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Memorandum Zum G&M Leistungsangebot Kapitalbeschaffung(V1)
1. Gamper & Matejczyk Corporate Advisors LLP
Delivering Corporate Finance Advantage
Memorandum zum G&M Leistungsangebot
Kapitalbeschaffung
A. Einleitung und Leitgedanke
Lassen Sie mich unseren Leitsatz voranstellen: Wir sehen uns der optimalen Lösung
von komplexeren Unternehmensfinanzierungsfragen unserer Mandanten und
Kooperationspartner verpflichtet.
Der deutsche Markt für Unternehmensfinanzierungen ist im Wandel begriffen. Vor dem
Hintergrund der andauernden Finanz- und Wirtschaftskrise wird sich dieser Wandel
nochmals beschleunigen. Leasing, Factoring, Debt-for-Equity Swaps (meint hier
Umwandlung von Schulden in Eigenkapital), Schuldscheindarlehen und insbesondere
Mezzanine-Kapital sind Finanzierungsformen, die im Kontext dieser Entwicklung eine
neue Bedeutung oder Renaissance erfahren. Vor allem getrieben durch die auf der
Angebotsseite evident spürbaren Kreditverknappung geht nunmehr auch ein Wechsel im
Nachfrageverhalten von Unternehmen einher. Der Katalysator war und ist das
prozyklische Verhalten der Finanzinstitute und Banken, die den Effekt der
Kreditklemmensituation in vielen Fällen durch das Zurückhalten von
Finanzierungsmitteln noch verstärkt haben. Viele Unternehmen fragen sich zurecht, wie
man in diesem Kontext noch von einem “Finanzierungspartner” oder einer “Hausbank”
sprechen kann, wenn der Eindruck entsteht, daβ der Partner in einer schwierigen
Sitution wie der aktuellen “das Schiff verläβt”. Dieses führt im Kern dazu, dass nicht nur
das klassische Unternehmensdarlehen nachgefragt wird, sondern eine
Auseinandersetzung mit allen zur Verfügung stehenden Finanzierungsformen erfolgt.
Dieser Wandel im Nachfrageverhalten der Unternehmen wird hoffentlich Motor für die
dynamische Entwicklung im Bereich der Unternehmensfinanzierung sein.
Dieses Memorandum soll einige der hier aufgezählten Unternehmensfinanzierungs-
formen beleuchten und erste, jedoch nur orientierende Hintergrundinformationen geben.
B. Beschreibung der Finanzierungsinstrumente
I. Unternehmensanleihen
a. Beschreibung des Instruments und Evaluierung der Vor- und Nachteile
Auch Mittelständer können sich über die Begebung von
Unternehmensanleihen direkt am Kapitalmarkt finanzieren. Dies ist
besonders vor dem Hintergrund der Finanzkrise interessant. Wenn die
Hausbanken einem Unternehmen den Geldhahn zudrehen, stellt sich die
Frage nach der künftigen Finanzierung von Geschäften. Daher bietet sich
als Alternative die Unternehmensanleihe an. Obgleich eine solche
Anleihe auch von Unternehmen mit der Rechtsform einer GmbH oder
GmbH & Co. KG begeben werden kann, ist dieses
Finanzierungsinstrument im Mittelstand nicht weit verbreitet. Durch die
Begebung einer Unternehmensanleihe erhält der Mittelständler dringend
benötigte Liquidität direkt vom Kapitalmarkt statt von einer Bank.
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2. Die vielfach vom Unternehmer als unangenehm empfundenen
Bankgespräche verlieren damit ihre Bedeutung. Auch die meist
umfangreichen Berichtspflichten gegenüber der darlehensgewährenden
Bank kann das Management so vermeiden – dieser Vorteil muss
allerdings gegen die Veröffentlichungspflichten bei der Begebung einer
Anleihe abgewogen werden. Da die Unternehmensanleihe in der Regel
keine Sicherheiten bindet, stehen diese dem Unternehmen weiterhin frei
zur Verfügung. Reduziert sich der ursprüngliche Fremdkapitalbedarf oder
findet man eine günstigere Finanzierungsform, kann das Management die
Anleihe zurückkaufen. Nach drei bis fünf Jahren ist eine solche Anleihe in
der Regel zurückzuzahlen. Die Notierung der Unternehmensanleihe an
einer Börse ist nicht zwingend. Je nach Einzelfall kann es sich sogar
empfehlen, auf eine solche Notierung zu verzichten. Diese
Finanzierungsform ist jedoch nicht für Unternehmen, die eine gewisse
Transparenz scheuen, geeignet. Denn der Emittent ist verpflichtet, bei der
Begebung der Anleihe einen Wertpapierprospekt zu veröffentlichen.
