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© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
IP-Design
„Wie schütze ich (m)einen Markt?“
- 1 - © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
Herbstsitzung der Bezirksgruppe
Bayern des Verbandes
der deutschen Lack- und
Druckfarbenindustrie e.V.
16.10.2019
Wolfgang Berres
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München- 2 -
CEIPI: Center for International Intellectual Property Studies
CEIPI ist ein europäisches Exzellenzzentrum für geistiges Eigentum und
internationales Ausbildungs- und Forschungszentrum für IP
Das zentrale europäische
Ausbildungszentrum für zugelassene
Vertreter am EPO
Ein Institut an der Rechtsfakultät
der Exzellenzuniversität Strasbourg
1.200+ pro Jahr Teilnehmer an den
CEIPI-Ausbildungsprogrammen
Die europäischen IP-Institutionen
führen das Executive Board
TOP 50 Global Think TankAusbildung in 36 Europäischen Städten
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
Deutsches Institut für Erfindungswesen e.V.
Supervisory Board for Graduate School
Electing Body of oldest German Innovation Award
“Dieselmedaille”
German Hightech Industry: 1 Mio. Jobs and 200 Billion Revenues
Current research projects
Nora Rehámová (CZE)
 Data driven Business Models in Healthcare and its
regulation limits
Alexandre Pourrier (F)
 IP Strategies for Predictive Maintenance Services
Faisal Abdulla AlHmoudi (UAE)
 Quality in IP Management and IP Compliance
Dr. Martin Wilming (CH)
 Patent Strategies for AI Technologies
Dr. Frederik Golks (D)
 Protection of digital business models
with digital patents
Moritz Breitanbach (D)
 Characterization of digital patents
Dieselkuratorium
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
© D.I.E. e.V.
MIPLM Best Practice Fallstudien
Download unter: https://www.i3pm.org/case-studies-miplm.html
- 4 -
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München- 5 -
Wie verändert sich mein Markt und was kann ich tun
um meine Exklusivposition zu schützen?
• Veränderung bestehender
Geschäftsmodelle
• Neue (digitale) Geschäftsmodelle bzw.
Geschäftsmodellelemente
• Aufbau von digitalen Plattformen
• Disruption des Geschäftsmodells
Customer Journey Technologien
GeschäftsmodelleEcosystem
• Neue Kunden
• Neue Touchpoints
• Neue Kundenkommunikation und –
interaktion mit APPs
• Veränderung des Eco-Systems, z.B.
Neue Standards, Vorgaben, Regeln
• Einbeziehung neuer Eco-System-
Teilnehmer
• Verbindung von Eco-Systemen (z.B.
Umweltschutz, Recycling)
• Weiterentwicklungen von bestehenden
Technologien
• Berücksichtigung neuer Technologien
• Disruptive Technologien
Perspektiven des Schutzes von
exklusiven Unternehmenspositionen
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München- 6 -
Steigende Komplexität im IP-Management
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München- 7 -
Steigende Komplexität im IP-Management
Foto: www.idoc.eu
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München8
Anmeldeentwicklung Digitalpatente
QUELLE: 2017, PATENTS AND THE FOURTH INDUSTRIAL REVOLUTION, EPO
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
Sich nicht darum kümmern ist gefährlich!
QUELLE: US PATENT LITIGATION TRENDS IN CLOUD COMPUTING, IPLYTICS
- 9 -
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
In Geschäftsmodellen
denken
Vom Kunden her
denken
Silodenken
überwinden
Schneller
und agiler denken
- 10 -
Herausforderung Digitalisierung und IP-Design
IP-Design als Führungsinstrument:
Chancen aus der digitalen Komplexität
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
 Zweck
Wozu überhaupt IP-Design?
 Exklusiven Mehrwert sichern
 Kundennutzen sichern
 Merkmale
Wie wird IP-Design vom Markt her gedacht?
- 11 -
Fragen zum Thema IP-Design
© 2018 WURZER & KOLLEGEN, München
Marktdominanz und Preisdurchsetzung durch exklusive integrierte
Wertschöpfungskette
 Digitalisierung
revolutioniert die
Landmaschinen-
industrie
 Claas entwickelt
Elektronik- und
Softwareexpertise
und macht eigne
integrierte
Lösungen exklusiv
 Hohe Preisdurch-
setzung
Claas + 365 FarmNet: Von der digitalen Maschine zum Eco-System
Der Erfolg von IP wird im Markt entschieden
durch exklusive Wertschöpfung im Geschäftsmodell
- 12 -
Marktanteil und Preisdurchsetzung durch
horizontale und vertikale Integration
Rittal Integrierte, digitale Wertschöpfungskette
 Rittal ermöglicht mit
dem Konzept des
virtuellen Prototyps
die digitale Durch-
gängikeit des
Engineering
 Firmenübergreifende
Automatisierung
 Ergebnis: Marktanteil
und Premiumpreis-
durchsetzung:
Produktivitätssteigerung beim Kunden
 Industrialisierung des
Betonbaus
 Reduzierung der
Ausschalzeit von 7 auf
3 Tage
 Verkürzung der
Bauzeit
 Optimierung von
Bauprojekte
(Kalkulation,
Betonrezepturen,
Nacharbeiten etc.)
Doka - Umdasch Venture, Concremote®
Besetzung eines neuen Marktsegments mit Preispremium
Beispiel: Hansgrohe Raintunes
 Agile Produkt-
entwicklung entlang
von Use Cases und
Customer Journey
 IP-Design integriert
in das Geschäfts-
modellentwicklung
 Absatz in Hotel-
ketten, Freizeitparks
 Hohe Alleinstellung
und Bedeutungs-
wandel beim
Kunden
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
Besetzung eines neuen Marktsegments mit Preispremium
Beispiel: Hansgrohe Raintunes
 Agile Produkt-
entwicklung entlang
von Use Cases und
Customer Journey
 IP-Design integriert
in das Geschäfts-
modellentwicklung
 Absatz in Hotel-
ketten, Freizeitparks
 Hohe Alleinstellung
und Bedeutungs-
wandel beim
Kunden
Market dominance and price enforcement
by means of an exclusive integrated value chain
 Digitization
revolutionizes the
agricultural
machinery industry
 Claas develops
electronics and
software expertise
and exclusifies its own
integrated solutions
 High price
enforcement
Example: Claas – Digital Farming
- 13 -
Enhancing of customer productivity
 Industrialization of
concrete construction
 Reduction of time
span till stripping the
formwork
 Reduction of
manufacturing time
 Optimization of
construction projects
(calculation, concrete
recopies, refinishing
work etc.)
Doka - Umdasch Venture, Concremote®
Market share and price premium through
horizontal and vertical integration
Rittal: Integrated, Digital Value Chain and Digital Twin
 Rittal enables with the
concept of an virtual
prototype and a
virtual twin a fully
digital engineering
 Automatization across
firms boundaries
 Result: Market share
and price premiums
against strong
competition
 First of choice within
the relevant set
Maschine
Brausen
Amaturen
Produktivitäts-
Partner
Farm-
management
Gehäuse
Lifestyle
Well Being
Schalungs-
experten
Betonage-
experten
Der Erfolg von IP wird im Markt entschieden
durch exklusive Wertschöpfung im Geschäftsmodell
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
Besetzung eines neuen Marktsegments mit Preispremium
Beispiel: Hansgrohe Raintunes
 Agile Produkt-
entwicklung entlang
von Use Cases und
Customer Journey
 IP-Design integriert
in das Geschäfts-
modellentwicklung
 Absatz in Hotel-
ketten, Freizeitparks
 Hohe Alleinstellung
und Bedeutungs-
wandel beim
Kunden
Market dominance and price enforcement
by means of an exclusive integrated value chain
 Digitization
revolutionizes the
agricultural
machinery industry
 Claas develops
electronics and
software expertise
and exclusifies its own
integrated solutions
 High price
enforcement
Example: Claas – Digital Farming
- 14 -
Enhancing of customer productivity
 Industrialization of
concrete construction
 Reduction of time
span till stripping the
formwork
 Reduction of
manufacturing time
 Optimization of
construction projects
(calculation, concrete
recopies, refinishing
work etc.)
