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neuer Ärger droht
Mietpreisbremse
Was Vermieter und Mieter
jetzt tun können
48
4 8
4 1 9 8 0 6 5 8 0 5 0 0 8
24.11. 2014|Deutschland €5,00
Der nächste Steve Jobs
Zocker, Pedant, Genie – was Internet-Milliardär
und Tesla-Gründer Elon Musk noch vorhat
Schweiz CHF 8,20 | Österreich €5,30 | Benelux €5,30 | Griechenland €6,00 | Großbritannien GBP 5,40 | Italien €6,00 | Polen PLN 27,50 | Portugal €6,10 | Slowakei €6,10 | Spanien €6,00 | Tschechische Rep. CZK 200,- | Ungarn FT 2140,-
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2. Management&Erfolg
Voll im Bilde
GRÜNDERPREIS | Der Online-Handel boomt, doch hohe Retourenquoten vermiesen
Handelsplattformen und E-Commerce-Start-ups das Geschäft. Jungunternehmerin
Anna Rojahn will mit Fast Forward Imaging für bessere Produktfotos und damit
zufriedenere Kunden sorgen. Mit ihrer Geschäftsidee hat sie Neumacher 2014, den
WirtschaftsWoche-Gründerwettbewerb, gewonnen.
Der Betonboden in dem alten
Fabrikgebäude ist rissig, von
der kahlen Decke baumeln
Kabel herab. Mitten in dem
130 Quadratmeter großen
Raum: ein fast quadratischer, mannshoher
Kasten, an dem ein Arm mit Kamera befes-tigt
ist. In dem Kasten steht auf einer Glas-platte
eine Pflanze mit feingliedrigen, grü-nen
Blättern. Auf Knopfdruck setzt sich die
Platte in Bewegung, dreht sich langsam um
360 Grad, die Wände des Kastens leuchten
in verschiedenen Farben, die Kamera
blitzt. Auf einem Monitor erscheint ein
hoch aufgelöstes Bild der Pflanze. Sie lässt
sich per Mausklick drehen und auf beliebi-ge
Hintergründe ziehen, denn ihre Umris-se
sind exakt freigestellt – wie mit der Na-gelschere
ausgeschnitten. „Was einen Gra-fiker
Stunden gekostet hätte, schafft unsere
Technologie in ein paar Minuten“, sagt An-na
Rojahn, und ihr Blick schweift zu einem
Poster an der Wand. „Life is short, build
stuff“ und „move fast and break things“
steht da – „das Leben ist kurz, also bau
schnell Dinge auf und zerstöre andere.“
Genau das hat die Unternehmerin Ro-jahn
mit ihrem Berliner Start-up vor: Einen
neuen Bilderstandard im Internet will die
37-Jährige etablieren. Warum das so spek-takulär
ist? Mithilfe von Rojahns Fototech-nologie
kann jeder, der im Internet einen
Online-Shop betreibt – vom Gelegenheits-verkäufer,
der einmal im Jahr aus seinem
ausrangierten Flohmarkttrödel ein paar
Euro schlagen will, bis zu professionellen
Handelskonzernen wie Otto oder Zalando
–, seine Produkte detailgetreu abbilden las-sen,
um sie potenziellen Käufern schmack-haft
zu machen.
„Wer das Produkt schon beim Einkau-fen
von allen Seiten begutachten kann, er-lebt
damit weniger böse Überraschun-gen“,
sagt Gründerin Rojahn. „So helfen
wir Web-Shops dabei, mehr Besucher zu
Kunden zu machen und die Retourenquo-te
zu senken.“
Ob Pflanzen oder Frischfisch, Saftpres-sen
oder Sandalen: Tausende Produkte
haben Anna Rojahn und ihr sechsköpfiges
Team seit dem Start im Frühjahr 2013
schon fotografiert. Aktuell reist die Unter-nehmerin
von einem Kundengespräch
zum nächsten, ihre Umsatzziele für dieses
Jahr hat sie nach eigenen Angaben bereits
übertroffen.
Ihr Geschäftsmodell beschreibt Rojahn
neudeutsch als „Hardware as a Service“ –
wer mehr als 5000 Produkte im Jahr foto-grafieren
lässt, erhält die Technologie kos-tenlos
und zahlt einen Fixpreis pro aufge-nommenes
Bild. Das sorgt bei Fast For-ward
Imaging für kontinuierliche Einnah-men
und spart den Kunden hohe An-schaffungskosten.
Außerdem bietet das
Start-up an, kleinere Produktserien in sei-nem
Fabrikloft zu fotografieren – aktuell
etwa stapeln sich kistenweise Schals im
Studio, die Foto-Chef Tilmann Classen ab-lichtet
und danach mit den Bilddateien an
Händler und Hersteller zurückschickt.
