumentation (z.B. mit Etherpads) erfolgt durch die     Das Format BarCamp wurde erstmals 2005 von IT-
TeilnehmerInnen. Die Gastgeber sorgen für die notwen-    EntwicklerInnen eingesetzt. Seitdem hat es zahlreiche
dige Infrastruktur, bestimmen jedoch nicht maßgeblich    Adaptionen erlebt und auch Mischformen zwischen klas-
über die Inhalte.                                        sischen Konferenzen und BarCamps sind regelmäßig
                                                         zu beobachten. Unserer Einschätzung nach sind Adap-
                                                         tionen des Formats absolut statthaft und sinnvoll, wenn
Grundsätzlich ist ein OpenSpace dem BarCamp sehr         der Kontext dies verlangt. Wichtig ist dabei, dass die
ähnlich. Mitunter könnte man das Format BarCamp          partizipative Haltung und digitale Öffnung beibehalten
auch als „Digitales OpenSpace“ bezeichnen. Gemein-       werden.
sam haben sie, dass die TeilnehmerInnen für die Ta-
gesgestaltung Verantwortung tragen und ihre eigenen
Themen und Fähigkeiten einbringen. Die intensive In-
tegration digitaler Instrumente ist für ein OpenSpace
keine Grundvoraussetzung. Zu den wesentlichen Un-
                                                                              :
terscheidungsmerkmalen gehört, dass ein BarCamp                  HINWEIS
meist weniger auf Regeln und dafür mehr auf Selbstor-                       efindet
                                                                    te 56 b
ganisation und -moderation setzt sowie, dass durch den      Auf Sei        ar. All
                                                                                     e
                                                                   n Gloss
Einsatz sozialer Medien die Akteure und Diskussionen       sich ei             e griffe
                                                                    kierten B
zwischen den Sessions vernetzt sind und sogar die Ein-     blau mar     aufgefü
                                                                                  hrt
                                                                     rt
bindung externer Interessierter ermöglicht wird.             sind do
                                                                         lärt.
                                                                 und erk




                                                                                             JugendBarCamp         7
P1
                                                  Phase 1          Die Entscheidung für die
                        Format- und Themenfindung                  Durchführung eines Bar-
                                                                   Camps kann aus unter-
     Das Format BarCamp ist für viele Situationen und The-         schiedlichen Gründen
     menzusammenhänge vorstellbar. Grundsätzlich kann es           erfolgen. Dies sind die
     für alle Themen angewandt werden, die Jugendliche in-         Gründe, die uns am
     teressieren. In gewisser Weise ähnelt das Format einem        häufigsten begegnen:
     OpenSpace. Den Unterschied macht die tiefe Integration
     digitaler Instrumente aus. Bereits in der Vorbereitung gibt   •	 “Auf unseren
     es Möglichkeiten, sich zu vernetzen und auszutauschen.        	klassischen
     Während eines BarCamps sind Etherpad, Twitter, Face-          	Konferenzen
     book und GoogleDocs dann elementare Bestandteile              	 sitzen alle da
     der Kollaboration und Dokumentation.                             und hören zu.
                                                                      Wir möchten mehr Aktivi-
     Wie in allen Beteiligungsprozessen gilt es, einen Le-            tät und Austausch, deshalb haben
     bensweltbezug herzustellen. Die Verantwortung der                wir uns für dieses Format entschieden.”
     Veranstalter liegt darin, Jugendliche angemessen und          •	 “Unsere Einrichtung möchte neue Wege gehen. Wir
     früh zu beteiligen und sich mit ihnen auf ein Oberthe-           können das Internet und soziale Medien nicht aus
     ma zu verständigen. Wenngleich das Format BarCamp                der Seminararbeit heraushalten, deshalb möchten
     ursprünglich aus dem IT-Bereich kommt, muss nicht je-            wir sie produktiv einsetzen.”
     des BarCamp zwingend einen Bezug auf das Internet             •	 “Wir haben bereits von dem BarCamp-Format
     nehmen. Auch für Diskussionen klassischer Offline-               gehört und möchten es nun selbst ausprobieren.”
     Themen wie dem Jugendmedienschutzstaatsvertrag,               •	 „Unseren Finanzgebern müssen wir zeigen, dass
     Bildung oder philosophischen Diskussionen über Glück             wir gegenüber innovativen Methoden aufgeschlos-
     und Wohlstand kann das Format einen inspirierenden               sen sind.“
     Rahmen schaffen.


 8     JugendBarCamp
P1
Alle genannten Argumente sind legitim und es ließen      Zu den Anforderungen an die Teilnehmenden
sich noch viele weitere Gründe aufzählen. Doch das       zählt vor allem die Bereitschaft, sich auf offene Prozes-
Format stößt nicht nur auf Begeisterung. Der intensive   se einzulassen und Verantwortung zu übernehmen. Das
Einsatz von Technologie stellt neue Herausforderungen    technische Verständnis für die digitalen Instrumente
an die pädagogische Betreuung. Auch liegen noch kei-     sowie der methodische Ablauf eines BarCamps können
ne wissenschaftlichen Erhebungen oder Evaluationen       während der Veranstaltung vermittelt werden.
vor, die gegenüber traditionellen Formaten einen deut-
lich höheren Beitrag zur Persönlichkeitsbildung oder     Eine hohe Diversität der Gruppe ist dann kein Problem,
zum Lernen bescheinigen.                                 wenn der Rahmen für ein konstruktives Miteinander
                                                         geschaffen wird und unterstützende Maßnahmen an-
Das hohe Potenzial an Selbstwirksamkeit und das große    geboten werden. So eignet sich das Format ideal für
Maß an Beteiligung sind die entscheidenden Chancen       interkulturelle und mehrsprachige Begegnungen. Hier
des JugendBarCamps. Hier können Jugendliche selbst       kann das parallele Diskutieren online und offline das
gestalten. Indem sie das tun, tauschen sie sich aus      Nachfragen erleichtern und das Verständnis vertiefen.
und lernen voneinander. Die Vermittlung von Anwen-
dungskompetenzen in Bezug auf digitale Kollaboration
                                                                                                  N
geschieht quasi nebenbei.                                                                NDLICHE
                                                                             DER JUGE für Jugend-
                                                                  : ALTER
                                                           INFOBOX rsmäßige Untergre r ist jedoch: je
                                                                                    nze
Je nach Veranstalter und Themengebiet werden unter-
                                                            Eine al
                                                                     te               . Kla               rig-
schiedliche Zielgruppen von Jugendlichen für ein Bar-                        es nicht st, desto nied
                                                            BarCam  ps gibt        ppe  i                mente
Camp angesprochen. Eine ausgewogene Mischung                              Zielgru               n Instru
                                                             jüng er die            ie digitale      der Ver
                                                                                                              -
aus jüngeren und älteren Jugendlichen sowie solchen                       müssen d           ufgabe
                                                             sch welliger . Es ist die A               rInnen,
mit und ohne Vorerfahrungen zum Thema beziehungs-                       sein                  Begleite
                                                              angelegt              ogischen           reffen.
weise mit dem Format ist der beste Garant dafür, dass                ter un d pädag      reitungen zu t
                                                              anstal            de Vorbe
sie voneinander und miteinander lernen können.                         sprechen
                                                               hier ent



                                                                                              JugendBarCamp          9
P2
      	                                             Phase 2                 unseres eigentlichen Adressaten-Kreises aufzu-
      		                        Konzeption und Planung                      nehmen?
                                                                     •	     Wo und wie erreichen wir TeilnehmerInnen, die wir
                                                                            bislang nicht erreicht haben?
      Ist das Thema gefunden und die Entscheidung für ein
      JugendBarCamp gefallen, gilt es, die Teilnahmebedin-           Mit der Festlegung auf eine Zielgruppe und den Rah-
      gungen zu klären und konzeptionelle Entscheidungen             men eines JugendBarCamps besteht Klarheit darüber,
      zu treffen. Dazu gehören in der Anfangsphase folgende          welche Erfahrungen und Fähigkeiten von den Teilneh-
      konzeptionelle Fragen:                                         merInnen erwartet werden können. Dementsprechend
                                                                     kann von TeilnehmerInnen und Thema ausgehend über
      •	    Ab wann möchten wir Jugendliche involvieren? Aus         notwendige Unterstützungsangebote nachgedacht wer-
            unserer Sicht ist es wichtig, Jugendliche so früh wie    den. Diese sollten gemeinsam mit den Jugendlichen im
            möglich einzubinden. Ein hoher Partizipationsgrad        Konzeptions-Team geplant werden, um nicht ungewollt
            ermöglicht den Jugendlichen, wichtige Lernfelder         eine stärkere Hierarchie als nötig zu etablieren.
            für sich zu erschließen.
      •	    Wie lange soll das JugendBarCamp dauern? Durch                                               BOTE -
                                                                                                 NGSANGE
            welche Maßnahmen und Veranstaltungen wird das
                                                                                   UNTE RSTÜTZUnstrument der Bil n
            JugendBarCamp eingerahmt?                                 I    NFOBOX:      nd ein
                                                                                             si
                                                                                               I
                                                                                                       eres Ma
                                                                                                               ß a
                                                                                                              größ
      •	    Wie viele TeilnehmerInnen sollen angesprochen                          arCamps          sen ein               als es
                                                                          JugendB          Sie müs              tellen,
            werden? Wie viele TeilnehmerInnen sind, auch hin-                      beit.                sichers         ist es,
                                                                          dungsar          sangebo
                                                                                                   ten
                                                                                                               . Ziel
            sichtlich Organisation und Finanzierung, mindestens           Unters  tützung         s v orsehen          ersetze
                                                                                                                                n,
                                                                                          BarCamp             age zu v           -
            nötig und höchstens möglich?                                   klas sische         nnen  in die L     isier t einzu
                                                                                    il nehmerI          b storgan          e s ind
      •	    Wie viel Unterstützungsleistung braucht die Zielgruppe         alle Te              und sel            angebot
                                                                                      emessen              ützungs
            im Vorfeld, zu Beginn und während der Veranstaltung?           s ich ang         che  Unterst           un d Joker.
                                                                                     . Mögli               xperten
                                                                            bringen               oren, E
      •	    Wen möchten wir erreichen? Können wir uns vorstel-                       lswe ise Tut
            len, auch jugendliche TeilnehmerInnen außerhalb                 beispie



 10        JugendBarCamp
P2
Das Format JugendBarCamp ist bei den wenigsten            Niveau der Veranstaltung abhängig. Als Veranstalter
Jugendlichen schon bekannt. Dies kann sich nachteilig     kann von den Jugendlichen nicht notwendigerweise
auf die Selbstorganisation auswirken. Eine Möglichkeit,   Fachwissen, sondern vor allem Erfahrungswissen vor-
diesem zu begegnen, ist die Ausbildung einzelner Ju-      ausgesetzt werden.
gendlicher zu TutorInnen.
                                                          Welche konkreten Themen angeboten, und wie intensiv
Themen der Tutoren-Ausbildung sind beispielsweise         diese bearbeitet werden, hängt auch von der Tagesform
die Einführung in das Format, die begleitenden digita-    und Stimmung ab. Um hier einen anregenden Impuls
len Instrumente und die Aufgaben der TeilnehmerInnen.     zu geben, können die Organisatoren ExpertInnen ein-
Aufgabe der Tutoren ist es, selbst als aktive Teilneh-    laden, die auf das Thema einstimmen und inspierende
merInnen teilnehmen und damit den anderen Jugend-         Fragestellungen anbieten. Im Ablauf eines Jugend-
lichen ein Vorbild zu sein. Zugleich sollen sie andere    BarCamps könnte ein solcher Input beispielsweise als
TeilnehmerInnen zur aktiven Mitarbeit im BarCamp          Einstimmung in den Tag oder die Gesamtveranstaltung
motivieren beziehungsweise sie dabei unterstützen.        integriert sein.

TutorInnen können unterschiedlich prominente Rollen in    Eine weitere Einsatzmöglichkeit für die ExpertInnen ist
einem JugendBarCamp wahrnehmen. Je nach Relevanz          die Rolle als Joker. In diesem Fall werden sie mit ihren
der Unterstützungsangebote für die jeweilige Zielgruppe   Themenfeldern bei der Session-Planung aufgerufen
können sie entweder als normale TeilnehmerInnen           und zu einzelnen Sessions als Unterstützung im Hinter-
mitwirken oder darüber hinaus als unterstützende An-      grund angeboten. Auf diese Weise wird eine Zuordnung
sprechpartner auf Augenhöhe der jugendlichen Teil-        von FachexpertInnen zu den Sessions abgesichert,
nehmerInnen gekennzeichnet sein. Hierfür bieten sich      was sich bei klassischen BarCamps höchstens zufällig
unterschiedlich farbige Namensschilder, ein Tutoren-      ergibt. In den Sessions können die Jugendlichen - je
T-Shirt oder ähnliche Markierungen an. Ebenfalls vom      nach Bedarf - das Wissen der Joker unterschiedlich in-
Erfahrungslevel der Teilnehmenden ist das fachliche       tensiv einbinden.



                                                                                               JugendBarCamp         11
P3
      	       	                                  Phase 3          Teams aufteilen. In einem ersten Treffen sollten die
                   Planung eines JugendBarCamps                   Phasen der Vorbereitung definiert werden. Gemeinsam
                                                                  wird abgesprochen, was zu tun ist, wer Lust hat, sich in
      Am besten wird zu Beginn ein Organisations-Team             welchem Team zu engagieren und bis zu welchen Zeit-
      zusammengestellt, das die Veranstaltung gemeinsam           punkten welche Phasen abgeschlossen sein müssen.
      plant. Schon hier sollten Jugendliche involviert sein, um
      von Anfang an möglichst partizipative Strukturen zu         Konzeptionell gilt es hier vor allem zu überlegen, wie lange
      schaffen. Gemeinsam lassen sich die auf Seite 10 gestell-   das JugendBarCamp dauern soll. Von ein- bis dreitä-
      ten Leitfragen beantworten und daraus Konsequenzen          gigen Veranstaltungen gibt es gute Erfahrungen. Auch
      und Aufgaben ableiten.                                      Mini-BarCamps von drei bis vier Sessions sind denkbar,
                                                                  vermitteln aber kaum das kreative Potential von “richti-
      Das Vorbereitungs-Team kann sich in folgende Bereiche       gen” BarCamps. Je mehr Zeit gegeben ist, desto mehr
      aufteilen:                                                  Angebote sind auch außerhalb der BarCamp-typischen
      •	 Konzeptions-Team	                                        Session-Slots möglich. So sollte im Konzeptions-Team
      •	 Organisations-Team (Raumplanung, Catering)               zum Beispiel überlegt werden, wie die TeilnehmerInnen
      •	 Team Werbung und Öffentlichkeitsarbeit                   willkommen geheißen werden. Meist ist es eine
      •	 Team TeinehmerInnenbetreuung                             gute Idee, den Einstieg noch durch die Organisatoren
      •	 Technik-Team                                             zu gestalten, um die Jugendlichen, vor allem, wenn sie
      •	 Team Finanzierung                                        sich untereinander noch nicht kennen, nicht gleich zu
                                                                  Beginn zu überfordern. Je näher dieser Einstieg am
      Konzeptions-Team:                                           Gesamt-Thema ist, desto besser (vgl. hierzu die LAN-
      Das Konzeptions-Team sollte alle beteiligten Pädago-        Party auf dem Gamescamp, Seite 46). Schon im Vorfeld
      gInnen und Vertreter der Jugendlichen vereinen, um hier     sollte auch das Zeit/Raum-Raster geplant werden. Das
      eine möglichst breite Zustimmung bei allen zu erreichen     heißt, der Tag wird zeitlich strukturiert und in Zusam-
      und gemeinsam Entscheidungen zu treffen. Die weiteren       menhang mit den verfügbaren Räumlichkeiten gesetzt
      Teams können sich je nach Gruppenstärke des Gesamt-         (siehe Raum-Empfehlungen auf Seite 14).


 12       JugendBarCamp
P3
Beim Erstellen der Session-Matrix von JugendBar-           Finanzierung oder die bewusste Entscheidung
Camps ist es nicht ratsam, das Raster von Erwachsenen-     für eine Höchstzahl an TeilnehmerInnen begründet sein
BarCamps zu übernehmen (60 – 90 Minuten). Kurze            kann. Diese Begrenzung sollte von Anfang an transpa-
Session-Zeiten (45 – 60 Minuten) sind in der Regel         rent kommuniziert werden und das Konzeptions-Team
zielführender, denn sie zwingen zu präzisen, nicht allzu   sollte sich im Vorfeld Gedanken darüber machen, wie
ausschweifenden Diskussionen. Dennoch möchten Ju-          das Auswahlverfahren aussehen soll. Dabei ist von “first
gendliche nicht im Schultakt einen ganzen Tag lang von     come, first served” über eine inhaltliche Bewerbung und
Thema zu Thema springen, sondern sich zwischendurch        Auswahl-Jury, Segmentierung (z.B. nach geografischer
auch ganz praktisch oder ausführlicher einem Thema         Verteilung, Alter, Geschlecht, Diversität etc.) bis hin zu
widmen. So kann zum Beispiel für die Nachmittagszeit       Losverfahren vieles denkbar. Nur klar erkennbar sollte es
ein längerer Praxis- oder Outdoor-Slot eingeplant wer-     für alle Bewerber sein.
den, der den Tag auflockert und Methoden-Wechsel
möglich macht. Ebenso gibt es gute Erfahrungen mit         Organisations-Team:
einem längeren Einstiegs-Slot, um sich an das Format       Ein zentraler Punkt ist es, einen geeigneten Ort für das
zu gewöhnen.                                               JugendBarCamp zu finden. Dieser sollte dem Budget
                                                           entsprechen, aber vor allem ausreichend Einzelräu-
Hinsichtlich der Frage nach der maximalen Raumanzahl       me bieten, um genügend Sessions parallel abhalten
deuten bisherige Erfahrungswerte an, dass Jugendliche      zu können. Zudem wird ein großer Raum gebraucht,
ein Mehr an Angebot nicht als Vorteil wahrnehmen. Große    in dem alle TeilnehmerInnen gleichzeitig Platz finden.
Wahlmöglichkeiten führen hier eher zu Unzufriedenheit,     Die Laufwege zwischen den einzelnen Räumen sollten
weil man so viele tolle Angebote verpasst. Diese Grenze    möglichst gering gehalten werden, damit ein Wechsel
ist sehr individuell, deswegen kann hier nur schwer eine   zwischen den Sessions leicht möglich und der Zeitver-
Empfehlung ausgesprochen werden. Zu viele parallele        lust möglichst gering gehalten wird. Zur groben Orien-
Sessions können auch der Orientierung abträglich sein.     tierung der Raumplanung dient die Grafik auf Seite 14
Je nach Konzeption ist es möglicherweise notwendig,        - vor Ort ist dennoch häufig viel Raum für Improvisation.
nur einen Teil der sich bewerbenden TeilnehmerInnen        Beispielsweise kann eine kleine Sitzecke schnell zu ei-
anzunehmen, was zum Beispiel durch Platzmangel,            nem Session-Raum umfunktioniert werden.

