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WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
Hauptvorlesung Radiologie
Grundlagen der
Strahlenphysik und Strahlenbiologie
Wolfgang Schreiber
Sektion für Medizinische Physik, Klinik für Radiologie
Universitätsklinikum Mainz
WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
Hauptvorlesung Radiologie
Überblick
• Ionisierende Strahlung (Radiologie)
– Was ist das?
– Strahlenquellen
– Wechselwirkung mit Materie
• Grundlagen Strahlenbiologie
– Relative biologische Wirksamkeit
– Strahlenschäden
WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
Hauptvorlesung Radiologie
8.11.1895 Wilhelm Conrad Röntgen
• Fluoreszenzschirm leuchtet trotz Abschirmung und in
2m Entfernung
• „X-Strahlen“ („X-rays“)
20.11.1895
Erste Aufnahme
22.11.1895
Frau Röntgen
www.deutsches-museum.de
www.xray.hmc.psu.edu
WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
Hauptvorlesung Radiologie
Ionisierenden Strahlen
• Durchdringen Materie
• Beeinflussen Gewebe
→ Röntgen- und nuklearmedizinische Diagnostik
→ Strahlentherapie
→ Radiobiologie
WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
Hauptvorlesung Radiologie
Was sind ionisierende Strahlen ?
1 Elektronenvolt (eV) = Energie, die ein Elektron beim Durchlaufen
einer Spannungsdifferenz von 1 V gewinnt
(1 eV = 1,6 x 10-19 J = 3,8 x 10-23 kcal)
WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
Hauptvorlesung Radiologie
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• Moleküle
– Viele Atome
– Störung der Elektronenhülle
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– Ionisation: Valenzelektron verlässt Atom
– Anregung: e- wird auf äußere Schale gehoben
WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
Hauptvorlesung Radiologie
Ionisierende Strahlung
• Hat mindestens die Energie, die zur
Ionisierung von Materie erforderlich ist
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WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
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(ionisiertes Helium)
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(Lichtgeschwindigkeit, 300.000 km /s)
– Röntgenstrahlen
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WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
Hauptvorlesung Radiologie
Röntgen- und γ-Strahlen
• Röntgenstrahlen
– Elektronenhülle
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– Höhere Energie als
Röntgenstrahlen
WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
Hauptvorlesung Radiologie
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WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
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WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
Hauptvorlesung Radiologie
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Emittiertes
Elektron
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Hauptvorlesung Radiologie
28.12.1895 G. Kaiser
• Erste medizinisch indizierte Röntgenaufnahme
• "Nachdem ich vorher schon den Arbeitsgang einer
Aufnahme mit X-Strahlen gesehen hatte, durfte ich
die Aufnahmen machen. Die Expositionszeiten
bewegten sich zwischen 1 1/2 bis 2 Stunden, waren
natürlich verwackelt, aber diagnostisch gut
verwertbar. Es war die Hand eines Forsteleven, der
einen Schrotschuss in der vola manus hatte, [...] die
später oft genannte Doppelzehe eines Mädchens [...]
und eine schlecht geheilte Unterarmfraktur. Es ist
notwendig festgehalten zu werden, dass diese im
alten phys. Universitätsinstitut in der Türkenstrasse
in Wien am 28. Dezember 1895 von mir gemachten
drei Röntgenaufnahmen überhaupt die ersten
medizinischen Röntgenaufnahmen gewesen sind."
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Photoeffekt !
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Hauptvorlesung Radiologie
Comptoneffekt
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Strahlung
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Hauptvorlesung Radiologie
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• Schädigung von Basen (-paaren)
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Hauptvorlesung Radiologie
Linearer Energietransfer
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Hauptvorlesung Radiologie
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Hauptvorlesung Radiologie
LET verschiedener Strahlenarten
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60Co-γ 1,3 0,3
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WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
Hauptvorlesung Radiologie
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WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
Hauptvorlesung Radiologie
Strahlenwirkung auf die Zelle
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WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
Hauptvorlesung Radiologie
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WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
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WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
Hauptvorlesung Radiologie
Dosis-Effekt-Kurven
Radiobiology for the Radiologist, pg 30 The use of Chromosomal Aberrations in Human
Lymphocytes for Biological Dosimetry, pg S41
WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
Hauptvorlesung Radiologie
Literatur
• Klinische Strahlenbiologie
• Th. Herrmann, M. Baumann
Gustav Fischer, Jena
3. Auflage, 1997 (ca. 19,95 €)
WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber
Hauptvorlesung Radiologie
Noch Fragen ?
