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WHITEPAPER
Erfolgreiches Lizenzmanagement in
Virtual-Desktop-Umgebungen und
BYOD-Modellen
Erfolgreiches Lizenzmanagement in Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen
2
Erfolgreiches Lizenzmanagement in
Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen
Die Einführung neuer Technologien – beispielsweise
Desktop-Virtualisierung (Citrix®
XenDesktop®
, VMware®
Horizon View™
usw.) – bringt gravierende Veränderungen
mit sich und erhöht die Ansprüche an die ohnehin komplexe
Einhaltung der Softwarelizenzbestimmungen sowie die
Lizenzoptimierung. Die Herausforderung besteht für viele
Unternehmen darin, die Installation und Nutzung von
Anwendungen in dieser Umgebung nachzuverfolgen und
gleichzeitig die ständig wechselnden, komplexen oder nicht
dokumentierten Produktnutzungsrechte im Blick zu behalten,
ohne lizenzrechtliche Verstöße zu riskieren. In diesem
Zusammenhang setzt sich das vorliegende Whitepaper auch
mit der Frage auseinander, wie die nötigen Bestandsdaten
erhoben werden können. Ein weiteres Thema sind die
Lizenzierungsregeln für virtuelle Desktops, insbesondere
die von Microsoft.
Die Umsetzung des Virtualisierungskonzepts
Seit Jahren gilt die Desktop-Virtualisierung (alias VDI oder
„Virtual Desktop Infrastructure“) als Technologie, die den
Desktop-Markt revolutionieren wird. Viele Analysten sagen
ihr einen signifikanten Marktanteil voraus. Ein großer
Prozentsatz mittlerer oder großer Unternehmen (siehe
Diagramm) plant derzeit virtuelle Desktops oder befindet
sich bereits in der Umstellungsphase. Der Einsatz ist jedoch
auf wenige Szenarien beschränkt, da im Vorfeld erhebliche
Investitionen erforderlich sind, denen keine entsprechende
Rendite gegenübersteht.
Abb. 1: Die Bedeutung der Personen für den Erfolg der Softwarelizenzoptimierung
Die Umsetzung des Virtualisierungskonzepts
Storage-
Virtualisierung
In Produktion seit mehr
als 24 Monaten
Quelle: FOCUS Interop Survey Sept 2011 (Unternehmen mit >100 Mitarbeitern)
© 2013 FOCUS - www.focusonsystems.com
0% 80%70%60%50%40%30%20%10% 90% 100%
In Produktion seit 12 bis
24 Monaten
In Produktion seit 6 bis 12
Monaten
In Produktion seit
maximal 6 Monaten
Umsetzung ist in weniger
als 6 Monaten geplant
Umsetzung ist in 6 bis 12
Monaten geplant
Umsetzung ist in weniger
als 12 Monaten geplant
Keine Pläne
Anwendungs
virtualisierung
Desktop-
Virtualisierung
Server-
Virtualisierung
In Produktion
In Produktion
In Produktion
In Produktion
Erfolgreiches Lizenzmanagement in Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen
3
Prozentual gesehen macht die Desktop-Virtualisierung
derzeit nur einen kleinen Teil aller Desktops aus. Sie gilt
jedoch weiter als eine führende Technologie, die in den
kommenden Jahren einen erheblichen Teil des Marktes
erobern wird. Einer der Treiber hinter diesen Prognosen ist
der Siegeszug der mobilen Geräte und die zunehmende
Verbreitung des BYOD-Konzepts (Bring Your Own Device) in
den Unternehmen. Für diese Geräte erschließt der virtuelle
Desktop den Endbenutzern die nötige Flexibilität, um von
überall und jederzeit mit nahezu jedem Gerät und unter
jedem Betriebssystem auf ihre Unternehmensumgebung
zugreifen zu können.
Zu den in Abb. 2 gezeigten treibenden Faktoren für die
Desktop-Virtualisierung zählt auch die Notwendigkeit, das
Desktop-Management zu zentralisieren und zu vereinfachen
sowie die Bereitstellung neuer Desktops zu beschleunigen.
Die Virtualisierung erfüllt zudem die Anforderungen der
meisten Unternehmen an Sicherheit und Compliance-
Vorschriften, da Daten und Anwendungen geschützt und
sicher auf den Servern des Rechenzentrums liegen.
Abb. 2: Treiber der Desktop-Virtualisierung [Quelle: TechWeb]
Treiber der Desktop-Virtualisierung
(Nutzen der Desktop-Virtualisierung aus Unternehmenssicht („relativ wichtig oder sehr wichtig“)
Prozentzahlen basieren auf der Note 4 oder 5 auf einer Skala von 1 bis 5, wobei 5 für „sehr wichtig“ steht.
Basis: 300 Befragte, die sich derzeit in der Pilot- oder Planungsphase zur Umsetzung der Desktop-Virtualisierung im kommenden Jahr befinden.
Daten: Umfrage von TechWeb unter 490 IT-Entscheidern.
Zentralisierung oder Vereinfachung
des Desktop-Managements
74,8 %
74,2 %
73,0 %
67,5 %
65,7 %
62,7 %
Verbesserung der Sicherheit durch zentrale
Speicherung und Sicherung der Daten
Vereinfachte und beschleunigte
Bereitstellung neuer Desktops
Senkung der Infrastrukturkosten bei Power-
Usern und/oder bei der Hardwarebeschaffung
Komfortabler Fernzugriff der Endbenutzer
auf ihre Desktop-Umgebungen
Verlängerung der Aktualisierungszyklen
für Desktop-PCs
Reduzierung der Ausfallzeiten aufgrund von
Defekten der Server- oder Client-Hardware
86,2 %
Erfolgreiches Lizenzmanagement in Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen
4
Verschiedene Typen virtueller Desktops
Es gibt zwei verschiedene Grundtypen virtueller Desktops:
permanente und sitzungsbasierte (oder nicht permanente)
virtuelle Desktops. Eine permanente virtuelle Maschine ist
eine virtuelle Maschine, die sich auf der Festplatte eines
Servers befindet. Sobald sich der Benutzer anmeldet,
wird die vorherige Sitzung auf dieser virtuellen Maschine
fortgesetzt. Auf seinem eigenen virtuellen Desktop kann
ein Benutzer Verknüpfungen erstellen und Anwendungen
anpassen oder installieren. Alle diese Änderungen stehen
dann in künftigen Sitzungen wieder zur Verfügung.
Permanente virtuelle Maschinen werden wegen ihres hohen
Ressourcenbedarfs üblicherweise nur Power-Usern oder
Administratoren zugeordnet.
Virtuelle Desktops sind daher üblicherweise sitzungsbasiert.
