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Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Aktienmarkt aktuell                                                             16. August 2012




                                                   Aktien vor saisonaler Belastungsprobe?
                                      Autor:

          Markus Reinwand, CFA
                                                             Mit dem September steht der klassische Angstmonat der Aktienanleger vor der Tür.
       Telefon: 0 69/91 32-47 23
              research@helaba.de
                                                             Nach der markanten Kurserholung seit Anfang Juni wirken Aktien kurzfristig korrektur-
                                                              anfällig, zumal Staatsschuldenkrise und Wachstumsunsicherheiten belasten.

                              Redaktion:                     Mittelfristig sprechen aber deutliche Bewertungsvorteile für eine Fortsetzung des Auf-
               Dr. Gertrud R. Traud
                                                              wärtstrends bei Aktien.


                                                   Wird der September auch diesmal seinem Ruf gerecht?

                          Herausgeber:             Extreme Trockenheit in weiten Teilen der Vereinigten Staaten und ein insgesamt zu kalter Som-
               Dr. Gertrud R. Traud                mer in Mitteleuropa sind mögliche Vorboten eines allmählichen Klimawandels. Aber nicht nur das
Chefvolkswirt/Leitung Research                     Wetter schlägt Kapriolen. Auch an den Finanzmärkten scheinen sich die Jahreszeiten zu verschie-
                                                   ben: So konnte etwa der DAX seit Anfang Juni – traditionell eine Phase eher magerer Kurszu-
Landesbank Hessen-Thüringen
                                                   wächse – zeitweilig um beachtliche 17 % zulegen. Nun steht mit dem September der klassische
                        MAIN TOWER
                                                   Angstmonat der Aktienanleger vor der Tür. Immerhin fallen sechs der zehn größten Monatsverlus-
         Neue Mainzer Str. 52-58
                                                   te seit DAX-Einführung 1988 in den Zeitraum August und September. Sollten sich die Investoren
          60311 Frankfurt a. Main
                                                   also für mögliche Septemberstürme rüsten und die Ernte rechtzeitig einfahren?
       Telefon: 0 69/91 32-20 24
       Telefax: 0 69/91 32-22 44
                                                   Größte Monatsverluste im DAX seit 1988
                                                                                                                         %


                                                    Sep 02          -25,4
                                                    Aug 11                        -19,2
                                                    Sep 90                          -18,1
                                                    Aug 98                           -17,7
                                                    Sep 01                                -17,0
                                                     Jul 02                                  -15,6
                                                    Aug 90                                    -15,1
                                                    Jan 08                                    -15,1
                                                    Okt 08                                        -14,5
                                                    Dez 02                                            -12,9

                                                              -30           -25     -20               -15     -10   -5   0

                                                   Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
        Die Publikation ist mit größter Sorgfalt
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich
  unverbindliche Analysen und Prognosen zu         Stolpersteine bis Jahresende
   den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-
     verhältnissen. Die Angaben beruhen auf
                                                   Mögliche Auslöser für Kursrückschläge sind leicht zu finden. Ganz oben auf der Liste ist der Dau-
    Quellen, die wir für zuverlässig halten, für
 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-
                                                   erbrenner Euro-Staatsschuldenkrise angesiedelt: Am 12. September wird das Bundesverfassungs-
 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-       gericht aller Voraussicht nach seine Entscheidung über die Verfassungsmäßigkeit des ESM und
 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-    des Fiskalpaktes bekannt geben. Ist danach der Weg frei für umfangreiche Rettungsmaßnahmen
     nen Angaben dienen der Information. Sie
                                                   oder muss die Politik nachbessern? Wann und zu welchen Bedingungen wird die EZB Staatsanlei-
 dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für
  Anlageentscheidungen verstanden werden.
                                                   hen der angeschlagenen Euroländer kaufen? Diese Fragen bergen ebenso Verunsicherungs-
Aktienmarkt aktuell




                                   potenzial wie das weitere Vorgehen der US-Notenbank: Ist vor den US-Präsidentschaftswahlen
                                   noch mit einer weiteren Runde quantitativer Lockerungsmaßnahmen (QE 3) zu rechnen oder ist
                                   die Auslöseschwelle der Fed doch weiter entfernt als von vielen Marktteilnehmern zuletzt
                                   vermutet?

