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GORILLA
MITGLIEDERMAGAZIN DER
ZOOLOGISCHEN GESELLSCHAFT FRANKFURT VON 1858 E. V.
ISSN 1863-1789

DIE SERENGETI
Naturwunder im Osten Afrikas

Überraschung im Wald

Aus den Projekten

Kamerafallen in Bukit Tigapuluh entlarven
die scheuen Bewohner des Dschungels

Lobbyarbeit gegen Elefantenwilderei in
Afrika und für Waldschutz auf Sumatra

No 04
2013
EDITORIAL

INHALT 04 / 2013

03 EDITORIAL

04 AKTUELLES WELTWEIT
Neues aus unseren Projekten, von unseren
Partnern und rund um die ZGF-Projektgebiete
08 AUS DEN PROJEKTEN

Liebe Leserinnen und
Leser, liebe Mitglieder
und Freunde,

08 Bukit Tigapuluh: Vorsicht Kamera!

10 SCHWERPUNKT:
SERENGETI

Dr. Christof Schenck, Geschäftsführer der
Zoologischen Gesellschaft Frankfurt

10 Serengeti – die endlose Ebene
14 Die Große Wanderung durch die Seregeti
16 Unterwegs mit Gnus und Zebras

10

Es gab kein Weiterkommen. Die

19 Stolze Hirten – die Massai
20 Frankfurt – die ZGF in Afrika
24 Die Könige der Savanne
27 Die Serengeti meiner Träume

28 AUS DEM ZOO FRANKFURT
24 Aktuelles
24 Veränderungen im Tierbestand
30 ZGF DIALOG
30 Helfen Sie mit Ihrer Spende
31 SEPA-Umstellung 2014

24

IMPRESSUM

DANKE

Herausgeber
Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e.V.
Bernhard-Grzimek-Allee 1, 60316 Frankfurt
T: (069) 94 34 46 0 Fax (069) 43 93 48
E: info@zgf.de
I: www.zgf.de

Fotos: alle Bilder ZGF, sofern nicht anders angegeben.

Redaktion
Dipl.-Biol. Dagmar Andres-Brümmer,
Zoologische Gesellschaft Frankfurt
T: (069) 94 34 46 11
F: (069) 43 93 48
E: andres-bruemmer@zgf.de

Erscheinungsweise: vierteljährlich

Mit Beiträgen von
Dr. Christof Schenck, Dagmar Andres-Brümmer, Katharina Hensen,
Michael Brombacher, Sonia Steiger, Christine Kurrle sowie
namentlich gekennzeichneten Autorinnen und Autoren.

20

Fotos Umschlag: Marie-Anne & Thierry Camail (Titel),
Will Burrard-Lucas (Rückseite)

Wir danken unseren Freunden, Spendern und Sponsoren, ohne
die wir unsere Naturschutzarbeit nicht in dem Maße umsetzen
könnten, wie wir es heute tun.

Gestaltung: atelier himmelbraun, Frankfurt am Main

führt, was wiederum eine beispiellose Welle der Wilderei in Afrika
Piste war blockiert und das beidseitige Buschland erlaubte selbst mit ausgelöst hat. Die ZGF versucht nun mit aller Kraft und in enger
dem Landrover kein Ausweichen. 17 Elefanten hatten sich an einer Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden in unseren ProjektAkazie inmitten der Serengeti zu einem späten Abendmahl ein- gebieten die Schleusentore zu schließen. Neue Ranger-Fahrzeuge
gefunden. Der Mond beleuchtete eine Szenerie geradezu zeitlosen mit GPS-Überwachung und Digitalfunk, Spezialtrainings, Aufbau
Geschehens in der afrikanischen Savanne.
von Kommandozentralen, analytische SoftDas Schmatzen der grauen Riesen wurde nur
ware und der Einsatz eines Aufklärungsab und zu vom Krachen und Splittern des
flugzeugs sind Teile der strategischen Pläne
Die enorme Kaufkraft
Holzes übertönt, wenn eine der großen Elezum Schutz der Serengeti und des Selous
in Asien, besonders in
fantenkühe einen armdicken Ast mithilfe von
Wildschutzgebietes in Tansania, des NorthRüssel und Stoßzähnen in Maulnähe bugChina und Vietnam, hat Luangwa-Nationalparks in Sambia und des
Simbabwe.
sierte. Die Kleinen, inmitten einer Festung
zu einer explosionsartigen Gonarezhou-Nationalparks inund deshalb
aus gewaltigen Beinen zu dieser nächtlichen
Dafür brauchen wir Millionen
Stunde gut geschützt, erlaubten sich mitunter
Nachfrage nach Elfenbein zählt wirklich jeder einzelne Spendeneuro!
eine kurze Spieleinlage mit Rüsselhaken oder
Unterstützung kommt zum Glück
und Nasenhorn geführt, Wichtige vermögenden Privatpersonen und
Körperdrücken. Durch die offenen Seitenauch von
fenster konnten wir jeden ihrer Atemzüge
vom deutschen Ministerium für wirtschaftwas wiederum eine beihören. Wir beobachteten und lauschten, ich
spiellose Welle der Wilderei liche Zusammenarbeit und Entwicklung
muss wirklich sagen – andächtig.
sowie dessen Ausführungsorganisationen
KfW und GIZ. Gemeinsam haben wir eine
in Afrika bedingt.
Chance, in einigen wenigen Gebieten echte
Vor wenigen Wochen hat sich diese Szene
afrikanische Wildnis zu erhalten und durch
ereignet, als ich zu Projektbesprechungen
und Regierungsverhandlungen in Tansania war. Doch auch vor einen nachhaltigen Tourismus den Menschen vor Ort ein AuskomMillionen von Jahren wird sie sich – von uns Beobachtern einmal men zu ermöglichen.
abgesehen – genauso ereignet haben. So lange schon besiedeln Elefanten die Wälder und Grasländer Afrikas. Doch jetzt ist ihre Zu- Für die nahen Weihnachtstage wünsche ich Ihnen alles Gute.
kunft, wie auch die der Nashörner, unsicher geworden. Die enorme Besten Dank für Ihre Unterstützung in diesem Jahr! Vertiefen Sie
Kaufkraft in Asien, besonders in China und Vietnam, hat zu einer sich in dieses Heft und reisen Sie damit in die Serengeti und andere
explosionsartigen Nachfrage nach Elfenbein und Nasenhorn ge- Projektgebiete der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt.

Lektorat: Maria Ullmann, Peter Beyer

WWW.ZGF.DE

Herzlichst, Ihr

Auflage: 5.500 Exemplare
Druck: Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG,
Frankfurt, gedruckt auf 100 % Recyclingpapier
ISSN: 1863-1789

www.facebook.com/Frankfurt.Zoological.Society

ZGF GORILLA ist die Mitgliederzeitschrift der Zoologischen
Gesellschaft Frankfurt von 1858 e. V. Der Bezugspreis ist
im Mitgliedsbeitrag enthalten.
© ZGF 2013, Nachdruck nur mit Genehmigung gestattet

2

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

3
AKTUELLES WELTWEIT

AKTUELLES WELTWEIT

FRANKFURT

FRANKFURT

PHILIPPINEN

Lobbyarbeit für den Wald auf Sumatra

Neuer Wind bei den
Naturschutzbotschaftern

Taifun fegt über
Forschungsstation

Seit September 2013 haben die Naturschutzbotschafter mit dem Diplom-Geologen Michael Kauer einen neuen Projektleiter.
Michael Kauer war fünf Jahre lang bei der
Welterbe Grube Messel gGmbH beschäftigt,
ehe er zur ZGF kam, um neuen Schwung in
das Ehrenamtsprojekt im Zoo zu bringen.

Der Taifun Haiyan hat auf den Philippinen
auch eine von dem Bochumer Wissenschaftler Professor Eberhard Curio gegründete Forschungsstation schwer beschädigt.

Das Vorhaben kann nur im engen Austausch
mit den Behörden des Verwaltungsdistrikts
Tebo erfolgreich sein, wo sich die beantragte
ERC befindet. Daher reiste im September eine kleine Delegation aus Tebo nach
Deutschland, um die Zusammenarbeit des
Distrikts mit den Projektpartnern ZGF und
WWF zu fördern. Distriktchef Sukandar
(vergleichbar einem Landrat), sein Forstchef
Prayitno und zwei weitere Mitarbeiterinnen

Foto: Sandra Schmitt, ZGF

An den Süden des Bukit Tigapuluh Nationalparks schließen sich mehrere Forstkonzessionen an, die seit zehn Jahren nicht mehr
genutzt werden, da die wertvollen Tropenhölzer dort bereits gefällt wurden. Damit der
Rest des Waldes erhalten bleibt und er nicht
in Plantagen umgewandelt wird, haben ZGF
und WWF beim Forstministerium eine sogenannte Ecosystem Restoration Concession
(ERC) für das 45.000 Hektar große Gebiet beantragt. Gemeinsam mit den Menschen der
Region soll eine nachhaltige Landnutzungs-

strategie entwickelt und umgesetzt werden,
die möglichst viel Naturwald als Schutzzone
ausweist und bei der die Gemeindeflächen
umweltfreundlich bewirtschaftet werden.
Damit könnte einerseits weitere Entwaldung
vermieden und andererseits Einkommen für
die Bevölkerung geschaffen werden.

sowie Dody Rukman vom WWF Indonesien
besuchten zunächst die ZGF-Geschäftsstelle
in Frankfurt. Nach einem Informationsaustausch mit der KfW-Entwicklungsbank
in Frankfurt, die das Management der geplanten ERC in Bukit Tigapuluh finanziell
unterstützen möchte, besuchte die Delegation gemeinsam mit Mitarbeitern der ZGF
und des WWF einen Wald nahe Dieburg,
um sich beim Forstamt über nachhaltige Bewirtschaftung nach den Kriterien des Forest
Stewardship Council (FSC) zu informieren.
Von dort ging es in das Biosphärenreservat
Rhön, um das Konzept eines Biosphärenreservats, nachhaltiges Landschaftsmanagement sowie die Herstellung und Vermarktung
regionaler Produkte kennenzulernen. Bei
einem Treffen mit dem Landrat von Fulda,
Bernd Woide, konnten allgemeine Verwaltungsfragen sowie die Bedeutung eines
Biosphärenreservats für die Regionalentwicklung erörtert werden. Anschließend
reiste die Delegation nach Berlin, wo ein
Austausch mit dem WWF sowie dem Bundestagsabgeordneten Dr. Christian Ruck auf
dem Programm stand, der sich stark für Bukit
Tigapuluh einsetzt. In die Planung und Ausgestaltung des Gemeinschaftsprojektes ERC
hat die Reise der indonesischen Delegation
neuen Schwung gebracht, zudem konnten
sich alle Projektpartner besser kennenzulernen, der Grundstein für eine vertrauensvolle
Zusammenarbeit.

Besuch aus Tebo: Bupati Sukandar, Saniatul Lativa, Gading Vahrey Al Jurdan, Dr. Antje Müllner (ZGF),
Hardijati, Susanne Gotthardt (WWF), Prayitno, Dody Rukman (WWF Indonesien).

MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2013
Die jährliche Mitgliederversammlung der
ZGF fand auch in diesem Jahr im Gesellschaftshaus des Zoo Frankfurt statt. Der
Nachmittag des 10. Oktober gehörte den
Mitgliedern unserer Gesellschaft, die im
Rahmen der Versammlung den Rechenschaftsbericht der ZGF für das vergangenen
Jahr vorgestellt bekamen und die Möglichkeit zu Fragen und Anmerkungen hatten.
Das Protokoll der Versammlung sowie den
Geschäftsbericht, der inhaltlich wie finan4

Am 22. September feierten die Naturschutzbotschafter dann auch gleich den
World Rhino Day im Zoo Frankfurt. Kleine
und große Besucher konnten an diesem Tag
Wissenswertes über Nashörner erfahren.
Die Projekte der ZGF in Sambia, Simbabwe
und Tansania sowie der Einsatz der ZGF

zur Bekämpfung der Wilderei auf Nashörner und Elefanten wurden vorgestellt und
stießen auf reges Besucherinteresse. Für
kleine Nashornfreunde bestand sogar die
Möglichkeit, den Tieren mehr als üblich
nahezukommen: Sie durften für die Frankfurter Nashörner Kekse aus Äpfeln, Haferflocken und Möhren herstellen und diese
unter Aufsicht von Tierpfleger Karlheinz
Jahnel an die Zoo-Nashörner verfüttern.
Großer Beliebtheit erfreute sich auch der
Malwettbewerb. Mehr als 40 Nashornbilder
wurden an diesem Tag von den Kindern gemalt. Die besten drei Künstler bekamen einen Preis.

Der Verhaltensforscher und Ökologe Eberhard Curio hat das Philippine Endemic Species
Conservation Project (PESCP) 1995 mithilfe
der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt im
Norden der philippinischen Insel Panay gegründet. Gemeinsam mit seinem Team versucht Curio dort, die Flora und Fauna auf
Panay vor Wilderern und Waldrodung zu
bewahren und möglichst viele Arten zu erhalten. Darüber hinaus bietet die PESCPStation jungen Forschern und insbesondere
Studierenden der Universität Bochum einen Ausgangspunkt für Arbeiten an einem
der wichtigsten Hotspots der Artenvielfalt.
Der Taifun Haiyan, der vor wenigen Wochen
Verwüstung und Unheil über die Philippinen
brachte, zerstörte nicht nur die Häuser der
Projektmitarbeiter, sondern vor allem eine
30 Meter lange Voliere. In dieser werden seltene Adlerarten auf ihre Auswilderung vorbereitet.
Ú Infos über Spendenmöglichkeiten für
den Wiederaufbau der Station:
www.panaycon.org

Foto: Detlef Möbius

Die Regenwälder von Bukit Tigapuluh in
Zentralsumatra sind letzte Rückzugsgebiete,
in denen Tiger, Elefanten und Orang-Utans gemeinsam vorkommen. Zudem haben dort noch
zwei indigene Völker ihre Heimat.

Michael Kauer (rotes T-Shirt) bei seinem ersten Einsatz anlässlich des World Rhino Day.

ziell das Jahr 2012 bei der ZGF beleuchtet,
finden Sie online unter www.zgf.de. Mitglieder können beides auch telefonisch bei
der ZGF anfordern unter 069 943 446-0.
ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

NACHRUF
Karl Decruppe, langjähriges Mitglied
im Stiftungsrat der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, ist im Alter von
58 Jahren nach schwerer Krankheit am
11.10.2013 verstorben. Mit ihm verliert
die Stiftung einen begeisterten Naturschützer, wertvollen Impulsgeber und
kompetenten Berater. Karl Decruppe
wirkte seit 2001 als ehrenamtliches Mitglied im Rat der Stiftung mit. Als Vorsitzender des Landschafts-Fördervereins
ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

Nuthe-Nieplitz-Niederung war er einer
der zentralen Naturschutz-Akteure in der
Region und initiierte erfolgreiche Projekte für Landschaftsentwicklung, Artenschutz und Umweltbildung. Er etablierte
den Landschafts-Förderverein als wichtigen Partner der Stiftung und förderte ihre
Arbeit maßgeblich durch das Einbringen
von Flächen, durch gemeinsame Projekte,
Kontakte und Kooperationen. Mit seiner Fachkompetenz war er ein wichtiger
Berater für das Flächenmanagement der

Stiftung. Karl Decruppe hat Großes bewirkt und der Natur ein Geschenk für die
Zukunft gemacht, das weit über seinen
Tod hinausreicht.
Ú www.stiftung-nlb.de

5
AKTUELLES WELTWEIT

AKTUELLES WELTWEIT

ELEFANTENWILDEREI

SALAMANCA

Hillary Clinton nimmt Afrikas Regierungen in die Pflicht

Mehr Wildnis in Europa

Schon in ihrer Zeit als Außenministerin der
USA hat sich Hillary Clinton stark gegen den
illegalen Tierhandel eingesetzt. Mit der Clinton Global Initiative (CGI), einer 2005 von
Präsident Bill Clinton ins Leben gerufenen
Initiative, brachten Hillary Clinton und ihre
Tochter Chelsea eine große Aktion gegen
Wilderei auf den Weg.
Die Clinton Global Initiative hat sich zum
Ziel gesetzt, Staatschefs und die führenden
Köpfe großer internationaler Unternehmen
und Organisationen zusammenzubringen,
um neue, innovative Lösungen für die dringenden Probleme unserer Welt anzustoßen.
Im Rahmen des CGI-Jahrestreffens in New
York wurde im September ein sogenanntes „Commitment to Action“ verabschiedet,
ein Aktionsplan mit dem Ziel, der massiven
Elefantenwilderei entgegenzuwirken, indem
Schutz, Handel und internationale Nachfrage
angegangen werden sollen. Verabschiedet

DAS FASS ROLLT WIEDER
Neuen Schwung erfährt die Sammelaktion
„Ein Handy für den Gorilla“: Die Frankfurter Niederlassung der KIA Motors Europe GmbH übergab bei einem Besuch im
Zoo eine größere Menge alter Mobiltelefone
an Naturschutzbotschafter-Projektleiter Michael Kauer und auch das Handy-Sammelfass
ist wieder im Rhein-Main Gebiet auf Tour.
So konnten im Herbst Alt-Handys im Japan
Center, im Maintower bei der Helaba und bei
der Firma Fujitsu in Langen in das Fass einge6

wurde das „Commitment to Action“ letztendlich von den Präsidenten der Länder Burkina
Faso, Elfenbeinküste, Gabun, Malawi, Tansania, Uganda sowie von Ministern aus Botswana und Sambia gemeinsam mit den großen
Naturschutzorgnisationen Wildlife Conservation Society, African Wildlife Foundation,
WWF, Conservation International und International Fund for Animal Welfare. Insgesamt haben die Organisationen im Rahmen
des Commitments eine Gesamtsumme von
80 Millionen US Dollar für den Elefantenschutz zugesagt. Eine Reihe von sogenannten
Commitment-Partnern – unter anderem die
ZGF – wird die Umsetzung der Schutzmaßnahmen vor Ort sicherstellen.
Mit den zugesagten Geldern werden in den
50 bedeutendsten Elefantengebieten die
Anti-Wilderei-Maßnahmen verstärkt, konkret, 3.100 zusätzliche Ranger angestellt.
An den zehn wichtigsten Grenzübertritten,

wo Elfenbein vermeintlich geschmuggelt
wird oder werden kann, werden zusätzliche
Teams mit Spürhunden ausgebildet und
etabliert. Besseres Training der Beamten,
härtere Strafen und ein besseres Informationsnetzwerk sollen zudem den Schmugglern
das Leben schwer machen. Darüber hinaus
wird es in den nächsten drei Jahren verstärkte Bestrebungen geben, die zehn wichtigsten „Verbrauchermärkte“ für illegales
Elfenbein anzugehen.
Auch haben die beteiligten Staatschefs andere afrikanische Länder dazu aufgerufen,
ein Moratorium auf jeglichen kommerziellen
Import und Export von Elfenbein zu verhängen sowie den Handel in ihren Ländern
selbst zu unterbinden, und zwar so lange,
bis die afrikanischen Elefantenpopulationen
nicht mehr durch Wilderei bedroht sind.
Ú www.clintonglobalinitiative.org

worfen werden. Die Handys gehen an ein Recyclingunternehmen, das für jedes einzelne
Handy 1,20 Euro an die ZGF überweist. Auf
diese Weise kamen im vergangenen Jahr mehr
als 8.000 Euro zusammen. Dieses Geld fließt
direkt zu 100 Prozent in das Gorillaschutzprojekt im Virunga Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo.
Mitarbeiter von KIA Motors trugen mit einer
größeren Menge alter Handys zum Schutz der
Berggorillas bei.
ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

In ihrem Europaprogramm setzt sich die
ZGF verstärkt für den Erhalt europäischer
Wildnisgebiete ein und arbeitet hier eng
mit nationalen Partnern zusammen, etwa
im weißrussischen Nationalpark Beloveshskaya Pushcha, in den Bergwäldern der rumänischen Karpaten und in den Steppen
Kasachstans, mit ihren wandernden SaigaAntilopen. Aber auch auf ehemaligen Truppenübungsplätzen in Deutschland engagiert
sich die ZGF, um hier wieder natürliche und
vom Menschen unbeeinflusste Lebensräume
wie Wälder oder Moore entstehen zu lassen.

Foto: Ruslan Urazaliyev

Dr. Peyton West (2. v. r., vorne), die Geschäftsführerin von Help for Threatened Widlife, der US-Organisation der ZGF, beim Treffen der Clinton Global Initiative.

In Europa soll es wieder mehr „Natur Natur sein lassen“ geben. Flora und Fauna, natürliche Prozesse und Biodiversität sollen in
diesen Gebieten den Raum und die Freiheit
erhalten, ohne Eingriffe des Menschen unsere Landschaften zu prägen, wie sie es Millionen Jahre lang getan haben. So steht es in
einer „Vision für mehr Wildnis in Europa“,
die die ZGF mitentwickelt und unterzeichnet hat, gemeinsam mit neun Organisationen
aus ganz Europa. Diese wollen damit unter

anderem auch auf große europäische Naturschutzerfolge aufmerksam machen – etwa
auf die Rückkehr charismatischer Wildtierarten wie Wolf, Seeadler und Biber – die sie als
erste wichtige Schritte nach vorne betrachten.

ZGF-Geschäftsführer Dr. Christof Schenck
wurde von der Wild10-Konferenz damit beauftragt, die „Vision für mehr Wildnis“ der
Öffentlichkeit vorzustellen und das Dokument
Vertretern der Europäischen Union zu überreichen.

TANSANIA

Ein Tag für die Mara
Am 15. September 2013 fanden zum zweiten
Mal die Feierlichkeiten zum Mara Day statt,
dieses Jahr in der Stadt Mugumu im Serengeti-Distrikt von Tansania.
Der Mara-Fluss fließt durch das SerengetiÖkosystem und mündet in den Viktoriasee.
Der Mara-Tag soll zeigen, wie wichtig Naturschutz für die Region ist. Die ZGF beteiligte sich mit einem Ausstellungszelt, in dem
die Gruppen der Community Conservation
Banks (CoCoBa) ihre umweltfreundlichen
Geschäftsideen vorstellten, an der Veranstaltung. Die CoCoBa-Gruppen bestehen oft
aus ehemaligen Wilderern, die jetzt Solarkocher bauen, Hühner züchten, Bienen halten oder Kunsthandwerk herstellen und sich
so ihren Lebensunterhalt verdienen. Wir
sind sehr stolz, dass das Zelt der ZGF bei
der Abschluss-Veranstaltung des Mara Day
vom tansanischen Premierminister Mizengo
Pinda mit dem Preis für „Best NGO Exhibit“
(beste Ausstellung einer Nichtregierungsorganisation) ausgezeichnet wurde. Eine

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

Foto: Nelly Boyer

Foto: CGI

Die letzten in Europa noch verbliebenen Wildnisgebiete sollen besser geschützt werden.
Dies ist eine der Kernforderungen, die von
Naturschützern aus aller Welt auf dem 10.
Welt-Wildnis-Kongress Wild10 verabschiedet
wurden, der im Oktober im spanischen Salamanca stattfand.

Alais Lendii und Kaneja Mangaru vom Community Outreach-Team der ZGF nahmen den Pokal als
Preis für beste Ausstellung einer Nichtregierungsorganisation entgegen.
großartige Anerkennung für unser Community Outreach-Team und ein Beleg für die

positiven Auswirkungen der CoCoBas auf
die Serengeti.

7
AUS DEN PROJEKTEN | BUKIT TIGAPULUH

AUS DEN PROJEKTEN | BUKIT TIGAPULUH

M

an kann Wochen im dichten
Dschungel Sumatras verbringen und kommt zwar mit tollen Eindrücken, aber meist ohne gute
Tierfotos zurück. Für Artenschützer
Ti
kann
ka das zum Problem werden. Denn
Nachweise gefährdeter Tierarten sind
N
wichtig, wenn es darum geht, mit Pow
litik
li und Industrie über die Zukunft
der
d verbleibenden Tieflandregenwälder
d zu verhandeln.