Eine sitzungsbasierte virtuelle Maschine wird dem
jeweiligen Benutzer beim Anmeldevorgang aus einem Pool
von virtuellen Maschinen zugeordnet und mit Abmeldung
des Benutzers wieder zurückgesetzt. Es gibt VDI-Lösungen,
bei denen die benutzerseitig vorgenommenen Änderungen
sitzungsübergreifend erhalten bleiben und bei denen
Benutzer – je nach Benutzerprofil – sogar zusätzliche
Anwendungen installieren können. Wenn sich der Benutzer
anmeldet, wird dann der virtuelle Standarddesktop mit dem
personalisierten Benutzerprofil ergänzt.
Inventarisierung virtueller Desktops
In der herkömmlichen Desktop-Welt erfolgt die
Inventarisierung über einen Agenten, der im Betriebssystem
ausgeführt wird. Hierzu werden die Daten der jeweiligen
Softwarepakete erfasst. In Windows-Systemen sind
dies beispielsweise die Einträge unter „Programme und
Funktionen“, die Dateidaten mit den Inhalten bestimmter
Dateien sowie die Windows-Registrierung oder Tags
nach ISO 19770-2. Ein Programm zur Erkennung der
Anwendungen führt eine Datenbereinigung und -analyse
durch und erzeugt eine Liste der lizenzpflichtigen
kommerziellen Produkte. Eine Überprüfung der
Anmeldehistorie auf dem Gerät gibt Auskunft über den
primären Benutzer. Inventarisierungswerkzeuge werden
normalerweise planmäßig oder zur Anmeldezeit ausgeführt.
Üblich ist die planmäßige Ausführung, da sie weniger
stark in die Abläufe eingreift und das Betriebssystem
nicht zusätzlich belastet, wenn sich der Benutzer gerade
anmelden möchte. Ein Inventarisierungswerkzeug benötigt
zur Datenerhebung nur wenige Minuten, wobei der
ressourcenintensivste Teil die Suche nach ausführbaren
Dateien, DLLs, ISO-19770-2-Tags oder speziellen
Dateien auf der Platte ist.
Bei permanenten virtuellen Desktops können
Inventarisierungswerkzeuge die Bestands- und
Nutzungsdaten auf die gleiche Weise wie bei
herkömmlichen Desktops erheben. Sitzungsbasierte virtuelle
Desktops stellen dagegen aus mehreren Gründen eine
Herausforderung dar: Es gibt keine praktikable Möglichkeit,
die Inventarisierung zeitlich zu planen, da die VM
jedes Mal zurückgesetzt wird, sobald sich der Benutzer
abmeldet, was mehrmals täglich der Fall sein kann. Die
Anwendungsdauer eines virtuellen Desktops kann extrem
kurz sein und die Zeit nicht ausreichend, eine planmäßige
oder bei der Anmeldung ausgelöste Inventarisierung
erfolgreich abzuschließen. Inventarisierungswerkzeuge
identifizieren Betriebssysteminstanzen anhand verschiedener
Techniken: durch Analyse von Hardwarekomponenten oder
Abb. 3: Architektur der Desktop-Virtualisierung [Quelle: FOCUS LLC www.focusonsystems.com]
VirtuelleDesktops(VMs)
Hosting auf dem Server
Virtual Desktop Infrastructure
Geräte für den Benutzerzugriff
PC
Notebook
Thin Client
Server
Tablet/Smartphone
Hypervisor
Gast-OS
APP 1 APP 2 •••
Gast-OS
APP 1 APP 2 •••
Gast-OS
APP 1 APP 2 •••
Erfolgreiches Lizenzmanagement in Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen
5
Softwareeigenschaften (Seriennummer, MAC-Adresse,
IP-Adresse ...) oder durch Zuweisung eindeutiger
Bezeichner. Ein sitzungsbasierter virtueller Desktop wird
von mehreren Benutzern wiederholt verwendet oder nach
Benutzung mit einem neuen Image überspielt. Daher ist es
schwierig, für jede Sitzung einen eindeutigen Bestand zu
ermitteln. Auf diese Weise kann die Zahl der Geräte, die
abgeglichen werden müssen, ständig weiter wachsen.
Eine alternative Herangehensweise ist die Einrichtung
eines Mechanismus zur Gruppierung von
Sitzungen auf Benutzerbasis.
In der Virtual-Desktop-Umgebung werden Vorlagen
von virtuellen Maschinen erzeugt und den Benutzern
zugewiesen. Sobald ein Benutzer auf einen
sitzungsbasierten virtuellen Desktop zugreift, wird eine
neue virtuelle Maschine anhand der Vorlage erstellt, die
dem Benutzer zugewiesen ist. Dann wird das Roaming-
Profil des Benutzers dieser virtuellen Maschine hinzugefügt,
damit seine personalisierten Einstellungen aus dem
Ordner „Dokumente“ oder „Eigene Dateien“ wirksam
werden. Hierzu zählen beispielsweise Hintergrundbild,
Verknüpfungen, Favoriten usw. Die Beziehung zwischen
Vorlagen und Endbenutzern beruht auf den Zugriffsrechten,
die den Endbenutzern für bestimmte Vorlagen
eingeräumt wurden.
Eine weitere Schwierigkeit ist die Erkennung zusätzlicher
Anwendungen, die den Vorlagen anhand von
Benutzerprofilen hinzugefügt wurden. Diese Anwendungen
werden normalerweise mithilfe von Technologien zur
Anwendungsvirtualisierung bereitgestellt (z. B. Citrix
XenApp oder Microsoft App-V). Hierzu kann zu Beginn
der Sitzung schnell ein Scan durchgeführt werden
oder die Informationen werden von den Tools zur
Anwendungsvirtualisierung selbst extrahiert.
Es gibt sehr wenige Werkzeuge zur Erkennung und
Inventarisierung, die sich für sitzungsbasierte virtuelle
Desktops nutzen lassen. Eine Möglichkeit besteht darin,
die Vorlagen zu inventarisieren, die zum Klonen von
sitzungsbasierten virtuellen Desktops herangezogen
werden. FlexNet Manager Platform – die Grundlage der
FlexNet Manager Suite – kann sowohl einen schnellen
Scan zu Beginn einer Sitzung durchführen als auch die
Beziehung zwischen Benutzern und Vorlagen nutzen, um ein
Inventar des sitzungsbasierten virtuellen Desktops für einen
bestimmten Benutzer zu erhalten.
Die Messung der Anwendungsnutzung ist eine der
größten Herausforderungen in sitzungsbasierten
Virtual-Desktop-Umgebungen. Nur einige spezialisierte
Werkzeuge können diese Aufgabe bewältigen.
Stehen diese Werkzeuge nicht zur Verfügung, sind die
Nutzungsdaten auf Informationen beschränkt, die von den
Virtualisierungstechniken zur Verfügung gestellt werden.
Beispielsweise misst Citrix EdgeSight die Nutzung von
Anwendungen, die mit XenApp virtualisiert wurden. Die
FlexNet Manager Platform ist wiederum in der Lage, die
Nutzungsdaten aus EdgeSight zu erheben.
