NGOs gehorchen anderen Paradigmen als klassische Wirtschaftsunternehmen. Und dennoch sind auch ihre Steuerungsmechanismen von der technologischen und demografischen Entwicklung betroffen. Abweichend von beispielsweise Überlegungen des Freiburger Modells gibt es weitere Steuerungselemente, die Führungskompetenz und -verhalten auch im NGO leiten sollten, um nachhaltig erfolgreich zu sein - auf dem Arbeitsmarkt wie auch auf den ureigenen Märkten karitativer Arbeit.
2. Führung im Spannungsfeld Konfessioneller Anspruch
geprägt durch
§ Fokus auf die
Erwartungen einer
kirchlichen Institution mit
hohem moralischem
Wertekonzept, eigenen
Regeln und Leitbildern
§ Langfristperspektive
3. Führung im Spannungsfeld
Gesellschaftlicher Anspruch
geprägt durch
§ Fokus auf den „eigentlichen“
Organisationszweck, einem
höheren, großen Ganzen
§ Mittelfristperspektive
Konfessioneller Anspruch
geprägt durch
§ Fokus auf die
Erwartungen einer
kirchlichen Institution mit
hohem moralischem
Wertekonzept, eigenen
Regeln und Leitbildern
§ Langfristperspektive
4. Führung im Spannungsfeld
Ökonomischer Anspruch
geprägt durch
§ monetäre Wirtschaftlichkeit
§ eine auf Effizienz und
Effektivität basierende Logik
von Prozessen, Regeln und
Handlungen
§ eine kritisch hinterfragte und
dennoch alles bestimmende
Wirtschaftsordnung
§ Denken und Handeln in
betriebswirtschaftlichen
Zyklen
Gesellschaftlicher Anspruch
geprägt durch
§ Fokus auf den „eigentlichen“
Organisationszweck, einem
höheren, großen Ganzen
§ Mittelfristige Perspektive
Konfessioneller Anspruch
geprägt durch
§ Fokus auf die
Erwartungen einer
kirchlichen Institution mit
hohem moralischem
Wertekonzept, eigenen
Regeln und Leitbildern
§ Langfristperspektive
5. Ökonomischer Anspruch,
motiviert durch
§ monetäre Wirtschaftlichkeit
§ eine hierarchische
Kommunikationsstruktur,
basierend auf Effizienz und
Effektivität von Prozessen,
Regeln und Handlungen
§ eine sozial immer wieder
kritisch hinterfragte und
dennoch alles bestimmende
Wirtschaftsordnung
Gesellschaftlicher Anspruch,
motiviert durch
§ Fokus auf den „eigentlichen“
Organisationszweck, einem
höheren, großen Ganzen
§ Langfristperspektive
Konfessioneller Anspruch,
geprägt durch
§ Fokus auf die Erwartung an
eine kirchliche Institution mit
eigenen Regeln und
Leitbildern
Gesellschaftlicher Konsens:
Moral* schlägt Ökonomie
Gesellschaftlicher Konsens:
Moral* schlägt Ökonomie
* Stichwort Purpose
6. Ökonomischer Anspruch,
motiviert durch
§ monetäre Wirtschaftlichkeit
§ eine hierarchische
Kommunikationsstruktur,
basierend auf Effizienz und
Effektivität von Prozessen,
Regeln und Handlungen
§ eine sozial immer wieder
kritisch hinterfragte und
dennoch alles bestimmende
Wirtschaftsordnung
Gesellschaftlicher Anspruch,
motiviert durch
§ Fokus auf den „eigentlichen“
Organisationszweck, einem
höheren, großen Ganzen
§ Langfristperspektive
Konfessioneller Anspruch,
geprägt durch
§ Fokus auf die Erwartung an
eine kirchliche Institution mit
eigenen Regeln und
Leitbildern
Aber unsere komplexe
Arbeitswelt erfordert die
kluge Balance beider
Perspektiven
22. 22
KOMPLEX
Im Nachhinein ist ein
Zusammenhang zwischen
Ursache und Wirkung erkennbar.
Es ist nicht vorhersagbar.
Øprobieren – erkennen - reagieren
EinkomplexesUmfeldzwingtzuinnovativen Freiräumen
Digitalisierung
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CHAOTISCH
Der Zusammenhang zwischen
Ursache und Wirkung ist nicht
erkennbar.