                                                                                                 JugendBarCamp          13
P3




      Eine wichtige Voraussetzung von JugendBarCamps ist der                                         Matrix Raumgröße
                                                                                                                     nplanung
      Zugang zum Internet. Die Sessions werden online gemein-
      schaftlich dokumentiert, offene Fragen werden per Internet
      häufig direkt während der Session recherchiert, es wird       Team Werbung und Öffentlichkeitsarbeit:
      über Twitter und andere soziale Netzwerkdienste kommu-        Diesem Team fällt die besondere Rolle zu, eine Strategie
      niziert etc. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass in vielen Se-   dazu zu erarbeiten, wie die gewünschten jugendlichen
      minarhäusern die WLAN-Netze vor Ort der technischen           Zielgruppen erreicht werden können, wie das Jugend-
      Belastung durch die Vielzahl an Geräten nicht standhalten.    BarCamp in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden
      Daher sollte frühzeitig mit dem technischen Personal vor      soll und welchen offiziellen Nutzen der Veranstalter und
      Ort eine ausreichende Internet-Bandbreite sichergestellt      die TeilnehmerInnen aus dem JugendBarCamp ziehen
      werden. Auch eine charmante, inspirierende und offene         sollen.
      Atmosphäre sowie gutes Catering tragen bei einem Ju-
      gendBarCamp zu einer besseren Stimmung und besseren           An erster Stelle steht die Analyse der zu erreichenden
      Ergebnissen bei. Je nach Art der Veranstaltung kann eine      Zielgruppen: An welchen Orten und über welche Medien
      „Paket-Lösung“ Sinn machen, die gemeinsames Catering          sind diese am besten zu erreichen? Wer sind die Mul-
      und eine gemeinsame Unterkunft aller TeilnehmerInnen          tiplikatoren für Botschaften und Einladungen, und wie
      kombiniert. So kann die Gruppe als solche besser zusam-       müssen Letztere formuliert sein, damit sie ankommen
      menwachsen und eine sehr produktive Stimmung entsteht.        und wirken? Danach richtet sich die Kampagne zur

 14     JugendBarCamp
P3
Öffentlichkeitsarbeit: Zunächst werden die Texte ge-      Team Teilnehmerbetreuung:
schrieben, wobei durch das gemeinsame Verfassen           Hier ist ein zuverlässiges Team sehr wichtig, das den sich
mit Jugendlichen verhindert werden kann, Sprache zu       anmeldenden Jugendlichen als Ansprechpartner zur
verwenden, die die Zielgruppe nicht versteht. Unter Be-   Verfügung steht und zeitnah auf deren Fragen reagiert.
achtung rechtlich geklärter Lizenzen wird Bildmaterial    So werden insbesondere im Rahmen von JugendBar-
ausgewählt. Am besten greift man hier auf Bildmaterial    Camps, bei denen Einzel-Anmeldungen von dem Ver-
zurück, das einer Creative Commons-Lizenz unterliegt.     anstalter unbekannten Jugendlichen zugelassen sind,
Flyer, Banner und Webseite werden konzipiert und ent-     Verbindlichkeit und Sicherheit vermittelt. Dieser erste
weder gleich im Team umgesetzt oder bei (Web-)Desig-      Kontakt entscheidet häufig darüber, ob ein angemel-
nerInnen in Auftrag gegeben.                              deter Jugendlicher tatsächlich zum JugendBarCamp
Für BarCamps haben sich typische Stilmittel etabliert,    kommt, und sollte deswegen besonders gewissenhaft
die ebenfalls lizenzfrei verwendet werden dürfen, bei-    gehandhabt werden. Hier darf auch der Aufwand nicht
spielsweise die Flamme.                                   unterschätzt werden, der durch zahlreiche Nachfragen,
                                                          individuelle Organisationsherausforderungen und den
                                                          häufigen Kontakt mit den TeilnehmerInnen und deren
                                                          Begleitpersonen und Erziehungsberechtigten entsteht.

                                                          Die Organisation wird hier durch im Vorfeld formulierte
Neben den neuen Kommunikationswegen Jugendlicher,         Standard-E-Mails, Routinen für die Anmeldung und die
hier insbesondere den sozialen Medien, sollten auch       regelmäßige Kommunikation der aktuellen Anzahl von
traditionelle Kanäle wie Zeitung und Radio nicht ver-     Anmeldungen an die anderen Teams erleichtert: das
gessen werden. Nach wie vor werden auch auf diesem        Konzeptions-Team behält so den Gesamtüberblick und
Weg viele SchülerInnen, häufig über deren Eltern, auf     das Organisationsteam kann die Buchung von Über-
Angebote der Jugendarbeit aufmerksam. Auch Werbe-         nachtungen und Catering anpassen. Zudem sollte über-
schaltungen auf Facebook oder bei Google Adwords          legt werden, wie sich die TeilnehmerInnen anmelden
lohnen sich und erbringen meist gute Ergebnisse bei       können und wie sie Rückmeldungen erhalten sollen.
relativ geringem finanziellem Aufwand.                    Abhängig von der konzeptionellen Entscheidung, wer

                                                                                                JugendBarCamp          15
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             aufgrund welcher Auswahlkriterien zum Jugend-          Kapitel gewidmet, deswegen an dieser Stelle nur zwei
      BarCamp zugelassen wird, ist das Erarbeiten eines             besondere Aspekte: mindestens ein Team-Mitglied soll-
      transparenten Verfahrens zur Rückmeldung an alle Be-          te sich grundlegend mit Netzwerken (LAN und WLAN)
      werberInnen ratsam.                                           sowie mit Veranstaltungstechnik auskennen. Werden
      Im Vorfeld des BarCamps ist es sinnvoll, die TeilnehmerIn-    Jugendliche in dieses Team eingebunden, ist das eine
      nen mit Informationsmaterial zu Format und Ablauf eines       großartige Chance für sie, in diesem Bereich grundle-
      JugendBarCamps zu versorgen. Dieses sollte auch An-           gende Kompetenzen zu erwerben oder zu erweitern.
      leitungen dazu enthalten, wie Sessions selbst vorbereitet
      und gestaltet werden können und wie die eingesetzten          Team Finanzierung:
      Kommunikations- und Dokumentationsmedien (z.B. Twit-          Für die TeilnehmerInnen sind BarCamps und die Verpfle-
      ter, Etherpads etc.) angewandt werden. Eine Übersicht         gung während des Tages meist kostenlos. Auch bei Ju-
      der wichtigsten Links, zum Beispiel zu Session-Vorschlä-      gendBarCamps hat sich dies bewährt. Teilweise werden
      gen, Anfahrtsinformationen, dem Twitter-Hashtag der           sogar Übernachtung und Anreise vom Veranstalter
      Veranstaltung, ist ebenfalls hilfreich. Im Anhang finden      übernommen. Dies ermöglicht auch sozial schwächer
      Sie hierzu entsprechende Vorlagen. Möglichst frühzeitig       gestellten Jugendlichen die Teilnahme. Allerdings be-
      sollte ein guter Kontakt zu den Veranstaltungsorten auf-      deutet dies erhöhten Aufwand für den Veranstalter, denn
      gebaut werden, denn erfahrungsgemäß ergeben sich bis          er muss Finanzierung, Teilnehmerzahl und Fixausga-
      kurz vor Beginn des JugendBarCamps regelmäßige Än-            ben in Einklang bringen. Viele BarCamps finanzieren
      derungen: TeilnehmerInnen sagen ab, andere kommen             sich durch Sponsoring: die Veranstaltungsorte und das
      hinzu; Zimmerbelegungen müssen umgebucht werden               Catering werden dadurch meist kostenlos zur Verfü-
      etc. Ein guter Kontakt erleichtert hier einen erfolgreichen   gung gestellt. Für ReferentInnen fallen keine Kosten
      Start in die Präsenz-Veranstaltung.                           an, da es im klassischen Sinne keine gibt. Bei Jugend-
                                                                    BarCamps weicht man hiervon jedoch oft bewusst ab
      Technik-Team:                                                 und muss dafür Mittel einplanen. Wie bei anderen Veran-
      Dieses Team plant am besten möglichst frühzeitig die          staltungen auch, empfiehlt es sich bei Veranstaltungen
      ganze benötigte Technik. Diesem Thema ist ein eigenes         für Jugendliche, sich um Fördermittel zu bemühen.


 16     JugendBarCamp
P4
                                          Phase 4          und der direkten Ansprache von Journalisten kann
                                 Ausschreibung             der Terminhinweis in Radio und Printmedien platziert
                          und Informationsarbeit           werden. Für Schulen und Jugendclubs eignen sich die
                                                           Erstellung und Verteilung von Flyern.

           Auch JugendBarCamps wollen zielgruppen-
gerecht und adäquat beworben werden. Die Definition        Was kommunizieren?
der Zielgruppe bestimmt hier, ob die Informationsmaß-      Bei der Planung eines BarCamps für Jugendliche sollte
nahmen in einem lokalen, regionalen oder internationalen   man im Allgemeinen davon ausgehen, dass das Format
Rahmen stattfinden müssen. Grundsätzlich bietet sich       noch unbekannt ist. Daher empfiehlt es sich, schon in
eine Mischung aus Online- und Offline-Maßnahmen an,        der Ausschreibung auf die Besonderheiten des Formats
die das unterschiedliche Mediennutzungsverhalten von       einzugehen und den TeilnehmerInnen einen Eindruck
Jugendlichen berücksichtigt.                               davon zu vermitteln, was sie erwartet. Bei einer solchen
                                                           Beschreibung stehen am besten folgende zwei Aspekte
Die Basis der Online-Kommunikation bildet idealerweise     im Vordergrund: die Offenheit und die Partizipa-
die eigene Homepage beziehungsweise eine eigens für        tionsmöglichkeiten, welche das Format bietet.
das JugendBarCamp erstellte Webseite, die grundle-
gende Informationen bereitstellen. Als zentrale Kom-       Die Jugendlichen sollten erfahren, dass
munikationsplattform bietet sich bei Jugendlichen vor      für die Teilnahme weder formale Qua-
allem Facebook an. Hier empfiehlt sich die Erstellung      lifikationen erforderlich sind, noch
eines Facebook-Events speziell für das JugendBar-          inhaltliche oder methodische Vo-
Camp, zu dem eingeladen wird und das von den Teil-         raussetzungen erfüllt werden
nehmerInnen an ihre Freunde weiterempfohlen werden         müssen. Stattdessen wird von
kann. Bei der Ausschreibung eines JugendBarCamps           Anfang an vermittelt, dass
sollten auch die analogen und klassischen Kanäle nicht     jeder einzelne Teilnehmer ein
außen vor gelassen werden. Mit einer Pressemitteilung      Thema einbringen kann.


                                                                                                JugendBarCamp         17
P4
                      Es gilt, den Jugendlichen   verantwortlich sind. Bei einem JugendBarCamp hin-
                      Mut zu machen: Jeder        gegen sollte bedacht werden, dass anfallende Kosten
                      weiß etwas, jeder kann      ein großer Hinderungsgrund für Jugendliche sein kön-
                      etwas und jeder hat et-     nen. Lässt das Budget die Erstattung von Fahrtkosten
                       was mitzuteilen, das für   oder die Unterbringung der TeilnehmerInnen in einer
                       andere interessant ist.    Jugendherberge zu, dann müsste dies ebenfalls in der
                                                  Ausschreibung genannt werden. Auch auf die digitalen
                       Die Teilnahme an ei-       Instrumente sollte frühzeitig hingewiesen werden.
                       nem BarCamp ist in
                       der Regel kostenfrei.      Es ist bislang nicht selbstverständlich, dass für ein For-
                        Dennoch fallen Kos-       mat der Jugendarbeit so aktiv zum Mitbringen digitaler
                        ten an für die Anreise    Endgeräte und der aktiven Nutzung selbiger während
                        und gegebenenfalls        der Veranstaltung motiviert wird. Die TeilnehmerInnen
                         Unterbringung. Bei       müssen darüber informiert sein, dass sie für ihre Geräte
                         klassischen Bar-         selbst verantwortlich sind. Idealerweise können benötigte
                         Camps werden diese       Laptops, Aufnahmegeräte etc. daher vom Veranstalter
                         Kosten von den Teil-     bereitgestellt werden. Die Ausschreibung dient auch
                          nehmerInnen selbst      der Informationsabfrage bezüglich bereits vorhandener
                          getragen, während       Vorerfahrungen der BewerberInnen. Wichtig ist, etwaige
                           die Organisatoren      Auswahlkriterien, zum Beispiel Alter, Geschlecht oder
                           “nur” für die Be-      regionale Herkunft, im Vorfeld transparent und nach-
                           reitstellung von       vollziehbar zu kommunizieren. Empfehlenswert ist es,
                            Veranstaltungsort,    die Abfrage der Informationen möglichst auf ein Mini-
                            Verpflegung wäh-      mum zu reduzieren und keine unnötigen Daten abzufra-
                            rend des Camps        gen.Vor allem bei Kindern und Jugendlichen ist Daten-
                            und die techni-       Sparsamkeit gefordert und wird ein sorgsamer Umgang
                             sche Infrastruktur   mit den erhobenen Informationen vorausgesetzt.

 18   JugendBarCamp
P5
	                                          Phase 5         Kenntnisse bereits vorab vermittelt und die Lust am
	                        Vorab-Kommunikation,              Ausprobieren angeregt werden. Ebenso können Leitfäden
		                          Session-Vorschläge             und Info-Kits als Informationen zum Download angeboten
                                                           werden.

	          Regelmäßige Kommunikation und frühe Kon-
taktaufnahme mit den TeilnehmerInnen schaffen Ver-                       HTAG                                    s Bar-
                                                                                                      d eine enst
                                                                   X: HAS ation               währen
bindlichkeit und Planungssicherheit. Gute Erfahrungen
                                                            INFOBO    unik                                   g  -Di
                                                                                                    loggin t sich
wurden mit Facebook-Gruppen gemacht, in denen sich                    e Komm               Microb             ne
                                                            Für di t sich der                  Dien  st eig           chen
die TeilnehmerInnen zu einem frühen Zeitpunkt sam-          Cam  ps ha         liert   . Der         anis   atoris
meln und vernetzen. Dies kann auch über Twitter ge-                   r etab                von org                f kon-
                                                             Twitte               ortung                sen au
                                                                         Beantw                Hinwei                ionen
schehen, wodurch bereits frühzeitig ein Hashtag für das      für die agen und das                          iskuss
                                                                        fr                     t liche D essionen,
JugendBarCamp eingeführt wird. So entsteht bereits im         Detail                  d inhal              pr
                                                                            alte un merInnen. Im                 nennen
                                                                                                                           s-
Vorfeld eine Community, die aktiv in die Vorbereitung         kr  ete Inh       eilne   h           onders
                                                                        den T              e r bes               n   können
und Planung mit einbezogen werden kann. In der für das         unter              gen od               Sessio                h
                                                                         tellun isse einer                          nd auc
JugendBarCamp geschaffenen Facebook-Gruppe oder                Frages        kennt  n             hmerI  nnen u itter
                                                                          Er                 lne            den. Tw ag-
                                                                werte               it Tei        ilt wer
mit Hilfe des BarCamp-Tools (siehe S. 48-51), sollten                      tter m        it gete m der Versc
                                                                                                                       hl
                                                                v ia Twi         ichke                                         .
die TeilnehmerInnen in regelmäßigen Abständen mit
                                                                 der Ö  ffentl           em  Syste               Ha  shtags
neuen Informationen und organisatorischen Details                          t a uf ein            en annter               a ller
                                                                 basier                  s sog                finden
                                                                               mittel               as Auf                 Bar-
zur Veranstaltung versorgt werden. Die direkte Kom-               wo rtung           ögli  chen d        ng m   it dem
munikation im Vorfeld eines JugendBarCamps sollte                          gs erm m Zusammenha                        r und um
                                                                  Hashta               i                  iträge
                                                                            ge, die hen. Die Be                        BarCam
                                                                                                                                 p
dazu genutzt werden, frühzeitig gemeinsame Ideen zu                Beiträ       ma st   e            sche    Jugend         dfjw
                                                                             he                  ösi                       c
                                                                                                                 htag #b 012
entwickeln und Session-Vorschläge zu sammeln. Ein                  Camp/T                -Franz       dem Has
                                                                                eutsch                                       2
weiterer Schwerpunkt der Vorab-Kommunikation kann,                  da s 1. D ielsweise mit                amp    nutzte          .
                                                                            beisp                 Gamesc          #gam  escamp
wie bereits erwähnt, die Einführung in das Format Bar-              waren         chnet.
                                                                                            Das
                                                                                                       ashtag
                                                                     gekenn
                                                                              zei               den H
Camp und die geplanten digitalen Instrumente sein. Mit
Links zu Tutorials oder Videos können einige essentielle

                                                                                                        JugendBarCamp             19
P5
      	                                 Sammlung von             Auch hierfür gibt es kein festgelegtes System, sondern
                                  Session-Vorschlägen            nur Empfehlungen, die gegeben werden können. Sessi-
                                                                 ons sind so vielfältig wie ihre InitatorInnen und können:
                         Zu Beginn der Session-Sammlung
                          sollte explizit noch einmal erklärt    •	   Projekte, Projektideen und Initiativen vorstellen
                          werden, was eine Session ist und       •	   Feedback und Vorschläge für Ideen oder Projekte
                           wie sie gestaltet wird. Eine Ses-          einholen
                           sion ist weder ein Vortrag, noch      •	   Thesen aufstellen und zur Diskussion stellen
           ein Workshop oder die Rede eines Einzelnen. Im        •	   wechselseitigen Informationsaustausch zum Ziel
      Zusammenhang mit BarCamps können Sessions am                    haben
      ehesten mit zwanglosen Arbeitsperioden und Diskussi-       •	   gemeinsam Lösungen für ein Problem oder einen
      onsrunden verglichen werden. Es gibt so viele parallele         Konflikt suchen
      Sessions, wie im Zeit- und Raumplan des BarCamps           •	   einen Kurzvortrag zu einem Thema anbieten
      vorgesehen sind.
                                                                 Es bleibt den Session-InitiatorInnen selbst überlassen,
      Die Themenwahl ist offen und orientiert sich grob am       ob sie eine (digitale) Präsentation vorbereiten oder dar-
      Titel des JugendBarCamps. Unerwartete oder auf den         auf verzichten. Idealerweise beginnt eine Session aber
      ersten Blick vermeintlich themenfremde Session-Vor-        meist mit einem kurzen Input seitens der Session-Initi-
      schläge sollten nicht pauschal abgelehnt werden. Die       atorInnen. Daran schließt sich die Diskussion mit den
      inhaltliche Ausgestaltung eines BarCamps liegt in der      Session-TeilnehmerInnen an, für die der größte Zeit-
      Verantwortung der TeilnehmerInnen. Sie haben das           anteil der Session vorgesehen ist. Insbesondere uner-
      Recht und die Freiheit, den Titel zu interpretieren oder   fahrenen TeilnehmerInnen von JugendBarCamps hilft
      neue Themen auf die Agenda zu setzen. Eine regelmä-        oft auch der Hinweis darauf, dass Sessions selbstver-
      ßig wiederkehrende Frage von TeilnehmerInnen ist die       ständlich auch zu zweit oder in einer Gruppe vorbereitet
      nach der Vorbereitung einer Session.                       und angeboten werden können.