SUMATRA-TIGER

WILDSCHWEIN

Zum Glück ist das Team der ZGF in
Z
Bukit Tigapuluh mit „Kamerafallen“ ausgeT
rüstet. Diese speziellen, mit temperatur- und
bewegungsempfindlichen Infrarotsendern
ausgestatteten Fotoapparate werden im
Wald aufgebaut. Läuft ein Tier vorbei, wird
automatisch ein Bild aufgenommen und gespeichert. Seit Anfang 2013 ist die ZGF damit den Sumatra-Tigern auf der Spur. Dank
Dutzender Fotos konnten auf diese Weise
bereits sechs ausgewachsene Tiger identifiziert werden. Das Fell jedes Tigers ist leicht
anders gezeichnet. Die kleinen Variationen
des Streifenmusters sind so unverwechselbar wie der Fingerabdruck beim Menschen.
Mehr als 60 Kamerafallen sind dauerhaft im
Einsatz. Mit ihnen lässt sich innerhalb eines
Jahres die gesamte Pufferzone um den Nationalpark überwachen. Das ist auch nötig,
denn Tiger haben riesige Streifgebiete und
sind ständig unterwegs.

VORSICHT KAMERA!
Von Alexander Moßbrucker
Der Wald von Bukit Tigapuluh in Zentralsumatra beherbergt
Dutzende von faszinierenden Tierarten. Viele davon sind akut
Dut
vom
vom Aussterben bedroht. Zum Glück ist das Team der ZGF mit
„Ka
„Kamerafallen“ ausgerüstet. Deren Bilder helfen, Lokalpolitikern
und
un der indonesischen Gesellschaft die Schätze vor Augen zu
führen, die noch in ihren Wäldern leben.
füh

Fotos: Alexande oßbr cker o bert Guth er
Fotos: Allexander Moßbrucker, Norbert Guthier
nde
de
ß
er
ert thi

TIERISCHER BEIFANG

SUMATRA-ELEFANT

8

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

Neben Tigern tappen natürlich auch eine
Menge anderer Tiere in die Kamerafallen
und dieser „Beifang“ ist oft genauso wertvoll wie die Tigerbilder selbst. Per Zufall geraten Arten vor die Linse, die aufgrund ihrer
heimlichen Lebensweise kaum jemand zu
Gesicht bekommt. Zum Beispiel Nebelparder, Asiatische Wildhunde oder Otterzivetten. Auch die sonst fast ausschließlich auf
den Bäumen lebenden Orang-Utans wurden
bereits abgelichtet – die Neugier auf die komischen Geräte war da wohl groß genug für
einen Abstecher auf den Waldboden.
ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

Neben den Leicht- und Mittelgewichten unter den Waldbewohnern ist dem Team der
ZGF aber auch schon kapitale
Beute in die (Kamera)-Falle
getappt. Bei der Routinekontrolle der Kameras staunten die
Ranger der ZGF kürzlich nicht
schlecht: Die kleinen Regendächer über den Kameras waren
abgerissen, ja ganze Bäume waren umgeknickt, die Kameras
s
hingen schief – das konnte nur
r
einer gewesen sein, ein Elefant.

FOTOSCHEUE ELEFANTEN
Sumatra-Elefanten sind extrem
m
scheue Tiere, die sehr selten fotoografiert werden, und wenn doch,
h,
dann meist aus der Ferne. Umso
so
wertvoller sind die Bilder der Kamerafallen für die Naturschützer vor Ort.
Denn wenn wir mit Behörden und Einheimischen über das Schicksal der Elefanten
und deren Lebensraum sprechen, ist ein
gutes Bild viel mehr wert als alle Zahlen und
Daten.
Ganz ähnlich wie Tiger und Orang-Utans
sind auch Elefanten auf Sumatra akut vom
Aussterben bedroht. Einst waren sie überall verbreitet, aber mittlerweile sind auf Sumatra nur noch einzelne Flecken übrig, in
denen sich die meist kleinen und voneinander isolierten Populationen durchschlagen.
Jedes Tier zählt, doch leider werden es jedes
Jahr weniger. Verantwortlich dafür sind vor
allem Konflikte mit Bauern und der Agrarindustrie. Erst wird den Elefanten der Lebensraum genommen, aber wenn sie ihren
Hunger infolgedessen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen stillen, werden sie
vergiftet oder erschossen. In Bukit Tigapuluh konnten die Ranger der ZGF bisher das Schlimmste verhindern. Doch auch
hier haben derlei Konflikte vor Kurzem zwei
Elefanten das Leben gekostet. Nur die ständige Präsenz einer ZGF-Spezialeinheit ver-

ARGUSFASAN

hindert eine großflächige Eskalation der
Konflikte. Die Bewegungen der Elefanten
können dank hochmoderner GPS-Sender
verfolgt werden, die einige Tiere an einem
Halsband tragen. Mitarbeiter vor Ort helfen
den Bauern, ihre Felder zu sichern und beschützen die Tiere vor Wilderern und Gift.
Leider werden Elefanten von vielen Landbesitzern trotzdem noch immer als Plage angesehen, der es sich zu entledigen gilt.

EIN WEG IN DIE HERZEN
Die Bilder der Kamerafallen helfen uns dabei, lokale Politiker und die indonesische
Gesellschaft wachzurütteln. Über reine Fakten hinaus liefern sie Bildmaterial, das uns
den Weg in die Herzen der Indonesier ebnet. Denn ohne sie ist ein effektiver Naturschutz vor Ort weder möglich noch sinnvoll.
Verständnis zu wecken für Natur, Tiere und
deren Bedeutung für das gesamte Ökosystem und damit auch uns Menschen, ist
neben Schutzpatrouillen ein wichtiges Ziel
der Rangertruppe in Bukit Tigapuluh.

9
SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

Ich hatte bereits viel von Ostafrika gesehen. Aber ich war in
keinster Weise vorbereitet auf
dieses Erlebnis von Wildtieren
in rauen Mengen, der kaum zu
beschreibenden Migration, der
unendlichen Fülle und Vielfalt
an Tieren und Pflanzen und
der spektakulären Landschaft.

Schwer punkt

THEMA

Von Anthony R. E. Sinclair

W

Fot : Marie Ann Thie ry Ca
Foto: Marie-Anne & Thierry Camaill
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ot
a ie-Ann
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eit vor mir, so weit das Auge reicht, war eine endlose Reihe
von Gnus, eins langsam hinter dem anderen hertrottend, das
erste in der Ferne bereits im Flimmern der Hitze verschwommen. Wir waren nun seit zwei Stunden unterwegs und sahen die
ganze Zeit über dasselbe Bild: endlose Herden. Der Weg, auf dem
wir unterwegs waren, schlängelte sich am Rand der Serengeti-Ebene
entlang, einer weiten, baumlosen Savanne, die sich noch 100 Meilen östlich von uns bis hin zum Ngorongoro und dem Kraterhochland erstreckte. Die Spitze des alten erloschenen Vulkans Lemagrut
erhob sich durch den Dunst hindurch ins Blau in 3.132 Meter Höhe.
Gelegentlich führte eine Gruppe Zebras den Gnu-Treck an oder das
schöne Braun einer Kuhantilope stach aus dem eintönigen Grau und
Schwarz der Herden hervor. Die Kuhantilopen wanderten nicht, sie
standen einfach da und schauten den vorbeiziehenden Herden nach.

10

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

Die große Wanderung zog Richtung Norden. Das Ende der Regenfälle war das Zeichen für sie, dass es Zeit war, aufzubrechen. Am
Rande der Waldgebiete konnten sie am ersten Fluss, dem Ngare
Nanyuki, ihren Durst stillen. Das Wasser ist zwar alkalisch, aber
die Gnus können das verkraften. Auch wir zogen weiter. Wir sahen Süßwasserpfützen, in denen sich ein paar alte Büffel wälzten,
Grant-Gazellen, die an den Büschen knabberten, während ihre kleineren Verwandten, die Thomson-Gazellen, umherrannten, um dort
zu fressen, wo zuvor die Gnus gewesen waren. Die Grant-Gazellen
und die Kuhantilopen zogen nicht, die „Tommys“ aber waren Teil
der großen Migration.
Es war mein zweiter Tag in der Serengeti. Am Abend zuvor war ich
angekommen, am 1. Juli 1965. Ich hatte bereits viel von Ostafrika gesehen, da ich dort aufgewachsen war und schon einige Parks besucht
11
SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

Foto: Marie-Anne & Thierry Camail

und einen trockenen Südosten. Dieser Niederschlagsgradient ist es,
der die Migration antreibt.

Zebras und Kuhantilopen.
hatte. Aber ich war in keinster Weise vorbereitet auf dieses Erlebnis
von Wildtieren in rauen Mengen, der kaum zu beschreibenden Migration, der unendlichen Fülle und Vielfalt an Tieren und Pflanzen
und der spektakulären Landschaft. Da beschloss ich, dass ich den
Rest meines Lebens damit verbringen wollte, dieses Ökosystem zu
studieren und herauszufinden, warum es so ist, wie es ist. Für mich
bestand kein Zweifel, dies war der wunderbarste Platz auf Erden.

LANGE WAR DIE GROSSE TIERWANDERUNG UNBEKANNT
Die Serengeti ist das Synonym für eins der größten Wildtierspektakel auf unserem Planeten. Interessanterweise wissen wir aber noch
gar nicht so lange davon. In den 1920er-Jahren war die Serengeti der
Ort schlechthin, an den ausländische Großwildjäger fuhren, um Löwen zu jagen. Die Serengeti war berühmt für ihre Löwen mit dunklen Mähnen. Die Gnu-Wanderung war damals gänzlich unbekannt.
Erst als Bernhard und Michael Grzimek in den späten 1950er-Jahren
mit ihrem Flugzeug die Migration aus der Luft beobachteten, nahm
die Welt davon Notiz.
Die große Wanderung der Gnus durch die Serengeti ist eine der letzten intakten Wanderungen von Säugetieren. Solche Wanderungen
gab es auf den meisten Kontinenten, doch wir Menschen beanspruchen das Land für uns und versperren den Tieren ihre Zugrouten. Von den wenigen Migrationen, die übrig geblieben sind, ist die
große Migration in der Serengeti diejenige, über die wir am meisten wissen. Die Geografie der Serengeti ist einzigartig und im Wesentlichen verantwortlich für die speziellen Umweltbedingungen,
ihr Klima, ihr Wasserregime und ihre Habitate. Das Zusammenspiel
dieser vier wiederum treibt die Migration an.
Die Gnu-Wanderung erstreckt sich über gut 26.000 Quadratkilometer und sie zieht durch politisch unterschiedliche Hoheitsgebiete. In
12

Tansania sind das der Serengeti Nationalpark, die Ngorongoro Conservation Area und nördlich von Ngorongoro der Bezirk Loliondo. In
Kenia ist es die Maasai Mara National Reserve, wo die Gnuherden in
der Trockenzeit überlebenswichtige Nahrung sowie Wasser finden.
Südlich und westlich des Serengeti Nationalparks ziehen die Gnus
durch die kleinen Wildschutzgebiete Maswa, Grumeti und Ikorongo.
Der größte Teil des Serengeti-Ökosystems ist geprägt durch eine
flache, offene Landschaft, durchzogen von kleinen, nur saisonal wasserführenden Flüsschen, die in ein paar wenige Hauptflüsse münden. Das alles ist Teil des Hochplateaus, das vom Ostafrikanischen
Grabenbruch im Osten Tansanias zum Viktoriasee im Westen hin
sanft abfällt. Alle Flüsse fließen daher nach Westen. Es gibt drei
Hauptflüsse. Der wichtigste ist der Mara, der in den Mau-Bergwäldern in Kenia entspringt und bis vor Kurzem das ganze Jahr über
Wasser führte. Er ist die wichtigste Wasserquelle für die Tiere in der
Trockenzeit. Darüber hinaus gibt es den Grumeti, der in den Bergen
im Nordosten der Serengeti entspringt sowie den Mbalageti. Beide
führen jedoch nicht das ganze Jahr über Wasser.

DIE UNTERSCHIEDLICHE VERTEILUNG DES REGENS
TREIBT DIE MIGRATION AN
Es gibt zwei wichtige Faktoren, die das Serengeti-Ökosystem bestimmen: Zum einen ist das Kraterhochland im Südosten hoch genug, um als Regenfänger für die feuchte Luft vom Indischen Ozean
zu fungieren. Die in ihrem „Regenschatten“ liegenden südöstlichen
Ebenen der Serengeti sind daher halbtrocken (semiarid) und bekommen nur etwa 500 Millimeter Niederschlag pro Jahr ab. Zum
andern ist da der Viktoriasee im Westen. Der See ist so groß, dass er
sein eigenes Wettersystem hat. Gewitter und Regenfälle, die hier entstehen, beeinflussen den Westen der Serengeti und bringen sogar in
der Trockenzeit Regen. Wir haben also einen feuchten Nordwesten
ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

Es gibt drei Lebensraumtypen in der Serengeti und rein zufällig liegen diese entlang des Niederschlagsgradienten. Im Südosten ist die
große Ebene. Auf den vulkanischen Böden gibt es keine Bäume, daher ist alles offenes Grasland. Die Gräser sind kurz und auch die
Kräutchen mit ihren Blüten wachsen dicht am Boden. Alles wird
stark abgeweidet. Der zweite Lebensraum ist die mit Akazien bewachsene Savanne. Sie fängt dort an, wo die Vulkanböden aufhören.
Als Drittes sind die Waldgebiete weit oben im Nordwesten zu nennen. Die Böden hier bestehen aus verwitterten Granit und sind arm
an Nährstoffen. Die Gräser jedoch sind hoch.

ZWEI MILLIONEN TIERE MACHEN SICH AUF DEN WEG
Jedes Jahr begeben sich 1,3 Millionen Gnus gemeinsam mit 200.000
Zebras und einer halben Million Thomson-Gazellen auf Wanderschaft – insgesamt rund zwei Millionen Tiere. In der Regenzeit sind
sie alle in der Ebene, denn da ist das Futter am besten. Die Gräser
hier haben den höchsten Proteingehalt in der gesamten Serengeti
und enthalten auch viel Kalzium und Phosphat. Die Tiere wandern
über die Ebene, immer dem Regen und dem Graswachstum folgend. Allerdings bleiben die Arten meist unter sich, die Gruppen
vermischen sich nur wenig und jede nutzt die Gräser in ihrer liebsten Höhe.

nen die Gnus, die Gazellen ziehen weiter. Und schließlich kommen
die Zebras, die sich mit den mittleren Gräsern zufriedengeben. Sobald die Ebenen im Mai austrocknen, wandern alle in umgekehrter
Reihenfolge wieder ab.
Im Juni zieht die Migration wieder Richtung Westen und Norden.
Sie zieht langsam. Zum einen, um in dichten Gruppen besser vor
Räubern geschützt zu sein und zum anderen, weil es Zeit braucht,
die langen Gräser zu fressen. Die Gnus geben das Tempo vor und
weiden das hohe Gras ab, die Gazellen ziehen nach und fressen die
niedrigeren Gräser. Die Zebras mischen sich hier aus Sicherheitsgründen gerne unter die Gnus, müssen jedoch darauf achten, in vorderster Linie zu sein, da sie mehr Futter benötigen.
Sobald die Migration die Waldgebiete erreicht, löst sich die Formation auf und einzelne Gruppen von Gnus und Zebras wandern Richtung Westen und Norden. Die Gazellen bleiben im Wald zurück.
Und mit Einsetzen der ersten Regenfälle im November beginnen
alle wieder, Richtung Südosten zu ziehen. Doch erst wenn der Regen in vollem Umfang einsetzt, formieren sich die Herden wieder,
die dann auf die Reise gehen.
Der Text ist ein Auszug aus Prof. Dr. Anthony Sinclairs Buch
„Serengeti Story“ (mit freundlicher Genehmigung des Autors).
Sinclair ist emeritierter Professor für Ökologie an der University
of British Columbia in Kanada.

Sobald die Ebenen nach dem ersten Regen, üblicherweise im Dezember, grün werden, kommen die Thomson-Gazellen und weiden
an den frischen, kurzen Gräsern. Sobald das Gras höher ist, erschei-

FORSCHERGLÜCK UND ABENTEUER
Kaum jemand weiß so viel über das Serengeti-Ökosystem wie
Tony Sinclair. Der inzwischen emeritierte Professor für Ökologie hat gut 50 Jahre lang in der und über die Serengeti geforscht
sowie unzählige Arbeiten und Studien junger Wissenschaftler
betreut. Über die Jahre entstanden die von Sinclair herausgegebenen Standardwerke Serengeti I – III, ein vierter Band ist gerade im Entstehen. Die vier wissenschaftlichen Bände umfassen
einen Großteil des Wissen über Tiere, Pflanzen, Geologie und
die Zusammenhänge in der Serengeti. Doch wie die unzähligen wissenschaftlichen Publikationen, richten sich auch
diese eher an ein Fachpublikum. Daten, Fakten, trockene
Tabellen und Grafiken dominieren. Die persönlichen Geschichten, die hinter dieser Forschung stecken, die Hochs
und Tiefs eines Wissenschaftlerlebens, die Abenteuer bei
der Feldforschung, all das findet hier keinen Platz.
Tony Sinclair wollte uns jedoch diese wunderbaren, abenteuerlichen und menschlichen Geschichte nicht vorenthalten. Mit „Serengeti Story“ hat er eine für jedermann gut
t
lesbare, kurze und kompakte Version seines unerschöpf-

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

lichen Wissensschatzes vorgelegt, gepaart mit seinen persönlichen Erinnerungen. Mit Anekdoten aus fünf Jahrzehnten
Feldforschung lockert Sinclair die wissenschaftlich fundierten
Fakten auf und nimmt seine Leser mit auf eine Art private Forschungsreise durch eines der spektakulärsten Naturgebiete
unserer Erde. Das Buch ist ein absolutes Muss für jeden Serengeti-Fan und, besonders als E-Book, die perfekte Reiselektüre
für eine Safari in der Savanne.
Dagmar Andres-Brümmer

Anthony R. E. Sinclair

SERENGETI STORY
LIFE AND SCIENCE IN THE WORLD’S
GREATEST WILDLIFE REGION
Hardcover, in Englisch, 188 Seiten
Oxford University Press, 2012
ISBN 978-0-19-964552-7
Preis: 22 €, als E-Book 13,67 €

13
SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

DIE GROSSE WANDERUNG
DURCH DIE SERENGETI
Die Wanderung der Gnus und Zebras, die „Great Migration“, ist eine immerwährende
Reise der Tiere auf der Suche nach Futter. Sie hat keinen Anfang und kein Ende, nur ein
paar Pausen auf dem langen Weg von den regenreicheren Gefilden im Norden zu den
nährstoffreichen Gräsern im Süden und wieder zurück.

KENIA
TAN SANI A
ANSA NIA

Maasai Mara
asa
a
Game Reserve
am
r

DAS WEISSBARTGNU (Connochaetes taurinus)

~ 1,3 Millionen

August –
November

Die Gnu-Population in der Serengeti ist seit den 1970er-Jahren auf
diesem Niveau stabil. Offenbar ist das also die Bestandsgröße, die das
System vertragen kann. Die Bestände großer Pflanzenfresser (z. B. auch
Elefanten oder Büffel) werden nicht durch die Raubtiere kontrolliert,
sondern durch die Verfügbarkeit von Nahrung.

Ikorong
Ikorongo
Ikorongo
korong
go
Gam
Game
Game
am
me
Reser
Reserve
Reserve
eser

Grume Gam
Grumeti Game Reserve
Grumeti Game Reserve
ru
ame ser
m
er

Ende des 19. Jahrhunderts waren die Gnu-Bestände aufgrund der
Rinderpest zusammengebrochen. Als die Grzimeks Ende der 50er-Jahre
über die Serengeti flogen, sahen sie nur ca. 200.000 Gnus, ein kümmerlicher Restbestand. Trotzdem waren sie von den Herden beeindruckt
und zogen den richtigen Schluss aus ihren Beobachtungen: Dass den
wandernden Herden nicht der Weg abgeschnitten werden dürfe.

Mai –
Juli

DAS STEPPENZEBRA (Equus quagga)

Lollion
Loliondo Gam
Loliondo Game
oliondo ame
o
ame
Controlle
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Controlled Area
Controlled Area
on rol ed

Serengeti
Nationalpark
ation
r

~ 200.000

Ab den 1960er-Jahren, nachdem die Kühe der Massai umfassend gegen
Rinderpest geimpft worden waren, übertrug sich die Krankheit nicht
weiter auf die Wildtiere und der Gnubestand stieg wieder an.

Die Zebras begleiten die Gnus zwar auf ihrer Wanderung, scheinen
jedoch einige Abkürzungen zu nehmen und machen die Ausflüge
in den Westen und Norden nur bedingt mit.

Ein Gnu wandert im Laufe einer Rundreise ca. 2.000 Kilometer.

Die Streifen der Zebras sind wie ein Fingerabdruck, kein einziges
Tier gleicht dem anderen.

90 Prozent der Gnukälber werden innerhalb von drei Wochen im Februar geboren, mehrere Tausend Kälber jeden Tag. Damit reduziert sich das
Risiko für jedes einzelne Kalb, gefressen zu werden.

Dezember –
April

N

Ngoron oro
Ngoro goro
Ngorongoro
Ngorongoro
g ong
Conservat o Are
Conservation Area
Conservation Area
onser atio e

REGEN & BODEN
Die Serengeti ist ein semiarides Ökosystem mit einem klaren Niederschlagsgradienten – der Südosten bekommt jährlich nur 400 mm Regen
ab, der Nordwesten hingegen mehr als 1.200 mm. Parallel dazu gibt es
einen starken Unterschied in der Fruchtbarkeit des Bodens – fruchtbare
Vulkanasche dominiert den Süden, während im Norden Granit ansteht,
der nur relativ arme, sandige Böden hervorbringt.
Diese Kombination aus graduellen Veränderungen von Regen und
Boden führt auch zu einem deutlichen Gradienten in der Grasqualität.
Der saisonale Regen im Süden lässt sehr nährstoffreiche Gräser sprießen
– aber nur für kurze Zeit. Im Norden, mit mehr Regen, wächst das Gras
höher und fester. Aber trotz mehr Masse sind hier weniger Nährstoffe
vorhanden. Kurz: Die Grasqualität steht in umgekehrtem Verhältnis
zum Regen.

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Zeichnungen: Jonathan Scott | Karte: himmelbraun

Zebras sind keine Wiederkäuer und können sehr nährstoffarme
Gräser verkraften. Sie fressen oft die etwas härteren Gräsern.

Masaw
Masawa
Masawa
asaw
wa
Game Reserve
Game Reserve
am Reser
eser

Bereits 15 Minuten nach der Geburt kann das Kalb rennen, nach 24
Stunden ist es so schnell wie seine Mutter. Da die Mütter die Geburt auf
den Vormittag terminieren können, wenn die Jäger schlafen, sind die
Kälber bis zur nächsten Nacht bereits fit.

NORDEN ODER SÜDEN?
Die Gnus und Zebras ziehen in der Trockenzeit nach Norden, weil es die
einzige Region mit genügend Futter und genügend Wasser in dieser Zeit
ist. Ihre körperliche Verfassung wird während des Aufenthalts dort aber
immer schlechter und so ziehen sie mit dem Regen wieder gen Süden zu
den besseren Weidegründen.

Zebrawanderungen
Gnuwanderungen

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

Lake Manyara
Lake Manyara
r

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

0

50 km

15
SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

Jährlich kommen rund 140.000 Besucher in den Serengeti Nationalpark, um die spektakuläre Wanderung der Gnus, Zebras und Gazellen
mitzuerleben. Sie ist eine der letzten großen Tierwanderungen auf
Erden. Mithilfe moderner GPS-Empfänger können Wissenschaftler
die Gnus live verfolgen und beginnen so zu verstehen, was die Tiere
wirklich antreibt.

„Wo sind die Gnus?“, lautet die erste Frage, die Besucher bei ihrer Ankunft in der Serengeti stellen. Die Antwort darauf ist üblicherweise:
„Gestern waren sie noch hier!“ Tatsächlich sind Gnus und Zebras
immer unterwegs, stets auf der Suche nach frischen Gräsern, stets
auf der Hut vor Raubtieren wie Löwen, Hyänen und Krokodilen.
Würden die Gnus auf direktem Weg von ihren Weidegründen der
Trockenzeit in den Süden ziehen und zurück, wäre ihre Wanderung
etwa 600 Kilometer lang. Doch unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass manche Tiere mehr als 1.800 Kilometer im Jahr zurücklegen, durchschnittlich fünf Kilometer am Tag. Die längste bisher
gemessene Tagesdistanz betrug sogar fast 40 Kilometer. In der Olduvai-Schlucht im Norden Tansanias hat man Hinweise darauf gefunden, dass es die Migration der Gnus in der Serengeti bereits seit
mindestens 100.000 Jahren gibt. Lange bevor die frühen Menschen
die afrikanische „Wiege der Menschheit“ verließen, war die Gnuwanderung für sie von Bedeutung.