                                   Eine gestiegene Korrekturanfälligkeit ist nicht von der Hand zu weisen. Immerhin haben sich die
                                   Anleger zuletzt wieder etwas aus der Deckung gewagt. Die implizite Aktienmarktvolatilität als
                                   Gradmesser der Risikoaversion hat sich sichtbar zurückgebildet. Am deutlichsten zeigt sich dies in
                                   den USA, wo der VIX mit Werten von unter 15 % inzwischen den unteren Rand der seit Ausbruch
                                   der Finanzkrise bestehenden Range erreicht hat. Nicht selten setzten in der Vergangenheit in die-
                                   sem Bereich kurzfristige Kurskorrekturen ein.

US-Anleger zu gelassen?                                                           Aktien nehmen bereits Konjunkturwende vorweg
Index                                                                     %       Index                                                                       Index

1600                                                                     80         120                                                                       8500
                                                                                                      ifo-Geschäftsklima (linke Skala)
1500                                                                                115                                                                       8000
                                                                         70
1400                                                                                                                                                          7500
                              S&P 500 (linke Skala)                                 110
1300                                                                     60                                                                                   7000
1200                                                                                105                                                                       6500
                                                                         50
1100                                                                                100                                                                       6000
1000                                                                     40                                                                                   5500
                                                                                     95
 900                                                                     30                                                                                   5000
                                                                                     90                                                  DAX (rechte Skala)
 800                                                                                                                                                          4500
                                                                         20          85
 700                                                                                                                                                          4000
                     Implizite Aktienvolatiliät (rechte Skala)
 600                                                                     10          80                                                                       3500
              2008         2009            2010            2011   2012                     2007      2008       2009         2010           2011       2012


Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research                              Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                   Weniger ausgeprägt ist die Risikofreude bislang unter europäischen und deutschen Anlegern. Hier
                                   ist die implizite Aktienmarktvolatilität gemessen am VSTOXX bzw. am VDAX mit rund 24 %
                                   bzw. 20 % noch nicht an den Tiefständen der letzten Jahre angelangt. Gleichwohl haben sich auch
                                   hiesige Marktteilnehmer für eine Konjunkturerholung in Stellung gebracht, obwohl wichtige Früh-
                                   indikatoren wie das ifo-Geschäftsklima oder der ZEW-Index bislang noch gen Süden tendieren.
                                   Dass Aktienmärkte konjunkturelle Wendepunkte antizipieren, ist zwar alles andere als ungewöhn-
                                   lich. Da die führenden Aktienindizes bereits Anfang Juni ein Tief ausgebildet haben, wird es all-
                                   mählich Zeit, dass auch die Konjunkturindikatoren zumindest eine Bodenbildung erkennen lassen.
                                   Positiv ist zu werten, dass der Anteil negativer Konjunkturüberraschungen in den großen Industrie-
                                   ländern und in den Emerging Markets inzwischen leicht rückläufig ist. Die Schwankungsanfällig-
                                   keit wird aber solange hoch bleiben, wie die konjunkturellen Frühindikatoren noch keine klare
                                   Wende zum Positiven signalisieren. So ist beispielweise eine enge inverse Beziehung zwischen der
                                   impliziten Aktienvolatilität (VDAX) und den ifo-Geschäftserwartungen festzustellen. Nach der
                                   Aufholjagd der vergangenen Wochen dürften die Aktiennotierungen angesichts bestehender
                                   Wachstumsunsicherheiten erst einmal eine Verschnaufpause einlegen.

                                   Mittelfristige Ertragsperspektiven sprechen für Aktien

                                   Mittelfristig sprechen aber deutliche Bewertungsvorteile für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends
                                   bei Aktien. Zwar hat sich die deutliche Unterbewertung auf Basis berichteter Ergebnisse bereits
                                   etwas abgebaut. Das Ende der Fahnenstange ist damit jedoch noch nicht erreicht. Immerhin sind
                                   Dividendentitel gegenüber Staatsanleihen höchster Bonität noch immer ausgesprochen günstig.
                                   Die Differenz zwischen Gewinnrendite 1 und der Rendite 10-jähriger Bundesanleihen befindet sich
                                   ähnlich wie die Differenz zwischen Dividendenrendite und der Rendite 10-jähriger Bundes-


                                   1
                                       Quotient aus Unternehmensgewinnen und Aktienindex




                                   Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. August 2012· © Helaba                                                                       2
Aktienmarkt aktuell




                                       anleihen auf Spitzenniveaus. Dahinter verbirgt sich eine noch immer sehr ausgeprägte Skepsis
                                       hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Unternehmensergebnisse. Bleiben aber größerer Gewinneinbu-
                                       ßen aus oder liegen die Nettoergebnisse per Saldo sogar über den Schätzungen wie dies in der
                                       jüngsten Zwischenberichtssaison der Fall war, dürften die hohen Risikoprämien bei Aktien mittel-
                                       fristig sinken. Damit würde sich Raum für weitere Kurszuwächse eröffnen.

