LAKO Kreativpreis_2024_Startnummer_02_(LFS_LA).pdf
Die Geschichte der Weihnachtsmann - The Story of the First Santa Claus
1.
2. Klaus und seine Frau waren in den
Norden, nach Finnland, gezogen,
um dem Krieg und den Wirren in
ihrem Heimatland zu entfliehen.
Mit der Zeit wurde Klaus in seiner
neuen Heimat ein erfolgreicher
Schneider.
Klaus and his wife had moved north
to Finland to escape the war and
turmoil in their homeland. In time
and in his new home he became a
successful tailor.
3. Dann kam die schreckliche
Grippeepidemie. Seine Frau und seine
zwei Kinder verloren dabei ihr Leben.
Klaus war nicht mehr die frohe,
glückliche Seele von einst. Er
schneiderte nicht mehr. Seine Kleider
waren zerrissen, er ließ den Kopf
hängen und hatte einen schleppenden
Gang. Sein nun ergrauter Haarschopf
und Bart waren wild und struppig
geworden. Leute, die ihn vorher
gekannt hatten, konnten ihn kaum
wiedererkennen.
Then the flu epidemic came and took the
lives of his wife and two children. No
longer the happy, cheerful soul he had
once been, Klaus no longer did tailor
work. His clothes were tattered, his head
hung low, and his feet dragged. His hair
and beard, had grown wild and tangled.
Those who had known him before could
now hardly recognize him!
4. Es war Winter und in Helsinki war es
wieder sehr kalt. Nur die Kinder schienen
sich mehr als ein paar Straßen von zu
Hause wegzuwagen. Wo immer sie
wohnten, schien es jedoch nie zu weit zu
sein, um zur »Kinderstraße« zu gehen,
wo die berühmten Spielzeugmacher der
Stadt Wundersames wirkten. An der
»Kinderstraße« waren die mit
Spielsachen angefüllten Fenster
aneinandergereiht, welche Kinderaugen
erfreuten und ihrer Phantasie Flügel
verliehen.
It was winter, and as usual Helsinki was very
cold. Only the children seemed to venture
more than a few blocks from home.
Wherever they lived, it never seemed too
far to walk to “Children’s Lane,” where the
town’s renowned toy makers worked their
magic. Along “Children’s Lane,” window
after window was filled with toys which
delighted the children’s eyes and set their
minds awhirl!
5. Eines Tages beobachtete Klaus
einen kleinen Jungen in Kleidern,
die fast so schäbig waren wie seine
eigenen, wie er auf die Spielsachen
im Schaufenster starrte. Der
Ausdruck der Hoffnungslosigkeit
und der Enttäuschung auf dem
Gesicht des Jungen ließ Klaus
genau wissen, was der Junge
dachte: Ich werde nie erfahren, wie
es ist, solch schöne Spielsachen
wie diese zu haben.
One day Klaus noticed a small boy in
clothes nearly as tattered as his own,
gazing at the toys in a shop window.
The look of hopelessness and
disappointment on the boy’s face told
Klaus just what the boy was thinking:
“I’ll never know what it’s like to have
such fine toys as those!”
6. Der Anblick des kleinen Jungen blieb
in seinen Gedanken, als er
weiterging. Er achtete kaum darauf,
wohin ihn seine Füße trugen, und
fand sich am Ende bei einer Grube
am Stadtrand wieder, wo die Leute
ihren Plunder und Abfall
hineinwarfen.
The image of the small boy lingered in
Klaus’ mind as he went on his way.
Scarcely thinking about where his feet
were taking him, Klaus eventually found
himself at a small ravine on the edge of
town, where people dumped their junk
and trash.
7. Eine vor kurzem weggeworfene, in
ihre Einzelteile zerbrochene Puppe
lag leblos auf einem der
Abfallhaufen, der noch nicht mit
Schnee bedeckt war. Klaus bückte
sich und hob die Teile auf. Ohne zu
wissen, warum er das tat, setzte
Klaus die Puppe wieder zusammen.