 20    JugendBarCamp
P5
Ein Aufruf zur Einreichung von Session-Vorschlägen          Die frühe Auseinandersetzung mit Session-Vorschlä-
im Vorfeld des BarCamps sollte in jedem Fall erfolgen.      gen ist ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung.
Empfehlenswert ist an dieser Stelle, einen solchen Aufruf   Gleichwohl gilt es zu bedenken, dass die Vorschläge
in einer Gruppe/einem Forum zu starten und nicht über       zunächst unverbindlicher Natur sind und niemand
               mehrere Plattformen zu kommunizieren,        anschließend gezwungen ist, exakt diese Session wäh-
                damit thematische Ähnlichkeiten und         rend des BarCamps anzubieten.
                  Synergien frühzeitig von den Teilneh-
                    merInnen identifiziert werden können.
                                                            Organisatorische Details

                                                            Ein nicht zu unterschätzender Kommunikationsaufwand
                                                            im Vorfeld eines JugendBarCamps sind die organisato-
                                                             rischen Details, wie An- und Abreise, Unterkunft und
                                                             Verpflegung. Für organisatorische Fragen sollte eine
                                                                Ansprechperson benannt werden, die vor, während
                                                                 und nach der Veranstaltung bei Fragen zur Verfü-
                                                                   gung steht. Ebenfalls sichergestellt werden sollte
                                                                     die Kommunikation mit den Eltern von min-
                                                                       derjährigen Kindern und Jugendlichen. Die
                                                                          Teilnahmeerlaubnis durch die Erziehungs-
                                                                             berechtigten und gegebenenfalls die
                                                                                Erlaubnis, Fotos der Teilnehmenden
                                                                                   zu veröffentlichen, sollten eben-
                                                                                     falls nicht vergessen werden.




                                                                                                 JugendBarCamp          21
Aus der Praxis:                                           Was ist Ihr Eindruck vom BarCamp?
                                                               Ich bin wieder in meiner Überzeugung bestätigt worden,
     Interview mit Béatrice Angrand                            dass man den Menschen Vertrauen schenken soll. Die
     (deutsch-französisches JugendBarCamp)                     jungen Menschen sind gekommen und haben in einem
                                                               lockeren Rahmen alles allein in den Griff bekommen:
     Im November 2011 organisierte das Deutsch-Französi-       Organisation, Aufteilung in kleineren Gruppen, Auswahl
     sche Jugendwerk das 1. Deutsch-Französische Jugend-       der Themen. Das haben sie alles allein gemacht, ohne
     BarCamp. Die intensive Einbindung sozialer Medien in      dass wir groß eingreifen mussten.
     die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung
     sowie das Barcamp-Format an sich stellten eine Heraus-
     forderung für das Jugendwerk dar. Jörg Eisfeld-Reschke    Gab es Befürchtungen oder Skepsis gegenüber
     sprach mit der Generalsekretärin Béatrice Angrand über    dem Format?
     die Konzeption des BarCamps, ihre inhaltliche und päda-   Es gab eher eine Diskussion über die Pädagogik und
     gogische Bewertung des Formats und darüber, was das       die Frage: Wie kann man sicher sein, dass eine richtige
     Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) gelernt hat.       Begegnung, ein richtiges Treffen zwischen den jungen
                                                               Menschen stattfindet und nicht nur ein nettes Kennen-
     Wie kam es dazu, dass das DFJW ein BarCamp                lernen. Die Befürchtung war, dass wenn keine beglei-
     veranstaltet hat?                                         tendenden Instrumente, keine Teamer, keine Zeit im
     Es gibt mehrere Gründe. Erstens versteht sich das         Kalender für Reflexion vorgesehen sind, vielleicht nicht
     DFJW als Versuchslabor für die Deutsch-Französi-          viel aus dieser Begegnung entsteht. Wir haben aber
     schen Beziehungen von Morgen, sodass wir immer mit        gesehen, dass die Begegnung dank der neuen Medien
     dem Gedanken spielen, was wir neu erfinden können         sehr nachhaltig geworden ist. So zum Beispiel wird die
     und was wir erproben können. Neue Medien sind da na-      dazugehörige Facebook-Seite immer noch gefüllt, die
     türlich ein Thema, mit dem wir uns stark beschäftigen,    TeilnehmerInnen bleiben also in Verbindung, und das
     weil klar ist, dass sich junge Menschen heute auf eine    auch nicht nur mit oberflächlichen Diskussionen, son-
     ganz andere Art begegnen als gestern.                     dern mit interessanten Gesprächen.


22    JugendBarCamp
Eignet sich das Thema “Glück und Wohlstand”
für ein BarCamp?
Das einzige, was wir den TeilnehmerInnen vorgeben
wollten, war ein Oberthema. Die Frage, die im Raum
stand, war: Hat die Jugend heute mehr Aussichten und
Chancen als die ältere oder andere Generationen?

Mit der Themenwahl haben wir uns damit auf Neuland
begeben. Im Gegensatz zu den üblicherweise internet-
und technikbezogenen BarCamps, setzte das DFJW
bewusst auf ein eher philosophisches Rahmenthema.
Wie sich zeigte, eignet sich ein solches sehr gut für ein
BarCamp, weil das Format in besonderem Maße Raum
für offene Diskussionen bietet.


Was hat das DFJW aus der Erfahrung
mitgenommen?
Das DFJW hat sehr viel mitgenommen. Erstens die feste
Entscheidung und große Lust, ein zweites deutsch-
                                                                                                       XY
französisches JugendBarCamp zu organisieren. Was                                                  cl6TO
                                                                                              j5OW
für uns intern im Haus wichtig ist, ist auch die Überzeu-                            t  ch?v=
                                                                                 m/wa
                                                                            be.co
gung, dass neue Medien ein Plus sind und nicht nur eine               .youtu
                                                            http://www
Gefahr für den Austausch zwischen jungen Menschen.
Der Dialog auf Augenhöhe macht großen Spaß, vor allem
wenn er gleichzeitig online und offline stattfindet.


                                                                                    JugendBarCamp           23
P6
                                                   Phase 6          •	   Ist das WLAN in allen Räumen zu empfangen?
                                       Vorbereitung von             •	   Können zusätzlich LAN-Kabel in den Räumen
                                    Technik und Material            	    angeschlossen werden?

                                                                    Die Verfügbarkeit von schnellem Internet ist für das Gelin-
                         Es gehört zu jedem guten BarCamp,          gen eines BarCamps von zentraler Bedeutung und ähn-
               dass der Internetzugang mal überlastet ist. Das      lich bedeutsam für die Stimmung wie gute Verpflegung.
      ist in dem Moment zwar ärgerlich für die TeilnehmerInnen,     Es braucht den Zugang zu gemeinsamen Dokumenten
      aber für die Veranstalter ist es ein positives Zeichen: die   und Plattformen, um das gemeinsame Arbeiten digital ab-
      digitale Kollaboration wird intensiv genutzt! Dennoch         bilden und ergänzen zu können. Daher ist eine Bandbreite
      sollte man sich bereits im Vorfeld um eine gute Inter-        von sechs MBit wünschenswert. Als Notalternative sollte
      netversorgung kümmern. Auf Aussagen wie „Klar ha-             auch geprüft werden, ob in allen Räumlichkeiten ausrei-
      ben wir im Tagungshaus Internet“ ist selten Verlass. Ein      chend UMTS-Empfang besteht. Wenn dies der Fall ist,
      BarCamp verlangt nicht nur eine hohe Bandbreite, es           dann kann ein Veranstalter mit Hilfe von UMTS-Sticks und
      müssen auch mehrere dutzend Endgeräte Anschluss               Ersatz-Routern eine Notversorgung gewährleisten.
      finden. Unter Umständen bringen alle TeilnehmerInnen
      mindestens ein Endgerät, manchmal auch zwei (Laptop           Das Jugenschutzgesetz sieht vor, dass Jugendlichen
      und Smartphone), mit.                                         bestimmte Inhalte im Internet nicht zugänglich gemacht
                                                                    werden dürfen und der Veranstalter dafür Sorge tragen
      Am besten ist ein persönliches Gespräch mit den Haus-         muss. Nun stellt sich die Situation bei einem Jugend-
      technikern, um folgende Fragen zu beantworten:                BarCamp so dar, dass die meisten Jugendlichen ihre
      •	 Wie hoch ist die tatsächliche Bandbreite des               eigenen Endgeräte mitbringen. Vorinstallierte Filter
      	   Internetzugangs?                                          kommen daher nicht in Frage. Angemessenere Heran-
      •	 Kann die Bandbreite für den Zeitraum der                   gehensweisen sind gemeinsam mit den Jugendlichen
      	   Veranstaltung aufgestockt werden?                         entwickelte Regelungen (Nutzungsordnung) sowie eine
      •	 Wie viele Endgeräte können die eingesetzten                Aufsicht, die beispielsweise durch eine freiwillige Selbst-
      	   Router verbinden?                                         kontrolle der Jugendlichen ergänzt wird.

 24     JugendBarCamp
P6
Der tatsächliche technische Bedarf eines JugendBar-        •	   Bühne mit Lichttechnik für das Plenum
Camps ist abhängig von der Größe der Veranstaltung,        •	   weitere Screens mit Session-Plan und
der Intensität des Einsatzes digitaler Instrumente sowie        weiteren Informationen
den Endgeräten, die die Jugendlichen selbst mitbringen.
In der folgenden Tabelle nehmen wir daher die Unter-       Zusätzliche Technikausstattung
scheidung zwischen der technischen Mindesausstat-          •	   Audio-Aufnahmegeräte (für die Dokumentation)
tung und der wünschenswerten Technikausstattung vor.       •	   Video-Aufnahmegeräte (für die Dokumentation)
Die zusätzliche Technikausstattung betrifft insbesondere
die erweiterte Dokumentation der Veranstaltung.
                                                           Heutzutage braucht es keinen Ü-Wagen vom Fernsehen
                                                           mehr, um eine Veranstaltung live zu übertragen. Ein
Technische Mindestausstattung                              internetfähiges Smartphone reicht bereits aus. Für den
•	   mindestens ein LAN-Kabel für den                      Fall, dass einige Sessions übertragen und aufgezeichnet
     Präsentations-Laptop                                  werden sollen, muss entsprechende Hardware (min-
•	   Steckdosen in allen Räumen                            destens Laptop, Kamera, Stativ, Mikrofon) bereitge-
     (für jeden vierten Teilnehmer)                        stellt werden. Die Übertragung kann über kostenlose
•	   mehrere Beamer (ggf. Fernseher                        Livestreaming-Anbieter wie www.ustream.tv und
     als alternative Screens)                              www.make.tv erfolgen.
•	   Laptops zur Dokumentation in den Räumen
•	   Tonanlage (ab 50 Personen 	 otwendig)
                                    n                      Der Einsatz digitaler Instrumente ist für ein BarCamp
•	   Notfallset für UMTS-Versorgung                        von großer Bedeutung. Doch Technik ist nicht alles. Je
	    (UMTS-Stick, Router, Bridge)                          nach Situation und Session kann es sein, dass die Ju-
                                                           gendlichen ebenso gerne auf Material wie Pinnwand und
Wünschenswerte Technikausstattung	                         Flipchart zurückgreifen möchten. Mindestens eines von
•	   mehrere LAN-Kabel in allen Räumen                     beiden sollte in jedem Raum zur Verfügung stehen. Es ist
•	   ausleihbare Endgeräte (Laptop, Tablet) für            ratsam, bei den Teilnehmerunterlagen, in den Räumen
     TeilnehmerInnen                                       oder am Info-Tisch Papierblöcke und Kugelschreiber zur

                                                                                                JugendBarCamp         25
P7
            Verfügung zu stellen. Wie viel Technik eingesetzt     Mit einigen richtungsweisenden Entscheidungen kön-
      werden kann, ist maßgeblich eine Ressourcenfrage.           nen Veranstalter diesen Prozess unterstützen. Dazu
      Stellt das Tagungshaus nicht das gesamte benötigte          gehört die Entscheidung für ein Instrument zur Doku-
      Equipment zur Verfügung, so kann auf externe Dienst-        mentation. In der Regel werden entweder GoogleDocs
      leister zurückgegriffen werden. Und auch das Personal       oder Etherpads verwendet.
      zur Betreuung der Hardware ist eine endliche Ressour-
      ce, die bedacht werden sollte.                              Für JugendBarCamps sollten zudem die digitalen
                                                                  Räume entsprechend vorbereitet werden: Dokumente
                                                                  anlegen, Dokumente untereinander verlinken und
                                                                  jeweils einen kurzen Anfangstext hineinkopieren, der
                                                 Phase 7          die Verwendung erklärt (Vorlage im Anhang). Etherpad
                                    Planung der Tools             kann auf einem eigenen Server gehostet werden. Al-
                              zur Online-Kollaboration            ternativ bietet das Projekt youthpart den Service unter
                                                                  http://www.yourpart.eu/ kostenfrei an.

                       Die Session-Planung ist während eines
      JugendBarCamps der zentrale Dreh- und Angelpunkt für
      die Selbstorganisation der Teilnehmenden. Mit einem be-
      liebigen Instrument (z.B. GoogleDoc, Etherpad, Wiki, Bar-
      Camp-Tool) wird ein Zeit- und Raumplan erstellt, in dem
      während der Session-Planung die einzelnen Vorschläge
      gesetzt werden. Es ist notwendig, dass der Session-Plan
      schnell editiert und das Ergebnis online auf allen Gerä-
      tearten (Laptop, Tablet, Smartphone) abgerufen werden
      kann. Üblicherweise kümmern sich die TeilnehmerInnen
      eines BarCamps eigenständig um die Dokumentation
      der Sessions.

 26    JugendBarCamp
P7
            HERPAD
INFOBOX: ET
                                                ora-        gehört, dass eine Twitterwall für den Hashtag der
                strument            zum kollab
              t ei  n In                 hreren Au-         Veranstaltung eingerichtet und auf Leinwänden oder
Etherpad is                möglicht me
            ei ben. Es er               dokument zu         Bildschirmen sichtbar gemacht wird. Überlegungen zu
tiven Schr                  einem Text
             chzeitig an           en sie sich
                                                  vor
                                                            einer moderierten Twitterwall sind obsolet, da sie nur
toren, glei           rCamps eign
             Für Ba                         Echtzeit
 arbeiten.                     ichen, in                    eine scheinbare Kontrolle vortäuschen (manchmal aber
                si e es ermögl          ungen dami
                                                     t
 allem, weil                d Veränder                      durch Spam notwendig werden). Alle Teilnehmenden mit
               arbeiten un                  ilfe von
 an ihnen zu                    sind. Mith                  eigenen Endgeräten werden im Zweifelsfall die offene
                  le sichtbar              hmerInnen
  so fort für al      ntieren die Teilne                    Suche verwenden. Bezüglich der Twitter-Nutzung und
              dokume                          nzelnen
  Etherpads                      bei die ei
                ns   selbst, wo            hervorge-        den öffentlichen Kommentaren sind Vertrauen und päda-
  ihre Sessio                  chiedlich
               rb lich unters         stand zu ei
                                                   nem      gogische Begleitung angebracht. Für die Einrichtung der-
   Autoren fa             arbeitungs
   hoben werd
              en. Der Be                  m auch im         artiger Livestreams spricht die Möglichkeit, Interessierte
                              kann zude
                 Zeitpunkt                     rch der      von außerhalb einbinden zu können. Je nach Thema
   bestimmten                     rden, wodu
                 ei ngesehen we           f der Doku
                                                       -
                                                            sind dies beispielsweise ExpertInnen oder Jugendliche,
    Nachhinein               che Verlau
               un d inhaltli                en  ist.        die nicht vor Ort dabei sein können. Im Rahmen eines
    zeitliche                   zuvollzieh
                    Detail nach
    mentation im                                            JugendBarCamps sollte die Öffnung des Raumes für
                                                            virtuelle TeilnehmerInnen vorher besprochen und durch
                                                            die Moderation eingeführt werden. Die Öffnung bedeutet
 Das digitale Allround-Werkzeug für BarCamps ist Twitter.   Chancen (Resonanz, Anerkennung, externe Expertise)
 Es dient der Dokumentation, der Kommunikation wäh-         und Risiko (Öffentlichkeit) zugleich.
 rend und zwischen den Sessions sowie der Selbstor-
 ganisation. Zudem ist es ein guter Indikator, um in den    Bei der Planung der Tools zur Online-Kollaboration gilt
 Zwischenkommentaren der Jugendlichen die Stimmung          es zu bedenken, dass in der Regel die wenigsten Ju-
 und Gefühle einzufangen. Um eine möglichst breite          gendlichen bereits in der Anwendung geübt sind. Mit
 Nutzung anzuregen, kann man Twitter bereits in der         Neugierde, etwas Anleitung und gegenseitiger Unter-
 Vorab-Kommunikation (Kapitel 5) erläutern und vor          stützung lernen sie quasi nebenbei, die Instrumente
 Ort Handzettel zur Verfügung stellen, welche die An-       für ihre Zwecke zu nutzen und können diese Fähigkeit
 wendung erklären. Zu den technischen Vorbereitungen        auch im Anschluss weiterhin einsetzen.

                                                                                                  JugendBarCamp          27
Aus der Praxis:                                             Was ist Dein Eindruck von JugendBarCamps
                                                                 als neues Format?
     Interview mit Chris Seitz                                   Ein JugendBarCamp ist für mich weitaus intensiver als
     (mobilegamingCamp)                                          ein herkömmlicher Workshop. Man erlebt die Jugendli-
                                                                 chen wesentlich besser, denn sie bestimmen die The-
     Schon 2009 und 2010 wurde das mobilegamingCamp              men, die ihnen gerade wichtig sind. Es entsteht schneller
     (war: Geocaching-Camp) von Mediale Pfade mit wech-          Interaktion, man lernt sich schneller kennen, findet
     selnden Partnern veranstaltet. Dabei war das Ziel, sowohl   rasch Leute, um sich auch zwischen den Sessions aus-
     Jugendliche als auch MultiplikatorInnen in intensiven       zutauschen. In meinen Augen sind JugendBarCamps
     Austausch zu bringen und die Kompetenzen aller sicht-       ein wichtiger Baustein in der Arbeit mit Jugendlichen
     bar zu machen. Sehr früh wurden hier auch Methoden          geworden, den ich nicht mehr missen möchte.
     erprobt, die das puristische Format aufbrachen und so
     Unterstützung für die Jugendlichen boten.
                                                                 Hat sich das Format seit 2009 weiterentwickelt?
     Wie kam es dazu, dass Ihr ein BarCamp für                   Was würdest Du heute anders machen?
     Jugendliche veranstaltet habt?                              Mittlerweile spricht man bei BarCamps nicht mehr von
     2009 sind wir zum ersten mal auf dem EduCamp in Ham-        TeilnehmerInnen, sondern von TeilgeberInnen. Das ist
     burg gewesen und waren gleich sehr von der Dynamik          nicht nur ein anderer Terminus, sondern es spiegelt
     begeistert, die auf einem BarCamp herrscht. Jugendliche     wesentlich besser die Kultur wider, die auf den Camps
     sind Experten auf ihrem Gebiet und Experten haben immer     herrscht . Für mich hat sich das Format absolut etab-
     wertvolles Wissen zu bieten. Auf einem BarCamp kommt        liert, wobei ein sehr gut strukturierter Rahmen absolut
     dieses Wissen zum Vorschein und schlummert nicht auf        essenziell ist. Die Zeitplanung der einzelnen Sessions
     einer Schulbank. Die Idee, aus dem, damals noch, Geo-       sollte zwingend vor dem Camp schon feststehen. Wo-
     caching-Camp ein BarCamp zu machen, lag also nahe.          bei sich die Inhalte und die Raumplanung erst während
     Geocaching beziehungsweise Mobile Gaming ist ja stark       dem Camp ergeben. (Raumplanung deswegen, weil
     von Bewegung geprägt. Eine dynamische Lernumgebung          erst auf dem Camp klar wird, wie viele TeilgeberInnen
     zu schaffen, passte für mich sehr gut zum Thema.            sich für eine Session eintragen).

