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Der Rundholzmarkt im
Allgemeinen und die Forst-
schutzsituation im Beson-
deren bleiben witterungs-
bedingt angespannt. Die
Mengen aus den Schneebrü-
chen vom Jänner drängen
ebenso auf den Markt wie
die überschaubaren Sturm-
schäden vom 10. März 2019.
Alles außerhalb von Verträ-
gen erzeugte Fichten-Nadel-
sägerundholz stößt auf ei-
nen gesättigten Markt.
Preise sind generell
unter Druck
Der Holzpreis ist daher
auch außerhalb der Schad-
gebiete weiterhin unter
Druck. Der Peis für das
Leitsortiment Fichte B, 2b
liegt österreichweit zwi-
schen 70 und 89 Euro je
FMO. In den Borkenkäfer-
gebieten hat sich der
C-Kreuz-Preis zwischen 40
und 50 Euro/FMO stabili-
siert (Preisangaben netto,
Februar bis Anfang März).
Die Bedingungen für den
Abtransport des Holzes sind
uneinheitlich. Während die-
ser in den Schadgebieten
Niederösterreichs noch zü-
gig vorangeht, verzögert er
sich in Oberösterreich, wo-
durch sich wieder verstärkt
Waldlager aufbauen. In
Salzburg ist die Anlieferung
teilweise kontingentiert, in
Kärnten sorgen wiederum
Tauwettersperren für eine
stockende Logistik.
Kiefer schwierig,
Lichtblick Lärche
Der Absatz von Kiefer ist
aufgrund des Überangebo-
tes an Fichte äußerst schwie-
rig. Teilweise kommt es zu
unüblichen Übernahmemo-
dalitäten. Gemischte Säge-
und Industrierundholzpar-
tien werden auf Basis Ge-
wichtsvermessung über-
nommen, eine Güteklassifi-
zierung der Sägerundholz-
sortimente unterbleibt.
Losgelöst von allen negati-
ven Aspekten wird die Lär-
che zu attraktiven Preisen
sehr rege nachgefragt.
Bei Laubsägerundholz
wird die Eiche weiterhin
sehr lebhaft nachgefragt.
Rotbuche und Esche haben
aufgrund der hohen Eichen-
preise nachfrageseitig nach-
gezogen. Die Hybridpappel
wird unverändert auf nied-
rigem Vorjahresniveau ge-
handelt.
Die Zellstoff-, Papier- und
Plattenindustrie ist eben-
falls sehr gut mit Nadelin-
dustrierundholz bevorratet.
Angebotene Mengen werden
zumeist abgenommen und
bei verfügbaren Transport-
kapazitäten auch laufend
abgefrachtet. An einigen
Standorten ist nur eine kon-
tingentierte Anlieferung
möglich, wodurch sich die
Abfuhr verzögern kann.
Rotbuchenfaserholz wird
weiterhin rege nachgefragt.
Überangebot auch
bei Energieholz
Der Absatz von Energie-
holz ist österreichweit an-
gespannt. Die Anlagen sind
sehr gut bevorratet, die Prei-
se stehen aufgrund des
Überangebotes unter Druck.
Einige Standorte ohne Über-
gangstarife haben die Über-
nahme vorerst eingestellt
und warten neue gesetzliche
Rahmenbedingungen ab.
 LK ÖSTERREICH
K
ahle Stellen, wo einmal eine Wie-
se war. Oft steht kein grüner
Grashalm mehr. Statt Futter-
pflanzen überzieht ein Unkrautteppich
viele Wiesen – bereits in halb Nieder-
österreich sind solche Flächen anzu-
treffen. In Oberösterreich tritt das Phä-
nomen bereits seit dem Jahr 2003 auf.
Auch andere Grünlandregionen, bei-
spielsweise in Salzburg und Kärnten,
sind stark betroffen – die Ursache sind
Schäden durch explosionsartige Ver-
mehrung von Engerlingen. Im Jahr
2018 war der Wurzelfraß der Engerlin-
ge der bisher massivste in Österreich.
Dabei zerfällt die sonst so reißfeste und
erosionsfeste Grasnarbe zu Staub.
Schwer engerlingsgeschädigten Wiesen
fehlt jedes Grün und sie gleichen bra-
chem Ödland.
Für 2018 berichtete Peter Frühwirth,
LK OÖ, in Oberösterreich von Befalls-
dichten bis zu 700 Engerlingen auf
einem Quadratmeter. Umgelegt auf
einen Hektar entspricht das sieben
Millionen (!) Engerlingen, die Wiesen-
narben wegfressen. Gewichtsmäßig
wären das sieben Tonnen pro Hektar
Insektenlarven oder 12 GVE/ha – und
dies bereits im Flugjahr mit den noch
kleinen Larven des ersten Entwick-
lungsjahres.
Massiver Befall erfordert
großflächige Bekämpfung
Bei massivem Gebietsbefall hilft nur
die aufwendige, großflächige biologi-
sche Bekämpfung mit engerlingsspe-
zifischen Pilzgranulaten („Pilzgerste“)
in Kombination mit mechanischen
Bekämpfungsmaßnahmen.
Beim Einsatz von Pilzgerste ist un-
bedingt zu beachten, dass je nach En-
gerlingsart nur spezifische Pilz-
gersten wirksam sind. Vor einer biolo-
gischen Bekämpfung ist daher die En-
gerlingsart eindeutig zu identifizieren.
n Gegen den Maikäfer-Engerling ist
die Melocont-Pilzgerste das Mittel der
Wahl. Der engerlingsschädigende Pilz
ist hier Beauveria brongniartii.
n Beim Junikäfer-Engerling ist da-
gegen nur das Pilzgranulat GranMet-P
mit dem Pilz Metarhizium anisopliae
wirksam.
n Der Gartenlaubkäfer ist am wirk-
samsten mit dem Nematodenpräparat
Nema-Green zu bekämpfen.
Nach Frühwirth, LK OÖ, wirkt Pilz-
gerste nur bei mindestens drei bis fünf
Zentimeter tiefem Einschlitzen, mit 30
bis 60 kg/ha, in zwei aufeinanderfol-
genden Jahren. Die Kosten pro Anwen-
dung sind mit bis zu 700 Euro/ha be-
achtlich hoch. Manche Länder leisten
finanzielle Unterstützung bei der An-
wendung von Pilzgerste zur Boden-
impfung. Bei den Pilzgersten handelt
es sich um Pflanzenschutzmittel mit
Notfallszulassung. Die Anwendungs-
auflagen samt den festgelegten Anwen-
dungszeiträumen sind einzuhalten. Zu
beachten ist weiters, dass Pilzgerste
meist nur auf Vorbestellung produziert
wird. Bei Unsicherheit bezüglich der
Maikäferart und der zu verwendenden
Pilzgerste ist eine Beratung durch En-
gerlingsexperten zu empfehlen. In
Oberösterreich beispielsweise wurden
Maschinenringe speziell zur Enger-
lingsberatung und -bekämpfung und
zur Wiesensanierung ausgebildet.
