Diese Analyse setzt sich mit dem neuen Konzept von Fitnessstudios mit einem monatlichen Beitrag von 9,90 Euro auseinander. Anhand der in der aktuellen Presse kontrovers diskutierten neuen Fitnesskette „High5" wird eine beispielhafte Berechnung der Wirtschaftlichkeit einer 9,90-Fitnessanlage vorgenommen. Diese Analyse beschränkt sich dabei auf die Gegenüberstellung von Umsatz und Kosten, um sowohl den Break-Even Point als auch eine angemessene EBITDA-Marge im Verhältnis zur Mitgliedersituation zu bestimmen. Abschließend wird eine Bewertung der Wirtschaftlichkeit einer Fitnessanlage mit einem monatlichen Beitrag von 9,90 Euro vorgenommen.
Benutzerhandbuch starsellersworld.com Regeln der Preiskalkulation
9,90-euro-fitnessstudio
1. TEMPOMACHER CONSULTING UG (HAFTUNGSBESCHRÄNKT)
Wirtschaftlichkeit eines
9,90-Euro-Fitnessstudios
Darstellung der Wirtschaftlichkeit eines
Fitnessstudios mit einem monatlichem
Mitgliedsbeitrag von 9,90 Euro
Andreas Bechler
02.06.2015
Geänderte Version vom 30.10.2015
Abstract
Die folgende Analyse setzt sich mit dem neuen Konzept von Fitnessstudios mit einem monatlichen
Beitrag von 9,90 Euro auseinander. Anhand der in der aktuellen Presse kontrovers diskutierten
neuen Fitnesskette „High5“ wird eine beispielhafte Berechnung der Wirtschaftlichkeit einer 9,90-
Fitnessanlage vorgenommen. Diese Analyse beschränkt sich dabei auf die Gegenüberstellung von
Umsatz und Kosten, um sowohl den Break-Even Point als auch eine angemessene EBITDA-Marge im
Verhältnis zur Mitgliedersituation zu bestimmen. Abschließend wird eine Bewertung der
Wirtschaftlichkeit einer Fitnessanlage mit einem monatlichen Beitrag von 9,90 Euro vorgenommen.
2. Wirtschaftlichkeit eines 9,90-Euro-Fitnessstudio
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Hinführung zur Thematik
Seit die Firma McFit ihre Pläne veröffentlicht hat, mit der neuen Fitnesskette „High5“ und einem
monatlichem Beitrag von lediglich 9,90 Euro den Fitnessmarkt weiter nach unten zu öffnen, ist in der
Fitnessbranche ein Streit über die Wirtschaftlichkeit einer solchen Fitnessanlage entbrannt.
Teilweise wird der Firma McFit sogar vorgeworfen, lediglich eine Verdrängungsstrategie umsetzen zu
wollen1
.
Im Folgenden soll anhand einer beispielhaften Wirtschaftlichkeitsberechnung grundsätzlich
untersucht werden, ob sich eine Fitnessanlage mit einem Monatsbeitrag von 9,90 Euro wirtschaftlich
darstellen lässt. In dieser Analyse wird dabei der sogenannte EBDITA (Earnings Before Depreciation,
Interest, Taxes and Amortization) berechnet, was eine bessere Vergleichbarkeit mit den aus den
jährlichen Deloitte-Studie des deutschen Fitnessmarktes ermittelten wirtschaftlichen Kennzahlen der
großen Kettenanbieter ermöglicht. Darüber hinaus soll in Erfahrung gebracht werden, welche
Mitgliederzahl für eine Deckung der anfallenden Kosten und welche für eine angemessene EBITDA-
Marge benötigt wird. Nachdem zuerst die Umsatzseite und anschließend die Kostenseite betrachtet
werden, fließen beide Berechnungen in die Gesamtberechnung ein. Das Konzept der High5-
Fitnesskette soll hier lediglich als Beispiel verwendet werden, ob eine preislich entsprechend
positionierte Fitnessanlage wirtschaftlich dargestellt werden kann. Zwangsläufig müssen auch
diverse Annahmen getroffen werden, die zwar mit größter Sorgfalt getroffen wurden, deren
Korrektheit aber nicht garantiert werden kann.