• PD Dr. W. Schreiber
• Geb. 701 / Radiologie
• Tel.: 17-5285
• wolfgang.schreiber@
radiologie.klinik.uni-
mainz.de

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St 04 Radiologie u.Strahlenphysik

  • 1. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Grundlagen der Strahlenphysik und Strahlenbiologie Wolfgang Schreiber Sektion für Medizinische Physik, Klinik für Radiologie Universitätsklinikum Mainz
  • 2. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Überblick • Ionisierende Strahlung (Radiologie) – Was ist das? – Strahlenquellen – Wechselwirkung mit Materie • Grundlagen Strahlenbiologie – Relative biologische Wirksamkeit – Strahlenschäden
  • 3. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie 8.11.1895 Wilhelm Conrad Röntgen • Fluoreszenzschirm leuchtet trotz Abschirmung und in 2m Entfernung • „X-Strahlen“ („X-rays“) 20.11.1895 Erste Aufnahme 22.11.1895 Frau Röntgen www.deutsches-museum.de www.xray.hmc.psu.edu
  • 4. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Ionisierenden Strahlen • Durchdringen Materie • Beeinflussen Gewebe → Röntgen- und nuklearmedizinische Diagnostik → Strahlentherapie → Radiobiologie
  • 5. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Was sind ionisierende Strahlen ? 1 Elektronenvolt (eV) = Energie, die ein Elektron beim Durchlaufen einer Spannungsdifferenz von 1 V gewinnt (1 eV = 1,6 x 10-19 J = 3,8 x 10-23 kcal)
  • 6. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Ionisation und Anregung • Moleküle – Viele Atome – Störung der Elektronenhülle • Energietransfer – Ionisation: Valenzelektron verlässt Atom – Anregung: e- wird auf äußere Schale gehoben
  • 7. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Ionisierende Strahlung • Hat mindestens die Energie, die zur Ionisierung von Materie erforderlich ist (im Mittel 34 eV) • Beispiel: 100 Elektronen (15 MeV)
  • 8. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Arten ionisierender Strahlung • Teilchen (relativistische Geschwindigkeiten) – α-Teilchen (ionisiertes Helium) – Elektronen (β-Strahlen) – Positronen – Neutronen • Elektromagnetische Wellen (Lichtgeschwindigkeit, 300.000 km /s) – Röntgenstrahlen – γ-Strahlen
  • 9. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Röntgen- und γ-Strahlen • Röntgenstrahlen – Elektronenhülle • γ-Strahlen – Atomkern – Höhere Energie als Röntgenstrahlen
  • 10. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Kernprozesse U-235 Th-231 α-Teilchen (Helium-Kern) Co-60 Ni-60 β-Strahlung (Elektron) γ-Strahlung
  • 11. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Entdeckung des Kernzerfalls • H. Becquerel studiert Filmschwärzung bei Uran- Fluoreszenz (Sonne) ! Röntgenstrahlen? • Film wird auch geschwärzt (1896) – wenn Uran nicht der Sonne ausgesetzt wird – wenn durch dickes schwarzes Papier abgeschirmt • „U-Strahlen“
  • 12. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Aktivität • Anzahl der Zerfallsprozesse / Zeit • 1 Becquerel = 1 Zerfall /sec Alte Einheit: 1 Curie = 3,7 x 1010 Bequerel
  • 13. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Aktivität natürlicher Stoffe 1000 Bq 1 kg Granit 2000 Bq 1 kg Kohlenasche 25 mio Bq 1 kg Uran 1 000 000 mio Bq 1 „Exit“ Schild (1970s) 10 000 000 mio Bq 1 kg 50-alter old vitrified high-level nuclear waste 100 mio Bq Radioisotopenquelle (Strahlentherapie) 70 mio Bq Radioisotope (Diagnostik) 30 000 Bq Rauchdetektor (mit Americium) 30 000 Bq Luft in 100m2 Haus in Mitteleuropa (Radon) 3000 Bq Luft in 100m2 Haus in Australien (Radon) 1000 Bq 1 kg Kaffee 7000 Bq Erwachsener Mensch (100 Bq/kg)
  • 14. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Halbwertszeit • Zeit, in der die Aktivität auf die Hälfte abgesunken ist 0 200 400 600 800 1000 1200 1 2 3 4 Zeit Aktivität
  • 15. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Halbwertszeiten • Zerfallskette von Uran-238 • Quelle der natürlichen Radioaktivität • Je kürzer die Halbwerts- zeit, um so mehr Atome zerfallen pro Sekunde