Bei der Wirkung der Pilzgersten ist
zu beachten, dass keine sofortige Abtö-
tung der Insektenlarven erfolgt. Viel-
mehr infizieren sich Engerlinge bei
Kontakt mit dem entsprechenden Pilz,
der die Larven schwächt und erst mit-
telfristig absterben lässt. Es besteht
eine Dauerwirkung über einen Zeit-
raum von bis zu neun Jahren. Um
grünlandschädigende Engerlinge mög-
lichst rasch zu dezimieren, sind ergän-
zend zur biologischen Bekämpfung
auch mechanische oder andere zuläs-
sige chemische Maßnahmen sinnvoll.
Zuerst Befall reduzieren,
dann nachsäen
Um engerlingszerstörte Wiesen dau-
erhaft zu sanieren, ist laut Versuchen
des Phytomediziners Hoffmeister fol-
gende Vorgangsweise zielführend:
n Ein Engerlingsbefall von mehr
als 50 Larven/m2 ist zunächst durch
mechanische Maßnahmen unter die-
sen Schwellwert zu bringen. Bei hö-
heren Engerlingszahlen ist von einer
Wiesenneuanlage abzuraten, denn die
Engerlinge würden weiterfressen und
die Wurzelneubildung stören.
n Erst wenn der Engerlingsbesatz
reduziert wurde, kann die Futterwie-
se neu eingesät werden.
Der Engerlingsbefall lässt sich fest-
stellen, indem man beispielsweise einen
Wiesenfleck von 25 mal 25 cm mit dem
Spaten freilegt und die gefunden En-
gerlinge zählt. Multipliziert mit dem
Faktor 16 ergibt sich die Anzahl der
Engerlinge je Quadratmeter.
Zu beachten ist, dass die Engerlinge
ab Bodentemperaturen von etwa sieben
Grad Celsius aus tieferen Bodenschich-
ten aufsteigen und mit dem Wurzelfraß
beginnen. In wärmeren Regionen kann
dies schon im März der Fall sein, in
kühleren Lagen etwa ab Anfang Mai.
Bei starkem Befall kann bereits im März
mit der wiederholten mechanischen
oder einer chemischen Bekämpfung
begonnen werden. Meist ist in solchen
Situationen der Wiesenbestand ohne-
dies zerstört und unerntbar. Werden
die Flächen ohne Vegetation offenge-
halten, so verhungern die Engerlinge
zudem mangels Nahrungsangebot.
Zudem erfolgt auf Flächen ohne Vege-
tation auch keine Eiablage, was insbe-
sondere für die Ablagemonate Mai bis
Juni gilt.
Gelingt es, bis etwa Mitte Mai den
Engerlingsbesatz auf unter 50 Larven/
m2 zu drücken, so kann mit der Aussaat
von 30 bis 40 kg/ha Raygras für ein
bis zwei Nutzungen ein schnellwüch-
siges Futter etabliert werden. Zur Dün-
gung von Befallsflächen gilt Kalkstick-
stoff mit 300 kg/ha, eingearbeitet, als
teilbekämpfend gegen Engerlinge.
PRODUKTIONSEITE 6 NR. 12 | 21. MÄRZ 2019 | BauernZeitung
Wiese kaputt – 12 „GVE“
Engerlinge pro Hektar
Engerlinge haben im Herbst
2018 die Grasnarbe vieler
Futterwiesen völlig vernichtet.
Im heurigen Jahr wird vieler-
orts das Wiesenfutter fehlen.
Futterwiesenexperte Johann
Humer informiert, welche
Ursachen die Schäden haben
und welche Abhilfemaßnah-
men möglich sind.
JOHANN HUMER, FUTTERWIESENEXPERTE
GRÜNLAND
UNTERSCHIEDLICHE LEBENSZYKLEN
Während der Maikäfer alle drei bis vier Jahre ein Flugjahr aufweist (drei bis vier Larven-
stadien), hat der Junikäfer nur einen zweijährigen Lebenszyklus mit einem Larvenjahr.
Auf diese unterschiedlichen Lebenszyklen sind auch die Bekämpfungsmaßnahmen
abzustellen.
Wo im Vorjahr ein Befall mit Maikäfer-Engerlingen aufgetreten ist, der nicht bekämpft
bzw. saniert wurde, dort gehen die Larven heuer in ihr zweites Entwicklungsjahr, somit
in das Hauptfraßjahr – die Fraßschäden können dadurch noch deutlich zunehmen.
War im Vorjahr jedoch ein Befall mit Junikäfer-Engerlingen gegeben, dann werden heu-
er auf diesen Flächen die Käfer schlüpfen und, wo immer nur möglich, wieder Eier able-
gen. Das nächste Larvenstadium ist in diesem Fall somit für das Jahr 2020 zu erwarten
– dann allerdings aufgrund der Vermehrungsdynamik mit einer Anzahl an Engerlingen,
die um das bis zu 40-fache (!) größer sein kann als die Ausgangspopulation.
Folgegeneration kann bis zu 40-mal größer sein
UNTERSCHEIDUNG DER ENGERLINGE
QUELLE: HUMERBAUERNZEITUNG
Woche 12 / 18. bis 24. März (Euro/kg) Änderung
Öhyb-Ferkel OÖ, NÖ, Stmk. 2,40 +0,10
MARKTTELEGRAMM
Woche 12 / 18. bis 24. März (Euro/kg) Änderung
Jungstier (R2/3) 3,50 –0,07 zu KW10
Kalbin 3,05 =
Kuh (R2/3) 2,26 +0,03
Schlachtkälber (R2/3) 5,75 =
Marktbericht der Österreichischen Rinderbörse GmbH
Bauernauszahlungspreise, exkl. MwSt., ohne Qualitäts- und Mengenzuschläge
RINDERBÖRSE
Woche 11/12 – 14. bis 20. März (Euro/kg) Änderung
Mastschweine  Notierung 1,42 +0,03
Zuchten  Notierung 1,12 +0,02
Österreichische Schweinebörse
Berechnungsbasis 56 % MFA, Normgewichtsband 82 bis 106 kg SG, exkl. MwSt.
Öhyb-Notierungspreis der Ferkelringe
Grundpreis für Ferkel bis 25 kg, exkl. MwSt., vor Mengenstaffel
MASTSCHWEINE UND FERKEL
Holzmärkte sind derzeit
stark gesättigt
FOTO:RALF-KÄTZEL/OAK-CHAIN
Bei Laubsäge-
rundholz wird die
Eiche weiterhin
sehr lebhaft
nachgefragt.
Wichtige Unterscheidungsmerkmale von Mai- und Junikäfer. Weiters zu beachten ist auch die
Larve des Gartenlaubkäfers, die nur 1,5 cm groß wird. Der Gartenlaubkäfer hat einen einjähri-
gen Entwicklungszyklus und ist 2004 in Österreich in höheren Lagen stark aufgetreten.