Grund genug für die Jury des Wirt-schaftsWoche-
Gründerpreises Neuma-cher,
Rojahn auszuzeichnen. Die Unter-nehmerin
setze „auf ein schlaues Ge-schäftsmodell“,
lobt etwa Juror Marc
Hoenke vom Cloud-Softwareanbieter
Salesforce (siehe Seite 92). Unternehmer
Torsten Oelke ist überzeugt, dass Rojahn
mit ihrer Technologie „den digitalen Wan-del
in Deutschland vorantreiben kann“.
Und Michael Motschmann, Vorstand des
Risikokapitalfinanzierers MIG, beschei-nigt
der Gründerin einen guten Riecher:
„Viele Online-Händler werden genau das
brauchen, was Rojahn anbietet.“
RENDITEKILLER RETOUREN
Tatsächlich setzt Rojahn auf einen boo-menden
Markt: 94 Prozent der deutschen
Internet-Nutzer über 14 Jahre kaufen nach
Angaben des High-Tech-Verbands Bitkom
inzwischen online ein (siehe Grafik). Dabei
bilden Produktfotos in der Regel die Basis
jeder Kaufentscheidung. Zwei Drittel der
Online-Shopper bestellen sogar mehrmals
im Monat. Ebenfalls Usus: Waren kostenlos
zurückzuschicken – drei von vier Befragten
haben das laut Bitkom schon getan.
FOTO: ANDREAS CHUDOWSKI FÜR WIRTSCHAFTSWOCHE
Für die Anbieter ein Problem: Retouren
sind ein Renditekiller. Nach Angaben des
Forschungsinstituts Ibis kostet sie jede
Rücksendung rund 20 Euro – von der Mar-ge
bleibt bei günstigen Produkten wenig
übrig. „Zwar lässt sich auch mit schlecht fo-tografierten
3 %
Produkten handeln“, sagt der
13 %
E-Commerce-Experte Jochen Krisch, der
20 %
mit seinem Portal Excitingcommerce.de
5 %
den Online-Handel beobachtet. „Aber je
58 %
professioneller der Verkauf und je hoch-wertiger
die Produkte, umso wichtiger sind
Quelle: Bitkom 2014 gute Bilder.“
»
ANNA ROJAHN |
FAST FORWARD IMAGING
Die Gründerin will einen neuen Bilder-standard
im Internet etablieren
Zum Beispiel wenn man, wie Cécile Gaul-ke,
gebrauchte Markenmode verkauft. In ei-nem
Backsteinbau in der Hamburger Spei-cherstadt,
wo einst Gewürze aus Fernost la-gerten,
hängen heute an langen Gardero-benstangen
Blazer und Blusen, liegen Son-nenbrillen
und Schmuck in Kisten – knapp
11 000 Artikel von Luxusmarken wie Louis
Vuitton oder Christian Dior im Wert von
mehr als einer Million Euro, die Gaulke über
ihren Online-Marktplatz Rebelle anbietet.
Für jedes verkaufte Stück erhält das Start-up
eine vom Verkaufspreis abhängige Provisi-on
– und eine Pauschale von 15 Euro für den
sogenannten Concierge-Service: das Betex-ten,
Lagern und den Versand der Waren –
und das Fotografieren im eigenen Studio.
Das soll den Aufwand der Verkäufer mini-mieren
und die Chancen, einen Käufer zu
finden, erhöhen. „Wer früher Designerklei-dung
verkaufen wollte, musste zum Floh-
Digitales Shoppingparadies
Wie oft die Deutschen im Netz einkaufen...
Täglich
Mehrmals pro Woche
Einmal pro Woche
Mehrmals pro Monat
Seltener
1 %
8 %
14 %
42 %
33 %
...und wie häufig sie Waren wieder zurück-schicken
Regelmäßig
Manchmal
Selten
Bislang nur einmal
Nie
90 Nr. 48 24.11.2014 WirtschaftsWoche WirtschaftsWoche 24.11.2014 Nr. 48 91
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3. Management&Erfolg
»
markt oder zu Ebay gehen“, sagt Gaulke,
„beides war unheimlich intransparent.“
Auf eine ganz ähnliche Idee setzt das
Stuttgarter Start-up Mädchenflohmarkt:
Der Online-Marktplatz bietet Frauen die
Möglichkeit, Kleidungsstücke unkompli-ziert
online zu verkaufen. Für seinen Con-cierge-
Service hat das Start-up eine Fläche
von mehr 600 Quadratmetern angemietet.