28    JugendBarCamp
Was hat Dich am meisten überrascht? Wo stecken                  waren auf unserem Camp getrennt voneinander auf
die größten Potenziale?                                         Geocaching-Tour. Über eine Twitterwall und den ent-
Jugendliche, die sonst eher zurückhaltend wirkten oder          sprechenden Hashtag wurden ihre Wege visualisiert und
in klassischen Schulsituationen dazu neigen, Blödsinn           auch die „Daheimgebliebenen“ hatten auf diese Weise
zu machen, waren im Rahmen des BarCamps anders                  sehr gute Einblicke in die Aktivitäten der Gruppen. Selbst
wahrnehmbar. Sie waren engagiert bei der Sache und              Interessierte, die nicht direkt am Camp teilgenommen
überraschten uns mit gehaltvollen Sessions. Sie waren           haben, wurden mit eingebunden. Die Jugendlichen nutz-
plötzlich selbstbewusste Dozenten und danach auch,              ten dieses Tool mit Begeisterung, denn es stellte einen
mit Recht, stolz auf ihre Leistung. Dadurch, dass die           deutlichen Mehrwert dar.
klassische Struktur von Dozent und Teilnehmer aufge-
hoben wird und sozusagen jeder als „Lehrer“ fungieren
kann, verschwindet ein altes Schulschema und damit
auch ein Macht-/Ohnmachtsverhältnis. Es entsteht ein
fruchtbarer Boden, bei dem Wertschätzung eine große
Rolle spielt. Denn das Wissen der Jugendlichen wird
mit dem von PädagogInnen gleich gestellt. Erwachsene
können von Jugendlichen durchaus viel lernen, wenn
sie bereit dazu sind! Ein BarCamp ist gelebte, echte
Partizipation und nicht nur ein bisschen Mitbestimmung.

Ihr habt damals schon Twitter (bzw. einen Klon von
netzcheckers.net) zur Dokumentation eingesetzt.
Was sind Eure Erfahrungen mit digitalen Tools auf
JugendBarCamps?
Jugendliche sind experimentierfreudig, aber erfahrungs-
gemäß auch sehr kritisch mit Dingen, die sie als unnötig oder
unnütz empfinden. Mehrere Gruppen von Jugendlichen

                                                                                                      JugendBarCamp          29
P8
                                                Phase 8          Es gab auch schon Konzepte auf BarCamps, wie „Leer-
                                   Vorbereitung vor Ort          räume statt Lehrräume“, die komplett ohne Bestuhlung
                                                                 gearbeitet haben. Jeder Teilnehmer musste sich den ei-
                                                                 genen Pappstuhl basteln und diesen mit in die Sessions
                        Bei BarCamps gilt: So viel vorbereiten   nehmen.
                        wie nötig, so wenig wie möglich. Denn
                        BarCamps, und so auch JugendBar-         Für die Moderation der Session-Planung sollte eine gro-
             Camps, setzen auf die Selbstentfaltungspotenzi-     ße Pinnwand vorbereitet werden. Eine Matrix aus Zei-
      ale aller TeilnehmerInnen. Dazu gehören vor allem auch     ten (vertikal) und Räumen (horizontal) kann vorbereitet
      die Räume: Je mehr hier schon vorbereitet wurde, desto     werden, sodass bei der Session-Planung nur noch die
      weniger fühlt sich jeder dafür zuständig. Zwingend ge-     Kärtchen mit den Session-Vorschlägen gepinnt werden
      braucht wird: ein Info-Tisch, möglichst zentral und am     müssen.
      besten als fest besetzter Ort über die ganze Veranstal-
      tungsdauer, um dort alle Fragen der TeilnehmerInnen
      beantworten zu können. Je nach Gelände sollten
      Beschilderungen am Veranstaltungsort angebracht
                                                                             ITSYSTEM
                                                                 INFOBOX: LEle möglichst
                                                                                                               g ori-
      werden: zu den einzelnen Räumen (je selbsterklären-                                         selbständi
      der die Beschilderung der Räume, desto besser), den                 al
                                                                           ch                          n  Leitsystem
                                                                 Damit si                  te über ei
                                                                               nnen, soll                nehmerInne
                                                                                                                    n
      Toiletten, dem Speiseraum etc.                             entieren kö                 s die Teil
                                                                              t  werden, da                na ch ört-
                                                                 nachgedach                    führt. Je
                                                                                   gen Räume                 rbsystem
      Die Räume sollten standardmäßig mit Beamer/Flat-            in  die richti          kann  das ein Fa
                                                                  licher Ge  gebenheit                 ei ne logische
      Screen und Sound ausgestattet werden. WLAN sollte                                     am Boden,              ion
                                                                              Leitsystem               n-Kombinat
      in allen Räumen verfügbar sein (ggf. Leitungen legen        sein, ein                 aben/Zahle
                                                                                 .B . Buchst               un gen, be-
                                                                   Benennung (z                mmelsricht
      und zusätzliche WLAN-Router aufstellen), dazu ausrei-                       choss)2, Hi      mer) etc.)
                                                                   wi e O(berges            urmzim
      chend Steckdosen an den Sitzplätzen. Die Stuhl- und                       e Namen (T
                                                                   schreibend
      Tisch-Anordnung sollte möglichst flexibel sein, so dass
      sich jede Session neu einrichten kann.

 30    JugendBarCamp
P9
Je nach Vorbereitung und örtlichen Gegebenheiten          orientieren. Die Autoren haben sieben Phasen
können noch weitere Orte, wie eine Chill-Area, eine       identifiziert, die für BarCamps als typisch gelten können
Spiel-Ecke oder eine Feedback-Area, eingeplant wer-       und im Folgenden detailliert vorgestellt und beschrieben
den. Gegebenenfalls sollte daran gedacht werden,          werden.
Förderer, Partner und Sponsoren sichtbar zu machen,
zum Beispiel über eine Flyer-Auslage mit Infomaterial,    Vor dem Hintergrund unserer Erfahrungen sind dies hilf-
Selbstdarstellungen oder Give-Aways. Wird Twitter         reiche kategoriale Einteilungen, die sich in der Praxis
eingesetzt, sollten auch die Twitterwalls aufgebaut und   bewährt haben. Das spezifische Thema und die Zielset-
getestet werden, am besten an einem zentralen Ort, der    zung des JugendBarCamps, die Teilnehmeranzahl, die
für die Zeit zwischen den Programmpunkten genutzt         Bedingungen vor Ort oder prozessbedingte Entwick-
wird.                                                     lungen können naturgemäß Einfluss auf die konkrete
                                                          Durchführung eines JugendBarCamps nehmen. Die
                                                          von uns vorgeschlagenen Phasen sind daher als erfah-
                                                          rungsbasierte und (ideal-)typische Unterteilung zu ver-
                                          Phase 9         stehen, die bei Bedarf angepasst und erweitert werden
                 Durchführung des BarCamps                kann.


Die Durchführung eines JugendBarCamps unterliegt,
wie jede andere Veranstaltung und jedes andere For-
mat auch, einer eigenen Dynamik und gewissen Un-
wägbarkeiten. Das gilt für das Format BarCamp einmal
mehr, da es in noch höherem Maße auf die aktive Mitar-
beit und inhaltliche Ausgestaltung der TeilnehmerInnen
angewiesen ist als andere Formate. Dennoch können
sich die Veranstalter eines JugendBarCamps an den
bisherigen Praktiken und den Erfahrungswerten anderer

                                                                                               JugendBarCamp          31
P9.1
                                 Phase 9.1 Ankommen                Doch auch informell sollten die Gäste sich willkommen
                                                                   fühlen. Idealerweise sind alle Räume nett gestaltet und
                      Neben der Organisation der Anreise           alles ist fertig aufgebaut, sodass das Team Zeit findet,
                       der Jugendlichen, zum Beispiel durch        erste Gespräche mit den Ankommenden zu führen.
                       einen Shuttle-Service vom Bahnhof,          Obst und Getränke kommen immer gut an und werden
                       gilt es vor allem, einen herzlichen         während der Veranstaltung am besten an zentraler Stel-
         Empfang zu gestalten. Ein geschickt ausgewählter          le ausgelegt. Das Thema der Veranstaltung kann schon
      Ort für den Check-in kann Sicherheit und Struktur bieten.    untergründig auftauchen, indem Themen-Stationen,
      Beim Empfang sollten zunächst formale Dinge geklärt          verteilte Twitterwalls oder Info- und Büchertische auf-
      werden, zum Beispiel die Zimmerverteilung/Unter-             gebaut sind.
      kunft, Eintragen in die Unterschriftenliste und Formalia
      wie Einverständniserklärung der Eltern, Erlaubnis zur
      Veröffentlichung von Fotos, rechtliche Hinweise zum
      Jugendschutz, Internetzugang und Ansprechpartner                                                  Phase 9.2
      in Notfällen. Hinweise zur Orientierung am Veranstal-                              Einführung in das Format
      tungsort, zum grob geplanten Programm und zum Start
      der Veranstaltung sollten ebenfalls gegeben werden.          Die Moderation eines BarCamps hat eine klare Mis-
                                                                   sion: Motivation verbreiten und Orientierung bieten.
      Damit sich alle TeilnehmerInnen ansprechen können, ist       Üblicherweise ist eine Person für die Gesamtmode-
      es hilfreich, alle mit einem Namensschild auszustatten.      ration der Veranstaltung zuständig und wird somit als
      Diese können im Vorfeld vom Veranstalter vorbereitet         Ansprechpartner für Teilnehmerfragen eingeführt. Eine
      oder zum Beispiel durch eine Button-Maschine von allen       Einführung in das Format BarCamp geht weit über die
      selbst gestaltet werden. Je nach Größe der Veranstal-        Darstellung des Zeit- und Raumplans hinaus. Vielmehr
      tung ist es sinnvoll, einen Info-Tisch über die ganze Zeit   sollte Wert darauf gelegt werden, die ideelle Haltung zu
      besetzt zu halten, um dort stets für organisatorische Fra-   vermitteln, auf der der BarCamp-Ansatz basiert: Verant-
      gen und zur Problemlösung ansprechbar zu sein.               wortung übernehmen und sich aktiv einbringen.


 32    JugendBarCamp
P9.2
Die TeilnehmerInnen werden in die Verantwortung ein-       wird es jedoch kaum gelingen, dass sich
geführt, die sie selbst für den Erfolg der Veranstaltung   anschließend alle beim Namen nennen können. Dank
tragen. Sie sind es, die Sessions vorschlagen, darüber     der Namensschilder ist dies auch nicht nötig. Was damit
abstimmen, sie moderieren und aktiv gestalten. Auch        aber gelingt ist, dass jeder die fünf bis zehn Personen
die digitalen Instrumente zur Dokumentation und sessi-     findet, die ähnliche Tags haben oder die Themen abde-
onübergreifenden Vernetzung werden nur dann für alle       cken, die sie besonders interessieren.
TeilnehmerInnen einen Mehrwert bieten, wenn sie diese
annehmen und gemeinsam nutzen.                             Nicht zu unterschätzen ist der positive Effekt, der sich
                                                           ergibt, wenn bereits in den ersten Stunden jeder einmal
Die Moderation kann einige Ratschläge dazu geben,          zu Wort gekommen ist, sich der Gruppe zeigen konnte
wie man sich zu Beginn einer Session selbst organi-        und damit bereits seinen ersten kleinen Beitrag zum
sieren kann. Damit die Erklärungen der moderierenden       BarCamp geleistet hat.
Person auf Erfahrungen basieren und authentisch sind,
ist es ratsam jemanden zu wählen, der selbst schon an
BarCamps teilgenommen hat. Manche Nachfragen zur
Machbarkeit und zu möglichen Schwierig-
keiten lassen sich so leichter beantworten
und mit Beispielen belegen.

Zu der Vorbereitung auf die eigene aktive
Rolle gehört auch die Vorstellungsrun-
de mit allen Teilnehmenden. Jede
Person nennt den eigenen Namen
und dazu drei Hashtags, die sie
oder ihre Themen beschreiben.
Bei hundert oder mehr Personen


                                                                                                JugendBarCamp         33
P9.3
                                                                 Eine bewährte Methode ist das Festhalten der Sessions
                               RUNDE                             auf einzelnen Kärtchen/DIN A4-Zetteln, die anschlie-
                    RSTELLUNGS                  Teil-
  INFOBOX: rsO llungsrunde
           V
             te
                                  kommen alle
                                           ben ihrem
                                                                 ßend flexibel im Zeit/Raum-Raster des Session-Plans
  In einer Vo                d nennen ne                         angeordnet werden können. Session-Pläne werden im
              n  zu Wort un                der Länge
  nehmerInne                 Sorgen ob                           Laufe des Entstehungsprozesses oft mehrmals neu ar-
                 Hashtags.          runde sind
                                                   un-
  Namen drei           rstellungs                 Vor-           rangiert. Sie sollten also leicht und unkompliziert geändert
                hen Vo               n ersten
   einer solc          man bei de                                werden können.
          det. Wenn                       das Format
   begrün                      et, dass
                 darauf acht             alten wird
                                                      ,
   stellungen                gs) eingeh
                drei Hashta              l   und wird            In einem ersten Schritt sollte noch einmal für alle Teil-
    (Name und                hr schnel
                  Gruppe se               pro Person             nehmerInnen geklärt werden, was sich hinter dem Be-
    lernt die        e zehn    Sekunden
    schätzungs
                weis                      dauert eine            griff Session verbirgt. Sessions sind keine Vorträge oder
                             t Personen
                  Bei hunder                etwa eine            Referate, sondern haben das Ziel einen gemeinsamen
     benötigen.               tsprechend
                 gsrunde en
     Vorstellun                                                  Erfahrungsaustausch und Diskussionen zu initiieren.
                 nde.
     Viertelstu                                                  Auch wenn das Thema vom Session-Geber vorgeschla-
                                                                 gen wird, gestalten beide Parteien - Session-InitiatorIn
                                                                 und Session-TeilnehmerIn - eine Session gemeinsam.

                        Phase 9.3 Session-Planung                Der ungezwungene Charakter einer Session soll die
                                                                 TeilnehmerInnen dazu ermutigen, selbst eine Session
      Die Erstellung des Session-Plans kann sowohl digi-         anzubieten - auch ohne Vorerfahrung, fachspezifisches
      tal als auch analog erfolgen, sollte aber in jedem Fall    Wissen oder explizite Vorbereitung. Im anschließenden
      flexibel für etwaige Änderungen sein. Beide Varianten      Plenum werden die Session-Vorschläge genannt: die
      haben ihre spezifischen Vorteile. Digital erstellte Ses-   TeilnehmerInnen, die eine Session anbieten wollen,
      sion-Pläne lassen sich anschließend einfacher online       stellen kurz das Thema und die Zielsetzung ihrer Sessi-
      kommunizieren, stellen aber auch ein Risiko dar, wenn      on im Plenum vor. Anschließend wird das Interesse der
      einmal technische Probleme auftreten.                      TeilnehmerInnen an der jeweiligen Session abgefragt.


 34    JugendBarCamp
P9.3
                Bei der Abfrage des Interesses an ei-       (z. B. Zeit, Raum oder auch Zusammenlegung
                 ner Session sollte ausdrücklich betont     einzelner Sessions bei thematischer Ähnlichkeit) sollte
                  werden, dass sich alle TeilnehmerIn-      ein Zeitlimit gesetzt werden, damit sich die Teilneh-
                   nen so oft melden können, wie sie        merInnen nicht zu oft neu orientieren müssen.
                    möchten und mit ihrem Handzei-
                    chen keine verbindliche Zusage          Den TeilnehmerInnen kann auch die Möglichkeit ge-
                    zur Teilnahme geben. Lediglich das      geben werden, den Session-Plan selbstverantwortlich
          grundsätzliche Interesse wird so abgefragt,       umzugestalten und zu arrangieren. Auch hier muss
nicht die tatsächliche Teilnahme. Das garantiert den        aber eine Deadline für Änderungen vereinbart werden.
TeilnehmerInnen Flexibilität und zwingt sie nicht früh-     Aktualisierungen und nachträgliche Änderungen im
zeitig zum Besuch einer bestimmten Session.                 Session-Plan sollten auch online zeitnah über die zur
                                                            Verfügung stehenden Kommunikationskanäle (Twitter,
Die Session-GeberInnen schreiben anschließend               Twitterwall, Zentraldokumente) bekannt gemacht wer-
selbst den Titel ihrer Session auf vorbereitete Karten/     den. Der fertige Session-Plan ist an zentralen Orten
DIN A4-Zettel (oder in das digitale Formular/die Tabelle)   immer für alle einsehbar, auch während der laufenden
und platzieren diese im Session-Plan. Bereits bei der       Sessions. Es empfiehlt sich mitunter auch, den Ses-
Session-Planung gilt das Prinzip der Selbstorganisation     sion-Plan nach Abschluss noch einmal auszudrucken
der TeilnehmerInnen. Die verschiedenen Session-Ge-          und an die TeilnehmerInnen zu verteilen.
berInnen handeln untereinander selbst aus, welche
Räume zu welchen Zeiten von wem genutzt werden.             Den Interessenten am BarCamp, die nicht unmittelbar
Idealerweise gestalten die TeilnehmerInnen den Sessi-       vor Ort sein können, wird der Session-Plan in einer
on-Plan also in Eigenregie.                                 digitalen Version zur Verfügung gestellt, die auf mo-
                                                            bilen Endgeräten abrufbar ist. Die Bekanntmachung
Nachträgliche Änderungen am Session-Plan sind               des Session-Plans geschieht ebenfalls über die zur
grundsätzlich möglich, sollten aber mit den Verantwort-     Verfügung stehenden digitalen Tools.
lichen abgesprochen werden. Für solche Änderungen


                                                                                                JugendBarCamp         35
P9.4
                          Phase 9.4 Session-Verlauf

      Sessions können völlig unterschiedlich geprägt sein -       Erfahrene BarCamperInnen organisieren sich selbst in
      das zeichnet sie aus. So kann eine Session mit der In-      der Runde. Manche fangen zum Beispiel an, gemein-
      tention gestartet sein, das eigene Wissen in die Runde      sam das Protokoll zu schreiben. Der Session-Geber
      zu bringen und dieses anschließend zu diskutieren und       gibt Input, klärt die Moderation oder übernimmt diese
      zu erweitern. Dann beginnt meist der Session-Geber          selbst. Es wird nach außen kommuniziert und gegebe-
      (der die Session vorgeschlagen hat) mit einem kurzen        nenfalls sogar (spontan) live ein Video gestreamt.
      Einstiegsvortrag - erfahrungsgemäß sollte dieser ein
      Drittel der verfügbaren Zeit nicht überschreiten. Die       Es gibt verschiedene Modelle, sicherzustellen, dass
      restliche Zeit wird diskutiert. Häufig übernimmt der Ses-   die Sessions moderiert verlaufen und gut dokumentiert
      sion-Geber dabei die Rolle des Moderators. Dies kann        werden. Wenn im Vorfeld (siehe Phase 2 Konzeption)
      aber zum Beginn der Session auch anders festgelegt          Jugendliche als TutorInnen ausgebildet werden, können
      werden.                                                     sie sich auf die Sessions aufteilen und auf die Dokumen-
                                                                  tation achten oder gegebenenfalls bei der Moderation
      Der Session-Geber kann die Diskussion auch mit einer        unterstützen.
      einfachen Fragestellung einleiten. Hier übernimmt er
      ebenfalls häufig die moderierende Funktion. Von Anfang      Eine andere Möglichkeit der Organisation ist es, feste
      bis Ende der Session sind aber alle TeilnehmerInnen         Verantwortliche für die einzelnen Räume einzuteilen,
      gefragt. Von diesen beiden recht häufigen Mustern ab-       die dafür zuständig sind, dass die Technik funktioniert
      weichend, können Sessions auch sehr praktisch sein.         und zu Beginn der Session geklärt wird, wer moderiert
      Ein Tool kann ausgetestet, eine youTube-Session zum         und wer dokumentiert. Mit zunehmendem Verlauf des
      Thema angeboten, ein (Computer-)Spiel ausprobiert           JugendBarCamps sollten diese Arten der Unterstützung
      oder gar selbst produziert werden - der Fantasie der        weniger werden, sodass bei mehrtägigen Veranstaltun-
      Session-GeberInnen sind keine Grenzen gesetzt, so-          gen ab dem zweiten Tag möglicherweise schon darauf
      lange sie sich aktiv mit dem Thema auseinandersetzen.       verzichtet werden kann.