Maikäfer
• 3 bis 4-jähriger Lebenszyklus,
300 bis 600 m Seehöhe
• Engerling bewegt sich auf glatter
Oberfläche seitlich gekrümmt fort
• 2,5 bis 3,5 cm groß
• Hinterende der Larve mit Strich
bzw. „Banane“
• Bekämpfung der Larve: Mitte April
bis Juli bzw. im September mit
Melocont (Pilzgranulat)
Junikäfer, Brachkäfer
• 2-jähriger Lebenszyklus, 2018 häufig
• Engerling bewegt sich auf glatter
Oberfläche in Bauchlage fort
• 2,0 bis 3,5 cm groß
• Hinterende der Larve mit dreistrahli-
ger Afterspalte „Mercedes-Stern“
• Bekämpfung der Larve: Mitte April
bis Juli bzw. im September mit
GranMet-P (Pilzgranulat)
BILDER: WWW.YOUTUBE.COM/WATCH?V=ABGSHZTW38Q
ZEICHNUNGEN: WWW.NUETZLINGE.CH/FILES/UFA-PRODUCT-DOCUMENT/ENGERLINGE-UNTERSCHEIDUNG.PDF
BILDER:WWW.YOUTUBE.COM/WATCH?V=ABGSHZTW38Q
ZEICHNUNGEN:WWW.NUETZLINGE.CH/FILES/UFA-PRODUCT-DOCUMENT/ENGERLINGE-UNTERSCHEIDUNG.PDF
SEITE 7 PRODUKTIONNR. 12 | 21. MÄRZ 2019 | BauernZeitung
Kalkstickstoff und auch Gülle haben
bei Ausbringung nach der Ernte, wenn
die Wiesen offen sind, auch vergrä-
mende Wirkung gegen die Eiablage
der Maikäfer. Nach Umbruch des Ray-
grasbestandes kann dann bis etwa 1.
September der Anbau einer Dauerwie-
se mit trockenresilenten Gräsern/Klee
erfolgen, ev. mit Gerste als Deckfrucht.
Um in späteren Regionen sicherzu-
gehen, dass man möglichst alle Larven
erfasst, empfiehlt sich eine Bearbei-
tung ab etwa Ende Mai. Im Hauptfraß-
jahr erstreckt sich der mögliche Bear-
beitungszeitraum dann bis etwa Mit-
te September. Im Flugjahr erstreckt
sich der Bearbeitungszeitraum von
August bis Mitte September.
Bei der mechanischen Bekämpfung
wirken Kreiselegge oder Kreiselgrub-
ber am besten. Die Arbeitstiefe sollte
etwa fünf Zentimeter betragen. Auch
sind Zinkenrotor und mit Einschrän-
kungen auch Bodenfräse geeignet.
Zumindest zwei Bearbeitungsgänge
im Abstand von ein bis drei Tagen
erforderlich. Die mechanische Bear-
beitung zerdrückt einen Teil der Lar-
ven, weiters gehen Larven durch Son-
neneinstrahlung zugrunde. Dazu
sollten die Larven an der Erdoberfläche
zu liegen kommen, und die Strahlung
sollte intensiv sein.
Ein willkommener Begleiteffekt der
mechanischen Bearbeitung ist, dass
gleichzeitig auch unerwünschte Un-
kräuter bekämpft werden, die kein
hochwertiges Futter liefern. Wichtig
ist, dass man nicht nur die Stellen mit
abgestorbener Grasnarbe bearbeitet,
sondern auch die angrenzenden, grü-
nen Wiesenflächen – am besten also
immer gleich das ganze Feldstück.
Erst nach erfolgreichen mechanischen
Maßnahmen kann eine Neuansaat der
Dauerwiese erfolgen.
Typische Zeigerpflanzen
auf Engerlingswiesen
Gefährdet sind für Engerlingsbefall
vor allem Wiesen mit kurzer Schnitt-
höhe/Weidehöhe (Kurzrasenweiden),
jede schüttere, lückige Grünlandnarbe
und auch gemähte Vielschnittwiesen
in der Eiablagezeit. Auf Engerlings-
wiesen sind zudem typische Zeiger-
pflanzen anzutreffen, wie Ruchgras,
Spitzwegerich, Schafgarbe, Wiesen-
skabiose, Magerwiesen-Margerite,
Wiesen-Labkraut, Löwenzahnarten,
Ferkelkraut und Jakobskreuzkraut.
Bei höheren Anteilen zeigen diese
Pflanzen auch Nährstoffmangel und
Magerkeit an. Insbesondere in Flug-
jahren sollten solche Flächen im
Spätsommer auf Engerlingsbefall un-
tersucht werden, um eine Ausbreitung
rechtzeitig zu erkennen. Auskünfte
zum raschen Erkennen dieser Arten,
mit Fotos auch in Früh- oder Kleinsta-
dien, gibt der Autor. Auf Engerlings-
flächen täuschen verbliebene grüne
Stellen meist noch eine intakte Gras-
narbe vor. Allerdings verlieren enger-
lingsgeschädigte Grasnarben beson-
ders in Hanglagen ihre Griffigkeit für
Maschinen und sind daher ein un-
sichtbares, schwer abschätzbares Ri-
siko für Abrutschungen und Trak-
torunfälle, insbesondere häufig bei
der Gülleausbringung. Im Jahr 2018
haben sich die tödlichen Traktorun-
fälle bereits verdoppelt, berichtete die
BauernZeitung online am 18. Jänner
2019. Selbst auf ebenen Wiesen wird
steigender Radschlupf beobachtet.
Gezogene Arbeitsgeräte wie Striegel,
Mäh- und Einsaatgeräte funktionieren
nicht mehr, weil es zu Verschoppungen
kommt. Das Saatgut fällt statt ins Saat-
bett auf einen aufgeschobenen Erd-
haufen aus losen, abgestorbenen Wur-
zelresten.
Unkrautteppich auf
unsanierten Flächen
Seit dem Herbst baut sich auf nicht
sanierten, engerlingszerstörten Gras-
narben – zusätzlich erschwerend – ein
schwer einzudämmender Unkrauttep-
pich auf. Statt des Futteraufwuchses
überzieht ein Flor aus Ackerunkräu-
tern sowie futteruntauglichen Wiesen-
pflanzen die offen gewordenen Stellen
auf Engerlingswiesen. Unerwünschte
und ungeeignete Pflanzenarten ma-
chen sich breit wie Hühnerdarm, Taub-
nessel, Wiesenschaumkraut, Hirtentä-
schel, Schafgarbe, Spitzwegerich und
Flecht­straußgras. Das Vieh verweigert
diese Arten als Futter, da sie geruchlich
wie gesundheitlich problematische
Stoffe enthalten. Zudem sind enger-
lingsgeschädigte Wiesen nicht ordent-
lich mäh-, ernt- und konservierbar
und sind somit nicht futtertauglich.