Doka - Umdasch Venture, Concremote®
Market share and price premium through
horizontal and vertical integration
Rittal: Integrated, Digital Value Chain and Digital Twin
 Rittal enables with the
concept of an virtual
prototype and a
virtual twin a fully
digital engineering
 Automatization across
firms boundaries
 Result: Market share
and price premiums
against strong
competition
 First of choice within
the relevant set
Der Erfolg von IP wird im Markt entschieden
durch exklusive Wertschöpfung im Geschäftsmodell mit Apps
App
+
Maschine
Farm-
management
Produktivitäts
- Partner
App
+
Gehäuse
App
+
Brausen
Amaturen
Lifestyle
Well Being
App
+
Schalungs-
experten
Betonage-
experten
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
Ecosystem – Smart ProductionEcosystem – Digital Farming
Der Erfolg von IP wird im Markt entschieden
durch exklusive Wertschöpfung im Ecosystem
- 15 -
Ecosystem – Smart Cooking Ecosystem – digitale Baustelle
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
Identifikation kritischer IP-Positionen im Eco-System
© Operated by MHP – A Porsche Company | Wurzer & Kollegen
Besetzung von
relevanten
Werthebeln
mit IP
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
 Zweck
Wozu überhaupt IP-Design?
 Exklusiven Mehrwert sichern
 Kundennutzen sichern
 Merkmale
Wie wird IP-Design vom Markt her gedacht?
- 17 -
Fragen zum Thema IP-Design
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
Ziel von IP-Design:
Aufbau einer Mehrwertposition beim Kunden
- 18 -
Exklusivitätssphäre
Zahlungs-
bereitschaft
Markt / Kunde
Kundennutzen-
angebot
Wettbewerb
Der Wettbewerb
kann sein
Angebot nicht
mehr platzieren.
Der Kunde nutzt
exklusiv Ihr
Angebot.
Strategisches Verbieten
schafft exklusive
Marktpositionen für Sie.
Exklusivitätssphäre
 Basierend auf klarem Kundennutzen
 Langfristig haltbar
 Verteidigungsfähig (auch juristisch)
Ihr Angebot
Kundennutzen-
angebot
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
IP-Design entlang von Industrie 4.0
- 19 -
Physisches Produkt
Ebene 1
Sensor und Aktuator
Ebene 2
Konnektivität
Ebene 3
Analytik
Ebene 4
Digitaler Service
Ebene 5
Physische
Welt
Digitale
Welt
Quelle: Fleisch, E. / Weinberger, M. / Wortmann, F. (2015): Geschäftsmodelle im Internet der Dinge, in: zfbf, Dezember 2015, S. 444 – 464.
Digital
Global
Physisch
Lokal
Zahlungs-
bereitschaft
Kundennutzen-
angebot
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
IP-Design entlang von Industrie 4.0
- 20 -
Physisches Produkt
Ebene 1
Sensor und Aktuator
Ebene 2
Konnektivität
Ebene 3
Analytik
Ebene 4
Digitaler Service
Ebene 5
Physische
Welt
Digitale
Welt
Quelle: Fleisch, E. / Weinberger, M. / Wortmann, F. (2015): Geschäftsmodelle im Internet der Dinge, in: zfbf, Dezember 2015, S. 444 – 464.
Digital
Global
Physisch
Lokal
Zahlungs-
bereitschaft
Kundennutzen-
angebot
Digitales
Eco-System
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
IP-Design entlang von Industrie 4.0
- 21 -
Physisches Produkt
Ebene 1
Sensor und Aktuator
Ebene 2
Konnektivität
Ebene 3
Analytik
Ebene 4
Digitaler Service
Ebene 5
Physische
Welt
Digitale
Welt
Digital
Global
Physisch
Lokal
Quelle: Fleisch, E. / Weinberger, M. / Wortmann, F. (2015): Geschäftsmodelle im Internet der Dinge, in: zfbf, Dezember 2015, S. 444 – 464.
Zahlungs-
bereitschaft
Kundennutzen-
angebot
Niedrig Hoch
Wettbewerbsintensität und
–geschwindigkeit
Digitales
Eco-System
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
Eine wirksame IP-Strategie hat den
Kundennutzen im Fokus
- 22 -
IP als Rechtsinstrument:
„Warten auf Erfindungen“
IP als Instrument des Business Developments:
„Auf Bedarf gestalten“
Patentierte Funktionen Exklusives Geschäftsmodell
Exklusivitätssphäre
Kundennutzen-
angebot
Kunde / Markt Wettbewerb
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Digitales IP geht nicht von der Erfindung aus
- 23 -
Klassischer Weg Neue Denkrichtung für digitale Innovationen
Von der Erfindung zum Patent Von der gewünschten Exklusivität zum Patent
BISHER:
Erfindung des
Erfinder als Input
Exklusivitätssphäre für
das Geschäftsmodell
NEU: Exklusives
Geschäftsmodell
als Input
Innovation
Digitales IP sichert die Fähigkeit des Unternehmens
digitale Geschäftsmodelle umzusetzen
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
IP-Design bindet die Marktintelligenz und Digitalkompetenz
in Geschäftsmodelle ein
- 24 -
1. Risiken minimieren
>> IP <<
2. Imitation
unterdrücken
>> IP und F&E <<
3. Strategisches Verbieten
>> Marketing und
Produktmanagement <<
Betriebswirtschaftlicher
Ansatz:
Kostenvermeidung
Betriebswirtschaftlicher
Ansatz:
Marktanteilssicherung
Betriebswirtschaftlicher
Ansatz:
Premiumpreise
IP F&E
IP
IP PMMF&E
Kernelemente des IP-Designs:
• Einbindung der Marktintelligenz und
Digitalkompetenz
• IP von der Kundenentscheidung her denken
• In multidisziplinären Teams arbeiten
• In Geschäftsmodellen denken
• In Exklusivität und Verbietung denken
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
 Zweck
Wozu überhaupt eine IP-Design?
 Exklusiven Mehrwert sichern
 Kundennutzen sichern
 Merkmale
 Was kennzeichnet IP-Design Prozess?
 Kundennutzen als Inputgröße
 Einbinden der Marktintelligenz
 Synthetisches Erfinden auf Bedarf
 Ansatz
Methodik des IP-Designs
- 25 -
Fragen zum Thema IP-Design
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
Methodische Basis
Agile Projektgestaltung
*IP-FD - Intellectual Property Function Deployment: Korrelation von Kundennutzen und Realisierung (in Anlehnung an QFD)
2. Geschäftsmodell schützen1. Geschäftsmodell evaluieren
IP-Design
 Stakeholdergespräche und Erfassung von Informationen des
Unternehmens zu den Rahmenbedingungen des Projekts
(Geschäftsmodell, Eco-System, Geschäftsziele, Trends,
Wettbewerbsvorteile, Herausforderungen des Unternehmens)
 Beschreibung und Analyse der Anforderungen aus
Geschäftsmodelloptionen und Entwicklungen im Eco-System
 Verstehen der Kundenstrukturen und der jeweiligen
Kundennutzen (Customer Value Proposition)
 Entwurf einer 360° IP-Strategie mit den 4 Sektoren: Risiken
beherrschen, Imitation unterdrücken, Marktposition
gestalten und Alleinstellung vermitteln
 Erste Bestimmung der Geschäftsmodellelemente und
Priorisierung der Elemente mit höchstem
Differenzierungspotential und Zielbeitrag durch eine
Werthebelanalyse (Entscheidungsvorlage für Sprints / Planung
Sprint 1)
1. Zuordnung von Kundennutzen und Systemkomponenten im
Geschäftsmodellelement, Abbildung in der IP-FD*, Recherche in
der Patentliteratur und gemeinsame Bewertung
2. Erarbeitung und Auswahl der Alleinstellungsumgebungen sowie
Priorisierung und Ableitung der potentieller Alleinstellungskerne
für die ausgewählten Geschäftsmodellelemente
3. Recherche des bekannten und freien Lösungsraums in der
Patentliteratur und Auswahl geeigneter Alleinstellungskerne
4. Anpassung des Risikomanagements und der Kommunikation der
Alleinstellung für die ausgewählten Geschäftsmodellelemente
5. Überführung der Projektergebnisse in eine IP Roadmap und
Validierung der Wirkung des Geschäftsmodellelements im
Geschäftsmodell
6. Durchführung eines Sprint-Review/ Sprint-Planungs-Meetings:
Kontrolle der Prioritäten im Backlog, Update der IP-Zielmatrix,
Bestimmung weiterer Geschäftsmodellelemente
BeschreibungInitialisierung Planung
- 26 -
5
4
3
2
1
Sprint 1
90 Tage
6 5
4
3
2
1
Sprint 2
90 Tage
6
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
Schutz von digitalen Geschäftsmodellen
- 27 -
Digitaltechnologie
QUELLE: THEO GRÜNWALD, WURZER & KOLLEGEN 2019
• Ähnlichkeit der
Geschäftsmodellkonzepte führt
zur Rekombination von Lösungen
• Lösungen sind oft
branchenübergreifend und
möglicherweise patentiert
• Risiko von Patentverletzungen
steigt
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
1 2 2 3 3 3
2 3 2 1 2 3
Systemkomponente
Ebene 1 ▼
Systemkomponente
Ebene 3 ▼
v 1 4 3 9
v 2 8 6 18
Einschränkungen n 2 8 6 18
Bevorzugungen (z.B.