  • 16. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Abschirmung Blei Aluminium Beton
  • 17. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Halb- und Zehntelwertsschichtdicke • Je dicker ein absorbierendes Material ist, umso weniger ionisierende Strahlung kann passieren • Halbwertsschichtdicke = Dicke eines Absorbers, der die ionisierende Strahlung auf die Hälfte reduzierte • Analog: Zehntelwertsschichtdicke
  • 18. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Erzeugung Ionisierender Strahlen • Radionuklide • Natürliche Radioaktivität • Röntgenanlagen • Teilchenbeschleuniger (Strahlentherapie) • …
  • 19. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Ionisierende Strahlung in der Medizin CT Durchleuchtung Beschleuniger
  • 20. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Wechselwirkung ionisierender Strahlung mit Materie (Gewebe)
  • 21. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Primäre Wechselwirkungsprozesse • Photoeffekt • Comptoneffekt • Paarbildung • Anregung • Ionisation • Bremsstrahlen • Elastischer und unelastischer Stoß • Kernprozesse
  • 22. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Photoeffekt • vor allem bei niedrigen Energien (<50 keV) • Stark abhängig vom Atomkern (→Röntgen) Strahlung Emittiertes Elektron
  • 23. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie 28.12.1895 G. Kaiser • Erste medizinisch indizierte Röntgenaufnahme • "Nachdem ich vorher schon den Arbeitsgang einer Aufnahme mit X-Strahlen gesehen hatte, durfte ich die Aufnahmen machen. Die Expositionszeiten bewegten sich zwischen 1 1/2 bis 2 Stunden, waren natürlich verwackelt, aber diagnostisch gut verwertbar. Es war die Hand eines Forsteleven, der einen Schrotschuss in der vola manus hatte, [...] die später oft genannte Doppelzehe eines Mädchens [...] und eine schlecht geheilte Unterarmfraktur. Es ist notwendig festgehalten zu werden, dass diese im alten phys. Universitätsinstitut in der Türkenstrasse in Wien am 28. Dezember 1895 von mir gemachten drei Röntgenaufnahmen überhaupt die ersten medizinischen Röntgenaufnahmen gewesen sind." http://www.roentgen-museum.de Photoeffekt !
  • 24. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Comptoneffekt Strahlung Strahlung Emittiertes Elektron • vor allem bei mittleren Energien (100 keV … 10 MeV) • Geringe Abhängigkeit vom Atomkern (→Strahlentherapie)
  • 25. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Wirkung auf Nukleinsäuren • Schädigung von Basen (-paaren) • Reparaturmechanismen Einzelstrang- brüche Doppelstrang- brüche Zerstörung der Wasserstoff- brücken
  • 26. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Bremsstrahlung Elektron Röntgen- (Brems-) Strahlung Wolfram- Target
  • 27. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Röntgenröhre Kathode (-) Anode (+) Röntgen- Strahlung
  • 28. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Grotthus-Draper-Gesetz • „Von einer auf ein biologisches Objekt treffenden ionisierenden Strahlung wird nur der absorbierte Anteil wirksam“
  • 29. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Dosisdefinition • Dosis = absorbierte Energie / Masse Einheit: 1 Gray = Gy = 1 J /kg Gray: englischer Strahlenphysiker und Strahlenbiologe Alte Einheit: 1 rad = 1 Gy
  • 30. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Linearer Energietransfer • Biologische Wirkung ~ Zahl der Ionisationen • Zahl der Ionisationen entlang des Weges • Besser: LET = Mittlerer Energieverlust / Weg Einheit: keV / µm
  • 31. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie LET und Dichte der Ionisationsprozesse
  • 32. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie LET verschiedener Strahlenarten Energie LET [MeV] [keV/µm] • Hoher LET α-Strahlen 5,0 90 Neutronen 6,2 21 Protonen 2,0 17 • Niedriger LET Röntgenstr. 0,2 2,5 60Co-γ 1,3 0,3 β-Strahlen 2,0 0,3