Beispielhafte Umsatzberechnung
Im ersten Schritt wird nun die Umsatzseite betrachtet. Diese bestimmt sich im Wesentlichen über
die laufenden Mitgliedseinnahmen. Hierbei sind selbstverständlich Nettopreise zu verwenden, so
dass der monatliche Nettobeitrag mit 8,32 Euro zu bemessen ist. Betrachtet man allerdings die
Preisstruktur von High5 als Beispiel für eine 9,90-Euro-Fitnessanlage, so kann festgestellt werden,
dass diverse Zusatzoptionen existieren. So kann bspw. anstatt eines 24monatigen Vertrags ein
12monatiger Vertrag für einen Aufpreis von 5,- pro Monat sowie diverse weitere Zusatzangebote
(bspw. „BRING-A-FRIEND OPTION“ oder „ALL HIGH5 GYMS OPTION“) hinzugebucht werden2
, was
den Umsatz pro Mitglied steigen lässt. Aus diesem Grund wird in dieser Berechnung auf den
Nettomonatsbeitrag der durchschnittliche Nettoumsatz aus Zusatzeinnahmen hinzuaddiert. Dieser
betrug 2013 4,40 Euro pro Monat je Mitglied3
, was mit Blick auf die High5-Preisstruktur durchaus als
realistisch angesehen werden kann.
Eine weitere Einnahmequelle stellen selbständige Personal-Trainer dar, die auf eigene Rechnung Ihre
Dienste die Kunden der Fitnessanlage anbieten4
. Diese werden, wie es innerhalb der Fitnessbranche
gängige Praxis ist, Mieteinnahmen an die Fitnessanlage bezahlen müssen. Aus der Praxis sind hier
Mieteinahmen je Personal-Trainer von ca. 300,00 – 400,00 Euro bekannt. High5 wirbt damit, dass
deren Stundenhonorare im Vergleich zum Branchendurchschnitt geringer ausfallen sollen5
. Dies hat
aber zwangsläufig zur Folge, dass auch die erzielbaren Mieteinnahmen geringer sein müssen, so dass
diese Berechnung von einem monatlichen Mietpreis von 200,00 Euro pro Personal-Trainer ausgeht.
Es wird angenommen, dass gleichzeitig drei Personal-Trainer in einer Anlage tätig sind.
1
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/high5-mcfit-billigkette-spart-an-trainern/11570494.html
2
https://www.high5.com/tarife/
3
berechnet aus Kamberovic/Fütterer/Gronau/Hollasch/Capelan/Papathanassiou 2014, S. 45
4
https://www.high5.com/tarife/
5
http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/high5-mcfit-billigkette-spart-an-trainern/11570494.html
3. Wirtschaftlichkeit eines 9,90-Euro-Fitnessstudio
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Der auf diese Weise erzielbare Umsatz in Abhängigkeit der Mitgliederzahl kann der folgenden
Tabelle entnommen werden:
Tabelle 1: Gesamtumsatzberechnung (eigene Berechnung)
Mitglieder-
anzahl
0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000
Umsatz durch
Mitglieder in €
0,00 152.672,27 305.344,54 458.352,94 610.689,08 763.361,34
Mieteinnahmen
durch PTs in €
7.200,00 7.200,00 7.200,00 7.200,00 7.200,00 7.200,00
Gesamtumsatz
in €
7.200,00 159.872,27 312.544,54 465.216,81 617.889,08 770.561,34
Beispielhafte Kostenberechnung
Im zweiten Schritt soll nun die Kostenseite betrachtet werden. In diesem Rahmen werden die
Personalkosten, aufgrund ihrer besonderen Bedeutung für ein Fitnessstudio im Discount-Segment,
gesondert betrachtet und diskutiert, während sämtliche weitere Kostenfaktoren gesammelt
betrachtet werden.