Sonderaufträge)
n 1 4 3 9
Regeln (z.B.Werkzeugwechsel) n 3 12 9 27
Schnittstelle n 3 6 12 9 27
v 3 18 12 9 18
n 3 18 12 9 18
verfügbare (rückverfolgbare)
Fehlerdaten
n 3 6 18 9
Selbstdiagnose v 3 6 12 9 27
Protokoll der Wechselintervalle n 3 18 12 9
Systemkomponenten
Systemkomponente
Ebene 2 ▼
selbständige Anmeldung des
Subsystems
zustandsbasierte Regelung
Verwaltung der
Gesamtverfügbarkeit
Identifikation Qualitätsdrift
Rückmeldung des Qualitätswertes
Regelsystem
Regelbasierte Steuerung
(Maschine/ System)
Qualitätsprüfung
Wartung Fernwartung / Ferndiagnose
Kundennutzen
◄Ressourcevorhanden(v)/zuentwickeln(n)
◄KompetitiverWertschöpfungsanteil
Priorität KN ►
Relevanz für Preisgestaltung ►
hoheMaschinenauslastung
Ausbringungsmenge
Flexibilität
Investitionsschutz
kostengünstigeFertigung
geringerAusschuß
Methodische Basis
Konzeption der IP-Strategie aus Ressourcensicht
Technische Perspektive
Markt-
perspektive
Die IP-FD (Intellectual Property Function Deployment)
integriert Markt- und Technikperspektive.
Ergebnisse
Methodik
 Bewertung der Patentaktivitäten der für die
Gestaltung des Kundennutzens relevanten
Wertschöpfungskomponenten und
Ressourcen
 Ableitung und Priorisierung der wichtigsten
Handlungsfelder für das IP Design
 Interviews zur Identifikation, Beschreibung
und Zuordnung der Systemkomponenten
(Technische Perspektive)
 Workshop zur Abbildung der System-
komponenten auf die Kundennutzen
(Marktperspektive) und Priorisierung
 Recherche der Suchfelder bzgl. der
Abdeckung durch Patente der Markt- und
Strukturwettbewerber
 Darstellung in einer transparenten Struktur
zur einfachen Anpassung an sich verändernde
Umweltbedingungen
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München- 29 -
IP-Design Development Framework
Generieren von Produktionsparametern
Qualitätskontrolle
Output
Garantierte Produktqualität
Datenmodell
Rohstoff
Datenmodell
Produktionsprozess
Beschreibungs- und Verarbeitungssystem
Verarbeitung
messtechnische
Datenerfassung
Produktions-Anlagen
Sensorik
XXX
XXX XXX
Berechnen der optimalen
Prozesseinstellung
Übertragung der
Prozesseinstellung
XXX XXX
Auswertung von
Sensordaten
Inline-Anpassung
Quellen
Datenmodell
Produkteigensch.
XXX
Rezepturen
Verknüpfungs-
vorschriften
Präferenzsystem
Priorisierung
Auswahlkriterien
Vermeidung von
Eingabefehlernmesstechnische
Datenerfassung Labor
XXX
XXX
XXX
messtechnische
Datenerfassung
Fremdanlagen
XXX
XXX XXXX
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München- 30 -
IP-Design Development Framework
Generieren von Produktionsparametern
Qualitätskontrolle
Output
Garantierte Produktqualität
Datenmodell
Rohstoff
Datenmodell
Produktionsprozess
Beschreibungs- und Verarbeitungssystem
Verarbeitung
messtechnische
Datenerfassung
Produktions-Anlagen
Sensorik
XXX
XXX XXX
Berechnen der optimalen
Prozesseinstellung
Übertragung der
Prozesseinstellung
XXX XXX
Auswertung von
Sensordaten
Inline-Anpassung
Quellen
Datenmodell
Produkteigensch.
XXX
Rezepturen
Simulation Präferenzsystem
Priorisierung
Auswahlkriterien
Vermeidung von
Eingabefehlernmesstechnische
Datenerfassung Labor
Qualitätsziele
XXX
XXX
messtechnische
Datenerfassung
Fremdanlagen
XXX
XXX XXXX
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
 Zweck
Wozu überhaupt eine IP-Design?
 Exklusiven Mehrwert sichern
 Kundennutzen sichern
 Merkmale
 Was kennzeichnet IP-Design Prozess?
 Kundennutzen als Inputgröße
 Einbinden der Marktintelligenz
 Synthetisches Erfinden auf Bedarf
 Ansatz
 Methodik des IP-Designs
 DIN 77006
Ausführungsnorm der ISO9001:2015
für die Qualität im IP-Management
- 31 -
Fragen zum Thema IP-Design
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München32
Eine DIN zur Wahrung der Chancen und Minimierung
der Risiken von IP in der Digitalisierung
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
Sicherstellung IP-bezogener Compliance
• Mit der DIN 77006 als Ausführungsnorm
der DIN/ISO 9001 wird der Industrie ein
Leitfaden zur Verfügung gestellt, der es
ermöglicht die Qualität der eigenen IP-
Arbeit an das betriebene
Geschäftsmodell anzupassen.
• Damit soll die Konformität des Umgangs
mit geistigem Eigentum sichergestellt
werden, um auch in digitalen Umfeldern
die eigenen Geschäftschancen zu sichern
und die Ausübungsfreiheit zu erhalten.
- 33 -
DIN-Normenausschuss Dienstleistungen (NADL)
NA 159-01-27 AA
N 69DIN e. V. · 10772 Berlin
An die Mitarbeiter des
NA 159-01-27 AA
„Qualität im Intellectual Property Management“
Unser Zeichen: sha/kri/rht
Name: Andreas Schleifer
Telefon: +49 30 2601-2024
Fax: +49 30 2601-4 2024
E-Mail: andreas.schleifer@din.de
Internet: www.din.de
Datum: 2019-04-08
Bearbeiterwechsel im NA 159-01-27 AA „Qualität im Intellectual Property Management“
Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten Sie darüber informieren, dass Herr Marco Frohnert neue Aufgaben außerhalb von DIN
übernommen hat.
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
ISO 9001
• Die ISO 9001 Familie beschreibt die Qualitätsnormen im Management in den Unterkategorien:
Kontext der Organisation, Führung, Planung, Unternehmen, Leistungsbewertung, Support und
Verbesserung
• Das Qualitätsmanagement für ein modernes IP-Management wird nun durch die DIN 77006
beschrieben und schließt die Regulierungslücke im IP-Bereich
34
ISO 9001
SupportLeistungsbewertung Verbesserung IP
Kontext der
Organisation
Führung Planung Unternehmen
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
Prozessorientierung der DIN 77006
Qualität im IP-Management bezieht sich auf die Prozesse
zur Erzeugung der Ergebnisse des IP-Managements in der
Organisation
… auf IP-Managementprozesse als Teil des
Wertschöpfungsprozesses
… auf den Umgang mit IP und dessen Wechselwirkung
mit den Geschäftszielen
… auf einen kontinuierlicher Verbesserungsprozess
… unter Einbindung aller relevanten Stakeholder der
verschiedenen Funktionsbereiche und
IP-
Verteidigung
IP-
Transaktion
IP-Reporting
IP-Durch-
setzung
IP-Adminis-
tration
IP-
Generierung
Führung,
Politik und
Strategie
Planung,
Umgang mit
Chancen und
Risiken
IP-Bewusst-
seinsbildung
- 35 -
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
IP-Strategie
Beschreibung von Zielen und Wege, abgeleitet aus dem
Geschäftsmodel
Bestimmung des notwendigen IP-Bedarfs
Strategieoptionen und Ableitung notwendiger Maßnahmen zur
Nutzung von IP
Darstellung der notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen
Aufzeigen organisatorischer Rahmenbedingungen zur Umsetzung der
IP-Strategie
• Identifikation von IP-Bedarf für Innovation oder Geschäftsmodell
• Bewertung eigener IP-Aktivitäten und Wettbewerbsleistungen des
Wirtschaftsbetriebs
• Identifizierung, Beobachtung und Bewertung von potentiellen
Partnern, Wettbewerbern, sowie deren IP-Aktivitäten und daraus
resultierenden Alleinstellungsmerkmalen
• Entwicklung von IP Strategien ausgerichtet auf die strategischen
Ziele des Wirtschaftsbetriebes unter Berücksichtigung des
Wettbewerbsumfelds
- 36 -
Beispiele für Prozesse
Prozessziele
IP-
Verteidigung
IP-
Transaktion
IP-Reporting
IP-Durch-
setzung
IP-Adminis-
tration
IP-
Generierung
Führung,
Politik und
Strategie
Planung,
Umgang mit
Chancen und
Risiken
IP-Bewusst-
seinsbildung
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
IP-Risikomanagement
Erkennen von Gefährdungslagen durch fremdes und eigenes IP
Einschätzung der identifizierten Risiken
Festlegung von Maßnahmen zur Risikobeherrschung und zur
Vermeidung von wirtschaftlichen Schaden
Sicherstellen der eigenen Handlungsfreiheit
• Erkennen / Vermeiden von Verletzungsrisiken
• Sicherstellen der Ausübungsfreiheit (FTO)
• Überwachung der IP Aktivitäten Dritter
• Entwicklungsbegleitende Prüfung auf Verletzung von Schutzrechten
Dritter
• Kontinuierliches Prüfen von Produkten / Dienstleistungen und
Geschäftsmodellen auf Verletzung von Schutzrechten Dritter während
des Lebenszykluses
• Überwachen / Bewerten der Erreichbarkeit gewünschter
Exklusivitätspositionen aus der IP-Strategie
• Empfehlung von Maßnahmen zur Beherrschung der IP-Risiken und
Herbeiführen von Entscheidungen der Stakeholder
• Dokumentation der Risikobewertung
- 37 -
Beispiele für Prozesse
Prozessziele
IP-
Verteidigung
IP-
Transaktion
IP-Reporting
IP-Durch-
setzung
IP-Adminis-
tration
IP-
Generierung
Führung,
Politik und
Strategie
Planung,
Umgang mit
Chancen und
Risiken
IP-Bewusst-
seinsbildung
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München
Das PDCA-Prinzip
(planen, durchführen, prüfen, handeln)
38
• Plan: Festlegung von Zielen und
Maßnahmen zur Zielerreichung auf
Basis der Ausgangslage.