„Wir haben inzwischen mehrere Studios,
in denen wir von früh bis spät fotografie-ren“,
sagt Gründerin Maria Spilka, die pha-senweise
bis zu zehn Mitarbeiter im Con-cierge-
Service beschäftigt. Das ist nötig,
denn anders als bei Büchern oder Elektro-nikartikeln
gibt es für Kleidungsstücke nur
selten vorgefertigte Fotos der Hersteller.
NICHTS VERDIENT, VIEL GELERNT
Die könnte bald Rojahn produzieren – für
ihre 360-Grad-Bilder nutzt sie ein Patent
der Bauhaus-Universität Weimar, für das
sie sich eine exklusive Lizenz gesichert hat.
Kurz gesagt, schützt das Patent die Idee,
Objekte nacheinander vor zwei komple-mentären
Farben zu fotografieren – also et-wa
erst vor einer gelben, dann vor einer
blauen Wand. Diese Methode erleichtert
es, die Bilder freizustellen und dabei Fehler
und Ränder zu vermeiden.
DIE JURY
Unternehmerin mit Biss
»Einfache Idee, schlaues
Produkt, cleveres
Geschäftsmodell
und eine passionierte
Gründerin.«
MICHAEL
MOTSCHMANN
MIG AG
MICHAEL
VON BACH
thjnk
KONSTANTIN
EWALD
Osborne Clarke
Am Drücker Rojahns Technologie basiert
auf einem Patent der Bauhaus-Uni Weimar
Fremde Patente für das eigene Geschäft
zu nutzen: Das ist in der Gründerszene
eher ungewöhnlich. Aber Rojahn und ihre
Mannschaft haben, basierend auf der
Technik, eine eigene Kombination aus
Hardware und Software entwickelt, die die
Umsetzung der Erfindung erst möglich
macht. Den Bedarf dafür hat die Gründerin
am eigenen Leib erfahren: Bevor sie zur
Unternehmerin wurde, arbeitete sie für ei-nen
Luxusartikelhersteller und musste im-mer
wieder Kollektionen begutachten. „Da
habe ich den Schmerz kennengelernt,
wenn Produktbilder schlecht und wenig
aussagekräftig sind“, erzählt Rojahn.
Das ist inzwischen mehr als sieben Jah-re
her. Denn nach ihrer Zeit als Angestellte
wagte sie 2007 den Sprung in die Selbst-
MARC
HOENKE
Salesforce.com
PROF. TOBIAS
KOLLMANN
Universität
Duisburg-Essen
TORSTEN
OELKE
Smart Mobile
Factory
JULIA
DERNDINGER
Entrepreneurs’
Organization
FOTOS: ANDREAS CHUDOWSKI FÜR WIRTSCHAFTSWOCHE, PR (5), JEANNETTE CORBEAU, DOMINIK PIETSCH FÜR WIRTSCHAFTSWOCHE, ANDREAS REITER, DIRK LAESSIG, MICHAEL DANNENMANN, FRANK SCHEMMANN FÜR WIRTSCHAFTSWOCHE
ständigkeit. Gemeinsam mit ihrem Bru-der
startete sie mehrere Projekte – vom
Vergleichsportal für Strom- und Gastarife
bis hin zu einem Online-Magazin für De-signer.
„Wir haben nichts damit verdient,
aber viel gelernt – etwa über die Zahlungs-bereitschaft
unserer Zielgruppen“, sagt
Rojahn.
All das half ihr beim Aufbau von Fast For-ward
Imaging: Gleich zu Beginn fand die
Gründerin Investoren. Trotzdem stand das
Unternehmen etwa ein Jahr nach der
Gründung fast vor dem Aus – Rojahn
trennte sich von ihrem Mitgründer, hatte
im Gesellschaftervertrag für eine solch
knifflige Situation nicht vorgesorgt. Nur
weil der Investor bereit war, Rojahns Mit-gründer
seine Anteile abzukaufen, ließ sich
die Insolvenz vermeiden. „Ich wollte auf je-den
Fall weitermachen“, sagt die 37-Jähri-ge.
