1. Leben und Sterben nach den Kriterien der Bauaufsicht der Länder, 19.12.2015
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Brandverlauf – ORBIT Studie
Maßgeblich für die Ausstattung der Feuerwehren in Deutschland ist die ORBIT Studie (Porsche AG,
Weisach). Die Göttinger Gruppe untersuchte in ORBIT 2000 die wesentlichen Ursachen für Brandtote.
Verkürzend dargestellt, war die Erkenntnis der Überbewertung von den Kohlenmonoxid Anteilen und
die Unterbewertung der Blausäure (cyanidischen) Anteile ein Grund für diverse Ausrüstungslücken
der Gemeinden und Stadte seit 1976. Insbesondere die Kunststoffe verrauchen um den Faktor 10
stärker als Holz, das ca. das 4-5 fache Luftvolumen eines Gebäude im Brandereignis als Quelle
erzeugt.
In den Brandversuchen ist die Toxizität nach IEC zu bestimmen.
Für die Entrauchung wird im Allgemeinen die Anrechnung von Fenstern und Türen als natürliche
Entrauchung aus den Bauordnungen angesetzt. Die Bauaufsicht hat in den eingeführten Technischen
Baubestimmungen keine Anweisungen über die gebäudetechnische Umsetzung als Prüfaufgabe.
Das ist angesichts der vielen kommunalen Versammlungsstätten verwunderlich. Insbesondere die
Umsetzung der Beherbergungsstätten VO beinhaltet Elemente der EU Norm, die nicht umgesetzt
sind in Deutschland.
Rauchverdünnung
Die in ÖNORM H 6029 enthaltene Möglichkeit durch Luftwechsel zu verdünnen ist in Deutschland
nicht umgesetzt. Möglicherweise wird in diesem Zusammenhang oft der Begriff der
„Kaltentrauchung“ erwähnt in Gutachten.
Rauchverdrängung/Rauchableitung
Prüfung und Einordnung der Entrauchungs-Ventilatoren erfolgt nach der EN 12 101 Teil 3, Rauch und
Wärmeabfuhr durch Schichtung mit BRA/RWA gem. TRVB S 125. In Deutschland wird nach DIN 18
232 Teil 5 bewertet. Rauchverdrängung durch RDA/DBA gem. TRVB S 112. In Deutschland/Europa
nach EN 12 101 Teil 6 zu bewerten.
Grenzkurve der Brandtoten
Brandtote in Deutschland nehmen statistisch ab und bewegen sich seit Jahren nach dem statistischen
Bundesamt 2014 zwischen 400 bis 600 Brandtoten als Sterbeursache. Gemessen am Alter sind die
über 55 jährigen besonders gefährdet.
Genesis-Online Datenbank: Brandtote – Entwicklung von 1991 bis 2008
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Gibt es Handlungsbedarf in den Bauordnungen und den Kammergesetzen, die das Gewerbe regeln?
Ja, weil die Bauaufsicht und die Gleichstellung öffentlich-rechtlicher Bauherrn mit den privaten
Bauherrn erhebliche Potentiale für eine staatliche Anpassung bei den knappen Haushaltskassen
verspricht. Die Zustimmung zu dem Lissabonner Vertrag mit einer Deregulierung in Deutschland ist
seit Jahren nicht umgesetzt. Statt dessen werden Unternehmer und Ihre Interessen nicht gewürdigt.
Die Fortentwicklungen sind den Herstellern und den Bauherrn geschuldet. Kostendruck in der
Bewirtschaftung von Immobilien erfordert die technisch-wirtschaftliche Optimierung der Immobilien
in Wohnungswirtschaft und den Anlagen und Objekten bei gleicher Sicherheit.
Gleichzeitig trägt die Globalisierung durch internationale Investoren die wirtschaftliche Entwicklung
im Brandschutz und der Versicherungswirtschaft. Europa tritt in seinen harmonisierten Normen
gegen den Bestand an angewandten Normen in den globalen Regionen an.