Von Grant Hopcraft

Durch ihre jährliche Wanderung von der Maasai Mara in die Serengeti-Ebenen stellen die Gnus und Zebras sicher, dass sie immer ausreichend nährstoffreiche Gräser zu fressen haben. Also auch in der
Trockenzeit, in der frisches Gras rar ist. Die Gnu-Population wäre

Foto: Marie-Anne & Thierry Camail

SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

WARUM GIBT ES IMMER WENIGER GROSSE
TIERWANDERUNGEN AUF DER ERDE?
Die Serengeti ist auch deshalb etwas so Besonderes, weil wir hier
eins der wenigen Migrationssysteme vorfinden, das in den letzten
Jahrzehnten nicht kleiner geworden oder gar völlig zum Stillstand
gekommen ist. Früher gab es mindestens 24 weitere derartig große
Wanderungen von Landsäugetieren durch Afrika, Asien, Europa
und Nordamerika. Warum aber gibt es die meisten nicht mehr?

Fot Daniel sengre
Foto: Danie Rosengre
Foto: Daniell Rosengren
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Schaut man sich die Rahmenbedingungen und den aktuellen Zustand der Migrationen an, wird klar, warum die meisten großen
Wanderungen nicht mehr oder nur noch in Teilen existieren. Die
entscheidenden Faktoren, die die Zugrouten der Tiere negativ beeinflussen und den freien Zugang zu ausreichend Futter verhindern, sind: Zäune, übermäßige Bejagung, veränderte Landnutzung,
blockierte Routen (z. B. durch Straßen oder Bahntrassen) und eine
Veränderung der Lebensräume, etwa durch künstliche angelegte
Wasserstellen.

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ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

Bei den wenigen großen Tierwanderungen, die es heute noch gibt,
ist einer der entscheidenden Faktoren für deren Fortbestand der garantierte Zugang zu den über den Jahresverlauf schwankenden Ressourcen sowie der ausreichende Schutz dieser Ressourcen. Darüber
hinaus ist eine politische und finanzielle Unterstützung derjenigen
Regionen wichtig, in denen die Wanderung stattfindet. Und natürlich die Garantie, dass die Route durch nichts blockiert wird. Überall
dort, wo eine dieser Komponenten gefehlt hat, sind die Migrationen
zusammengebrochen.
ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

Es gibt fünf Unterarten des Weißbartgnus. Im Serengeti Ökosystem
findet man das Westliche Weißbartgnu (Connochaetes taurinus mearnsi).

bei Weitem nicht so groß, wenn die Tiere nicht ziehen würden. Nach
unserem Kenntnisstand würde die Populationsgröße auf weniger als
ein Zehntel schrumpfen, wenn die Migration aufgrund von Straßen,
Zäunen, künstlichen Wasserstellen oder einer Verkleinerung des Lebensraums enden würde. Von bisher 1,3 Millionen Tieren blieben
dann nur etwa 100.000 übrig.

KANN MAN GNUS UND ZEBRAS EFFEKTIV SCHÜTZEN?
Nur wenn man Migrationen gezielt schützt, können sie langfristig
bestehen bleiben. Die Frage für uns ist aber: Hat ein einzelnes Tier
überhaupt etwas von den Naturschutzmaßnahmen? Um das zu beantworten, haben wir für ein Forschungsprojekt einzelne Gnus und
Zebras mit GPS-Halsbändern ausgerüstet. Dieses Projekt wird in
Zusammenarbeit mit dem Tanzania Wildlife Research Institute (TAWIRI) durchgeführt und von der ZGF unterstützt. So ein Halsband
ist ein relativ leichter, batteriebetriebener GPS-Empfänger, der mithilfe satellitengestützter Navigationssysteme alle 12 Stunden die
exakte Position des besenderten Tieres per SMS an den Wissenschaftler sendet. Auf diese Weise sammeln wir übers Jahr Tausende
von Standorten unserer Gnus und können eine detaillierte Karte
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SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

STOLZE HIRTEN

DIE MASSAI

„Die Strategie der Gnus
scheint zu sein: schnell
hin, so viel fressen wie
möglich und dann
schnell wieder weg.“

anfertigen, die zeigt, wie sich die Tiere beweIn Zukunft wollen wir uns ihre Bewegungsgen. Gleichen wir diese Karten mit Daten zur
muster noch sehr viel genauer anschauen, um
Grasqualität, zur Verfügbarkeit von Wasser
die „Motoren“ der gesamten Wanderung besoder zur Bedrohung durch Raubtiere ab und
ser zu verstehen. Dafür korrelieren wir die jekombinieren das dann noch mit den Antiweilige Position eines Tiers mit Daten etwa
Wilderei-Maßnahmen von TANAPA (Tanzazum Nahrungsangebot an genau diesem Ort,
Grant Hopcraft
nia National Parks), dann stellt sich uns die
zum Fortpflanzungsstatus des Tieres zu just
Frage: Wie genau wählen die Gnus eigentjenem Zeitpunkt (z. B. war es schwanger,
lich ihre Wanderrouten aus? Das Ganze ist
hatte es ein Jungtier dabei?) oder Störfaktoren.
zwar komplex, doch es kristallisiert sich heraus, dass sowohl Gnus Dann messen wir hormonelle Veränderungen, indem wir Haarproals auch Zebras die sicherste Route wählen und Gegenden, in de- ben aus ihrem Schweif analysieren. Diese Daten erlauben uns Rücknen häufig Wilderer anzutreffen sind, bewusst meiden. Das heißt schlüsse darauf, wann die Tiere unter Nahrungsknappheit gelitten
also, jedes Individuum profitiert in der Tat unmittelbar von den ge- haben und wann sie in Stress geraten sind.
schützten Gebieten, die ihnen der Park bietet.
Mithilfe dieses umfangreichen Forschungsprojekts werden wir hoffentlich entschlüsseln, wie die Bewegungsmuster der Tiere durch
VIELES WISSEN WIR NOCH NICHT
einzelne Umweltparameter beeinflusst werden, sprich, wo genau
Wie es scheint, haben wir erst an der Oberfläche gekratzt – wir wis- der Hebel sitzt, um gewisse Reaktionen bzw. Verhaltensmuster der
sen zwar einiges über die Wanderung der Gnus, aber sehr vieles im Tiere hervorzurufen. Solche Forschungsprojekte ermöglichen es uns,
Leben dieser seltsamen und zugleich wunderbaren Tiere verstehen mehr über die Bedeutung der Serengeti zu lernen und ihre ökolowir noch nicht. Vor allem bei der Frage, wie genau die Gnus in das gischen Zusammenhänge noch besser zu verstehen.
Serengeti-Ökosystem eingeflochten sind und wie alles miteinander
Dr. Grant Hopcraft vom Institute of Biodiversity, Animal Health,
zusammenhängt, dazu gibt es noch reichlich Fragezeichen.
and Comparative Medicine an der Universität von Glasgow
studiert die Wanderung der Gnus seit vielen Jahren.

LIVE-TRACKING VON GNUS PER GPS

Innerhalb von zehn Tagen haben Hopcraft und Kollegen neun Gnus mit
GPS-Halsbändern versehen. Alle Tiere waren Weibchen mit Kälbern, die bis
in den September 2013 hinein Milch hatten. Jetzt dürften sie alle erneut
trächtig sein. Die Daten der Halsbänder werden automatisch gesendet
und aufgezeichnet, so dass die Wissenschaftler auf einer Karte jeden Tag
online sehen können, wo die neun Gnus sich befinden.

18

Für jedes einzelne Tier lässt sich das Bewegungsmuster tagesgenau nachvollziehen (hier die Route von Gnu 1860 zwischen dem 1. und 20. Oktober
2013, in denen es 56 Kilometer hin und her gewandert ist).
Diese Bewegungsdaten werden dann mit Daten anderer Parameter überlagert, etwa der Grasqualität, der Niederschläge, der Buschbrände, der
Touristenansammlungen, etc. So lassen sich Rückschlüsse ziehen, was
genau ein einzelnes Tier veranlasst, entweder eine große Strecke weiterzuwandern oder lieber in der Nähe zu bleiben.

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

Der Name der Serengeti entstammt der
Sprache der Massai und bedeutet „endlose
Ebene“. Doch die Massai sind nicht die
ursprünglichen Bewohner der Serengeti.
Sie kamen erst Ende des 19. Jahrhundert
dort an.
Von Markus Borner
Vor vier Millionen Jahren lebten in der Serengeti Hominiden und vor ungefähr 60.000
Jahren die ersten modernen Menschen. Archäologische Studien zeigen, dass die Bewohner der Serengeti vor ca. 17.000 Jahren Jäger
und Sammler waren, genau wie heute noch
die Hadzabe, das indigene Volk der Serengeti.
Erstaunlicherweise wurde die für uns „paradiesische“ Serengeti kaum von Menschen genutzt. Der Hauptgrund dafür, dass Menschen
und ihr Vieh hier nicht Fuß fassen konnuß
ten, war die Tse Tse-Fliege. Sie überträgt
die afrikanische Trypanosomiasis, die
miasis,
Schlafkrankheit oder Ngana-Seuche.
a-Seuche.
Da die Schlafkrankheit bei Menschen
wie Haustieren tödlich verlaufen
kann, haben sowohl Bauern wie Hirn
tenvölker die Serengeti gemieden.
eden.
Die Massai sind Niloten, die ur, die
sprünglich aus dem unteren Niltal
n
kamen. Sie begannen im 17. und
7.
18. Jahrhundert nach Süden zu
en
wandern und verdrängten bei ihbei h
rem Vormarsch bis ins zentrale
ntrale
Tansania die dort heimischen
schen
Stämme. Auch die Massai mieden wegen der Tse Tse-Fliege
ege
die Serengeti. Vielmehr wannderten sie zunächst in der
r
Umgebung der Serengeti,
wo sie nicht nur die Hadzabe verdrängten, sondern
auch früher eingewanderte nilotische Stämme wie
ie
die Barabaig und die kuschihitischen Iraqwi. In Ngorongoro
oro
kamen die Massai um 1850
50
herum an, nur wenige Jahre
re
vor den deutschen Siedlern.

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

Die 1887 aus Europa nach Äthiopien eingeschleppte Rinderpest hatte eine katastrophale
Wirkung in Ostafrika, nicht nur für Wildtiere
sondern vor allem für das Vieh der Massai.
Die Viehseuche breitete sich rasch aus und
erreichte 1890 die Serengeti. Über 90 Prozent der Massai-Kühe starben an der Viruskrankheit. Die Folgen, in Kombination mit
einer ausgedehnten Trockenzeit und einer
Pockenepidemie, waren für die Massai fürchterlich. Der Österreicher Oscar Baumann,
der 1891 durch Ngorongoro und die Serengeti reiste, fand tragische Zustände vor: bis
zum Skelett abgemagerte Gestalten, die sogar Leder, Knochen und Hörner aßen. Wahrscheinlich starben in dieser Zeit zwei Drittel
aller Massai.
Neben den Schilderungen von Oscar Baumann haben wir Berichte von mehreren Forschungs- und vor allem Jagdexpeditionen, die
schungsg
alle bestätigen, dass die Serengeti Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts unbesiedelt war.
Die Massai kamen wohl um
1870 herum in die Serengeti,
aber nutzten nie mehr als einen kleinen Teil der SerengetiGrasebenen. Permanente
Camps gab es nur westCamps b
lich von Olduvai, einige
Clans ließen aber im
östlichen Teil der Serengeti-Ebene bis
rengeti-Ebene bis zu
b
den Simba Kopjes
saisonal ihre Kühe
grasen.
J. Grant, der koloniale „District
Officer“ in Loliondo, führte
genau Buch
über seine
Einwohner.

Nach seinen Aufzeichnungen nutzten zwischen 1940 und 1950 noch 442 Massai die
östlichen Serengeti-Ebenen saisonal. Nach
1950 nur noch 194. Diese wurden im Jahre
1959, als das Ngorongoro Schutzgebiet vom
Serengeti Nationalpark abgetrennt und deshalb die Serengeti-Grenzen neu gezogen
wurden, im gegenseitigen Einverständnis
zwischen dem Staat und den zuständigen
„Laibons“, den lokalen Führern, permanent
umgesiedelt. Als vor mehr als 50 Jahren das
Ngorongoro Schutzgebiet gegründet wurde,
lebten dort weniger als 5.000 Massai mit
150.000 Kühen. Heute sind es 47.000 Menschen. Für ein Hirtenvolk, das ganz von seinen Tieren abhängt, sind etwa sechs Kühe
pro Person nötig, um ausreichend Nahrung
zu liefern. Im Durchschnitt sind es heute
kaum drei Kühe pro Person bzw. noch weniger, da einige reiche Massai sehr viel Vieh besitzen. Das Resultat ist Unterernährung, vor
allem bei Kindern.
K
Eigentlich bräuchten die Massai nach der Kab
tastrophe vor 150 Jahren noch viel Land, um
v
sich wieder auszubreiten. Auf der einen Seite
verhindert aber der Nationalpark mit seinen Tse Ts
Tse-Fliegen eine Ausdehnung, auf
der anderen Seite entstehen immer mehr
andere
Großfarmen und private Jagdgebiete, die
Großfarme
ßf
neue Weid
Weidegründe unmöglich machen und
die alten verschwinden lassen. Straßen, Beve
siedlung, Tourismus – leider erschwert oder
T
verhindert all das die Erhaltung der traditioverhindert
h d
nellen nomadischen Lebensweise der Hirtennom
völker – im Massailand wie überall in Afrika.
Auch die meisten Massai wollen nicht mehr
m
unbedingt in einer Kuhfladenhütte wohnen,
mit verrauchten Lungen, mit wenig oder ganz
verrauc
ohne Gesu
Gesundheitsversorgung und Schulen.
Die Investit
Investition in ihre Ausbildung und Weltoffenheit ist der beste Weg, ihnen im moderis
nen Tansan eine gute Chance zu geben.
Tansania
M
Prof. Dr. Markus Borner leitete bis 2012 das
Afrikaprogramm der ZGF. Er ist HonorarAfrikaprog
professor d Universität Edinburgh und
der
widmet sich auch in seinem Ruhestand weiterhin der Forschung und dem Naturschutz
F
in der Serengeti.
Seren

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SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

Wer in die Serengeti reist, der wird früher oder später einem Fahrzeug mit einem
großen Aufkleber des Gorilla-Logos der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt
begegnen. In Tansania und in vielen anderen Ländern, in denen die ZGF aktiv ist,
wird sie nur „Frankfurt“ genannt. Was aber tut „Frankfurt“ hier draußen in der
Savanne der Serengeti?

Von Dagmar Andres-Brümmer

D

er Serengeti Nationalpark in Tansania ist so etwas wie die
Keimzelle des heutigen Naturschutzengagements der ZGF.
Hier begann Anfang der 1980er-Jahre das, was gut 30 Jahre
später zu einem umfassenden Programm mit rund 45 Projekten und
Programmen zum Schutz herausragender Wildnisgebiete und Nationalparks in 18 Ländern angewachsen ist.
Bereits 1978 hatte der junge Schweizer Biologe Markus Borner einen
ersten Vertrag bei der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt bekommen. Bernhard Grzimek, damals Zoodirektor in Frankfurt und Präsident der ZGF, schickte ihn nach Rubondo, einer idyllischen Insel
im Viktoriasee. Borner sollte der tansanischen Nationalparkbehörde
TANAPA helfen, die Infrastruktur des Rubondo Nationalparks aufzubauen. Seit seinen ersten Reisen nach Afrika in den 1950er-Jahren war Bernhard Grzimek davon überzeugt, dass die unberührten
Wildnisgebiete und ihre einzigartige Tierwelt nicht überleben würden, wenn immer mehr Menschen unseren Planeten bevölkern und
immer mehr Raum für sich beanspruchen würden. Eine Vision, die
sich als nur allzu wahr herausstellen sollte. Grzimek unterstützte da-

her mit „seiner“ Zoologischen Gesellschaft afrikanische Nationalparks mithilfe von Spendengeldern, die er in Deutschland vor allem
bei den Zuschauern seiner Fernsehsendung „Ein Platz für Tiere“
sammelte. Mit der Entsendung von Borner nach Rubondo ging Grzimek einen Schritt weiter. Er wollte nicht mehr nur Geld an die afrikanischen Nationalparks geben, sondern ihnen einen Partner zur
Seite stellen, der mit Know-how die Entwicklung und den Schutz
des Parks vorantreiben würde.
Dies ist bis heute das Grundverständnis der ZGF in ihren Projekten
vor Ort: Sie versteht sich als Partner der jeweiligen Schutzgebietsbehörden, der dort hilft, wo diesen selbst die Mittel und Kapazitäten
fehlen oder die Hände gebunden sind. Verantwortungsvoller und
transparenter Umgang mit den lokalen Partnern ist ein Grundprinzip unserer Arbeit und ein wesentlicher Bestandteil unseres Erfolges.
1983 wechselte Markus Borner mitsamt seiner jungen Familie von
der Insel im Viktoriasee in die benachbarte Serengeti. Seine Mission
war die gleiche, doch die Umstände schwierig, bisweilen sogar le-

Fotos: Daniel Rosengren, lNorbert Guthier

Wer in die Serengeti reist, der wird früher oder später einem Fahrzeug mit einem großen
Aufkleber des Gorilla-Logos der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt begegnen. In Tansania und in vielen anderen Ländern, in denen die ZGF aktiv ist, wird sie nur „Frankfurt“
genannt. Was aber tut „Frankfurt“ hier draußen in der Savanne der Serengeti?

Africa Regional Office: Das Büro der ZGF in Seronera im Serengeti Nationalpark.
20

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

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SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

Africa’s Threatened Ecosystems) untersucht, inwieweit Maßnahmen
zur Förderung kleiner lokaler Unternehmungen – etwa Honigproduktion oder Hühnerzucht – mit den Naturschutzzielen im benachbarten
Nationalpark in Einklang zu bringen sind. Oder inwieweit sie die Naturschutzbemühungen sogar konterkarieren.

BERÜHMTHEIT ALLEIN REICHT NICHT
Die Serengeti ist eine der Ikonen unter den Nationalparks und eins
der wichtigsten Wildnisgebiete unserer Erde. Zehntausende von Besuchern aus aller Welt kommen jedes Jahr, um ihren Reichtum an
Wildtieren und die traumhafte Landschaft zu bestaunen. Der Park
generiert Millionen mit Eintrittsgeldern und Lizenzgebühren. Dennoch ist die Serengeti nicht wie selbstverständlich geschützt und über
jedwede Bedrohung erhaben. Wie die Diskussion um die Fernstraße
2010 zeigte, tauchen stets neue Entwicklungen auf, die dem Ökosystem dauerhaft zusetzen können. Rund 120 Safari Camps gibt es mittlerweile im Park. Regionen, die noch vor wenigen Jahren einsame Geheimtipps waren, sind heute touristische „Hotspots“. Die Serengeti
könnte Opfer ihrer eigenen Berühmtheit werden. Die ZGF sieht sich
daher heute mehr denn je als wichtiger Partner, der versucht, die Entwicklung des Parks in Sachen Naturschutz mit zu beeinflussen.

Naturschutzarbeit praktisch: Kaneja Mangaru ist in den Dörfern rund um den Park im Einsatz.

bensgefährlich. Die Serengeti erlebte damals eine Welle der Wilderei geführt, Wissenschaftlern, Rangern und Veterinären eine Aus- und
und Gewalt. Bewaffnete Überfälle auf die Rangerposten waren keine Weiterbildung ermöglicht, den Park bei seinen Planungs- und Managementprozessen unterstützt und durch
Seltenheit, erinnert sich Borner: „Es war
stetiges Fundraising Mittel eingeworben.
unfassbar. Auf meiner ersten Reise durch
die Serengeti habe ich mehr tote, gewil- „Die ZGF hat vor allem ihr
Aus Borners kleinem Häuschen, das der
derte Nashörner gesehen als lebende.“ Das
finanzielles Engagement
Nationalpark zur Verfügung gestellt hatte,
Land war damals in einer schweren wirtist heute das Afrikabüro der ZGF geworschaftlichen Krise und die wichtigste Auf- drastisch nach oben gefahren,
gabe der ZGF bestand darin, den Schutz
um gemeinsam mit den staat- den. Hierinwerden sämtliche Projektaktivitäten
den afrikanischen Ländern
bestehender Parks (vornehmlich der Serengeti) mit zu unterstützen.
lichen Behörden die Serengeti koordiniert, hier schlägt das Herz von
Afrika. Doch nicht nur das
und andere Schutzgebiete im „Frankfurt“ in letzten zehn Jahren gewachBüro ist in den
„Bernhard Grzimek war einer der Pioniere
sen, auch die Aufgaben und die ZGF selbst
im afrikanischen Naturschutz. Er war an Kampf gegen Wilderer zu
haben sich verändert. Deutsch wird im
der Gründung von wichtigen Institutionen
unterstützen.“
Africa Regional Office der ZGF kaum noch
wie dem Mweka Wildlife College und der
gesprochen, das Personal und das ProPasiansi Ranger Training School beteiligt“,
Robert Muir
gramm sind international geworden.
weiß Markus Borner, der selbst viele Jahre
im Vorstand von TANAPA (Tanzania National Parks) saß und stets ein enges Netzwerk im Land pflegte.
DIE MENSCHEN VOR ORT EINBINDEN

SEIT 30 JAHREN PARTNER DES PARKS
Heute sind Parkmanagement, Infrastruktur und Rangereinheiten
der Serengeti gut aufgestellt und es gibt mehr Tiere als zu Grzimeks
Zeiten. Seit drei Jahrzehnten ist die ZGF in der Serengeti aktiv –
getreu einem ihrer wichtigsten Grundsätze, nämlich ihren Partnern ein langfristiges Engagement zuzusichern. In der Serengeti hat
die ZGF in den drei Jahrzehnten unzählige Flugstunden mit ihrer
Cessna geleistet, um grundlegende Daten zu den Wildtierbeständen des Parks zu sammeln, sie hat Fahrzeuge für Ranger nicht nur
beschafft, sondern in einer eigenen Werkstatt gewartet und somit
deren Einsatzfähigkeit garantiert. Sie hat ein Besucherzentrum für
den Park errichtet, die Wiederansiedlung von Nashörnern durch22

Während in den ersten Jahren auf akuten Bedarf reagiert wurde und
die ZGF den Park vor allem mit Ausrüstung und Ausbildung unterstützte, ist sie heute zum echten Partner geworden, der dem Park strategisch in allen Fragen des Naturschutzes und der Planung zur Seite
steht. Die gravierendste Änderung gegenüber den Naturschutzansätzen der 70er- oder 80er-Jahre ist jedoch die Einbindung der lokalen
Bevölkerung. Naturschutz kann heute nicht mehr gelingen, wenn die
Menschen der Region nicht aktiv einbezogen werden. Sogenannte
Community Conservation ist daher ein integraler Bestandteil aller Projekte der ZGF in Afrika. Besonders im Umfeld der Serengeti ist die
ZGF mit dem Projekt Serengeti Community Outreach in den Gemeinden aktiv. Darüber hinaus wird im Rahmen des länderübergreifenden Forschungsprogramms CREATE (Conservation Research for East
ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

MASSIVES ENGAGEMENT GEGEN WILDEREI
Auch von der Wilderei auf Elefanten und Nashörner, die überall auf
dem afrikanischen Kontinent besorgniserregend zugenommen hat,

blieb die Serengeti in den letzten Monaten nicht verschont. „Die
ZGF hat ihre Anstrengungen und vor allem ihr finanzielles Engagement drastisch nach oben gefahren, um gemeinsam mit den staatlichen Behörden und anderen Institutionen die Serengeti und andere
Schutzgebiete im Kampf gegen Wilderer zu unterstützen“, sagt Robert Muir, seit 2012 Leiter des Afrikaprogramms der ZGF und Nachfolger von Markus Borner.
Vor einem Jahr ist Robert Muir in das Programmleiter-Haus in der
Serengeti eingezogen. Doch noch immer stehen Kisten im Flur, sind
die Wände nicht fertig gestrichen. Denn seit seinem Amtsantritt ist
Muir unermüdlich unterwegs – Gespräche mit den Ministerien in
Daressalam, Überzeugungsarbeit bei Geldgebern in Amerika oder
Deutschland, Koordination mit internationalen Partnern. Der Umfang des ZGF-Engagements in Tansania ist deutlich gestiegen.
„Im Moment bauen wir ein neues Kontrollzentrum für den Serengeti Nationalpark. Dort werden die Ranger mit modernster Ausrüstung wesentlich besser und effektiver in der Lage sein, den Park
zu überwachen“, berichtet Muir. „Und in wenigen Tagen werden
wir elf neue Fahrzeuge, die gerade im Hafen von Daressalam angekommen sind, an die Wildlife Division und TANAPA übergeben,
um deren Antiwilderei-Einheiten im Selous und in der Serengeti zu
stärken.“ Parallel dazu arbeitet die ZGF gemeinsam mit den Parks
an umfangreichen Sicherheitskonzepten, denn neben praktischer
Hilfe in Form von Ausrüstung ist und bleibt die fachliche Unterstützung die Stärke der ZGF.