Maβgeblich für den Erfolg einer Anleihe ist ihr Vertrieb. Sie kann
entweder vom Unternehmen selbst oder in Zusammenarbeit mit darauf
spezialisierten Agenturen und/oder Corporate Advisors vertrieben
werden. Der Unternehmer trägt allerdings das Risiko der Platzierung der
Anleihe am Kapitalmarkt.
b. Kosten für den Emittenten?
Vergleichbar mit Bankkrediten, aber zusätzliche Vertriebskosten sind zu
berücksichtigen. Damit stellt die Unternehmensanleihe a priori eine
kostenmäβig wettbewerbsfähige Finanzierungsalternative dar. Die
Anleihe rechnet sich, vor allem wegen der Vertriebskosten, allerdings erst
ab einem Mindestvolumen von etwa 7,5 Millionen Euro.
c. Rating erforderlich?
Nein.
d. Geeignet für in not-geratene bzw. notleidende Unternehmen?
Nein, mit der Ausnahme sog. Junk Bonds, die aber in Deutschland wenig
verbreitet sind.
e. Marktvolumen (per annum) / Emissionsvolumen (per annum)
Keine belastbaren Angaben für Deutschland erhältlich.
f. Mindestlosgröβe / Mindestvolumina
Circa 7,5 Millionen Euro.
g. Struktur der Kapitalgeber/Investoren
Als Zeichner der Unternehmensanleihe kommen private, aber auch
institutionelle Anleger in Betracht. Je bekannter der Name des
Mittelständlers – oder seines Produktes – ist, umso leichter fällt
normalerweise die Platzierung der Anleihe bei privaten Anlegern. Möglich
ist auch der ausschlieβliche Vertrieb an institutionelle Anleger wie etwa
Versicherungen und Pensionskassen.
h. Bilanzierungsfragen/Umstellung auf IFRS notwendig?
Ja.
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3. i. Bepreisung aus Sicht des Emittenten/Nachfragers
Der Zinssatz für die Anleihe ergibt sich aus dem Marktumfeld, der Bonität
und dem Ruf des Unternehmens. Er dürfte für gut eingeführte
Unternehmen derzeit zwischen 7,5 und 9,5 Prozent liegen. Damit ist
allerdings auch der entscheidende Nachteil angesprochen: Die
Unternehmensanleihe kommt nicht für jeden Mittelständler in Betracht.
Denn der Ruf des Unternehmens am Markt und seine Bonität müssen gut
sein. Andernfalls ware ein Zinssatz von nur 7,5 bis 9,5 Prozent nicht zu
rechtfertigen.
II. Schuldscheindarlehen
a. Beschreibung des Instruments und Evaluierung der Vor- und Nachteile
Im Gegensatz zu den Unternehmensanleihen handelt es sich nicht um
Wertpapiere, sondern um bilaterale Kreditvereinbarungen, die zwischen
dem Emittenten und den jeweiligen Investoren geschlossen werden. Die
emittierenden Unternehmen benötigen keine Ratings von externen
Ratingagenturen und müssen nicht die Bilanz auf IFRS-Standards
umstellen, um ihre Investorenbasis zu erweitern. Die Investorenseite
dominieren Sparkasen, Banken und Versicherungen. Sie können die
Schuldscheine nach den IFRS-Regeln zum Nennwert bilanzieren und
vermeiden somit Marktwertanpassungen. Schuldscheine können sehr
flexibel ausgestaltet werden. So sind sowohl eine variable als auch eine
fixe Verzinsung denkbar. Die Kapitalmarktdokumentation im Vergleich zu
einer Unternehmensanleihe ist geringer. Der Schuldscheinmarkt für
Unternehmen ist jedoch intransparent und nicht liquide.
b. Kosten für den Emittenten?
Vergleichbar mit Bankkredit, aber geringer als Emission von
Unternehmensanleihen.
c. Rating erforderlich?
Nein.
d. Geeignet für in not-geratene bzw. notleidende Unternehmen?
