Dr. Inken Christoph-Schulz - Wie ist die Wahrnehmung der Milchviehhaltung, Mastschweinehaltung und wie kann man dies verändern. Thünen-Institut für Marktanalyse
Ein moderner, innovativer, ergonomischer, tierwohlgerechter Milchviehstall – ...AgroSax e.V.
Ein moderner, innovativer, ergonomischer, tierwohlgerechter Milchviehstall – Von der Idee zur Realität in Produktion - Wissenstransfer Workshop 16.08.2019
Ein moderner, innovativer, ergonomischer, tierwohlgerechter Milchviehstall – ...AgroSax e.V.
Ein moderner, innovativer, ergonomischer, tierwohlgerechter Milchviehstall – Von der Idee zur Realität in Produktion - Wissenstransfer Workshop 16.08.2019
Mit der reibungslosen Geburt beginnt es – Eine optimale Geburtshygiene als Voraussetzung einer guten Fruchtbarkeit - Wissenstransfer Workshop 28.08.2019
Ein moderner Milchviehstall – Von der Idee zur Realität in ProduktionAgroSax e.V.
Ein moderner, innovativer, ergonomischer, tierwohlgerechter Milchviehstall – Von der Idee zur Realität in Produktion - Wissenstransfer Workshop 16.08.2019
Erfolgreich direkt vermarkten –
Welcher Absatzweg passt zu mir
und meinen Kunden- Wissenstransfer Workshop zum Thema "Direktvermarktung" erhalten Sie die wichtigsten Infos für Einsteiger und bereits aktive Direktvermarkter
Wissenstransfer Workshop zum Thema "Direktvermarktung" erhalten Sie die wichtigsten Infos für Einsteiger und bereits aktive Direktvermarkter_28.11.2018
Mit der reibungslosen Geburt beginnt es – Eine optimale Geburtshygiene als Voraussetzung einer guten Fruchtbarkeit - Wissenstransfer Workshop 28.08.2019
Ein moderner Milchviehstall – Von der Idee zur Realität in ProduktionAgroSax e.V.
Ein moderner, innovativer, ergonomischer, tierwohlgerechter Milchviehstall – Von der Idee zur Realität in Produktion - Wissenstransfer Workshop 16.08.2019
Erfolgreich direkt vermarkten –
Welcher Absatzweg passt zu mir
und meinen Kunden- Wissenstransfer Workshop zum Thema "Direktvermarktung" erhalten Sie die wichtigsten Infos für Einsteiger und bereits aktive Direktvermarkter
Wissenstransfer Workshop zum Thema "Direktvermarktung" erhalten Sie die wichtigsten Infos für Einsteiger und bereits aktive Direktvermarkter_28.11.2018
3. 1. Juni 2018
Dr. Inken Christoph-Schulz
Was erwartet Sie im Folgenden?
• Präsentation von Ergebnissen aus Gruppendiskussionen
Mastschweinehaltung
Milchviehhaltung
• Wie?
drei Städte und sechs Gruppen pro Thema
vorgegebene Quoten für Alter, Geschlecht und Berufstätigkeit
kein landwirtschaftlicher Hintergrund
Fleischkonsumenten, Vegetarier und Veganer
keine Bekanntgabe des Themas im Vorfeld, keine Informationen
offene Vorgehensweise (“Wie stellen Sie sich … vor”)
5. 1. Juni 2018
Dr. Inken Christoph-Schulz
Anmerkungen zur Ergebnispräsentation
Im Folgenden sind in Sprechblasen Zitate aus den
Gruppendiskussionen dargestellt.
Bitte beachten Sie:
• Es handelt sich um den Originalwortlaut. Auslassungszeichen zeigen eine
sinnneutrale Kürzung der Aussage an.
• Von diesen Einzelaussagen auf die deutsche Gesellschaft zu schließen, ist nicht
zulässig. Dazu bedarf es der Quantifizierung im Rahmen einer
bevölkerungsrepräsentativen Befragung.
• Generelle Empfehlungen können noch nicht abgeleitet werden.
6. 1. Juni 2018
Dr. Inken Christoph-Schulz
Wahrnehmung i.A. – häufig sehr negativ
• differenziert aber grundsätzlich kritisch/ablehnend
• Betriebsgröße oftmals relevant (klein=gut; groß=schlecht)
• (viel) zu wenig Platz/Tier
• schlechter Gesundheitszustand
• hoher (prophylaktischer) Medikamenteneinsatz
• Schweinehaltung stärker kritisiert als Milchviehhaltung
• Milchviehhaltung mehr Diskussionen
→ Haltung bedingt Gesundheitszustand,
Gesundheitszustand bedingt Medikamenteneinsatz
7. 1. Juni 2018
Dr. Inken Christoph-Schulz
Seltener – Desinteresse/“Akzeptanz“
Ich bin ganz ehrlich, mich interessiert's
wirklich nicht. (…) wir haben so viel anderes
Elend in Deutschland. Wir haben fünf
Millionen arme Kinder.
(…) das ist ja ein Nutztier, das ist ja
ein Tier, damit wir was, damit wir
Fleisch essen.
