Fachvortrag von Martin Häberle zur tekom-Frühjahrstagung 2016 in Berlin am 15.4.2016.
Beschreibung:
Kaum ein Technischer Redakteur wird diese Frage mit Ja beantworten, denn die Einstiegshürden sind hoch. Gerade erst hat sich der Technische Redakteur als Schlüsselposition im Entwicklungsteam etabliert, und schon soll wieder alles anders werden? Besonders in der Software-Industrie ist der Trend zur kollaborativen Inhaltserstellung allgegenwärtig. In diesem Vortrag werden Methoden und Werkzeuge vorgestellt, um mit Fachexperten zusammenzuarbeiten – mit Gewinn für die Dokumentation und für das Miteinander im Unternehmen. Denn nur eines ist sicher: Technische Redakteure sind nicht mehr allein.
Zukunft des Journalismus - Convention Camp Hannover 2011
Jeder kann schreiben? – #tekomf16
1. MARTIN HÄBERLE • #TEKOMF16 • BERLIN • 15.04.2016 • @MARTINHAEBERLE
Jeder kann schreiben?
Bild: https://twitter.com/thenatekirby/status/677573473670193152/photo/1
2. martinhaeberle.de
Über
mich
Berater, Trainer, Dozent
Studium an der Hochschule Karlsruhe
XML, Funktionsdesign & Co.
Software-Dokumentation
4+1 Jahre als Technischer Redakteur,
gemeinsam mit Entwicklern, Wiki-basiert
Dipl.-Technikredakteur (FH)
für kollaborative Inhaltserstellung
bei Hersteller K15t Software (1+ Jahre),
unabhängig (2+ Jahre nebenberuflich)
5. martinhaeberle.de
Wer ist
überhaupt
JEDER?
Weitere Beteiligte …
Mit umfassendem Hintergrundwissen;
sind oft eher Lieferanten als Autoren.
Service / Support
Breites Anwendungs-/Lösungswissen;
pflegen oft eigene Wissenssammlung.
Entwickler / Ingenieure
Fachabteilungen, Produktmanager,
Qualitätssicherung, Rechtsabteilung,
Marketing usw.
6. martinhaeberle.de
Wozu
überhaupt
JEDER?
Höhere Wertschätzung
Inhaltserstellung lässt sich auf mehrere
Schultern verteilen und parallelisieren.
Umfassendere Inhalte
Mehr Sichtweisen, mehr Augen:
höherer Nutzwert, bessere Qualität
Schnellere Ergebnisse
Bislang unbeteiligte begreifen Technik-
Kommunikation schnell als wertvolle,
anspruchs- und sinnvolle Tätigkeit.
7. martinhaeberle.de
Muss denn
jede(r)
SCHREIBEN?
Ja, und bitte mit System!
Inhalte liefern, Antworten geben,
reviewen, freigeben, ergänzen …
Ja, aber bitte schriftlich!
Statt „zwischen Tür und Angel“ besser
transparent in einer Plattform
Nein, aber beitragen!
Nicht irgendwie, sondern mit Anleitung
und Autorenunterstützung gemeinsam
Wissen verfügbar machen.
25. martinhaeberle.de
Kulturwandel:
neue Prämissen
Vertrauen statt Kontrolle
Wissen als Ressource, die geteilt wird;
Automatisierung jeder Routine-Tätigkeit
Jeder darf/soll beitragen
Diversität als Vorteil, fördern eines
positiven Menschenbildes
Jeder ist (gleich) wichtig
Statt hierarchischer Kontrollstrukturen
heute flache Netzwerkstrukturen.
Altbewährtes funktioniert nicht mehr.
26. martinhaeberle.de
Jeder kann
schreiben – mit
Unterstützung! Strukturen schaffen
Beitragenden die Angst nehmen; auf
niederschwellige Werkzeuge setzen
Hilfe anbieten & motivieren
„Kick-off“ vorab; für Fragen zur
Verfügung stehen; persönlicher Kontakt
Hürden reduzieren
Vorstrukturierung z.B. mittels Vorlagen
und intelligenten Dialogen/Assistenten;
Nachstrukturierung durch TR
28. martinhaeberle.de
Klassischer
Freigabeprozess
Formalisierter Ablauf
Redakteur zum Fachbereich, dann zum
„Flaschenhals“ Redaktionsleitung o.ä.
Workflow mit Rollen/Rechten
Inhalte besitzen Status z.B. „Entwurf“,
Berechtigte überführen in den nächsten.
Mehrschrittige Freigabe
Freigabe oft gemäß formaler Kriterien,
ohne Ansehen der Sache. Feedback und
Änderungen sind oft (zu) aufwändig.
30. martinhaeberle.de
Ex-Post-Prinzip
von Wikis
Viele Verbesserungen
Inhalte werden auf Basis von Feedback
anderer Nutzer kontinuierlich verbessert.