Nein.
e. Marktvolumen (per annum) / Emissionsvolumen (per annum)
13,2 Millarden Euro (2008).
f. Mindestlosgröβe / Mindestvolumina
Circa 20 Millionen Euro.
g. Struktur der Kapitalgeber/Investoren
Institutionelle Investoren wie Banken oder Versicherungen.
Privatanlegern steht diese Anlageklasse wegen der geringen Liquidität
nicht offen. Auch Fonds sind nur schwach vertreten.
h. Bilanzierungsfragen/Umstellung auf IFRS notwendig?
Nein.
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4. i. Bepreisung aus Sicht des Emittenten/Nachfragers
Normalerweise liegt die Risikoprämie 25 (0,25%) bis 50 (0,50%)
Basispunkte höher als bei klassischen Unternehmensanleihen. Für gut
eingeführte Unternehmen liegt der Zinssatz somit bei etwa 7,75 bis 10,0
Prozent.
III. Mezzanine-Kapital / Mezzanine-Finanzierungen
a. Beschreibung des Instruments und Evaluierung der Vor- und Nachteile
Mezzanine-Kapital oder Mezzanine-Finanzierungen beschreibt als
Sammelbegriff Finanzierungsarten, die in ihren rechtlichen und
wirtschaftlichen Ausgestaltungen eine Mischform zwischen Eigen- und
Fremdkapital darstellen. Dabei wird in der klassischen Variante einem
Unternehmen wirtschaftliches und/oder bilanzielles Eigenkapital
zugeführt, ohne den Kapitalgebern Stimm- oder Einflussrechte bzw.
Residualansprüche (wie den echten Gesellschaftern) zu gewähren.
Mezzanine-Kapital kann eigenkapitalähnlich (sog. Equity Mezzanine) in
Form von Genussrechten, wertpapierverbrieften Genussscheinen oder
stillen Beteiligungen begeben werden. Möglich sind darüber hinaus
Wandel- und Optionsanleihen. Mezzanine-Kapital, das in Form von
nachrangigen partiarischen Darlehen oder Gesellschafterdarlehen
gewährt wird, besitzt hingegen Fremdkapitalcharakter und ist in der Regel
bilanziell als Verbindlichkeit zu erfassen (sog. Debt Mezzanine).
Vor allem Stille Beteiligungen sind als Form der Mezzanine-Finanzierung
das in Deutschland mit Abstand beliebteste and am häufigsten
angewandte Finanzierungsinstrument mit knapp einem Drittel aller Fälle,
gefolgt von Nachrangdarlehen (24%) und Genussrechten bzw.
Gesellschafterdarlehen, die sich mit 14% Platz 3 teilen.
Darstellung 1: Favorisierte Mezzanine-Finanzierungsinstrumente 2008
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5. Darstellung 2: Mögliche Struktur unter Berücksichtigung von Mezzanine-
Kapital
Quelle: Dr. Dirk Plankensteiner, Präsentation anläβlich der Frankfurter Bautage 2007
Klassische Fremdkapitalgeber rechnen das Mezzanine i.d.R. dem
wirtschaftlichen Eigenkapital zu, da es die potenziell verfügbaren
Sicherheiten nicht schmälert. Dies hat zur Folge, dass nach Einbringung
von Mezzanine die Kreditlinie erhöht werden kann, was wiederum eine
günstigere Mischfinanzierung erlaubt.
Die Ausgestaltungsmöglichkeiten von Mezzanine-Kapital sind gesetzlich
weniger stark reguliert als beispielsweise Aktienkapital, so dass flexible
Finanzierungsgestaltungen möglich sind, insbesondere in Bezug auf
Laufzeiten (i.d.R. zwischen 5 bis 10 Jahre), Kündigungsmöglichkeiten
(z.B. wenn der Mezzanine-Nehmer in der Folge eine vorher definierte
Eigenkapitalquote unterschreitet), Verzinsungs-, Gewinn- und
Verlustregelungen oder Rückzahlungsmodalitäten. Jedoch entscheiden
gerade diese Punkte, wie das investierte Kapital haftungs- und
steuerrechtlich betrachtet wird (Eigen- oder Fremdkapital). Verbriefte, an
einem Publikumsmarkt (Börse) handelbare Wertpapiere (in Deutschland
z.B. Genussscheine) unterliegen der Prospekthaftung und der
Genehmigung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
(BaFin).