Die Nutzung gerätebasierter Lizenzen (siehe unten) auf
virtuellen Desktops stellt das Lizenzmanagement vor eine
besondere Herausforderung. Das für die Lizenzierung
erkennbare Gerät ist hier nicht der eigentliche virtuelle
Desktop, der auf dem Server ausgeführt wird, sondern es
sind die physischen Endgeräte, die darauf zugreifen. Wenn
ein Endbenutzer beispielsweise mit einem Notebook und
einem iPad auf eine Virtual-Desktop-Umgebung zugreift,
werden ggf. zwei Lizenzen benötigt. Das hängt davon
ab, welche Produktnutzungsrechte dem Softwareprodukt
Permanente virtuelle
Maschinen
Nicht permanenter Pool /
sitzungsbasiert
Permanentes Modell: Jeder Benutzer verfügt über eine dedizierte
virtuelle Maschine
Sitzungsbasiertes Modell: Virtuelle Maschinen werden Endbenutzern
dynamisch aus dem Pool zugewiesen
Abb. 4: Permanente und sitzungsbasierte virtuelle Desktops
Erfolgreiches Lizenzmanagement in Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen
6
zugeordnet sind, das auf dem virtuellen Desktop läuft. Zur
Einhaltung der Lizenzbestimmungen ist es daher notwendig,
einige wesentliche Bestandsdaten für diese Endgeräte
während jeder virtuellen Sitzung zu erheben. Allerdings sind
nur wenige Inventarisierungswerkzeuge in der Lage, diese
Daten zu erfassen.
Die bisherigen Ausführungen machen deutlich, dass die
Inventarisierung von virtuellen Desktops keine triviale
Aufgabe ist. Herkömmliche Inventarisierungswerkzeuge
greifen in solchen Umgebungen häufig zu kurz. Zur
Erfassung der Bestands- und Nutzungsdaten für die genaue
Berechnung des Lizenzstatus sind andere Strategien und
Werkzeuge erforderlich. So muss das Lizenzmanagement-
Werkzeug beispielsweise in der Lage sein, Daten aus
verschiedenen Datenquellen zu erheben, zu verarbeiten
und zusammenzuführen. Die FlexNet Manager Platform
erfasst die Benutzerzugriffsrechte und die Nutzungsdaten
für virtuelle Desktops und virtualisierte Anwendungen
gleichermaßen, um den Lizenzstatus für Anwendungen
genau ermitteln zu können.
Lizenzierung in Virtual-Desktop-Umgebungen
In Desktop-Umgebungen werden hauptsächlich
drei Lizenztypen eingesetzt: Concurrent-Lizenzen,
benutzerbasierte Lizenzen und gerätebasierte Lizenzen.
Concurrent-Lizenzen sind aus lizenzrechtlicher Perspektive
am einfachsten zu handhaben, da bei diesem Lizenzmodell
der Lizenzserver normalerweise eigenständig für die
Einhaltung der Lizenzbestimmungen sorgt, da nur eine
bestimmte Anzahl von Benutzern gleichzeitig auf eine
Lizenz zugreifen kann. Bei diesem Modell ist normalerweise
die lizenzrechtliche Konformität sichergestellt. Probleme
können dennoch auftreten, und zwar insbesondere dann,
wenn Lizenzen beispielsweise übergreifend in verschiedenen
geografischen Regionen verwendet werden. Kompliziert
wird es, wenn die optimale Anzahl von Lizenzen ermittelt
werden soll, um einerseits eine Überlizenzierung zu
verhindern – was Thema eines eigenen Whitepapers
ist – und andererseits die Arbeitsfähigkeit aller
Mitarbeiter sicherzustellen.
Beim benutzerbasierten Lizenzmodell verbraucht ein
Benutzer normalerweise eine einzelne Lizenz, unabhängig
davon, wie er auf die Anwendung zugreift: über eine lokale
Installation, über eine virtualisierte Anwendung, über einen
virtualisierten Desktop oder über eine Kombination dieser
Techniken. Dieses Lizenzmodell macht es erforderlich, die
Nutzungsdaten und die Zugriffsrechte auf Softwareprodukte
in diesen Umgebungen (siehe oben) genau zu erfassen,
damit der Lizenzstatus präzise berechnet werden kann.
Die Erfassung der Daten bildet auch die Grundlage der
Lizenzoptimierung, indem beispielsweise der Zugriff für
inaktive Benutzer entfernt wird.
Am schwierigsten zu handhaben sind gerätebasierte
Lizenzen. Das hat zwei Gründe: Die Gerätelizenz gilt für
das Gerät, von dem der Zugriff auf die Anwendung erfolgt
und nicht für das Gerät, auf dem die Anwendung ausgeführt
wird. In einem Szenario mit Remote-Desktop-Virtualisierung
sind zwei physische Geräte vorhanden: der Server im
Rechenzentrum, auf dem der virtuelle Desktop bereitgestellt
wird, und die Geräte, die für den Zugriff auf den virtuellen
Desktop dienen. Die Geräte in der letztgenannten
Kategorie sind die für die Lizenzierung maßgeblichen.
Hierbei kann es sich um alle unternehmenseigenen Geräte
handeln oder aber um die privaten Geräte des
Benutzers – beispielsweise PC, Notebook, iPad, sonstige
Intelligent Devices oder sogar einen Computer in einem
Internetcafé. Der zweite Grund, warum gerätebasierte
Lizenzen das Lizenzmanagement erschweren, ist das
Vorhandensein von Produktnutzungsrechten, die auf
die Konfigurationen der Virtual-Desktop-Umgebungen
angewandt werden müssen.
Unter allen Softwareherstellern nimmt Microsoft eine
führende Position ein, was die Veröffentlichung der
Produktnutzungsrechte für jedes Produkt bei Verwendung
in einer Virtual-Desktop-Umgebung betrifft. Generell gilt,
dass alle Geräte, die über die Virtual-Desktop-Technologie
auf ein Microsoft-Softwareprodukt zugreifen, das pro Gerät
lizenziert wird, für dieses Produkt lizenziert sein müssen. Es
gibt jedoch einige wenige Ausnahmen, die die Lizenzierung
an den Virtual-Desktop-Zugriff und an die Roaming-
Nutzungsrechte binden – beispielsweise Lizenzen des Typs
Software Assurance (SA), Virtual Desktop Access (VDA) oder
Companion Subscription License (CSL).
Bei „Software Assurance“ handelt es sich um ein
Wartungsprogramm, das u. a. den Zugriff auf die
neuesten Versionen ermöglicht. Es räumt den Zugriff
auf virtuelle Desktops und externe Roaming-Rechte ein.