Rangertraining: Seit Jahrzehnten unterstützt die ZGF den Nationalpark bei der Ausbildung und Ausrüstung seiner Rangerinnen und Ranger.
ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

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SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

DIE KÖNIGE DER

SAVANNE

Fotos & Text von Daniel Rosengren
Einen Großteil dessen, was wir über Löwen und
ihr Verhalten wissen, wurde an den Löwen der
Serengeti erforscht. Das Serengeti Lion Project
und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben seit dessen Gründung 1966 mehr als einhundert wissenschaftliche Publikationen über
Löwen veröffentlicht.

A
i
Signal körperlicher Stärke
Die Mähne der Löwenmännchen, so fanden
Projektmitarbeiter heraus, ist im heißen
Afrika ein Signal körperlicher Stärke – abschreckend für Konkurrenten, anziehend für
Weibchen. Weitere Studien des Serengeti
Lion Project ergaben, dass Löwen sich an
der Stimme erkennen, in der Lage sind
zu zählen und dass ihr Jagderfolg von der
Mondphase abhängt. In den dunklen Neumondnächten sind sie in ihrem Element,
denn Löwen können nachts besser sehen
als jede andere Art.

24

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

ls George Schaller 1966 in der Serengeti ein Löwenprojekt ins Leben rief,
war noch sehr wenig über wild lebende Löwen bekannt. Fast alles, was man
wusste oder zu wissen glaubte, stammte
aus Beobachtungen in Zoos. Seitdem haben unzählige Studenten, Doktoranden
und Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter Hunderte von Studien durchgeführt
und unschätzbares Wissen über Löwen gesammelt. Seit 1978 leitet Craig Packer das
Serengeti Lion Project, das wissenschaftlich
an der Universität von Minnesota (USA)
angesiedelt ist.

In der kleinen Wissenschaftlergemeinde in
der Serengeti sind die Löwenforscher und
die ZGF-Mitarbeiter seit jeher gut vernetzt
und die ZGF greift dem Projekt seit Langem
logistisch unter die Arme, wartet die Fahrzeuge der Forscher in ihrer Werkstatt und
steht mit ihrem Flugzeug bereit, wenn aus
der Luft nach Löwen mit Peilsender Ausschau gehalten werden muss.

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

Die Löwenforscher haben konstant 20 bis 25
Löwenrudel mit insgesamt etwa 380 Löwen
unter Beobachtung. Ein typisches Rudel besteht aus drei bis sechs Weibchen und ihrem
Nachwuchs sowie einer Koalition aus zwei
bis vier Männchen.
Die Löwenpopulation der Serengeti wird
auf 2.500 bis 3.000 Tiere geschätzt. Das
macht die Serengeti zu einer der letzten
Löwenhochburgen Afrikas. Tatsächlich hat
Tansania die größte Löwenpopulation der
Welt. Die demografischen Daten der Löwen,
die in der Serengeti gesammelt werden, sind
daher eine wertvolle Informationsquelle.
Dank der jahrzehntelangen kontinuierlichen Beobachtungen „ihrer“ Löwenrudel
haben die Forscher beispielsweise Einblicke
erhalten in das Sozialleben der Löwen oder
die evolutionäre Bedeutung der männlichen
Mähnen.
Die Löwen im Ngorongoro-Krater stehen
ebenfalls unter Beobachtung des Serengeti
Lion Project, denn nirgends auf der Welt gibt
es eine derartige Dichte an großen Fleischfressern wie im Krater. Das Problem: Die Population dort ist von Inzucht betroffen und
braucht dringend frische Gene. Doch das
Gebiet zwischen Krater und Serengeti wird
von Massai und ihren Viehherden bewohnt.
Deshalb arbeitet das Serengeti Lion Pro-

ject an einer nachhaltigen Lösung sowohl
für die Massai als auch für die Löwen, die
eine „friedliche Koexistenz“ in diesem Gebiet zulässt. Wir hoffen, dass dieses Projekt
langfristig den Austausch von Löwengenen
zwischen Ngorongoro-Krater und Serengeti
ermöglichen wird.
Daniel Rosengren arbeitet als Feldforscher
für das Serengeti Lion Projekt und fotografiert mit Leidenschaft Wildtiere.

LÖWEN ONLINE
Ú Webseite des Löwenprojektes mit
einem großen Fundus an wissenschaftlicher Literatur:
cbs.umn.edu/lionresearch
Ú Begleiten Sie das Vumbi Rudel in
„Serengeti Lion“, einer sehenswerten
Sammlung von kurzen Filmen mit
Erläuterungen von Craig Packer:
ngm.nationalgeographic.com/serengeti-lion

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SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI

SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI
SCHWERPUNKTTHEMA | PERU

DIE
SERENGETI
MEINER
TRÄUME

i
Lückenloses Datensammeln
Derzeit werden 20 bis 25 Löwenrudel
überwacht, die über 2.500 Quadratkilometer
verstreut leben. Damit man diese Rudel
im Wochenrhythmus wiederfindet, haben
Mitarbeiter des Projekts eine Löwin pro Rudel
mit einem Sendehalsband ausgestattet.
Manchmal ist es dennoch sehr schwierig,
sie vom Boden aus aufzuspüren. Denn
Löwen unternehmen in der Regenzeit häufig
weite Wanderungen über die Grenzen ihres
Territoriums und ihrer Streifgebiete hinaus.
Dann leistet die ZGF mit ihrem Flugzeug
unschätzbare Hilfe. Tracking-Flüge erlauben
es, riesige Gebiete in kurzer Zeit abzusuchen,
um die verlorenen Rudel wiederzufinden. Die
Reichweite der Sender ist außerdem in der
Luft viel höher. Dank dieser Unterstützung
kann das Serengeti Lion Project fortwährend
und lückenlos Daten sammeln.

in weiter Ferne.
Sie liegt nicht in der Vergangenheit, als Wilderer umherzogen und
Nashörner und Elefanten töteten.
Ich sehe weit entfernt, in der Zukunft, eine neue, eine lebendige
Serengeti, die in Schönheit und Pracht erstrahlt.
Mein Herz beginnt vor Freude zu rasen, wenn ich sie sehe,
weil sie so anders aussieht als die Serengeti von heute.
Sie verzaubert mich.

Von Gerald Bigurube

I

n der Serengeti meiner Träume gibt es keine Wilderer mehr. Die
Wilderei wurde überwunden. Die Gemeinden, die um den Park
herum leben, wollen sie nicht, und Parkranger, Polizei und Beamte tolerieren sie nicht. Die ganze Nation Tansania verabscheut
Wilderei. Wilderer finden kein Versteck mehr und suchen sich andere Betätigungsfelder. Die Wilderei hat endlich ihren Schrecken
verloren. Gnus und Zebras streifen umher, ziehen ihre Kreise, ungehindert von Schlingen und Speeren. Auch Pfeil und Bogen sind von
der Bildfläche verschwunden. Löwen brüllen, und Hyänen heulen.
Schakale und Füchse schwelgen im Überfluss. Es ist Platz für alle.
Die Nashörner vermehren sich
und unternehmen lange Wanderungen. Überall marschieren sie herum, der ganze Park
ist h Zuhause. Sie müssen
ist ihr Zuhause. Sie müssen
h
ü
nicht länger von Spezialeinheiten beschützt werden.

i
Effektive Evolutionsstrategie

In der Serengeti meiner
der
Träume gibt es keinen
Durchgangsverkehr. Es ist
ein heiliger Ort, an den Menschen zu Besuch kommen.

Wann und warum begehen Löwen Infantizid,
töten also Nachkommen der eigenen Art?
Übernimmt ein neues dominantes Männchen ein Rudel, braucht dieses so schnell
wie möglich eigenen Nachwuchs, da es
ansonsten seine Position nur selten lange
halten kann. Weil Löwenweibchen erst
paarungsbereit werden, wenn ihre Jungen
zwei Jahre alt sind, tötet der neue Chef des
Rudels die Nachkommen seines Vorgängers.
Kurz darauf sind die Weibchen bereit für
neuen Nachwuchs – eine grausam anmutende, aber effektive Evolutionsstrategie für
männliche Löwen, ihre Gene zu verbreiten.

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

Sie fahren vorsichtig herum, um sich alles anzuschauen und achten
darauf, keine Tiere zu verletzen. Es gibt keine großen Lastwagen mehr,
die durch die Serengeti hindurchrauschen. Ihre Fahrer haben längst
bessere Routen gefunden, um ans Ziel zu gelangen.
In der Serengeti meiner Träume ist der Ökotourismus das Maß aller
Dinge. Die Fahrzeuge der Touristen sind abgasarm und leise. Wie ein
prächtiges stählernes Chamäleon verändert jedes Auto seine Farbe
und wird eins mit den Farben der Savanne im Wechsel der Jahreszeiten. Alle Unterkünfte sind ökologisch verträglich, große Betonbauten sind abgerissen worden. Nur kleine Camps für maximal zehn
Besucher liegen in der Landschaft verstreut. Der Lärm von Generatoren ist verklungen. Es herrschen Ruhe und Frieden.
Regen kommt und geht, wie er es jahrtausendelang getan hat. Die
Krokodile hören das Geklapper der Gnu-Hufe zur verabredeten Zeit
und wissen, dass jetzt ihr Festmahl bereitet ist.
In der Serengeti meiner Träume gibt es keine Probleme mit Vieh.
Die Menschen in den benachbarten Dorfgemeinden führen ein neues
Leben. Sie sind sesshaft geworfen, haben moderne Häuser und feste
Adressen. Ihre Kühe streunen nicht mehr herum, sondern grasen auf
ihnen zugedachten Weiden. Die Herden sind gesund und von überschaubarer Größe. So ist nun auch im kleinen Loliondo Platz für Viehherden und Wildtiere. Extreme Dürren gibt es nicht mehr, die Herden
finden das ganze Jahr über genügend Futter.
Meine Serengeti ist nur ein Traum. Aber Träume, das wissen wir,
können wahr werden. Die ZGF, der Park und die Gemeinden teilen
diesen Traum. Wir arbeiten gemeinsam daran, ihn zu verwirklichen.
Vielleicht wird das nicht mehr zu meinen Lebzeiten geschehen. Aber
irgendwann wird es geschehen.

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

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Foto: Daniell Rosengren
e
e e

26

Ich sehe eine Serengeti,

Gerald Bigurube arbeitet seit fünf Jahren als Programmleiter für die
ZGF im Afrika Regionalbüro (ARO) und lebt in der Serengeti. Davor
war er Direktor der tansanischen Nationalparkbehörde TANAPA.

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AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO

AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO

Die Drachen sind zurück!

Löwin KIRI ist nach Frankreich umgezogen

Ihre Namen: RINTJA und FLORES. Die beiden Schwestern sind Komodowarane und mit
ca. 135 cm Gesamtlänge noch einigermaßen
handlich. Aber es wird jetzt schon deutlich –
da kommt Großes auf den Zoo zu! Die Weibchen der seltenen Echsen, die auf einigen der
Kleinen Sunda-Inseln in Indonesien beheimatet sind, können über zwei Meter lang werden.
RINTJA und FLORES sind im August
2011 im Zoo von Los Angeles geschlüpft.
Ein Jahr später kamen sie nach Frankfurt.
Die letzten Monate verbrachten die beiden
hinter den Kulissen des Grzimekhauses,
wo sie umsorgt und trainiert wurden. „Das
Training ist notwendig, um die Tiere steuern zu können, auch wenn sie erwachsen
und sehr groß und kräftig sind. So ist es
den Pflegerinnen und Pflegern beispielsweise möglich, die Tiere anzufassen oder
sie ohne Stress in ein anderes Gehege umzusetzen“, erläutert Zoodirektor Prof. Dr.
Manfred Niekisch.
In den letzten Wochen wurde das Schaugehege für die Warane umgebaut. Vor allem
war es notwendig, eine Fußbodenheizung
und Heizstrahler einzubauen, denn die
Tiere brauchen hohe Tagestemperaturen

ZOO FRANKFURT

VERÄNDERUNGEN
IM TIERBESTAND
(16.03.2013 BIS 15.10.2013)

GEBOREN
0,0,2 Blauer Pfau; 0,0,3 Krickente; 0,0,14
Brandgans; 0,0,1 Eselspinguin; 0,0,7 Chileflamingo;
0,0,3 Roter Ibis; 0,0,3 Südamerikanischer
Kahnschnabel; 0,0,2 Hammerkopf; 0,0,4
Australische Zwergscharbe; 0,0,1 Gaukler; 0,0,1
Senegaltrappe; 0,1,1 Sonnenralle; 2,0,1
Säbelschnäbler; 0,0,1 Bartlett-Dolchstichtaube;
0,0,2 Fischerturako; 3,2 Blauracke; 0,0,12
Europäischer Bienenfresser; 4,8 Wiedehopf; 0,0,3
Furchenschnabel-Bartvogel; 0,0,3 Rotohrbülbül; 1,0
Königsglanzstar; 0,0,3 Siedelweber; 0,0,21
Textorweber; 0,1,1 Blaukopf-Schmetterlingsfink;
28

gen. Bislang ging man davon aus, dass der
Bakterien-Cocktail in ihrem Maul bei den
Beutetieren nach einem Biss eine tödliche
Blutvergiftung hervorruft. Es ist aber die
effektive Kombination von Bakterien und
Gift, in Verbindung mit der großen Beißkraft, die es den Tieren ermöglicht, selbst
ausgewachsene Wasserbüffel zu erlegen.
Auf der Roten Liste der IUCN werden
Komodowarane als gefährdet eingestuft.
Hauptbedrohungsfaktoren sind der Lebensraumverlust sowie der Rückgang der
Beutetierbestände.

Komodowaran RINTJA (Foto) und ihre Schwester FLORES bewohnen seit Anfang Oktober ein wohltemperiertes Gehege im Grzimekhaus.
von ca. 45° Celsius. Im Umgang mit den
Pflegern zeigen die beiden Komodowarane
keine Aggressionen und sind eher umgänglich. Die Echsenart gilt als vergleichsweise
intelligent und kann eine enge Bindung zu
ihren Pflegern aufbauen. Was aber nicht

darüber hinwegtäuschen soll, dass diese
Fleischfresser mit Vorsicht und Respekt
behandelt werden müssen. Denn Komodowarane sind äußerst effektive Raubtiere:
Erst vor kurzer Zeit fanden Wissenschaftler heraus, dass sie über Giftdrüsen verfü-

0,0,4 Ultramarinbischof; 0,0,2 Gelbfuß-Honigsauger; 0,0,4 Quoll; 0,0,2 Zwerggleitbeutler; 0,0,3
Kurzohr-Rüsselspringer; 0,0,2 Braunborsten-Gürteltier; 0,0,1 Zweifinger-Faultier; 1,1 Katta; 0,0,2
Moholi-Galago; 0,0,2 Goldgelbes Löwenäffchen;
0,0,1 Gelbbrustkapuziner; 1,0 Weißkopfsaki; 0,0,1
Goldstirn-Klammeraffe; 0,0,1 Drill; 1,1,1
Mantelpavian; 2,0 Kikuyu-Guereza; 0,0,1 Westlicher
Flachlandgorilla; 0,1 Bonobo TIKALA; 0,0,2
Borstenhörnchen; 0,0,3 Wüstenschläfer; 0,0,9
Ägyptische Stachelmaus; 1,0,1 Nebelratte; 1,0
Greifstachler; 0,2 Gundi; 0,0,2 Brillenblattnase; 0,1
Sumatra-Tiger BERANI; 2,1 Südafrikanischer
Zwergseebär; 0,0,1 Seehund; 1,2 Alpaka; 1,0
Kleinkantschil; 0,1 Netzgiraffe; 0,0,1 Mhorrgazelle;
2,1 Zwergziege

(privat); 3,0 Kolkrabe (GaiaZoo Kerkrade/NL); 2,0
Schafstelze (Vogelpark Olching); 2,2 Quoll (Zoo
Leipzig); 1,1 Tupaia (Zoo der Blumengärten,
Wien/A; Zoo Jihlava/CZ); 2,2 Eurasische
Zwergmaus (Zoo Karlsruhe); 2,1 Erdmännchen
TÜTE, YARIS & KIANO (Tiergarten Schönbrunn,
Wien/A; Zoo Szeged/HU); 1,1 Brillenbär NOBODY &
CASHU (Lisieux Zoo/F; Zoo Zürich/CH); 1,0 Okapi
AHADI (Zoo Basel/CH)

Im Frankfurter Zoo hat man bereits einige Erfahrungen mit der Haltung von Komodowaranen: Im Mai 1928 wurde ein
Jungtier von der Insel Flores in den Zoo gebracht. Dies war eine Sensation, denn die
Art war erst 1912 entdeckt worden. Zuletzt
verließ 1976 ein Komodowaran den Zoo
mit Ziel San Diego.

ZUGÄNGE
1,1 Bänderlaufhühnchen (privat); 1,1 Socorrotaube
(Zoo Köln; Zoo Paignton/UK); 1,0 Blaukrönchen
(Zoo Ostrava/CZ); 1,0 Europäischer Bienenfresser

ABGÄNGE
0,1 Darwin-Nandu (Zoo Wuppertal); 1,0 Nördlicher
Streifenkiwi MANU (Thüringer Zoopark Erfurt);
0,0,12 Brandgans (Vogelpark Marlow); 1,0
Hammerkopf (Artis Zoo, Amsterdam/NL); 0,1,4
Australische Zwergscharbe (Zoo Prag/CZ); 1,0
Gaukler (Zoo Budapest/HU); 0,1 Senegaltrappe
(Plzen Zoo/CZ); 0,1 Sonnenralle (Zoo Leipzig); 2,0
Kea IKEA & BLACKY (Zoo Szeged/HU, Paradise Park
Hayle/UK); 1,0 Blaukrönchen (Zoo Ostrava/CZ), 0,1
Blauracke (Vogelpark Marlow); 0,1 Europäischer
ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

Etwas mehr als zwölf Jahre lebte die Asiatische Löwin KIRI, die 1999 im Zoo von
London geboren wurde, in Frankfurt. Mitte
Oktober ist sie in den Parc des Félins nach
Frankreich umgezogen. Kater KASHI soll
aber nicht alleine bleiben. Im Frühjahr wird
er eine neue Partnerin bekommen.
Revierleiterin Claudia Löschmann, die KIRI
nach Frankreich begleitet hat, ist sehr angetan vom neuen Zuhause der Löwin, dem
Parc des Félins in Nesles. „Dort“, so erklärt
Zoodirektor Professor Dr. Manfred Niekisch, „wird KIRI in einer neu aufgebauten
Gruppe Asiatischer Löwen ihren Lebensabend verbringen, denn mit 14 Jahren ist sie
schon eine Seniorin.“
Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP wird der Zuchtbuch-Koordinator eine neue Partnerin für
Löwenmann KASHI auswählen. Im Frühjahr 2014 soll das neue Weibchen dann nach
Frankfurt kommen.
Asiatische Löwen werden in der Roten Liste
der IUCN als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Ihre Anzahl im Freiland wird auf 250
bis 300 Individuen geschätzt. Einst erstreckte

Bienenfresser (privat); 1,2 Wiedehopf (Vogelpark
Olching; Tierpark Görlitz); 0,0,2 FurchenschnabelBartvogel (Vogelpark Olching); 1,2 Blauohr-Honigfresser (Bursa Zoo/TR); 1,3 Gleichfarbkuskus (Zoo
Jihlava/CZ); 10,0 Zwerggleitbeutler (Thüringer
Zoopark Erfurt); 2,0 Kurzohr-Rüsselspringer (privat);
0,0,4 Klippschliefer (Africa Alive, Kessingland/UK);
1,0 Moholigalago (Zoo Kopenhagen/DK); 0,1
Kaiserschnurrbarttamarin NANNI (Zoo Kopenhagen/
DK); 2,3 Gundi (Aquazoo Düsseldorf); 0,1
Asiatischer Löwe KIRI (Parc des Felins, Nesles/F);
1,2 Südafrikanischer Zwergseebär CHICO, NABI &
ANTRA (Zoo Wroclaw/PL; Zoo am Meer, Bremerhaven); 0,1 Seehund (Zoo Szeged/HU), 4,0 Zwergotter
(Zoo Neunkirchen); 1,2 Alpaka (privat); 1,1
Kleinkantschil (Zoo Decin/CZ; Zoo Poznan/PL); 0,1
Netzgiraffe BAHATI (Tierpark Hellabrunn, München);
0,1 Okapi LOMELA (Zoo Wuppertal); 2,1 Zwergziege
(privat)

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

Foto: Michael Leibfritz

UMGEZOGEN:

Foto: Winfried Faust

EINGEZOGEN:

GESTORBEN
0,1 Nördlicher Streifenkiwi PINK; 0,1 Harlekinwachtel;
1.0 Kongopfau; 1,0 Rothalsgans; 0,1 Löffelente;
0,0,2 Krickente; 0,0,2 Brandgans; 0,1 Eselspinguin;
0,0,4 Chileflamingo; 0,0,1 Roter Ibis; 0,0,1
Südamerikanischer Kahnschnabel; 0,0,2 Australische
Zwergscharbe; 0,0,1 Senegaltrappe; 0,0,1
Sonnenralle; 0,0,1 Säbelschnäbler; 0,0,1 BartlettDolchstichtaube; 1,0,3 Europäischer Bienenfresser;
0,1 Furchenschnabel-Bartvogel; 0,0,4 Rotohrbülbül;
0,0,3 Siedelweber; 0,0,7 Textorweber; 1,0
Gouldamadine; 0,1 Gemalter Astrild; 0,1 Rebhuhnastrild; 0,0,2 Blaukopf-Schmetterlingsfink; 0,0,1
Ultramarinbischof; 0,0,2 Gelbfuß-Honigsauger; 1,0
Kowari; 1,0 Quoll; 0,2,3 Zwerggleitbeutler; 1,0
Igeltanrek; 0,1,1 Kurzohr-Rüsselspringer; 0,0,2
Braunborsten-Gürteltier; 0,0,1 Zweifinger-Faultier;
1,0 Fettschwanzmaki; 1,0 Katta; 0,1 Grauer
Schlanklori; 2,3,2 Moholigalago; 0,0,1 Goldgelbes
Löwenäffchen; 1,0 Kikuyu-Guereza; 1,0,2 Borstenhörnchen; 1.0 Afrikanischer Bilch; 1,1,2 Wüstenschläfer; 0,1 Kleine Wüstenspringmaus; 0,1

Löwin KIRI lebt jetzt in Frankreich.
sich das Verbreitungsgebiet des Asiatischen
Löwen von Südeuropa über den Mittleren
bis in den Nahen Osten. Heute kommt er
nur noch im Gir-Nationalpark im indischen
Staat Gujarat vor.
„Es ist daher wichtig“, so Niekisch, „dass wir
uns mit KASHI weiterhin an der Zucht beteiligen. Denn es liegt schon 10 Jahre zurück,
dass unsere beiden Löwen Nachwuchs hatten.“ 2003 hatte KIRI die Löwenbabys JUNA
und JOY zur Welt gebracht. In den letzten
Jahren haben sich die beiden Löwen allerdings nicht mehr so gut verstanden. Immer
wieder kam es zu Auseinandersetzungen.
Auch dies ein Grund, warum sich der Zoo für
die Trennung der beiden Tiere entschied.

