Bodensee-Forum 2010: Dr. Dr. Cay von Fournier - Führungsqualität als Schlüsse...
Bodensee-Forum 2012: Dr. Jürgen Glaser
1. Burnout
- Entstehung und betriebliche Prävention
Jürgen Glaser
Workshop beim 20. Bodensee-Personalforum Personalmanagement,
Bregenz, Österreich, 10. Mai 2012
4. Burnout – das Original
(Maslach et al., 1996)
Emotionale Erschöpfung
Gefühle einer Person, durch ihren Kontakt mit anderen Menschen
überbeansprucht und ausgelaugt zu sein.
Depersonalisation (Zynismus)
Gefühllose, abgestumpfte Reaktion auf die Empfänger ihrer
Dienstleistungen und Fürsorge.
Reduzierte Erfüllung und Leistungsfähigkeit (Ineffizienz)
Abnahme ihres Gefühls an Kompetenz und erfolgreicher
Ausführung in ihrer Arbeit mit Menschen.
später generalisiert für alle Berufe
5. Diagnostik und Messung von Burnout
ICD-10
F 48.0 (Arbeitsbezogene) Neurasthenie
Z 00 – Z 99 Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und
zur Inanspruchnahme von Gesundheitsdiensten führen
Z 73 Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der
Lebensbewältigung
Z 73.0 Ausgebranntsein
Burn-out, Zustand der totalen Erschöpfung
DSM-IV: Burnout nicht genannt ( 68.20 Probleme im Beruf)
Maslach Burnout Inventory (MBI): über 90% aller wiss. Studien
gute psychometrische Qualität; Normierung in Vorbereitung
[andere: CBI (nur Erschöpfung), OLBI (bipolar), etc. ]
9. Erklärungs- und Präventionsansätze zu Burnout
Individuenbezogene / interpersonale Ansätze
Maßgeblich sind individuelle Faktoren,
z.B. Missverhältnis zwischen zu hohen Erwartungen und Realität
im Beruf, misslungener sozialer Tausch
Personalentwicklung, ggf. Therapie Verhalten
Organisationsbezogene Ansätze
Maßgeblich sind widrige Arbeitsbedingungen,
z.B. high demand – low control Konstellationen,
widersprüchliche Arbeitsanforderungen
Arbeits- und Organisationsgestaltung Verhältnisse
11. Ansätze der Gesundheitsprävention
Gesundheitsverhalten (Verhaltensprävention) – ja, sicher!
aber bitte auch – Gestaltung gesunder Arbeit (Verhältnisprävention)
12. Handlungsfelder der Verhältnisprävention
Gefährdungsbeurteilung
Monitoring von Frühindikatoren
Ursachenanalyse von Fehl- und Anwesenheitszeiten
Abbau von Arbeitsüberlastung/-verdichtung
Schaffung von Spielräumen und Partizipation
Aufbau sozialer Unterstützungssysteme
Wertschätzung und Anerkennung
Hilfssysteme im und außerhalb des Betrieb(s)
Einbezug von wissenschaftlicher Expertise
u.v.m.
13. Fazit – Burnout …
... ist ein arbeitspsychologisches Konzept,
(noch) keine klinisch anerkannte Krankheit
... hat Ursachen in den Bedingungen der Arbeit
... wird durch Faktoren der Person begünstigt
... entsteht in der Interaktion mit Menschen
... ist weniger verbreitet als medial suggeriert wird
... entsteht v.a. durch zu hohe Anforderungen/Stressoren
bei zu geringem Einfluss und geringer Wertschätzung
... lässt sich durch verhaltenspräventive Maßnahmen lindern
... lässt sich durch gute Gestaltung von Arbeit vermeiden
... sollte durch Führungskräfte und Kollegen früh erkannt werden
...
14. Praxisreferenten
Dr. Brigitte Birnleitner, Getzner Textil AG
Ernst Kaiser, SMA Solar Technology AG
Martin Wolf, WolfVision GmbH
Leitfragen für den Workshop
1. Was tun Sie konkret für den Erhalt und die Förderung
der Gesundheit Ihrer Mitarbeiter/-innen?
2. Welche Wirkungen haben Sie damit erzielt?