Eine Lizenz des Typs „Virtual Desktop Access“ (VDA)
ist eine abonnementbasierte Lizenz, die auch Geräte
erfasst, die nicht von der Software Assurance abgedeckt
werden können, wie Thin-Clients oder PCs, die einem
Vertragspartner gehören. Dieser Lizenztyp räumt nur
die Virtual-Desktop-Zugriffsrechte für das Betriebssystem
Microsoft Windows ein. Eine „Companion Subscription
License“ kann zusätzlich zur Software Assurance
oder zur VDA-Lizenz erworben werden, um das
Windows-Betriebssystem auf BYOD-Geräten abzudecken,
wenn diese Geräte im Unternehmen für den Zugriff
auf virtuelle Desktops verwendet werden. Eine einzige
Companion Subscription License deckt bis zu vier Geräte ab.
Erfolgreiches Lizenzmanagement in Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen
7
Lizenzierung von Microsoft Windows
Beim Einsatz von Virtual-Desktop-Technologien besteht der
erste Schritt darin, Microsoft Windows für die virtuellen
Desktops zu lizenzieren, auf denen dieses Betriebssystem
läuft. Hier kommen folgende Szenarien in Betracht:
• Ist der Benutzer der primäre Benutzer eines
unternehmenseigenen Computers, der nach dem
Software-Assurance-Modell lizenziert ist, dann ist keine
zusätzliche Lizenz erforderlich, wenn der Benutzer von
folgenden Geräten auf einen virtuellen Desktop zugreift:
(1) von diesem Computer, (2) von einem beliebigen
Gerät, das unter Windows RT läuft oder (3) von einem
persönlichen Gerät außerhalb des Unternehmens.
• Ist der Benutzer der primäre Benutzer eines
unternehmenseigenen Computers, der nach dem
Virtual-Desktop-Access-Modell lizenziert ist, dann ist
keine zusätzliche Lizenz erforderlich, wenn der Benutzer
von diesem Computer oder von einem persönlichen
Gerät außerhalb des Unternehmens auf einen
virtuellen Desktop zugreift.
• Für jedes unternehmenseigene Gerät, das keinem
primären Benutzer zugeordnet ist – wie beispielsweise
ein Thin-Client – wird eine VDA-Lizenz benötigt.
Hiervon ausgenommen sind Geräte unter Windows RT
in den oben genannten Szenarien.
• Für beliebige BYOD-Geräte (die am
Unternehmensstandort genutzt werden) wird eine Lizenz
des Typs Virtual Desktop Access oder Companion
Subscription License benötigt. Hat ein Benutzer bereits
ein Gerät, das von einer Lizenz des Typs Software
Assurance oder VDA abgedeckt ist, ist eine Companion
Subscription License die wirtschaftlichere Alternative zu
einer zusätzlichen VDA-Lizenz.
• Ohne eine Lizenz des Typs Software Assurance
oder Virtual Desktop Access kann ein Benutzer auf
keine Virtual-Desktop-Instanzen zugreifen. In diesem
Szenario besteht die wirtschaftlichste Lösung darin,
den Endbenutzer in ein Abonnement für eine VDA-
Lizenz aufzunehmen, die für das unternehmenseigene
Gerät und ggf. auch für das persönliche Gerät gilt, und
zusätzlich eine CSL-Lizenz für jedes BYOD-Gerät zu
nutzen, das im Büro eingesetzt wird.
Unternehmens-
eigener Computer,
abgedeckt
durch SA
Unternehmenseigenes
Gerät ohne
Windows RT
Unternehmenseigenes
Gerät mit Windows RT
Persönliche Geräte
außerhalb des
Unternehmens
BYOD-Gerät
Windows
Virtual
Desktop
Keine Lizenz erforderlich
VDA-Lizenz erforderlich
Keine Lizenz erforderlich
Keine Lizenz erforderlich
CSL-Lizenz erforderlich
Abb. 5: Lizenzierung von Windows OS für Geräte, die für den Zugriff auf virtuelle Desktops dienen („Keine Lizenz erforderlich“ bedeutet,
dass keine zusätzliche Lizenz erforderlich ist)
Erfolgreiches Lizenzmanagement in Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen
8
Lizenzierung von Microsoft-Anwendungen
Microsoft Office, Project und Visio werden pro Gerät lizenziert.
Ein lizenziertes Gerät kann auf eine lokale Installation oder auf
eine Virtual-Desktop-Instanz dieser Produkte zugreifen. Fällt die
Lizenz unter die Software Assurance, kann der primäre Benutzer
des unternehmenseigenen Geräts auf diese Produkte in einer
Virtual-Desktop-Umgebung auch über nicht unternehmenseigene
Geräte außerhalb des Unternehmens zugreifen. Alle anderen
Geräte, die auf diese Produkte über virtuelle Desktops in anderen
Szenarien zugreifen, müssen lizenziert werden. Jedes Gerät, das
auf andere Microsoft-Produkte zugreift, die pro Gerät lizenziert
werden – beispielsweise AutoRoute, Lync, MapPoint oder
InfoPath – müssen einzeln lizenziert werden.
Einige Microsoft-Server-Produkte – wie Microsoft Exchange,
SQL Server oder SharePoint – erfordern eine Client Access
License (CAL) für jeden Benutzer oder jedes Gerät, das auf das
Softwareprodukt zugreift. Wenn eine User CAL benutzt wird,
ist jede Nutzung des Produkts über einen virtuellen Desktop
abgedeckt. Wenn eine Device CAL benutzt wird, muss jedes
Endgerät lizenziert werden. Entwicklerwerkzeuge von
Microsoft – wie Visual Studio, SQL Server Developer
Edition oder MSDN Operating Systems – werden pro
Benutzer lizenziert. Lizenzierte Benutzer können auf diese
Softwareprodukte über die Virtual-Desktop-Technologie zugreifen.
Nur sehr wenige weitere Softwarehersteller haben die
Auswirkungen der Virtual-Desktop-Technologien auf die
Lizenzierung dokumentiert. Die aktuellen Produktnutzungsrechte
in der EULA jedes Produkts müssen daher sorgfältig im
jeweiligen Kontext analysiert werden.
Fazit
Bei Einsatz einer Virtual-Desktop-Lösung sollten Unternehmen
besonderen Wert auf ein einwandfreies Lizenzmanagement
legen. Meist müssen zusätzliche Lizenzen oder Abonnements
erworben werden, die den Kosten der eigentlichen Virtual-
Desktop-Lösung zuzurechnen sind. Ist eine Virtual-Desktop-
Lösung erst einmal bereitgestellt, muss das Unternehmen für die
Verwaltung und Überwachung der Benutzer, der Endgeräte und
der eingesetzten Softwareprodukte sorgen, damit die Konformität
mit den Lizenzbestimmungen gewährleistet ist und bleibt. Dies
ist keine triviale Aufgabe, zumal es immer noch Graubereiche
gibt – wie den Zugriff über BYOD-Geräte im Unternehmen oder
außerhalb des Unternehmens. Flexera Software nimmt mit den
Produkten aus der FlexNet Manager Suite for Enterprises eine
Führungsrolle bei der Verwaltung und Optimierung von Lizenzen
in Virtual-Desktop-Umgebungen ein.
