DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Geldschwemme und Regulierung
1. Presseinformation
Stuttgart, 23. Januar 2013
von Michael Beck
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Geldschwemme und Regulierung
Die japanische Notenbank reiht sich in den Reigen der Zentral-
banken ein, die die Geldschleusen immer weiter öffnen. Ihre An-
kündigung, das Inflationsziel von 1 auf 2 Prozent zu erhöhen und
unbegrenzt Staatsanleihen aufzukaufen, übertraf die Markterwar-
tungen. Viele Investoren waren davon ausgegangen, dass das
japanische Anleihenkaufprogramm schrittweise ausgebaut wird.
Es beginnt sich ein gefährlicher Weg abzuzeichnen, denn die
aggressive Abwertungspolitik der japanischen Regierung bezie-
hungsweise Notenbank könnte den Yen entscheidend schwä-
chen und somit den lang befürchteten Abwertungswettlauf in
Gang setzen, der bis dato zum Glück während der Bewälti-
gungsphase der Finanz-, Wirtschafts- und Schuldenkrise ausge-
blieben war. Insbesondere Schwellenländer, die das Weltwirt-
schaftswachstum in den vergangenen Jahren gestützt haben,
befürchten negative Auswirkungen auf ihre Wettbewerbsfähig-
keit.
Die großen Zentralbank-Maßnahmen sind weiter in Mode und der
Grund dafür ist, dass die Märkte annehmen, die Zentralbanken
werden es schon richten. Ein Beispiel ist die jüngste Staatsanlei-
henauktion Spaniens, die überaus positiv verlaufen ist und stark
überzeichnet war. Die Frage stellt sich, ob das daran liegt, dass
die Schuldenkrise in Spanien ad acta gelegt werden kann, oder
ob es ein Anzeichen des übergroßen Vertrauens in die EZB be-
.
.
2. ziehungsweise des Rettungsschirms ist, der im Notfall schon
einspringen wird. Der wachsende Optimismus zeigt sich derzeit
am deutlichsten in den Kursentwicklungen der „sicheren Häfen“.
Bundesanleihen und US-Treasuries haben deutliche Kursrück-
gänge erfahren, ebenso wie der Goldpreis oder Fluchtwährun-
gen, wie der Schweizer Franken oder die Norwegische Krone.
Die Aktienmärkte zeigen sich derzeit sehr gut und werden durch
eine leicht überdurchschnittlich positive Unternehmensberichts-
saison sowie positive Stimmungsindikatoren, wie den zuletzt
stark angestiegenen ZEW-Index, unterstützt. Die Aufwärtsdyna-
mik hat sich nach den langen Kursanstiegen in dem Bereich
durchschnittlicher Bewertungen aber deutlich verlangsamt. Für
Neuengagements oder Aufstockungen bietet es sich an, Korrek-
turen an den Aktienmärkten abzuwarten.
Bei den vorliegenden Informationen handelt es sich um allgemeine Informationen, nicht
um eine Anlageberatung oder Empfehlung oder eine Finanzanalyse. Für eine individuelle
Anlageempfehlung oder Beratung stehen Ihnen unsere Berater gerne zur Verfügung.
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