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6. Darstellung 3: Skizzierung von internen Ratingsverfahren von
Kreditinstituten
b. Kosten für den Mezzanine-Nehmer?
Höhere Transaktionskosten als beim klassischen Kredit und ebenso
höhere Transaktionskosten als bei der Emission von
Unternehmensanleihen bzw. Vereinbarung von Schuldscheindarlehen.
c. Rating erforderlich?
Für die Vergabe von Mezzanine verlangt die Mehrheit der Kapitalgeber
ein Rating. Jedoch ist es nicht notwendig, ein Rating in Form eines
Ratings internationaler Ratingagenturen, vorzuweisen. Die gröβte Anzahl
von durchzuführenden Ratings werden intern, d.h. von den Kapitalgebern
selber durchgeführt. Die Anforderungen an das Rating sind aber
gestiegen, da neben quantitativen auch vermehrt qualitative Merkmale in
den Ratingprozess einbezogen werden und ein standardisierter “Scan” im
Eiltempo heutzutage oftmals nicht mehr ausreicht.
d. Geeignet für in not-geratene bzw. notleidende Unternehmen?
Ja, circa 10% aller Mezzanine-Finanzierungen in Deutschland (2008)
wurden im Rahmen einer Restrukturierung durchgeführt.
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7. Darstellung 4: Verteilung der Finanzierungsanlässe im Jahr 2008
e. Marktvolumen (per annum) / Emissionsvolumen (per annum)
3,7 Millarden Euro und 2590 finanzierte Unternehmen (Deutschland –
2006). Das Marktvolumen ist in 2008 auf 1,8 Millarden Euro
zurückgegangen.
f. Mindestlosgröβe / Mindestvolumina
Mindestens 0,5 Millionen Euro.
g. Struktur der Kapital-Geber
Mezzanine-Geber sind oftmals Private-Equity-Gesellschaften, Banken
sowie spezielle Mezzanine-Fonds. Die Mezzaninegeber refinanzieren
sich ihrerseits gröβtenteils über Fremdkapital bzw. reichen die gewährten
Darlehen gebündelt in Form von Verbriefungen an Investoren weiter.
h. Bilanzierungsfragen/Umstellung auf IFRS notwendig?
Grundsätzlich nein. In der internationalen Rechnungslegung nach den
International Financial Reporting Standards (IFRS) erfolgt die Zuordnung
zu Eigen- oder Fremdkapital aufgrund der tatsächlichen
Vertragsgestaltung. Tendenziell sieht IAS32 – Financial Instruments:
Disclosure und Presentation aber eher eine Zuordnung zum Fremdkapital
vor, was zu einer hohen Ergebnisvolatilität führen kann.
i. Bepreisung aus Sicht des Kapital-Nehmers
Finanzierungsangebote differieren oft in ihren effektiven Verzinsungen
und vertraglichen Komponenten wie Zinsfälligkeit, Gewinnbeteiligung,
Finanzierungsfolgekosten etc. und sollten von daher vom Kapital-Nehmer
sehr gut abgewogen werden, damit dieser das für ihn lukrativste
Finanzierungsangebot wählt. In der Regel liegen die laufenden Zinsen bei
individuellen Angeboten zwischen 5 und 18%. Vorsicht ist auβerdem bei
evtl. Zusatzkosten wie dem Abzug eines Disagios, Kosten für die
Durchführung einer einmaligen oder jährlichen Due Dilgence oder eines
wiederkehrenden Ratings geboten, denn diese Kosten werden nicht
unmittelbar in den effektiven Zinsen einkalkuliert.
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8. Auch der Einsatz einer am Erfolg des Unternehmens bemessenen
Verzinsung ist aus Sicht der Kapitalgeber für Individual-Mezzanine üblich.
61% aller Anbieter von individuellen Mezzanine-Produkten begebenen
Kapitals favorisieren den Einsatz sog. Equity-Kicker. Diese räumen dem
Mezzanine-Geber die Möglichkeit ein, über Options- oder
Wandlungsrechte direkt am Unternehmenserfolg zu partizipieren.
IV. Debt-for-Equity Swaps / Umwandlung von Schulden in Eigenkapital
a. Beschreibung des Instruments und Evaluierung der Vor- und Nachteile
Ein Debt-for-Equity Swap ermöglicht die Umwandlug von
Verbindlichkeiten eines Unternehmens zu Buchwerten in Eigenkapital
bzw. Eigenkapitalersatz. “To swap” heiβt entsprechend umwandeln.