„Mir war klar: Wenn die Technologie
funktioniert, dann wird das ein Knaller.“
Über die Höhen und Tiefen ihres Un-ternehmerlebens
berichtet die Gewinne-rin
von Neumacher 2014 von nun an re-gelmäßig
im Gründertagebuch (siehe
Seite 94). n
jens.toennesmann@wiwo.de
Lesen Sie weiter auf Seite 94 »
NEUMACHER 2014
Lukrative Preise
Die Partner des Wettbewerbs fördern das
Sieger-Start-up mit einem Paket aus
10 000 Euro Startkapital sowie Sachleis-tungen
im Wert von bis zu 300 000 Euro:
n Die Kanzlei Osborne Clarke berät die
Sieger in Rechtsfragen
n Experten der Agentur thjnk helfen beim
Aufbau einer Markenstrategie
n Der Risikokapitalgeber High-Tech Grün-derfonds
unterstützt mit einem Coaching
n Die WirtschaftsWoche stiftet Media -
leistungen
Die Gewinner jeder Kategorie nehmen am
Accelerator Program der Entrepreneurs’
Organization teil. Weitere Informationen
unter: wiwo.de/neumacher
ANDREA
PFUNDMEIER
Secomba
ULRICH
DIETZ
GFT Technologies
MICHAEL
WIESER
High-Tech
Gründerfonds
MIRIAM
MECKEL
Wirtschafts-
Woche
92 Nr. 48 24.11.2014 WirtschaftsWoche
Auszeichnung für den
Mittelstand!
Hauptsponsor:
iten u a li n te ne .
Im Fokus der „Hall of Fame“-Gala steht die Auszeichnung des deutschen Mittelstandes. Am 14.01.2015
ehren wir erneut herausragende Persönlichkeiten deutscher Familienunternehmen für ihre innovative
und verantwortungsbewusste Unternehmensleistung.
Alle Informationen zur Veranstaltung unter: www.handelsblatt.com/hall-of-fame
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4. Management&Erfolg
Auf großer Bühne
GRÜNDERTAGEBUCH (I) | Wie Neumacher-Gewinnerin Anna Rojahn
Investoren für ihr Start-up Fast Forward Imaging fand und weshalb
sie sich von ihrem Mitgründer trennen musste.
Wenn Anna Ro-jahn
eine gute
Idee hat, dann
lässt sie sie nicht
mehr los. Seit
dem Jahr 2012
tüftelt die Seri-engründerin
an einer neuartigen Techno-logie,
mit der sich schnell und günstig
360-Grad-Produktfotos produzieren las-sen.
2013 startete sie Fast Forward Imaging
und hat jetzt Neumacher 2014 gewonnen,
den WirtschaftsWoche-Gründerwettbe-werb.
Im Gründertagebuch berichtet die
37-Jährige, wie sich ihr Start-up entwickelt.
15. FEBRUAR 2013
Der Prototyp ist fertig – aus Holzbrettern!
Heute sprechen mein Mitgründer Till und
ich mit einem Investor: dem Unternehmer
Sebastian Ganske. Das würde passen: Die
Ganske Verlagsgruppe betreibt selbst eini-ge
Online-Handelsportale, für die unsere
Technologie interessant ist.
16. APRIL 2013
Es geht Schlag auf Schlag: Heute haben wir
die Fast Forward Imaging GmbH gegrün-det.
In einer klassischen Charlottenburger
dem einen oder anderen Geschäftskunden
zu verkraften: dass Abschlüsse lange dau-ern,
ständig ein wichtiger Ansprechpartner
die Position wechselt oder sich im Urlaub
befindet.
12. SEPTEMBER 2014
Ich treffe einen namhaften Investor aus
den USA. Wir haben zwar noch keine US-Pläne,
aber es hilft, Netzwerke früh aufzu-bauen
– man weiß ja nie!
18. SEPTEMBER 2014
Studio-Shooting für ein namhaftes Münch-ner
Modelabel: Der Art Director und seine
Assistentin finden unseren eigenwilligen
Mix aus Studio, Büro und Werkstatt als
Kontrast zu ihrem durchgestylten Office of-fenbar
cool. Trotzdem freue ich mich da-rauf,
zum Jahresende in einen vorzeigbare-ren
Standort umzuziehen – je mehr etab-lierte
Kunden auf uns aufmerksam werden,
desto wichtiger wird es für uns, uns auch
repräsentativ darzustellen.
2. OKTOBER 2014
Unser Gesellschafter-Lunch steht an: Seit
unserer zweiten Finanzierungsrunde im
April organisiere ich diese Treffen jedes
Quartal, um meinen Gesellschaftern die
Gelegenheit zum Austausch zu geben.
Nach dem Essen trinken wir in unserem
Studio einen Kaffee und schauen uns die
neuesten Entwicklungen an. Der strategi-sche
Input meiner Investoren und Beiräte
hilft mir dabei, unsere alltäglichen Heraus-forderungen
mit anderen Augen zu sehen.