Aufgrund des vorliegenden Enger-
lingsbefalles ist abzusehen, dass es
im laufenden Jahr 2019 auf Tausenden
Hektar wenig oder kein taugliches
Futter geben wird. Einer effizienten
Neuanlage von zerstörtem Grünland
kommt daher eminente Bedeutung zu.
Wiesenumbruch ist auch
Schädlingsbekämpfung
Dass die Neuanlage einer Futter-
wiese ein effizientes Mittel ist, um
Engerlingsschäden einzudämmen,
zeigen auch viele Praktikerberichte.
Hier ein Beispiel eines Betroffenen:
„Ich habe eine Wiese nach enormer
Verunkrautung im Herbst eines Maikä-
fer-Flugjahres umgebrochen. Die Flä-
che ist dann über den Winter brach
gelegen. Im Jahr darauf habe ich sie
neu eingesät. Nach drei Jahren begann
zwar wieder der Engerlingsfraß, im
Vergleich zu Nachbarflächen war mei-
ne Parzelle auffällig gut im Ertrag.“
Was nun die Neueinsaat selbst be-
trifft, so empfiehlt bei der Wahl der
Grasarten eine Rücksichtnahme auf
geänderte klimatische Verhältnisse.
Wegen zunehmender Dürrezeiten
durch den Klimawandel müssen im-
mer mehr trockenheitsverträgliche
Gräser zum Einsatz kommen, wie z.
B. weichblättriger Rohrschwingel und
Kleearten, wie z. B. Hornklee. Künf-
tige Saatgutmischungen für Dauer-
wiesen brauchen eine Dotierung mit
klimaresilienten Arten, um Dürrezei-
ten besser überstehen zu können.
Auf sachgerechte
Düngung achten
Zur Vermeidung eines erneuten
Engerlingsbefalls ist es entscheidend,
den raschen Aufbau dichter, neuer
Futterwiesen mit sachgerechten NPK-
und Kalk-Düngemengen unter Einbe-
zug der Wirtschaftsdünger nach den
Vorgaben der Richtlinie für sachge-
rechten Düngung (RSGD) zu forcieren.
Bei der Gelegenheit sollte schon recht-
zeitig vorher eine Bodenuntersuchung
mit Düngeplan nach RSGD mit exak-
ter Nährstoffbedarfsermittlung für
NPK und Kalk erfolgen. Damit werden
optimale, dichte, üppige Futterbestän-
de geschaffen, bei der das Risiko der
Eiablage von Engerlingskäfern und
Engerlingsschäden am geringsten ist.
Was das Umweltprogramm Öpul
betrifft, so ist zu beachten, dass eine
Grünlanderneuerung durch Umbruch
im Rahmen der Teilnahme an be-
stimmten Maßnahmen (z. B. „Vorbeu-
gender Grundwasserschutz auf Grün-
landflächen in Oberösterreich“) auch
eines Ansuchens an die AMA bedarf.
Kritisch angemerkt sei, dass die im
Öpul geförderte Grünlandextensivie-
rung kontraproduktiv wirkt, weil sie
im Ertragsgrünland Engerlingsbefall
Vorschub leistet und durch Auflagen
Handlungsfähigkeit und Eigenverant-
wortlichkeit in Produktion und Pflan-
zenschutz schwächt.
Der Autor dieses Beitrags bietet
Interessierten in betroffenen Gebieten
zum Thema Vorträge, sowie Fachbe-
ratungen am Hof an. Anmeldungen:
johann.humer@gmail.com
Weitere Informationen zu Enger-
lingsbekämpfung und Schadenssanie-
rung im Grünland gibt es in Form
eines Beratungshandbuches der LK
OÖ („Der Feld- Maikäfer – Grünland-
wirtschaft mit dem Engerling“). Ak-
tuelle Engerlingsinformationen im
Web gibt es vom Autor mit folgender
Suchabfrage: „humer liste engerling
publikationen“.
FOTO:HUMER
Die engerlingsgeschädigte Grasnarbe lässt sich wie ein Teppich abheben. Den grün
verbleibenden Vegetationsresten fehlt die feste Verankerung, sie rutschen leicht ab.
In Flugjahren ist die Engerlingskontrolle im
Herbst besonders wichtig.
FOTO:HUMER
Kein Futter – blühender Hühnerdarm und
Schafgarbe in lückiger Grasnarbe
Am Internationalen Kom-
petenzzentrum für Rinder-
zucht und Milchviehhaltung
der LFS Pyhra (NÖ) findet
am Donnerstag, 4. April
2019, von 8.45 bis 16.30 Uhr
die Fachtagung „Euterge-
sundheit und Melktechnik“
statt. Eine Reihe von nam-
haften Fachleuten konnte
für Vorträge gewonnen wer-
den, es sind dies:
n Dr. med.-vet. Volker
Krömker, HS Hannover,
n Dr. Jan Harms, LfL
Grub, Melktechnik-Experte,
n Dr. Raphael Höller,
TGD NÖ,
n Dr. Martina Baumgart-
ner, vetmeduni Wien sowie
n Dr. Marco Horn und
Johanna Mandl von der LK
NÖ.
Zusätzlich zu den Fach-
vorträgen sind auch fünf
Praktiker-Workhops geplant
(z. B. selektives Trocken-
stellen, Melktechnik, Melk-
routine bzw -zubehör, Eu-
terhygiene und Erreger-
steckbriefe...), bei denen
konkrete Fragen direkt mit
Beratern und Rinderhaltern
diskutiert und erläutert wer-
den können. Eine Branchen-
ausstellung bildet das Rah-
menprogramm des Fach-
tags, rund 20 Firmen zeigen
aktuelle Trends bei Melk-
technik und Eutergesund-
heit. Veranstaltungsort ist
die LFS Pyhra, Kyrnberg-
straße 4, 3143 Heuberg. Die
Teilnahmegebühr beträgt
12 Euro (Schüler 8 Euro).
Weitere Informationen im
Internet unter der Adresse
www.ik-pyhra.at
Fachtagung Melktechnik
und Eutergesundheit
FOTO:IKPYHRA
Gesunde Euter und Milch mit
niedriger Keim- und Zellzahl
sind das Ziel der Melkarbeit.
Information und Beratung
Tel: 0732/ 389 00 – 1279
verkauf@saatbau.com
www.saatbau.com
Feldfutter 
Dauergrünland
Mischungen für Profis
• nutzungsangepasste
Mischungen für alle Lagen
• standortangepasste Sortenwahl
• *100 % Ampferfreiheit in der
Saatgutprobe von 100 g
A
MPFE
R
FREI*
Bauernzeitung Gesamtausgabe
Thema Grünland
KW 12
88 x 75 mm
Wir sichern, wovon Sie leben.
Am 31. März 2019 endet die Antragsfrist für viele
Produkte und Deckungserweiterungen.