Goldstachelmaus; 1,2,2 Ägyptische Stachelmaus; 1,0
Australische Schwimmratte; 0,1 Magna-Wildmeerschweinchen; 0,1 Mara; 0,1 Gundi; 25,43,42
Brillenblattnase; 1,0 Afrikanischer Wildhund; 1,0
Südafrikanischer Zwergseebär; 0,1,1 Seehund; 0,1
Zwergotter; 0,1 Netzgiraffe; 0,2,1 Mhorrgazelle; 0,1
Mishmitakin VALJA; 0,3 Zwergziege

Erläuterung
Mit den Zahlen vor den Artnamen bezeichnen Tiergärtner die Anzahl männlicher
(vor dem Komma) und weiblicher (nach
dem Komma) Individuen. Die dritte Zahl
gibt die Anzahl von Tieren unbekannten
Geschlechts an.
29
ZGF DIALOG

SPENDENKONTO 800 02
Frankfurter Sparkasse
BLZ: 500 502 01
IBAN: DE63 5005 0201 0000 0800 02
BIC: HELADEF1822

SEPA-Überweisung / Zahlschein

IN ÖSTERREICH
R
Spende
denkonto 0069 75 89 406
Bank Austria Wien
nk
BLZ: 12 000
IBAN: AT40 1200 0006 9758 9406
BIC: BKAUATWW

Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts

Danke für Ihre Spende!
IBAN und BIC können
Sie Ihrem Kontoauszug
entnehmen.

BIC

Begünstigter (max. 27 Stellen)

Zoologische Gesellschaft Frankfurt

Nashörner und Elefanten sind die größten Landsäugetiere der Erde. Doch schon bald könnten
sie von unserem Planeten verschwunden sein. Sie sind akut vom Aussterben bedroht und stehen
auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Nasenhorn und Elfenbein gelten in Asien
als Statussymbol und ein Luxusartikel, der mit steigendem Wohlstand immer stärker nachgefragt
wird. Für Nashörner und Elefanten in Afrika bedeutet dies den sicheren Tod.

SCHNELLES GELD BEI GERINGEM RISIKO
Bis zu 150.000 Euro bringt ein Nasenhorn und wird damit höher
gehandelt als Gold. Ein Kilo Elfenbein bringt rund 2.000 Euro. Für
Wilderer ist dies die Chance auf schnelles Geld. Und: Die Gefahr
erwischt zu werden, scheint derzeit nahezu verschwindend gering.
SCHLINGEN WAREN GESTERN, ORGANISIERTE KRIMINALITÄT IST HEUTE
Die professionell organisierten Wilderei-Syndikate verfügen heute
über beste Netzwerke, internationale Handelswege und moderne
technische Ausrüstung. Nur gemeinsam, Hand in Hand, kann es Regierungen, Institutionen und gemeinnützigen Organisationen gelin
anisationen gelingen, dieses gut organisierte System zu durchbrechen.
n.

Die ZGF hat dazu ein breit angelegtes Anti-Wildereiprogramm
entwickelt: von der Stärkung der Rangerpatrouillen über die Ausbildung von Spezialeinheiten bis hin zu ausgeklügelten Überwachungssystemen mit modernster Technik.
DAS RISIKO, ERWISCHT ZU WERDEN, MUSS EXTREM HOCH SEIN
Langfristiges Ziel ist es, möglichst alle Wilderer ausfindig und dingfest
zu machen, noch bevor sie die Schutzgebiete erreichen. Denn ein hohes
Risiko, erwischt zu werden, ist viel abschreckender als jede harte Strafe!

30

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

Referenznr. und Name Spender/in

MB

SP

G 4/2013

Straße, PLZ und Ort des/der Spender/in

Kontoinhaber/in; Einzahler/in

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06

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Den Vordruck bitte nicht
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bestempeln oder beschmutzen.

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Helfen Sie mit Ihrer Spende, Ranger
auszubilden und mit der notwendigen
Ausrüstung auszustatten.

(Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts)

(Bankleitzahl)

Begünstigter (max. 27 Stellen)

Zoologische Gesellschaft Frankfurt
Konto-Nr. des Begünstigten

Bankleitzahl

80002

Iso-Matte
Kompass

37 €

Verpflegung (25 Portionen)

50 €

Fernglas

73 €

Uniform

175 €

GPS

292 €
365 €
435 €

500 502 01

25 €

Zelt

Ihr Robert Muir, Referatsleiter Afrika
I

Betrag: Euro, Cent

Datum

Digitales Funkgerät

Dazu müssen
1. der Schutz der Nashörner und Elefanten verbessert werden
ert
2. Handelswege kontrolliert und
3. Konsumenten zum Umdenken gebracht werden.

Zur Umse
Umsetzung unserer geplanten Maßnahmen
brauchen wir Ihre Hilfe. Denn die Zukunft der
Nashörner
Nashörn und Elefanten liegt in Ihrer und unserer
Hand! L
Lassen Sie uns jetzt gemeinsam handeln.
Vielen Dan
Dank!

S P E N D E

Spendenkonto 40 - 2906
Die Post Basel
IBAN: CH55 0900 0000 4000 0290 6
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HELADEF1822

STICHWORT: WILDEREI

EUR

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IN DER SCHWEIZ

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Ihren Namen und Ihre vollständige Adresse an.

Fo : Ma tin Harve
Foto: Martin Harvey
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IBAN

DE635005 0201 00000800 02

Betrag:

Mitgliedsnummer oder Name des Spenders, ggf. Stichwort: (max. 27 Stellen)

MB

SP

G 4/2013

PLZ und Straße des Spenders: (max. 27 Stellen)

Kontoinhaber/Einzahler: Name, Vorname, Ort (max. 27 Stellen)

Konto-Nr. des Kontoinhabers

19
Bitte geben Sie für die
Spendenquittung Ihre
Mitgliedsnummer oder Ihren
Namen und Ihre Anschrift an.

Datum

Unterschrift
ZGF DIALOG

NEUER SEPA-ÜBERWEISUNGSTRÄGER
BITTE BEACHTEN SIE:

SEPA
KEIN KUMMER MIT DER NEUEN KONTONUMMER!

Statt Kontonummer IBAN und statt Bankleitzahl BIC verwenden. Diese
Angaben finden Sie auf Ihren Kontoauszügen.

Im Verwendungszweck stehen nur noch 140 Stellen zur Verfügung
(Online Banking).

Daueraufträge bleiben bestehen. Banken bieten die automatische
Umstellung bestehender Daueraufträge auf IBAN und BIC häufig als
Serviceleistung an.

Bei grenzüberschreitenden Überweisungen sind Umlaute nicht zulässig.

In diesem Heft finden Sie zwei Überweisungsträger –
einen vertrauten und einen neuen SEPA-Zahlungsträger,
denn ab Februar 2014 geht es los mit SEPA.
Für Sie heißt das im Wesentlichen: aus der Kontonummer wird
IBAN (Internationale Kontonummer) und aus der Bankleitzahl
wird BIC (Internationale Bankleitzahl).

WAS IST SEPA EIGENTLICH?

SEPA-Überweisung / Zahlschein

Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts

Danke für Ihre Spende!
IBAN und BIC können
Sie Ihrem Kontoauszug
entnehmen.

BIC

SEPA ist die Abkürzung für „Single Euro Payment Area“.
Damit schafft die Europäische Union einen grenzüberschreitend
einheitlichen Zahlungsverkehr.

Begünstigter (max. 27 Stellen)

Zoologische Gesellschaft Frankfurt
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WEN BETRIFFT DIE UMSTELLUNG AUF SEPA?

DE635005 0201 00000800 02
Privatpersonen, Unternehmen, Organisationen im ganzen EuroZahlungsraum. Aber auch in Nicht-Euro-Ländern wie Island,
Liechtenstein, Norwegen, Monaco und der Schweiz ist SEPA nutzbar.

BIC des Kreditinstituts/Zahlungsdienstleisters

HE ADEF 822
E
EL D F18
F 8

S P E N D E

Betrag: Euro, Cent
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Referenznr. und Name Spender/in
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G 4/2013
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Straße, PLZ und Ort des/der Spender/in
p

Kontoinhaber/in; Einzahler/in

IBAN Kontoinhaber/in

SPENDENKONTO
IBAN: DE63 5005 0201 0000 0800 02
BIC: HELADEF1822

Alle, die bargeldlose Transaktionen tätigen wollen, also am
Lastschriftverfahren teilnehmen oder Überweisungen tätigen wollen.
WAS ÄNDERT SICH MIT SEPA?

(max. 27 Stellen)

(Ihre IBAN können Sie Ihrem Kontoauszug entnehmen.)
g
)

Datum

Statt Kontonummer und Bankleitzahl gibt es IBAN und BIC.

06

Überweisungen bleiben unverändert bestehen, nur das Formular
ändert sich (s. links)

Unterschrift(en)

Überweisung/Zahlschein
Den Vordruck bitte nicht
V
beschädigen, knicken,
bestempeln oder beschmutzen.
(Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts)

nk
Vielen Da de.
pen
für Ihre S

Das Lastschriftverfahren ändert sich. Die Frist zwischen
Ermächtigung zur Abbuchung und Einzug ist länger als bisher. Wir
informieren Sie daher schriftlich im Vorfeld über Abbuchungen.
WELCHE VORTEILE BRINGT SEPA?

(Bankleitzahl)

Begünstigter (max. 27 Stellen)

Zahlungen aus dem europäischen Ausland können schnell, einfach
und bequem von jeder Bank aus ausgeführt werden. Dies gilt sowohl
für Überweisungen als auch für Lastschriften.

Zoologische Gesellschaft Frankfurt
g
Bankleitzahl

80002

500 502 01
0

S

G
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EUR

Betrag:

GER
TRÄ

Mitgliedsnummer oder Name des Spenders, ggf. Stichwort: (max. 27 Stellen)

MB
B

SP

ÜBER
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G 3/2013
/ 0 3

PLZ und Straße des Spenders: (max. 27 Stellen)

ALT

SPENDE

Konto-Nr. des Begünstigten
r

800 02
Frankfurter Sparkasse
BLZ: 500 502 01

19
Bitte geben Sie für die
Spendenquittung Ihre
Mitgliedsnummer oder Ihren
Namen und Ihre Anschrift an.

Datum

Unterschrift

Überweisungen dauern grenzüberschreitend nur noch einen Werktag.
AB WANN GILT SEPA?

Kontoinhaber/Einzahler: Name, Vorname, Ort (max. 27 Stellen)
V

Konto-Nr. des Kontoinhabers
r

Für grenzüberschreitende Euro-Zahlungen dürfen keine höheren
Entgelte erhoben werden als für inländische Euro-Zahlungen.

SPENDENKONTO

Ihre Daten werden in unserer Datenbank gespeichert,
wenn Sie z.B. Spenden leisten oder Informationsmaterial
anfordern. Dies ist notwendig, damit wir Kontakt zu Ihnen
halten und Zuwendungsbestätigungen ausstellen können.
Ihre Daten werden ausschließlich von uns genutzt und
nicht an Dritte zu Werbezwecken weitergegeben. Wir sind
gesetzlich verpflichtet, Sie darauf hinzuweisen, dass Sie der
Speicherung, Verarbeitung und Nutzung Ihrer Daten widersprechen können.

Foto: Daniel Rosengren
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Bitte geben Sie für die Spendenbestätigung unbedingt
Ihren Namen und Ihre vollständige Adresse an.

IBAN
BAN

SEPA wird europaweit am 1. Februar 2014 eingeführt.
Bis Februar 2016 gibt es eine Übergangsfrist. Die alte Kontonummer und
Bankleitzahl können weiter verwendet werden, wenn die eigene Bank die
Konvertierung in IBAN und BIC als Service anbietet.

ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013

31
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SPENDENKONTO
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Frankfurter Sparkasse
BLZ: 500 502 01