  • 33. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie „Qualitätsfaktor“ • Biologische Wirkung von Strahlenart abhängig • Qualitätsfaktor: – Kritischste Schädigungsmöglichkeit (z.B. Augenlinse) als Bestrahlungseffekt Strahlenart QF α-Strahlung 20 Schnelle Neutronen 10 Röntgenstrahlung 1 60Co-γ−Strahlen 1 d.h. 1 Gy Röntgenstrahlung entspricht 0,1 Gy Neutronen
  • 34. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Äquivalenzdosis • Berücksichtigung des Qualitätsfaktors bei der Dosisangabe • Äquivalenzdosis = Energiedosis * QF • Einheit: 1 Sievert = 1 Sv = 1 J / kg • 1 Sv Röntgenstrahlen = 1 Sv Neutronen Alte Einheit: 1 mSv = 100 rem
  • 35. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Mittlere Jährliche Dosis aus natürlichen Strahlungsquellen Zum Vergleich: Röntgenthorax: 0,02 mSv CT Kopf: 2 mSv Transatlantikflug: 0,05 mSv
  • 36. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Direkte und Indirekte Wirkung • Kritisches Molekül: z.B. DNS • Direkte Wirkung: – Strahleneffekt direkt an der DNS – Vor allem bei Strahlung mit hohem LET – Kann zu Zellschädigung führen (Reparatur) • Indirekte Wirkung – Radiolyse – Entstehung freier Radikale, die in die Nähe der DNS gelangen und dort sekundär Schädigung hervorrufen – Dominierende Wirkung bei Röntgen- und γ-Strahlung
  • 37. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Radiolyse • Meist Wasser – Großteil der Zelle besteht aus Wasser (1,2 x 107 Wassermoleküle / DNS) – Entstehung eines freien Radikals • Einzelnes, ungepaartes Elektron in äusserer Schale • hoch reaktiv
  • 38. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Radiolyse H2O ! H2O + + e- H2O + + H2O ! H3O+ + OH. 2OH. ! H2O2 • Wasserstoffperoxid ist hochtoxisch • DNA-Schädigung
  • 39. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Direkte oder Indirekte Effekte ? • Stets direkte und indirekte Effekte • Ca. 2/3 der biologischen Effekte von Röntgenstrahlen wird durch indirekte Strahlenwirkung verursacht
  • 40. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Strahlenbiologische Wirkungskette
  • 41. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Biologische Effekte • Nicht selektiv für bestimmte Zellen • nicht von anderen Ursachen unterscheidbar (z.B. Chemikalien, Hitze) • Latenzzeit – Kein Strahleneffekt nachweisbar – Minuten … Jahrzehnte – Von Zelltyp und Dosis abhängig
  • 42. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Biologische Strahlenwirkung • 4 J., w, Muttermal dorsal • Bestrahlung 11/1896 (Leopold Freund, Wien) • Schmerzhafte Radioepidermatitis • Permanente Regression • Normales Leben, gesunder Sohn • Nach 70 Jahren: Narben, Kyphose, Keratose, Osteoporose www.xray.hmc.psu.edu
  • 43. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Strahlenwirkung auf die Zelle • Zellkern – DNA-Schädigung →Chromosomenveränderungen – Schädigung der Kernmembran • Zytoplasma – Viskositätsänderung (Proteine!) – „Röntgenbläschen“ (Vakuolen) • Zellmembran – Durchlässigkeit – Potentialänderungen →Ausfall der Reparatursysteme • Mitochondrien – Störung der Atmungskette der Enzyme – Vakuolisierung • Zentriol – Störung der Mitose
  • 44. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Chromosomenabberationen • Bestrahlung führt bei Chromosomen zu – Instabilitäten – Brüchen • Verbindung mit den Enden anderer Chromosomen • Unterschiedliches Verhalten – Verbindung in Originalkonfiguration – Deletion – Verbindung mit anderen Chromosomenfragmenten
  • 45. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Beispiele Dizentrisch+Fragment Zentrischer Ring
  • 46. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Dosis-Effekt-Kurven Radiobiology for the Radiologist, pg 30 The use of Chromosomal Aberrations in Human Lymphocytes for Biological Dosimetry, pg S41
  • 47. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Literatur • Klinische Strahlenbiologie • Th. Herrmann, M. Baumann Gustav Fischer, Jena 3. Auflage, 1997 (ca. 19,95 €)
  • 48. WS 2003 / 2004 Wolfgang Schreiber Hauptvorlesung Radiologie Noch Fragen ? • PD Dr. W. Schreiber • Geb. 701 / Radiologie • Tel.: 17-5285 • wolfgang.schreiber@ radiologie.klinik.uni- mainz.de