Copyright © 2013 Flexera Software LLC. Alle sonstigen Marken- und Produktbezeichnungen sind ggf. die Marken oder die eingetragenen Marken der jeweiligen Rechteinhaber.
FNM_WP_BYOD_Sept13
Flexera Software LLC
(Globale Firmenzentrale):
+1 800-809-5659
Großbritannien (Firmenzentrale
Europa, Naher Osten):
+44 870-871-1111
+44 870-873-6300
Australia (Firmenzentrale
Asien, Pazifik):
+61 3-9895-2000
Peking, China:
+86 10-6510-1566
Weitere Adressen unter:
www.flexerasoftware.com

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Erfolgreiches Lizenzmanagement in Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen

  • 2. Erfolgreiches Lizenzmanagement in Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen 2 Erfolgreiches Lizenzmanagement in Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen Die Einführung neuer Technologien – beispielsweise Desktop-Virtualisierung (Citrix® XenDesktop® , VMware® Horizon View™ usw.) – bringt gravierende Veränderungen mit sich und erhöht die Ansprüche an die ohnehin komplexe Einhaltung der Softwarelizenzbestimmungen sowie die Lizenzoptimierung. Die Herausforderung besteht für viele Unternehmen darin, die Installation und Nutzung von Anwendungen in dieser Umgebung nachzuverfolgen und gleichzeitig die ständig wechselnden, komplexen oder nicht dokumentierten Produktnutzungsrechte im Blick zu behalten, ohne lizenzrechtliche Verstöße zu riskieren. In diesem Zusammenhang setzt sich das vorliegende Whitepaper auch mit der Frage auseinander, wie die nötigen Bestandsdaten erhoben werden können. Ein weiteres Thema sind die Lizenzierungsregeln für virtuelle Desktops, insbesondere die von Microsoft. Die Umsetzung des Virtualisierungskonzepts Seit Jahren gilt die Desktop-Virtualisierung (alias VDI oder „Virtual Desktop Infrastructure“) als Technologie, die den Desktop-Markt revolutionieren wird. Viele Analysten sagen ihr einen signifikanten Marktanteil voraus. Ein großer Prozentsatz mittlerer oder großer Unternehmen (siehe Diagramm) plant derzeit virtuelle Desktops oder befindet sich bereits in der Umstellungsphase. Der Einsatz ist jedoch auf wenige Szenarien beschränkt, da im Vorfeld erhebliche Investitionen erforderlich sind, denen keine entsprechende Rendite gegenübersteht. Abb. 1: Die Bedeutung der Personen für den Erfolg der Softwarelizenzoptimierung Die Umsetzung des Virtualisierungskonzepts Storage- Virtualisierung In Produktion seit mehr als 24 Monaten Quelle: FOCUS Interop Survey Sept 2011 (Unternehmen mit >100 Mitarbeitern) © 2013 FOCUS - www.focusonsystems.com 0% 80%70%60%50%40%30%20%10% 90% 100% In Produktion seit 12 bis 24 Monaten In Produktion seit 6 bis 12 Monaten In Produktion seit maximal 6 Monaten Umsetzung ist in weniger als 6 Monaten geplant Umsetzung ist in 6 bis 12 Monaten geplant Umsetzung ist in weniger als 12 Monaten geplant Keine Pläne Anwendungs virtualisierung Desktop- Virtualisierung Server- Virtualisierung In Produktion In Produktion In Produktion In Produktion
  • 3. Erfolgreiches Lizenzmanagement in Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen 3 Prozentual gesehen macht die Desktop-Virtualisierung derzeit nur einen kleinen Teil aller Desktops aus. Sie gilt jedoch weiter als eine führende Technologie, die in den kommenden Jahren einen erheblichen Teil des Marktes erobern wird. Einer der Treiber hinter diesen Prognosen ist der Siegeszug der mobilen Geräte und die zunehmende Verbreitung des BYOD-Konzepts (Bring Your Own Device) in den Unternehmen. Für diese Geräte erschließt der virtuelle Desktop den Endbenutzern die nötige Flexibilität, um von überall und jederzeit mit nahezu jedem Gerät und unter jedem Betriebssystem auf ihre Unternehmensumgebung zugreifen zu können. Zu den in Abb. 2 gezeigten treibenden Faktoren für die Desktop-Virtualisierung zählt auch die Notwendigkeit, das Desktop-Management zu zentralisieren und zu vereinfachen sowie die Bereitstellung neuer Desktops zu beschleunigen. Die Virtualisierung erfüllt zudem die Anforderungen der meisten Unternehmen an Sicherheit und Compliance- Vorschriften, da Daten und Anwendungen geschützt und sicher auf den Servern des Rechenzentrums liegen. Abb. 2: Treiber der Desktop-Virtualisierung [Quelle: TechWeb] Treiber der Desktop-Virtualisierung (Nutzen der Desktop-Virtualisierung aus Unternehmenssicht („relativ wichtig oder sehr wichtig“) Prozentzahlen basieren auf der Note 4 oder 5 auf einer Skala von 1 bis 5, wobei 5 für „sehr wichtig“ steht. Basis: 300 Befragte, die sich derzeit in der Pilot- oder Planungsphase zur Umsetzung der Desktop-Virtualisierung im kommenden Jahr befinden. Daten: Umfrage von TechWeb unter 490 IT-Entscheidern. Zentralisierung oder Vereinfachung des Desktop-Managements 74,8 % 74,2 % 73,0 % 67,5 % 65,7 % 62,7 % Verbesserung der Sicherheit durch zentrale Speicherung und Sicherung der Daten Vereinfachte und beschleunigte Bereitstellung neuer Desktops Senkung der Infrastrukturkosten bei Power- Usern und/oder bei der Hardwarebeschaffung Komfortabler Fernzugriff der Endbenutzer auf ihre Desktop-Umgebungen Verlängerung der Aktualisierungszyklen für Desktop-PCs Reduzierung der Ausfallzeiten aufgrund von Defekten der Server- oder Client-Hardware 86,2 %