Die Ausgestaltung eines Debt-for-Equity Swaps kann beispielsweise so
strukturiert werden, dass man Verbindlichkeiten in Mezzanine-Kapital, wie
Genussrechtkapital umwandelt. Bei entsprechender Ausgestaltung kann
man dies in der Bilanz als Eigenkapitalersatz ausweisen, mit der Folge
einer Erhöhung der Eigenkapitalquote bei gleichzeitiger
Verminderung/Reduktion der Summe der Verbindlichkeiten. Damit
verbessern sich sowohl Bonität als auch Rating und es ist somit einfacher
weiteres Kapital aufzunehmen.
Weder für Mezzanine-Kapital noch für die Ausgestaltung von
Genussrechten gibt es ein gesetzliches Leitbild. Damit eröffnet sich die
Möglichkeit, Genussrechte als haftendes, also nachrangiges Kapital der
Gesellschaft gelten zu lassen. Im Falle eines Jahresüberschusses ist der
Gesellschafter dann auch in seiner Eigenschaft als Genussrechtsinhaber
am Gewinn des Unternehmens beteiligt. Gewinne können z.B. monatlich,
vierteljährlich oder halbjährlich ausgeschüttet werden.
Ein zunehmende Variante ist die Umwandlung (in diesem Fall handelt es
sich de facto um eine Reduktion von Darlehensbeträgen) von
Fremdkapital (z.B. der finanzierenden Bank) in Eigenkapital im Zuge einer
Restrukturierung des Unternehmens. Die Bank wird damit nach
Abschluss der Restrukturierung entweder Minderheits- oder
Mehrheitsgesellschafter des Unternehmens.
b. Kosten für den Emittenten/Mezzaninenehmer?
Höhere Transaktionskosten als beim klassischen Kredit und ebenso
höhere Transaktionskosten als bei der Emission von
Unternehmensanleihen bzw. Vereinbarung von Schuldscheindarlehen.
c. Rating erforderlich?
Nein.
d. Geeignet für in not-geratene bzw. notleidende Unternehmen?
Ja.
e. Marktvolumen (per annum) / Emissionsvolumen (per annum)
Keine belastbaren Zahlen vorhanden bzw. bekannt.
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9. f. Mindestlosgröβe / Mindestvolumina
Mindestens 2,5 Millionen Euro.
g. Struktur der Swap-Partner/Kapitalgeber
Mezzanine-Geber und somit Swap-Partner sind oftmals Private-Equity-
Gesellschaften, Banken sowie spezielle Mezzanine-Fonds.
h. Bilanzierungsfragen/Umstellung auf IFRS notwendig?
Grundsätzlich nein. Derzeit wird auf der Ebene des International Financial
Reporting Interpretations Committees (IFRIC) diskutiert, wie das neu
geschaffene Eigenkapital bewertet und in die Bilanz eingestellt werden
soll. Die Tendenz (und Empfehlung) geht in die Richtung, daβ der sog.
Fair-Value der “untergegangenen Verbindlichkeit” oder der Fair-Value des
neu geschaffenen Eigenkapitals herangezogen werden soll.
i. Bepreisung aus Sicht des Emittenten/Nachfragers
Falls die Transaktion mit Genussrechtskapital strukturiert wird, gilt
folgendes: Grundrechtskapital führt nicht zu regelmäβigen Zins- und
Tilgungsleistungen, sondern die Kapitalgeber sind in ihrer Eigenschaft als
Genussrechtsinhaber aus Gewinn des Unternehmens dividenden-
berechtigt. Das Ob und die Höhe der Ausschüttung ist demnach von der
Generierung positiver Jahresergebnisse abhängig.
V. Strukturierte Finanzierungen: Cash-Flow basierte Finanzierungsformen inklusive
sog. Senior-Stretch Loans
a. Beschreibung des Instruments und Evaluierung der Vor- und Nachteile
Cash-Flow basierte Finanzierungen sind der Gruppe der strukturierten
Finanzierungen zuzuordnen. Strukturierte Finanzierungen unterscheiden
sich vor allem durch ihre komplexeren, wirtschaftlichen, rechtlichen und
steuerrechtlichen Vorgaben. Deshalb sollten strukturierte Finanzierungen
individuell auf den Einzelfall angepasst werden. Aufgrund der hohen
Anforderungen bestehen für strukturierte Finanzierungen in den Banken
regelmäβig besondere Einheiten, die meist dem Investmentbanking
zugeordnet sind.