 36    JugendBarCamp
JugendBarCamp - Ein Leitfaden für die Praxis
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JugendBarCamp - Ein Leitfaden für die Praxis

  • 1. youth part JugendBarCamp E I N L E I T FA D E N F Ü R D I E P R A X I S
  • 2. Bis auf die Autorenfotos, und soweit nicht anders angegeben, veröffentlichen die VerfasserInnen diese Broschüre unter der Creative Commons Lizenz BY SA 3.0 DE. Eisfeld-Reschke, Jörg/Peyer, Lisa/Seitz, Daniel: JugendBarCamp. Ein Leitfaden für Praktiker. Berlin. 2013. Bitte informieren Sie sich über die Lizenz unter http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de Diese Lizenz erlaubt, dass der vorliegende Leitfaden und des- sen Inhalt frei vervielfältigt, verbreitet und öffentlich zugänglich gemacht werden dürfen. Ebenso dürfen Abwandlungen und Bearbeitungen des Leitfadens und dessen Inhaltes angefertigt und kommerziell genutzt werden. Hierfür gelten die Bedingung- en der Namensnennung und die Pflicht zur Weitergabe unter Lizenz gleichen Bedingungen.
  • 3. Vorwort Vorwort Über ePartizipation Jugendlicher wird viel gesprochen. JugendBarCamps bieten für Jugendliche einige Chan- Doch es gibt noch wenige erfolgreiche Projekte und An- cen und Herausforderungen. Die vorliegende Broschüre sätze, die das junge Feld beleuchten und die als Modelle arbeitet diese heraus und skizziert Lösungsansätze. für weitere Projekte dienen können. Es wird vermutlich Zukünftigen Veranstaltern bietet der Leitfaden Hinweise auch in den seltensten Fällen ein reiner „e-Ansatz“ an- zur Planung, Organisation und Durchführung von Ju- gewandt werden. Jugendarbeit wird nach wie vor meist gendBarCamps. aus einer Mischung aus Präsenz- und Online-Kontakt bestehen. BarCamps bringen die Ideen des Web2.0, Wir wünschen viel Freude beim Lesen des Mitmachens und Einmischens für jedermann in die und Umsetzen. Offline-Welt. Sie eignen sich deswegen besonders, um mit Jugendlichen (e)Partizipations-Ansätze zu erarbeiten. BarCamps sind seit einigen Jahren eine beliebte Alter- native zur klassischen Konferenz – inzwischen ist es möglich, (fast) jede Woche ein BarCamp irgendwo in Deutschland zu besuchen. Seit 2010 haben auch die ersten InnovatorInnen BarCamps als Format für die Jugendarbeit entdeckt. Stattgefunden haben in den vergangenen zwei Jahren allerdings nicht mehr als ein Dutzend tatsächlicher JugendBarCamps im deutsch- sprachigen Raum. Die Gründe dafür liegen unter ande- rem am fehlenden Know-how darüber, wie das Format BarCamp für die Jugendarbeit adaptiert werden kann.
  • 4. Inhalt Was ist ein BarCamp 6 Ablauf einer BarCamp-Organisation (10 Phasen) 7 Phase 1: Format- und Themenfindung 8– 9 Phase 2: Konzeption und Planung 10 – 11 Phase 3: Planung eines JugendBarCamps 12 – 16 Phase 4: Ausschreibung und Informationsarbeit 17 – 18 Phase 5: Vorab-Kommunikation, Session-Vorschläge 19 – 21 Aus der Praxis: DFJW-JugendBarCamp 22 – 23 Phase 6: Vorbereitung von Technik und Material 24 – 25 Phase 7: Planung der Tools zur Online-Kollaboration 26 – 27 Aus der Praxis: mobilegamingCamp 28 – 29 Phase 8: Vorbereitung vor Ort 30 Phase 9: Durchführung des BarCamps 31 Phase 9.1: Ankommen 32 Phase 9.2: Einführung in das Format 32 – 34 4 JugendBarCamp
  • 5. Phase 9.3: Session-Planung 34 – 35 Phase 9.4: Session-Verlauf 36 Phase 9.5: Session-Verlauf (Einsatz der Tools) 37 – 38 Phase 9.6: Zusammenführung der Ergebnisse und Abschluss des BarCamps 38 – 40 Phase 10: Dokumentation 40 – 41 Phase 11: (Post-)Community Management 42 – 43 Aus der Praxis: gamesCamp 44 – 46 Checkliste Technik 47 BarCamp-Tool 48 – 51 Vorlagen 52 – 54 JugendBarCamps in Deutschland 55 Glossar 56 Autoren und Organisationen 57 Impressum 58 JugendBarCamp 5
  • 6. Was ist ein BarCamp Ein BarCamp ist ein Format der Großgruppenmo- Dieser Leitfaden handelt von sogenannten Jugend- deration, welches den TeilnehmerInnen ein hohes BarCamps, also BarCamps, die mit und für junge Maß an Verantwortung überträgt. Sie schlagen Menschen organisiert werden. Sie unterscheiden sich Inhalte vor, entscheiden über diese, sind für die wenig vom konzeptionellen Ansatz klassischer Bar- Durchführung und Dokumentation verantwortlich. Camps, verlangen jedoch teilweise andere pädagogi- Der Einsatz digitaler Instrumente ist ein notwendiger sche Rahmenbedingungen. Bestandteil eines BarCamps. Anders als bei einer klassischen Konferenz, steht das Programm eines BarCamps, also konkrete Themen und ReferentInnen, nicht vorab fest. Stattdessen ent- scheiden alle Anwesenden in einer Session- Planung gemeinsam darüber, welche Themen besprochen werden sollen. Die Themen werden in einem Raster aus mehreren Zeitblöcken und Räumen plat- ziert. Die Diskussionen in den Sessions finden sowohl persönlich vor Ort als auch digital im Netz (z.B. über Twitter) statt, und auch die 6 JugendBarCamp
  • 7. Ablauf einer BarCamp-Organisation Dokumentation (z.B. mit Etherpads) erfolgt durch die Das Format BarCamp wurde erstmals 2005 von IT- TeilnehmerInnen. Die Gastgeber sorgen für die notwen- EntwicklerInnen eingesetzt. Seitdem hat es zahlreiche dige Infrastruktur, bestimmen jedoch nicht maßgeblich Adaptionen erlebt und auch Mischformen zwischen klas- über die Inhalte. sischen Konferenzen und BarCamps sind regelmäßig zu beobachten. Unserer Einschätzung nach sind Adap- tionen des Formats absolut statthaft und sinnvoll, wenn Grundsätzlich ist ein OpenSpace dem BarCamp sehr der Kontext dies verlangt. Wichtig ist dabei, dass die ähnlich. Mitunter könnte man das Format BarCamp partizipative Haltung und digitale Öffnung beibehalten auch als „Digitales OpenSpace“ bezeichnen. Gemein- werden. sam haben sie, dass die TeilnehmerInnen für die Ta- gesgestaltung Verantwortung tragen und ihre eigenen Themen und Fähigkeiten einbringen. Die intensive In- tegration digitaler Instrumente ist für ein OpenSpace keine Grundvoraussetzung. Zu den wesentlichen Un- : terscheidungsmerkmalen gehört, dass ein BarCamp HINWEIS meist weniger auf Regeln und dafür mehr auf Selbstor- efindet te 56 b ganisation und -moderation setzt sowie, dass durch den Auf Sei ar. All e n Gloss Einsatz sozialer Medien die Akteure und Diskussionen sich ei e griffe kierten B zwischen den Sessions vernetzt sind und sogar die Ein- blau mar aufgefü hrt rt bindung externer Interessierter ermöglicht wird. sind do lärt. und erk JugendBarCamp 7
  • 8. P1 Phase 1 Die Entscheidung für die Format- und Themenfindung Durchführung eines Bar- Camps kann aus unter- Das Format BarCamp ist für viele Situationen und The- schiedlichen Gründen menzusammenhänge vorstellbar. Grundsätzlich kann es erfolgen. Dies sind die für alle Themen angewandt werden, die Jugendliche in- Gründe, die uns am teressieren. In gewisser Weise ähnelt das Format einem häufigsten begegnen: OpenSpace. Den Unterschied macht die tiefe Integration digitaler Instrumente aus. Bereits in der Vorbereitung gibt • “Auf unseren es Möglichkeiten, sich zu vernetzen und auszutauschen. klassischen Während eines BarCamps sind Etherpad, Twitter, Face- Konferenzen book und GoogleDocs dann elementare Bestandteile sitzen alle da der Kollaboration und Dokumentation. und hören zu. Wir möchten mehr Aktivi- Wie in allen Beteiligungsprozessen gilt es, einen Le- tät und Austausch, deshalb haben bensweltbezug herzustellen. Die Verantwortung der wir uns für dieses Format entschieden.” Veranstalter liegt darin, Jugendliche angemessen und • “Unsere Einrichtung möchte neue Wege gehen. Wir früh zu beteiligen und sich mit ihnen auf ein Oberthe- können das Internet und soziale Medien nicht aus ma zu verständigen. Wenngleich das Format BarCamp der Seminararbeit heraushalten, deshalb möchten ursprünglich aus dem IT-Bereich kommt, muss nicht je- wir sie produktiv einsetzen.” des BarCamp zwingend einen Bezug auf das Internet • “Wir haben bereits von dem BarCamp-Format nehmen. Auch für Diskussionen klassischer Offline- gehört und möchten es nun selbst ausprobieren.” Themen wie dem Jugendmedienschutzstaatsvertrag, • „Unseren Finanzgebern müssen wir zeigen, dass Bildung oder philosophischen Diskussionen über Glück wir gegenüber innovativen Methoden aufgeschlos- und Wohlstand kann das Format einen inspirierenden sen sind.“ Rahmen schaffen. 8 JugendBarCamp
  • 9. P1 Alle genannten Argumente sind legitim und es ließen Zu den Anforderungen an die Teilnehmenden sich noch viele weitere Gründe aufzählen. Doch das zählt vor allem die Bereitschaft, sich auf offene Prozes- Format stößt nicht nur auf Begeisterung. Der intensive se einzulassen und Verantwortung zu übernehmen. Das Einsatz von Technologie stellt neue Herausforderungen technische Verständnis für die digitalen Instrumente an die pädagogische Betreuung. Auch liegen noch kei- sowie der methodische Ablauf eines BarCamps können ne wissenschaftlichen Erhebungen oder Evaluationen während der Veranstaltung vermittelt werden. vor, die gegenüber traditionellen Formaten einen deut- lich höheren Beitrag zur Persönlichkeitsbildung oder Eine hohe Diversität der Gruppe ist dann kein Problem, zum Lernen bescheinigen. wenn der Rahmen für ein konstruktives Miteinander geschaffen wird und unterstützende Maßnahmen an- Das hohe Potenzial an Selbstwirksamkeit und das große geboten werden. So eignet sich das Format ideal für Maß an Beteiligung sind die entscheidenden Chancen interkulturelle und mehrsprachige Begegnungen. Hier des JugendBarCamps. Hier können Jugendliche selbst kann das parallele Diskutieren online und offline das gestalten. Indem sie das tun, tauschen sie sich aus Nachfragen erleichtern und das Verständnis vertiefen. und lernen voneinander. Die Vermittlung von Anwen- dungskompetenzen in Bezug auf digitale Kollaboration N geschieht quasi nebenbei. NDLICHE DER JUGE für Jugend- : ALTER INFOBOX rsmäßige Untergre r ist jedoch: je nze Je nach Veranstalter und Themengebiet werden unter- Eine al te . Kla rig- schiedliche Zielgruppen von Jugendlichen für ein Bar- es nicht st, desto nied BarCam ps gibt ppe i mente Camp angesprochen. Eine ausgewogene Mischung Zielgru n Instru jüng er die ie digitale der Ver - aus jüngeren und älteren Jugendlichen sowie solchen müssen d ufgabe sch welliger . Es ist die A rInnen, mit und ohne Vorerfahrungen zum Thema beziehungs- sein Begleite angelegt ogischen reffen. weise mit dem Format ist der beste Garant dafür, dass ter un d pädag reitungen zu t anstal de Vorbe sie voneinander und miteinander lernen können. sprechen hier ent JugendBarCamp 9
  • 10. P2 Phase 2 unseres eigentlichen Adressaten-Kreises aufzu- Konzeption und Planung nehmen? • Wo und wie erreichen wir TeilnehmerInnen, die wir bislang nicht erreicht haben? Ist das Thema gefunden und die Entscheidung für ein JugendBarCamp gefallen, gilt es, die Teilnahmebedin- Mit der Festlegung auf eine Zielgruppe und den Rah- gungen zu klären und konzeptionelle Entscheidungen men eines JugendBarCamps besteht Klarheit darüber, zu treffen. Dazu gehören in der Anfangsphase folgende welche Erfahrungen und Fähigkeiten von den Teilneh- konzeptionelle Fragen: merInnen erwartet werden können. Dementsprechend kann von TeilnehmerInnen und Thema ausgehend über • Ab wann möchten wir Jugendliche involvieren? Aus notwendige Unterstützungsangebote nachgedacht wer- unserer Sicht ist es wichtig, Jugendliche so früh wie den. Diese sollten gemeinsam mit den Jugendlichen im möglich einzubinden. Ein hoher Partizipationsgrad Konzeptions-Team geplant werden, um nicht ungewollt ermöglicht den Jugendlichen, wichtige Lernfelder eine stärkere Hierarchie als nötig zu etablieren. für sich zu erschließen. • Wie lange soll das JugendBarCamp dauern? Durch BOTE - NGSANGE welche Maßnahmen und Veranstaltungen wird das UNTE RSTÜTZUnstrument der Bil n JugendBarCamp eingerahmt? I NFOBOX: nd ein si I eres Ma ß a größ • Wie viele TeilnehmerInnen sollen angesprochen arCamps sen ein als es JugendB Sie müs tellen, werden? Wie viele TeilnehmerInnen sind, auch hin- beit. sichers ist es, dungsar sangebo ten . Ziel sichtlich Organisation und Finanzierung, mindestens Unters tützung s v orsehen ersetze n, BarCamp age zu v - nötig und höchstens möglich? klas sische nnen in die L isier t einzu il nehmerI b storgan e s ind • Wie viel Unterstützungsleistung braucht die Zielgruppe alle Te und sel angebot emessen ützungs im Vorfeld, zu Beginn und während der Veranstaltung? s ich ang che Unterst un d Joker. . Mögli xperten bringen oren, E • Wen möchten wir erreichen? Können wir uns vorstel- lswe ise Tut len, auch jugendliche TeilnehmerInnen außerhalb beispie 10 JugendBarCamp
  • 11. P2 Das Format JugendBarCamp ist bei den wenigsten Niveau der Veranstaltung abhängig. Als Veranstalter Jugendlichen schon bekannt. Dies kann sich nachteilig kann von den Jugendlichen nicht notwendigerweise auf die Selbstorganisation auswirken. Eine Möglichkeit, Fachwissen, sondern vor allem Erfahrungswissen vor- diesem zu begegnen, ist die Ausbildung einzelner Ju- ausgesetzt werden. gendlicher zu TutorInnen. Welche konkreten Themen angeboten, und wie intensiv Themen der Tutoren-Ausbildung sind beispielsweise diese bearbeitet werden, hängt auch von der Tagesform die Einführung in das Format, die begleitenden digita- und Stimmung ab. Um hier einen anregenden Impuls len Instrumente und die Aufgaben der TeilnehmerInnen. zu geben, können die Organisatoren ExpertInnen ein- Aufgabe der Tutoren ist es, selbst als aktive Teilneh- laden, die auf das Thema einstimmen und inspierende merInnen teilnehmen und damit den anderen Jugend- Fragestellungen anbieten. Im Ablauf eines Jugend- lichen ein Vorbild zu sein. Zugleich sollen sie andere BarCamps könnte ein solcher Input beispielsweise als TeilnehmerInnen zur aktiven Mitarbeit im BarCamp Einstimmung in den Tag oder die Gesamtveranstaltung motivieren beziehungsweise sie dabei unterstützen. integriert sein. TutorInnen können unterschiedlich prominente Rollen in Eine weitere Einsatzmöglichkeit für die ExpertInnen ist einem JugendBarCamp wahrnehmen. Je nach Relevanz die Rolle als Joker. In diesem Fall werden sie mit ihren der Unterstützungsangebote für die jeweilige Zielgruppe Themenfeldern bei der Session-Planung aufgerufen können sie entweder als normale TeilnehmerInnen und zu einzelnen Sessions als Unterstützung im Hinter- mitwirken oder darüber hinaus als unterstützende An- grund angeboten. Auf diese Weise wird eine Zuordnung sprechpartner auf Augenhöhe der jugendlichen Teil- von FachexpertInnen zu den Sessions abgesichert, nehmerInnen gekennzeichnet sein. Hierfür bieten sich was sich bei klassischen BarCamps höchstens zufällig unterschiedlich farbige Namensschilder, ein Tutoren- ergibt. In den Sessions können die Jugendlichen - je T-Shirt oder ähnliche Markierungen an. Ebenfalls vom nach Bedarf - das Wissen der Joker unterschiedlich in- Erfahrungslevel der Teilnehmenden ist das fachliche tensiv einbinden. JugendBarCamp 11
  • 12. P3 Phase 3 Teams aufteilen. In einem ersten Treffen sollten die Planung eines JugendBarCamps Phasen der Vorbereitung definiert werden. Gemeinsam wird abgesprochen, was zu tun ist, wer Lust hat, sich in Am besten wird zu Beginn ein Organisations-Team welchem Team zu engagieren und bis zu welchen Zeit- zusammengestellt, das die Veranstaltung gemeinsam punkten welche Phasen abgeschlossen sein müssen. plant. Schon hier sollten Jugendliche involviert sein, um von Anfang an möglichst partizipative Strukturen zu Konzeptionell gilt es hier vor allem zu überlegen, wie lange schaffen. Gemeinsam lassen sich die auf Seite 10 gestell- das JugendBarCamp dauern soll. Von ein- bis dreitä- ten Leitfragen beantworten und daraus Konsequenzen gigen Veranstaltungen gibt es gute Erfahrungen. Auch und Aufgaben ableiten. Mini-BarCamps von drei bis vier Sessions sind denkbar, vermitteln aber kaum das kreative Potential von “richti- Das Vorbereitungs-Team kann sich in folgende Bereiche gen” BarCamps. Je mehr Zeit gegeben ist, desto mehr aufteilen: Angebote sind auch außerhalb der BarCamp-typischen • Konzeptions-Team Session-Slots möglich. So sollte im Konzeptions-Team • Organisations-Team (Raumplanung, Catering) zum Beispiel überlegt werden, wie die TeilnehmerInnen • Team Werbung und Öffentlichkeitsarbeit willkommen geheißen werden. Meist ist es eine • Team TeinehmerInnenbetreuung gute Idee, den Einstieg noch durch die Organisatoren • Technik-Team zu gestalten, um die Jugendlichen, vor allem, wenn sie • Team Finanzierung sich untereinander noch nicht kennen, nicht gleich zu Beginn zu überfordern. Je näher dieser Einstieg am Konzeptions-Team: Gesamt-Thema ist, desto besser (vgl. hierzu die LAN- Das Konzeptions-Team sollte alle beteiligten Pädago- Party auf dem Gamescamp, Seite 46). Schon im Vorfeld gInnen und Vertreter der Jugendlichen vereinen, um hier sollte auch das Zeit/Raum-Raster geplant werden. Das eine möglichst breite Zustimmung bei allen zu erreichen heißt, der Tag wird zeitlich strukturiert und in Zusam- und gemeinsam Entscheidungen zu treffen. Die weiteren menhang mit den verfügbaren Räumlichkeiten gesetzt Teams können sich je nach Gruppenstärke des Gesamt- (siehe Raum-Empfehlungen auf Seite 14). 12 JugendBarCamp