IBAN: DE63 5005 0201 0000 0800 02
BIC: HELADEF1822

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Gorilla 04 13 low

  • 1. GORILLA MITGLIEDERMAGAZIN DER ZOOLOGISCHEN GESELLSCHAFT FRANKFURT VON 1858 E. V. ISSN 1863-1789 DIE SERENGETI Naturwunder im Osten Afrikas Überraschung im Wald Aus den Projekten Kamerafallen in Bukit Tigapuluh entlarven die scheuen Bewohner des Dschungels Lobbyarbeit gegen Elefantenwilderei in Afrika und für Waldschutz auf Sumatra No 04 2013
  • 2. EDITORIAL INHALT 04 / 2013 03 EDITORIAL 04 AKTUELLES WELTWEIT Neues aus unseren Projekten, von unseren Partnern und rund um die ZGF-Projektgebiete 08 AUS DEN PROJEKTEN Liebe Leserinnen und Leser, liebe Mitglieder und Freunde, 08 Bukit Tigapuluh: Vorsicht Kamera! 10 SCHWERPUNKT: SERENGETI Dr. Christof Schenck, Geschäftsführer der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt 10 Serengeti – die endlose Ebene 14 Die Große Wanderung durch die Seregeti 16 Unterwegs mit Gnus und Zebras 10 Es gab kein Weiterkommen. Die 19 Stolze Hirten – die Massai 20 Frankfurt – die ZGF in Afrika 24 Die Könige der Savanne 27 Die Serengeti meiner Träume 28 AUS DEM ZOO FRANKFURT 24 Aktuelles 24 Veränderungen im Tierbestand 30 ZGF DIALOG 30 Helfen Sie mit Ihrer Spende 31 SEPA-Umstellung 2014 24 IMPRESSUM DANKE Herausgeber Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e.V. Bernhard-Grzimek-Allee 1, 60316 Frankfurt T: (069) 94 34 46 0 Fax (069) 43 93 48 E: info@zgf.de I: www.zgf.de Fotos: alle Bilder ZGF, sofern nicht anders angegeben. Redaktion Dipl.-Biol. Dagmar Andres-Brümmer, Zoologische Gesellschaft Frankfurt T: (069) 94 34 46 11 F: (069) 43 93 48 E: andres-bruemmer@zgf.de Erscheinungsweise: vierteljährlich Mit Beiträgen von Dr. Christof Schenck, Dagmar Andres-Brümmer, Katharina Hensen, Michael Brombacher, Sonia Steiger, Christine Kurrle sowie namentlich gekennzeichneten Autorinnen und Autoren. 20 Fotos Umschlag: Marie-Anne & Thierry Camail (Titel), Will Burrard-Lucas (Rückseite) Wir danken unseren Freunden, Spendern und Sponsoren, ohne die wir unsere Naturschutzarbeit nicht in dem Maße umsetzen könnten, wie wir es heute tun. Gestaltung: atelier himmelbraun, Frankfurt am Main führt, was wiederum eine beispiellose Welle der Wilderei in Afrika Piste war blockiert und das beidseitige Buschland erlaubte selbst mit ausgelöst hat. Die ZGF versucht nun mit aller Kraft und in enger dem Landrover kein Ausweichen. 17 Elefanten hatten sich an einer Zusammenarbeit mit den nationalen Behörden in unseren ProjektAkazie inmitten der Serengeti zu einem späten Abendmahl ein- gebieten die Schleusentore zu schließen. Neue Ranger-Fahrzeuge gefunden. Der Mond beleuchtete eine Szenerie geradezu zeitlosen mit GPS-Überwachung und Digitalfunk, Spezialtrainings, Aufbau Geschehens in der afrikanischen Savanne. von Kommandozentralen, analytische SoftDas Schmatzen der grauen Riesen wurde nur ware und der Einsatz eines Aufklärungsab und zu vom Krachen und Splittern des flugzeugs sind Teile der strategischen Pläne Die enorme Kaufkraft Holzes übertönt, wenn eine der großen Elezum Schutz der Serengeti und des Selous in Asien, besonders in fantenkühe einen armdicken Ast mithilfe von Wildschutzgebietes in Tansania, des NorthRüssel und Stoßzähnen in Maulnähe bugChina und Vietnam, hat Luangwa-Nationalparks in Sambia und des Simbabwe. sierte. Die Kleinen, inmitten einer Festung zu einer explosionsartigen Gonarezhou-Nationalparks inund deshalb aus gewaltigen Beinen zu dieser nächtlichen Dafür brauchen wir Millionen Stunde gut geschützt, erlaubten sich mitunter Nachfrage nach Elfenbein zählt wirklich jeder einzelne Spendeneuro! eine kurze Spieleinlage mit Rüsselhaken oder Unterstützung kommt zum Glück und Nasenhorn geführt, Wichtige vermögenden Privatpersonen und Körperdrücken. Durch die offenen Seitenauch von fenster konnten wir jeden ihrer Atemzüge vom deutschen Ministerium für wirtschaftwas wiederum eine beihören. Wir beobachteten und lauschten, ich spiellose Welle der Wilderei liche Zusammenarbeit und Entwicklung muss wirklich sagen – andächtig. sowie dessen Ausführungsorganisationen KfW und GIZ. Gemeinsam haben wir eine in Afrika bedingt. Chance, in einigen wenigen Gebieten echte Vor wenigen Wochen hat sich diese Szene afrikanische Wildnis zu erhalten und durch ereignet, als ich zu Projektbesprechungen und Regierungsverhandlungen in Tansania war. Doch auch vor einen nachhaltigen Tourismus den Menschen vor Ort ein AuskomMillionen von Jahren wird sie sich – von uns Beobachtern einmal men zu ermöglichen. abgesehen – genauso ereignet haben. So lange schon besiedeln Elefanten die Wälder und Grasländer Afrikas. Doch jetzt ist ihre Zu- Für die nahen Weihnachtstage wünsche ich Ihnen alles Gute. kunft, wie auch die der Nashörner, unsicher geworden. Die enorme Besten Dank für Ihre Unterstützung in diesem Jahr! Vertiefen Sie Kaufkraft in Asien, besonders in China und Vietnam, hat zu einer sich in dieses Heft und reisen Sie damit in die Serengeti und andere explosionsartigen Nachfrage nach Elfenbein und Nasenhorn ge- Projektgebiete der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt. Lektorat: Maria Ullmann, Peter Beyer WWW.ZGF.DE Herzlichst, Ihr Auflage: 5.500 Exemplare Druck: Druck- und Verlagshaus Zarbock GmbH & Co. KG, Frankfurt, gedruckt auf 100 % Recyclingpapier ISSN: 1863-1789 www.facebook.com/Frankfurt.Zoological.Society ZGF GORILLA ist die Mitgliederzeitschrift der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt von 1858 e. V. Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. © ZGF 2013, Nachdruck nur mit Genehmigung gestattet 2 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 3
  • 3. AKTUELLES WELTWEIT AKTUELLES WELTWEIT FRANKFURT FRANKFURT PHILIPPINEN Lobbyarbeit für den Wald auf Sumatra Neuer Wind bei den Naturschutzbotschaftern Taifun fegt über Forschungsstation Seit September 2013 haben die Naturschutzbotschafter mit dem Diplom-Geologen Michael Kauer einen neuen Projektleiter. Michael Kauer war fünf Jahre lang bei der Welterbe Grube Messel gGmbH beschäftigt, ehe er zur ZGF kam, um neuen Schwung in das Ehrenamtsprojekt im Zoo zu bringen. Der Taifun Haiyan hat auf den Philippinen auch eine von dem Bochumer Wissenschaftler Professor Eberhard Curio gegründete Forschungsstation schwer beschädigt. Das Vorhaben kann nur im engen Austausch mit den Behörden des Verwaltungsdistrikts Tebo erfolgreich sein, wo sich die beantragte ERC befindet. Daher reiste im September eine kleine Delegation aus Tebo nach Deutschland, um die Zusammenarbeit des Distrikts mit den Projektpartnern ZGF und WWF zu fördern. Distriktchef Sukandar (vergleichbar einem Landrat), sein Forstchef Prayitno und zwei weitere Mitarbeiterinnen Foto: Sandra Schmitt, ZGF An den Süden des Bukit Tigapuluh Nationalparks schließen sich mehrere Forstkonzessionen an, die seit zehn Jahren nicht mehr genutzt werden, da die wertvollen Tropenhölzer dort bereits gefällt wurden. Damit der Rest des Waldes erhalten bleibt und er nicht in Plantagen umgewandelt wird, haben ZGF und WWF beim Forstministerium eine sogenannte Ecosystem Restoration Concession (ERC) für das 45.000 Hektar große Gebiet beantragt. Gemeinsam mit den Menschen der Region soll eine nachhaltige Landnutzungs- strategie entwickelt und umgesetzt werden, die möglichst viel Naturwald als Schutzzone ausweist und bei der die Gemeindeflächen umweltfreundlich bewirtschaftet werden. Damit könnte einerseits weitere Entwaldung vermieden und andererseits Einkommen für die Bevölkerung geschaffen werden. sowie Dody Rukman vom WWF Indonesien besuchten zunächst die ZGF-Geschäftsstelle in Frankfurt. Nach einem Informationsaustausch mit der KfW-Entwicklungsbank in Frankfurt, die das Management der geplanten ERC in Bukit Tigapuluh finanziell unterstützen möchte, besuchte die Delegation gemeinsam mit Mitarbeitern der ZGF und des WWF einen Wald nahe Dieburg, um sich beim Forstamt über nachhaltige Bewirtschaftung nach den Kriterien des Forest Stewardship Council (FSC) zu informieren. Von dort ging es in das Biosphärenreservat Rhön, um das Konzept eines Biosphärenreservats, nachhaltiges Landschaftsmanagement sowie die Herstellung und Vermarktung regionaler Produkte kennenzulernen. Bei einem Treffen mit dem Landrat von Fulda, Bernd Woide, konnten allgemeine Verwaltungsfragen sowie die Bedeutung eines Biosphärenreservats für die Regionalentwicklung erörtert werden. Anschließend reiste die Delegation nach Berlin, wo ein Austausch mit dem WWF sowie dem Bundestagsabgeordneten Dr. Christian Ruck auf dem Programm stand, der sich stark für Bukit Tigapuluh einsetzt. In die Planung und Ausgestaltung des Gemeinschaftsprojektes ERC hat die Reise der indonesischen Delegation neuen Schwung gebracht, zudem konnten sich alle Projektpartner besser kennenzulernen, der Grundstein für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit. Besuch aus Tebo: Bupati Sukandar, Saniatul Lativa, Gading Vahrey Al Jurdan, Dr. Antje Müllner (ZGF), Hardijati, Susanne Gotthardt (WWF), Prayitno, Dody Rukman (WWF Indonesien). MITGLIEDERVERSAMMLUNG 2013 Die jährliche Mitgliederversammlung der ZGF fand auch in diesem Jahr im Gesellschaftshaus des Zoo Frankfurt statt. Der Nachmittag des 10. Oktober gehörte den Mitgliedern unserer Gesellschaft, die im Rahmen der Versammlung den Rechenschaftsbericht der ZGF für das vergangenen Jahr vorgestellt bekamen und die Möglichkeit zu Fragen und Anmerkungen hatten. Das Protokoll der Versammlung sowie den Geschäftsbericht, der inhaltlich wie finan4 Am 22. September feierten die Naturschutzbotschafter dann auch gleich den World Rhino Day im Zoo Frankfurt. Kleine und große Besucher konnten an diesem Tag Wissenswertes über Nashörner erfahren. Die Projekte der ZGF in Sambia, Simbabwe und Tansania sowie der Einsatz der ZGF zur Bekämpfung der Wilderei auf Nashörner und Elefanten wurden vorgestellt und stießen auf reges Besucherinteresse. Für kleine Nashornfreunde bestand sogar die Möglichkeit, den Tieren mehr als üblich nahezukommen: Sie durften für die Frankfurter Nashörner Kekse aus Äpfeln, Haferflocken und Möhren herstellen und diese unter Aufsicht von Tierpfleger Karlheinz Jahnel an die Zoo-Nashörner verfüttern. Großer Beliebtheit erfreute sich auch der Malwettbewerb. Mehr als 40 Nashornbilder wurden an diesem Tag von den Kindern gemalt. Die besten drei Künstler bekamen einen Preis. Der Verhaltensforscher und Ökologe Eberhard Curio hat das Philippine Endemic Species Conservation Project (PESCP) 1995 mithilfe der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt im Norden der philippinischen Insel Panay gegründet. Gemeinsam mit seinem Team versucht Curio dort, die Flora und Fauna auf Panay vor Wilderern und Waldrodung zu bewahren und möglichst viele Arten zu erhalten. Darüber hinaus bietet die PESCPStation jungen Forschern und insbesondere Studierenden der Universität Bochum einen Ausgangspunkt für Arbeiten an einem der wichtigsten Hotspots der Artenvielfalt. Der Taifun Haiyan, der vor wenigen Wochen Verwüstung und Unheil über die Philippinen brachte, zerstörte nicht nur die Häuser der Projektmitarbeiter, sondern vor allem eine 30 Meter lange Voliere. In dieser werden seltene Adlerarten auf ihre Auswilderung vorbereitet. Ú Infos über Spendenmöglichkeiten für den Wiederaufbau der Station: www.panaycon.org Foto: Detlef Möbius Die Regenwälder von Bukit Tigapuluh in Zentralsumatra sind letzte Rückzugsgebiete, in denen Tiger, Elefanten und Orang-Utans gemeinsam vorkommen. Zudem haben dort noch zwei indigene Völker ihre Heimat. Michael Kauer (rotes T-Shirt) bei seinem ersten Einsatz anlässlich des World Rhino Day. ziell das Jahr 2012 bei der ZGF beleuchtet, finden Sie online unter www.zgf.de. Mitglieder können beides auch telefonisch bei der ZGF anfordern unter 069 943 446-0. ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 NACHRUF Karl Decruppe, langjähriges Mitglied im Stiftungsrat der Stiftung Naturlandschaften Brandenburg, ist im Alter von 58 Jahren nach schwerer Krankheit am 11.10.2013 verstorben. Mit ihm verliert die Stiftung einen begeisterten Naturschützer, wertvollen Impulsgeber und kompetenten Berater. Karl Decruppe wirkte seit 2001 als ehrenamtliches Mitglied im Rat der Stiftung mit. Als Vorsitzender des Landschafts-Fördervereins ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 Nuthe-Nieplitz-Niederung war er einer der zentralen Naturschutz-Akteure in der Region und initiierte erfolgreiche Projekte für Landschaftsentwicklung, Artenschutz und Umweltbildung. Er etablierte den Landschafts-Förderverein als wichtigen Partner der Stiftung und förderte ihre Arbeit maßgeblich durch das Einbringen von Flächen, durch gemeinsame Projekte, Kontakte und Kooperationen. Mit seiner Fachkompetenz war er ein wichtiger Berater für das Flächenmanagement der Stiftung. Karl Decruppe hat Großes bewirkt und der Natur ein Geschenk für die Zukunft gemacht, das weit über seinen Tod hinausreicht. Ú www.stiftung-nlb.de 5
  • 4. AKTUELLES WELTWEIT AKTUELLES WELTWEIT ELEFANTENWILDEREI SALAMANCA Hillary Clinton nimmt Afrikas Regierungen in die Pflicht Mehr Wildnis in Europa Schon in ihrer Zeit als Außenministerin der USA hat sich Hillary Clinton stark gegen den illegalen Tierhandel eingesetzt. Mit der Clinton Global Initiative (CGI), einer 2005 von Präsident Bill Clinton ins Leben gerufenen Initiative, brachten Hillary Clinton und ihre Tochter Chelsea eine große Aktion gegen Wilderei auf den Weg. Die Clinton Global Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, Staatschefs und die führenden Köpfe großer internationaler Unternehmen und Organisationen zusammenzubringen, um neue, innovative Lösungen für die dringenden Probleme unserer Welt anzustoßen. Im Rahmen des CGI-Jahrestreffens in New York wurde im September ein sogenanntes „Commitment to Action“ verabschiedet, ein Aktionsplan mit dem Ziel, der massiven Elefantenwilderei entgegenzuwirken, indem Schutz, Handel und internationale Nachfrage angegangen werden sollen. Verabschiedet DAS FASS ROLLT WIEDER Neuen Schwung erfährt die Sammelaktion „Ein Handy für den Gorilla“: Die Frankfurter Niederlassung der KIA Motors Europe GmbH übergab bei einem Besuch im Zoo eine größere Menge alter Mobiltelefone an Naturschutzbotschafter-Projektleiter Michael Kauer und auch das Handy-Sammelfass ist wieder im Rhein-Main Gebiet auf Tour. So konnten im Herbst Alt-Handys im Japan Center, im Maintower bei der Helaba und bei der Firma Fujitsu in Langen in das Fass einge6 wurde das „Commitment to Action“ letztendlich von den Präsidenten der Länder Burkina Faso, Elfenbeinküste, Gabun, Malawi, Tansania, Uganda sowie von Ministern aus Botswana und Sambia gemeinsam mit den großen Naturschutzorgnisationen Wildlife Conservation Society, African Wildlife Foundation, WWF, Conservation International und International Fund for Animal Welfare. Insgesamt haben die Organisationen im Rahmen des Commitments eine Gesamtsumme von 80 Millionen US Dollar für den Elefantenschutz zugesagt. Eine Reihe von sogenannten Commitment-Partnern – unter anderem die ZGF – wird die Umsetzung der Schutzmaßnahmen vor Ort sicherstellen. Mit den zugesagten Geldern werden in den 50 bedeutendsten Elefantengebieten die Anti-Wilderei-Maßnahmen verstärkt, konkret, 3.100 zusätzliche Ranger angestellt. An den zehn wichtigsten Grenzübertritten, wo Elfenbein vermeintlich geschmuggelt wird oder werden kann, werden zusätzliche Teams mit Spürhunden ausgebildet und etabliert. Besseres Training der Beamten, härtere Strafen und ein besseres Informationsnetzwerk sollen zudem den Schmugglern das Leben schwer machen. Darüber hinaus wird es in den nächsten drei Jahren verstärkte Bestrebungen geben, die zehn wichtigsten „Verbrauchermärkte“ für illegales Elfenbein anzugehen. Auch haben die beteiligten Staatschefs andere afrikanische Länder dazu aufgerufen, ein Moratorium auf jeglichen kommerziellen Import und Export von Elfenbein zu verhängen sowie den Handel in ihren Ländern selbst zu unterbinden, und zwar so lange, bis die afrikanischen Elefantenpopulationen nicht mehr durch Wilderei bedroht sind. Ú www.clintonglobalinitiative.org worfen werden. Die Handys gehen an ein Recyclingunternehmen, das für jedes einzelne Handy 1,20 Euro an die ZGF überweist. Auf diese Weise kamen im vergangenen Jahr mehr als 8.000 Euro zusammen. Dieses Geld fließt direkt zu 100 Prozent in das Gorillaschutzprojekt im Virunga Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo. Mitarbeiter von KIA Motors trugen mit einer größeren Menge alter Handys zum Schutz der Berggorillas bei. ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 In ihrem Europaprogramm setzt sich die ZGF verstärkt für den Erhalt europäischer Wildnisgebiete ein und arbeitet hier eng mit nationalen Partnern zusammen, etwa im weißrussischen Nationalpark Beloveshskaya Pushcha, in den Bergwäldern der rumänischen Karpaten und in den Steppen Kasachstans, mit ihren wandernden SaigaAntilopen. Aber auch auf ehemaligen Truppenübungsplätzen in Deutschland engagiert sich die ZGF, um hier wieder natürliche und vom Menschen unbeeinflusste Lebensräume wie Wälder oder Moore entstehen zu lassen. Foto: Ruslan Urazaliyev Dr. Peyton West (2. v. r., vorne), die Geschäftsführerin von Help for Threatened Widlife, der US-Organisation der ZGF, beim Treffen der Clinton Global Initiative. In Europa soll es wieder mehr „Natur Natur sein lassen“ geben. Flora und Fauna, natürliche Prozesse und Biodiversität sollen in diesen Gebieten den Raum und die Freiheit erhalten, ohne Eingriffe des Menschen unsere Landschaften zu prägen, wie sie es Millionen Jahre lang getan haben. So steht es in einer „Vision für mehr Wildnis in Europa“, die die ZGF mitentwickelt und unterzeichnet hat, gemeinsam mit neun Organisationen aus ganz Europa. Diese wollen damit unter anderem auch auf große europäische Naturschutzerfolge aufmerksam machen – etwa auf die Rückkehr charismatischer Wildtierarten wie Wolf, Seeadler und Biber – die sie als erste wichtige Schritte nach vorne betrachten. ZGF-Geschäftsführer Dr. Christof Schenck wurde von der Wild10-Konferenz damit beauftragt, die „Vision für mehr Wildnis“ der Öffentlichkeit vorzustellen und das Dokument Vertretern der Europäischen Union zu überreichen. TANSANIA Ein Tag für die Mara Am 15. September 2013 fanden zum zweiten Mal die Feierlichkeiten zum Mara Day statt, dieses Jahr in der Stadt Mugumu im Serengeti-Distrikt von Tansania. Der Mara-Fluss fließt durch das SerengetiÖkosystem und mündet in den Viktoriasee. Der Mara-Tag soll zeigen, wie wichtig Naturschutz für die Region ist. Die ZGF beteiligte sich mit einem Ausstellungszelt, in dem die Gruppen der Community Conservation Banks (CoCoBa) ihre umweltfreundlichen Geschäftsideen vorstellten, an der Veranstaltung. Die CoCoBa-Gruppen bestehen oft aus ehemaligen Wilderern, die jetzt Solarkocher bauen, Hühner züchten, Bienen halten oder Kunsthandwerk herstellen und sich so ihren Lebensunterhalt verdienen. Wir sind sehr stolz, dass das Zelt der ZGF bei der Abschluss-Veranstaltung des Mara Day vom tansanischen Premierminister Mizengo Pinda mit dem Preis für „Best NGO Exhibit“ (beste Ausstellung einer Nichtregierungsorganisation) ausgezeichnet wurde. Eine ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 Foto: Nelly Boyer Foto: CGI Die letzten in Europa noch verbliebenen Wildnisgebiete sollen besser geschützt werden. Dies ist eine der Kernforderungen, die von Naturschützern aus aller Welt auf dem 10. Welt-Wildnis-Kongress Wild10 verabschiedet wurden, der im Oktober im spanischen Salamanca stattfand. Alais Lendii und Kaneja Mangaru vom Community Outreach-Team der ZGF nahmen den Pokal als Preis für beste Ausstellung einer Nichtregierungsorganisation entgegen. großartige Anerkennung für unser Community Outreach-Team und ein Beleg für die positiven Auswirkungen der CoCoBas auf die Serengeti. 7
  • 5. AUS DEN PROJEKTEN | BUKIT TIGAPULUH AUS DEN PROJEKTEN | BUKIT TIGAPULUH M an kann Wochen im dichten Dschungel Sumatras verbringen und kommt zwar mit tollen Eindrücken, aber meist ohne gute Tierfotos zurück. Für Artenschützer Ti kann ka das zum Problem werden. Denn Nachweise gefährdeter Tierarten sind N wichtig, wenn es darum geht, mit Pow litik li und Industrie über die Zukunft der d verbleibenden Tieflandregenwälder d zu verhandeln. SUMATRA-TIGER WILDSCHWEIN Zum Glück ist das Team der ZGF in Z Bukit Tigapuluh mit „Kamerafallen“ ausgeT rüstet. Diese speziellen, mit temperatur- und bewegungsempfindlichen Infrarotsendern ausgestatteten Fotoapparate werden im Wald aufgebaut. Läuft ein Tier vorbei, wird automatisch ein Bild aufgenommen und gespeichert. Seit Anfang 2013 ist die ZGF damit den Sumatra-Tigern auf der Spur. Dank Dutzender Fotos konnten auf diese Weise bereits sechs ausgewachsene Tiger identifiziert werden. Das Fell jedes Tigers ist leicht anders gezeichnet. Die kleinen Variationen des Streifenmusters sind so unverwechselbar wie der Fingerabdruck beim Menschen. Mehr als 60 Kamerafallen sind dauerhaft im Einsatz. Mit ihnen lässt sich innerhalb eines Jahres die gesamte Pufferzone um den Nationalpark überwachen. Das ist auch nötig, denn Tiger haben riesige Streifgebiete und sind ständig unterwegs. VORSICHT KAMERA! Von Alexander Moßbrucker Der Wald von Bukit Tigapuluh in Zentralsumatra beherbergt Dutzende von faszinierenden Tierarten. Viele davon sind akut Dut vom vom Aussterben bedroht. Zum Glück ist das Team der ZGF mit „Ka „Kamerafallen“ ausgerüstet. Deren Bilder helfen, Lokalpolitikern und un der indonesischen Gesellschaft die Schätze vor Augen zu führen, die noch in ihren Wäldern leben. füh Fotos: Alexande oßbr cker o bert Guth er Fotos: Allexander Moßbrucker, Norbert Guthier nde de ß er ert thi TIERISCHER BEIFANG SUMATRA-ELEFANT 8 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 Neben Tigern tappen natürlich auch eine Menge anderer Tiere in die Kamerafallen und dieser „Beifang“ ist oft genauso wertvoll wie die Tigerbilder selbst. Per Zufall geraten Arten vor die Linse, die aufgrund ihrer heimlichen Lebensweise kaum jemand zu Gesicht bekommt. Zum Beispiel Nebelparder, Asiatische Wildhunde oder Otterzivetten. Auch die sonst fast ausschließlich auf den Bäumen lebenden Orang-Utans wurden bereits abgelichtet – die Neugier auf die komischen Geräte war da wohl groß genug für einen Abstecher auf den Waldboden. ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 Neben den Leicht- und Mittelgewichten unter den Waldbewohnern ist dem Team der ZGF aber auch schon kapitale Beute in die (Kamera)-Falle getappt. Bei der Routinekontrolle der Kameras staunten die Ranger der ZGF kürzlich nicht schlecht: Die kleinen Regendächer über den Kameras waren abgerissen, ja ganze Bäume waren umgeknickt, die Kameras s hingen schief – das konnte nur r einer gewesen sein, ein Elefant. FOTOSCHEUE ELEFANTEN Sumatra-Elefanten sind extrem m scheue Tiere, die sehr selten fotoografiert werden, und wenn doch, h, dann meist aus der Ferne. Umso so wertvoller sind die Bilder der Kamerafallen für die Naturschützer vor Ort. Denn wenn wir mit Behörden und Einheimischen über das Schicksal der Elefanten und deren Lebensraum sprechen, ist ein gutes Bild viel mehr wert als alle Zahlen und Daten. Ganz ähnlich wie Tiger und Orang-Utans sind auch Elefanten auf Sumatra akut vom Aussterben bedroht. Einst waren sie überall verbreitet, aber mittlerweile sind auf Sumatra nur noch einzelne Flecken übrig, in denen sich die meist kleinen und voneinander isolierten Populationen durchschlagen. Jedes Tier zählt, doch leider werden es jedes Jahr weniger. Verantwortlich dafür sind vor allem Konflikte mit Bauern und der Agrarindustrie. Erst wird den Elefanten der Lebensraum genommen, aber wenn sie ihren Hunger infolgedessen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen stillen, werden sie vergiftet oder erschossen. In Bukit Tigapuluh konnten die Ranger der ZGF bisher das Schlimmste verhindern. Doch auch hier haben derlei Konflikte vor Kurzem zwei Elefanten das Leben gekostet. Nur die ständige Präsenz einer ZGF-Spezialeinheit ver- ARGUSFASAN hindert eine großflächige Eskalation der Konflikte. Die Bewegungen der Elefanten können dank hochmoderner GPS-Sender verfolgt werden, die einige Tiere an einem Halsband tragen. Mitarbeiter vor Ort helfen den Bauern, ihre Felder zu sichern und beschützen die Tiere vor Wilderern und Gift. Leider werden Elefanten von vielen Landbesitzern trotzdem noch immer als Plage angesehen, der es sich zu entledigen gilt. EIN WEG IN DIE HERZEN Die Bilder der Kamerafallen helfen uns dabei, lokale Politiker und die indonesische Gesellschaft wachzurütteln. Über reine Fakten hinaus liefern sie Bildmaterial, das uns den Weg in die Herzen der Indonesier ebnet. Denn ohne sie ist ein effektiver Naturschutz vor Ort weder möglich noch sinnvoll. Verständnis zu wecken für Natur, Tiere und deren Bedeutung für das gesamte Ökosystem und damit auch uns Menschen, ist neben Schutzpatrouillen ein wichtiges Ziel der Rangertruppe in Bukit Tigapuluh. 9
