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Twitter: Ritualisierte Ästhetisierungen des Alltags
Twitter: Ritualisierte Ästhetisierungen des Alltags
1.
Ritualisierte Ästhetisierungen
des Alltags
Rituale der Kunst
3. Moyländer Diskurse zu Kunst und Wissenschaft
Kunstakademie Düsseldorf, 23. Oktober 2010
7.
@Epitymbidia
Aphrodite Epitymbidia
„die auf den Gräbern“
EdwardMatthewHale:PsycheattheThroneofVenus(1883)
8.
Assoziationen …
epithymia
cymbidia (Orchidee)
Epitom
@Epitymbidia
Aphrodite Epitymbidia
„die auf den Gräbern“
9.
„followers“
=
Leser
„following“
=
liest bei anderen mit
10.
Tweets können mit
einem Stern als
„favorite“ markiert
werden.
„tweets“
~
max. 140 Zeichen
publizierter Text
11.
Tweets können mit
einem Stern als
„favorite“ markiert
werden.
12.
Huch, der Toaster sprüht Funken! Und ich renne natürlich
aus der Küche hierher, um das zu schreiben. Blöd.
Mein Gemüt wurde vom Grinsen eines Erpels zertrümmert.
Huch, Nasenbluten. Deswegen drückt sich die Leertaste
so urig.
Ich habe mein Gesicht kaputtgeschlafen.
Steigen wir gleich wieder ordnungsgemäß in den Alltag ein:
Rauchen, duschen, rauchen, rasieren, schick machen,
rauchen, trinken, ruinieren…
Hm, ich verstehe Krokodile eigentlich sehr gut; ich weine
beim Essen auch oft.
Ich habe mich vor Langeweile in ein Eichhörnchen
verwandelt.
15.
Ich merke es schon, meine wahre Gestalt zerrüttet die
strukturelle Integrität der ordinären Twitterati-Psyche. Wie
labil ihr sein müsst.
Ich bin dazu verurteilt, dass meine Anspielungen im Nichts
hohler Köpfe verpuffen.
Ich hab' noch eins: ἔργον δ᾽ οὐδὲν ὄνειδος.
#4AncientGreekWordsAfterSex ihr Spackos.
Twitter wird mir irgendwann noch die Freude am "Hach"
vermiesen. Euer Umgang damit damit ist einfach widerlich.
24.
Huberman/Romero/Wu (2009): Social networks that matter: Twitter under the microscope.
In: First Monday, Volume 14, Number 1 - 5 January 2009. WWW: http://tiny.cc/huberman_romero_wu_2009
26.
Grenzziehung
Schwelle
Aussetzen
der Ordnung
In-/
Exklusion
Iteration
interne Vollzüge
Beobachtung des
Ritualvollzugs und
des extrarituellen
Kontextes mittels
„innerer Semantik“
„Übersetzung“ der
symbolischen
Ordnung in rituelle
Sequenzen
(sz. Arrangement,
Gesten, Skripts)
Performative
Hervorbringung
sozialer Wirklichkeit;
Differenzbearbeitung
Strukturaspekte von Ritualen
27.
Grenzziehung
schwach
markierte
Schwelle
partielles
Aussetzen
der Ordnung
In-/
Exklusion
Iteration
interne Vollzüge
„innere Semantik“
eher implizit als
explizit
rituelle Sequenzen
lose gekoppelt
(sz. Arrangement,
Gesten, Skripts)
Statusverhandlung;
Differenzbearbeitung;
Gemeinschafts-
verhandlung
Strukturaspekte von Ritualisierungen
28.
Rituale und Ritualisierungen im
Twitterverse
?
29.
Rituale und Ritualisierungen im
Twitterverse
1. Twittern als ritualisierte Handlung
2. Hervorbringung ritualisierter
kultureller Formen und Regeln
3. Entstehung von Ritualen
30.
Rituale und Ritualisierungen im
Twitterverse
1. Twittern als ritualisierte Handlung
2. Hervorbringung ritualisierter
kultureller Formen und Regeln
3. Entstehung von Ritualen
31.
Foucault, Michel (1977):
Überwachen und Strafen.
Die Geburt des Gefängnisses.