• Do: Umsetzung der Maßnahmen.
• Check: Überprüfung der Wirksamkeit
von umgesetzten Maßnahmen z.B.
mittels Kennzahlen und Indikatoren,
um festzustellen, inwieweit die Ziele
erreicht werden konnten.
• Act: Handlungsbedarf bezüglich der
Abweichungen identifizieren, damit im
nächsten Planungsschritt die
Maßnahmen zur Zielerreichung
angepasst werden.
© 2019 WURZER & KOLLEGEN, München- 39 -
Where you find us...
WURZER & KOLLEGEN GmbH
Thalkirchner Straße 2
80337 München
Tel +49 (0)89 / 74 63 92 - 0
Fax +49 (0)89 / 74 63 92 - 60
E-Mail alexander.wurzer@wurzer-kollegen.de
http://www.wurzer-kollegen.de
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IP-Design - Wie schütze ich (m)einen Markt?

  • 1. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München IP-Design „Wie schütze ich (m)einen Markt?“ - 1 - © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München Herbstsitzung der Bezirksgruppe Bayern des Verbandes der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. 16.10.2019 Wolfgang Berres
  • 2. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München- 2 - CEIPI: Center for International Intellectual Property Studies CEIPI ist ein europäisches Exzellenzzentrum für geistiges Eigentum und internationales Ausbildungs- und Forschungszentrum für IP Das zentrale europäische Ausbildungszentrum für zugelassene Vertreter am EPO Ein Institut an der Rechtsfakultät der Exzellenzuniversität Strasbourg 1.200+ pro Jahr Teilnehmer an den CEIPI-Ausbildungsprogrammen Die europäischen IP-Institutionen führen das Executive Board TOP 50 Global Think TankAusbildung in 36 Europäischen Städten
  • 3. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München Deutsches Institut für Erfindungswesen e.V. Supervisory Board for Graduate School Electing Body of oldest German Innovation Award “Dieselmedaille” German Hightech Industry: 1 Mio. Jobs and 200 Billion Revenues Current research projects Nora Rehámová (CZE)  Data driven Business Models in Healthcare and its regulation limits Alexandre Pourrier (F)  IP Strategies for Predictive Maintenance Services Faisal Abdulla AlHmoudi (UAE)  Quality in IP Management and IP Compliance Dr. Martin Wilming (CH)  Patent Strategies for AI Technologies Dr. Frederik Golks (D)  Protection of digital business models with digital patents Moritz Breitanbach (D)  Characterization of digital patents Dieselkuratorium
  • 4. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München © D.I.E. e.V. MIPLM Best Practice Fallstudien Download unter: https://www.i3pm.org/case-studies-miplm.html - 4 -
  • 5. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München- 5 - Wie verändert sich mein Markt und was kann ich tun um meine Exklusivposition zu schützen? • Veränderung bestehender Geschäftsmodelle • Neue (digitale) Geschäftsmodelle bzw. Geschäftsmodellelemente • Aufbau von digitalen Plattformen • Disruption des Geschäftsmodells Customer Journey Technologien GeschäftsmodelleEcosystem • Neue Kunden • Neue Touchpoints • Neue Kundenkommunikation und – interaktion mit APPs • Veränderung des Eco-Systems, z.B. Neue Standards, Vorgaben, Regeln • Einbeziehung neuer Eco-System- Teilnehmer • Verbindung von Eco-Systemen (z.B. Umweltschutz, Recycling) • Weiterentwicklungen von bestehenden Technologien • Berücksichtigung neuer Technologien • Disruptive Technologien Perspektiven des Schutzes von exklusiven Unternehmenspositionen
  • 6. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München- 6 - Steigende Komplexität im IP-Management
  • 7. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München- 7 - Steigende Komplexität im IP-Management Foto: www.idoc.eu
  • 8. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München8 Anmeldeentwicklung Digitalpatente QUELLE: 2017, PATENTS AND THE FOURTH INDUSTRIAL REVOLUTION, EPO
  • 9. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München Sich nicht darum kümmern ist gefährlich! QUELLE: US PATENT LITIGATION TRENDS IN CLOUD COMPUTING, IPLYTICS - 9 -
  • 10. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München In Geschäftsmodellen denken Vom Kunden her denken Silodenken überwinden Schneller und agiler denken - 10 - Herausforderung Digitalisierung und IP-Design IP-Design als Führungsinstrument: Chancen aus der digitalen Komplexität
  • 11. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München  Zweck Wozu überhaupt IP-Design?  Exklusiven Mehrwert sichern  Kundennutzen sichern  Merkmale Wie wird IP-Design vom Markt her gedacht? - 11 - Fragen zum Thema IP-Design
  • 12. © 2018 WURZER & KOLLEGEN, München Marktdominanz und Preisdurchsetzung durch exklusive integrierte Wertschöpfungskette  Digitalisierung revolutioniert die Landmaschinen- industrie  Claas entwickelt Elektronik- und Softwareexpertise und macht eigne integrierte Lösungen exklusiv  Hohe Preisdurch- setzung Claas + 365 FarmNet: Von der digitalen Maschine zum Eco-System Der Erfolg von IP wird im Markt entschieden durch exklusive Wertschöpfung im Geschäftsmodell - 12 - Marktanteil und Preisdurchsetzung durch horizontale und vertikale Integration Rittal Integrierte, digitale Wertschöpfungskette  Rittal ermöglicht mit dem Konzept des virtuellen Prototyps die digitale Durch- gängikeit des Engineering  Firmenübergreifende Automatisierung  Ergebnis: Marktanteil und Premiumpreis- durchsetzung: Produktivitätssteigerung beim Kunden  Industrialisierung des Betonbaus  Reduzierung der Ausschalzeit von 7 auf 3 Tage  Verkürzung der Bauzeit  Optimierung von Bauprojekte (Kalkulation, Betonrezepturen, Nacharbeiten etc.) Doka - Umdasch Venture, Concremote® Besetzung eines neuen Marktsegments mit Preispremium Beispiel: Hansgrohe Raintunes  Agile Produkt- entwicklung entlang von Use Cases und Customer Journey  IP-Design integriert in das Geschäfts- modellentwicklung  Absatz in Hotel- ketten, Freizeitparks  Hohe Alleinstellung und Bedeutungs- wandel beim Kunden
  • 13. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München Besetzung eines neuen Marktsegments mit Preispremium Beispiel: Hansgrohe Raintunes  Agile Produkt- entwicklung entlang von Use Cases und Customer Journey  IP-Design integriert in das Geschäfts- modellentwicklung  Absatz in Hotel- ketten, Freizeitparks  Hohe Alleinstellung und Bedeutungs- wandel beim Kunden Market dominance and price enforcement by means of an exclusive integrated value chain  Digitization revolutionizes the agricultural machinery industry  Claas develops electronics and software expertise and exclusifies its own integrated solutions  High price enforcement Example: Claas – Digital Farming - 13 - Enhancing of customer productivity  Industrialization of concrete construction  Reduction of time span till stripping the formwork  Reduction of manufacturing time  Optimization of construction projects (calculation, concrete recopies, refinishing work etc.) Doka - Umdasch Venture, Concremote® Market share and price premium through horizontal and vertical integration Rittal: Integrated, Digital Value Chain and Digital Twin  Rittal enables with the concept of an virtual prototype and a virtual twin a fully digital engineering  Automatization across firms boundaries  Result: Market share and price premiums against strong competition  First of choice within the relevant set Maschine Brausen Amaturen Produktivitäts- Partner Farm- management Gehäuse Lifestyle Well Being Schalungs- experten Betonage- experten Der Erfolg von IP wird im Markt entschieden durch exklusive Wertschöpfung im Geschäftsmodell