Viele Augen
Aktualisierung und Korrektur über die
Masse der Nutzer ("Crowd-sourcing")
Viel Interaktion
Geringe (technische) Hürden und wenig
künstliche Restriktionen, um schnell und
einfach Korrekturen durchzuführen
32. • Big cool statistic
• 2,56
9
• Add-Ons in Marketplace
Bild: https://www.albaberlin.de/dev-test/news.html?tx_news_pi1%5Bnews%5D=5792&cHash=8584369af2b8f7d4dbb1371735f0661a
Nutzer beteiligen
33. martinhaeberle.de
Nutzer-
Feedback ist
wertvoll! Feedback berücksichtigen
Und nach der Publikation? Nutzer/Leser
finden Fehler, haben Fragen, Ideen …
Feedback ermöglichen
Klassischerweise kaum Feedback zur
Dokumentation – mangels Plattform!
Feedback-Kreislauf schließen
Die perfekte Gelegenheit, um Annahmen
über die Zielgruppe zu überprüfen.
Bild: https://www.albaberlin.de/dev-test/news.html?tx_news_pi1%5Bnews%5D=5792&cHash=8584369af2b8f7d4dbb1371735f0661a
34. martinhaeberle.de
Crowd-
Sourcing
User fragt, User antworten
Power-User wissen oft mehr als der
Technische Redakteur. Nutzen wir das!
„User-generated Content“
Nutzer können Ergänzungen, Code-
Schnipsel, Anwendungsfälle etc. liefern
Weisheit der Vielen nutzen
Hilfe zur Selbsthilfe mittels Frage/
Antwort-Portalen im Web, perfekt für
„Googelnde“ zur Problemlösung
Bild: https://www.albaberlin.de/dev-test/news.html?tx_news_pi1%5Bnews%5D=5792&cHash=8584369af2b8f7d4dbb1371735f0661a
37. martinhaeberle.de
Kollaborative PlattformRedaktionssystemDateibasiert
Redaktionsumgebungen und -Generationen
Cloud-App
Desktop-Publishing mit
MS Word, FrameMaker,
InDesign & Co.
Einzelplatzumgebung
Bereitstellung der
Dateien im Netzlaufwerk
oder in Sharepoint/DMS
Typischerweise XML-
und datenbankbasiert,
medienneutrale
Erfassung
Mehrbenutzerbetrieb
(Halb-)automatisierte
Bereitstellung der
Dokumentation
Alles im Browser, eigener
Server, TR-spezifische
Funktionen erweiterbar,
intuitiv nutzbarer Editor
Mehrbenutzerbetrieb
Export in Hilfeformate,
Bereitstellung im Web
z.B. als Online-Hilfe
Alles im Browser, kaum
TR-spezifische
Funktionen, intuitiv
nutzbarer Editor
Mehrbenutzerbetrieb
Export in gängige
Formate wie Word,
PDF, Excel etc.
38. martinhaeberle.de
Redaktionsumgebungen und -Generationen
Kollaborative PlattformRedaktionssystemDateibasiert Cloud-App
typischerweise
kleinere Firmen
(egal aus welcher
Branche)
typischerweise
Software oder
Maschinenbau
(dann eher
CCMS)
typischerweise
von Startups
genutzt oder
nicht für TD
typischerweise
Softwarefirmen
mit 2–100.000
Beteiligten
(nicht nur für TD)
58. martinhaeberle.de
Nein, obwohl …
Es kommt auf die Plattform an
Davon profitieren Qualität, Vollständigkeit,
und Wertschätzung der Dokumentation.
Vier Fünftel machen mit
Die letzten 20 % werden nicht mitmachen,
die restlichen 80 % aber durchaus.
Jeder kann beitragen
Intuitiver nutzbare, ansprechendere
Kollaborationswerkzeuge werden
besser akzeptiert und sogar geliebt.
Bild: https://flic.kr/p/dRRnSi
59. martinhaeberle.de
Ja, aber …
Ohne Konzept, Ziel und Plan wird fast
jedes Kollaborationsprojekt scheitern.
Es menschelt gewaltig
Die richtige Unternehmenskultur und
motivierte Mitarbeiter sind Voraussetzung.
Es geht nicht von alleine
Bild: https://flic.kr/p/dRRnSi
Es kommt aufs Werkzeug an
Eine soziale Plattform allein genügt
nicht. Autorenunterstützung und
Content Management-Funktionen sind
erforderlich.
60. • Big cool statistic
• 2,56
9
• Add-Ons in Marketplace
Bild: https://flic.kr/p/e5sbfe
Als Team schaffen wir es!
… und ich unterstütze Sie gerne dabei!
mail@martinhaeberle.de | www.martinhaeberle.de