Welche Versicherungsprodukte und -varianten
sind betroffen?
• Neuabschluss/Umstieg auf Agrar Universal
• Neuabschluss Agrar Rind
• Dürreindex
• Reduktion des Selbstbehaltes in der Dürrever-
sicherung (Ertragsmodell)
• Umstieg auf die Variante Plus
Der Prämienzuschuss von Bund und Ländern für
alle Wetterrisiken wurde auf 55 % erhöht. Erst-
mals wird die Prämie in der Tierversicherung für
Tierseuchen und infektiöse Tierkrankheiten von
Bund und Ländern mit 55 % gefördert.
www.hagel.at
Antragsfrist endet mit 31. März 2019

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Humer bz 2019 nr12 s06-07 engerling

  • 1. Der Rundholzmarkt im Allgemeinen und die Forst- schutzsituation im Beson- deren bleiben witterungs- bedingt angespannt. Die Mengen aus den Schneebrü- chen vom Jänner drängen ebenso auf den Markt wie die überschaubaren Sturm- schäden vom 10. März 2019. Alles außerhalb von Verträ- gen erzeugte Fichten-Nadel- sägerundholz stößt auf ei- nen gesättigten Markt. Preise sind generell unter Druck Der Holzpreis ist daher auch außerhalb der Schad- gebiete weiterhin unter Druck. Der Peis für das Leitsortiment Fichte B, 2b liegt österreichweit zwi- schen 70 und 89 Euro je FMO. In den Borkenkäfer- gebieten hat sich der C-Kreuz-Preis zwischen 40 und 50 Euro/FMO stabili- siert (Preisangaben netto, Februar bis Anfang März). Die Bedingungen für den Abtransport des Holzes sind uneinheitlich. Während die- ser in den Schadgebieten Niederösterreichs noch zü- gig vorangeht, verzögert er sich in Oberösterreich, wo- durch sich wieder verstärkt Waldlager aufbauen. In Salzburg ist die Anlieferung teilweise kontingentiert, in Kärnten sorgen wiederum Tauwettersperren für eine stockende Logistik. Kiefer schwierig, Lichtblick Lärche Der Absatz von Kiefer ist aufgrund des Überangebo- tes an Fichte äußerst schwie- rig. Teilweise kommt es zu unüblichen Übernahmemo- dalitäten. Gemischte Säge- und Industrierundholzpar- tien werden auf Basis Ge- wichtsvermessung über- nommen, eine Güteklassifi- zierung der Sägerundholz- sortimente unterbleibt. Losgelöst von allen negati- ven Aspekten wird die Lär- che zu attraktiven Preisen sehr rege nachgefragt. Bei Laubsägerundholz wird die Eiche weiterhin sehr lebhaft nachgefragt. Rotbuche und Esche haben aufgrund der hohen Eichen- preise nachfrageseitig nach- gezogen. Die Hybridpappel wird unverändert auf nied- rigem Vorjahresniveau ge- handelt. Die Zellstoff-, Papier- und Plattenindustrie ist eben- falls sehr gut mit Nadelin- dustrierundholz bevorratet. Angebotene Mengen werden zumeist abgenommen und bei verfügbaren Transport- kapazitäten auch laufend abgefrachtet. An einigen Standorten ist nur eine kon- tingentierte Anlieferung möglich, wodurch sich die Abfuhr verzögern kann. Rotbuchenfaserholz wird weiterhin rege nachgefragt. Überangebot auch bei Energieholz Der Absatz von Energie- holz ist österreichweit an- gespannt. Die Anlagen sind sehr gut bevorratet, die Prei- se stehen aufgrund des Überangebotes unter Druck. Einige Standorte ohne Über- gangstarife haben die Über- nahme vorerst eingestellt und warten neue gesetzliche Rahmenbedingungen ab. LK ÖSTERREICH K ahle Stellen, wo einmal eine Wie- se war. Oft steht kein grüner Grashalm mehr. Statt Futter- pflanzen überzieht ein Unkrautteppich viele Wiesen – bereits in halb Nieder- österreich sind solche Flächen anzu- treffen. In Oberösterreich tritt das Phä- nomen bereits seit dem Jahr 2003 auf. Auch andere Grünlandregionen, bei- spielsweise in Salzburg und Kärnten, sind stark betroffen – die Ursache sind Schäden durch explosionsartige Ver- mehrung von Engerlingen. Im Jahr 2018 war der Wurzelfraß der Engerlin- ge der bisher massivste in Österreich. Dabei zerfällt die sonst so reißfeste und erosionsfeste Grasnarbe zu Staub. Schwer engerlingsgeschädigten Wiesen fehlt jedes Grün und sie gleichen bra- chem Ödland. Für 2018 berichtete Peter Frühwirth, LK OÖ, in Oberösterreich von Befalls- dichten bis zu 700 Engerlingen auf einem Quadratmeter. Umgelegt auf einen Hektar entspricht das sieben Millionen (!) Engerlingen, die Wiesen- narben wegfressen. Gewichtsmäßig wären das sieben Tonnen pro Hektar Insektenlarven oder 12 GVE/ha – und dies bereits im Flugjahr mit den noch kleinen Larven des ersten Entwick- lungsjahres. Massiver Befall erfordert großflächige Bekämpfung Bei massivem Gebietsbefall hilft nur die aufwendige, großflächige biologi- sche Bekämpfung mit engerlingsspe- zifischen Pilzgranulaten („Pilzgerste“) in Kombination mit mechanischen Bekämpfungsmaßnahmen. Beim Einsatz von Pilzgerste ist un- bedingt zu beachten, dass je nach En- gerlingsart nur spezifische Pilz- gersten wirksam sind. Vor einer biolo- gischen Bekämpfung ist daher die En- gerlingsart eindeutig zu identifizieren. n Gegen den Maikäfer-Engerling ist die Melocont-Pilzgerste das Mittel der Wahl. Der engerlingsschädigende Pilz ist hier Beauveria brongniartii. n Beim Junikäfer-Engerling ist da- gegen nur das Pilzgranulat GranMet-P mit dem Pilz Metarhizium anisopliae wirksam. n Der Gartenlaubkäfer ist am wirk- samsten mit dem Nematodenpräparat Nema-Green zu bekämpfen. Nach Frühwirth, LK OÖ, wirkt Pilz- gerste nur bei mindestens drei bis fünf Zentimeter tiefem Einschlitzen, mit 30 bis 60 kg/ha, in zwei aufeinanderfol- genden Jahren. Die Kosten pro Anwen- dung sind mit bis zu 700 Euro/ha be- achtlich hoch. Manche Länder leisten finanzielle Unterstützung