  • 14. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München Besetzung eines neuen Marktsegments mit Preispremium Beispiel: Hansgrohe Raintunes  Agile Produkt- entwicklung entlang von Use Cases und Customer Journey  IP-Design integriert in das Geschäfts- modellentwicklung  Absatz in Hotel- ketten, Freizeitparks  Hohe Alleinstellung und Bedeutungs- wandel beim Kunden Market dominance and price enforcement by means of an exclusive integrated value chain  Digitization revolutionizes the agricultural machinery industry  Claas develops electronics and software expertise and exclusifies its own integrated solutions  High price enforcement Example: Claas – Digital Farming - 14 - Enhancing of customer productivity  Industrialization of concrete construction  Reduction of time span till stripping the formwork  Reduction of manufacturing time  Optimization of construction projects (calculation, concrete recopies, refinishing work etc.) Doka - Umdasch Venture, Concremote® Market share and price premium through horizontal and vertical integration Rittal: Integrated, Digital Value Chain and Digital Twin  Rittal enables with the concept of an virtual prototype and a virtual twin a fully digital engineering  Automatization across firms boundaries  Result: Market share and price premiums against strong competition  First of choice within the relevant set Der Erfolg von IP wird im Markt entschieden durch exklusive Wertschöpfung im Geschäftsmodell mit Apps App + Maschine Farm- management Produktivitäts - Partner App + Gehäuse App + Brausen Amaturen Lifestyle Well Being App + Schalungs- experten Betonage- experten
  • 15. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München Ecosystem – Smart ProductionEcosystem – Digital Farming Der Erfolg von IP wird im Markt entschieden durch exklusive Wertschöpfung im Ecosystem - 15 - Ecosystem – Smart Cooking Ecosystem – digitale Baustelle
  • 16. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München Identifikation kritischer IP-Positionen im Eco-System © Operated by MHP – A Porsche Company | Wurzer & Kollegen Besetzung von relevanten Werthebeln mit IP
  • 17. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München  Zweck Wozu überhaupt IP-Design?  Exklusiven Mehrwert sichern  Kundennutzen sichern  Merkmale Wie wird IP-Design vom Markt her gedacht? - 17 - Fragen zum Thema IP-Design
  • 18. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München Ziel von IP-Design: Aufbau einer Mehrwertposition beim Kunden - 18 - Exklusivitätssphäre Zahlungs- bereitschaft Markt / Kunde Kundennutzen- angebot Wettbewerb Der Wettbewerb kann sein Angebot nicht mehr platzieren. Der Kunde nutzt exklusiv Ihr Angebot. Strategisches Verbieten schafft exklusive Marktpositionen für Sie. Exklusivitätssphäre  Basierend auf klarem Kundennutzen  Langfristig haltbar  Verteidigungsfähig (auch juristisch) Ihr Angebot Kundennutzen- angebot
  • 19. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München IP-Design entlang von Industrie 4.0 - 19 - Physisches Produkt Ebene 1 Sensor und Aktuator Ebene 2 Konnektivität Ebene 3 Analytik Ebene 4 Digitaler Service Ebene 5 Physische Welt Digitale Welt Quelle: Fleisch, E. / Weinberger, M. / Wortmann, F. (2015): Geschäftsmodelle im Internet der Dinge, in: zfbf, Dezember 2015, S. 444 – 464. Digital Global Physisch Lokal Zahlungs- bereitschaft Kundennutzen- angebot
  • 20. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München IP-Design entlang von Industrie 4.0 - 20 - Physisches Produkt Ebene 1 Sensor und Aktuator Ebene 2 Konnektivität Ebene 3 Analytik Ebene 4 Digitaler Service Ebene 5 Physische Welt Digitale Welt Quelle: Fleisch, E. / Weinberger, M. / Wortmann, F. (2015): Geschäftsmodelle im Internet der Dinge, in: zfbf, Dezember 2015, S. 444 – 464. Digital Global Physisch Lokal Zahlungs- bereitschaft Kundennutzen- angebot Digitales Eco-System
  • 21. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München IP-Design entlang von Industrie 4.0 - 21 - Physisches Produkt Ebene 1 Sensor und Aktuator Ebene 2 Konnektivität Ebene 3 Analytik Ebene 4 Digitaler Service Ebene 5 Physische Welt Digitale Welt Digital Global Physisch Lokal Quelle: Fleisch, E. / Weinberger, M. / Wortmann, F. (2015): Geschäftsmodelle im Internet der Dinge, in: zfbf, Dezember 2015, S. 444 – 464. Zahlungs- bereitschaft Kundennutzen- angebot Niedrig Hoch Wettbewerbsintensität und –geschwindigkeit Digitales Eco-System
  • 22. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München Eine wirksame IP-Strategie hat den Kundennutzen im Fokus - 22 - IP als Rechtsinstrument: „Warten auf Erfindungen“ IP als Instrument des Business Developments: „Auf Bedarf gestalten“ Patentierte Funktionen Exklusives Geschäftsmodell Exklusivitätssphäre Kundennutzen- angebot Kunde / Markt Wettbewerb
  • 23. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München Digitales IP geht nicht von der Erfindung aus - 23 - Klassischer Weg Neue Denkrichtung für digitale Innovationen Von der Erfindung zum Patent Von der gewünschten Exklusivität zum Patent BISHER: Erfindung des Erfinder als Input Exklusivitätssphäre für das Geschäftsmodell NEU: Exklusives Geschäftsmodell als Input Innovation Digitales IP sichert die Fähigkeit des Unternehmens digitale Geschäftsmodelle umzusetzen
  • 24. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München IP-Design bindet die Marktintelligenz und Digitalkompetenz in Geschäftsmodelle ein - 24 - 1. Risiken minimieren >> IP << 2. Imitation unterdrücken >> IP und F&E << 3. Strategisches Verbieten >> Marketing und Produktmanagement << Betriebswirtschaftlicher Ansatz: Kostenvermeidung Betriebswirtschaftlicher Ansatz: Marktanteilssicherung Betriebswirtschaftlicher Ansatz: Premiumpreise IP F&E IP IP PMMF&E Kernelemente des IP-Designs: • Einbindung der Marktintelligenz und Digitalkompetenz • IP von der Kundenentscheidung her denken • In multidisziplinären Teams arbeiten • In Geschäftsmodellen denken • In Exklusivität und Verbietung denken
  • 25. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München  Zweck Wozu überhaupt eine IP-Design?  Exklusiven Mehrwert sichern  Kundennutzen sichern  Merkmale  Was kennzeichnet IP-Design Prozess?  Kundennutzen als Inputgröße  Einbinden der Marktintelligenz  Synthetisches Erfinden auf Bedarf  Ansatz Methodik des IP-Designs - 25 - Fragen zum Thema IP-Design