  • 13. P3 Beim Erstellen der Session-Matrix von JugendBar- Finanzierung oder die bewusste Entscheidung Camps ist es nicht ratsam, das Raster von Erwachsenen- für eine Höchstzahl an TeilnehmerInnen begründet sein BarCamps zu übernehmen (60 – 90 Minuten). Kurze kann. Diese Begrenzung sollte von Anfang an transpa- Session-Zeiten (45 – 60 Minuten) sind in der Regel rent kommuniziert werden und das Konzeptions-Team zielführender, denn sie zwingen zu präzisen, nicht allzu sollte sich im Vorfeld Gedanken darüber machen, wie ausschweifenden Diskussionen. Dennoch möchten Ju- das Auswahlverfahren aussehen soll. Dabei ist von “first gendliche nicht im Schultakt einen ganzen Tag lang von come, first served” über eine inhaltliche Bewerbung und Thema zu Thema springen, sondern sich zwischendurch Auswahl-Jury, Segmentierung (z.B. nach geografischer auch ganz praktisch oder ausführlicher einem Thema Verteilung, Alter, Geschlecht, Diversität etc.) bis hin zu widmen. So kann zum Beispiel für die Nachmittagszeit Losverfahren vieles denkbar. Nur klar erkennbar sollte es ein längerer Praxis- oder Outdoor-Slot eingeplant wer- für alle Bewerber sein. den, der den Tag auflockert und Methoden-Wechsel möglich macht. Ebenso gibt es gute Erfahrungen mit Organisations-Team: einem längeren Einstiegs-Slot, um sich an das Format Ein zentraler Punkt ist es, einen geeigneten Ort für das zu gewöhnen. JugendBarCamp zu finden. Dieser sollte dem Budget entsprechen, aber vor allem ausreichend Einzelräu- Hinsichtlich der Frage nach der maximalen Raumanzahl me bieten, um genügend Sessions parallel abhalten deuten bisherige Erfahrungswerte an, dass Jugendliche zu können. Zudem wird ein großer Raum gebraucht, ein Mehr an Angebot nicht als Vorteil wahrnehmen. Große in dem alle TeilnehmerInnen gleichzeitig Platz finden. Wahlmöglichkeiten führen hier eher zu Unzufriedenheit, Die Laufwege zwischen den einzelnen Räumen sollten weil man so viele tolle Angebote verpasst. Diese Grenze möglichst gering gehalten werden, damit ein Wechsel ist sehr individuell, deswegen kann hier nur schwer eine zwischen den Sessions leicht möglich und der Zeitver- Empfehlung ausgesprochen werden. Zu viele parallele lust möglichst gering gehalten wird. Zur groben Orien- Sessions können auch der Orientierung abträglich sein. tierung der Raumplanung dient die Grafik auf Seite 14 Je nach Konzeption ist es möglicherweise notwendig, - vor Ort ist dennoch häufig viel Raum für Improvisation. nur einen Teil der sich bewerbenden TeilnehmerInnen Beispielsweise kann eine kleine Sitzecke schnell zu ei- anzunehmen, was zum Beispiel durch Platzmangel, nem Session-Raum umfunktioniert werden. JugendBarCamp 13
  • 14. P3 Eine wichtige Voraussetzung von JugendBarCamps ist der Matrix Raumgröße nplanung Zugang zum Internet. Die Sessions werden online gemein- schaftlich dokumentiert, offene Fragen werden per Internet häufig direkt während der Session recherchiert, es wird Team Werbung und Öffentlichkeitsarbeit: über Twitter und andere soziale Netzwerkdienste kommu- Diesem Team fällt die besondere Rolle zu, eine Strategie niziert etc. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass in vielen Se- dazu zu erarbeiten, wie die gewünschten jugendlichen minarhäusern die WLAN-Netze vor Ort der technischen Zielgruppen erreicht werden können, wie das Jugend- Belastung durch die Vielzahl an Geräten nicht standhalten. BarCamp in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden Daher sollte frühzeitig mit dem technischen Personal vor soll und welchen offiziellen Nutzen der Veranstalter und Ort eine ausreichende Internet-Bandbreite sichergestellt die TeilnehmerInnen aus dem JugendBarCamp ziehen werden. Auch eine charmante, inspirierende und offene sollen. Atmosphäre sowie gutes Catering tragen bei einem Ju- gendBarCamp zu einer besseren Stimmung und besseren An erster Stelle steht die Analyse der zu erreichenden Ergebnissen bei. Je nach Art der Veranstaltung kann eine Zielgruppen: An welchen Orten und über welche Medien „Paket-Lösung“ Sinn machen, die gemeinsames Catering sind diese am besten zu erreichen? Wer sind die Mul- und eine gemeinsame Unterkunft aller TeilnehmerInnen tiplikatoren für Botschaften und Einladungen, und wie kombiniert. So kann die Gruppe als solche besser zusam- müssen Letztere formuliert sein, damit sie ankommen menwachsen und eine sehr produktive Stimmung entsteht. und wirken? Danach richtet sich die Kampagne zur 14 JugendBarCamp
  • 15. P3 Öffentlichkeitsarbeit: Zunächst werden die Texte ge- Team Teilnehmerbetreuung: schrieben, wobei durch das gemeinsame Verfassen Hier ist ein zuverlässiges Team sehr wichtig, das den sich mit Jugendlichen verhindert werden kann, Sprache zu anmeldenden Jugendlichen als Ansprechpartner zur verwenden, die die Zielgruppe nicht versteht. Unter Be- Verfügung steht und zeitnah auf deren Fragen reagiert. achtung rechtlich geklärter Lizenzen wird Bildmaterial So werden insbesondere im Rahmen von JugendBar- ausgewählt. Am besten greift man hier auf Bildmaterial Camps, bei denen Einzel-Anmeldungen von dem Ver- zurück, das einer Creative Commons-Lizenz unterliegt. anstalter unbekannten Jugendlichen zugelassen sind, Flyer, Banner und Webseite werden konzipiert und ent- Verbindlichkeit und Sicherheit vermittelt. Dieser erste weder gleich im Team umgesetzt oder bei (Web-)Desig- Kontakt entscheidet häufig darüber, ob ein angemel- nerInnen in Auftrag gegeben. deter Jugendlicher tatsächlich zum JugendBarCamp Für BarCamps haben sich typische Stilmittel etabliert, kommt, und sollte deswegen besonders gewissenhaft die ebenfalls lizenzfrei verwendet werden dürfen, bei- gehandhabt werden. Hier darf auch der Aufwand nicht spielsweise die Flamme. unterschätzt werden, der durch zahlreiche Nachfragen, individuelle Organisationsherausforderungen und den häufigen Kontakt mit den TeilnehmerInnen und deren Begleitpersonen und Erziehungsberechtigten entsteht. Die Organisation wird hier durch im Vorfeld formulierte Neben den neuen Kommunikationswegen Jugendlicher, Standard-E-Mails, Routinen für die Anmeldung und die hier insbesondere den sozialen Medien, sollten auch regelmäßige Kommunikation der aktuellen Anzahl von traditionelle Kanäle wie Zeitung und Radio nicht ver- Anmeldungen an die anderen Teams erleichtert: das gessen werden. Nach wie vor werden auch auf diesem Konzeptions-Team behält so den Gesamtüberblick und Weg viele SchülerInnen, häufig über deren Eltern, auf das Organisationsteam kann die Buchung von Über- Angebote der Jugendarbeit aufmerksam. Auch Werbe- nachtungen und Catering anpassen. Zudem sollte über- schaltungen auf Facebook oder bei Google Adwords legt werden, wie sich die TeilnehmerInnen anmelden lohnen sich und erbringen meist gute Ergebnisse bei können und wie sie Rückmeldungen erhalten sollen. relativ geringem finanziellem Aufwand. Abhängig von der konzeptionellen Entscheidung, wer JugendBarCamp 15
  • 16. P3 aufgrund welcher Auswahlkriterien zum Jugend- Kapitel gewidmet, deswegen an dieser Stelle nur zwei BarCamp zugelassen wird, ist das Erarbeiten eines besondere Aspekte: mindestens ein Team-Mitglied soll- transparenten Verfahrens zur Rückmeldung an alle Be- te sich grundlegend mit Netzwerken (LAN und WLAN) werberInnen ratsam. sowie mit Veranstaltungstechnik auskennen. Werden Im Vorfeld des BarCamps ist es sinnvoll, die TeilnehmerIn- Jugendliche in dieses Team eingebunden, ist das eine nen mit Informationsmaterial zu Format und Ablauf eines großartige Chance für sie, in diesem Bereich grundle- JugendBarCamps zu versorgen. Dieses sollte auch An- gende Kompetenzen zu erwerben oder zu erweitern. leitungen dazu enthalten, wie Sessions selbst vorbereitet und gestaltet werden können und wie die eingesetzten Team Finanzierung: Kommunikations- und Dokumentationsmedien (z.B. Twit- Für die TeilnehmerInnen sind BarCamps und die Verpfle- ter, Etherpads etc.) angewandt werden. Eine Übersicht gung während des Tages meist kostenlos. Auch bei Ju- der wichtigsten Links, zum Beispiel zu Session-Vorschlä- gendBarCamps hat sich dies bewährt. Teilweise werden gen, Anfahrtsinformationen, dem Twitter-Hashtag der sogar Übernachtung und Anreise vom Veranstalter Veranstaltung, ist ebenfalls hilfreich. Im Anhang finden übernommen. Dies ermöglicht auch sozial schwächer Sie hierzu entsprechende Vorlagen. Möglichst frühzeitig gestellten Jugendlichen die Teilnahme. Allerdings be- sollte ein guter Kontakt zu den Veranstaltungsorten auf- deutet dies erhöhten Aufwand für den Veranstalter, denn gebaut werden, denn erfahrungsgemäß ergeben sich bis er muss Finanzierung, Teilnehmerzahl und Fixausga- kurz vor Beginn des JugendBarCamps regelmäßige Än- ben in Einklang bringen. Viele BarCamps finanzieren derungen: TeilnehmerInnen sagen ab, andere kommen sich durch Sponsoring: die Veranstaltungsorte und das hinzu; Zimmerbelegungen müssen umgebucht werden Catering werden dadurch meist kostenlos zur Verfü- etc. Ein guter Kontakt erleichtert hier einen erfolgreichen gung gestellt. Für ReferentInnen fallen keine Kosten Start in die Präsenz-Veranstaltung. an, da es im klassischen Sinne keine gibt. Bei Jugend- BarCamps weicht man hiervon jedoch oft bewusst ab Technik-Team: und muss dafür Mittel einplanen. Wie bei anderen Veran- Dieses Team plant am besten möglichst frühzeitig die staltungen auch, empfiehlt es sich bei Veranstaltungen ganze benötigte Technik. Diesem Thema ist ein eigenes für Jugendliche, sich um Fördermittel zu bemühen. 16 JugendBarCamp
  • 17. P4 Phase 4 und der direkten Ansprache von Journalisten kann Ausschreibung der Terminhinweis in Radio und Printmedien platziert und Informationsarbeit werden. Für Schulen und Jugendclubs eignen sich die Erstellung und Verteilung von Flyern. Auch JugendBarCamps wollen zielgruppen- gerecht und adäquat beworben werden. Die Definition Was kommunizieren? der Zielgruppe bestimmt hier, ob die Informationsmaß- Bei der Planung eines BarCamps für Jugendliche sollte nahmen in einem lokalen, regionalen oder internationalen man im Allgemeinen davon ausgehen, dass das Format Rahmen stattfinden müssen. Grundsätzlich bietet sich noch unbekannt ist. Daher empfiehlt es sich, schon in eine Mischung aus Online- und Offline-Maßnahmen an, der Ausschreibung auf die Besonderheiten des Formats die das unterschiedliche Mediennutzungsverhalten von einzugehen und den TeilnehmerInnen einen Eindruck Jugendlichen berücksichtigt. davon zu vermitteln, was sie erwartet. Bei einer solchen Beschreibung stehen am besten folgende zwei Aspekte Die Basis der Online-Kommunikation bildet idealerweise im Vordergrund: die Offenheit und die Partizipa- die eigene Homepage beziehungsweise eine eigens für tionsmöglichkeiten, welche das Format bietet. das JugendBarCamp erstellte Webseite, die grundle- gende Informationen bereitstellen. Als zentrale Kom- Die Jugendlichen sollten erfahren, dass munikationsplattform bietet sich bei Jugendlichen vor für die Teilnahme weder formale Qua- allem Facebook an. Hier empfiehlt sich die Erstellung lifikationen erforderlich sind, noch eines Facebook-Events speziell für das JugendBar- inhaltliche oder methodische Vo- Camp, zu dem eingeladen wird und das von den Teil- raussetzungen erfüllt werden nehmerInnen an ihre Freunde weiterempfohlen werden müssen. Stattdessen wird von kann. Bei der Ausschreibung eines JugendBarCamps Anfang an vermittelt, dass sollten auch die analogen und klassischen Kanäle nicht jeder einzelne Teilnehmer ein außen vor gelassen werden. Mit einer Pressemitteilung Thema einbringen kann. JugendBarCamp 17
  • 18. P4 Es gilt, den Jugendlichen verantwortlich sind. Bei einem JugendBarCamp hin- Mut zu machen: Jeder gegen sollte bedacht werden, dass anfallende Kosten weiß etwas, jeder kann ein großer Hinderungsgrund für Jugendliche sein kön- etwas und jeder hat et- nen. Lässt das Budget die Erstattung von Fahrtkosten was mitzuteilen, das für oder die Unterbringung der TeilnehmerInnen in einer andere interessant ist. Jugendherberge zu, dann müsste dies ebenfalls in der Ausschreibung genannt werden. Auch auf die digitalen Die Teilnahme an ei- Instrumente sollte frühzeitig hingewiesen werden. nem BarCamp ist in der Regel kostenfrei. Es ist bislang nicht selbstverständlich, dass für ein For- Dennoch fallen Kos- mat der Jugendarbeit so aktiv zum Mitbringen digitaler ten an für die Anreise Endgeräte und der aktiven Nutzung selbiger während und gegebenenfalls der Veranstaltung motiviert wird. Die TeilnehmerInnen Unterbringung. Bei müssen darüber informiert sein, dass sie für ihre Geräte klassischen Bar- selbst verantwortlich sind. Idealerweise können benötigte Camps werden diese Laptops, Aufnahmegeräte etc. daher vom Veranstalter Kosten von den Teil- bereitgestellt werden. Die Ausschreibung dient auch nehmerInnen selbst der Informationsabfrage bezüglich bereits vorhandener getragen, während Vorerfahrungen der BewerberInnen. Wichtig ist, etwaige die Organisatoren Auswahlkriterien, zum Beispiel Alter, Geschlecht oder “nur” für die Be- regionale Herkunft, im Vorfeld transparent und nach- reitstellung von vollziehbar zu kommunizieren. Empfehlenswert ist es, Veranstaltungsort, die Abfrage der Informationen möglichst auf ein Mini- Verpflegung wäh- mum zu reduzieren und keine unnötigen Daten abzufra- rend des Camps gen.Vor allem bei Kindern und Jugendlichen ist Daten- und die techni- Sparsamkeit gefordert und wird ein sorgsamer Umgang sche Infrastruktur mit den erhobenen Informationen vorausgesetzt. 18 JugendBarCamp
  • 19. P5 Phase 5 Kenntnisse bereits vorab vermittelt und die Lust am Vorab-Kommunikation, Ausprobieren angeregt werden. Ebenso können Leitfäden Session-Vorschläge und Info-Kits als Informationen zum Download angeboten werden. Regelmäßige Kommunikation und frühe Kon- taktaufnahme mit den TeilnehmerInnen schaffen Ver- HTAG s Bar- d eine enst X: HAS ation währen bindlichkeit und Planungssicherheit. Gute Erfahrungen INFOBO unik g -Di loggin t sich wurden mit Facebook-Gruppen gemacht, in denen sich e Komm Microb ne Für di t sich der Dien st eig chen die TeilnehmerInnen zu einem frühen Zeitpunkt sam- Cam ps ha liert . Der anis atoris meln und vernetzen. Dies kann auch über Twitter ge- r etab von org f kon- Twitte ortung sen au Beantw Hinwei ionen schehen, wodurch bereits frühzeitig ein Hashtag für das für die agen und das iskuss fr t liche D essionen, JugendBarCamp eingeführt wird. So entsteht bereits im Detail d inhal pr alte un merInnen. Im nennen s- Vorfeld eine Community, die aktiv in die Vorbereitung kr ete Inh eilne h onders den T e r bes n können und Planung mit einbezogen werden kann. In der für das unter gen od Sessio h tellun isse einer nd auc JugendBarCamp geschaffenen Facebook-Gruppe oder Frages kennt n hmerI nnen u itter Er lne den. Tw ag- werte it Tei ilt wer mit Hilfe des BarCamp-Tools (siehe S. 48-51), sollten tter m it gete m der Versc hl v ia Twi ichke . die TeilnehmerInnen in regelmäßigen Abständen mit der Ö ffentl em Syste Ha shtags neuen Informationen und organisatorischen Details t a uf ein en annter a ller basier s sog finden mittel as Auf Bar- zur Veranstaltung versorgt werden. Die direkte Kom- wo rtung ögli chen d ng m it dem munikation im Vorfeld eines JugendBarCamps sollte gs erm m Zusammenha r und um Hashta i iträge ge, die hen. Die Be BarCam p dazu genutzt werden, frühzeitig gemeinsame Ideen zu Beiträ ma st e sche Jugend dfjw he ösi c htag #b 012 entwickeln und Session-Vorschläge zu sammeln. Ein Camp/T -Franz dem Has eutsch 2 weiterer Schwerpunkt der Vorab-Kommunikation kann, da s 1. D ielsweise mit amp nutzte . beisp Gamesc #gam escamp wie bereits erwähnt, die Einführung in das Format Bar- waren chnet. Das ashtag gekenn zei den H Camp und die geplanten digitalen Instrumente sein. Mit Links zu Tutorials oder Videos können einige essentielle JugendBarCamp 19