bei der An- wendung von Pilzgerste zur Boden- impfung. Bei den Pilzgersten handelt es sich um Pflanzenschutzmittel mit Notfallszulassung. Die Anwendungs- auflagen samt den festgelegten Anwen- dungszeiträumen sind einzuhalten. Zu beachten ist weiters, dass Pilzgerste meist nur auf Vorbestellung produziert wird. Bei Unsicherheit bezüglich der Maikäferart und der zu verwendenden Pilzgerste ist eine Beratung durch En- gerlingsexperten zu empfehlen. In Oberösterreich beispielsweise wurden Maschinenringe speziell zur Enger- lingsberatung und -bekämpfung und zur Wiesensanierung ausgebildet. Bei der Wirkung der Pilzgersten ist zu beachten, dass keine sofortige Abtö- tung der Insektenlarven erfolgt. Viel- mehr infizieren sich Engerlinge bei Kontakt mit dem entsprechenden Pilz, der die Larven schwächt und erst mit- telfristig absterben lässt. Es besteht eine Dauerwirkung über einen Zeit- raum von bis zu neun Jahren. Um grünlandschädigende Engerlinge mög- lichst rasch zu dezimieren, sind ergän- zend zur biologischen Bekämpfung auch mechanische oder andere zuläs- sige chemische Maßnahmen sinnvoll. Zuerst Befall reduzieren, dann nachsäen Um engerlingszerstörte Wiesen dau- erhaft zu sanieren, ist laut Versuchen des Phytomediziners Hoffmeister fol- gende Vorgangsweise zielführend: n Ein Engerlingsbefall von mehr als 50 Larven/m2 ist zunächst durch mechanische Maßnahmen unter die- sen Schwellwert zu bringen. Bei hö- heren Engerlingszahlen ist von einer Wiesenneuanlage abzuraten, denn die Engerlinge würden weiterfressen und die Wurzelneubildung stören. n Erst wenn der Engerlingsbesatz reduziert wurde, kann die Futterwie- se neu eingesät werden. Der Engerlingsbefall lässt sich fest- stellen, indem man beispielsweise einen Wiesenfleck von 25 mal 25 cm mit dem Spaten freilegt und die gefunden En- gerlinge zählt. Multipliziert mit dem Faktor 16 ergibt sich die Anzahl der Engerlinge je Quadratmeter. Zu beachten ist, dass die Engerlinge ab Bodentemperaturen von etwa sieben Grad Celsius aus tieferen Bodenschich- ten aufsteigen und mit dem Wurzelfraß beginnen. In wärmeren Regionen kann dies schon im März der Fall sein, in kühleren Lagen etwa ab Anfang Mai. Bei starkem Befall kann bereits im März mit der wiederholten mechanischen oder einer chemischen Bekämpfung begonnen werden. Meist ist in solchen Situationen der Wiesenbestand ohne- dies zerstört und unerntbar. Werden die Flächen ohne Vegetation offenge- halten, so verhungern die Engerlinge zudem mangels Nahrungsangebot. Zudem erfolgt auf Flächen ohne Vege- tation auch keine Eiablage, was insbe- sondere für die Ablagemonate Mai bis Juni gilt. Gelingt es, bis etwa Mitte Mai den Engerlingsbesatz auf unter 50 Larven/ m2 zu drücken, so kann mit der Aussaat von 30 bis 40 kg/ha Raygras für ein bis zwei Nutzungen ein schnellwüch- siges Futter etabliert werden. Zur Dün- gung von Befallsflächen gilt Kalkstick- stoff mit 300 kg/ha, eingearbeitet, als teilbekämpfend gegen Engerlinge. PRODUKTIONSEITE 6 NR. 12 | 21. MÄRZ 2019 | BauernZeitung Wiese kaputt – 12 „GVE“ Engerlinge pro Hektar Engerlinge haben im Herbst 2018 die Grasnarbe vieler Futterwiesen völlig vernichtet. Im heurigen Jahr wird vieler- orts das Wiesenfutter fehlen. Futterwiesenexperte Johann Humer informiert, welche Ursachen die Schäden haben und welche Abhilfemaßnah- men möglich sind. JOHANN HUMER, FUTTERWIESENEXPERTE GRÜNLAND UNTERSCHIEDLICHE LEBENSZYKLEN Während der Maikäfer alle drei bis vier Jahre ein Flugjahr aufweist (drei bis vier Larven- stadien), hat der Junikäfer nur einen zweijährigen Lebenszyklus mit einem Larvenjahr. Auf diese unterschiedlichen Lebenszyklen sind auch die Bekämpfungsmaßnahmen abzustellen. Wo im Vorjahr ein Befall mit Maikäfer-Engerlingen aufgetreten ist, der nicht bekämpft bzw. saniert wurde, dort gehen die Larven heuer in ihr zweites Entwicklungsjahr, somit in das Hauptfraßjahr – die Fraßschäden können dadurch noch deutlich zunehmen. War im Vorjahr jedoch ein Befall mit Junikäfer-Engerlingen gegeben, dann werden heu- er auf diesen Flächen die Käfer schlüpfen und, wo immer nur möglich, wieder Eier able- gen. Das nächste Larvenstadium ist in diesem Fall somit für das Jahr 2020 zu erwarten – dann allerdings aufgrund der Vermehrungsdynamik mit einer Anzahl an Engerlingen, die um das bis zu 40-fache (!) größer sein kann als die Ausgangspopulation. Folgegeneration kann bis zu 40-mal größer sein UNTERSCHEIDUNG DER ENGERLINGE QUELLE: HUMERBAUERNZEITUNG Woche 12 / 18. bis 24. März (Euro/kg) Änderung Öhyb-Ferkel OÖ, NÖ, Stmk. 2,40 +0,10 MARKTTELEGRAMM Woche 12 / 18. bis 24. März (Euro/kg) Änderung Jungstier (R2/3) 3,50 –0,07 zu KW10 Kalbin 3,05 = Kuh (R2/3) 2,26 +0,03 Schlachtkälber (R2/3) 5,75 = Marktbericht der Österreichischen Rinderbörse GmbH Bauernauszahlungspreise, exkl. MwSt., ohne Qualitäts- und Mengenzuschläge RINDERBÖRSE Woche 11/12 – 14. bis 20. März (Euro/kg) Änderung Mastschweine Notierung 1,42 +0,03 Zuchten Notierung 1,12 +0,02 Österreichische Schweinebörse Berechnungsbasis 56 % MFA, Normgewichtsband 82 bis 106 kg SG, exkl. MwSt. Öhyb-Notierungspreis der Ferkelringe Grundpreis für Ferkel bis 25 kg, exkl. MwSt., vor Mengenstaffel MASTSCHWEINE UND FERKEL Holzmärkte sind derzeit stark gesättigt FOTO:RALF-KÄTZEL/OAK-CHAIN Bei Laubsäge- rundholz wird die Eiche weiterhin sehr lebhaft nachgefragt. Wichtige Unterscheidungsmerkmale von Mai- und Junikäfer. Weiters