Personalkostenrechnung
Ein typisches Fitnessstudio mit einem Preis von 9,90 Euro pro Monat verfügt über eine/n
festangestellte/n Studioleiter/-in6
. In dieser Analyse wird davon ausgegangen, dass der/die
Studioleiter/-in über eine Fachwirt/Meisterqualifikation (IHK) verfügt. Somit beträgt das monatliche
Bruttogehalt gemäß DSSV-Gehaltsrichtlinien 2.090,00 Euro7
, was für den Arbeitnehmer eine
jährliche Gesamtbelastung von 29.926,71 Euro führt8
.
Tabelle 2: Berechnung Personalkosten (Studioleitung)
Bruttogehalt Studioleiter 25.080,00 €
Arbeitgeberanteil 4.846,71 €
Arbeitgeberbelastung 29.926,71 €
Es wird davon ausgegangen, dass neben der Studioleitung nur noch Mitarbeiter/-innen im Service
fest angestellt sind und sich eine Person aus dem Serviceteam zu jeder Zeit sich im Fitnessstudio
befindet. Legt man eine Öffnungszeit von 16 Stunden an Werktagen und 12 Stunden an
Wochenenden bzw. Feiertagen9
zu Grunde sowie eine Anzahl von 12 Feiertagen (nicht Wochenende,
Baden-Württemberg)10
, 101 Samstage bzw. Sonntag und somit 249 Werktage, so sind insgesamt
5.333,71 Arbeitsstunden durch das Servicepersonal zu leisten. Eine einzelne Arbeitskraft leistet pro
6
vgl. http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/high5-mcfit-billigkette-spart-an-trainern/11570494.html
7
vgl. Fütterer/Kamberovic/Kündgen 2013: S. 4
8
berechnet mit AOK-Gehaltsrechner: https://www.aok-business.de/hessen/tools-service/gehaltsrechner (15.04.2015)
9
vgl. https://www.high5.com
10
vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Feiertage_in_Deutschland
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Jahr bei 9,5 Krankheitstagen11
und 20 Urlaubstagen12
eine Nettoarbeitszeit von 1.842,40 Stunden.
Somit wären 2,89 Stellen im Service nötig. Unter der Annahme des Mindestlohns von 8,50 Euro pro
Stunde, bedeutet dies eine Belastung des Arbeitgebers von 21.080,44 Euro pro Stelle13
und eine
Gesamtbelastung von 61.027,49 Euro aufgrund des gesamten Servicepersonals.
Tabelle 3: Berechnung Personalkosten (Service)
Anzahl Werktage 249
Anzahl Sa, So 101
Anzahl Feiertage 12
Arbeitsstunden pro Werktage 16
Arbeitsstunden pro Sa, So, Feiertag 12
zu leistende Arbeitsstunden 5333,71
Arbeitsstunden einer Vollzeitkraft 2.078,40
abzüglich Krankheitstage (9,5 Tage) 76,00
abzüglich Urlaubstage (20 Tage) 160,00
Nettoarbeitsstunden einer Vollzeitkraft 1842,40
benötigte Stellen im Service 2,89
Bruttogehalt Servicepersonal 17.666,40 €
Arbeitgeberanteil 3.414,04 €
Arbeitgeberbelastung 21.080,44 €
Gesamtbelastung des Arbeitgeber (Service) 61.027,49 €
Sonstige Kostenfaktoren
Sämtliche weiteren Kostenfaktoren werden entsprechend den branchenüblichen Kennzahlen
verwendet. Aufgrund dessen wird auf eine tiefergehende Erläuterung verzichtet. Sämtliche
verwendete Kennzahlen inklusive der jeweiligen Quellenangabe können Sie der folgenden Tabelle
entnehmen. Da in diesem Rahmen nur der EBDITA berechnet wird, müssen Zinsen, Steuern und
Abschreibungen nicht beachtet werden.
Tabelle 4: Kostenfaktoren und -richtwerte inkl. Quellenangabe
Kostenfaktor Kostenrichtwert pro Monat Quelle
Miete 5,34 EUR pro qm DSSV (2013) DSSV Eckdaten 2013.