  • 4. Erfolgreiches Lizenzmanagement in Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen 4 Verschiedene Typen virtueller Desktops Es gibt zwei verschiedene Grundtypen virtueller Desktops: permanente und sitzungsbasierte (oder nicht permanente) virtuelle Desktops. Eine permanente virtuelle Maschine ist eine virtuelle Maschine, die sich auf der Festplatte eines Servers befindet. Sobald sich der Benutzer anmeldet, wird die vorherige Sitzung auf dieser virtuellen Maschine fortgesetzt. Auf seinem eigenen virtuellen Desktop kann ein Benutzer Verknüpfungen erstellen und Anwendungen anpassen oder installieren. Alle diese Änderungen stehen dann in künftigen Sitzungen wieder zur Verfügung. Permanente virtuelle Maschinen werden wegen ihres hohen Ressourcenbedarfs üblicherweise nur Power-Usern oder Administratoren zugeordnet. Virtuelle Desktops sind daher üblicherweise sitzungsbasiert. Eine sitzungsbasierte virtuelle Maschine wird dem jeweiligen Benutzer beim Anmeldevorgang aus einem Pool von virtuellen Maschinen zugeordnet und mit Abmeldung des Benutzers wieder zurückgesetzt. Es gibt VDI-Lösungen, bei denen die benutzerseitig vorgenommenen Änderungen sitzungsübergreifend erhalten bleiben und bei denen Benutzer – je nach Benutzerprofil – sogar zusätzliche Anwendungen installieren können. Wenn sich der Benutzer anmeldet, wird dann der virtuelle Standarddesktop mit dem personalisierten Benutzerprofil ergänzt. Inventarisierung virtueller Desktops In der herkömmlichen Desktop-Welt erfolgt die Inventarisierung über einen Agenten, der im Betriebssystem ausgeführt wird. Hierzu werden die Daten der jeweiligen Softwarepakete erfasst. In Windows-Systemen sind dies beispielsweise die Einträge unter „Programme und Funktionen“, die Dateidaten mit den Inhalten bestimmter Dateien sowie die Windows-Registrierung oder Tags nach ISO 19770-2. Ein Programm zur Erkennung der Anwendungen führt eine Datenbereinigung und -analyse durch und erzeugt eine Liste der lizenzpflichtigen kommerziellen Produkte. Eine Überprüfung der Anmeldehistorie auf dem Gerät gibt Auskunft über den primären Benutzer. Inventarisierungswerkzeuge werden normalerweise planmäßig oder zur Anmeldezeit ausgeführt. Üblich ist die planmäßige Ausführung, da sie weniger stark in die Abläufe eingreift und das Betriebssystem nicht zusätzlich belastet, wenn sich der Benutzer gerade anmelden möchte. Ein Inventarisierungswerkzeug benötigt zur Datenerhebung nur wenige Minuten, wobei der ressourcenintensivste Teil die Suche nach ausführbaren Dateien, DLLs, ISO-19770-2-Tags oder speziellen Dateien auf der Platte ist. Bei permanenten virtuellen Desktops können Inventarisierungswerkzeuge die Bestands- und Nutzungsdaten auf die gleiche Weise wie bei herkömmlichen Desktops erheben. Sitzungsbasierte virtuelle Desktops stellen dagegen aus mehreren Gründen eine Herausforderung dar: Es gibt keine praktikable Möglichkeit, die Inventarisierung zeitlich zu planen, da die VM jedes Mal zurückgesetzt wird, sobald sich der Benutzer abmeldet, was mehrmals täglich der Fall sein kann. Die Anwendungsdauer eines virtuellen Desktops kann extrem kurz sein und die Zeit nicht ausreichend, eine planmäßige oder bei der Anmeldung ausgelöste Inventarisierung erfolgreich abzuschließen. Inventarisierungswerkzeuge identifizieren Betriebssysteminstanzen anhand verschiedener Techniken: durch Analyse von Hardwarekomponenten oder Abb. 3: Architektur der Desktop-Virtualisierung [Quelle: FOCUS LLC www.focusonsystems.com] VirtuelleDesktops(VMs) Hosting auf dem Server Virtual Desktop Infrastructure Geräte für den Benutzerzugriff PC Notebook Thin Client Server Tablet/Smartphone Hypervisor Gast-OS APP 1 APP 2 ••• Gast-OS APP 1 APP 2 ••• Gast-OS APP 1 APP 2 •••
  • 5. Erfolgreiches Lizenzmanagement in Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen 5 Softwareeigenschaften (Seriennummer, MAC-Adresse, IP-Adresse ...) oder durch Zuweisung eindeutiger Bezeichner. Ein sitzungsbasierter virtueller Desktop wird von mehreren Benutzern wiederholt verwendet oder nach Benutzung mit einem neuen Image überspielt. Daher ist es schwierig, für jede Sitzung einen eindeutigen Bestand zu ermitteln. Auf diese Weise kann die Zahl der Geräte, die abgeglichen werden müssen, ständig weiter wachsen. Eine alternative Herangehensweise ist die Einrichtung eines Mechanismus zur Gruppierung von Sitzungen auf Benutzerbasis. In der Virtual-Desktop-Umgebung werden Vorlagen von virtuellen Maschinen erzeugt und den Benutzern zugewiesen. Sobald ein Benutzer auf einen sitzungsbasierten virtuellen Desktop zugreift, wird eine neue virtuelle Maschine anhand der Vorlage erstellt, die dem Benutzer zugewiesen ist. Dann wird das Roaming- Profil des Benutzers dieser virtuellen Maschine hinzugefügt, damit seine personalisierten Einstellungen aus dem Ordner „Dokumente“ oder „Eigene Dateien“ wirksam werden. Hierzu zählen beispielsweise Hintergrundbild, Verknüpfungen, Favoriten usw. Die Beziehung zwischen Vorlagen und Endbenutzern beruht auf den Zugriffsrechten, die den Endbenutzern für bestimmte Vorlagen eingeräumt wurden. Eine weitere Schwierigkeit ist die Erkennung zusätzlicher Anwendungen, die den Vorlagen anhand von Benutzerprofilen hinzugefügt wurden. Diese Anwendungen werden normalerweise mithilfe von Technologien zur Anwendungsvirtualisierung bereitgestellt (z. B. Citrix XenApp oder Microsoft App-V). Hierzu kann zu Beginn der Sitzung schnell ein Scan durchgeführt werden oder die Informationen werden von den Tools zur Anwendungsvirtualisierung selbst extrahiert. Es gibt sehr wenige Werkzeuge zur Erkennung und Inventarisierung, die sich für sitzungsbasierte virtuelle Desktops nutzen lassen. Eine Möglichkeit besteht darin, die Vorlagen zu inventarisieren, die zum Klonen von sitzungsbasierten virtuellen Desktops herangezogen werden. FlexNet Manager Platform – die Grundlage der FlexNet Manager Suite – kann sowohl einen schnellen Scan zu Beginn einer Sitzung durchführen als auch die Beziehung zwischen Benutzern und Vorlagen nutzen, um ein Inventar des sitzungsbasierten virtuellen Desktops für einen bestimmten Benutzer zu erhalten. Die Messung der Anwendungsnutzung ist eine der größten Herausforderungen in sitzungsbasierten Virtual-Desktop-Umgebungen. Nur einige spezialisierte Werkzeuge können diese Aufgabe bewältigen. Stehen diese Werkzeuge nicht zur Verfügung, sind die Nutzungsdaten auf Informationen beschränkt, die von den Virtualisierungstechniken zur Verfügung gestellt werden. Beispielsweise misst Citrix EdgeSight die Nutzung von Anwendungen, die mit XenApp virtualisiert wurden. Die FlexNet Manager Platform ist wiederum in der Lage, die Nutzungsdaten aus EdgeSight zu erheben. Die Nutzung gerätebasierter Lizenzen (siehe unten) auf virtuellen Desktops stellt das Lizenzmanagement vor eine besondere Herausforderung. Das für die Lizenzierung erkennbare Gerät ist hier nicht der eigentliche virtuelle Desktop, der auf dem Server ausgeführt wird, sondern es sind die physischen Endgeräte, die darauf zugreifen. Wenn ein Endbenutzer beispielsweise mit einem Notebook und einem iPad auf eine Virtual-Desktop-Umgebung zugreift, werden ggf. zwei Lizenzen benötigt. Das hängt davon ab, welche Produktnutzungsrechte dem Softwareprodukt Permanente virtuelle Maschinen Nicht permanenter Pool / sitzungsbasiert Permanentes Modell: Jeder Benutzer verfügt über eine dedizierte virtuelle Maschine Sitzungsbasiertes Modell: Virtuelle Maschinen werden Endbenutzern dynamisch aus dem Pool zugewiesen Abb. 4: Permanente und sitzungsbasierte virtuelle Desktops