Unterbewertung zuletzt etwas abgebaut …                                                       … Risikoprämien aber weiterhin auf Spitzenniveaus
Anzahl Standardabweichungen                                                                   %-Punkte                                                                    %-Punkte

 0,8                                                                               0,8          12                                                                                  4
         Deutsche Aktien: Bewertung im Zyklus*                                                              DAX-Dividendenrendite minus Rendite 10j.-Bunds (rechte Skala)
                                                                                                10                                                                                  3
 0,4                                                                               0,4
                                                                                                                                                                                    2
                                                                                                 8
 0,0                                                                               0,0                                                                                              1
                                               Mittelwert seit 1973                              6                                                                                  0
 -0,4                                                                              -0,4
                                                                                                 4                                                                                  -1
 -0,8                                                                              -0,8          2                                                                                  -2
                                                           Normalbereich                                                                                                            -3
 -1,2                                                                              -1,2          0
                                       lauf ender Zyklus                                                                                                                            -4
 -1,6                                                                              -1,6          -2                                                                                 -5
                                                                                                                         DAX-Gewinnrendite minus Rendite 10j.-Bunds (linke Skala)
        -12 -10 -8 -6 -4 -2   0   2    4   6   8 10 12 14 16 18 20 22 24
                                                                                                 -4                                                                                 -6
                                                                                                      90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11
                          Kurstief**                                    Monate

* Mittelwert aus z-standardisiertem KGV, KCV, KBV und Kehrwert der                            Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Dividendenrendite Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                       Mit der jüngsten Kurserholung haben sich die Anleger zwar wieder etwas aus der Deckung ge-
                                       wagt. Insgesamt ist die Bereitschaft zu strategischen Aktienengagements bislang noch nicht son-
                                       derlich stark ausgeprägt, wie die jüngsten Umfragen zur Positionierung weiter Investorenkreise
                                       belegen. In Verbindung mit den ausgesprochen mageren Ertragsperspektiven bei den gängigen
                                       Anlagealternativen besteht somit durchaus beachtliches Nachfragepotenzial bei Aktien. Angesichts
                                       kurzfristig bestehender Kursrisiken bietet es sich aber an, die Aktienpositionen abzusichern, zumal
                                       die Kosten hierfür nach dem Rückgang der impliziten Aktienvolatilität überschaubar sind. Etwaige
                                       Korrekturen sollten mit Blick auf die mittelfristigen Ertragspotenziale u.E. gezielt zum Positions-
                                       ausbau genutzt werden.

                                       Aktienmarktrückblick und –prognosen


                                                                         Veränderung seit ...                       aktueller
                                                                      Jahresultimo Vormonat                          Stand*              Q4/2012         Q1/2013        Q2/2013
                                                                      (in Landeswährung, %)                    (Index)

                                        DAX                                   17,8               3,9                     6.947             7.200           7.300          7.300
                                        Euro Stoxx 50                          4,9               6,4                     2.430             2.450           2.500          2.500
                                        Dow Jones                              7,8               2,0                     13.165           13.700          13.800         13.800
                                        Nikkei 225                             5,6               2,3                     8.925             9.300           9.500          9.500
                                       Stand 15.08.2012                                                              Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research 




                                       Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. August 2012· © Helaba                                                                                       3