Sportstudio Verlag und Vertrieb
11
vgl. https://www.destatis.de/DE/ZahlenFakten/Indikatoren/QualitaetArbeit/Dimension2/2_3_Krankenstand.html
12
vgl. Fütterer/Kamberovic/Kündgen 2013: S. 2
13
berechnet mit AOK-Gehaltsrechner: https://www.aok-business.de/hessen/tools-service/gehaltsrechner (23.05.2015)
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GmbH, Hamburg
Reparaturen 1,90 % vom Nettoumsatz DSSV (2013) DSSV Eckdaten 2013.
Sportstudio Verlag und Vertrieb
GmbH, Hamburg
Energiekosten 2,20-2,50 EUR pro qm http://www.dssv.de/home/existen
zgruendung/kostenrichtwerte/
Betriebskosten 2,50 bis 3,00 EUR pro m² http://www.dssv.de/home/existen
zgruendung/kostenrichtwerte/
Telekommunikation 100,00 EUR http://www.dssv.de/home/existen
zgruendung/kostenrichtwerte/
GEMA, VG Media und GEZ 250,00-400,00 EUR http://www.dssv.de/home/existen
zgruendung/kostenrichtwerte/
Bankgebühren 0,30 % vom Nettoumsatz http://www.dssv.de/home/existen
zgruendung/kostenrichtwerte/
Postgebühren 100,00 EUR http://www.dssv.de/home/existen
zgruendung/kostenrichtwerte/
Versicherungen 250,00-280,00 EUR http://www.dssv.de/home/existen
zgruendung/kostenrichtwerte/
Beiträge (IHK) siehe Link http://www.karlsruhe.ihk.de/servi
cemarken/wir_ueber_uns/mitglied
erfragen/Fragen_zum_IHK-
Beitrag/721652/Wie_berechnet_si
ch_der_Beitrag.html
Reinigung 2,00-2,50 EUR pro qm http://www.dssv.de/home/existen
zgruendung/kostenrichtwerte/
Werbung 5,00 % vom Nettoumsatz http://www.dssv.de/home/existen
zgruendung/kostenrichtwerte/
Leasing 4,10 % vom Nettoumsatz DSSV (2013) DSSV Eckdaten 2013.
Sportstudio Verlag und Vertrieb
GmbH, Hamburg
Bürobedarf 0,50 % vom Nettoumsatz http://www.dssv.de/home/existen
zgruendung/kostenrichtwerte/
KFZ-Kosten 2,00 % vom Nettoumsatz http://www.dssv.de/home/existen
zgruendung/kostenrichtwerte/
Sonstige Kosten 5,00 % vom Nettoumsatz http://www.dssv.de/home/existen
zgruendung/kostenrichtwerte/
Beispielhafte Gesamtrechnung
Abschließend werden nun die Umsatz- und Kostenwerte einander gegenüber gestellt. Als Fläche
einer beispielhaften Fitnessanlage wird ein Wert von 1.050 qm angenommen, da ein typisches 9,90-
Euro-Fitnessstudio eine Größe zwischen 800 und 1.300 qm haben soll14
. Aus Gründen der
Übersichtlichkeit werden lediglich Ganze Zahlen angegeben. Um den Vergleich mit den etablierten
14
vgl. http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/high5-mcfit-billigkette-spart-an-trainern/11570494.html
6. Wirtschaftlichkeit eines 9,90-Euro-Fitnessstudio
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Anbietern zu ermöglichen wird abschließend die EBITDA-Marge berechnet, welche als das Verhältnis
von EBITDA zu Umsatz definiert ist15
.
