Twitter: Ritualisierte Ästhetisierungen des Alltags
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Vortrag im Rahmen der 3. Moyländer Diskurse zu Kunst und Wissenschaft: Rituale der Kunst, Kunstakademie Düsseldorf, 23.10.2010.
Folien enthalten teilweise Kommentare (oben links)!
Huch, der Toaster sprüht Funken! Und ich renne natürlich
aus der Küche hierher, um das zu schreiben. Blöd.
Mein Gemüt wurde vom Grinsen eines Erpels zertrümmert.
Huch, Nasenbluten. Deswegen drückt sich die Leertaste
so urig.
Ich habe mein Gesicht kaputtgeschlafen.
Steigen wir gleich wieder ordnungsgemäß in den Alltag ein:
Rauchen, duschen, rauchen, rasieren, schick machen,
rauchen, trinken, ruinieren…
Hm, ich verstehe Krokodile eigentlich sehr gut; ich weine
beim Essen auch oft.
Ich habe mich vor Langeweile in ein Eichhörnchen
verwandelt.
Ich merke es schon, meine wahre Gestalt zerrüttet die
strukturelle Integrität der ordinären Twitterati-Psyche. Wie
labil ihr sein müsst.
Ich bin dazu verurteilt, dass meine Anspielungen im Nichts
hohler Köpfe verpuffen.
Ich hab' noch eins: ἔργον δ᾽ οὐδὲν ὄνειδος.
#4AncientGreekWordsAfterSex ihr Spackos.
Twitter wird mir irgendwann noch die Freude am "Hach"
vermiesen. Euer Umgang damit damit ist einfach widerlich.
Huberman/Romero/Wu (2009): Social networks that matter: Twitter under the microscope.
In: First Monday, Volume 14, Number 1 - 5 January 2009. WWW: http://tiny.cc/huberman_romero_wu_2009
Rituale und Ritualisierungen im
Twitterverse
1. Twittern als ritualisierte Handlung
2. Hervorbringung ritualisierter
kultureller Formen und Regeln
3. Entstehung von Ritualen
Rituale und Ritualisierungen im
Twitterverse
1. Twittern als ritualisierte Handlung
2. Hervorbringung ritualisierter
kultureller Formen und Regeln
3. Entstehung von Ritualen
Foucault, Michel (1977):
Überwachen und Strafen.
Die Geburt des Gefängnisses.
Frankfurt/M.: Suhrkamp (Abb. 17)
Jeremy Bentham
(1748-1832)
Jurist, Philosoph,
Sozialreformer
• lesen, „faven“, retweeten
• antworten, auf Aktionen (Meme) reagieren
• eigene Tweets verfassen
alltagsbegleitende Einbindung:
Rituale und Ritualisierungen im
Twitterverse
1. Twittern als ritualisierte Handlung
2. Hervorbringung ritualisierter
kultureller Formen und Regeln
3. Entstehung von Ritualen
Rituale und Ritualisierungen im
Twitterverse
1. Twittern als ritualisierte Handlung
2. Hervorbringung ritualisierter
kultureller Formen und Regeln
3. Entstehung von Ritualen
Miller, Vincent (2008): New Media, Networking and Phatic Culture. In: Convergence Vol. 14 (4), S. 398
„… we see a shift from dialogue between actors …
to a situation where the maintenance of the
network itselfhas become the primary focus.“
„This has resulted in a rise of what I have called ‚phatic
media‘ in which communication without
content has taken precedence.“
Miller, Vincent (2008): New Media, Networking and Phatic Culture. In: Convergence Vol. 14 (4), S. 397
„Wer sich artikuliert, deutet seine
qualitative Erfahrung, indem er sie (...) zur
Sprache, zum Bild, zur Musik oder wozu
auch immer bringt.“
Jung, Matthias (2005): „Making us explicit“: Artikulation als
Organisationsprinzip von Erfahrung. In: Schlette/Jung (2005), S. 126.
„Artikulation“
„… Symbolmedien haben sich von der […]
Bindung an das Hier und Jetzt der
Erfahrung gelöst und werden dafür genutzt,
den Sinn den Erlebten durch Bezug auf
intersubjektiv geltende Systeme der
Bedeutungsbestimmung zu explizieren.“
Jung, Matthias (2005): „Making us explicit“: Artikulation als
Organisationsprinzip von Erfahrung. In: Schlette/Jung (2005), S. 132.
Artikulation
Im Social Web sind Artikulationen nicht
unbedingt an eigene Schöpfung und
Kreativität gebunden.
„Hackability“
Artikulation
Dies impliziert eine Transformation des Status
von „Subjektivität“.
Das „Subjekt“ erscheint in seinen
Artikulationen vernetzt und hybridisiert.