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DeutschesInstitutfürUrbanistik
Integration in den Sozialraum –
Was können wir aus den Erfahrungen mit dem
Programm Soziale Stadt lernen?
Agenda
„Herausforderung“ Integration von Geflüchteten
Integrationsstrategien
Sozialraumansatz / Soziale Stadt
Welche Unterstützung benötigen „Integrationsquartiere“?
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DeutschesInstitutfürUrbanistik
„Herausforderung“ Integration von Geflüchteten (I)
Daten / Trends
Wanderungssaldo 2015: + 1,2 Mio. Menschen
2015: knapp 477.000 Anträge auf Asyl in Deutschland
1/2016 – 7/2016: knapp 480.000 Anträge
35,5 % < 18 Jahre / 38,3 %: 18 - <30 Jahre
8 – 10 Prozent Akademiker
bis 80 Prozent im arbeitsfähigen Alter haben keine
abgeschlossene Berufsausbildung ( Bemessung!)
oftmals unzureichende Schulbildung
zahlenmäßig größte Gruppen aus Syrien, Irak und Afghanistan
unterschiedliche Aufenthaltstitel / Bleibeperspektiven
(vgl. ARL Positionspapier „Migration und Raumentwicklung“ 2016, BAMF 2016)
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DeutschesInstitutfürUrbanistik
„Herausforderung“ Integration von Geflüchteten (II)
Integration „klassisch“
Platzierung auf Wohn- und Arbeitsmarkt
Kulturation: Wissen um (Aufnahme-) Gesellschaft
Interaktion: Einbindung in soziale Netzwerke, Partizipation
Identifikation: subjektive Verortung
Kritikpunkte
Fokussierung auf Perspektive Aufnahmeland
objektive Perspektiven für Geflüchtete?
kaum Berücksichtigung der Identität(en) der Geflüchteten
subjektive Perspektive(n) von Geflüchteten?
subjektive Perspektiven der „Aufnehmenden“?
(vgl. ARL Positionspapier „Migration und Raumentwicklung“ 2016)
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DeutschesInstitutfürUrbanistik
Integrationsstrategien (I)
Platzierung auf dem Wohnungsmarkt
Wohnungsneubau
Wohnsitzzuweisung, …
Platzierung auf dem Arbeitsmarkt
Förderung von Berufsausbildungen
Sprachförderung, …
Förderung der Kulturation
Integrationskurse
Schaffung / Anpassung von
Gemeinschaftseinrichtungen, …
Förderung von Interaktionen
Unterstützung von Ehrenamt, …
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DeutschesInstitutfürUrbanistik
Sozialraumansatz / Soziale Stadt (I)
Geflüchtete suchen Nähe zu „eigener“ Community
familiäre Netzwerke
ethnische, religiöse, soziale Nähe (Kultur / Sprache, Werte und
Normen)
Hilfestellung durch „eigene“ Netzwerke / Strukturen
Vermittlung zwischen „eigener“ und bis dato fremden
Communities
„Ankunftsorte“ entwickeln / befinden sich in (westdeutschen)
Großstadtquartieren (?)
„Ankunfts“- / „Integrations“-Quartiere spezifische Lebenswelten
Ressourcen: u.a. günstiger Wohnraum
Aufeinandertreffen verschiedener Bevölkerungsgruppen
(faktische) Integration(en)
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DeutschesInstitutfürUrbanistik
Strategien der „Sozialen Stadt“ (1)
Verbesserung der Bildungsangebote im
Stadtteil
frühkindliche Förderung in Kita und Vorschule,
vorschulische Sprachförderung
individuelle Förderung von Schüler/innen
Elternbildung (u.a. Spracherwerb)
Entwicklung von Kitas und Schulen zu
quartiersbezogenen „Stadtteilschulen“ /
„Stadtteilkitas“, interkulturelle Öffnung
Übergangsmanagement Kita – Schule(n) –
Beruf
quartiersbezogene Vermittlung zwischen
Betrieben und ausbildungsgeeigneten
Zuwanderer/innen
Sozialraumansatz / Soziale Stadt (II)
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DeutschesInstitutfürUrbanistik
Strategien der „Sozialen Stadt“ (3)
Stärkung der ethnischen
Ökonomie
Unterstützung von
Existenzgründungen
Stabilisierung bestehender
Unternehmen
Bereitstellung von Kleinkrediten
Beratungs- und
Qualifizierungsangebote
sozialräumliche Ausrichtung der
kommunalen
Wirtschaftsförderung
Sozialraumansatz /
Soziale Stadt (IV)
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DeutschesInstitutfürUrbanistik
Strategien der „Sozialen Stadt“ (4)
Verbesserung von Teilhabe- und Mitwirkungsmöglichkeiten
Einrichtung interkultureller Kommunikations-
und Begegnungsorte
Unterstützung der Selbstorganisation von Zuwanderergruppen
stärkere Einbeziehung von Migrant/innen in (politische) Gremien
intensivere Zusammenarbeit mit Multiplikator/innen
Sozialraumansatz / Soziale Stadt (V)
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DeutschesInstitutfürUrbanistik
Strategien der „Sozialen Stadt“ (5)
Aktivierung und Beteiligung von Zuwander/innen
persönliche Ansprache durch Personen aus dem gleichen
Sprachkreis wie der Zielgruppe
Berücksichtigung der kulturellen „Pfadabhängigkeiten“ der
Zuwander/innen
Identifizierung von Interessen, Bedarfen, …
Sozialraumansatz /
Soziale Stadt (VI)
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DeutschesInstitutfürUrbanistik
„Prinzip“ der Sozialen Stadt weiterentwickeln
Ausweitung des Raumbezuges u.a. auf kleinere Gemeinden (im
ländlichen Raum)
sozialraumbezogene(r) Globalfonds: Förderung investiver und
sozial-integrativer Maßnahmen aus einer Hand
größere Gewichtung von GWA / spezifischer „Aktivierung“ /
spezifischen „Zugängen“
Finanzierung von Personalkosten
übergeordnete / integrative politische Verortung
…
Welche Unterstützung benötigen
„Integrationsquartiere“? (II)
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DeutschesInstitutfürUrbanistik
Grundsätzliche Überlegungen zur Integration von
Geflüchteten
Fragen
Wann ist wer wie integriert?
Wer integriert wen wohin(ein)?
Wer möchte sich warum wohin(ein) [nicht] integrieren (lassen)?
Was lässt sich dabei von wem wie steuern?
Welche Integration(en) finden faktisch wie statt?
Welche (alternativen) Integration(en) sind aus wessen Perspektive
denkbar / möglich / realistisch?