Tabelle 5: Gesamtberechnung
Mitgliederanzahl 0 1.000 2.000 3.000 4.000 5.000
Gesamtumsatz 7.200 159.872 312.545 465.217 617.889 770.561
Personalkosten 90.954 90.954 90.954 90.954 90.954 90.954
Miete 67.284 67.284 67.284 67.284 67.284 67.284
Reparaturen 137 3.038 5.938 8.839 11.740 14.641
Energiekosten 27.720 27.720 27.720 27.720 27.720 27.720
Betriebskosten 31.500 31.500 31.500 31.500 31.500 31.500
Telekommunikation 1.200 1.200 1.200 1.200 1.200 1.200
GEMA, VG Media
und GEZ
3.000 3.000 3.000 3.000 3.000 3.000
Bankgebühren 22 480 938 1.396 1.854 2.312
Postgebühren 1.200 1.200 1.200 1.200 1.200 1.200
Versicherungen 3.000 3.000 3.000 3.000 3.000 3.000
Beiträge (IHK) 150 150 150 311 1.026 1.287
Reinigung 25.200 25.200 25.200 25.200 25.200 25.200
Werbung 360 7.994 15.627 23.261 30.894 38.528
Leasing 295 6.555 12.814 19.074 25.333 31.593
Bürobedarf 36 799 1.563 2.326 3.089 3.853
KFZ-Kosten 144 3.197 6.251 9.304 12.358 15.411
Sonstige Kosten 360 7.994 15.627 23.261 30.894 38.528
Gesamtkosten 252.562 281.264 309.972 339.060 368.248 397.210
Differenz -245.362 -121.392 2.572 126.157 249.641 373.351
EBITDA-Marge -3408% -76% 1% 27% 40% 48%
Der Break-Even Point, der Moment, an dem das Fitnessstudio die Gewinnschwelle erreicht, wird bei
einer Mitgliederzahl von knapp unter 2.000 Mitgliedern erreicht.
Schlussfolgerungen
Die zuvor dargestellte Gesamtberechnung soll nun in den Zusammenhang zu den bekannten und
gängigen Kennzahlen aus der Fitnessbranche gebracht werden.
15
vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/EBITDA
7. Wirtschaftlichkeit eines 9,90-Euro-Fitnessstudio
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Aus der Gesamtberechnung geht hervor, dass eine 9,90-Euro-Fitnessanlage durchaus eine
Mitgliederzahl von 3.000 Personen und mehr benötigt, um langfristig wirtschaftlich arbeiten zu
können. Gemessen an den Mitgliedern pro Quadratmeter, ergibt dies einen Wert von über drei
Mitgliedern auf den Quadratmeter. Ein Wert, der für Discount-Anbieter im Fitnessbereich durchaus
als realistisch angesehen werden kann16
.
Vergleichen wir die EBITDA-Marge, so kommen wir innerhalb des realistischen Bereichs von ca. drei
bis fünf Mitgliedern auf den Quadratmeter auf einen Wert von 27% bis 48%. Eine vergleichbare
EBITDA-Marge wie der Branchenprimus McFit (36,6 %17
) zu erreichen, dürfte damit zwar ein
ambitioniertes aber nicht unrealistisches Ziel sein. Eine solche EBITDA-Marge wäre bei einer
durchschnittlichen Mitgliederzahl von ca. 3.700 Personen erreichbar, was durch eine Discount-
Anlage mit 1.050 qm erreicht werden kann.
Es sei an dieser Stelle angemerkt, dass diese Analyse im Zusammenhang mit der EBITDA-Marge
zwangsläufig nur die Wirtschaftlichkeit einer einzelnen 9,90-Euro-Fitnessanlage mit der Marge
ganzer Konzerne vergleichen kann. Durch die Verwendung umsatzbezogener Kostenfaktoren kann
aber zumindest ansatzweise eine Art Abgabe an eine Konzernzentrale für zentral ausgerichtete
Aktivitäten wie Beratung, Marketing, etc. simuliert werden.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass der Vorwurf der Verdrängungsstrategie nicht belegbar
ist. Eine 9,90-Euro-Fitnessanlage ist durchaus wirtschaftlich darstellbar und benötigt hierfür keine
unrealistischen Mitgliederzahlen. Die Erzielung einer ähnlichen EBITDA-Marge wie die etablierter
Anbieter ist dabei durchaus im Rahmen des Möglichen anzusiedeln.
Ihre Meinung ist uns wichtig!
