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DeutschesInstitutfürUrbanistik
Ankunftsorte
Integration von Flüchtlingen in das Gemeinwesen
g
16. August März 2016
Hannover
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Integration in den Sozialraum – Was können wir aus den
Erfahrungen mit dem Programm Soziale Stadt lernen?
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Dr. Thomas Franke
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DeutschesInstitutfürUrbanistik
Integration in den Sozialraum –
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Programm Soziale Stadt lernen?
Agenda
 „Herausforderung“ Integration von Geflüchteten
 Integrationsstrategien
 Sozialraumansatz / Soziale Stadt
 Welche Unterstützung benötigen „Integrationsquartiere“?
3
DeutschesInstitutfürUrbanistik
„Herausforderung“ Integration von Geflüchteten (I)
 Daten / Trends
 Wanderungssaldo 2015: + 1,2 Mio. Menschen
 2015: knapp 477.000 Anträge auf Asyl in Deutschland
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 8 – 10 Prozent Akademiker
 bis 80 Prozent im arbeitsfähigen Alter haben keine
abgeschlossene Berufsausbildung ( Bemessung!)
 oftmals unzureichende Schulbildung
 zahlenmäßig größte Gruppen aus Syrien, Irak und Afghanistan
 unterschiedliche Aufenthaltstitel / Bleibeperspektiven
(vgl. ARL Positionspapier „Migration und Raumentwicklung“ 2016, BAMF 2016)
4
DeutschesInstitutfürUrbanistik
„Herausforderung“ Integration von Geflüchteten (II)
 Integration „klassisch“
 Platzierung auf Wohn- und Arbeitsmarkt
 Kulturation: Wissen um (Aufnahme-) Gesellschaft
 Interaktion: Einbindung in soziale Netzwerke, Partizipation
 Identifikation: subjektive Verortung
 Kritikpunkte
 Fokussierung auf Perspektive Aufnahmeland
 objektive Perspektiven für Geflüchtete?
 kaum Berücksichtigung der Identität(en) der Geflüchteten
 subjektive Perspektive(n) von Geflüchteten?
 subjektive Perspektiven der „Aufnehmenden“?
(vgl. ARL Positionspapier „Migration und Raumentwicklung“ 2016)
5
DeutschesInstitutfürUrbanistik
Integrationsstrategien (I)
 Platzierung auf dem Wohnungsmarkt
 Wohnungsneubau
 Wohnsitzzuweisung, …
 Platzierung auf dem Arbeitsmarkt
 Förderung von Berufsausbildungen
 Sprachförderung, …
 Förderung der Kulturation
 Integrationskurse
 Schaffung / Anpassung von
Gemeinschaftseinrichtungen, …
 Förderung von Interaktionen
 Unterstützung von Ehrenamt, …
6
DeutschesInstitutfürUrbanistik
Integrationsstrategien (II)
 Förderung subjektiver Verortung(en)
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 soziales / kulturelles Kapital: Bildung,
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Community
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 Erwartungen
7
DeutschesInstitutfürUrbanistik
Sozialraumansatz / Soziale Stadt (I)
 Geflüchtete suchen Nähe zu „eigener“ Community
 familiäre Netzwerke
 ethnische, religiöse, soziale Nähe (Kultur / Sprache, Werte und
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 Hilfestellung durch „eigene“ Netzwerke / Strukturen
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 Ressourcen: u.a. günstiger Wohnraum
 Aufeinandertreffen verschiedener Bevölkerungsgruppen
 (faktische) Integration(en)
8
DeutschesInstitutfürUrbanistik
Strategien der „Sozialen Stadt“ (1)
 Verbesserung der Bildungsangebote im
Stadtteil
 frühkindliche Förderung in Kita und Vorschule,
vorschulische Sprachförderung
 individuelle Förderung von Schüler/innen
 Elternbildung (u.a. Spracherwerb)
 Entwicklung von Kitas und Schulen zu
quartiersbezogenen „Stadtteilschulen“ /
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 Übergangsmanagement Kita – Schule(n) –
