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Leitbild


Auf die ersten Jahre kommt es an!


Präambel
Im Mittelpunkt der Arbeit des nifbe steht das Kind in seinem sozialen Kontext und mit seinem An-
spruch auf bestmögliche Förderung und Begleitung von Anfang an. Unser gemeinsames Ziel ist es,
die Bildung und Entwicklung des Kindes zu einer selbst- und verantwortungsbewussten sowie in
vielfacher Hinsicht kompetenten und glücklichen Persönlichkeit zu ermöglichen. Darin sehen wir
auch einen entscheidenden Beitrag für die Chancengerechtigkeit und für die Zukunftsfähigkeit des
einzelnen Kindes wie auch der gesamten Gesellschaft.



Unser Verständnis von Bildung und Entwicklung
Wir verstehen Bildung und Entwicklung als einen sozialen und von verschiedenen kulturellen Mus-
tern geprägten Prozess, an dem Familie, Freunde unterschiedlichen Alters, pädagogische Fachkräfte
und das gesamte Lebensumfeld beteiligt sind. In diesem interaktiven Prozess sehen wir das Kind
als kompetent handelnde Person, als selbsttätiges Kind mit individuellen Ressourcen und vielfälti-
gen Begabungen, das mit Freude forscht, entdeckt und lernt.

Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung sowie für Bildungsprozesse jeder Art ist ein Sicherheit
spendendes soziales Umfeld mit vertrauensvollen Bindungen und Beziehungen. Die prägende Rolle
in der Entwicklungs- und Bildungsbiographie ihrer Kinder spielen in der Regel die Eltern. Aber auch
die pädagogischen Fachkräfte sind wichtige Bezugs- und Betreuungspersonen der Kinder wie auch
wichtige Erziehungs- und BildungspartnerInnen der Eltern.

Bildungsprozesse können immer und überall stattfinden und bedürfen der Frei- und Experimentier-
räume sowohl in formellen wie informellen Lernorten und -arrangements. Das Tor zum Lernen sind
für uns die körperlich-sinnlichen Erfahrungen und das selbstbestimmte Spiel. Für ein lustvolles le-
benslanges Lernen sind eine anregende und gesunde Lern- und Lebensumgebung sowie konsistente
Bildungsverläufe und die Gestaltung der Übergänge von Anfang an notwendig. Im Sinne der Chan-
cengerechtigkeit hat jedes Mädchen und jeder Junge dabei Anspruch auf eine individuelle Förde-
rung.

Vielfalt wird von uns als Chance gesehen, damit Kinder eine integrative Kompetenz entwickeln und
als „Bürger einer Welt“ dem Fremden und Anderen Respekt und Wertschätzung entgegen bringen
können. Dies setzt einen integrativen Ansatz voraus.
Unser Ansatz
Die Grundlagen für eine gelungene Bildung- und Entwicklungsbiographie der Kinder werden in den
ersten Jahren gelegt.

Eine zentrale Rolle spielt hier das familiäre Umfeld und das vielfältige System der frühkindlichen
Bildung, Betreuung und Erziehung. Daher müssen Eltern in ihrer Erziehungskompetenz und –
verantwortung gestärkt und unterstützt sowie die Qualifizierung und Professionalisierung des pä-
dagogischen Fachpersonals in der Elementar- und Primarbildung vorangetrieben werden. Ebenso
notwendig ist es aber auch, die Rahmenbedingungen zu verbessern und das System und die Ver-
antwortlichkeiten besser aufeinander abzustimmen und konsequent auf das Kind auszurichten.

Mit seiner innovativen und dezentral angelegten Netzwerkstruktur versteht sich das nifbe als eine
forschende und lernende Organisation, die gemeinsam mit anderen versucht Antworten auf diese
komplexen Herausforderungen zu finden. Basis hierfür ist eine umfassende und systematisch ge-
steuerte Vernetzung mit allen Akteuren aus dem Bereich der frühkindlichen Bildung, Erziehung und
Betreuung sowie die Bündelung und Verstärkung der vorhandenen Kompetenzen. Forschung, Lehre,
Ausbildung und Praxis arbeiten dabei nach dem „Gegenstromprinzip“ im wechselseitigen Aus-
tausch miteinander.

Darüber hinaus möchten wir alle gesellschaftlichen Kräfte für diese entscheidende Zukunftsaufgabe
motivieren, für die wir gemeinsam die Verantwortung tragen.




