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Tiroler Tageszeitung: laut Umfrage Platzgummer Herausforderer Nr. 1
1. 2 Thema des Tages: Gemeinderatswahl in Innsbruck Nummer 84 | Samstag, 24. März 2012
Aus dem Stand Herausforderer Nr. 1
Nach der VP-Personalrochade verliert Oppitz-Plörer in der Bürgermeister-Direktwahlfrage massiv. Eine
Stichwahl mit Platzgummer scheint fix. FI, Grüne und ÖVP liefern sich Parteien-Dreikampf um Innsbruck.
Von Manfred Mitterwachauer Bürgermeisterwahlen am 15. alistischerweise ausgeträumt, starkten ÖVP kündigt sich ein bilden die Kommunisten mit gültig wählten, an, dass die
April per repräsentativer Um- so müssen sich die übrigen Dreikampf um die Macht an. einem Prozentpunkt das En- neu eingeführte Bürgermeis-
Innsbruck – Die Rechnung frage unter 400 Innsbruckern sechs Bürgermeisterkandi- Die SPÖ belegt dahinter mit de im Parteien-Ranking. terdirektwahl kein Grund sei,
scheint vorerst aufgegangen (ab 16 Jahren) durchführen daten nun wohl auch vom 16 % (+1) Platz vier. Erst mit Dass das Bürgermeister- am 15. April wählen zu gehen.
zu sein. „Der Wechsel des (siehe Grafiken oben). Minimalziel Stichwahl verab- Respektabstand folgt die Lis- Duell Oppitz-Plörer gegen Nach der VP-Rochade scheint
ÖVP-Spitzenkandidaten von schieden. Das abgeschlagene te Rudi Federspiel (11 %, +1). Platzgummer auch einen ge- sich das Blatt wieder gewen-
Franz Xaver Gruber auf Chris- Verfolgerfeld führt Marie-Lu- Zurück in den Umfragekeller wissen Mobilisierungsschub det zu haben. 49 Prozent der
toph Platzgummer war die ise Pokorny-Reitter (SPÖ) an. heißt es für die FPÖ. Sie sackt in der Wählerschaft auslösen Nichtwähler wollen zur Wahl
richtige Entscheidung“, sagt Ihr gelingt es, fünf Prozent um vier auf nunmehr sechs könnte, scheint ein weiteres gehen, 33 Prozent (-12 %)
„
Sophie Karmasin, Geschäfts- dazuzugewinnen (14 %) und Prozent ab. Dahinter liegen interessantes Ergebnis der TT- nicht. 18 Prozent geben auf
führerin des gleichnamigen auch den bisherigen Oppitz- der Tiroler Seniorenbund und Umfrage (siehe Grafik links diese Frage keine Antwort.
Meinungsforschungsinsti- Plörer-Verfolger Nummer die Piratenpartei mit je zwei unten) aufzuzeigen. Noch En- Die Ausgangslagen sind so-
tuts. Eine wahltaktische Per- eins, Rudi Federspiel, auf Prozent gleichauf. Letzteren de Februar gaben 45 Prozent mit bezogen – in drei Wochen
sonalrochade, die dem neuen Die Bürgermeis den vierten Platz (11 %, -2) gelingt es sogar auf Anhieb, der Befragten, die bei der letz- haben die Innsbrucker das
Spitzenkandidaten der Inns- terin hat in der zu verweisen. Sonja Pitschei- die KPÖ zu überholen. Somit ten Wahl 2006 nicht bzw. un- letzte Wort.
brucker Volkspartei sozusa- Direktfrage dramatisch der von den Grünen gewinnt
gen aus dem Stand heraus 20 verloren. Eine Stichwahl leicht (10 %, +1), während
Prozent in der Bürgermeister-
Direktwahlfrage beschert und
ihn somit zum allseits erwar-
ist wahrscheinlich.“
Sophie Karmasin
dahinter August Penz (FPÖ)
mit unverändert vier Prozent
vorliebnehmen muss. Josef
FI/VP-Zusammenarbeit auch
teten und alleinigen Heraus-
forderer der amtierenden
Innsbrucker Bürgermeisterin
(Geschäftsführerin) Foto: Karmasin
Oppitz-Plörer muss in der
Stingl (KPÖ) und Alexander
Ofer von der neu in die Wahl-
schlacht eingestiegenen Pira-
nach Wahl, Auszeit für SP
Christine Oppitz-Plörer (Für Bürgermeisterfrage einen tenpartei liegen Kopf an Kopf Innsbruck – Es kann nur
Innsbruck) katapultiert. Sein
Vorgänger Gruber war zuletzt
herben Verlust von 17 Pro-
zent auf nunmehr 39 Prozent
bei einem Prozent.