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 quartiersbezogene Vermittlung zwischen
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Zuwanderer/innen
Sozialraumansatz / Soziale Stadt (II)
9
DeutschesInstitutfürUrbanistik
Strategien der „Sozialen Stadt“ (2)
 bedarfsgerechte Anpassung der
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Stadtteil
 Begegnungsräume
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10
DeutschesInstitutfürUrbanistik
Strategien der „Sozialen Stadt“ (3)
 Stärkung der ethnischen
Ökonomie
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DeutschesInstitutfürUrbanistik
Strategien der „Sozialen Stadt“ (4)
 Verbesserung von Teilhabe- und Mitwirkungsmöglichkeiten
 Einrichtung interkultureller Kommunikations-
und Begegnungsorte
 Unterstützung der Selbstorganisation von Zuwanderergruppen
 stärkere Einbeziehung von Migrant/innen in (politische) Gremien
 intensivere Zusammenarbeit mit Multiplikator/innen
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12
DeutschesInstitutfürUrbanistik
Strategien der „Sozialen Stadt“ (5)
 Aktivierung und Beteiligung von Zuwander/innen
 persönliche Ansprache durch Personen aus dem gleichen
Sprachkreis wie der Zielgruppe
 Berücksichtigung der kulturellen „Pfadabhängigkeiten“ der
Zuwander/innen
 Identifizierung von Interessen, Bedarfen, …
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DeutschesInstitutfürUrbanistik
 „Basiselemente“ der Sozialen Stadt nutzen / stärken
 (Sozial-) Raumorientierung („Fördergebiet“, „Lebenswelt“)
 vernetzungsorientiertes Management
(ressortübergreifende Verwaltungszusammenarbeit, QM, …)
 Integrierte (Quartiers-) Entwicklungskonzepte
 Ressourcenbündelung (Finanzmittel, Know How)
 Aktivierung und Beteiligung (spezifische Zugänge, …)
Welche Unterstützung benötigen
„Integrationsquartiere“? (I)
14
DeutschesInstitutfürUrbanistik
 „Prinzip“ der Sozialen Stadt weiterentwickeln
 Ausweitung des Raumbezuges u.a. auf kleinere Gemeinden (im
ländlichen Raum)
 sozialraumbezogene(r) Globalfonds: Förderung investiver und
sozial-integrativer Maßnahmen aus einer Hand
 größere Gewichtung von GWA / spezifischer „Aktivierung“ /
spezifischen „Zugängen“
 Finanzierung von Personalkosten
 übergeordnete / integrative politische Verortung
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Welche Unterstützung benötigen
„Integrationsquartiere“? (II)
15
DeutschesInstitutfürUrbanistik
Grundsätzliche Überlegungen zur Integration von
Geflüchteten
 Fragen
 Wann ist wer wie integriert?
 Wer integriert wen wohin(ein)?
 Wer möchte sich warum wohin(ein) [nicht] integrieren (lassen)?
 Was lässt sich dabei von wem wie steuern?
 Welche Integration(en) finden faktisch wie statt?
 Welche (alternativen) Integration(en) sind aus wessen Perspektive
denkbar / möglich / realistisch?
16
DeutschesInstitutfürUrbanistik
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
franke@difu.de

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  • 1. 1 DeutschesInstitutfürUrbanistik Ankunftsorte Integration von Flüchtlingen in das Gemeinwesen g 16. August März 2016 Hannover g Integration in den Sozialraum – Was können wir aus den Erfahrungen mit dem Programm Soziale Stadt lernen? g Dr. Thomas Franke
  • 2. 2 DeutschesInstitutfürUrbanistik Integration in den Sozialraum – Was können wir aus den Erfahrungen mit dem Programm Soziale Stadt lernen? Agenda  „Herausforderung“ Integration von Geflüchteten  Integrationsstrategien  Sozialraumansatz / Soziale Stadt  Welche Unterstützung benötigen „Integrationsquartiere“?
  • 3. 3 DeutschesInstitutfürUrbanistik „Herausforderung“ Integration von Geflüchteten (I)  Daten / Trends  Wanderungssaldo 2015: + 1,2 Mio. Menschen  2015: knapp 477.000 Anträge auf Asyl in Deutschland  1/2016 – 7/2016: knapp 480.000 Anträge  35,5 % < 18 Jahre / 38,3 %: 18 - <30 Jahre  8 – 10 Prozent Akademiker  bis 80 Prozent im arbeitsfähigen Alter haben keine abgeschlossene Berufsausbildung ( Bemessung!)  oftmals unzureichende Schulbildung  zahlenmäßig größte Gruppen aus Syrien, Irak und Afghanistan  unterschiedliche Aufenthaltstitel / Bleibeperspektiven (vgl. ARL Positionspapier „Migration und Raumentwicklung“ 2016, BAMF 2016)
  • 4. 4 DeutschesInstitutfürUrbanistik „Herausforderung“ Integration von Geflüchteten (II)  Integration „klassisch“  Platzierung auf Wohn- und Arbeitsmarkt  Kulturation: Wissen um (Aufnahme-) Gesellschaft  Interaktion: Einbindung in soziale Netzwerke, Partizipation  Identifikation: subjektive Verortung  Kritikpunkte  Fokussierung auf Perspektive Aufnahmeland  objektive Perspektiven für Geflüchtete?  kaum Berücksichtigung der Identität(en) der Geflüchteten  subjektive Perspektive(n) von Geflüchteten?  subjektive Perspektiven der „Aufnehmenden“? (vgl. ARL Positionspapier „Migration und Raumentwicklung“ 2016)
  • 5. 5 DeutschesInstitutfürUrbanistik Integrationsstrategien (I)  Platzierung auf dem Wohnungsmarkt  Wohnungsneubau  Wohnsitzzuweisung, …  Platzierung auf dem Arbeitsmarkt  Förderung von Berufsausbildungen  Sprachförderung, …  Förderung der Kulturation  Integrationskurse  Schaffung / Anpassung von Gemeinschaftseinrichtungen, …  Förderung von Interaktionen  Unterstützung von Ehrenamt, …
  • 6. 6 DeutschesInstitutfürUrbanistik Integrationsstrategien (II)  Förderung subjektiver Verortung(en)  ???  Quartiers- / Nachbarschafts- / Gemeinwesenbezug!  „Innenperspektive(n)“  soziales / kulturelles Kapital: Bildung, Sprache, kulturelle Praktiken, individuelle (informelle) Fähigkeiten / Skills etc.  Werte und Normen  „Vergemeinschaftungsspezifika“: Familie, Rollen, Gemeinwesen / Community  biografische Erfahrungen: u.a. Krieg / existenzielle Bedrohungen, Traumata  Erwartungen
  • 7. 7 DeutschesInstitutfürUrbanistik Sozialraumansatz / Soziale Stadt (I)  Geflüchtete suchen Nähe zu „eigener“ Community  familiäre Netzwerke  ethnische, religiöse, soziale Nähe (Kultur / Sprache, Werte und Normen)  Hilfestellung durch „eigene“ Netzwerke / Strukturen  Vermittlung zwischen „eigener“ und bis dato fremden Communities  „Ankunftsorte“ entwickeln / befinden sich in (westdeutschen) Großstadtquartieren (?)  „Ankunfts“- / „Integrations“-Quartiere  spezifische Lebenswelten  Ressourcen: u.a. günstiger Wohnraum  Aufeinandertreffen verschiedener Bevölkerungsgruppen  (faktische) Integration(en)
  • 8. 8 DeutschesInstitutfürUrbanistik Strategien der „Sozialen Stadt“ (1)  Verbesserung der Bildungsangebote im Stadtteil  frühkindliche Förderung in Kita und Vorschule, vorschulische Sprachförderung  individuelle Förderung von Schüler/innen  Elternbildung (u.a. Spracherwerb)  Entwicklung von Kitas und Schulen zu quartiersbezogenen „Stadtteilschulen“ / „Stadtteilkitas“, interkulturelle Öffnung  Übergangsmanagement Kita – Schule(n) – Beruf  quartiersbezogene Vermittlung zwischen Betrieben und ausbildungsgeeigneten Zuwanderer/innen Sozialraumansatz / Soziale Stadt (II)