Øhandeln – erkennen - reagieren
EinchaotischesUmfelderfordertstabilisierendes Handeln undTransparenz
Digitalisierung
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WieKomplexitätaufFührung und Entscheidung wirkt
DynamikderEntscheidungssituation
Benötigte Zeit
Zeit
für
Entscheidung
Verfügbare Zeit
Schließen der Zeitschere durch
Ø Zeitverzug
Ø MangelhafteZielbestimmung
Ø BeschränkungaufdieverfügbareInformation
undeinseitigeSchwerpunktbildung
Ø BeschränkungaufAusschnitteder
Entscheidungssituation
führtzu
§ Vernachlässigungvon
Nebenwirkungen
§ Übersteuerung
§ AutoritäresVerhalten
§ Schwerpunktauf
persönlicheAbsicherung
§ Überforderung
32. 32
Traditionelles Projektmanagement fokussiert auf
Planungssicherheit durch Kontrolle
32
+ Klare Abgrenzung der Phasen
+ Einfache Steuerung durch
Planung und Kontrolle
+Effektiv bei stabilen
Anforderungen
- Frühe Fixierung der Anforderungen
verursacht hohen Änderungsaufwand
-Fehler werden spät erkannt,
Korrekturen sind entsprechend
aufwändig
Initialisierung
Analyse
Entwurf
Realisierung
Einführung
33. 33
Agiles Projektmanagement fokussiert auf kundenzentrierte
Anpassungsfähigkeit durch Iteration
33
+ lnkrementelles Modell
+ Änderungen und Anpassungen
erfolgen während der Entwicklung
- Hoher Kommunikations- und
Abstimmungsaufwand
-Mangelnder architektonischer
Überblick durch fehlende Designphase
Vision
undZiel Backlog
Product-
Increment
Sprint-
planung
Daily
StandUp
Sprint
Review
39. 39 Foto:https://www.feinschwarz.net/verlernen-lernen-bildung-fuer-eine-kirche-im-umbruch/
Die Führungsrolle akzeptieren und
strukturell absichern:
Führen ist zum einen eine eigene
Profession, zum anderen auch eine
Dienstleistung an der Organisation.
Dies kann nur dann effektiv geschehen,
wenn Führungskräfte Wirkung erzielen
wollen, Entscheidungen treffen,
auch bei unangenehmen Situationen.
Das heißt, wenn sie die Rolle wirklich als
solche akzeptieren.
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40
(Mikro-)politisches Denken und Handeln:
Im Geflecht von Interessen und widersprüchlichen
Anforderungen an die Organisation und vor dem
Hintergrund geringer Durchsetzungsmacht gegenüber
GeldgeberInnen, Freiwilligen, UnterstützerInnen etc.
braucht es
hohes Geschick für mikropolitische
Aushandlungsprozesse.
Dazu gehört auch die Fähigkeit zu improvisieren,
verschiedene Sichtweisen zu integrieren, Kompromisse
und Teillösungen zu akzeptieren und eine gewisse
Flexibilität in Bezug auf Strategien und Ziele.
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41 Foto:https://www.papierundtechnik.de/im-blickpunkt/ein-erfolgsmodell-2/
Ein reflektierter Umgang mit Werten und Ideologien:
Dies verlangt eine klare Trennung von Bereichen, die über Werte
gesteuert werden sollen und jenen, wo reines Kalkül erforderlich ist –
sprich, eine Gratwanderung zwischen Wirtschaft und Werten, das
heißt einen guten Umgang mit Ressourcenknappheit ohne einseitig-
ökonomisches Denken. In manchen Organisationen muss dafür die
Organisation vor ideologischen Denkverboten und “Killerphrasen”
geschützt werden, in anderen dagegen die Werte vor
Kolonialisierungsversuchen.
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Ein effektiver Umgang mit Ressourcen:
Dies bedeutet,
die Ressourcen der Organisation –
auch Zeit! - nachhaltig, effizient und langfristig
dem Ziel der Organisation entsprechend
einzusetzen, diesen Einsatz immer wieder zu
reflektieren und gegebenenfalls zu anzupassen.
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Das Management von Informationen professionalisieren:
Das Verteilen von Informationen ist aufgrund technischer
Möglichkeiten rascher und billiger geworden.
Es ist kaum mehr möglich, angesichts der Informationsflut den
Überblick zu bewahren. Die kluge Organisation und Selektion von
Informationen und deren Absicherung durch entsprechende
Spielregeln und Verfahren wird damit zunehmend zu einer
zentralen Gestaltungsaufgabe.
44. 44
Ein gutes und kontinuierlich reflektiertes Management des
Widerspruchs zwischen Person und Organisation:
Es braucht Respekt vor dem Einzelnen bei gleichzeitiger
Akzeptanz der Anforderungen der Organisation,
die über individuelle Interessen hinausgehen.