Frankfurt/M.: Suhrkamp (Abb. 17)
Jeremy Bentham
(1748-1832)
Jurist, Philosoph,
Sozialreformer
32.
Quelle: mtv.com
Invertiertes Panoptikon:
Sich im medialen Raum einer nicht sichtbaren/
kontrollierbaren Öffentlichkeit „zu sehen geben“.
33.
• lesen, „faven“, retweeten
• antworten, auf Aktionen (Meme) reagieren
• eigene Tweets verfassen
alltagsbegleitende Einbindung:
34.
Rituale und Ritualisierungen im
Twitterverse
1. Twittern als ritualisierte Handlung
2. Hervorbringung ritualisierter
kultureller Formen und Regeln
3. Entstehung von Ritualen
37.
Rituale und Ritualisierungen im
Twitterverse
1. Twittern als ritualisierte Handlung
2. Hervorbringung ritualisierter
kultureller Formen und Regeln
3. Entstehung von Ritualen
41.
Miller, Vincent (2008): New Media, Networking and Phatic Culture. In: Convergence Vol. 14 (4), S. 398
„… we see a shift from dialogue between actors …
to a situation where the maintenance of the
network itselfhas become the primary focus.“
„This has resulted in a rise of what I have called ‚phatic
media‘ in which communication without
content has taken precedence.“
42.
Miller, Vincent (2008): New Media, Networking and Phatic Culture. In: Convergence Vol. 14 (4), S. 397
43.
Themen
Persönliches
Eigene Person
Selbstdefinitionen
(oft ironisch)
Befindlichkeit
Körper
Sex
Privatraum
Beziehung
Freunde
Familie
Alkoholkonsum
Lektüre
Reise
beim Einkaufen
Kochen
Arbeitswelt
Prokrastination Langeweile
Büroalltag
Kollegen
Chef
„Montag“
Twitter
Follower
Bezug auf Tweets
Beschwerde (Twitter
down, Regelbruch)
Meme
Sonstige Themen
Fernsehen
Sendungskritik
Sender-Kritik
Politik
Informationen
Kritik
ÖPNV/Bahn
Filme
Kinder (!)
…
44.
Themen
Persönliches
Eigene Person
Selbstdefinitionen
(oft ironisch)
Befindlichkeit
Körper
Sex
Privatraum
Beziehung
Freunde
Familie
Alkoholkonsum
Lektüre
Reise
beim Einkaufen
Kochen
Arbeitswelt
Prokrastination Langeweile
Büroalltag
Kollegen
Chef
„Montag“
Twitter
Follower
Bezug auf Tweets
Beschwerde (Twitter
down, Regelbruch)
Meme
Sonstige Themen
Fernsehen
Sendungskritik
Sender-Kritik
Politik
Informationen
Kritik
ÖPNV/Bahn
Filme
Kinder (!)
…
50.
Muster unterschiedlicher Reflexivitätsgrade
Phatische
Kommunikation
Alltagskommentar,
Witz
Reflexion,
These
51.
„Wer sich artikuliert, deutet seine
qualitative Erfahrung, indem er sie (...) zur
Sprache, zum Bild, zur Musik oder wozu
auch immer bringt.“
Jung, Matthias (2005): „Making us explicit“: Artikulation als
Organisationsprinzip von Erfahrung. In: Schlette/Jung (2005), S. 126.
„Artikulation“
52.
„… Symbolmedien haben sich von der […]
Bindung an das Hier und Jetzt der
Erfahrung gelöst und werden dafür genutzt,
den Sinn den Erlebten durch Bezug auf
intersubjektiv geltende Systeme der
Bedeutungsbestimmung zu explizieren.“
Jung, Matthias (2005): „Making us explicit“: Artikulation als
Organisationsprinzip von Erfahrung. In: Schlette/Jung (2005), S. 132.
54.
Artikulation
Im Social Web sind Artikulationen nicht
unbedingt an eigene Schöpfung und
Kreativität gebunden.
„Hackability“
55.
Artikulation
Dies impliziert eine Transformation des Status
von „Subjektivität“.
Das „Subjekt“ erscheint in seinen
Artikulationen vernetzt und hybridisiert.
56.
www.joerissen.name
www.strukturale-medienbildung.de
Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamtkeit!