Die Slides der Session "Von blöden Bloggern und dummen Journalisten". Wurden erläutert von Dirk Baranek und Don Dahlmann. Zum ersten Mal auf dem Politcamp09 am 3. April 2009 im Radialsystem in Berlin.
2. Thesen – (Hallo?)
Klassische Medien sterben, weil das Web besser ist.
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Journalisten haben keine Ahnung vom Web.
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Journalisten haben eh überhaupt keine Ahnung. Von nix.
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Blogger schreiben besser und stellen sich der Leserkritik.
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Urheberrechte sind von gestern und gehören abgeschafft.
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Journalismus ist tot. Es lebe der Bürgerjournalismus!
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So wie wir jetzt alle Journalisten sind, so auch Politiker.
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3. Antithesen – (geht’s noch?)
Web-2.0.-Dienste saugen die Inhalte klassischer Medien parasitär.
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Im Web ist alles Unternehmens-PR oder Partei-Propaganda.
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Blogs spiegeln die subjektive Welt ihrer Macher mit ihren eigenen
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Interessen (Künstler, technische Intelligenz, Bürgertum)
Das Web stellt keine kritischen Fragen.
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Ohne Journalisten geht die Welt unter (= sind wir falsch informiert).
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Digg, Netvibes, Rivva usw. = die neuen Boulevardmedien
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Die Geschäftsmodelle von Webmedien sind untauglich.
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4. Synthesen I (echt wahr jetzt)
Es gibt keinen Gratis-Content. (wahlweise: hat’s schon immer
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gegeben.)
Fakt: Web kostet mehr als die GEZ. (Telko-Gebühren, Hardware,
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Software). Es gibt Menschen, die können sich das nicht leisten.
Links sind die neue Währung.
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Web-2.0-Medien verstärken, kontrollieren, filtern die klassischen
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Medien.
Noch nie war Publizieren so billig.
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Das wichtigste Recht des Urhebers: Wo erscheint mein Zeug?
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5. Synthesen II (aber sowas von)
Medienkrisen hat es schon immer gegeben, der Journalismus ist
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geblieben. (Zeitung ---> Radio ---> Fernsehen ---> Web)
Es wird immer eine Nachfrage nach Qualitätsmedien geben, die von
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bezahlten Profis gemacht werden.
Fakt: DIE ZEIT hat die höchste Auflage ihrer Geschichte ...
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Aktuell ist die Relevanz von Webmedien in gesellschaftlichen
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Prozessen vernachlässigbar. (in D)
Fakt: Reichweite von Blogs unter ein Prozent
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6. Der neue Jourlogger
Print, Web, Ton, Video - ist doch ganz egal. Multiskills sind gefragt.
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Mash-up-artist
Die ehernen Regeln gelten weiter
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Recherche (einfach mal anrufen ...)
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Besser schreiben. Subjektiver, dezidierter
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Neue Wächterfunktion:
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Wo gibt’s was im Web?
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Kontrolle der Medien: Wo gibts Fehler?
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7. Oll, aber gut
Die Bourgeoisie reißt durch die rasche Verbesserung aller
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Produktionsinstrumente, durch die unendlich erleichterte
Kommunikation alle, auch die barbarischsten Nationen in die
Zivilisation.
Karl Marx, Kommunistisches Manifest, 1872
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