  • 26. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München Methodische Basis Agile Projektgestaltung *IP-FD - Intellectual Property Function Deployment: Korrelation von Kundennutzen und Realisierung (in Anlehnung an QFD) 2. Geschäftsmodell schützen1. Geschäftsmodell evaluieren IP-Design  Stakeholdergespräche und Erfassung von Informationen des Unternehmens zu den Rahmenbedingungen des Projekts (Geschäftsmodell, Eco-System, Geschäftsziele, Trends, Wettbewerbsvorteile, Herausforderungen des Unternehmens)  Beschreibung und Analyse der Anforderungen aus Geschäftsmodelloptionen und Entwicklungen im Eco-System  Verstehen der Kundenstrukturen und der jeweiligen Kundennutzen (Customer Value Proposition)  Entwurf einer 360° IP-Strategie mit den 4 Sektoren: Risiken beherrschen, Imitation unterdrücken, Marktposition gestalten und Alleinstellung vermitteln  Erste Bestimmung der Geschäftsmodellelemente und Priorisierung der Elemente mit höchstem Differenzierungspotential und Zielbeitrag durch eine Werthebelanalyse (Entscheidungsvorlage für Sprints / Planung Sprint 1) 1. Zuordnung von Kundennutzen und Systemkomponenten im Geschäftsmodellelement, Abbildung in der IP-FD*, Recherche in der Patentliteratur und gemeinsame Bewertung 2. Erarbeitung und Auswahl der Alleinstellungsumgebungen sowie Priorisierung und Ableitung der potentieller Alleinstellungskerne für die ausgewählten Geschäftsmodellelemente 3. Recherche des bekannten und freien Lösungsraums in der Patentliteratur und Auswahl geeigneter Alleinstellungskerne 4. Anpassung des Risikomanagements und der Kommunikation der Alleinstellung für die ausgewählten Geschäftsmodellelemente 5. Überführung der Projektergebnisse in eine IP Roadmap und Validierung der Wirkung des Geschäftsmodellelements im Geschäftsmodell 6. Durchführung eines Sprint-Review/ Sprint-Planungs-Meetings: Kontrolle der Prioritäten im Backlog, Update der IP-Zielmatrix, Bestimmung weiterer Geschäftsmodellelemente BeschreibungInitialisierung Planung - 26 - 5 4 3 2 1 Sprint 1 90 Tage 6 5 4 3 2 1 Sprint 2 90 Tage 6
  • 27. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München Schutz von digitalen Geschäftsmodellen - 27 - Digitaltechnologie QUELLE: THEO GRÜNWALD, WURZER & KOLLEGEN 2019 • Ähnlichkeit der Geschäftsmodellkonzepte führt zur Rekombination von Lösungen • Lösungen sind oft branchenübergreifend und möglicherweise patentiert • Risiko von Patentverletzungen steigt
  • 28. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München 1 2 2 3 3 3 2 3 2 1 2 3 Systemkomponente Ebene 1 ▼ Systemkomponente Ebene 3 ▼ v 1 4 3 9 v 2 8 6 18 Einschränkungen n 2 8 6 18 Bevorzugungen (z.B. Sonderaufträge) n 1 4 3 9 Regeln (z.B.Werkzeugwechsel) n 3 12 9 27 Schnittstelle n 3 6 12 9 27 v 3 18 12 9 18 n 3 18 12 9 18 verfügbare (rückverfolgbare) Fehlerdaten n 3 6 18 9 Selbstdiagnose v 3 6 12 9 27 Protokoll der Wechselintervalle n 3 18 12 9 Systemkomponenten Systemkomponente Ebene 2 ▼ selbständige Anmeldung des Subsystems zustandsbasierte Regelung Verwaltung der Gesamtverfügbarkeit Identifikation Qualitätsdrift Rückmeldung des Qualitätswertes Regelsystem Regelbasierte Steuerung (Maschine/ System) Qualitätsprüfung Wartung Fernwartung / Ferndiagnose Kundennutzen ◄Ressourcevorhanden(v)/zuentwickeln(n) ◄KompetitiverWertschöpfungsanteil Priorität KN ► Relevanz für Preisgestaltung ► hoheMaschinenauslastung Ausbringungsmenge Flexibilität Investitionsschutz kostengünstigeFertigung geringerAusschuß Methodische Basis Konzeption der IP-Strategie aus Ressourcensicht Technische Perspektive Markt- perspektive Die IP-FD (Intellectual Property Function Deployment) integriert Markt- und Technikperspektive. Ergebnisse Methodik  Bewertung der Patentaktivitäten der für die Gestaltung des Kundennutzens relevanten Wertschöpfungskomponenten und Ressourcen  Ableitung und Priorisierung der wichtigsten Handlungsfelder für das IP Design  Interviews zur Identifikation, Beschreibung und Zuordnung der Systemkomponenten (Technische Perspektive)  Workshop zur Abbildung der System- komponenten auf die Kundennutzen (Marktperspektive) und Priorisierung  Recherche der Suchfelder bzgl. der Abdeckung durch Patente der Markt- und Strukturwettbewerber  Darstellung in einer transparenten Struktur zur einfachen Anpassung an sich verändernde Umweltbedingungen
  • 29. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München- 29 - IP-Design Development Framework Generieren von Produktionsparametern Qualitätskontrolle Output Garantierte Produktqualität Datenmodell Rohstoff Datenmodell Produktionsprozess Beschreibungs- und Verarbeitungssystem Verarbeitung messtechnische Datenerfassung Produktions-Anlagen Sensorik XXX XXX XXX Berechnen der optimalen Prozesseinstellung Übertragung der Prozesseinstellung XXX XXX Auswertung von Sensordaten Inline-Anpassung Quellen Datenmodell Produkteigensch. XXX Rezepturen Verknüpfungs- vorschriften Präferenzsystem Priorisierung Auswahlkriterien Vermeidung von Eingabefehlernmesstechnische Datenerfassung Labor XXX XXX XXX messtechnische Datenerfassung Fremdanlagen XXX XXX XXXX
  • 30. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München- 30 - IP-Design Development Framework Generieren von Produktionsparametern Qualitätskontrolle Output Garantierte Produktqualität Datenmodell Rohstoff Datenmodell Produktionsprozess Beschreibungs- und Verarbeitungssystem Verarbeitung messtechnische Datenerfassung Produktions-Anlagen Sensorik XXX XXX XXX Berechnen der optimalen Prozesseinstellung Übertragung der Prozesseinstellung XXX XXX Auswertung von Sensordaten Inline-Anpassung Quellen Datenmodell Produkteigensch. XXX Rezepturen Simulation Präferenzsystem Priorisierung Auswahlkriterien Vermeidung von Eingabefehlernmesstechnische Datenerfassung Labor Qualitätsziele XXX XXX messtechnische Datenerfassung Fremdanlagen XXX XXX XXXX
  • 31. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München  Zweck Wozu überhaupt eine IP-Design?  Exklusiven Mehrwert sichern  Kundennutzen sichern  Merkmale  Was kennzeichnet IP-Design Prozess?  Kundennutzen als Inputgröße  Einbinden der Marktintelligenz  Synthetisches Erfinden auf Bedarf  Ansatz  Methodik des IP-Designs  DIN 77006 Ausführungsnorm der ISO9001:2015 für die Qualität im IP-Management - 31 - Fragen zum Thema IP-Design
  • 32. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München32 Eine DIN zur Wahrung der Chancen und Minimierung der Risiken von IP in der Digitalisierung
  • 33. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München Sicherstellung IP-bezogener Compliance • Mit der DIN 77006 als Ausführungsnorm der DIN/ISO 9001 wird der Industrie ein Leitfaden zur Verfügung gestellt, der es ermöglicht die Qualität der eigenen IP- Arbeit an das betriebene Geschäftsmodell anzupassen. • Damit soll die Konformität des Umgangs mit geistigem Eigentum sichergestellt werden, um auch in digitalen Umfeldern die eigenen Geschäftschancen zu sichern und die Ausübungsfreiheit zu erhalten. - 33 - DIN-Normenausschuss Dienstleistungen (NADL) NA 159-01-27 AA N 69DIN e. V. · 10772 Berlin An die Mitarbeiter des NA 159-01-27 AA „Qualität im Intellectual Property Management“ Unser Zeichen: sha/kri/rht Name: Andreas Schleifer Telefon: +49 30 2601-2024 Fax: +49 30 2601-4 2024 E-Mail: andreas.schleifer@din.de Internet: www.din.de Datum: 2019-04-08 Bearbeiterwechsel im NA 159-01-27 AA „Qualität im Intellectual Property Management“ Sehr geehrte Damen und Herren, wir möchten Sie darüber informieren, dass Herr Marco Frohnert neue Aufgaben außerhalb von DIN übernommen hat.