9. 1. Juni 2018
Dr. Inken Christoph-Schulz
Wahrnehmung – Gestaltung Stall
• Boxen, Parzellen
• i.d.R. zu geringes Platzangebot & kein
Freilandzugang
• keine „frische“ Luft
• i.d.R. Spalten- oder Betonboden, keine
Einstreu
eingekeilt
… die haben harten Fußboden mit den Löchern wo sie mit ihren kleinen
Pfötchen drin stecken bleiben … .
voll mit
Exkrementen
→ Platzmangel Hauptproblem, wird als Ursache für
Verhaltensauffälligkeiten gesehen
10. 1. Juni 2018
Dr. Inken Christoph-Schulz
Wahrnehmung – Beschäftigung
• meistens: keine Beschäftigungsmöglichkeiten
• selten: Bälle, Ketten
• Schweine benötigen Beschäftigungsmaterial
Stehen, atmen,
grunzen,
schlafen.
→ Da Schweine intelligente Tiere sind, werden sie
ohne ausreichende Beschäftigung depressiv bzw.
langweilen sich
Wenn die Tiere so unglücklich … sind,
also die kriegen ja, ähnlich wie
Menschen, Depressionen.
11. 1. Juni 2018
Dr. Inken Christoph-Schulz
Wahrnehmung – Gesundheitszustand
• sehr empfindlich und anfällig
daher viele Ställe abgeschottet und verschlossen
• Prophylaxe gegen Krankheiten und Seuchen ständig erforderlich
daher eigentlich „guter“ Gesundheitszustand
Medikation: Antibiotika, Analgetika, Sedativa, Antidepressiva
• Verletzungen
Spaltenböden
gegenseitiges Beißen als Folge des Platzmangels
• Langeweile
Folge fehlender Beschäftigung
→ Züchtung erfolgt in Hinblick auf geringere Krankheitsanfälligkeit
12. 1. Juni 2018
Dr. Inken Christoph-Schulz
Wahrnehmung – Gesundheitszustand & Medikation
Wenn da ein Windzug herrscht, dann
ist das so stark … dass die Tiere
dadurch krank werden. Um das zu
verhindern, werden sie natürlich mit
Medikamenten vollgepumpt.
Ich glaube, das wird unters
Futter gemischt, … .
… das Wachstum
fördern …
Also ich denke, die kriegen einfach
Betäubungsmedikamente, um alles
abzuschalten, das Gehirn abzuschalten
und die Schmerzen abzuschalten.
16. 1. Juni 2018
Dr. Inken Christoph-Schulz
Wahrnehmung – Futter
• vermutete Futterzusammensetzung vielfältig
• größtenteils Kraftfutter
• Betriebsgröße bedingt Futtermittelwahl
→ Viel Diskussion
→ Hoher Kraftfutteranteil, um Milchleistung zu
realisieren
…. also die kriegen alle ein
Mischmasch, und ich glaube, da ist
mehr Chemie drin als natürliche
Produkte.
Gras, Getreide.
Also Kraftfutter, klar, brauchen Kühe,
aber die brauchen auch Raufutter.
17. 1. Juni 2018
Dr. Inken Christoph-Schulz
Wahrnehmung – Gesundheitszustand
• Tier ist teuer, daher wird sich um Gesundheit gekümmert
• Kosten-Nutzen-Rechnung
• Tier muss gesund sein, um Milch verkaufen zu können
• Krankheiten werden über Milchleistung erkannt
• Medikation ebenfalls prophylaktisch
Antibiotika
Kontroverse Diskussion
→ bezüglich der Regelmäßigkeit tierärztlicher Kontrollen
→ prophylaktische Gabe nötig, da Tiere sich gegenseitig infizieren
VERSUS Möglichkeit der Nachweisbarkeit
18. 1. Juni 2018
Dr. Inken Christoph-Schulz
Wahrnehmung – Gesundheitszustand & Medikation
Ich denk mal schon, dass die
regelmäßig untersucht werden … . Ja, also ich hab eben
Vorstellungen, wenn es der Kuh
schlecht geht, dass da nicht
großartig geguckt wird, ob es der
Kuh wieder besser geht.
Ich denke mal, ein
bisschen immer, es
gibt ja so diese
Gesamtantibiotika.
Ich denk mal eher so gar nichts, weil
das müsste ja auch irgendwie
nachgewiesen werden.
20. 1. Juni 2018
Dr. Inken Christoph-Schulz
Herausforderungen für Branche
• Wahrnehmung heterogen aber größtenteils negativ/kritisch
• konkretes Wissen auf Verbraucherseite fehlt
• Wahrnehmung stark „mediengetrieben“, i.S. von
Skandalmeldungen
• starke Vermenschlichung des Tieres und seiner Bedürfnisse
…, mein Vater hat ein Aquarium gehabt, … das war halt so ein
kleiner Fisch, ... aber um sich wohl zu fühlen, braucht er eine relativ
große Fläche. Und ‘ne Kuh ist halt ein bisschen größer als ein Fisch,
und in der Relation zu dem Raum, den ich jetzt im Kopf habe, war
das zu wenig. … . Würde ich Menschen nicht zumuten wollen.
21. 1. Juni 2018
Dr. Inken Christoph-Schulz
Erste mögliche Veränderungsvorschläge
• Haltung (Schweine und Milchvieh)
mehr Platz (größere Buchten oder Besatzdichte verringern),
Ideal: Freilandhaltung
natürliches Licht, wo möglich: Frischluft
unterschiedliche Funktionsbereiche ermöglichen
• Beschäftigungsmaterial (Schwein)
deutlich erhöhen
unterschiedliches und manipulierbares Material anbieten
• Allgemein
Kontakt zum Verbraucher oder “der Gesellschaft im direkten Umfeld”
suchen
→ Landwirtschaft als Branche VERSUS Landwirt als Individuum