War es seine Vorstellungskraft oder
öffnete die Puppe ihre Augen
wirklich, als wäre sie lebendig?
Danke, dass du mir mein Leben
zurückgegeben hast! schien sie zu
sagen.
A newly discarded doll lay lifeless and
in pieces on one of the trash heaps still
not covered with snow. Klaus bent
over, picked up the pieces and put the
doll back together. Was it Klaus’
imagination, or did the doll open her
eyes and look at him as if she was
alive? “Thank you for giving me back
my life!” she seemed to say.
8. Dann zog er einen Teddybär ohne
Arme aus einem anderen
Abfallhaufen. Wie schön es doch wäre,
wenn diese kaputten Spielsachen
repariert und Kindern armer Familien
gegeben werden könnten. Wie
glücklich sie sein würden! dachte
Klaus und ein Gedanke nahm in
seinem Kopf Gestalt an. Was ist… Wie
wär’s, wenn ich soviele kaputte
Spielsachen, wie ich nur finden kann,
einsammeln würde, sie reparierte und
armen Kindern zu Weihnachten gäbe?
Then he pulled an armless teddy bear
from another pile of trash. “How nice it
would be if these broken toys could be
repaired and given to the children of
poor families. How happy they all
would be!” Klaus thought. “What if…?
What if I collect all the broken toys I can
find and I fix them and give them to
poor children for Christmas?”
9. Klaus verlor keine Zeit. In den
nächsten Tagen sammelte er
defekte Spielsachen und merkte
sich genau, oder fragte heimlich
danach, wo all die bedürftigen
Kinder in der Stadt lebten. Diese
Informationen schrieb er in einem
kleinen Buch nieder. Danach
verbrachte Klaus viele Tage damit,
Spielsachen zu reparieren,
auszubessern, zu kleben und neu
zu stopfen.
Klaus didn’t waste a minute. For the
next few days he collected broken
toys, and took special notice or
quietly asked where each needy child
in town lived. This information he
wrote down in a small book. Klaus
then spent many days repairing,
mending, gluing and stuffing toys.
10. Der Weihnachtsabend war kalt und
stürmisch. Kurz vor Mitternacht lud
Klaus die Säcke auf einen großen
Schlitten. Von Straße zu Straße ging er
und platzierte ein Päckchen oder mehrere
auf der Schwelle eines jeden Hauses, wo
eine arme Familie lebte. In jedem
Päckchen war ein Spielzeug für ein Kind
in dem Haus, und an jedem Spielzeug
war diese kleine Notiz angeheftet:
»Mit Liebe an Dich gesandt von Gottes
himmlischer Hand!«
Christmas Eve was cold and blustery. Just
before midnight, Klaus loaded the bags of
toys onto a big sled. From street to street he
went, leaving a package, or a few packages
on the doorstep of each house where a poor
family lived. In each package was a toy for
some child in the house, and on each toy was
a little note that said,
”To you with love, From God Above.”
11. Am Weihnachtsmorgen erwachten die Armen
der Stadt und erlebten eine wunderbare
Überraschung. Einige dankten Gott für das, was
ihnen wie ein Wunder vorkam; einige wussten
nicht, was sie denken sollten, waren aber froh,
ihre Kinder glücklich zu sehen. Einige meinten,
sie hätten einen alten, schneebedeckten Mann
gesehen, wie er diese Päckchen verteilt habe.
Andere sagten, sie hätten einen mysteriösen
Schlitten gesehen, der mit vielen Säcken beladen
war. Die Geschichte wuchs, bis endlich gesagt
wurde, der Schlitten sei von Rentieren gezogen
worden und vom Himmel herabgekommen.
On Christmas morning the poor of the town awoke
to the wonderful surprise. Some thanked God for
what seemed to be a miracle; some didn’t know
what to think, but were glad to see their children
happy. Some said they had seen an old man
covered with snow distribute the packages. Others
said they had seen a mysterious sleigh loaded with
many big bags. The story grew until finally it was
said that the sleigh was pulled by reindeer, and
had come down from Heaven!