  • 20. P5 Sammlung von Auch hierfür gibt es kein festgelegtes System, sondern Session-Vorschlägen nur Empfehlungen, die gegeben werden können. Sessi- ons sind so vielfältig wie ihre InitatorInnen und können: Zu Beginn der Session-Sammlung sollte explizit noch einmal erklärt • Projekte, Projektideen und Initiativen vorstellen werden, was eine Session ist und • Feedback und Vorschläge für Ideen oder Projekte wie sie gestaltet wird. Eine Ses- einholen sion ist weder ein Vortrag, noch • Thesen aufstellen und zur Diskussion stellen ein Workshop oder die Rede eines Einzelnen. Im • wechselseitigen Informationsaustausch zum Ziel Zusammenhang mit BarCamps können Sessions am haben ehesten mit zwanglosen Arbeitsperioden und Diskussi- • gemeinsam Lösungen für ein Problem oder einen onsrunden verglichen werden. Es gibt so viele parallele Konflikt suchen Sessions, wie im Zeit- und Raumplan des BarCamps • einen Kurzvortrag zu einem Thema anbieten vorgesehen sind. Es bleibt den Session-InitiatorInnen selbst überlassen, Die Themenwahl ist offen und orientiert sich grob am ob sie eine (digitale) Präsentation vorbereiten oder dar- Titel des JugendBarCamps. Unerwartete oder auf den auf verzichten. Idealerweise beginnt eine Session aber ersten Blick vermeintlich themenfremde Session-Vor- meist mit einem kurzen Input seitens der Session-Initi- schläge sollten nicht pauschal abgelehnt werden. Die atorInnen. Daran schließt sich die Diskussion mit den inhaltliche Ausgestaltung eines BarCamps liegt in der Session-TeilnehmerInnen an, für die der größte Zeit- Verantwortung der TeilnehmerInnen. Sie haben das anteil der Session vorgesehen ist. Insbesondere uner- Recht und die Freiheit, den Titel zu interpretieren oder fahrenen TeilnehmerInnen von JugendBarCamps hilft neue Themen auf die Agenda zu setzen. Eine regelmä- oft auch der Hinweis darauf, dass Sessions selbstver- ßig wiederkehrende Frage von TeilnehmerInnen ist die ständlich auch zu zweit oder in einer Gruppe vorbereitet nach der Vorbereitung einer Session. und angeboten werden können. 20 JugendBarCamp
  • 21. P5 Ein Aufruf zur Einreichung von Session-Vorschlägen Die frühe Auseinandersetzung mit Session-Vorschlä- im Vorfeld des BarCamps sollte in jedem Fall erfolgen. gen ist ein wichtiger Bestandteil der Vorbereitung. Empfehlenswert ist an dieser Stelle, einen solchen Aufruf Gleichwohl gilt es zu bedenken, dass die Vorschläge in einer Gruppe/einem Forum zu starten und nicht über zunächst unverbindlicher Natur sind und niemand mehrere Plattformen zu kommunizieren, anschließend gezwungen ist, exakt diese Session wäh- damit thematische Ähnlichkeiten und rend des BarCamps anzubieten. Synergien frühzeitig von den Teilneh- merInnen identifiziert werden können. Organisatorische Details Ein nicht zu unterschätzender Kommunikationsaufwand im Vorfeld eines JugendBarCamps sind die organisato- rischen Details, wie An- und Abreise, Unterkunft und Verpflegung. Für organisatorische Fragen sollte eine Ansprechperson benannt werden, die vor, während und nach der Veranstaltung bei Fragen zur Verfü- gung steht. Ebenfalls sichergestellt werden sollte die Kommunikation mit den Eltern von min- derjährigen Kindern und Jugendlichen. Die Teilnahmeerlaubnis durch die Erziehungs- berechtigten und gegebenenfalls die Erlaubnis, Fotos der Teilnehmenden zu veröffentlichen, sollten eben- falls nicht vergessen werden. JugendBarCamp 21
  • 22. Aus der Praxis: Was ist Ihr Eindruck vom BarCamp? Ich bin wieder in meiner Überzeugung bestätigt worden, Interview mit Béatrice Angrand dass man den Menschen Vertrauen schenken soll. Die (deutsch-französisches JugendBarCamp) jungen Menschen sind gekommen und haben in einem lockeren Rahmen alles allein in den Griff bekommen: Im November 2011 organisierte das Deutsch-Französi- Organisation, Aufteilung in kleineren Gruppen, Auswahl sche Jugendwerk das 1. Deutsch-Französische Jugend- der Themen. Das haben sie alles allein gemacht, ohne BarCamp. Die intensive Einbindung sozialer Medien in dass wir groß eingreifen mussten. die Vorbereitung und Durchführung der Veranstaltung sowie das Barcamp-Format an sich stellten eine Heraus- forderung für das Jugendwerk dar. Jörg Eisfeld-Reschke Gab es Befürchtungen oder Skepsis gegenüber sprach mit der Generalsekretärin Béatrice Angrand über dem Format? die Konzeption des BarCamps, ihre inhaltliche und päda- Es gab eher eine Diskussion über die Pädagogik und gogische Bewertung des Formats und darüber, was das die Frage: Wie kann man sicher sein, dass eine richtige Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) gelernt hat. Begegnung, ein richtiges Treffen zwischen den jungen Menschen stattfindet und nicht nur ein nettes Kennen- Wie kam es dazu, dass das DFJW ein BarCamp lernen. Die Befürchtung war, dass wenn keine beglei- veranstaltet hat? tendenden Instrumente, keine Teamer, keine Zeit im Es gibt mehrere Gründe. Erstens versteht sich das Kalender für Reflexion vorgesehen sind, vielleicht nicht DFJW als Versuchslabor für die Deutsch-Französi- viel aus dieser Begegnung entsteht. Wir haben aber schen Beziehungen von Morgen, sodass wir immer mit gesehen, dass die Begegnung dank der neuen Medien dem Gedanken spielen, was wir neu erfinden können sehr nachhaltig geworden ist. So zum Beispiel wird die und was wir erproben können. Neue Medien sind da na- dazugehörige Facebook-Seite immer noch gefüllt, die türlich ein Thema, mit dem wir uns stark beschäftigen, TeilnehmerInnen bleiben also in Verbindung, und das weil klar ist, dass sich junge Menschen heute auf eine auch nicht nur mit oberflächlichen Diskussionen, son- ganz andere Art begegnen als gestern. dern mit interessanten Gesprächen. 22 JugendBarCamp
  • 23. Eignet sich das Thema “Glück und Wohlstand” für ein BarCamp? Das einzige, was wir den TeilnehmerInnen vorgeben wollten, war ein Oberthema. Die Frage, die im Raum stand, war: Hat die Jugend heute mehr Aussichten und Chancen als die ältere oder andere Generationen? Mit der Themenwahl haben wir uns damit auf Neuland begeben. Im Gegensatz zu den üblicherweise internet- und technikbezogenen BarCamps, setzte das DFJW bewusst auf ein eher philosophisches Rahmenthema. Wie sich zeigte, eignet sich ein solches sehr gut für ein BarCamp, weil das Format in besonderem Maße Raum für offene Diskussionen bietet. Was hat das DFJW aus der Erfahrung mitgenommen? Das DFJW hat sehr viel mitgenommen. Erstens die feste Entscheidung und große Lust, ein zweites deutsch- XY französisches JugendBarCamp zu organisieren. Was cl6TO j5OW für uns intern im Haus wichtig ist, ist auch die Überzeu- t ch?v= m/wa be.co gung, dass neue Medien ein Plus sind und nicht nur eine .youtu http://www Gefahr für den Austausch zwischen jungen Menschen. Der Dialog auf Augenhöhe macht großen Spaß, vor allem wenn er gleichzeitig online und offline stattfindet. JugendBarCamp 23
  • 24. P6 Phase 6 • Ist das WLAN in allen Räumen zu empfangen? Vorbereitung von • Können zusätzlich LAN-Kabel in den Räumen Technik und Material angeschlossen werden? Die Verfügbarkeit von schnellem Internet ist für das Gelin- Es gehört zu jedem guten BarCamp, gen eines BarCamps von zentraler Bedeutung und ähn- dass der Internetzugang mal überlastet ist. Das lich bedeutsam für die Stimmung wie gute Verpflegung. ist in dem Moment zwar ärgerlich für die TeilnehmerInnen, Es braucht den Zugang zu gemeinsamen Dokumenten aber für die Veranstalter ist es ein positives Zeichen: die und Plattformen, um das gemeinsame Arbeiten digital ab- digitale Kollaboration wird intensiv genutzt! Dennoch bilden und ergänzen zu können. Daher ist eine Bandbreite sollte man sich bereits im Vorfeld um eine gute Inter- von sechs MBit wünschenswert. Als Notalternative sollte netversorgung kümmern. Auf Aussagen wie „Klar ha- auch geprüft werden, ob in allen Räumlichkeiten ausrei- ben wir im Tagungshaus Internet“ ist selten Verlass. Ein chend UMTS-Empfang besteht. Wenn dies der Fall ist, BarCamp verlangt nicht nur eine hohe Bandbreite, es dann kann ein Veranstalter mit Hilfe von UMTS-Sticks und müssen auch mehrere dutzend Endgeräte Anschluss Ersatz-Routern eine Notversorgung gewährleisten. finden. Unter Umständen bringen alle TeilnehmerInnen mindestens ein Endgerät, manchmal auch zwei (Laptop Das Jugenschutzgesetz sieht vor, dass Jugendlichen und Smartphone), mit. bestimmte Inhalte im Internet nicht zugänglich gemacht werden dürfen und der Veranstalter dafür Sorge tragen Am besten ist ein persönliches Gespräch mit den Haus- muss. Nun stellt sich die Situation bei einem Jugend- technikern, um folgende Fragen zu beantworten: BarCamp so dar, dass die meisten Jugendlichen ihre • Wie hoch ist die tatsächliche Bandbreite des eigenen Endgeräte mitbringen. Vorinstallierte Filter Internetzugangs? kommen daher nicht in Frage. Angemessenere Heran- • Kann die Bandbreite für den Zeitraum der gehensweisen sind gemeinsam mit den Jugendlichen Veranstaltung aufgestockt werden? entwickelte Regelungen (Nutzungsordnung) sowie eine • Wie viele Endgeräte können die eingesetzten Aufsicht, die beispielsweise durch eine freiwillige Selbst- Router verbinden? kontrolle der Jugendlichen ergänzt wird. 24 JugendBarCamp
  • 25. P6 Der tatsächliche technische Bedarf eines JugendBar- • Bühne mit Lichttechnik für das Plenum Camps ist abhängig von der Größe der Veranstaltung, • weitere Screens mit Session-Plan und der Intensität des Einsatzes digitaler Instrumente sowie weiteren Informationen den Endgeräten, die die Jugendlichen selbst mitbringen. In der folgenden Tabelle nehmen wir daher die Unter- Zusätzliche Technikausstattung scheidung zwischen der technischen Mindesausstat- • Audio-Aufnahmegeräte (für die Dokumentation) tung und der wünschenswerten Technikausstattung vor. • Video-Aufnahmegeräte (für die Dokumentation) Die zusätzliche Technikausstattung betrifft insbesondere die erweiterte Dokumentation der Veranstaltung. Heutzutage braucht es keinen Ü-Wagen vom Fernsehen mehr, um eine Veranstaltung live zu übertragen. Ein Technische Mindestausstattung internetfähiges Smartphone reicht bereits aus. Für den • mindestens ein LAN-Kabel für den Fall, dass einige Sessions übertragen und aufgezeichnet Präsentations-Laptop werden sollen, muss entsprechende Hardware (min- • Steckdosen in allen Räumen destens Laptop, Kamera, Stativ, Mikrofon) bereitge- (für jeden vierten Teilnehmer) stellt werden. Die Übertragung kann über kostenlose • mehrere Beamer (ggf. Fernseher Livestreaming-Anbieter wie www.ustream.tv und als alternative Screens) www.make.tv erfolgen. • Laptops zur Dokumentation in den Räumen • Tonanlage (ab 50 Personen otwendig) n Der Einsatz digitaler Instrumente ist für ein BarCamp • Notfallset für UMTS-Versorgung von großer Bedeutung. Doch Technik ist nicht alles. Je (UMTS-Stick, Router, Bridge) nach Situation und Session kann es sein, dass die Ju- gendlichen ebenso gerne auf Material wie Pinnwand und Wünschenswerte Technikausstattung Flipchart zurückgreifen möchten. Mindestens eines von • mehrere LAN-Kabel in allen Räumen beiden sollte in jedem Raum zur Verfügung stehen. Es ist • ausleihbare Endgeräte (Laptop, Tablet) für ratsam, bei den Teilnehmerunterlagen, in den Räumen TeilnehmerInnen oder am Info-Tisch Papierblöcke und Kugelschreiber zur JugendBarCamp 25
  • 26. P7 Verfügung zu stellen. Wie viel Technik eingesetzt Mit einigen richtungsweisenden Entscheidungen kön- werden kann, ist maßgeblich eine Ressourcenfrage. nen Veranstalter diesen Prozess unterstützen. Dazu Stellt das Tagungshaus nicht das gesamte benötigte gehört die Entscheidung für ein Instrument zur Doku- Equipment zur Verfügung, so kann auf externe Dienst- mentation. In der Regel werden entweder GoogleDocs leister zurückgegriffen werden. Und auch das Personal oder Etherpads verwendet. zur Betreuung der Hardware ist eine endliche Ressour- ce, die bedacht werden sollte. Für JugendBarCamps sollten zudem die digitalen Räume entsprechend vorbereitet werden: Dokumente anlegen, Dokumente untereinander verlinken und jeweils einen kurzen Anfangstext hineinkopieren, der Phase 7 die Verwendung erklärt (Vorlage im Anhang). Etherpad Planung der Tools kann auf einem eigenen Server gehostet werden. Al- zur Online-Kollaboration ternativ bietet das Projekt youthpart den Service unter http://www.yourpart.eu/ kostenfrei an. Die Session-Planung ist während eines JugendBarCamps der zentrale Dreh- und Angelpunkt für die Selbstorganisation der Teilnehmenden. Mit einem be- liebigen Instrument (z.B. GoogleDoc, Etherpad, Wiki, Bar- Camp-Tool) wird ein Zeit- und Raumplan erstellt, in dem während der Session-Planung die einzelnen Vorschläge gesetzt werden. Es ist notwendig, dass der Session-Plan schnell editiert und das Ergebnis online auf allen Gerä- tearten (Laptop, Tablet, Smartphone) abgerufen werden kann. Üblicherweise kümmern sich die TeilnehmerInnen eines BarCamps eigenständig um die Dokumentation der Sessions. 26 JugendBarCamp
  • 27. P7 HERPAD INFOBOX: ET ora- gehört, dass eine Twitterwall für den Hashtag der strument zum kollab t ei n In hreren Au- Veranstaltung eingerichtet und auf Leinwänden oder Etherpad is möglicht me ei ben. Es er dokument zu Bildschirmen sichtbar gemacht wird. Überlegungen zu tiven Schr einem Text chzeitig an en sie sich vor einer moderierten Twitterwall sind obsolet, da sie nur toren, glei rCamps eign Für Ba Echtzeit arbeiten. ichen, in eine scheinbare Kontrolle vortäuschen (manchmal aber si e es ermögl ungen dami t allem, weil d Veränder durch Spam notwendig werden). Alle Teilnehmenden mit arbeiten un ilfe von an ihnen zu sind. Mith eigenen Endgeräten werden im Zweifelsfall die offene le sichtbar hmerInnen so fort für al ntieren die Teilne Suche verwenden. Bezüglich der Twitter-Nutzung und dokume nzelnen Etherpads bei die ei ns selbst, wo hervorge- den öffentlichen Kommentaren sind Vertrauen und päda- ihre Sessio chiedlich rb lich unters stand zu ei nem gogische Begleitung angebracht. Für die Einrichtung der- Autoren fa arbeitungs hoben werd en. Der Be m auch im artiger Livestreams spricht die Möglichkeit, Interessierte kann zude Zeitpunkt rch der von außerhalb einbinden zu können. Je nach Thema bestimmten rden, wodu ei ngesehen we f der Doku - sind dies beispielsweise ExpertInnen oder Jugendliche, Nachhinein che Verlau un d inhaltli en ist. die nicht vor Ort dabei sein können. Im Rahmen eines zeitliche zuvollzieh Detail nach mentation im JugendBarCamps sollte die Öffnung des Raumes für virtuelle TeilnehmerInnen vorher besprochen und durch die Moderation eingeführt werden. Die Öffnung bedeutet Das digitale Allround-Werkzeug für BarCamps ist Twitter. Chancen (Resonanz, Anerkennung, externe Expertise) Es dient der Dokumentation, der Kommunikation wäh- und Risiko (Öffentlichkeit) zugleich. rend und zwischen den Sessions sowie der Selbstor- ganisation. Zudem ist es ein guter Indikator, um in den Bei der Planung der Tools zur Online-Kollaboration gilt Zwischenkommentaren der Jugendlichen die Stimmung es zu bedenken, dass in der Regel die wenigsten Ju- und Gefühle einzufangen. Um eine möglichst breite gendlichen bereits in der Anwendung geübt sind. Mit Nutzung anzuregen, kann man Twitter bereits in der Neugierde, etwas Anleitung und gegenseitiger Unter- Vorab-Kommunikation (Kapitel 5) erläutern und vor stützung lernen sie quasi nebenbei, die Instrumente Ort Handzettel zur Verfügung stellen, welche die An- für ihre Zwecke zu nutzen und können diese Fähigkeit wendung erklären. Zu den technischen Vorbereitungen auch im Anschluss weiterhin einsetzen. JugendBarCamp 27
  • 28. Aus der Praxis: Was ist Dein Eindruck von JugendBarCamps als neues Format? Interview mit Chris Seitz Ein JugendBarCamp ist für mich weitaus intensiver als (mobilegamingCamp) ein herkömmlicher Workshop. Man erlebt die Jugendli- chen wesentlich besser, denn sie bestimmen die The- Schon 2009 und 2010 wurde das mobilegamingCamp men, die ihnen gerade wichtig sind. Es entsteht schneller (war: Geocaching-Camp) von Mediale Pfade mit wech- Interaktion, man lernt sich schneller kennen, findet selnden Partnern veranstaltet. Dabei war das Ziel, sowohl rasch Leute, um sich auch zwischen den Sessions aus- Jugendliche als auch MultiplikatorInnen in intensiven zutauschen. In meinen Augen sind JugendBarCamps Austausch zu bringen und die Kompetenzen aller sicht- ein wichtiger Baustein in der Arbeit mit Jugendlichen bar zu machen. Sehr früh wurden hier auch Methoden geworden, den ich nicht mehr missen möchte. erprobt, die das puristische Format aufbrachen und so Unterstützung für die Jugendlichen boten. Hat sich das Format seit 2009 weiterentwickelt? Wie kam es dazu, dass Ihr ein BarCamp für Was würdest Du heute anders machen? Jugendliche veranstaltet habt? Mittlerweile spricht man bei BarCamps nicht mehr von 2009 sind wir zum ersten mal auf dem EduCamp in Ham- TeilnehmerInnen, sondern von TeilgeberInnen. Das ist burg gewesen und waren gleich sehr von der Dynamik nicht nur ein anderer Terminus, sondern es spiegelt begeistert, die auf einem BarCamp herrscht. Jugendliche wesentlich besser die Kultur wider, die auf den Camps sind Experten auf ihrem Gebiet und Experten haben immer herrscht . Für mich hat sich das Format absolut etab- wertvolles Wissen zu bieten. Auf einem BarCamp kommt liert, wobei ein sehr gut strukturierter Rahmen absolut dieses Wissen zum Vorschein und schlummert nicht auf essenziell ist. Die Zeitplanung der einzelnen Sessions einer Schulbank. Die Idee, aus dem, damals noch, Geo- sollte zwingend vor dem Camp schon feststehen. Wo- caching-Camp ein BarCamp zu machen, lag also nahe. bei sich die Inhalte und die Raumplanung erst während Geocaching beziehungsweise Mobile Gaming ist ja stark dem Camp ergeben. (Raumplanung deswegen, weil von Bewegung geprägt. Eine dynamische Lernumgebung erst auf dem Camp klar wird, wie viele TeilgeberInnen zu schaffen, passte für mich sehr gut zum Thema. sich für eine Session eintragen). 28 JugendBarCamp