zu beachten ist auch die Larve des Gartenlaubkäfers, die nur 1,5 cm groß wird. Der Gartenlaubkäfer hat einen einjähri- gen Entwicklungszyklus und ist 2004 in Österreich in höheren Lagen stark aufgetreten. Maikäfer • 3 bis 4-jähriger Lebenszyklus, 300 bis 600 m Seehöhe • Engerling bewegt sich auf glatter Oberfläche seitlich gekrümmt fort • 2,5 bis 3,5 cm groß • Hinterende der Larve mit Strich bzw. „Banane“ • Bekämpfung der Larve: Mitte April bis Juli bzw. im September mit Melocont (Pilzgranulat) Junikäfer, Brachkäfer • 2-jähriger Lebenszyklus, 2018 häufig • Engerling bewegt sich auf glatter Oberfläche in Bauchlage fort • 2,0 bis 3,5 cm groß • Hinterende der Larve mit dreistrahli- ger Afterspalte „Mercedes-Stern“ • Bekämpfung der Larve: Mitte April bis Juli bzw. im September mit GranMet-P (Pilzgranulat) BILDER: WWW.YOUTUBE.COM/WATCH?V=ABGSHZTW38Q ZEICHNUNGEN: WWW.NUETZLINGE.CH/FILES/UFA-PRODUCT-DOCUMENT/ENGERLINGE-UNTERSCHEIDUNG.PDF BILDER:WWW.YOUTUBE.COM/WATCH?V=ABGSHZTW38Q ZEICHNUNGEN:WWW.NUETZLINGE.CH/FILES/UFA-PRODUCT-DOCUMENT/ENGERLINGE-UNTERSCHEIDUNG.PDF
  • 2. SEITE 7 PRODUKTIONNR. 12 | 21. MÄRZ 2019 | BauernZeitung Kalkstickstoff und auch Gülle haben bei Ausbringung nach der Ernte, wenn die Wiesen offen sind, auch vergrä- mende Wirkung gegen die Eiablage der Maikäfer. Nach Umbruch des Ray- grasbestandes kann dann bis etwa 1. September der Anbau einer Dauerwie- se mit trockenresilenten Gräsern/Klee erfolgen, ev. mit Gerste als Deckfrucht. Um in späteren Regionen sicherzu- gehen, dass man möglichst alle Larven erfasst, empfiehlt sich eine Bearbei- tung ab etwa Ende Mai. Im Hauptfraß- jahr erstreckt sich der mögliche Bear- beitungszeitraum dann bis etwa Mit- te September. Im Flugjahr erstreckt sich der Bearbeitungszeitraum von August bis Mitte September. Bei der mechanischen Bekämpfung wirken Kreiselegge oder Kreiselgrub- ber am besten. Die Arbeitstiefe sollte etwa fünf Zentimeter betragen. Auch sind Zinkenrotor und mit Einschrän- kungen auch Bodenfräse geeignet. Zumindest zwei Bearbeitungsgänge im Abstand von ein bis drei Tagen erforderlich. Die mechanische Bear- beitung zerdrückt einen Teil der Lar- ven, weiters gehen Larven durch Son- neneinstrahlung zugrunde. Dazu sollten die Larven an der Erdoberfläche zu liegen kommen, und die Strahlung sollte intensiv sein. Ein willkommener Begleiteffekt der mechanischen Bearbeitung ist, dass gleichzeitig auch unerwünschte Un- kräuter bekämpft werden, die kein hochwertiges Futter liefern. Wichtig ist, dass man nicht nur die Stellen mit abgestorbener Grasnarbe bearbeitet, sondern auch die angrenzenden, grü- nen Wiesenflächen – am besten also immer gleich das ganze Feldstück. Erst nach erfolgreichen mechanischen Maßnahmen kann eine Neuansaat der Dauerwiese erfolgen. Typische Zeigerpflanzen auf Engerlingswiesen Gefährdet sind für Engerlingsbefall vor allem Wiesen mit kurzer Schnitt- höhe/Weidehöhe (Kurzrasenweiden), jede schüttere, lückige Grünlandnarbe und auch gemähte Vielschnittwiesen in der Eiablagezeit. Auf Engerlings- wiesen sind zudem typische Zeiger- pflanzen anzutreffen, wie Ruchgras, Spitzwegerich, Schafgarbe, Wiesen- skabiose, Magerwiesen-Margerite, Wiesen-Labkraut, Löwenzahnarten, Ferkelkraut und Jakobskreuzkraut. Bei höheren Anteilen zeigen diese Pflanzen auch Nährstoffmangel und Magerkeit an. Insbesondere in Flug- jahren sollten solche Flächen im Spätsommer auf Engerlingsbefall un- tersucht werden, um eine Ausbreitung rechtzeitig zu erkennen. Auskünfte zum raschen Erkennen dieser Arten, mit Fotos auch in Früh- oder Kleinsta- dien, gibt der Autor. Auf Engerlings- flächen täuschen verbliebene grüne Stellen meist noch eine intakte Gras- narbe vor. Allerdings verlieren enger- lingsgeschädigte Grasnarben beson- ders in Hanglagen ihre Griffigkeit für Maschinen und sind daher ein un- sichtbares, schwer abschätzbares Ri- siko für Abrutschungen und Trak- torunfälle, insbesondere häufig bei der Gülleausbringung. Im Jahr 2018 haben sich die tödlichen Traktorun- fälle bereits verdoppelt, berichtete die BauernZeitung online am 18. Jänner 2019. Selbst auf ebenen Wiesen wird steigender Radschlupf beobachtet. Gezogene Arbeitsgeräte wie Striegel, Mäh- und Einsaatgeräte funktionieren nicht mehr, weil es zu Verschoppungen kommt. Das Saatgut fällt statt ins Saat- bett auf einen aufgeschobenen Erd- haufen aus losen, abgestorbenen Wur- zelresten. Unkrautteppich auf unsanierten Flächen Seit dem Herbst baut sich auf nicht sanierten, engerlingszerstörten Gras- narben – zusätzlich erschwerend – ein schwer einzudämmender Unkrauttep- pich auf. Statt des Futteraufwuchses überzieht ein Flor aus Ackerunkräu- tern sowie futteruntauglichen Wiesen- pflanzen die offen gewordenen Stellen auf Engerlingswiesen. Unerwünschte und ungeeignete Pflanzenarten ma- chen sich breit wie Hühnerdarm, Taub- nessel, Wiesenschaumkraut, Hirtentä- schel, Schafgarbe, Spitzwegerich und Flecht­straußgras. Das Vieh verweigert diese Arten als Futter, da sie geruchlich wie gesundheitlich problematische Stoffe enthalten. Zudem sind enger- lingsgeschädigte Wiesen nicht ordent- lich mäh-, ernt- und konservierbar und sind somit nicht futtertauglich. Aufgrund des vorliegenden Enger- lingsbefalles ist abzusehen, dass es im laufenden Jahr 2019 auf Tausenden Hektar wenig oder kein taugliches Futter geben wird. Einer effizienten Neuanlage von zerstörtem Grünland kommt daher eminente Bedeutung zu. Wiesenumbruch ist auch Schädlingsbekämpfung Dass die Neuanlage einer Futter- wiese ein effizientes Mittel ist, um Engerlingsschäden einzudämmen, zeigen auch viele Praktikerberichte. Hier ein Beispiel eines Betroffenen: „Ich habe eine Wiese nach enormer Verunkrautung im Herbst eines Maikä- fer-Flugjahres umgebrochen. Die Flä- che ist dann über den Winter brach gelegen. Im Jahr darauf habe ich sie neu eingesät. Nach drei Jahren begann zwar wieder der Engerlingsfraß, im Vergleich zu Nachbarflächen war mei- ne Parzelle auffällig gut im Ertrag.