11. NOVEMBER 2014
Diese Woche bin ich beim StartmeupHK-Programm
in Hongkong. Als eines von sechs
Unternehmen, die aus über 550 Bewerbun-gen
ausgewählt worden sind, stelle ich Fast
Forward Imaging vor. Die Präsentation läuft
gut, aber mir schlottern die Knie – im Publi-kum
sitzen 700 geladene Gäste! Die Reise
hilft mir, erste Kontakte vor Ort zu knüpfen.
Ich bin mir sicher, dass unsere Technologie
einen gewaltigen Mehrwert bieten kann,
wenn sie bereits in der Produktentwicklung
und Bemusterung eingesetzt wird – und ins-besondere
China ist dafür natürlich ein ex-trem
spannendes Pflaster. n
Redaktion: jens.toennesmann@wiwo.de
Alles im Blick Mit ihrem Fotografen
Tilmann Classen und Marketingprofi Felix
Geis (links), der sie bei der Kunden -
akquise unterstützt, plant Gründerin Anna
Rojahn das Wachstum ihres Start-ups
fiert. Heute besprechen wir im Team,
ob wir uns auf bestimmte Kategorien
fokussieren wollen, die besonders
vielversprechend sind – etwa Produk-te
mit einem kurzen Lebenszyklus
wie Mode und Accessoires.
1. SEPTEMBER 2013
Es ist zum Verrücktwerden: Die Re-aktionen
auf unsere Geschäftsidee sind ex-trem
positiv, aber die Entwicklungskosten
fressen uns auf, und die Spannungen im
Team nehmen zu. In den strategischen Dis-kussionen
drehen wir uns im Kreis.
3. OKTOBER 2013
Nach langen Diskussionen beschließen Till
und ich, als Gründer getrennte Wege zu ge-hen.
Die Entscheidung fällt nicht leicht,
aber so kann es nicht weitergehen. Wir in-formieren
unseren Investor, der Till seine
Anteile abkaufen und mir einen neuen Co-
Geschäftsführer zur Seite stellen wird, da-mit
die Firma abgesichert ist.
2. DEZEMBER 2013
Wir gewinnen wieder Fahrt: Das Schweizer
Lebensmittelunternehmen Bianchi möch-te
eins unserer ersten Geräte bei sich inte-grieren,
um damit fürs Tagesgeschäft seine
Lebensmittel zu fotografieren.
1. APRIL 2014
Noch vor unserem ersten Geburtstag
schließen wir eine zweite Finanzierungs-runde
ab: Neben Vogel Ventures beteiligt
sich der Privatinvestor Egbert Willam an
unserem Start-up. Das ist für uns nicht nur
in finanzieller Hinsicht ein Erfolg: Mit Vogel
glaubt bereits das zweite Medienhaus an
unseren Erfolg. Den Kontakt hat der Angel
Investor Michael Brehm hergestellt, der mit
Kaufda und Amiando schon viele Start-ups
unterstützt hat.
4. AUGUST 2014
Ich treffe mich mit Emanuel, einem Ver-triebsprofi.
Seit zwei Monaten schult er
mich – das hilft mir, Frust im Umgang mit
Kanzlei: hohe Decken mit Stuck, knarzen-dem
Parkett und Kaffee, während der No-tar
die Unterlagen verliest. Es ist ja nicht
das erste Mal, dass ich eine Firma gründe,
aber dieses Mal hat das Ganze mehr Gravi-tas:
Sebastian Ganske ist nämlich von An-fang
mit dabei und investiert einen sechs-stelligen
Betrag.
22. APRIL 2013
Ich sitze im Zug von Weimar nach Berlin –
nach einem produktiven Meeting an der
Bauhaus-Universität. Die Hochschule ist
bereit, ihr Patent exklusiv an uns zu lizen-zieren:
Gegenstände vor wechselnden
Farben aufzunehmen und so fehlerfrei
freizustellen. Experten sprechen vom
„Chroma keying“ – der farbbasierten Bild-freistellung.
5. MAI 2013
Geschafft: Wir haben uns mit der Bauhaus-
Universität auf die Konditionen geeinigt
und dürfen das Patent exklusiv nutzen.
27. AUGUST 2013
Hummer, Kleider, Pflanzen, Notebooks:
Wir haben schon alles Mögliche fotogra-
FOTO: ANDREAS CHUDOWSKI FÜR WIRTSCHAFTSWOCHE
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94 Nr. 48 24.11.14 WirtschaftsWoche WirtschaftsWoche 24.11.2014 Nr. 48 95
6. © Handelsblatt GmbH. Alle Rechte vorbehalten. Zum Erwerb weitergehender Rechte wenden Sie sich bitte an nutzungsrechte@vhb.de.