  • 34. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München ISO 9001 • Die ISO 9001 Familie beschreibt die Qualitätsnormen im Management in den Unterkategorien: Kontext der Organisation, Führung, Planung, Unternehmen, Leistungsbewertung, Support und Verbesserung • Das Qualitätsmanagement für ein modernes IP-Management wird nun durch die DIN 77006 beschrieben und schließt die Regulierungslücke im IP-Bereich 34 ISO 9001 SupportLeistungsbewertung Verbesserung IP Kontext der Organisation Führung Planung Unternehmen
  • 35. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München Prozessorientierung der DIN 77006 Qualität im IP-Management bezieht sich auf die Prozesse zur Erzeugung der Ergebnisse des IP-Managements in der Organisation … auf IP-Managementprozesse als Teil des Wertschöpfungsprozesses … auf den Umgang mit IP und dessen Wechselwirkung mit den Geschäftszielen … auf einen kontinuierlicher Verbesserungsprozess … unter Einbindung aller relevanten Stakeholder der verschiedenen Funktionsbereiche und IP- Verteidigung IP- Transaktion IP-Reporting IP-Durch- setzung IP-Adminis- tration IP- Generierung Führung, Politik und Strategie Planung, Umgang mit Chancen und Risiken IP-Bewusst- seinsbildung - 35 -
  • 36. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München IP-Strategie Beschreibung von Zielen und Wege, abgeleitet aus dem Geschäftsmodel Bestimmung des notwendigen IP-Bedarfs Strategieoptionen und Ableitung notwendiger Maßnahmen zur Nutzung von IP Darstellung der notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen Aufzeigen organisatorischer Rahmenbedingungen zur Umsetzung der IP-Strategie • Identifikation von IP-Bedarf für Innovation oder Geschäftsmodell • Bewertung eigener IP-Aktivitäten und Wettbewerbsleistungen des Wirtschaftsbetriebs • Identifizierung, Beobachtung und Bewertung von potentiellen Partnern, Wettbewerbern, sowie deren IP-Aktivitäten und daraus resultierenden Alleinstellungsmerkmalen • Entwicklung von IP Strategien ausgerichtet auf die strategischen Ziele des Wirtschaftsbetriebes unter Berücksichtigung des Wettbewerbsumfelds - 36 - Beispiele für Prozesse Prozessziele IP- Verteidigung IP- Transaktion IP-Reporting IP-Durch- setzung IP-Adminis- tration IP- Generierung Führung, Politik und Strategie Planung, Umgang mit Chancen und Risiken IP-Bewusst- seinsbildung
  • 37. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München IP-Risikomanagement Erkennen von Gefährdungslagen durch fremdes und eigenes IP Einschätzung der identifizierten Risiken Festlegung von Maßnahmen zur Risikobeherrschung und zur Vermeidung von wirtschaftlichen Schaden Sicherstellen der eigenen Handlungsfreiheit • Erkennen / Vermeiden von Verletzungsrisiken • Sicherstellen der Ausübungsfreiheit (FTO) • Überwachung der IP Aktivitäten Dritter • Entwicklungsbegleitende Prüfung auf Verletzung von Schutzrechten Dritter • Kontinuierliches Prüfen von Produkten / Dienstleistungen und Geschäftsmodellen auf Verletzung von Schutzrechten Dritter während des Lebenszykluses • Überwachen / Bewerten der Erreichbarkeit gewünschter Exklusivitätspositionen aus der IP-Strategie • Empfehlung von Maßnahmen zur Beherrschung der IP-Risiken und Herbeiführen von Entscheidungen der Stakeholder • Dokumentation der Risikobewertung - 37 - Beispiele für Prozesse Prozessziele IP- Verteidigung IP- Transaktion IP-Reporting IP-Durch- setzung IP-Adminis- tration IP- Generierung Führung, Politik und Strategie Planung, Umgang mit Chancen und Risiken IP-Bewusst- seinsbildung
  • 38. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München Das PDCA-Prinzip (planen, durchführen, prüfen, handeln) 38 • Plan: Festlegung von Zielen und Maßnahmen zur Zielerreichung auf Basis der Ausgangslage. • Do: Umsetzung der Maßnahmen. • Check: Überprüfung der Wirksamkeit von umgesetzten Maßnahmen z.B. mittels Kennzahlen und Indikatoren, um festzustellen, inwieweit die Ziele erreicht werden konnten. • Act: Handlungsbedarf bezüglich der Abweichungen identifizieren, damit im nächsten Planungsschritt die Maßnahmen zur Zielerreichung angepasst werden.
  • 39. © 2019 WURZER & KOLLEGEN, München- 39 - Where you find us... WURZER & KOLLEGEN GmbH Thalkirchner Straße 2 80337 München Tel +49 (0)89 / 74 63 92 - 0 Fax +49 (0)89 / 74 63 92 - 60 E-Mail alexander.wurzer@wurzer-kollegen.de http://www.wurzer-kollegen.de Follow us on: http://ipforbusiness.org/

Editor's Notes

  1. IP-Design wird dazu verwendet, um Mehrwertpositionen exklusiv zu machen – insbesondere bei digitalen Geschäftsmodellen gelingt so auch der Schutz des Geschäftsmodells. IP Design liefert keine Innovation – IP optimiert die Rendite von Innovation.
  2. Digitalisierung als Begriff für die Veränderungen ist eigentlich ein nichtssagender (deutscher) Begriff, Besser IoT Steigerung davon ist die „digitale Transformation“ des Unternehmens, insbesondere wenn das der Überbegriff für eine schon lange geplante und notwendige Überarbeitung der IT-Infrastruktur bedeutet Wir denken in 4 Grundkonzepten Das wichtigste ist den kunden zu kennen und zu verstehen: wer ist der Entscheider, wird er Influencer; Touchpoints kommen aus der Analyse der Kaufentscheidung, aber man muss darüber hinaus an die Nutzung etc. denken (z.B. Navi) Focus der Unternehmen insbesondere wenn es um den schutz der eigenen Marktposition geht, liegt auf der Technologie In einem Geschäftsmodell zu verharren kann sehr gefährlich sein. Das merken gerade viele Zulieferer in der autoindustrie Analyse des Eco-System bringt einen auf die richtige Flughöhe der Betrachtung
  3. Komplexes Produkt – ca. 500 Patente
  4. 25000 Patente SEP bei 5G
  5. Auch die Patentwelt verändert sich deutlich: Erhöhte Komplexität durch Standards (>25.000 als standardessentiell deklarierte Patente für 5G, Iplytics.com) Keine IPC Klassifizierung für Digitalpatente
  6. Erhöhte Komplexität durch Standards (>25.000 als standardessentiell deklarierte Patente für 5G, Iplytics.com) Keine IPC Klassifizierung für Digitalpatente
  7. IP-Design, also die aktive und zielgerichtete Gestaltung von IP, ist sowohl Führungsinstrument in der Geschäftsmodell- und Technologieentwicklung als auch ein Instrument des strategischen Marketing. IP Design erfordert und fördert gleichzeitig die Überwindung interner Barrieren. IP-design hilft die komplexität der Anforderungen der digitalen Transformation zu systematisieren und relevante Werthebel zu bestimmen
  8. Zunächst einmal reden wir über Geschäftsmodelle bzw. Elemente von Geschäftsmodellen die rekombinant zu Geschäftsmodellen zusammengefügt werden können. - Wilo: Hocheffizienzpumpen arbeiten i.d.R. nicht im Hocheffizienzpunkt, weil sie programmiert werden müssen und der Installateur die Daten nicht zur Verfügung hat (Länge des Rohrleitungssystems, Knotenpunkte, Steighöhen etc.). Daher bleiben sie oft in der Werkseinstellung und das zentrale Leistungsversprechen „Energieeinsparung“ wird nicht erfüllt Andererseits verhält sich eine Pumpe heute wie eine App – nicht einfach Automatisierung (was nicht erfinderisch ist) – also das Gegenteil von langen Bedienungsanleitungen und Schulungen. Patantiert wurde die Aufgabenerfindung – komplett neue Anforderung an die Pumpe nämlich so einfach zu installieren und bedienen zu sein wie ein App Rittal: Der Schaltschrank ist nicht nur Teil einer Wertschöpfungskette, sondern durch seinen digitaler Twin, also das Datenmodell horizontal und vertikal integriert. Horizontale Integration verbindet die geamte Wertschöpfungskette von der technischen Infrastruktur über die Vernetzung der Physischen Plattform, die Softwareplattform bis hin zum service. Vertikal ist die Verbindung der Systemarchitekturen von der Fabrikebene bis zum ERP-System (Enterprise Resource Planning) Thermomix: Das physische Produkt ist aus IP-Sicht relativ langweilig und war schon zu Beginn der entwicklung des TM5 nicht neu. Neu ist, Thermomix wird mit einer Gelinggarantie verkauft. Geführtes Kochen, Rezepte als Stage-Gate-Prozess, Sensorik überprüft den Zustand im Bowl – dadurch ist die Gelinggarantie patentiert. Claas: Weg von der Maschine hin zum eigentlichen Kundenbedürfnis: Farmer will keine Erntemaschinen besitzen – nur optimale Ernte haben. Mehr und grössere Maschinen sind nicht mehr der Kern des Geschäftsmodells. Daher Datenmanagement. Mähdrescher ist Produktivitätssensor, Datenintegration über Ort, Klima, Wetter, Feuchtigkeit etc. Optimaler Dünger, präzise Ausbringung. Datenmodell, Datenerfassung und Maschinensteuerung sind geschützt Was ist allen Beispielen gemeinsam? Aus den physikalischen Produkten heraus versteht man eigentlich nicht was da patentiert werden sollte. Erst aus dem Geschäftsmodell. Die entscheidenden erfinderischen Gegenstände sind in der Zusammenarbeit von IP-Verantwortlichen, Business Development und Produktmanagement entstanden. Ziel ist der Schutz des Geschäftsmodells.