  • 6. SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI Ich hatte bereits viel von Ostafrika gesehen. Aber ich war in keinster Weise vorbereitet auf dieses Erlebnis von Wildtieren in rauen Mengen, der kaum zu beschreibenden Migration, der unendlichen Fülle und Vielfalt an Tieren und Pflanzen und der spektakulären Landschaft. Schwer punkt THEMA Von Anthony R. E. Sinclair W Fot : Marie Ann Thie ry Ca Foto: Marie-Anne & Thierry Camaill o ot a ie-Ann e e er a eit vor mir, so weit das Auge reicht, war eine endlose Reihe von Gnus, eins langsam hinter dem anderen hertrottend, das erste in der Ferne bereits im Flimmern der Hitze verschwommen. Wir waren nun seit zwei Stunden unterwegs und sahen die ganze Zeit über dasselbe Bild: endlose Herden. Der Weg, auf dem wir unterwegs waren, schlängelte sich am Rand der Serengeti-Ebene entlang, einer weiten, baumlosen Savanne, die sich noch 100 Meilen östlich von uns bis hin zum Ngorongoro und dem Kraterhochland erstreckte. Die Spitze des alten erloschenen Vulkans Lemagrut erhob sich durch den Dunst hindurch ins Blau in 3.132 Meter Höhe. Gelegentlich führte eine Gruppe Zebras den Gnu-Treck an oder das schöne Braun einer Kuhantilope stach aus dem eintönigen Grau und Schwarz der Herden hervor. Die Kuhantilopen wanderten nicht, sie standen einfach da und schauten den vorbeiziehenden Herden nach. 10 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 Die große Wanderung zog Richtung Norden. Das Ende der Regenfälle war das Zeichen für sie, dass es Zeit war, aufzubrechen. Am Rande der Waldgebiete konnten sie am ersten Fluss, dem Ngare Nanyuki, ihren Durst stillen. Das Wasser ist zwar alkalisch, aber die Gnus können das verkraften. Auch wir zogen weiter. Wir sahen Süßwasserpfützen, in denen sich ein paar alte Büffel wälzten, Grant-Gazellen, die an den Büschen knabberten, während ihre kleineren Verwandten, die Thomson-Gazellen, umherrannten, um dort zu fressen, wo zuvor die Gnus gewesen waren. Die Grant-Gazellen und die Kuhantilopen zogen nicht, die „Tommys“ aber waren Teil der großen Migration. Es war mein zweiter Tag in der Serengeti. Am Abend zuvor war ich angekommen, am 1. Juli 1965. Ich hatte bereits viel von Ostafrika gesehen, da ich dort aufgewachsen war und schon einige Parks besucht 11
  • 7. SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI Foto: Marie-Anne & Thierry Camail und einen trockenen Südosten. Dieser Niederschlagsgradient ist es, der die Migration antreibt. Zebras und Kuhantilopen. hatte. Aber ich war in keinster Weise vorbereitet auf dieses Erlebnis von Wildtieren in rauen Mengen, der kaum zu beschreibenden Migration, der unendlichen Fülle und Vielfalt an Tieren und Pflanzen und der spektakulären Landschaft. Da beschloss ich, dass ich den Rest meines Lebens damit verbringen wollte, dieses Ökosystem zu studieren und herauszufinden, warum es so ist, wie es ist. Für mich bestand kein Zweifel, dies war der wunderbarste Platz auf Erden. LANGE WAR DIE GROSSE TIERWANDERUNG UNBEKANNT Die Serengeti ist das Synonym für eins der größten Wildtierspektakel auf unserem Planeten. Interessanterweise wissen wir aber noch gar nicht so lange davon. In den 1920er-Jahren war die Serengeti der Ort schlechthin, an den ausländische Großwildjäger fuhren, um Löwen zu jagen. Die Serengeti war berühmt für ihre Löwen mit dunklen Mähnen. Die Gnu-Wanderung war damals gänzlich unbekannt. Erst als Bernhard und Michael Grzimek in den späten 1950er-Jahren mit ihrem Flugzeug die Migration aus der Luft beobachteten, nahm die Welt davon Notiz. Die große Wanderung der Gnus durch die Serengeti ist eine der letzten intakten Wanderungen von Säugetieren. Solche Wanderungen gab es auf den meisten Kontinenten, doch wir Menschen beanspruchen das Land für uns und versperren den Tieren ihre Zugrouten. Von den wenigen Migrationen, die übrig geblieben sind, ist die große Migration in der Serengeti diejenige, über die wir am meisten wissen. Die Geografie der Serengeti ist einzigartig und im Wesentlichen verantwortlich für die speziellen Umweltbedingungen, ihr Klima, ihr Wasserregime und ihre Habitate. Das Zusammenspiel dieser vier wiederum treibt die Migration an. Die Gnu-Wanderung erstreckt sich über gut 26.000 Quadratkilometer und sie zieht durch politisch unterschiedliche Hoheitsgebiete. In 12 Tansania sind das der Serengeti Nationalpark, die Ngorongoro Conservation Area und nördlich von Ngorongoro der Bezirk Loliondo. In Kenia ist es die Maasai Mara National Reserve, wo die Gnuherden in der Trockenzeit überlebenswichtige Nahrung sowie Wasser finden. Südlich und westlich des Serengeti Nationalparks ziehen die Gnus durch die kleinen Wildschutzgebiete Maswa, Grumeti und Ikorongo. Der größte Teil des Serengeti-Ökosystems ist geprägt durch eine flache, offene Landschaft, durchzogen von kleinen, nur saisonal wasserführenden Flüsschen, die in ein paar wenige Hauptflüsse münden. Das alles ist Teil des Hochplateaus, das vom Ostafrikanischen Grabenbruch im Osten Tansanias zum Viktoriasee im Westen hin sanft abfällt. Alle Flüsse fließen daher nach Westen. Es gibt drei Hauptflüsse. Der wichtigste ist der Mara, der in den Mau-Bergwäldern in Kenia entspringt und bis vor Kurzem das ganze Jahr über Wasser führte. Er ist die wichtigste Wasserquelle für die Tiere in der Trockenzeit. Darüber hinaus gibt es den Grumeti, der in den Bergen im Nordosten der Serengeti entspringt sowie den Mbalageti. Beide führen jedoch nicht das ganze Jahr über Wasser. DIE UNTERSCHIEDLICHE VERTEILUNG DES REGENS TREIBT DIE MIGRATION AN Es gibt zwei wichtige Faktoren, die das Serengeti-Ökosystem bestimmen: Zum einen ist das Kraterhochland im Südosten hoch genug, um als Regenfänger für die feuchte Luft vom Indischen Ozean zu fungieren. Die in ihrem „Regenschatten“ liegenden südöstlichen Ebenen der Serengeti sind daher halbtrocken (semiarid) und bekommen nur etwa 500 Millimeter Niederschlag pro Jahr ab. Zum andern ist da der Viktoriasee im Westen. Der See ist so groß, dass er sein eigenes Wettersystem hat. Gewitter und Regenfälle, die hier entstehen, beeinflussen den Westen der Serengeti und bringen sogar in der Trockenzeit Regen. Wir haben also einen feuchten Nordwesten ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 Es gibt drei Lebensraumtypen in der Serengeti und rein zufällig liegen diese entlang des Niederschlagsgradienten. Im Südosten ist die große Ebene. Auf den vulkanischen Böden gibt es keine Bäume, daher ist alles offenes Grasland. Die Gräser sind kurz und auch die Kräutchen mit ihren Blüten wachsen dicht am Boden. Alles wird stark abgeweidet. Der zweite Lebensraum ist die mit Akazien bewachsene Savanne. Sie fängt dort an, wo die Vulkanböden aufhören. Als Drittes sind die Waldgebiete weit oben im Nordwesten zu nennen. Die Böden hier bestehen aus verwitterten Granit und sind arm an Nährstoffen. Die Gräser jedoch sind hoch. ZWEI MILLIONEN TIERE MACHEN SICH AUF DEN WEG Jedes Jahr begeben sich 1,3 Millionen Gnus gemeinsam mit 200.000 Zebras und einer halben Million Thomson-Gazellen auf Wanderschaft – insgesamt rund zwei Millionen Tiere. In der Regenzeit sind sie alle in der Ebene, denn da ist das Futter am besten. Die Gräser hier haben den höchsten Proteingehalt in der gesamten Serengeti und enthalten auch viel Kalzium und Phosphat. Die Tiere wandern über die Ebene, immer dem Regen und dem Graswachstum folgend. Allerdings bleiben die Arten meist unter sich, die Gruppen vermischen sich nur wenig und jede nutzt die Gräser in ihrer liebsten Höhe. nen die Gnus, die Gazellen ziehen weiter. Und schließlich kommen die Zebras, die sich mit den mittleren Gräsern zufriedengeben. Sobald die Ebenen im Mai austrocknen, wandern alle in umgekehrter Reihenfolge wieder ab. Im Juni zieht die Migration wieder Richtung Westen und Norden. Sie zieht langsam. Zum einen, um in dichten Gruppen besser vor Räubern geschützt zu sein und zum anderen, weil es Zeit braucht, die langen Gräser zu fressen. Die Gnus geben das Tempo vor und weiden das hohe Gras ab, die Gazellen ziehen nach und fressen die niedrigeren Gräser. Die Zebras mischen sich hier aus Sicherheitsgründen gerne unter die Gnus, müssen jedoch darauf achten, in vorderster Linie zu sein, da sie mehr Futter benötigen. Sobald die Migration die Waldgebiete erreicht, löst sich die Formation auf und einzelne Gruppen von Gnus und Zebras wandern Richtung Westen und Norden. Die Gazellen bleiben im Wald zurück. Und mit Einsetzen der ersten Regenfälle im November beginnen alle wieder, Richtung Südosten zu ziehen. Doch erst wenn der Regen in vollem Umfang einsetzt, formieren sich die Herden wieder, die dann auf die Reise gehen. Der Text ist ein Auszug aus Prof. Dr. Anthony Sinclairs Buch „Serengeti Story“ (mit freundlicher Genehmigung des Autors). Sinclair ist emeritierter Professor für Ökologie an der University of British Columbia in Kanada. Sobald die Ebenen nach dem ersten Regen, üblicherweise im Dezember, grün werden, kommen die Thomson-Gazellen und weiden an den frischen, kurzen Gräsern. Sobald das Gras höher ist, erschei- FORSCHERGLÜCK UND ABENTEUER Kaum jemand weiß so viel über das Serengeti-Ökosystem wie Tony Sinclair. Der inzwischen emeritierte Professor für Ökologie hat gut 50 Jahre lang in der und über die Serengeti geforscht sowie unzählige Arbeiten und Studien junger Wissenschaftler betreut. Über die Jahre entstanden die von Sinclair herausgegebenen Standardwerke Serengeti I – III, ein vierter Band ist gerade im Entstehen. Die vier wissenschaftlichen Bände umfassen einen Großteil des Wissen über Tiere, Pflanzen, Geologie und die Zusammenhänge in der Serengeti. Doch wie die unzähligen wissenschaftlichen Publikationen, richten sich auch diese eher an ein Fachpublikum. Daten, Fakten, trockene Tabellen und Grafiken dominieren. Die persönlichen Geschichten, die hinter dieser Forschung stecken, die Hochs und Tiefs eines Wissenschaftlerlebens, die Abenteuer bei der Feldforschung, all das findet hier keinen Platz. Tony Sinclair wollte uns jedoch diese wunderbaren, abenteuerlichen und menschlichen Geschichte nicht vorenthalten. Mit „Serengeti Story“ hat er eine für jedermann gut t lesbare, kurze und kompakte Version seines unerschöpf- ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 lichen Wissensschatzes vorgelegt, gepaart mit seinen persönlichen Erinnerungen. Mit Anekdoten aus fünf Jahrzehnten Feldforschung lockert Sinclair die wissenschaftlich fundierten Fakten auf und nimmt seine Leser mit auf eine Art private Forschungsreise durch eines der spektakulärsten Naturgebiete unserer Erde. Das Buch ist ein absolutes Muss für jeden Serengeti-Fan und, besonders als E-Book, die perfekte Reiselektüre für eine Safari in der Savanne. Dagmar Andres-Brümmer Anthony R. E. Sinclair SERENGETI STORY LIFE AND SCIENCE IN THE WORLD’S GREATEST WILDLIFE REGION Hardcover, in Englisch, 188 Seiten Oxford University Press, 2012 ISBN 978-0-19-964552-7 Preis: 22 €, als E-Book 13,67 € 13
  • 8. SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI DIE GROSSE WANDERUNG DURCH DIE SERENGETI Die Wanderung der Gnus und Zebras, die „Great Migration“, ist eine immerwährende Reise der Tiere auf der Suche nach Futter. Sie hat keinen Anfang und kein Ende, nur ein paar Pausen auf dem langen Weg von den regenreicheren Gefilden im Norden zu den nährstoffreichen Gräsern im Süden und wieder zurück. KENIA TAN SANI A ANSA NIA Maasai Mara asa a Game Reserve am r DAS WEISSBARTGNU (Connochaetes taurinus) ~ 1,3 Millionen August – November Die Gnu-Population in der Serengeti ist seit den 1970er-Jahren auf diesem Niveau stabil. Offenbar ist das also die Bestandsgröße, die das System vertragen kann. Die Bestände großer Pflanzenfresser (z. B. auch Elefanten oder Büffel) werden nicht durch die Raubtiere kontrolliert, sondern durch die Verfügbarkeit von Nahrung. Ikorong Ikorongo Ikorongo korong go Gam Game Game am me Reser Reserve Reserve eser Grume Gam Grumeti Game Reserve Grumeti Game Reserve ru ame ser m er Ende des 19. Jahrhunderts waren die Gnu-Bestände aufgrund der Rinderpest zusammengebrochen. Als die Grzimeks Ende der 50er-Jahre über die Serengeti flogen, sahen sie nur ca. 200.000 Gnus, ein kümmerlicher Restbestand. Trotzdem waren sie von den Herden beeindruckt und zogen den richtigen Schluss aus ihren Beobachtungen: Dass den wandernden Herden nicht der Weg abgeschnitten werden dürfe. Mai – Juli DAS STEPPENZEBRA (Equus quagga) Lollion Loliondo Gam Loliondo Game oliondo ame o ame Controlle Controlled ea Controlled Area Controlled Area on rol ed Serengeti Nationalpark ation r ~ 200.000 Ab den 1960er-Jahren, nachdem die Kühe der Massai umfassend gegen Rinderpest geimpft worden waren, übertrug sich die Krankheit nicht weiter auf die Wildtiere und der Gnubestand stieg wieder an. Die Zebras begleiten die Gnus zwar auf ihrer Wanderung, scheinen jedoch einige Abkürzungen zu nehmen und machen die Ausflüge in den Westen und Norden nur bedingt mit. Ein Gnu wandert im Laufe einer Rundreise ca. 2.000 Kilometer. Die Streifen der Zebras sind wie ein Fingerabdruck, kein einziges Tier gleicht dem anderen. 90 Prozent der Gnukälber werden innerhalb von drei Wochen im Februar geboren, mehrere Tausend Kälber jeden Tag. Damit reduziert sich das Risiko für jedes einzelne Kalb, gefressen zu werden. Dezember – April N Ngoron oro Ngoro goro Ngorongoro Ngorongoro g ong Conservat o Are Conservation Area Conservation Area onser atio e REGEN & BODEN Die Serengeti ist ein semiarides Ökosystem mit einem klaren Niederschlagsgradienten – der Südosten bekommt jährlich nur 400 mm Regen ab, der Nordwesten hingegen mehr als 1.200 mm. Parallel dazu gibt es einen starken Unterschied in der Fruchtbarkeit des Bodens – fruchtbare Vulkanasche dominiert den Süden, während im Norden Granit ansteht, der nur relativ arme, sandige Böden hervorbringt. Diese Kombination aus graduellen Veränderungen von Regen und Boden führt auch zu einem deutlichen Gradienten in der Grasqualität. Der saisonale Regen im Süden lässt sehr nährstoffreiche Gräser sprießen – aber nur für kurze Zeit. Im Norden, mit mehr Regen, wächst das Gras höher und fester. Aber trotz mehr Masse sind hier weniger Nährstoffe vorhanden. Kurz: Die Grasqualität steht in umgekehrtem Verhältnis zum Regen. 14 Zeichnungen: Jonathan Scott | Karte: himmelbraun Zebras sind keine Wiederkäuer und können sehr nährstoffarme Gräser verkraften. Sie fressen oft die etwas härteren Gräsern. Masaw Masawa Masawa asaw wa Game Reserve Game Reserve am Reser eser Bereits 15 Minuten nach der Geburt kann das Kalb rennen, nach 24 Stunden ist es so schnell wie seine Mutter. Da die Mütter die Geburt auf den Vormittag terminieren können, wenn die Jäger schlafen, sind die Kälber bis zur nächsten Nacht bereits fit. NORDEN ODER SÜDEN? Die Gnus und Zebras ziehen in der Trockenzeit nach Norden, weil es die einzige Region mit genügend Futter und genügend Wasser in dieser Zeit ist. Ihre körperliche Verfassung wird während des Aufenthalts dort aber immer schlechter und so ziehen sie mit dem Regen wieder gen Süden zu den besseren Weidegründen. Zebrawanderungen Gnuwanderungen ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 Lake Manyara Lake Manyara r ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 0 50 km 15
  • 9. SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI Jährlich kommen rund 140.000 Besucher in den Serengeti Nationalpark, um die spektakuläre Wanderung der Gnus, Zebras und Gazellen mitzuerleben. Sie ist eine der letzten großen Tierwanderungen auf Erden. Mithilfe moderner GPS-Empfänger können Wissenschaftler die Gnus live verfolgen und beginnen so zu verstehen, was die Tiere wirklich antreibt. „Wo sind die Gnus?“, lautet die erste Frage, die Besucher bei ihrer Ankunft in der Serengeti stellen. Die Antwort darauf ist üblicherweise: „Gestern waren sie noch hier!“ Tatsächlich sind Gnus und Zebras immer unterwegs, stets auf der Suche nach frischen Gräsern, stets auf der Hut vor Raubtieren wie Löwen, Hyänen und Krokodilen. Würden die Gnus auf direktem Weg von ihren Weidegründen der Trockenzeit in den Süden ziehen und zurück, wäre ihre Wanderung etwa 600 Kilometer lang. Doch unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass manche Tiere mehr als 1.800 Kilometer im Jahr zurücklegen, durchschnittlich fünf Kilometer am Tag. Die längste bisher gemessene Tagesdistanz betrug sogar fast 40 Kilometer. In der Olduvai-Schlucht im Norden Tansanias hat man Hinweise darauf gefunden, dass es die Migration der Gnus in der Serengeti bereits seit mindestens 100.000 Jahren gibt. Lange bevor die frühen Menschen die afrikanische „Wiege der Menschheit“ verließen, war die Gnuwanderung für sie von Bedeutung. Von Grant Hopcraft Durch ihre jährliche Wanderung von der Maasai Mara in die Serengeti-Ebenen stellen die Gnus und Zebras sicher, dass sie immer ausreichend nährstoffreiche Gräser zu fressen haben. Also auch in der Trockenzeit, in der frisches Gras rar ist. Die Gnu-Population wäre Foto: Marie-Anne & Thierry Camail SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI WARUM GIBT ES IMMER WENIGER GROSSE TIERWANDERUNGEN AUF DER ERDE? Die Serengeti ist auch deshalb etwas so Besonderes, weil wir hier eins der wenigen Migrationssysteme vorfinden, das in den letzten Jahrzehnten nicht kleiner geworden oder gar völlig zum Stillstand gekommen ist. Früher gab es mindestens 24 weitere derartig große Wanderungen von Landsäugetieren durch Afrika, Asien, Europa und Nordamerika. Warum aber gibt es die meisten nicht mehr? Fot Daniel sengre Foto: Danie Rosengre Foto: Daniell Rosengren o a e e r Schaut man sich die Rahmenbedingungen und den aktuellen Zustand der Migrationen an, wird klar, warum die meisten großen Wanderungen nicht mehr oder nur noch in Teilen existieren. Die entscheidenden Faktoren, die die Zugrouten der Tiere negativ beeinflussen und den freien Zugang zu ausreichend Futter verhindern, sind: Zäune, übermäßige Bejagung, veränderte Landnutzung, blockierte Routen (z. B. durch Straßen oder Bahntrassen) und eine Veränderung der Lebensräume, etwa durch künstliche angelegte Wasserstellen. 16 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 Bei den wenigen großen Tierwanderungen, die es heute noch gibt, ist einer der entscheidenden Faktoren für deren Fortbestand der garantierte Zugang zu den über den Jahresverlauf schwankenden Ressourcen sowie der ausreichende Schutz dieser Ressourcen. Darüber hinaus ist eine politische und finanzielle Unterstützung derjenigen Regionen wichtig, in denen die Wanderung stattfindet. Und natürlich die Garantie, dass die Route durch nichts blockiert wird. Überall dort, wo eine dieser Komponenten gefehlt hat, sind die Migrationen zusammengebrochen. ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 Es gibt fünf Unterarten des Weißbartgnus. Im Serengeti Ökosystem findet man das Westliche Weißbartgnu (Connochaetes taurinus mearnsi). bei Weitem nicht so groß, wenn die Tiere nicht ziehen würden. Nach unserem Kenntnisstand würde die Populationsgröße auf weniger als ein Zehntel schrumpfen, wenn die Migration aufgrund von Straßen, Zäunen, künstlichen Wasserstellen oder einer Verkleinerung des Lebensraums enden würde. Von bisher 1,3 Millionen Tieren blieben dann nur etwa 100.000 übrig. KANN MAN GNUS UND ZEBRAS EFFEKTIV SCHÜTZEN? Nur wenn man Migrationen gezielt schützt, können sie langfristig bestehen bleiben. Die Frage für uns ist aber: Hat ein einzelnes Tier überhaupt etwas von den Naturschutzmaßnahmen? Um das zu beantworten, haben wir für ein Forschungsprojekt einzelne Gnus und Zebras mit GPS-Halsbändern ausgerüstet. Dieses Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem Tanzania Wildlife Research Institute (TAWIRI) durchgeführt und von der ZGF unterstützt. So ein Halsband ist ein relativ leichter, batteriebetriebener GPS-Empfänger, der mithilfe satellitengestützter Navigationssysteme alle 12 Stunden die exakte Position des besenderten Tieres per SMS an den Wissenschaftler sendet. Auf diese Weise sammeln wir übers Jahr Tausende von Standorten unserer Gnus und können eine detaillierte Karte 17
  • 10. SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI STOLZE HIRTEN DIE MASSAI „Die Strategie der Gnus scheint zu sein: schnell hin, so viel fressen wie möglich und dann schnell wieder weg.“ anfertigen, die zeigt, wie sich die Tiere beweIn Zukunft wollen wir uns ihre Bewegungsgen. Gleichen wir diese Karten mit Daten zur muster noch sehr viel genauer anschauen, um Grasqualität, zur Verfügbarkeit von Wasser die „Motoren“ der gesamten Wanderung besoder zur Bedrohung durch Raubtiere ab und ser zu verstehen. Dafür korrelieren wir die jekombinieren das dann noch mit den Antiweilige Position eines Tiers mit Daten etwa Wilderei-Maßnahmen von TANAPA (Tanzazum Nahrungsangebot an genau diesem Ort, Grant Hopcraft nia National Parks), dann stellt sich uns die zum Fortpflanzungsstatus des Tieres zu just Frage: Wie genau wählen die Gnus eigentjenem Zeitpunkt (z. B. war es schwanger, lich ihre Wanderrouten aus? Das Ganze ist hatte es ein Jungtier dabei?) oder Störfaktoren. zwar komplex, doch es kristallisiert sich heraus, dass sowohl Gnus Dann messen wir hormonelle Veränderungen, indem wir Haarproals auch Zebras die sicherste Route wählen und Gegenden, in de- ben aus ihrem Schweif analysieren. Diese Daten erlauben uns Rücknen häufig Wilderer anzutreffen sind, bewusst meiden. Das heißt schlüsse darauf, wann die Tiere unter Nahrungsknappheit gelitten also, jedes Individuum profitiert in der Tat unmittelbar von den ge- haben und wann sie in Stress geraten sind. schützten Gebieten, die ihnen der Park bietet. Mithilfe dieses umfangreichen Forschungsprojekts werden wir hoffentlich entschlüsseln, wie die Bewegungsmuster der Tiere durch VIELES WISSEN WIR NOCH NICHT einzelne Umweltparameter beeinflusst werden, sprich, wo genau Wie es scheint, haben wir erst an der Oberfläche gekratzt – wir wis- der Hebel sitzt, um gewisse Reaktionen bzw. Verhaltensmuster der sen zwar einiges über die Wanderung der Gnus, aber sehr vieles im Tiere hervorzurufen. Solche Forschungsprojekte ermöglichen es uns, Leben dieser seltsamen und zugleich wunderbaren Tiere verstehen mehr über die Bedeutung der Serengeti zu lernen und ihre ökolowir noch nicht. Vor allem bei der Frage, wie genau die Gnus in das gischen Zusammenhänge noch besser zu verstehen. Serengeti-Ökosystem eingeflochten sind und wie alles miteinander Dr. Grant Hopcraft vom Institute of Biodiversity, Animal Health, zusammenhängt, dazu gibt es noch reichlich Fragezeichen. and Comparative Medicine an der Universität von Glasgow studiert die Wanderung der Gnus seit vielen Jahren. LIVE-TRACKING VON GNUS PER GPS Innerhalb von zehn Tagen haben Hopcraft und Kollegen neun Gnus mit GPS-Halsbändern versehen. Alle Tiere waren Weibchen mit Kälbern, die bis in den September 2013 hinein Milch hatten. Jetzt dürften sie alle erneut trächtig sein. Die Daten der Halsbänder werden automatisch gesendet und aufgezeichnet, so dass die Wissenschaftler auf einer Karte jeden Tag online sehen können, wo die neun Gnus sich befinden. 18 Für jedes einzelne Tier lässt sich das Bewegungsmuster tagesgenau nachvollziehen (hier die Route von Gnu 1860 zwischen dem 1. und 20. Oktober 2013, in denen es 56 Kilometer hin und her gewandert ist). Diese Bewegungsdaten werden dann mit Daten anderer Parameter überlagert, etwa der Grasqualität, der Niederschläge, der Buschbrände, der Touristenansammlungen, etc. So lassen sich Rückschlüsse ziehen, was genau ein einzelnes Tier veranlasst, entweder eine große Strecke weiterzuwandern oder lieber in der Nähe zu bleiben. ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 Der Name der Serengeti entstammt der Sprache der Massai und bedeutet „endlose Ebene“. Doch die Massai sind nicht die ursprünglichen Bewohner der Serengeti. Sie kamen erst Ende des 19. Jahrhundert dort an. Von Markus Borner Vor vier Millionen Jahren lebten in der Serengeti Hominiden und vor ungefähr 60.000 Jahren die ersten modernen Menschen. Archäologische Studien zeigen, dass die Bewohner der Serengeti vor ca. 17.000 Jahren Jäger und Sammler waren, genau wie heute noch die Hadzabe, das indigene Volk der Serengeti. Erstaunlicherweise wurde die für uns „paradiesische“ Serengeti kaum von Menschen genutzt. Der Hauptgrund dafür, dass Menschen und ihr Vieh hier nicht Fuß fassen konnuß ten, war die Tse Tse-Fliege. Sie überträgt die afrikanische Trypanosomiasis, die miasis, Schlafkrankheit oder Ngana-Seuche. a-Seuche. Da die Schlafkrankheit bei Menschen wie Haustieren tödlich verlaufen kann, haben sowohl Bauern wie Hirn tenvölker die Serengeti gemieden. eden. Die Massai sind Niloten, die ur, die sprünglich aus dem unteren Niltal n kamen. Sie begannen im 17. und 7. 18. Jahrhundert nach Süden zu en wandern und verdrängten bei ihbei h rem Vormarsch bis ins zentrale ntrale Tansania die dort heimischen schen Stämme. Auch die Massai mieden wegen der Tse Tse-Fliege ege die Serengeti. Vielmehr wannderten sie zunächst in der r Umgebung der Serengeti, wo sie nicht nur die Hadzabe verdrängten, sondern auch früher eingewanderte nilotische Stämme wie ie die Barabaig und die kuschihitischen Iraqwi. In Ngorongoro oro kamen die Massai um 1850 50 herum an, nur wenige Jahre re vor den deutschen Siedlern. ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 Die 1887 aus Europa nach Äthiopien eingeschleppte Rinderpest hatte eine katastrophale Wirkung in Ostafrika, nicht nur für Wildtiere sondern vor allem für das Vieh der Massai. Die Viehseuche breitete sich rasch aus und erreichte 1890 die Serengeti. Über 90 Prozent der Massai-Kühe starben an der Viruskrankheit. Die Folgen, in Kombination mit einer ausgedehnten Trockenzeit und einer Pockenepidemie, waren für die Massai fürchterlich. Der Österreicher Oscar Baumann, der 1891 durch Ngorongoro und die Serengeti reiste, fand tragische Zustände vor: bis zum Skelett abgemagerte Gestalten, die sogar Leder, Knochen und Hörner aßen. Wahrscheinlich starben in dieser Zeit zwei Drittel aller Massai. Neben den Schilderungen von Oscar Baumann haben wir Berichte von mehreren Forschungs- und vor allem Jagdexpeditionen, die schungsg alle bestätigen, dass die Serengeti Mitte/Ende des 19. Jahrhunderts unbesiedelt war. Die Massai kamen wohl um 1870 herum in die Serengeti, aber nutzten nie mehr als einen kleinen Teil der SerengetiGrasebenen. Permanente Camps gab es nur westCamps b lich von Olduvai, einige Clans ließen aber im östlichen Teil der Serengeti-Ebene bis rengeti-Ebene bis zu b den Simba Kopjes saisonal ihre Kühe grasen. J. Grant, der koloniale „District Officer“ in Loliondo, führte genau Buch über seine Einwohner. Nach seinen Aufzeichnungen nutzten zwischen 1940 und 1950 noch 442 Massai die östlichen Serengeti-Ebenen saisonal. Nach 1950 nur noch 194. Diese wurden im Jahre 1959, als das Ngorongoro Schutzgebiet vom Serengeti Nationalpark abgetrennt und deshalb die Serengeti-Grenzen neu gezogen wurden, im gegenseitigen Einverständnis zwischen dem Staat und den zuständigen „Laibons“, den lokalen Führern, permanent umgesiedelt. Als vor mehr als 50 Jahren das Ngorongoro Schutzgebiet gegründet wurde, lebten dort weniger als 5.000 Massai mit 150.000 Kühen. Heute sind es 47.000 Menschen. Für ein Hirtenvolk, das ganz von seinen Tieren abhängt, sind etwa sechs Kühe pro Person nötig, um ausreichend Nahrung zu liefern. Im Durchschnitt sind es heute kaum drei Kühe pro Person bzw. noch weniger, da einige reiche Massai sehr viel Vieh besitzen. Das Resultat ist Unterernährung, vor allem bei Kindern. K Eigentlich bräuchten die Massai nach der Kab tastrophe vor 150 Jahren noch viel Land, um v sich wieder auszubreiten. Auf der einen Seite verhindert aber der Nationalpark mit seinen Tse Ts Tse-Fliegen eine Ausdehnung, auf der anderen Seite entstehen immer mehr andere Großfarmen und private Jagdgebiete, die Großfarme ßf neue Weid Weidegründe unmöglich machen und die alten verschwinden lassen. Straßen, Beve siedlung, Tourismus – leider erschwert oder T verhindert all das die Erhaltung der traditioverhindert h d nellen nomadischen Lebensweise der Hirtennom völker – im Massailand wie überall in Afrika. Auch die meisten Massai wollen nicht mehr m unbedingt in einer Kuhfladenhütte wohnen, mit verrauchten Lungen, mit wenig oder ganz verrauc ohne Gesu Gesundheitsversorgung und Schulen. Die Investit Investition in ihre Ausbildung und Weltoffenheit ist der beste Weg, ihnen im moderis nen Tansan eine gute Chance zu geben. Tansania M Prof. Dr. Markus Borner leitete bis 2012 das Afrikaprogramm der ZGF. Er ist HonorarAfrikaprog professor d Universität Edinburgh und der widmet sich auch in seinem Ruhestand weiterhin der Forschung und dem Naturschutz F in der Serengeti. Seren 19