7. BESTES SOCIAL START-UP:
NEARBEES
Die Bienenretter
In der Nähe von München hält sie rund
60 000 Bienen, deren Honig sie zwei Mal im
Jahr schleudert: Für Viktoria Schmidt gibt
es kaum etwas Faszinierendes als Bienen.
Entdeckt hat sie diese Leidenschaft vor drei
Jahren, als ihr Großvater seine Bienen aus
Altersgründen abschaffte – und die Bäume
rund um seinen Hof keine Kirschen mehr
trugen. Denn Bienen liefern nicht nur Ho-nig
– würden sie nicht Blüten bestäuben,
würde die Natur nicht gedeihen, und wir
könnten kaum noch Lebensmittel produ-zieren.
„Jeder dritte Bissen in Deutsch-land“,
sagt Jungimkerin Schmidt, „hängt
von Bienen ab.“
Um die Zukunft der Bienen zu sichern
und Imkern den Verkauf ihres Honigs zu
erleichtern, hat die studierte Designerin
zusammen mit Michael Gelhaus, Kristian
Knobloch und Dominik Krebs das Unter-nehmen
Nearbees gegründet. Über die
gleichnamige Online-Plattform können
Imker ihren Honig verkaufen oder Bienen-patenschaften
vergeben. Die Kunden
können gezielt Honig aus ihrer Nachbar-schaft
kaufen und so die Artenvielfalt in
ihrer Umgebung stärken – für die Gründer
bleiben 15 Prozent Provision. Knapp neun
Monate nach dem Start sind etwa 15 Imker
aus München auf der Plattform gelistet,
die ersten Kunden haben bereits bestellt.
Im kommenden Jahr sollen dann Honig -
erzeuger aus der ganzen Bundesrepublik
folgen, bei denen Kunden auch Honig-
Abos abschließen können. Damit die ho-hen
Versandkosten ihnen keinen Strich
durch die Rechnung machen, entwickelten
die Gründer von Nearbees eine neuartige
Verpackung, die sich als Brief versenden
lässt.
EIN KILO PRO KOPF
Der Bedarf ist jedenfalls da: nach Anga-ben
des Bundeslandwirtschaftsministeri-ums
essen fast zwei Drittel aller Deut-schen
regel mäßig Honig, pro Kopf rund
ein Kilo – mehr als in jedem anderen Land
der Welt. 80 Prozent des Honigs aber wer-den
im portiert, weil die 750 000 Bienen-
ManagementErfolg
VIKTORIA SCHMIDT | NEARBEES
Die Jungunternehmerin will Imkern beim
Honigverkauf helfen und so Bienen
schützen
FOTOS: SUSIE KNOLL, DDP IMAGES/DAPD/MARK KEPPLER
»Das Herz muss brennen«
INTERVIEW Titus Dittmann Was Deutschlands Skateboard-Pionier
Jungunternehmern rät.
Herr Dittmann, aus dem Skateboard-
Business sind Sie längst ausgestiegen,
Sie halten Vorträge, nennen sich Anstif-ter.
Wozu wollen Sie Ihre Zuhörer anstif-ten
– Geld für Ihre Stiftung zu spenden?
Dagegen habe ich natürlich nichts. Aber
ich will vor allem an den unternehmeri-schen
Mut appellieren. Ich zeige gern ei-nen
Teaser, den wir mal für MTV produ-ziert
haben: Da springt einer mit dem
Skateboard auf ein Treppengeländer, slidet
ein Stück runter, strauchelt, knallt auf Trep-pe
und Betonboden. Das tut schon beim
Zuschauen weh. Und was macht der Typ?
Zeigt das Victoryzeichen in die Kamera.
Was hat das mit Unternehmertum zu tun?
Der macht das, bis er den Trick drauf hat.
Für ein Ziel aus eigenem Antrieb
Schmerzen auf sich zu nehmen, sich für
den Erfolg zu knechten – das müssen
auch Gründer können.
Banken und Investoren wollen vor allem
einen guten Businessplan sehen...
Die gab’s bei Ihnen trotzdem – beim ge-scheiterten
Börsengang oder der Fast-pleite.
Was haben Sie daraus gelernt?
Meine Stärken zu stärken und mich zu
meinen Schwächen zu bekennen. Ich
kann, vor allem zum Start, Leute mitrei-ßen,
aber fürs operative Geschäft gibt es
sicher Talentiertere. Das Bekenntnis zur
Schwäche macht unangreifbar. Steh zu
deinen Fehlern und übernimm die Ver-antwortung,
wenn etwas schiefgeht.
Was war Ihr größter Fehler?
Ich habe so ziemlich alles verkehrt ge-macht,
was man verkehrt machen kann.