  • 6. Erfolgreiches Lizenzmanagement in Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen 6 zugeordnet sind, das auf dem virtuellen Desktop läuft. Zur Einhaltung der Lizenzbestimmungen ist es daher notwendig, einige wesentliche Bestandsdaten für diese Endgeräte während jeder virtuellen Sitzung zu erheben. Allerdings sind nur wenige Inventarisierungswerkzeuge in der Lage, diese Daten zu erfassen. Die bisherigen Ausführungen machen deutlich, dass die Inventarisierung von virtuellen Desktops keine triviale Aufgabe ist. Herkömmliche Inventarisierungswerkzeuge greifen in solchen Umgebungen häufig zu kurz. Zur Erfassung der Bestands- und Nutzungsdaten für die genaue Berechnung des Lizenzstatus sind andere Strategien und Werkzeuge erforderlich. So muss das Lizenzmanagement- Werkzeug beispielsweise in der Lage sein, Daten aus verschiedenen Datenquellen zu erheben, zu verarbeiten und zusammenzuführen. Die FlexNet Manager Platform erfasst die Benutzerzugriffsrechte und die Nutzungsdaten für virtuelle Desktops und virtualisierte Anwendungen gleichermaßen, um den Lizenzstatus für Anwendungen genau ermitteln zu können. Lizenzierung in Virtual-Desktop-Umgebungen In Desktop-Umgebungen werden hauptsächlich drei Lizenztypen eingesetzt: Concurrent-Lizenzen, benutzerbasierte Lizenzen und gerätebasierte Lizenzen. Concurrent-Lizenzen sind aus lizenzrechtlicher Perspektive am einfachsten zu handhaben, da bei diesem Lizenzmodell der Lizenzserver normalerweise eigenständig für die Einhaltung der Lizenzbestimmungen sorgt, da nur eine bestimmte Anzahl von Benutzern gleichzeitig auf eine Lizenz zugreifen kann. Bei diesem Modell ist normalerweise die lizenzrechtliche Konformität sichergestellt. Probleme können dennoch auftreten, und zwar insbesondere dann, wenn Lizenzen beispielsweise übergreifend in verschiedenen geografischen Regionen verwendet werden. Kompliziert wird es, wenn die optimale Anzahl von Lizenzen ermittelt werden soll, um einerseits eine Überlizenzierung zu verhindern – was Thema eines eigenen Whitepapers ist – und andererseits die Arbeitsfähigkeit aller Mitarbeiter sicherzustellen. Beim benutzerbasierten Lizenzmodell verbraucht ein Benutzer normalerweise eine einzelne Lizenz, unabhängig davon, wie er auf die Anwendung zugreift: über eine lokale Installation, über eine virtualisierte Anwendung, über einen virtualisierten Desktop oder über eine Kombination dieser Techniken. Dieses Lizenzmodell macht es erforderlich, die Nutzungsdaten und die Zugriffsrechte auf Softwareprodukte in diesen Umgebungen (siehe oben) genau zu erfassen, damit der Lizenzstatus präzise berechnet werden kann. Die Erfassung der Daten bildet auch die Grundlage der Lizenzoptimierung, indem beispielsweise der Zugriff für inaktive Benutzer entfernt wird. Am schwierigsten zu handhaben sind gerätebasierte Lizenzen. Das hat zwei Gründe: Die Gerätelizenz gilt für das Gerät, von dem der Zugriff auf die Anwendung erfolgt und nicht für das Gerät, auf dem die Anwendung ausgeführt wird. In einem Szenario mit Remote-Desktop-Virtualisierung sind zwei physische Geräte vorhanden: der Server im Rechenzentrum, auf dem der virtuelle Desktop bereitgestellt wird, und die Geräte, die für den Zugriff auf den virtuellen Desktop dienen. Die Geräte in der letztgenannten Kategorie sind die für die Lizenzierung maßgeblichen. Hierbei kann es sich um alle unternehmenseigenen Geräte handeln oder aber um die privaten Geräte des Benutzers – beispielsweise PC, Notebook, iPad, sonstige Intelligent Devices oder sogar einen Computer in einem Internetcafé. Der zweite Grund, warum gerätebasierte Lizenzen das Lizenzmanagement erschweren, ist das Vorhandensein von Produktnutzungsrechten, die auf die Konfigurationen der Virtual-Desktop-Umgebungen angewandt werden müssen. Unter allen Softwareherstellern nimmt Microsoft eine führende Position ein, was die Veröffentlichung der Produktnutzungsrechte für jedes Produkt bei Verwendung in einer Virtual-Desktop-Umgebung betrifft. Generell gilt, dass alle Geräte, die über die Virtual-Desktop-Technologie auf ein Microsoft-Softwareprodukt zugreifen, das pro Gerät lizenziert wird, für dieses Produkt lizenziert sein müssen. Es gibt jedoch einige wenige Ausnahmen, die die Lizenzierung an den Virtual-Desktop-Zugriff und an die Roaming- Nutzungsrechte binden – beispielsweise Lizenzen des Typs Software Assurance (SA), Virtual Desktop Access (VDA) oder Companion Subscription License (CSL). Bei „Software Assurance“ handelt es sich um ein Wartungsprogramm, das u. a. den Zugriff auf die neuesten Versionen ermöglicht. Es räumt den Zugriff auf virtuelle Desktops und externe Roaming-Rechte ein. Eine Lizenz des Typs „Virtual Desktop Access“ (VDA) ist eine abonnementbasierte Lizenz, die auch Geräte erfasst, die nicht von der Software Assurance abgedeckt werden können, wie Thin-Clients oder PCs, die einem Vertragspartner gehören. Dieser Lizenztyp räumt nur die Virtual-Desktop-Zugriffsrechte für das Betriebssystem Microsoft Windows ein. Eine „Companion Subscription License“ kann zusätzlich zur Software Assurance oder zur VDA-Lizenz erworben werden, um das Windows-Betriebssystem auf BYOD-Geräten abzudecken, wenn diese Geräte im Unternehmen für den Zugriff auf virtuelle Desktops verwendet werden. Eine einzige Companion Subscription License deckt bis zu vier Geräte ab.