Baustoffe und Bauteile
Die Baustoffe in Verbindung mit der Brandlast stellen wesentliche Voraussetzungen in der Phase des
Enstehungsbrandes. Die Bauteile, d.h. als tragende Elemente (Stütze, Säule, etc.) und aussteifende
Teile (Platte, Wand, raumabschliessende Elemene etc.) sind für die Brandkontrolle als Schottung
gegen die Ausbreitung von Feuer und Rauch wesentlich.
Einheitstemperaturkurve
Lineare (40 °C pro min), ETK (Baustoff) und ETK (Bauteil) im Temperatur/Zeit Verlauf
Die Mengen an erzeugtem Rauchgas verhalten sich mit den jeweiligen Faktoren ähnlich, sofern nicht
besondere Bedingungen unterstellt werden müssen. Insbesondere die Toxizität der Baustoffe zu
bestimmen, ist für nichtbrennbar, schwerentflammbar und normalentflammbar in den Bauregel
Listen des DIBt (EuGH vom 16.10.2014) angekommen. Nur noch die Bauregel Liste A, die im
Wesentlichen die Baustoffe in Deutschland bestimmen hat einen Bezug zu den 16 Ministerien der
Bundesländer in Deutschland.
Deutschland hat durch die Beibehaltung der DIN 4102 einen Bedarf der Umsetzung in den Baustoff
Bewertungen der Hersteller. Die Bauaufsichten sind von den Obersten Baubehörden zur Kontrolle
angewiesen. In der Regel verursacht dies Probleme in der Baulogistik und dem Bauherrn. Das
verursacht Kosten ohne daß eine technische Not dies veranlassen muß. Die Brandopfer haben sich in
10 Jahren halbiert. Die Verkehrstoten haben erheblich zugenommen. Wo besteht denn der Bedarf
nach Verschärfung der Ordnungselemente im Bauwesen, wenn eine Anpassung an die europäischen
Mindeststandards vereinbart sind, aber nicht umgesetzt ?
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Verkehrssterblichkeit vs. Brandtot:
Je 100.000 Einwohner in 2004: 8 Verkehrstote =8/100.000 = 0,00008
Je 80 mio Einwohner in 2009: 400 Brandtote =400/80.000.000= 0,000005
16 fach höhere Wahrscheinlichkeit des Verkehrstodes
Aufenthalt in Fahrzeugen pro Tag im Mittel:
Auto: 0,5 h =0,5/24 0,02
Wohnung 10 h =10/24 0,41
Wer im Auto sitzt ist nicht in seiner Wohnung. Satz von Schwarz-unabhängige stochastische
Ereignisse d.h.
A:=Sterben aufgrund Auto
B:= Sterben aufgrund Brand
Sterberisiko = Wahrscheinlichkeit (A) x Wahrscheinlichkeit (B) = 0,00008 x 0,000005 = 4 x 10
Die Reglementierung ist für private Bauherrn mit bis zu 5000 Personen Aufenthalt unter Kosten-
Nutzen Verhältnissen in seinen Veranstaltungen vom Bauamt und Baubehörden als technisch nicht
verhältnismässig anzusehen.
Berechnung der GOMPERTZ VERTEILUNG
pdf(y) = b * c.^y * exp(-b*(c.^y-1)/log(c)); y>=0; b>0; c>1
cdf(y) = 1 - exp(-b*(c.^y-1)/log(c)); y>=0; b>0; c>1
Mittelwert = exp(b/log(c)) * (-1/log(c)) * (-expint(b/log(c)));
Varianz =
PARAMETER:
b - Form parameter (b>0)
c - Form parameter (c>1)
Klasse: Es sind verschiedene Gompertz Verteilungen in der Literatur bekannt. Im Allgemeinen dient
die Verteilung der Vorhersage von Lebenserwartungen.
Die Maßgabe in der Schweiz und den Niederlanden ist der Nachweis einer Lebenserwartung der
Personen mit einem zu erwartenden Schadensszenario bis 2,5 Mio Franken bzw. Euro.