“ Was nun die Neueinsaat selbst be- trifft, so empfiehlt bei der Wahl der Grasarten eine Rücksichtnahme auf geänderte klimatische Verhältnisse. Wegen zunehmender Dürrezeiten durch den Klimawandel müssen im- mer mehr trockenheitsverträgliche Gräser zum Einsatz kommen, wie z. B. weichblättriger Rohrschwingel und Kleearten, wie z. B. Hornklee. Künf- tige Saatgutmischungen für Dauer- wiesen brauchen eine Dotierung mit klimaresilienten Arten, um Dürrezei- ten besser überstehen zu können. Auf sachgerechte Düngung achten Zur Vermeidung eines erneuten Engerlingsbefalls ist es entscheidend, den raschen Aufbau dichter, neuer Futterwiesen mit sachgerechten NPK- und Kalk-Düngemengen unter Einbe- zug der Wirtschaftsdünger nach den Vorgaben der Richtlinie für sachge- rechten Düngung (RSGD) zu forcieren. Bei der Gelegenheit sollte schon recht- zeitig vorher eine Bodenuntersuchung mit Düngeplan nach RSGD mit exak- ter Nährstoffbedarfsermittlung für NPK und Kalk erfolgen. Damit werden optimale, dichte, üppige Futterbestän- de geschaffen, bei der das Risiko der Eiablage von Engerlingskäfern und Engerlingsschäden am geringsten ist. Was das Umweltprogramm Öpul betrifft, so ist zu beachten, dass eine Grünlanderneuerung durch Umbruch im Rahmen der Teilnahme an be- stimmten Maßnahmen (z. B. „Vorbeu- gender Grundwasserschutz auf Grün- landflächen in Oberösterreich“) auch eines Ansuchens an die AMA bedarf. Kritisch angemerkt sei, dass die im Öpul geförderte Grünlandextensivie- rung kontraproduktiv wirkt, weil sie im Ertragsgrünland Engerlingsbefall Vorschub leistet und durch Auflagen Handlungsfähigkeit und Eigenverant- wortlichkeit in Produktion und Pflan- zenschutz schwächt. Der Autor dieses Beitrags bietet Interessierten in betroffenen Gebieten zum Thema Vorträge, sowie Fachbe- ratungen am Hof an. Anmeldungen: johann.humer@gmail.com Weitere Informationen zu Enger- lingsbekämpfung und Schadenssanie- rung im Grünland gibt es in Form eines Beratungshandbuches der LK OÖ („Der Feld- Maikäfer – Grünland- wirtschaft mit dem Engerling“). Ak- tuelle Engerlingsinformationen im Web gibt es vom Autor mit folgender Suchabfrage: „humer liste engerling publikationen“. FOTO:HUMER Die engerlingsgeschädigte Grasnarbe lässt sich wie ein Teppich abheben. Den grün verbleibenden Vegetationsresten fehlt die feste Verankerung, sie rutschen leicht ab. In Flugjahren ist die Engerlingskontrolle im Herbst besonders wichtig. FOTO:HUMER Kein Futter – blühender Hühnerdarm und Schafgarbe in lückiger Grasnarbe Am Internationalen Kom- petenzzentrum für Rinder- zucht und Milchviehhaltung der LFS Pyhra (NÖ) findet am Donnerstag, 4. April 2019, von 8.45 bis 16.30 Uhr die Fachtagung „Euterge- sundheit und Melktechnik“ statt. Eine Reihe von nam- haften Fachleuten konnte für Vorträge gewonnen wer- den, es sind dies: n Dr. med.-vet. Volker Krömker, HS Hannover, n Dr. Jan Harms, LfL Grub, Melktechnik-Experte, n Dr. Raphael Höller, TGD NÖ, n Dr. Martina Baumgart- ner, vetmeduni Wien sowie n Dr. Marco Horn und Johanna Mandl von der LK NÖ. Zusätzlich zu den Fach- vorträgen sind auch fünf Praktiker-Workhops geplant (z. B. selektives Trocken- stellen, Melktechnik, Melk- routine bzw -zubehör, Eu- terhygiene und Erreger- steckbriefe...), bei denen konkrete Fragen direkt mit Beratern und Rinderhaltern diskutiert und erläutert wer- den können. Eine Branchen- ausstellung bildet das Rah- menprogramm des Fach- tags, rund 20 Firmen zeigen aktuelle Trends bei Melk- technik und Eutergesund- heit. Veranstaltungsort ist die LFS Pyhra, Kyrnberg- straße 4, 3143 Heuberg. Die Teilnahmegebühr beträgt 12 Euro (Schüler 8 Euro). Weitere Informationen im Internet unter der Adresse www.ik-pyhra.at Fachtagung Melktechnik und Eutergesundheit FOTO:IKPYHRA Gesunde Euter und Milch mit niedriger Keim- und Zellzahl sind das Ziel der Melkarbeit. Information und Beratung Tel: 0732/ 389 00 – 1279 verkauf@saatbau.com www.saatbau.com Feldfutter Dauergrünland Mischungen für Profis • nutzungsangepasste Mischungen für alle Lagen • standortangepasste Sortenwahl • *100 % Ampferfreiheit in der Saatgutprobe von 100 g A MPFE R FREI* Bauernzeitung Gesamtausgabe Thema Grünland KW 12 88 x 75 mm Wir sichern, wovon Sie leben. Am 31. März 2019 endet die Antragsfrist für viele Produkte und Deckungserweiterungen. Welche Versicherungsprodukte und -varianten sind betroffen? • Neuabschluss/Umstieg auf Agrar Universal • Neuabschluss Agrar Rind • Dürreindex • Reduktion des Selbstbehaltes in der Dürrever- sicherung (Ertragsmodell) • Umstieg auf die Variante Plus Der Prämienzuschuss von Bund und Ländern für alle Wetterrisiken wurde auf 55 % erhöht. Erst- mals wird die Prämie in der Tierversicherung für Tierseuchen und infektiöse Tierkrankheiten von Bund und Ländern mit 55 % gefördert. www.hagel.at Antragsfrist endet mit 31. März 2019