  • 9. 9 DeutschesInstitutfürUrbanistik Strategien der „Sozialen Stadt“ (2)  bedarfsgerechte Anpassung der sozialen Infrastruktur im Stadtteil  Begegnungsräume  Nachbarschaftshäuser  … Sozialraumansatz / Soziale Stadt (III)
  • 10. 10 DeutschesInstitutfürUrbanistik Strategien der „Sozialen Stadt“ (3)  Stärkung der ethnischen Ökonomie  Unterstützung von Existenzgründungen  Stabilisierung bestehender Unternehmen  Bereitstellung von Kleinkrediten  Beratungs- und Qualifizierungsangebote  sozialräumliche Ausrichtung der kommunalen Wirtschaftsförderung Sozialraumansatz / Soziale Stadt (IV)
  • 11. 11 DeutschesInstitutfürUrbanistik Strategien der „Sozialen Stadt“ (4)  Verbesserung von Teilhabe- und Mitwirkungsmöglichkeiten  Einrichtung interkultureller Kommunikations- und Begegnungsorte  Unterstützung der Selbstorganisation von Zuwanderergruppen  stärkere Einbeziehung von Migrant/innen in (politische) Gremien  intensivere Zusammenarbeit mit Multiplikator/innen Sozialraumansatz / Soziale Stadt (V)
  • 12. 12 DeutschesInstitutfürUrbanistik Strategien der „Sozialen Stadt“ (5)  Aktivierung und Beteiligung von Zuwander/innen  persönliche Ansprache durch Personen aus dem gleichen Sprachkreis wie der Zielgruppe  Berücksichtigung der kulturellen „Pfadabhängigkeiten“ der Zuwander/innen  Identifizierung von Interessen, Bedarfen, … Sozialraumansatz / Soziale Stadt (VI)
  • 13. 13 DeutschesInstitutfürUrbanistik  „Basiselemente“ der Sozialen Stadt nutzen / stärken  (Sozial-) Raumorientierung („Fördergebiet“, „Lebenswelt“)  vernetzungsorientiertes Management (ressortübergreifende Verwaltungszusammenarbeit, QM, …)  Integrierte (Quartiers-) Entwicklungskonzepte  Ressourcenbündelung (Finanzmittel, Know How)  Aktivierung und Beteiligung (spezifische Zugänge, …) Welche Unterstützung benötigen „Integrationsquartiere“? (I)
  • 14. 14 DeutschesInstitutfürUrbanistik  „Prinzip“ der Sozialen Stadt weiterentwickeln  Ausweitung des Raumbezuges u.a. auf kleinere Gemeinden (im ländlichen Raum)  sozialraumbezogene(r) Globalfonds: Förderung investiver und sozial-integrativer Maßnahmen aus einer Hand  größere Gewichtung von GWA / spezifischer „Aktivierung“ / spezifischen „Zugängen“  Finanzierung von Personalkosten  übergeordnete / integrative politische Verortung  … Welche Unterstützung benötigen „Integrationsquartiere“? (II)
  • 15. 15 DeutschesInstitutfürUrbanistik Grundsätzliche Überlegungen zur Integration von Geflüchteten  Fragen  Wann ist wer wie integriert?  Wer integriert wen wohin(ein)?  Wer möchte sich warum wohin(ein) [nicht] integrieren (lassen)?  Was lässt sich dabei von wem wie steuern?  Welche Integration(en) finden faktisch wie statt?  Welche (alternativen) Integration(en) sind aus wessen Perspektive denkbar / möglich / realistisch?
  • 16. 16 DeutschesInstitutfürUrbanistik Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! franke@difu.de