Aber auch hier ist es wie beim Skateboar-den:
Wer nicht auf die Schnauze fliegt,
wird nicht besser. Ich habe dem Estab-lishment
den Stinkefinger gezeigt und
bewiesen: Es geht auch so. Schon Konfu-zius
sagte: Such dir einen Beruf, den du
liebst, dann musst du nie mehr arbeiten.
Gründen lernen von Konfuzius?
Fakt ist: Wer erst verkopft nach einer Ge-schäftsidee
suchen muss, ist auf dem
Holzweg. Ich muss etwas haben, das
mich umtreibt, mich begeistert, mir
Identität gibt. Das Herz muss brennen –
dann kommt das Geld von allein.
manfred.engeser@wiwo.de
Businesspläne werden doch total überbe-wertet.
Chancen muss man ergreifen,
wenn sie sich bieten, und nicht, wenn ein
Plan es vorsieht. Da kann das Fenster
schon wieder zu sein – und wenn man
dann springt, ist die Gefahr groß, dass es
Scherben gibt.
DAS STEHAUFMÄNNCHEN
Dittmann, 65, startete 1978 mit dem Ver-trieb
von Skateboards, machte Millionen,
scheiterte beim Börsengang und war 2006
fast pleite. Mit seiner Stiftung Skate-aid
unterstützt er Kinder in Krisenregionen.
96 Nr. 48 24.11.2014 WirtschaftsWoche
PUBLIKUMSPREIS: AMBIOTEX
Clevere Kleidung
Es soll Herzschlag und Atemfrequenz mes-sen,
Schritte zählen und Stürze registrieren
– und alle Daten via Bluetooth an eine App
auf dem Smartphone übertragen: das Fit-ness-
T-Shirt des Mainzer Start-ups Ambio-tex
mit integriertem Messgerät, das die
Gründer um Thomas Claussen seit Juni
2013 in Zusammenarbeit mit dem Fraunho-fer-
Institut für Integrierte Schaltungen in Er-langen
entwickeln. Die Daten sollen Sport-lern
helfen, ihre Leistung zu messen und ef-fektiver
zu trainieren, Managern ein Leben
mit weniger Stress verschaffen und gesund-heitlich
angeschlagenen Menschen im Not-fall
automatisch Hilfe holen.
Mit der Geschäftsidee überzeugten die
Jungunternehmer die Leser von Wirt-schaftsWoche
und wiwo.de: Knapp elf Pro-zent
von rund 5300 Lesern votierten für
Ambiotex – mehr als für jedes andere der
35 Start-ups, die bei Neumacher 2014 die
zweite Runde erreicht hatten (siehe Wirt-schaftsWoche
44/2014).
Mit ihrer Idee setzen die Gründer auf ei-nen
Trend, der das Leben der Menschen
grundlegend verändern könnte: sogenann-te
Wearables – also Minicomputer, die in
Kleidungsstücke oder Armbänder integriert
am Körper getragen werden und Träger
und Gerät vernetzen. Nach Angaben des
Analyseunternehmens IHS sollen mit
computerisierter Kleidung, Uhren oder
Brillen im kommenden Jahr allein in Euro-pa
mehr als vier Milliarden Euro, 2018 sogar
mehr als neun Milliarden Euro umgesetzt
werden.
Den ersten Prototyp haben die Gründer
im Sommer in San Francisco vorgestellt,
kaufen kann man die Shirts allerdings
noch nicht. Gründer Claussen reiste im
November mit seinem Team nach Barce-lona,
um sein Start-up Ambiotex auf einer
IT-Konferenz vorzustellen. „Wir wollen
‚First Mover‘ in dem Markt sein“, sagt der
Unternehmer. „Die erste Serie des
Fitnessshirts soll noch Ende dieses Jahres
erhältlich sein.“
jens.toennesmann@wiwo.de
völker in Deutschland nicht genug produ-zieren
und vielen Hobby-Imkern der Ver-kauf
ihres Honigs schwerfällt. So auch
Schmidt: In ihrem Keller stapeln sich die
Honig gläser. Doch das soll sich durch den
Verkauf via Internet bald ändern.
Eine „charmante, tolle Gründungsidee“,
die ein gesellschaftliches Problem löse und
auf ein nachhaltiges Geschäftsmodell set-ze,
lobt die Jury von Neumacher 2014 das
Start-up, das im Strascheg Center for Entre-preneurship
an der Hochschule München
sein Büro bezogen hat.
Für die Gründer kommt der Sonderpreis
„Bestes Social Start-up“ genau zur richti-gen
Zeit: „Im Winter“, sagt Jungunterneh-merin
Schmidt, „werden 80 Prozent des
Honigs verkauft.“ Sie selbst hat zwei Ho-nigsorten
im Angebot: cremigen Früh-lingshonig
und flüssigen Sommerhonig.