  • 7. Erfolgreiches Lizenzmanagement in Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen 7 Lizenzierung von Microsoft Windows Beim Einsatz von Virtual-Desktop-Technologien besteht der erste Schritt darin, Microsoft Windows für die virtuellen Desktops zu lizenzieren, auf denen dieses Betriebssystem läuft. Hier kommen folgende Szenarien in Betracht: • Ist der Benutzer der primäre Benutzer eines unternehmenseigenen Computers, der nach dem Software-Assurance-Modell lizenziert ist, dann ist keine zusätzliche Lizenz erforderlich, wenn der Benutzer von folgenden Geräten auf einen virtuellen Desktop zugreift: (1) von diesem Computer, (2) von einem beliebigen Gerät, das unter Windows RT läuft oder (3) von einem persönlichen Gerät außerhalb des Unternehmens. • Ist der Benutzer der primäre Benutzer eines unternehmenseigenen Computers, der nach dem Virtual-Desktop-Access-Modell lizenziert ist, dann ist keine zusätzliche Lizenz erforderlich, wenn der Benutzer von diesem Computer oder von einem persönlichen Gerät außerhalb des Unternehmens auf einen virtuellen Desktop zugreift. • Für jedes unternehmenseigene Gerät, das keinem primären Benutzer zugeordnet ist – wie beispielsweise ein Thin-Client – wird eine VDA-Lizenz benötigt. Hiervon ausgenommen sind Geräte unter Windows RT in den oben genannten Szenarien. • Für beliebige BYOD-Geräte (die am Unternehmensstandort genutzt werden) wird eine Lizenz des Typs Virtual Desktop Access oder Companion Subscription License benötigt. Hat ein Benutzer bereits ein Gerät, das von einer Lizenz des Typs Software Assurance oder VDA abgedeckt ist, ist eine Companion Subscription License die wirtschaftlichere Alternative zu einer zusätzlichen VDA-Lizenz. • Ohne eine Lizenz des Typs Software Assurance oder Virtual Desktop Access kann ein Benutzer auf keine Virtual-Desktop-Instanzen zugreifen. In diesem Szenario besteht die wirtschaftlichste Lösung darin, den Endbenutzer in ein Abonnement für eine VDA- Lizenz aufzunehmen, die für das unternehmenseigene Gerät und ggf. auch für das persönliche Gerät gilt, und zusätzlich eine CSL-Lizenz für jedes BYOD-Gerät zu nutzen, das im Büro eingesetzt wird. Unternehmens- eigener Computer, abgedeckt durch SA Unternehmenseigenes Gerät ohne Windows RT Unternehmenseigenes Gerät mit Windows RT Persönliche Geräte außerhalb des Unternehmens BYOD-Gerät Windows Virtual Desktop Keine Lizenz erforderlich VDA-Lizenz erforderlich Keine Lizenz erforderlich Keine Lizenz erforderlich CSL-Lizenz erforderlich Abb. 5: Lizenzierung von Windows OS für Geräte, die für den Zugriff auf virtuelle Desktops dienen („Keine Lizenz erforderlich“ bedeutet, dass keine zusätzliche Lizenz erforderlich ist)
  • 8. Erfolgreiches Lizenzmanagement in Virtual-Desktop-Umgebungen und BYOD-Modellen 8 Lizenzierung von Microsoft-Anwendungen Microsoft Office, Project und Visio werden pro Gerät lizenziert. Ein lizenziertes Gerät kann auf eine lokale Installation oder auf eine Virtual-Desktop-Instanz dieser Produkte zugreifen. Fällt die Lizenz unter die Software Assurance, kann der primäre Benutzer des unternehmenseigenen Geräts auf diese Produkte in einer Virtual-Desktop-Umgebung auch über nicht unternehmenseigene Geräte außerhalb des Unternehmens zugreifen. Alle anderen Geräte, die auf diese Produkte über virtuelle Desktops in anderen Szenarien zugreifen, müssen lizenziert werden. Jedes Gerät, das auf andere Microsoft-Produkte zugreift, die pro Gerät lizenziert werden – beispielsweise AutoRoute, Lync, MapPoint oder InfoPath – müssen einzeln lizenziert werden. Einige Microsoft-Server-Produkte – wie Microsoft Exchange, SQL Server oder SharePoint – erfordern eine Client Access License (CAL) für jeden Benutzer oder jedes Gerät, das auf das Softwareprodukt zugreift. Wenn eine User CAL benutzt wird, ist jede Nutzung des Produkts über einen virtuellen Desktop abgedeckt. Wenn eine Device CAL benutzt wird, muss jedes Endgerät lizenziert werden. Entwicklerwerkzeuge von Microsoft – wie Visual Studio, SQL Server Developer Edition oder MSDN Operating Systems – werden pro Benutzer lizenziert. Lizenzierte Benutzer können auf diese Softwareprodukte über die Virtual-Desktop-Technologie zugreifen. Nur sehr wenige weitere Softwarehersteller haben die Auswirkungen der Virtual-Desktop-Technologien auf die Lizenzierung dokumentiert. Die aktuellen Produktnutzungsrechte in der EULA jedes Produkts müssen daher sorgfältig im jeweiligen Kontext analysiert werden. Fazit Bei Einsatz einer Virtual-Desktop-Lösung sollten Unternehmen besonderen Wert auf ein einwandfreies Lizenzmanagement legen. Meist müssen zusätzliche Lizenzen oder Abonnements erworben werden, die den Kosten der eigentlichen Virtual- Desktop-Lösung zuzurechnen sind. Ist eine Virtual-Desktop- Lösung erst einmal bereitgestellt, muss das Unternehmen für die Verwaltung und Überwachung der Benutzer, der Endgeräte und der eingesetzten Softwareprodukte sorgen, damit die Konformität mit den Lizenzbestimmungen gewährleistet ist und bleibt. Dies ist keine triviale Aufgabe, zumal es immer noch Graubereiche gibt – wie den Zugriff über BYOD-Geräte im Unternehmen oder außerhalb des Unternehmens. Flexera Software nimmt mit den Produkten aus der FlexNet Manager Suite for Enterprises eine Führungsrolle bei der Verwaltung und Optimierung von Lizenzen in Virtual-Desktop-Umgebungen ein.
  • 9. Copyright © 2013 Flexera Software LLC. Alle sonstigen Marken- und Produktbezeichnungen sind ggf. die Marken oder die eingetragenen Marken der jeweiligen Rechteinhaber. FNM_WP_BYOD_Sept13 Flexera Software LLC (Globale Firmenzentrale): +1 800-809-5659 Großbritannien (Firmenzentrale Europa, Naher Osten): +44 870-871-1111 +44 870-873-6300 Australia (Firmenzentrale Asien, Pazifik): +61 3-9895-2000 Peking, China: +86 10-6510-1566 Weitere Adressen unter: www.flexerasoftware.com