Wir freuen uns, dass Sie unseren Newsletter gelesen haben. Sicherlich haben Sie auch
Anmerkungen, Fragen oder sogar Einwände zu den Ergebnissen unserer Analyse. Wir würden uns
freuen, wenn Sie uns diese mitteilen würden. Kontaktieren Sie uns einfach unter
info@tempomacher-consulting.de oder diskutieren Sie mit uns auf unserer Unternehmensseite
auf XING. Einige Anmerkungen, Fragen und Einwände werden wir in unserem nächsten Newsletter
auch veröffentlichen.
16
vgl. Hollasch/Menzel/Gronau/Struckmeier/Kremer 2014, S. 9
17
vgl. Hollasch/Menzel/Gronau/Struckmeier/Kremer 2014, S. 17
8. Wirtschaftlichkeit eines 9,90-Euro-Fitnessstudio
Tempomacher Consulting UG (haftungsbeschränkt) | www.tempomacher-consulting.de Seite 7
Der Autor
Andreas Bechler
B.Sc. Wirtschaftsingenieur
Geschäftsführer Tempomacher
Consulting UG (haftungsbeschränkt)
Andreas Bechler ist Mitgründer und Geschäftsführer der
Tempomacher Consulting UG (haftungsbeschränkt), einer
studentischen Unternehmensberatung der Fitness-,
Gesundheits- und Sportbranche. Neben dieser Tätigkeit ist
Andreas Bechler Student der Wirtschaftswissenschaften (M.Sc.)
an der FernUniversität in Hagen und ist als Junior Consultant für
namhafte Unternehmensberatungen der Branche tätig. Darüber
hinaus ist er bereits seit seinem erfolgreich abgeschlossenem
Studium im Fachbereich Wirtschaftsingenieurwesen (B.Sc.) am
Karlsruher Institut für Technologie als Fitnesstrainer für einer der
weltweit größten Betreiber von Fitnessstudios tätig.
Weitere Informationen zu Andreas Bechler erhalten Sie auf www.tempomacher-consulting.de.
Sie können Herrn Andreas Bechler unter info@tempomacher-consulting.de kontaktieren.
Die Tempomacher Consulting UG (haftungsbeschränkt)
Die Tempomacher Consulting UG ist eine studentische Unternehmensberatung, die im April 2013
durch drei Studenten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) gegründet wurde und in
verschiedenen Beratungsfeldern des Sport-, Gesundheits- und
Fitnesssektors agiert. Als Studenten der Studiengänge
Wirtschaftsingenieurwesen und Wirtschaftswissenschaften
genießen wir eine umfassende Ausbildung, die sich durch ein
großes Spektrum an Themenfeldern auszeichnet. Diese Bildung
gibt uns die Möglichkeit, unseren Kunden durch Expertise aus
verschiedensten Bereichen der Wissenschaft und Ökonomie
innovative und individuelle Lösungen zu einem fairen Preis-
Leistungsverhältnis anzubieten.
Der Name Tempomacher führt zurück auf die sogenannten Zugläufer oder Schrittmacher aus dem
Mittel- und Langstreckenlauf. In Anlehnung an diese Sportler, die ihrem jeweiligen Teamkapitän
einen neuen Rekord ermöglichen sollen, wollen auch wir unseren Kunden mit individuellen und
innovativen Lösungen zu neuen Bestmarken verhelfen.
Mehr erfahren Sie auf www.tempomacher-consulting.de
9. Wirtschaftlichkeit eines 9,90-Euro-Fitnessstudio
Tempomacher Consulting UG (haftungsbeschränkt) | www.tempomacher-consulting.de Seite 8
Literaturverzeichnis
Hollasch, Karsten / Menzel, Fabian / Gronau, Niels / Struckmeier, Johannes / Kremer, Jan (2014): Der
deutsche Fitnessmarkt. Studie 2014, München
Kamberovic, Refit / Fütterer, Sabrina / Kündgen, Werner (2013): Gehaltsrichtlinien, Hamburg
Kamberovic, Refit / Fütterer, Sabrina / Gronau, Niels / Hollasch, Karsten / Capelan, Ralf /
Papathanassiou, Vassilios (2014): Eckdaten der deutschen Fitness-Wirtschaft, Hamburg