Die Gründerin freut sich schon jetzt auf
den nächsten „Honigalarm“ im Frühjahr,
wenn sie wieder vor die Tore der bayri-schen
Landeshauptstadt fährt: zum Bie-nen
abkehren, Waben entdeckeln und Ho-nig
schleudern.
jens.toennesmann@wiwo.de Lesen Sie weiter auf Seite 98 »
ΔIch wusste immer,
was ich werden wollte:
mein eigener Chef.
Mit einer KfW-Förderung für Gründer.
Egal ob Sie ein Unternehmen neu gründen, als Nach-folger
übernehmen oder innerhalb der ersten drei
Jahre erweitern: Als größte deutsche Förderbank
unterstützt die KfW Ihr Vorhaben mit staatlich ge-förderten
Krediten* und Beratungskostenzuschüssen.
Lassen auch Sie sich von der KfWfördern!Mehr Infor-mationen
bei Ihrem Finanzierungspartner** oder auf
www.kfw.de/gruenden
* Für einen ERP-Gründerkredit – Universell in Höhe von z.B. 200.000 EUR gelten
in der Risikoklasse E folgende Konditionen: 3,05% Sollzins p.a. und 3,09% Effek-tivzins
p.a. bei 10 Jahren Laufzeit, 2 tilgungsfreien Anlauahren und 10-jähriger
Zinsbindung. Für ein Darlehen im ERP-Gründerkredit – StartGeld in Höhe von
50.000 EUR gelten folgende Konditionen: 2,05% p.a. Sollzins und 2,07% Effek-tivzins
p. a. bei 5 Jahren Laufzeit, 1 tilgungsfreien Anlauahr und 5 Jahren Zinsbin-dung.
Stand: 10.10.2014
** Finanzierungspartner sind Geschäsbanken, Sparkassen, Genossenschasbanken
und Direktbanken.
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8. ManagementErfolg
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Nacht der Gründer
NEUMACHER 2014 | So diskutierten und feierten die Teilnehmer
der WirtschaftsWoche-Gründerkonferenz.
Mehr als 300 Gründer, Investoren,
Wissenschaftler und gestandene
Unternehmer diskutierten tagsüber
auf der WirtschaftsWoche-Gründerkonfe-renz
Neumacher im Theater Kehrwieder in
der Hamburger Speicherstadt über Ge-schäftsmodelle,
Finanzierungsrunden,
Standortvorteile und den nöti-gen
Ehrgeiz, ein eigenes Unter-nehmen
zu gründen. Und feier-ten
abends den Gewinner des
WirtschaftsWoche-Gründerprei-ses
– das Berliner Start-up Fast
Forward Imaging und seine
Gründerin Anna Rojahn. Sie hat
eine Methode entwickelt, freige-stellte
Fotografien, wie sie etwa
im Online-Handel zur Produktpräsentation
benötigt werden, schnell, hochwertig und
günstig zu produzieren. Als „Gründerin mit
Biss“, pries WirtschaftsWoche-Chefredak-teurin
Miriam Meckel Preisträgerin Rojahn.
„Mit ihrer Idee beweist sie auch, wie aus Pa-tenten
Innovationen werden können.“
Worauf junge Gründer achten
sollten, um langfristig erfolgreich
zu sein? „Lös dich von den Er-wartungen
der Gesellschaft“,
empfahl Skateboard-Pionier und
Fast-Pleitier Titus Dittmann in
seiner launigen Festrede. „Das
Herz muss brennen – dann
kommt das Geld von allein.“ n
manfred.engeser@wiwo.de
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1| Festlicher Rahmen im Hamburger
Kehrwieder Theater
FOTOS: CHRISTIAN MARTIN FÜR WIRTSCHAFTSWOCHE
Mehr
Weitere Fotos und
Videos von der
Konferenz unter
wiwo.de/neuma-cher-
2014 und in
unserer App
2| Tim Dümichen (KPMG)
3| Jens Tönnesmann (WirtschaftsWoche),
Frank Thelen (Doo), Niclaus Mewes (MyTaxi)
4| Chi Zhang (Chi-nesisch, Mitte), Luis Rosen-baum
(links), Colin Hanna (beide Lock8)
5| Titus Dittmann (Skate Aid)
6| Miriam Meckel
(Wirtschafts -
Woche, rechts) mit
allen Preisträgern
7| Maria Spilka
(Mädchenfloh-markt)
8| Carsten Brosda
(Senatskanzlei
Hamburg)
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98 Nr. 48 24.11.2014 WirtschaftsWoche
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