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Aktienmarkt_Aktuell.pdf

  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research Aktienmarkt aktuell 16. August 2012 Aktien vor saisonaler Belastungsprobe? Autor: Markus Reinwand, CFA  Mit dem September steht der klassische Angstmonat der Aktienanleger vor der Tür. Telefon: 0 69/91 32-47 23 research@helaba.de  Nach der markanten Kurserholung seit Anfang Juni wirken Aktien kurzfristig korrektur- anfällig, zumal Staatsschuldenkrise und Wachstumsunsicherheiten belasten. Redaktion:  Mittelfristig sprechen aber deutliche Bewertungsvorteile für eine Fortsetzung des Auf- Dr. Gertrud R. Traud wärtstrends bei Aktien. Wird der September auch diesmal seinem Ruf gerecht? Herausgeber: Extreme Trockenheit in weiten Teilen der Vereinigten Staaten und ein insgesamt zu kalter Som- Dr. Gertrud R. Traud mer in Mitteleuropa sind mögliche Vorboten eines allmählichen Klimawandels. Aber nicht nur das Chefvolkswirt/Leitung Research Wetter schlägt Kapriolen. Auch an den Finanzmärkten scheinen sich die Jahreszeiten zu verschie- ben: So konnte etwa der DAX seit Anfang Juni – traditionell eine Phase eher magerer Kurszu- Landesbank Hessen-Thüringen wächse – zeitweilig um beachtliche 17 % zulegen. Nun steht mit dem September der klassische MAIN TOWER Angstmonat der Aktienanleger vor der Tür. Immerhin fallen sechs der zehn größten Monatsverlus- Neue Mainzer Str. 52-58 te seit DAX-Einführung 1988 in den Zeitraum August und September. Sollten sich die Investoren 60311 Frankfurt a. Main also für mögliche Septemberstürme rüsten und die Ernte rechtzeitig einfahren? Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 Größte Monatsverluste im DAX seit 1988 % Sep 02 -25,4 Aug 11 -19,2 Sep 90 -18,1 Aug 98 -17,7 Sep 01 -17,0 Jul 02 -15,6 Aug 90 -15,1 Jan 08 -15,1 Okt 08 -14,5 Dez 02 -12,9 -30 -25 -20 -15 -10 -5 0 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Publikation ist mit größter Sorgfalt bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich unverbindliche Analysen und Prognosen zu Stolpersteine bis Jahresende den gegenwärtigen und zukünftigen Markt- verhältnissen. Die Angaben beruhen auf Mögliche Auslöser für Kursrückschläge sind leicht zu finden. Ganz oben auf der Liste ist der Dau- Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- erbrenner Euro-Staatsschuldenkrise angesiedelt: Am 12. September wird das Bundesverfassungs- lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön- gericht aller Voraussicht nach seine Entscheidung über die Verfassungsmäßigkeit des ESM und nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- des Fiskalpaktes bekannt geben. Ist danach der Weg frei für umfangreiche Rettungsmaßnahmen nen Angaben dienen der Information. Sie oder muss die Politik nachbessern? Wann und zu welchen Bedingungen wird die EZB Staatsanlei- dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden. hen der angeschlagenen Euroländer kaufen? Diese Fragen bergen ebenso Verunsicherungs-
  • 2. Aktienmarkt aktuell potenzial wie das weitere Vorgehen der US-Notenbank: Ist vor den US-Präsidentschaftswahlen noch mit einer weiteren Runde quantitativer Lockerungsmaßnahmen (QE 3) zu rechnen oder ist die Auslöseschwelle der Fed doch weiter entfernt als von vielen Marktteilnehmern zuletzt vermutet? Eine gestiegene Korrekturanfälligkeit ist nicht von der Hand zu weisen. Immerhin haben sich die Anleger zuletzt wieder etwas aus der Deckung gewagt. Die implizite Aktienmarktvolatilität als Gradmesser der Risikoaversion hat sich sichtbar zurückgebildet. Am deutlichsten zeigt sich dies in den USA, wo der VIX mit Werten von unter 15 % inzwischen den unteren Rand der seit Ausbruch der Finanzkrise bestehenden Range erreicht hat. Nicht selten setzten in der Vergangenheit in die- sem Bereich kurzfristige Kurskorrekturen ein. US-Anleger zu gelassen? Aktien nehmen bereits Konjunkturwende vorweg Index % Index Index 1600 80 120 8500 ifo-Geschäftsklima (linke Skala) 1500 115 8000 70 1400 7500 S&P 500 (linke Skala) 110 1300 60 7000 1200 105 6500 50 1100 100 6000 1000 40 5500 95 900 30 5000 90 DAX (rechte Skala) 800 4500 20 85 700 4000 Implizite Aktienvolatiliät (rechte Skala) 600 10 80 3500 2008 2009 2010 2011 2012 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Weniger ausgeprägt ist die Risikofreude bislang unter europäischen und deutschen Anlegern. Hier ist die implizite Aktienmarktvolatilität gemessen am VSTOXX bzw. am VDAX mit rund 24 % bzw. 20 % noch nicht an den Tiefständen der letzten Jahre angelangt. Gleichwohl haben sich auch hiesige Marktteilnehmer für eine Konjunkturerholung in Stellung gebracht, obwohl wichtige Früh- indikatoren wie das ifo-Geschäftsklima oder der ZEW-Index bislang noch gen Süden tendieren. Dass Aktienmärkte konjunkturelle Wendepunkte antizipieren, ist zwar alles andere als ungewöhn- lich. Da die führenden Aktienindizes bereits Anfang Juni ein Tief ausgebildet haben, wird es all- mählich Zeit, dass auch die Konjunkturindikatoren zumindest eine Bodenbildung erkennen lassen. Positiv ist zu werten, dass der Anteil negativer Konjunkturüberraschungen in den großen Industrie- ländern und in den Emerging Markets inzwischen leicht rückläufig ist. Die Schwankungsanfällig- keit wird aber solange hoch bleiben, wie die konjunkturellen Frühindikatoren noch keine klare Wende zum Positiven signalisieren. So ist beispielweise eine enge inverse Beziehung zwischen der impliziten Aktienvolatilität (VDAX) und den ifo-Geschäftserwartungen festzustellen. Nach der Aufholjagd der vergangenen Wochen dürften die Aktiennotierungen angesichts bestehender Wachstumsunsicherheiten erst einmal eine Verschnaufpause einlegen. Mittelfristige Ertragsperspektiven sprechen für Aktien Mittelfristig sprechen aber deutliche Bewertungsvorteile für eine Fortsetzung des Aufwärtstrends bei Aktien. Zwar hat sich die deutliche Unterbewertung auf Basis berichteter Ergebnisse bereits etwas abgebaut. Das Ende der Fahnenstange ist damit jedoch noch nicht erreicht. Immerhin sind Dividendentitel gegenüber Staatsanleihen höchster Bonität noch immer ausgesprochen günstig. Die Differenz zwischen Gewinnrendite 1 und der Rendite 10-jähriger Bundesanleihen befindet sich ähnlich wie die Differenz zwischen Dividendenrendite und der Rendite 10-jähriger Bundes- 1 Quotient aus Unternehmensgewinnen und Aktienindex Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. August 2012· © Helaba 2
  • 3. Aktienmarkt aktuell anleihen auf Spitzenniveaus. Dahinter verbirgt sich eine noch immer sehr ausgeprägte Skepsis hinsichtlich der Nachhaltigkeit der Unternehmensergebnisse. Bleiben aber größerer Gewinneinbu- ßen aus oder liegen die Nettoergebnisse per Saldo sogar über den Schätzungen wie dies in der jüngsten Zwischenberichtssaison der Fall war, dürften die hohen Risikoprämien bei Aktien mittel- fristig sinken. Damit würde sich Raum für weitere Kurszuwächse eröffnen. Unterbewertung zuletzt etwas abgebaut … … Risikoprämien aber weiterhin auf Spitzenniveaus Anzahl Standardabweichungen %-Punkte %-Punkte 0,8 0,8 12 4 Deutsche Aktien: Bewertung im Zyklus* DAX-Dividendenrendite minus Rendite 10j.-Bunds (rechte Skala) 10 3 0,4 0,4 2 8 0,0 0,0 1 Mittelwert seit 1973 6 0 -0,4 -0,4 4 -1 -0,8 -0,8 2 -2 Normalbereich -3 -1,2 -1,2 0 lauf ender Zyklus -4 -1,6 -1,6 -2 -5 DAX-Gewinnrendite minus Rendite 10j.-Bunds (linke Skala) -12 -10 -8 -6 -4 -2 0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 -4 -6 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 00 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 Kurstief** Monate * Mittelwert aus z-standardisiertem KGV, KCV, KBV und Kehrwert der Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Dividendenrendite Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Mit der jüngsten Kurserholung haben sich die Anleger zwar wieder etwas aus der Deckung ge- wagt. Insgesamt ist die Bereitschaft zu strategischen Aktienengagements bislang noch nicht son- derlich stark ausgeprägt, wie die jüngsten Umfragen zur Positionierung weiter Investorenkreise belegen. In Verbindung mit den ausgesprochen mageren Ertragsperspektiven bei den gängigen Anlagealternativen besteht somit durchaus beachtliches Nachfragepotenzial bei Aktien. Angesichts kurzfristig bestehender Kursrisiken bietet es sich aber an, die Aktienpositionen abzusichern, zumal die Kosten hierfür nach dem Rückgang der impliziten Aktienvolatilität überschaubar sind. Etwaige Korrekturen sollten mit Blick auf die mittelfristigen Ertragspotenziale u.E. gezielt zum Positions- ausbau genutzt werden. Aktienmarktrückblick und –prognosen Veränderung seit ... aktueller Jahresultimo Vormonat Stand* Q4/2012 Q1/2013 Q2/2013 (in Landeswährung, %) (Index) DAX 17,8 3,9 6.947 7.200 7.300 7.300 Euro Stoxx 50 4,9 6,4 2.430 2.450 2.500 2.500 Dow Jones 7,8 2,0 13.165 13.700 13.800 13.800 Nikkei 225 5,6 2,3 8.925 9.300 9.500 9.500 Stand 15.08.2012 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research  Helaba Volkswirtschaft/Research · 16. August 2012· © Helaba 3