  • 29. Was hat Dich am meisten überrascht? Wo stecken waren auf unserem Camp getrennt voneinander auf die größten Potenziale? Geocaching-Tour. Über eine Twitterwall und den ent- Jugendliche, die sonst eher zurückhaltend wirkten oder sprechenden Hashtag wurden ihre Wege visualisiert und in klassischen Schulsituationen dazu neigen, Blödsinn auch die „Daheimgebliebenen“ hatten auf diese Weise zu machen, waren im Rahmen des BarCamps anders sehr gute Einblicke in die Aktivitäten der Gruppen. Selbst wahrnehmbar. Sie waren engagiert bei der Sache und Interessierte, die nicht direkt am Camp teilgenommen überraschten uns mit gehaltvollen Sessions. Sie waren haben, wurden mit eingebunden. Die Jugendlichen nutz- plötzlich selbstbewusste Dozenten und danach auch, ten dieses Tool mit Begeisterung, denn es stellte einen mit Recht, stolz auf ihre Leistung. Dadurch, dass die deutlichen Mehrwert dar. klassische Struktur von Dozent und Teilnehmer aufge- hoben wird und sozusagen jeder als „Lehrer“ fungieren kann, verschwindet ein altes Schulschema und damit auch ein Macht-/Ohnmachtsverhältnis. Es entsteht ein fruchtbarer Boden, bei dem Wertschätzung eine große Rolle spielt. Denn das Wissen der Jugendlichen wird mit dem von PädagogInnen gleich gestellt. Erwachsene können von Jugendlichen durchaus viel lernen, wenn sie bereit dazu sind! Ein BarCamp ist gelebte, echte Partizipation und nicht nur ein bisschen Mitbestimmung. Ihr habt damals schon Twitter (bzw. einen Klon von netzcheckers.net) zur Dokumentation eingesetzt. Was sind Eure Erfahrungen mit digitalen Tools auf JugendBarCamps? Jugendliche sind experimentierfreudig, aber erfahrungs- gemäß auch sehr kritisch mit Dingen, die sie als unnötig oder unnütz empfinden. Mehrere Gruppen von Jugendlichen JugendBarCamp 29
  • 30. P8 Phase 8 Es gab auch schon Konzepte auf BarCamps, wie „Leer- Vorbereitung vor Ort räume statt Lehrräume“, die komplett ohne Bestuhlung gearbeitet haben. Jeder Teilnehmer musste sich den ei- genen Pappstuhl basteln und diesen mit in die Sessions Bei BarCamps gilt: So viel vorbereiten nehmen. wie nötig, so wenig wie möglich. Denn BarCamps, und so auch JugendBar- Für die Moderation der Session-Planung sollte eine gro- Camps, setzen auf die Selbstentfaltungspotenzi- ße Pinnwand vorbereitet werden. Eine Matrix aus Zei- ale aller TeilnehmerInnen. Dazu gehören vor allem auch ten (vertikal) und Räumen (horizontal) kann vorbereitet die Räume: Je mehr hier schon vorbereitet wurde, desto werden, sodass bei der Session-Planung nur noch die weniger fühlt sich jeder dafür zuständig. Zwingend ge- Kärtchen mit den Session-Vorschlägen gepinnt werden braucht wird: ein Info-Tisch, möglichst zentral und am müssen. besten als fest besetzter Ort über die ganze Veranstal- tungsdauer, um dort alle Fragen der TeilnehmerInnen beantworten zu können. Je nach Gelände sollten Beschilderungen am Veranstaltungsort angebracht ITSYSTEM INFOBOX: LEle möglichst g ori- werden: zu den einzelnen Räumen (je selbsterklären- selbständi der die Beschilderung der Räume, desto besser), den al ch n Leitsystem Damit si te über ei nnen, soll nehmerInne n Toiletten, dem Speiseraum etc. entieren kö s die Teil t werden, da na ch ört- nachgedach führt. Je gen Räume rbsystem Die Räume sollten standardmäßig mit Beamer/Flat- in die richti kann das ein Fa licher Ge gebenheit ei ne logische Screen und Sound ausgestattet werden. WLAN sollte am Boden, ion Leitsystem n-Kombinat in allen Räumen verfügbar sein (ggf. Leitungen legen sein, ein aben/Zahle .B . Buchst un gen, be- Benennung (z mmelsricht und zusätzliche WLAN-Router aufstellen), dazu ausrei- choss)2, Hi mer) etc.) wi e O(berges urmzim chend Steckdosen an den Sitzplätzen. Die Stuhl- und e Namen (T schreibend Tisch-Anordnung sollte möglichst flexibel sein, so dass sich jede Session neu einrichten kann. 30 JugendBarCamp
  • 31. P9 Je nach Vorbereitung und örtlichen Gegebenheiten orientieren. Die Autoren haben sieben Phasen können noch weitere Orte, wie eine Chill-Area, eine identifiziert, die für BarCamps als typisch gelten können Spiel-Ecke oder eine Feedback-Area, eingeplant wer- und im Folgenden detailliert vorgestellt und beschrieben den. Gegebenenfalls sollte daran gedacht werden, werden. Förderer, Partner und Sponsoren sichtbar zu machen, zum Beispiel über eine Flyer-Auslage mit Infomaterial, Vor dem Hintergrund unserer Erfahrungen sind dies hilf- Selbstdarstellungen oder Give-Aways. Wird Twitter reiche kategoriale Einteilungen, die sich in der Praxis eingesetzt, sollten auch die Twitterwalls aufgebaut und bewährt haben. Das spezifische Thema und die Zielset- getestet werden, am besten an einem zentralen Ort, der zung des JugendBarCamps, die Teilnehmeranzahl, die für die Zeit zwischen den Programmpunkten genutzt Bedingungen vor Ort oder prozessbedingte Entwick- wird. lungen können naturgemäß Einfluss auf die konkrete Durchführung eines JugendBarCamps nehmen. Die von uns vorgeschlagenen Phasen sind daher als erfah- rungsbasierte und (ideal-)typische Unterteilung zu ver- Phase 9 stehen, die bei Bedarf angepasst und erweitert werden Durchführung des BarCamps kann. Die Durchführung eines JugendBarCamps unterliegt, wie jede andere Veranstaltung und jedes andere For- mat auch, einer eigenen Dynamik und gewissen Un- wägbarkeiten. Das gilt für das Format BarCamp einmal mehr, da es in noch höherem Maße auf die aktive Mitar- beit und inhaltliche Ausgestaltung der TeilnehmerInnen angewiesen ist als andere Formate. Dennoch können sich die Veranstalter eines JugendBarCamps an den bisherigen Praktiken und den Erfahrungswerten anderer JugendBarCamp 31
  • 32. P9.1 Phase 9.1 Ankommen Doch auch informell sollten die Gäste sich willkommen fühlen. Idealerweise sind alle Räume nett gestaltet und Neben der Organisation der Anreise alles ist fertig aufgebaut, sodass das Team Zeit findet, der Jugendlichen, zum Beispiel durch erste Gespräche mit den Ankommenden zu führen. einen Shuttle-Service vom Bahnhof, Obst und Getränke kommen immer gut an und werden gilt es vor allem, einen herzlichen während der Veranstaltung am besten an zentraler Stel- Empfang zu gestalten. Ein geschickt ausgewählter le ausgelegt. Das Thema der Veranstaltung kann schon Ort für den Check-in kann Sicherheit und Struktur bieten. untergründig auftauchen, indem Themen-Stationen, Beim Empfang sollten zunächst formale Dinge geklärt verteilte Twitterwalls oder Info- und Büchertische auf- werden, zum Beispiel die Zimmerverteilung/Unter- gebaut sind. kunft, Eintragen in die Unterschriftenliste und Formalia wie Einverständniserklärung der Eltern, Erlaubnis zur Veröffentlichung von Fotos, rechtliche Hinweise zum Jugendschutz, Internetzugang und Ansprechpartner Phase 9.2 in Notfällen. Hinweise zur Orientierung am Veranstal- Einführung in das Format tungsort, zum grob geplanten Programm und zum Start der Veranstaltung sollten ebenfalls gegeben werden. Die Moderation eines BarCamps hat eine klare Mis- sion: Motivation verbreiten und Orientierung bieten. Damit sich alle TeilnehmerInnen ansprechen können, ist Üblicherweise ist eine Person für die Gesamtmode- es hilfreich, alle mit einem Namensschild auszustatten. ration der Veranstaltung zuständig und wird somit als Diese können im Vorfeld vom Veranstalter vorbereitet Ansprechpartner für Teilnehmerfragen eingeführt. Eine oder zum Beispiel durch eine Button-Maschine von allen Einführung in das Format BarCamp geht weit über die selbst gestaltet werden. Je nach Größe der Veranstal- Darstellung des Zeit- und Raumplans hinaus. Vielmehr tung ist es sinnvoll, einen Info-Tisch über die ganze Zeit sollte Wert darauf gelegt werden, die ideelle Haltung zu besetzt zu halten, um dort stets für organisatorische Fra- vermitteln, auf der der BarCamp-Ansatz basiert: Verant- gen und zur Problemlösung ansprechbar zu sein. wortung übernehmen und sich aktiv einbringen. 32 JugendBarCamp
  • 33. P9.2 Die TeilnehmerInnen werden in die Verantwortung ein- wird es jedoch kaum gelingen, dass sich geführt, die sie selbst für den Erfolg der Veranstaltung anschließend alle beim Namen nennen können. Dank tragen. Sie sind es, die Sessions vorschlagen, darüber der Namensschilder ist dies auch nicht nötig. Was damit abstimmen, sie moderieren und aktiv gestalten. Auch aber gelingt ist, dass jeder die fünf bis zehn Personen die digitalen Instrumente zur Dokumentation und sessi- findet, die ähnliche Tags haben oder die Themen abde- onübergreifenden Vernetzung werden nur dann für alle cken, die sie besonders interessieren. TeilnehmerInnen einen Mehrwert bieten, wenn sie diese annehmen und gemeinsam nutzen. Nicht zu unterschätzen ist der positive Effekt, der sich ergibt, wenn bereits in den ersten Stunden jeder einmal Die Moderation kann einige Ratschläge dazu geben, zu Wort gekommen ist, sich der Gruppe zeigen konnte wie man sich zu Beginn einer Session selbst organi- und damit bereits seinen ersten kleinen Beitrag zum sieren kann. Damit die Erklärungen der moderierenden BarCamp geleistet hat. Person auf Erfahrungen basieren und authentisch sind, ist es ratsam jemanden zu wählen, der selbst schon an BarCamps teilgenommen hat. Manche Nachfragen zur Machbarkeit und zu möglichen Schwierig- keiten lassen sich so leichter beantworten und mit Beispielen belegen. Zu der Vorbereitung auf die eigene aktive Rolle gehört auch die Vorstellungsrun- de mit allen Teilnehmenden. Jede Person nennt den eigenen Namen und dazu drei Hashtags, die sie oder ihre Themen beschreiben. Bei hundert oder mehr Personen JugendBarCamp 33
  • 34. P9.3 Eine bewährte Methode ist das Festhalten der Sessions RUNDE auf einzelnen Kärtchen/DIN A4-Zetteln, die anschlie- RSTELLUNGS Teil- INFOBOX: rsO llungsrunde V te kommen alle ben ihrem ßend flexibel im Zeit/Raum-Raster des Session-Plans In einer Vo d nennen ne angeordnet werden können. Session-Pläne werden im n zu Wort un der Länge nehmerInne Sorgen ob Laufe des Entstehungsprozesses oft mehrmals neu ar- Hashtags. runde sind un- Namen drei rstellungs Vor- rangiert. Sie sollten also leicht und unkompliziert geändert hen Vo n ersten einer solc man bei de werden können. det. Wenn das Format begrün et, dass darauf acht alten wird , stellungen gs) eingeh drei Hashta l und wird In einem ersten Schritt sollte noch einmal für alle Teil- (Name und hr schnel Gruppe se pro Person nehmerInnen geklärt werden, was sich hinter dem Be- lernt die e zehn Sekunden schätzungs weis dauert eine griff Session verbirgt. Sessions sind keine Vorträge oder t Personen Bei hunder etwa eine Referate, sondern haben das Ziel einen gemeinsamen benötigen. tsprechend gsrunde en Vorstellun Erfahrungsaustausch und Diskussionen zu initiieren. nde. Viertelstu Auch wenn das Thema vom Session-Geber vorgeschla- gen wird, gestalten beide Parteien - Session-InitiatorIn und Session-TeilnehmerIn - eine Session gemeinsam. Phase 9.3 Session-Planung Der ungezwungene Charakter einer Session soll die TeilnehmerInnen dazu ermutigen, selbst eine Session Die Erstellung des Session-Plans kann sowohl digi- anzubieten - auch ohne Vorerfahrung, fachspezifisches tal als auch analog erfolgen, sollte aber in jedem Fall Wissen oder explizite Vorbereitung. Im anschließenden flexibel für etwaige Änderungen sein. Beide Varianten Plenum werden die Session-Vorschläge genannt: die haben ihre spezifischen Vorteile. Digital erstellte Ses- TeilnehmerInnen, die eine Session anbieten wollen, sion-Pläne lassen sich anschließend einfacher online stellen kurz das Thema und die Zielsetzung ihrer Sessi- kommunizieren, stellen aber auch ein Risiko dar, wenn on im Plenum vor. Anschließend wird das Interesse der einmal technische Probleme auftreten. TeilnehmerInnen an der jeweiligen Session abgefragt. 34 JugendBarCamp
  • 35. P9.3 Bei der Abfrage des Interesses an ei- (z. B. Zeit, Raum oder auch Zusammenlegung ner Session sollte ausdrücklich betont einzelner Sessions bei thematischer Ähnlichkeit) sollte werden, dass sich alle TeilnehmerIn- ein Zeitlimit gesetzt werden, damit sich die Teilneh- nen so oft melden können, wie sie merInnen nicht zu oft neu orientieren müssen. möchten und mit ihrem Handzei- chen keine verbindliche Zusage Den TeilnehmerInnen kann auch die Möglichkeit ge- zur Teilnahme geben. Lediglich das geben werden, den Session-Plan selbstverantwortlich grundsätzliche Interesse wird so abgefragt, umzugestalten und zu arrangieren. Auch hier muss nicht die tatsächliche Teilnahme. Das garantiert den aber eine Deadline für Änderungen vereinbart werden. TeilnehmerInnen Flexibilität und zwingt sie nicht früh- Aktualisierungen und nachträgliche Änderungen im zeitig zum Besuch einer bestimmten Session. Session-Plan sollten auch online zeitnah über die zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle (Twitter, Die Session-GeberInnen schreiben anschließend Twitterwall, Zentraldokumente) bekannt gemacht wer- selbst den Titel ihrer Session auf vorbereitete Karten/ den. Der fertige Session-Plan ist an zentralen Orten DIN A4-Zettel (oder in das digitale Formular/die Tabelle) immer für alle einsehbar, auch während der laufenden und platzieren diese im Session-Plan. Bereits bei der Sessions. Es empfiehlt sich mitunter auch, den Ses- Session-Planung gilt das Prinzip der Selbstorganisation sion-Plan nach Abschluss noch einmal auszudrucken der TeilnehmerInnen. Die verschiedenen Session-Ge- und an die TeilnehmerInnen zu verteilen. berInnen handeln untereinander selbst aus, welche Räume zu welchen Zeiten von wem genutzt werden. Den Interessenten am BarCamp, die nicht unmittelbar Idealerweise gestalten die TeilnehmerInnen den Sessi- vor Ort sein können, wird der Session-Plan in einer on-Plan also in Eigenregie. digitalen Version zur Verfügung gestellt, die auf mo- bilen Endgeräten abrufbar ist. Die Bekanntmachung Nachträgliche Änderungen am Session-Plan sind des Session-Plans geschieht ebenfalls über die zur grundsätzlich möglich, sollten aber mit den Verantwort- Verfügung stehenden digitalen Tools. lichen abgesprochen werden. Für solche Änderungen JugendBarCamp 35
  • 36. P9.4 Phase 9.4 Session-Verlauf Sessions können völlig unterschiedlich geprägt sein - Erfahrene BarCamperInnen organisieren sich selbst in das zeichnet sie aus. So kann eine Session mit der In- der Runde. Manche fangen zum Beispiel an, gemein- tention gestartet sein, das eigene Wissen in die Runde sam das Protokoll zu schreiben. Der Session-Geber zu bringen und dieses anschließend zu diskutieren und gibt Input, klärt die Moderation oder übernimmt diese zu erweitern. Dann beginnt meist der Session-Geber selbst. Es wird nach außen kommuniziert und gegebe- (der die Session vorgeschlagen hat) mit einem kurzen nenfalls sogar (spontan) live ein Video gestreamt. Einstiegsvortrag - erfahrungsgemäß sollte dieser ein Drittel der verfügbaren Zeit nicht überschreiten. Die Es gibt verschiedene Modelle, sicherzustellen, dass restliche Zeit wird diskutiert. Häufig übernimmt der Ses- die Sessions moderiert verlaufen und gut dokumentiert sion-Geber dabei die Rolle des Moderators. Dies kann werden. Wenn im Vorfeld (siehe Phase 2 Konzeption) aber zum Beginn der Session auch anders festgelegt Jugendliche als TutorInnen ausgebildet werden, können werden. sie sich auf die Sessions aufteilen und auf die Dokumen- tation achten oder gegebenenfalls bei der Moderation Der Session-Geber kann die Diskussion auch mit einer unterstützen. einfachen Fragestellung einleiten. Hier übernimmt er ebenfalls häufig die moderierende Funktion. Von Anfang Eine andere Möglichkeit der Organisation ist es, feste bis Ende der Session sind aber alle TeilnehmerInnen Verantwortliche für die einzelnen Räume einzuteilen, gefragt. Von diesen beiden recht häufigen Mustern ab- die dafür zuständig sind, dass die Technik funktioniert weichend, können Sessions auch sehr praktisch sein. und zu Beginn der Session geklärt wird, wer moderiert Ein Tool kann ausgetestet, eine youTube-Session zum und wer dokumentiert. Mit zunehmendem Verlauf des Thema angeboten, ein (Computer-)Spiel ausprobiert JugendBarCamps sollten diese Arten der Unterstützung oder gar selbst produziert werden - der Fantasie der weniger werden, sodass bei mehrtägigen Veranstaltun- Session-GeberInnen sind keine Grenzen gesetzt, so- gen ab dem zweiten Tag möglicherweise schon darauf lange sie sich aktiv mit dem Thema auseinandersetzen. verzichtet werden kann. 36 JugendBarCamp