2. Der Weg des Schalls
Sinneskompetenz vor
MedienkompetenzSchema des Ohres
Schon früh sollen Kinder lernen mit den Medien
unserer Zeit umzugehen. Medien sind technische
„Hilfswerkzeuge“, Erfindungen von Menschen auf der
Basis unserer Sinne. Was also liegt näher, zur besseren
Kenntnis und Nutzung moderner Medien zunächst die
eigenen Sinne, insbesondere den oft vernachlässigten
Hörsinn, genauer kennen zu lernen?
Die Sinne schulen
Die eigenen Sinne ausprobieren und kennenlernen,
zutrauen in die eigene (Welt-)Wahrnehmung entwi-
ckeln und lernen, auf sich selber zu hören, dass sind
grundlegende Voraussetzungen, um in der von Medien
geprägten Welt zurechtzufinden. Spielend erkunden
Kinder mit geöffneten Sinnen – hörend, fühlend, tas-
tend, sehend, riechend, schmeckend – die Welt. Was
sie dafür brauchen, sind „echte“ Erfahrungen und
Sinneseindrücke aus erster Hand! Kompetenz im
Umgang mit den eigenen Sinnen macht einen kreati-
ven und selbstbestimmten Umgang mit Medien erst
möglich.
Aktive Mediennutzung
Medien können die Neugierde der Kinder wecken, die
Freude an Kommunikation steigern und die Bereit-
schaft hin- und zuzuhören fördern. Wichtig dafür ist
eine ausgewählte, vor allem aber bewusste und aktive
Nutzung von Medien. Sprechen Sie mit Ihrem Kind
über Sendungen, Hörspiele, Internetangebote oder
Computerspiele, die es nutzt. Treffen Sie gemeinsam
eine Auswahl aus der Vielzahl an Angeboten und
legen sie die Dauer der Nutzung so fest, dass dem
Kind genug Zeit bleibt für eine Freizeitgestaltung ohne
Medien. Wenn Kinder Medien selber aktiv gestalten
können, selber eine Geschichte aufnehmen, ein
Hörspiel, Fotos oder Filme machen können, werden
sie nicht nur kompetent im Umgang mit der Technik
und der Wirkung von Medien, sie trainieren gleichsam
ihre Sinne, ihre Fantasie und Kreativität.
1 Ohrmuschel/Außenohr
2 Gehörgang
3 Trommelfell
4 Hammer/Mittelohr
5 Amboss/Mittelohr
6 Steigbügel/Mittelohr
7 Bogengänge
8 Ohrtrompete
9 Schnecke/Innenohr
10 Gehörnerv
Schallwellen treffen auf unser Ohr, sie werden von
unserem Außenohr aufgefangen. Wie bei Domino-
steinen, die umfallen, wird jetzt eine Kettenreaktion in
Gang gesetzt:
Das Trommelfell beginnt zu schwingen und die Vibra-
tionen werden über die kleinen Gehörknöchelchen
(Hammer, Amboss, Steigbügel) im Mittelohr an das
Innenohr weitergeleitet. Die im Innenohr befindliche
Flüssigkeit nimmt die Bewegung auf. Die Wellenbewe-
gungen werden von den ca. 35.000 Sinneszellen mit
feinen Härchen, die sich hier in der Innenohr-Schnecke
befinden, genau registriert und als elektrische Signale an
das Gehirn zur Auswertung weitergeleitet. Das Gehirn
übersetzt die elektrischen Impulse in Klänge, Geräusche
und Sprache. Wir hören.
Der Schutz des Gehörs
Das Ohr ist dem menschlichen Körper besonders wich-
tig. Es liegt eingebettet im Schädelknochen, dem härtes-
ten Knochen des menschlichen Skeletts. Dieser Schutz
hilft gegen mechanische Gewalt, bei Stürzen oder
Unfällen. Gegen akustische Gewalt, bei Knallen und
großem Lärm, hilft er leider nicht. Auch die
Gehörknöchelchen, die den Schall nicht nur verstärken,
sondern auch dämpfen können, sind bei plötzlichen
Lärmattacken machtlos.
Hinhören und Zuhören kann man lernen
Ein gesundes Gehör hört von allein. Bewusstes Hinhören
und Zuhören aber kann trainiert und gezielt gefördert
werden. Es schult die Aufmerksamkeit und schafft
Konzentration. Je genauer wir lernen hinzuhören, zu
vergleichen und zu unterscheiden desto besser können
wir verstehen.
www.schule-des-hoerens.de