Wirtschaftlich betrachtet wird es sich bei strukturierten Finanzierungen
zumeist um Cash-Flow-basierte Finanzierungen handeln und um solche,
bei denen das Unternehmen nicht mit seinem gesamten Vermögen dem
Finanzierungsrisiko ausgesetzt sein will.
Da Banken bei Cash-Flow basierten Finanzierungen über das übliche
Kreditgeberrisiko hinaus letztlich auch ein dem unternehmerischen Risiko
angenähertes Risiko eingehen, ist der Bedarf an Informationen und die
Überwachung des Kreditnehmers sowie der Wunsch nach
Einflussmöglichkeiten deutlich gröβer als bei der üblichen Kreditvergabe.
Bei strukturierten Finanzierungen stehen für die Rückzahlung gewährter
Kredite nicht die finanzierten Vermögenswerte und deren potenziellen
Zerschlagungswerte im Vordergrund der Kreditvergabeentscheidung,
sondern die für die Zukunft erwarteten Cash-Flows aus denen Zins- und
Tilgung gewährleistet sein muss.
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10. Dies spiegelt sich auch in der Kreditdokumentation wieder, die in solchen
Fällen oft aus einer Vielzahl von umfangreicheren Dokumenten besteht.
Der sog. Senior-Stretch Loan ist eine hybride Finanzierungsform, die auf
einem Mix von Vermögenswerten und Cash-Flows besichert wird. Diese
Finanzierungsform eignet sich vor allem für Unternehmen, die entweder
über substanzielle Vermögenswerte aber gleichzeitig über keine stabilen
und vorhersehbaren Cash-Flows verfügen oder die stabile und
vorhersehbare Cash-Flows aufweisen, aber über keine substanziellen
Vermögensgegenstände verfügen.
Darstellung 5: Mögliche Kapitalstruktur und Berücksichtigung von Cash-
Flow basierenden Finanzierung
b. Kosten für den Kreditnehmer?
Höher als Bankkredit, da Bank höheren Aufwand bei Prüfung hat.
c. Rating erforderlich?
Nein.
d. Geeignet für in not-geratene bzw. notleidende Unternehmen?
Ja, vor allem das Instrument der sog. Senior-Stretch Loan ist in solchen
Fällen geeignet.
e. Marktvolumen (per annum) / Emissionsvolumen (per annum)
Keine belastbaren Angaben für Deutschland erhältlich.
f. Mindestlosgröβe / Mindestvolumina
Ab 5,0 Millionen Euro.
g. Struktur der Kapitalgeber/Investoren
Banken, vor allem internationale Banken und sog. Investment-Banken.
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11. h. Bilanzierungsfragen/Umstellung auf IFRS notwendig?
Nein.
i. Bepreisung aus Sicht des Darlehensnehmers
100 (1%) bis 300 (3%) Basispunkte über traditionell besicherten
Darlehen. Die Höhe der Marge hängt vor allem von der Quelle der Cash-
Flows, der Volatilität sowie einer möglichen negativen Entwicklung der
Cash-Flows im Konjunkturzyklus ab.
Unsere Leistungen: Die oben aufgezählten Formen der Unternehmensfinanzierung
stellen den Kern der von uns arrangierbaren Finanzierungsformen dar. Auf der Ebene
der Kapitalbeschaffung unterstützen wir klein- und mittelständische Unternehmen bei
der Arrangierung, Beratung, Suche und Auswahl der geeignetesten und lukrativsten
Finanzierungsformen, sei es auf der Eigen- oder Fremdkapitalseite. Darüber hinaus
können wir klein- und mittelständischen Unternehmen Zugang zu internationalen
Finanz- und Kapitalmärkten verschaffen, insbesondere dem Finanz- und Kapitalmarkt
London.
Kontakt:
Robert Gamper / Partner
Gamper & Matejczyk Corporate Advisors LLP
5 Buckland Crescent
NW3 5DH
London, United Kingdom
+ 44 7899 958 115
rgamper@gamper-matejczyk.com
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