Koordinierungs- und Geschäftsstelle

Johannistorwall 76 – 78
49074 Osnabrück

Tel.:   0541 580 54 57-0

Fax:    0541 580 54 57-9

E-Mail: info@nifbe.de

www.nifbe.de

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  • 1. Leitbild Auf die ersten Jahre kommt es an! Präambel Im Mittelpunkt der Arbeit des nifbe steht das Kind in seinem sozialen Kontext und mit seinem An- spruch auf bestmögliche Förderung und Begleitung von Anfang an. Unser gemeinsames Ziel ist es, die Bildung und Entwicklung des Kindes zu einer selbst- und verantwortungsbewussten sowie in vielfacher Hinsicht kompetenten und glücklichen Persönlichkeit zu ermöglichen. Darin sehen wir auch einen entscheidenden Beitrag für die Chancengerechtigkeit und für die Zukunftsfähigkeit des einzelnen Kindes wie auch der gesamten Gesellschaft. Unser Verständnis von Bildung und Entwicklung Wir verstehen Bildung und Entwicklung als einen sozialen und von verschiedenen kulturellen Mus- tern geprägten Prozess, an dem Familie, Freunde unterschiedlichen Alters, pädagogische Fachkräfte und das gesamte Lebensumfeld beteiligt sind. In diesem interaktiven Prozess sehen wir das Kind als kompetent handelnde Person, als selbsttätiges Kind mit individuellen Ressourcen und vielfälti- gen Begabungen, das mit Freude forscht, entdeckt und lernt. Voraussetzung für eine gesunde Entwicklung sowie für Bildungsprozesse jeder Art ist ein Sicherheit spendendes soziales Umfeld mit vertrauensvollen Bindungen und Beziehungen. Die prägende Rolle in der Entwicklungs- und Bildungsbiographie ihrer Kinder spielen in der Regel die Eltern. Aber auch die pädagogischen Fachkräfte sind wichtige Bezugs- und Betreuungspersonen der Kinder wie auch wichtige Erziehungs- und BildungspartnerInnen der Eltern. Bildungsprozesse können immer und überall stattfinden und bedürfen der Frei- und Experimentier- räume sowohl in formellen wie informellen Lernorten und -arrangements. Das Tor zum Lernen sind für uns die körperlich-sinnlichen Erfahrungen und das selbstbestimmte Spiel. Für ein lustvolles le- benslanges Lernen sind eine anregende und gesunde Lern- und Lebensumgebung sowie konsistente Bildungsverläufe und die Gestaltung der Übergänge von Anfang an notwendig. Im Sinne der Chan- cengerechtigkeit hat jedes Mädchen und jeder Junge dabei Anspruch auf eine individuelle Förde- rung. Vielfalt wird von uns als Chance gesehen, damit Kinder eine integrative Kompetenz entwickeln und als „Bürger einer Welt“ dem Fremden und Anderen Respekt und Wertschätzung entgegen bringen können. Dies setzt einen integrativen Ansatz voraus.
  • 2. Unser Ansatz Die Grundlagen für eine gelungene Bildung- und Entwicklungsbiographie der Kinder werden in den ersten Jahren gelegt. Eine zentrale Rolle spielt hier das familiäre Umfeld und das vielfältige System der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung. Daher müssen Eltern in ihrer Erziehungskompetenz und – verantwortung gestärkt und unterstützt sowie die Qualifizierung und Professionalisierung des pä- dagogischen Fachpersonals in der Elementar- und Primarbildung vorangetrieben werden. Ebenso notwendig ist es aber auch, die Rahmenbedingungen zu verbessern und das System und die Ver- antwortlichkeiten besser aufeinander abzustimmen und konsequent auf das Kind auszurichten. Mit seiner innovativen und dezentral angelegten Netzwerkstruktur versteht sich das nifbe als eine forschende und lernende Organisation, die gemeinsam mit anderen versucht Antworten auf diese komplexen Herausforderungen zu finden. Basis hierfür ist eine umfassende und systematisch ge- steuerte Vernetzung mit allen Akteuren aus dem Bereich der frühkindlichen Bildung, Erziehung und Betreuung sowie die Bündelung und Verstärkung der vorhandenen Kompetenzen. Forschung, Lehre, Ausbildung und Praxis arbeiten dabei nach dem „Gegenstromprinzip“ im wechselseitigen Aus- tausch miteinander. Darüber hinaus möchten wir alle gesellschaftlichen Kräfte für diese entscheidende Zukunftsaufgabe motivieren, für die wir gemeinsam die Verantwortung tragen. Koordinierungs- und Geschäftsstelle Johannistorwall 76 – 78 49074 Osnabrück Tel.: 0541 580 54 57-0 Fax: 0541 580 54 57-9 E-Mail: info@nifbe.de www.nifbe.de