Spannung verspricht auch
einen geben. Vieles im
schwarz-gelben Bruder-
Koalition oder Opposition?
bei lediglich neun Prozent da- hinnehmen. Erstmals sinkt wieder die Frage nach der Schwester-Duell zwischen
hingedümpelt. sie damit unter die so wichti- Vorherrschaft im Innsbrucker ÖVP und der Bürgermeis-
Das ist ein in der Tiroler ge 50-Prozent-Marke, welche Gemeinderat. Platzgummer terfraktion „Für Innsbruck“
Landeshauptstadt mit Span- ihr im ersten Wahldurchgang scheint mit seinen Persön- deutet im laufenden Wahl-
nung erwartetes Teilergebnis eine Stichwahl ersparen wür- lichkeitswerten auch das Um- kampf darauf hin, dass es
jener jüngsten Umfrage des de. Zwischen Oppitz-Plörer frage-Ruder der Volkspartei unter den zwei derzeitigen
Meinungsforschungsinstituts und Platzgummer liegen zwar herumreißen zu können. Mit Spitzenkandidaten Chris-
Karmasin im Auftrag der Ti- immer noch komfortable 19 einem Plus von vier Prozent toph Platzgummer und
roler Tageszeitung. Bereits seit Prozentpunkte – eine Stich- (19 %) ist der Abwärtstrend Christine Oppitz-Plörer zu
Ende September 2011 lässt wahl am 29. April dürfte aus der letzten Monate vorerst keiner neuerlichen Zusam-
die TT in regelmäßigen Ab- heutiger Sicht dennoch ziem- gestoppt. An der Spitze mat- menarbeit kommen wird.
ständen die Entwicklungen lich fix sein. chen sich nach wie vor die Die Wähler sehen das laut
und Verschiebungen der poli- War der Traum auf den Bür- Bürgermeisterliste Für Inns- TT-Umfrage (siehe Gra-
tischen Kräfteverhältnisse in germeistersessel für den Rest bruck (FI, 22 %) und Grüne fik rechts) aber anders: Ei-
der Landeshauptstadt im Vor- des Schützenfestes bereits (21 %). Beide müssen jedoch ne knappe Mehrheit von
feld der Gemeinderats- und nach den ersten Umfragen re- Verluste verkraften. Den grö- 51 Prozent ist der Ansicht,
ßeren Brocken hat dabei die dass ÖVP und FI auch nach
FI mit einem Minus von fünf dem 15. April wieder koa- Quelle: Karmasin Motivforschung; Grafik: Art Direction Moser Holding
BM-Direktwahl als Wahlmotiv Prozent zu verdauen, wäh-
rend die Grünen mit einem
litionsmäßig an einem Re-
gierungsstrang ziehen sol- die nächsten sechs Jahre kandidatenwechsel von
Prozentpunkt weniger noch len. 25 Prozent finden dies eine Auszeit auf der Oppo- Franz Gruber auf Christoph
glimpflich davonkommen. nicht, 24 Prozent machen sitionsbank gut täte. 14 % Platzgummer sinnvoll ge-
„Damit liegen beide jetzt zu dieser Frage keine Anga- der Befragten fordern dies wesen sei, bestätigen dies
unter Berücksichtigung der ben. für die Bürgermeisterfrakti- 37 % mit Ja. 38 % finden
Schwankungsbreiten prak- Zumindest aus heutiger on FI, immerhin 23 Prozent dies nicht (25 % keine Anga-
tisch gleichauf“, sagt Kar- Sicht meinen 30 Prozent, auch für die ÖVP. Ungeach- be). Ganze 71 % sagen, dass
masin. Auch sie erwartet dass der SPÖ – sie bildet tet dessen haben 43 Prozent Platzgummer kein Grund
in den noch verbleibenden seit 2006 zusammen mit FI in dieser Frage aber keine sei, jetzt die ÖVP zu wählen.
drei Wochen ein spannen- und ÖVP in Innsbruck eine Präferenzen. Für 20 % ist dies jedoch sehr
Quelle: Karmasin Motivforschung; des Kopf-an-Kopf-Rennen. Regierungskoalition – für Befragt, ob der Spitzen- wohl der Fall. (mami)
Grafik: Art Direction Moser Holding In Kombination mit der er-