  9. Die Veränderung dokumentiert sich aber nicht nur in der innovative Lösungen oder dem neuen Geschäftsmodell. Die eigentliche Veränderung vollzieht sich in der Positionierung des Unternehmens am Markt, in der Veränderung des Markenkerns, der Deutungshoheit
  10. Zum besseren Verständnis: Eco-Systeme der vorgenannten Beispiele
  11. Im ersten Schritt wird mit dem Eco-System das Wertschöpfungsnetzwerk rund um die betroffene Branche beschrieben. Im Mittelpunkt steht der Zielkunde und das Geschäftsmodell mit allen Teilnehmern wie Händler, Lieferanten und Systemanbietern, bis hin zu Abnehmern. Ergänzt wird das System durch Dienstleister und Intermediäre wie Verbände, Financiers oder Informations-Verarbeiter. Im Eco-System werden diese Teilnehmer in drei Bereich gegliedert: Kernwertschöpfung, Ergänzende Wertschöpfung und das Zuliefer- bzw. Befähigungsnetzwerk. Die Knotenpunkte im Netzwerk stellen die genannten Teilnehmer des Geschäftsmodells dar, die durch Werthebel miteinander verbunden sind und je nach Charakter einen spezifischen Wertschöpfungsbeitrag liefern. Dabei wird differenziert zwischen Waren und Dienstleistungen, Währungen und Kredite, Informationen und Daten, sowie immaterielle Werte, wie Ansehen und Markenguthaben, Produktangebot oder Vertriebskanäle.
  12. Der gewerblich Rechtschutz stellt uns nur Verbietungsrechte zur Verfügung – Entscheidend bei der Herstellung einer Exklusivitätssphäre ist das, was wir dem Wettbewerb untersagen – nicht unbedingt, was wir selbst erfunden haben. Wir wollen Exklusivität bei der Wahrnehmung des Kunden für unser Leistungsversprechen und seinen Kundennutzen und dort sollte auch die Zahlungsbereitschaft liegen. Die Verbietungsrechte sollen dem Wettbewerb untersagen in eine – aus Kundensicht – gleichwertige Angebotsposition zu kommen/er darf am Besten nicht den gleichen Kundennutzen versprechen
  13. Die große Chance der digitalen Transformation liegt in der Tatsache, dass heute alles, was es schon gibt, nochmal patentiert wird, aber jetzt eben digital. Die Layer oberhalb der physikalischen Schicht weisen in der konkreten Praxis auf technische Probleme hin, die dann auch technisch gelöst werden müssen und damit patentierbar sind. Rittal Beispiel – Datenmodell eines Schaltschranks mit möglichst hoher Packungsdichte bei gleichzeitig handhabbarer thermischer Last und mechanischer Wartungsfähigkeit – „die Finger müssen noch dazwischen passen“ = hinterlegten Präferenzstrukturen. Damit wird das digitale Geschäftsmodell exklusiviert.
  14. Das digitale Ecosystem beschreibt einen ganzheitlichen, unternehmens- und oft branchenübergreifenden Lösungsansatz
  15. Bei digitalen Geschäftsmodellen begibt man sich auch in einen neuen Wettbewerb. Beispiel Vorwerk – Seit rund um den TM5 ein digitales Ecosystem entstanden ist besetzt Vorwerk auch das Thema tägliche Ernährung und verkauft Rezepte Damit steht Vorwerk im Patentverletzungswettbewerb mit Amazon, Google und anderen Internetgiganten und muss tausende von Patenten überwachen – dazu braucht es eine angemessene Infrastruktur.
  16. Entscheidend beim IP-Design ist der Ausgangspunkt: Nicht die Erfindung sondern der Wunsch nach einer Exklusivitätssphäre um den Kundennutzen herum ist der Ausgangspunkt. IP-Design ist ein Prozess, bei dem IP bewusst und gezielt auf die betriebswirtschaftliche Wirkung hin hergestellt wird – da ist IP keine Nebenprodukt von F&E – insofern müssen allerdings die regelmäßig knappen F&E-Ressourcen zu diesem Zweck in einem solchen IP-Design-Workshop auch eingesetzt werden – gezielt die Verbietungsrechte herstellen die auch gebraucht werden.
  17. IP-Design hat auch organisatorische Konsequenzen. : IP-Design beginnt nicht meit der Erfindungsmeldung, sondern mit der Beschreibung der zukünftig erfolgreich im Markt befindlichen Innovation und ihrem Geschäftsmodell. Daraus ergeben sich die notwendigen Exklusivitätsbereiche, für die Verbietungsrechte gemacht werden: Man spricht hier von synthetischem Erfinden, Bei Copyrights (Filme, Musik, Bücher), beim Industriedesign und bei Marken ist es üblich, dass man genau dort seine kreative Kraft einsetzt, wo es der Markt fordert – IP-Design macht genau das auch bei Patenten.
  18. IP-Design wurde als Methode und Führungsinstrument entwickelt, um es den Unternehmen zu ermöglichen neben den üblichen mit IP und insbesondere Patenten betrauten Kreisen, wie der IP- und F&E-Abteilung, die Marktintelligenz in die Entwicklung von Exklusivpositionen einzubinden. So entstehen marktrelevante Verbietungspositionen, dort, wo das Unternehmen für die Preisdurchsetzung der Innovation Alleinstellung benötigt. IP-Design ist ein interdisziplinärer Ansatz und überwindet das häufig zu beobachtende Silodenken in den Unternehmen – Produktmanager oder Marketingleiter beantworten die Frage, welche Patente sie benötigen, die bei der Preisdurchsetzung helfen.
  19. Mit Hilfe einer Matrix, genannt Intellectual Property Functional Deployment (IP-FD), gelingt es die Stellen herauszufinden, wo wir dringend eigene Verbietungspositionen benötigen. Dazu werden die Kundennutzen auf die zu deren Herstellung notwendigen technischen Systemkomponenten abgebildet und gewichtet, da nicht jeder Kundennutzen vom Kunden als gleichwichtig geschätzt werden und die verschiedenen Systemkomponenten jeweils unterschiedliche Wettbewerbsvorteile bieten. Aus dieser Zuordnung und Gewichtung entstehen die Hot-Spots – wo die Verbietungsrechte wirklich benötigt werden. Durch eine IP-Übersichts-Recherche der Wettbewerber entlang der identifizierten Systemkomponenten werden Chancen und Risiken insbesondere im Bereich dieser Hot-Spots identifiziert.
  20. Um die Patente dann auch wirklich herzustellen ist es notwendig in eine dynamische Beschreibung zu wechseln, mit einer Szenario Analyse über die Installation, Nutzung oder Wartung unseres Produkts und unserer Services. Hier ist es sehr wichtig die richtigen Systemgrenzen zu erkennen. Nicht wichtig ist, dass bei dieser Methode das Produkt bereits fertig entwickelt ist, deswegen spricht man auch von einem „Cognitive Walkthrough“ man geht diese Nutzungsszenarien geistig durch. Dabei werden die Einflüsse der Umwelt, die Interaktionen (z.B. Mensch-Maschine, Maschine-Maschine) sowie die relevanten Objekte analysiert. Aus dieser Beschreibung entstehen in den Swimlanes die nicht trivialen technischen Herausforderungen und möglichen Lösungen. Das sind die späteren Erfindungsumgebungen. Zur Unterstützung des IP Design ist die Identifikation der richtigen Patenttypen hilfreich. Das sind für den jeweiligen technischen Bereich einschlägige Argumentationen: was gilt als technisches Problem, wie wird es beschrieben und welche Lösungsansätze werden verfolgt. Die in den Swimlanes identifizierten Erfindungsumgebungen werden Patenttypen zugeordnet und der Neuheitsanteil gegen den Stand der Technik abgegrenzt. Das ist dann die Erfindungsskizze die zur Anmeldung ausgearbeitet wird.
  21. Kernbotschaften: Die aufgezeigten Risiken zeigen, dass gerade die Digitalisierung völlig neue IP-bezogene Risiken mit sich bringt, die zudem katastrophale wirtschaftliche Auswirkungen haben können Gleichzeitig steigen die Komplexität und die Anforderungen an das IP-Management – in manchen Bereichen ist eine vollumfängliche Absicherung aus Effizienzgesichtspunkten nicht mehr zu leisten Gleichzeitig wird von Wertschöpfungspartnern immer häufiger die Gewährleistung der Achtung von Rechten Dritter eingefordert und durch die Unternehmen auch zugesichert Entsprechende Vereinbarungen und weitere Gesichtspunkte sind durchaus Compliance-relevant Die Compliance lässt sich in diesem Bereich eigentlich nur durch den Verweis auf angemessene Prozesse und deren ordnungsgemäßer Implementierung nachweisen Diese Prozesse, sowie die Qualitätsanforderungen an solche IP-Prozesse wurden in der DIN77006 angelegt und werden durch QIMIP auf bestimmte Branchen und Unternehmensgrößen hin konkretisiert