  • 11. SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI Wer in die Serengeti reist, der wird früher oder später einem Fahrzeug mit einem großen Aufkleber des Gorilla-Logos der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt begegnen. In Tansania und in vielen anderen Ländern, in denen die ZGF aktiv ist, wird sie nur „Frankfurt“ genannt. Was aber tut „Frankfurt“ hier draußen in der Savanne der Serengeti? Von Dagmar Andres-Brümmer D er Serengeti Nationalpark in Tansania ist so etwas wie die Keimzelle des heutigen Naturschutzengagements der ZGF. Hier begann Anfang der 1980er-Jahre das, was gut 30 Jahre später zu einem umfassenden Programm mit rund 45 Projekten und Programmen zum Schutz herausragender Wildnisgebiete und Nationalparks in 18 Ländern angewachsen ist. Bereits 1978 hatte der junge Schweizer Biologe Markus Borner einen ersten Vertrag bei der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt bekommen. Bernhard Grzimek, damals Zoodirektor in Frankfurt und Präsident der ZGF, schickte ihn nach Rubondo, einer idyllischen Insel im Viktoriasee. Borner sollte der tansanischen Nationalparkbehörde TANAPA helfen, die Infrastruktur des Rubondo Nationalparks aufzubauen. Seit seinen ersten Reisen nach Afrika in den 1950er-Jahren war Bernhard Grzimek davon überzeugt, dass die unberührten Wildnisgebiete und ihre einzigartige Tierwelt nicht überleben würden, wenn immer mehr Menschen unseren Planeten bevölkern und immer mehr Raum für sich beanspruchen würden. Eine Vision, die sich als nur allzu wahr herausstellen sollte. Grzimek unterstützte da- her mit „seiner“ Zoologischen Gesellschaft afrikanische Nationalparks mithilfe von Spendengeldern, die er in Deutschland vor allem bei den Zuschauern seiner Fernsehsendung „Ein Platz für Tiere“ sammelte. Mit der Entsendung von Borner nach Rubondo ging Grzimek einen Schritt weiter. Er wollte nicht mehr nur Geld an die afrikanischen Nationalparks geben, sondern ihnen einen Partner zur Seite stellen, der mit Know-how die Entwicklung und den Schutz des Parks vorantreiben würde. Dies ist bis heute das Grundverständnis der ZGF in ihren Projekten vor Ort: Sie versteht sich als Partner der jeweiligen Schutzgebietsbehörden, der dort hilft, wo diesen selbst die Mittel und Kapazitäten fehlen oder die Hände gebunden sind. Verantwortungsvoller und transparenter Umgang mit den lokalen Partnern ist ein Grundprinzip unserer Arbeit und ein wesentlicher Bestandteil unseres Erfolges. 1983 wechselte Markus Borner mitsamt seiner jungen Familie von der Insel im Viktoriasee in die benachbarte Serengeti. Seine Mission war die gleiche, doch die Umstände schwierig, bisweilen sogar le- Fotos: Daniel Rosengren, lNorbert Guthier Wer in die Serengeti reist, der wird früher oder später einem Fahrzeug mit einem großen Aufkleber des Gorilla-Logos der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt begegnen. In Tansania und in vielen anderen Ländern, in denen die ZGF aktiv ist, wird sie nur „Frankfurt“ genannt. Was aber tut „Frankfurt“ hier draußen in der Savanne der Serengeti? Africa Regional Office: Das Büro der ZGF in Seronera im Serengeti Nationalpark. 20 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 21
  • 12. SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI Africa’s Threatened Ecosystems) untersucht, inwieweit Maßnahmen zur Förderung kleiner lokaler Unternehmungen – etwa Honigproduktion oder Hühnerzucht – mit den Naturschutzzielen im benachbarten Nationalpark in Einklang zu bringen sind. Oder inwieweit sie die Naturschutzbemühungen sogar konterkarieren. BERÜHMTHEIT ALLEIN REICHT NICHT Die Serengeti ist eine der Ikonen unter den Nationalparks und eins der wichtigsten Wildnisgebiete unserer Erde. Zehntausende von Besuchern aus aller Welt kommen jedes Jahr, um ihren Reichtum an Wildtieren und die traumhafte Landschaft zu bestaunen. Der Park generiert Millionen mit Eintrittsgeldern und Lizenzgebühren. Dennoch ist die Serengeti nicht wie selbstverständlich geschützt und über jedwede Bedrohung erhaben. Wie die Diskussion um die Fernstraße 2010 zeigte, tauchen stets neue Entwicklungen auf, die dem Ökosystem dauerhaft zusetzen können. Rund 120 Safari Camps gibt es mittlerweile im Park. Regionen, die noch vor wenigen Jahren einsame Geheimtipps waren, sind heute touristische „Hotspots“. Die Serengeti könnte Opfer ihrer eigenen Berühmtheit werden. Die ZGF sieht sich daher heute mehr denn je als wichtiger Partner, der versucht, die Entwicklung des Parks in Sachen Naturschutz mit zu beeinflussen. Naturschutzarbeit praktisch: Kaneja Mangaru ist in den Dörfern rund um den Park im Einsatz. bensgefährlich. Die Serengeti erlebte damals eine Welle der Wilderei geführt, Wissenschaftlern, Rangern und Veterinären eine Aus- und und Gewalt. Bewaffnete Überfälle auf die Rangerposten waren keine Weiterbildung ermöglicht, den Park bei seinen Planungs- und Managementprozessen unterstützt und durch Seltenheit, erinnert sich Borner: „Es war stetiges Fundraising Mittel eingeworben. unfassbar. Auf meiner ersten Reise durch die Serengeti habe ich mehr tote, gewil- „Die ZGF hat vor allem ihr Aus Borners kleinem Häuschen, das der derte Nashörner gesehen als lebende.“ Das finanzielles Engagement Nationalpark zur Verfügung gestellt hatte, Land war damals in einer schweren wirtist heute das Afrikabüro der ZGF geworschaftlichen Krise und die wichtigste Auf- drastisch nach oben gefahren, gabe der ZGF bestand darin, den Schutz um gemeinsam mit den staat- den. Hierinwerden sämtliche Projektaktivitäten den afrikanischen Ländern bestehender Parks (vornehmlich der Serengeti) mit zu unterstützen. lichen Behörden die Serengeti koordiniert, hier schlägt das Herz von Afrika. Doch nicht nur das und andere Schutzgebiete im „Frankfurt“ in letzten zehn Jahren gewachBüro ist in den „Bernhard Grzimek war einer der Pioniere sen, auch die Aufgaben und die ZGF selbst im afrikanischen Naturschutz. Er war an Kampf gegen Wilderer zu haben sich verändert. Deutsch wird im der Gründung von wichtigen Institutionen unterstützen.“ Africa Regional Office der ZGF kaum noch wie dem Mweka Wildlife College und der gesprochen, das Personal und das ProPasiansi Ranger Training School beteiligt“, Robert Muir gramm sind international geworden. weiß Markus Borner, der selbst viele Jahre im Vorstand von TANAPA (Tanzania National Parks) saß und stets ein enges Netzwerk im Land pflegte. DIE MENSCHEN VOR ORT EINBINDEN SEIT 30 JAHREN PARTNER DES PARKS Heute sind Parkmanagement, Infrastruktur und Rangereinheiten der Serengeti gut aufgestellt und es gibt mehr Tiere als zu Grzimeks Zeiten. Seit drei Jahrzehnten ist die ZGF in der Serengeti aktiv – getreu einem ihrer wichtigsten Grundsätze, nämlich ihren Partnern ein langfristiges Engagement zuzusichern. In der Serengeti hat die ZGF in den drei Jahrzehnten unzählige Flugstunden mit ihrer Cessna geleistet, um grundlegende Daten zu den Wildtierbeständen des Parks zu sammeln, sie hat Fahrzeuge für Ranger nicht nur beschafft, sondern in einer eigenen Werkstatt gewartet und somit deren Einsatzfähigkeit garantiert. Sie hat ein Besucherzentrum für den Park errichtet, die Wiederansiedlung von Nashörnern durch22 Während in den ersten Jahren auf akuten Bedarf reagiert wurde und die ZGF den Park vor allem mit Ausrüstung und Ausbildung unterstützte, ist sie heute zum echten Partner geworden, der dem Park strategisch in allen Fragen des Naturschutzes und der Planung zur Seite steht. Die gravierendste Änderung gegenüber den Naturschutzansätzen der 70er- oder 80er-Jahre ist jedoch die Einbindung der lokalen Bevölkerung. Naturschutz kann heute nicht mehr gelingen, wenn die Menschen der Region nicht aktiv einbezogen werden. Sogenannte Community Conservation ist daher ein integraler Bestandteil aller Projekte der ZGF in Afrika. Besonders im Umfeld der Serengeti ist die ZGF mit dem Projekt Serengeti Community Outreach in den Gemeinden aktiv. Darüber hinaus wird im Rahmen des länderübergreifenden Forschungsprogramms CREATE (Conservation Research for East ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 MASSIVES ENGAGEMENT GEGEN WILDEREI Auch von der Wilderei auf Elefanten und Nashörner, die überall auf dem afrikanischen Kontinent besorgniserregend zugenommen hat, blieb die Serengeti in den letzten Monaten nicht verschont. „Die ZGF hat ihre Anstrengungen und vor allem ihr finanzielles Engagement drastisch nach oben gefahren, um gemeinsam mit den staatlichen Behörden und anderen Institutionen die Serengeti und andere Schutzgebiete im Kampf gegen Wilderer zu unterstützen“, sagt Robert Muir, seit 2012 Leiter des Afrikaprogramms der ZGF und Nachfolger von Markus Borner. Vor einem Jahr ist Robert Muir in das Programmleiter-Haus in der Serengeti eingezogen. Doch noch immer stehen Kisten im Flur, sind die Wände nicht fertig gestrichen. Denn seit seinem Amtsantritt ist Muir unermüdlich unterwegs – Gespräche mit den Ministerien in Daressalam, Überzeugungsarbeit bei Geldgebern in Amerika oder Deutschland, Koordination mit internationalen Partnern. Der Umfang des ZGF-Engagements in Tansania ist deutlich gestiegen. „Im Moment bauen wir ein neues Kontrollzentrum für den Serengeti Nationalpark. Dort werden die Ranger mit modernster Ausrüstung wesentlich besser und effektiver in der Lage sein, den Park zu überwachen“, berichtet Muir. „Und in wenigen Tagen werden wir elf neue Fahrzeuge, die gerade im Hafen von Daressalam angekommen sind, an die Wildlife Division und TANAPA übergeben, um deren Antiwilderei-Einheiten im Selous und in der Serengeti zu stärken.“ Parallel dazu arbeitet die ZGF gemeinsam mit den Parks an umfangreichen Sicherheitskonzepten, denn neben praktischer Hilfe in Form von Ausrüstung ist und bleibt die fachliche Unterstützung die Stärke der ZGF. Rangertraining: Seit Jahrzehnten unterstützt die ZGF den Nationalpark bei der Ausbildung und Ausrüstung seiner Rangerinnen und Ranger. ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 23
  • 13. SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI DIE KÖNIGE DER SAVANNE Fotos & Text von Daniel Rosengren Einen Großteil dessen, was wir über Löwen und ihr Verhalten wissen, wurde an den Löwen der Serengeti erforscht. Das Serengeti Lion Project und seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben seit dessen Gründung 1966 mehr als einhundert wissenschaftliche Publikationen über Löwen veröffentlicht. A i Signal körperlicher Stärke Die Mähne der Löwenmännchen, so fanden Projektmitarbeiter heraus, ist im heißen Afrika ein Signal körperlicher Stärke – abschreckend für Konkurrenten, anziehend für Weibchen. Weitere Studien des Serengeti Lion Project ergaben, dass Löwen sich an der Stimme erkennen, in der Lage sind zu zählen und dass ihr Jagderfolg von der Mondphase abhängt. In den dunklen Neumondnächten sind sie in ihrem Element, denn Löwen können nachts besser sehen als jede andere Art. 24 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 ls George Schaller 1966 in der Serengeti ein Löwenprojekt ins Leben rief, war noch sehr wenig über wild lebende Löwen bekannt. Fast alles, was man wusste oder zu wissen glaubte, stammte aus Beobachtungen in Zoos. Seitdem haben unzählige Studenten, Doktoranden und Projektmitarbeiterinnen und -mitarbeiter Hunderte von Studien durchgeführt und unschätzbares Wissen über Löwen gesammelt. Seit 1978 leitet Craig Packer das Serengeti Lion Project, das wissenschaftlich an der Universität von Minnesota (USA) angesiedelt ist. In der kleinen Wissenschaftlergemeinde in der Serengeti sind die Löwenforscher und die ZGF-Mitarbeiter seit jeher gut vernetzt und die ZGF greift dem Projekt seit Langem logistisch unter die Arme, wartet die Fahrzeuge der Forscher in ihrer Werkstatt und steht mit ihrem Flugzeug bereit, wenn aus der Luft nach Löwen mit Peilsender Ausschau gehalten werden muss. ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 Die Löwenforscher haben konstant 20 bis 25 Löwenrudel mit insgesamt etwa 380 Löwen unter Beobachtung. Ein typisches Rudel besteht aus drei bis sechs Weibchen und ihrem Nachwuchs sowie einer Koalition aus zwei bis vier Männchen. Die Löwenpopulation der Serengeti wird auf 2.500 bis 3.000 Tiere geschätzt. Das macht die Serengeti zu einer der letzten Löwenhochburgen Afrikas. Tatsächlich hat Tansania die größte Löwenpopulation der Welt. Die demografischen Daten der Löwen, die in der Serengeti gesammelt werden, sind daher eine wertvolle Informationsquelle. Dank der jahrzehntelangen kontinuierlichen Beobachtungen „ihrer“ Löwenrudel haben die Forscher beispielsweise Einblicke erhalten in das Sozialleben der Löwen oder die evolutionäre Bedeutung der männlichen Mähnen. Die Löwen im Ngorongoro-Krater stehen ebenfalls unter Beobachtung des Serengeti Lion Project, denn nirgends auf der Welt gibt es eine derartige Dichte an großen Fleischfressern wie im Krater. Das Problem: Die Population dort ist von Inzucht betroffen und braucht dringend frische Gene. Doch das Gebiet zwischen Krater und Serengeti wird von Massai und ihren Viehherden bewohnt. Deshalb arbeitet das Serengeti Lion Pro- ject an einer nachhaltigen Lösung sowohl für die Massai als auch für die Löwen, die eine „friedliche Koexistenz“ in diesem Gebiet zulässt. Wir hoffen, dass dieses Projekt langfristig den Austausch von Löwengenen zwischen Ngorongoro-Krater und Serengeti ermöglichen wird. Daniel Rosengren arbeitet als Feldforscher für das Serengeti Lion Projekt und fotografiert mit Leidenschaft Wildtiere. LÖWEN ONLINE Ú Webseite des Löwenprojektes mit einem großen Fundus an wissenschaftlicher Literatur: cbs.umn.edu/lionresearch Ú Begleiten Sie das Vumbi Rudel in „Serengeti Lion“, einer sehenswerten Sammlung von kurzen Filmen mit Erläuterungen von Craig Packer: ngm.nationalgeographic.com/serengeti-lion 25
  • 14. SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | SERENGETI SCHWERPUNKTTHEMA | PERU DIE SERENGETI MEINER TRÄUME i Lückenloses Datensammeln Derzeit werden 20 bis 25 Löwenrudel überwacht, die über 2.500 Quadratkilometer verstreut leben. Damit man diese Rudel im Wochenrhythmus wiederfindet, haben Mitarbeiter des Projekts eine Löwin pro Rudel mit einem Sendehalsband ausgestattet. Manchmal ist es dennoch sehr schwierig, sie vom Boden aus aufzuspüren. Denn Löwen unternehmen in der Regenzeit häufig weite Wanderungen über die Grenzen ihres Territoriums und ihrer Streifgebiete hinaus. Dann leistet die ZGF mit ihrem Flugzeug unschätzbare Hilfe. Tracking-Flüge erlauben es, riesige Gebiete in kurzer Zeit abzusuchen, um die verlorenen Rudel wiederzufinden. Die Reichweite der Sender ist außerdem in der Luft viel höher. Dank dieser Unterstützung kann das Serengeti Lion Project fortwährend und lückenlos Daten sammeln. in weiter Ferne. Sie liegt nicht in der Vergangenheit, als Wilderer umherzogen und Nashörner und Elefanten töteten. Ich sehe weit entfernt, in der Zukunft, eine neue, eine lebendige Serengeti, die in Schönheit und Pracht erstrahlt. Mein Herz beginnt vor Freude zu rasen, wenn ich sie sehe, weil sie so anders aussieht als die Serengeti von heute. Sie verzaubert mich. Von Gerald Bigurube I n der Serengeti meiner Träume gibt es keine Wilderer mehr. Die Wilderei wurde überwunden. Die Gemeinden, die um den Park herum leben, wollen sie nicht, und Parkranger, Polizei und Beamte tolerieren sie nicht. Die ganze Nation Tansania verabscheut Wilderei. Wilderer finden kein Versteck mehr und suchen sich andere Betätigungsfelder. Die Wilderei hat endlich ihren Schrecken verloren. Gnus und Zebras streifen umher, ziehen ihre Kreise, ungehindert von Schlingen und Speeren. Auch Pfeil und Bogen sind von der Bildfläche verschwunden. Löwen brüllen, und Hyänen heulen. Schakale und Füchse schwelgen im Überfluss. Es ist Platz für alle. Die Nashörner vermehren sich und unternehmen lange Wanderungen. Überall marschieren sie herum, der ganze Park ist h Zuhause. Sie müssen ist ihr Zuhause. Sie müssen h ü nicht länger von Spezialeinheiten beschützt werden. i Effektive Evolutionsstrategie In der Serengeti meiner der Träume gibt es keinen Durchgangsverkehr. Es ist ein heiliger Ort, an den Menschen zu Besuch kommen. Wann und warum begehen Löwen Infantizid, töten also Nachkommen der eigenen Art? Übernimmt ein neues dominantes Männchen ein Rudel, braucht dieses so schnell wie möglich eigenen Nachwuchs, da es ansonsten seine Position nur selten lange halten kann. Weil Löwenweibchen erst paarungsbereit werden, wenn ihre Jungen zwei Jahre alt sind, tötet der neue Chef des Rudels die Nachkommen seines Vorgängers. Kurz darauf sind die Weibchen bereit für neuen Nachwuchs – eine grausam anmutende, aber effektive Evolutionsstrategie für männliche Löwen, ihre Gene zu verbreiten. ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 Sie fahren vorsichtig herum, um sich alles anzuschauen und achten darauf, keine Tiere zu verletzen. Es gibt keine großen Lastwagen mehr, die durch die Serengeti hindurchrauschen. Ihre Fahrer haben längst bessere Routen gefunden, um ans Ziel zu gelangen. In der Serengeti meiner Träume ist der Ökotourismus das Maß aller Dinge. Die Fahrzeuge der Touristen sind abgasarm und leise. Wie ein prächtiges stählernes Chamäleon verändert jedes Auto seine Farbe und wird eins mit den Farben der Savanne im Wechsel der Jahreszeiten. Alle Unterkünfte sind ökologisch verträglich, große Betonbauten sind abgerissen worden. Nur kleine Camps für maximal zehn Besucher liegen in der Landschaft verstreut. Der Lärm von Generatoren ist verklungen. Es herrschen Ruhe und Frieden. Regen kommt und geht, wie er es jahrtausendelang getan hat. Die Krokodile hören das Geklapper der Gnu-Hufe zur verabredeten Zeit und wissen, dass jetzt ihr Festmahl bereitet ist. In der Serengeti meiner Träume gibt es keine Probleme mit Vieh. Die Menschen in den benachbarten Dorfgemeinden führen ein neues Leben. Sie sind sesshaft geworfen, haben moderne Häuser und feste Adressen. Ihre Kühe streunen nicht mehr herum, sondern grasen auf ihnen zugedachten Weiden. Die Herden sind gesund und von überschaubarer Größe. So ist nun auch im kleinen Loliondo Platz für Viehherden und Wildtiere. Extreme Dürren gibt es nicht mehr, die Herden finden das ganze Jahr über genügend Futter. Meine Serengeti ist nur ein Traum. Aber Träume, das wissen wir, können wahr werden. Die ZGF, der Park und die Gemeinden teilen diesen Traum. Wir arbeiten gemeinsam daran, ihn zu verwirklichen. Vielleicht wird das nicht mehr zu meinen Lebzeiten geschehen. Aber irgendwann wird es geschehen. ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 F to Da iel R se gren Foto: Daniell Rosengren e e e 26 Ich sehe eine Serengeti, Gerald Bigurube arbeitet seit fünf Jahren als Programmleiter für die ZGF im Afrika Regionalbüro (ARO) und lebt in der Serengeti. Davor war er Direktor der tansanischen Nationalparkbehörde TANAPA. 27
  • 15. AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO FRANKFURT +++ AUS DEM ZOO Die Drachen sind zurück! Löwin KIRI ist nach Frankreich umgezogen Ihre Namen: RINTJA und FLORES. Die beiden Schwestern sind Komodowarane und mit ca. 135 cm Gesamtlänge noch einigermaßen handlich. Aber es wird jetzt schon deutlich – da kommt Großes auf den Zoo zu! Die Weibchen der seltenen Echsen, die auf einigen der Kleinen Sunda-Inseln in Indonesien beheimatet sind, können über zwei Meter lang werden. RINTJA und FLORES sind im August 2011 im Zoo von Los Angeles geschlüpft. Ein Jahr später kamen sie nach Frankfurt. Die letzten Monate verbrachten die beiden hinter den Kulissen des Grzimekhauses, wo sie umsorgt und trainiert wurden. „Das Training ist notwendig, um die Tiere steuern zu können, auch wenn sie erwachsen und sehr groß und kräftig sind. So ist es den Pflegerinnen und Pflegern beispielsweise möglich, die Tiere anzufassen oder sie ohne Stress in ein anderes Gehege umzusetzen“, erläutert Zoodirektor Prof. Dr. Manfred Niekisch. In den letzten Wochen wurde das Schaugehege für die Warane umgebaut. Vor allem war es notwendig, eine Fußbodenheizung und Heizstrahler einzubauen, denn die Tiere brauchen hohe Tagestemperaturen ZOO FRANKFURT VERÄNDERUNGEN IM TIERBESTAND (16.03.2013 BIS 15.10.2013) GEBOREN 0,0,2 Blauer Pfau; 0,0,3 Krickente; 0,0,14 Brandgans; 0,0,1 Eselspinguin; 0,0,7 Chileflamingo; 0,0,3 Roter Ibis; 0,0,3 Südamerikanischer Kahnschnabel; 0,0,2 Hammerkopf; 0,0,4 Australische Zwergscharbe; 0,0,1 Gaukler; 0,0,1 Senegaltrappe; 0,1,1 Sonnenralle; 2,0,1 Säbelschnäbler; 0,0,1 Bartlett-Dolchstichtaube; 0,0,2 Fischerturako; 3,2 Blauracke; 0,0,12 Europäischer Bienenfresser; 4,8 Wiedehopf; 0,0,3 Furchenschnabel-Bartvogel; 0,0,3 Rotohrbülbül; 1,0 Königsglanzstar; 0,0,3 Siedelweber; 0,0,21 Textorweber; 0,1,1 Blaukopf-Schmetterlingsfink; 28 gen. Bislang ging man davon aus, dass der Bakterien-Cocktail in ihrem Maul bei den Beutetieren nach einem Biss eine tödliche Blutvergiftung hervorruft. Es ist aber die effektive Kombination von Bakterien und Gift, in Verbindung mit der großen Beißkraft, die es den Tieren ermöglicht, selbst ausgewachsene Wasserbüffel zu erlegen. Auf der Roten Liste der IUCN werden Komodowarane als gefährdet eingestuft. Hauptbedrohungsfaktoren sind der Lebensraumverlust sowie der Rückgang der Beutetierbestände. Komodowaran RINTJA (Foto) und ihre Schwester FLORES bewohnen seit Anfang Oktober ein wohltemperiertes Gehege im Grzimekhaus. von ca. 45° Celsius. Im Umgang mit den Pflegern zeigen die beiden Komodowarane keine Aggressionen und sind eher umgänglich. Die Echsenart gilt als vergleichsweise intelligent und kann eine enge Bindung zu ihren Pflegern aufbauen. Was aber nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass diese Fleischfresser mit Vorsicht und Respekt behandelt werden müssen. Denn Komodowarane sind äußerst effektive Raubtiere: Erst vor kurzer Zeit fanden Wissenschaftler heraus, dass sie über Giftdrüsen verfü- 0,0,4 Ultramarinbischof; 0,0,2 Gelbfuß-Honigsauger; 0,0,4 Quoll; 0,0,2 Zwerggleitbeutler; 0,0,3 Kurzohr-Rüsselspringer; 0,0,2 Braunborsten-Gürteltier; 0,0,1 Zweifinger-Faultier; 1,1 Katta; 0,0,2 Moholi-Galago; 0,0,2 Goldgelbes Löwenäffchen; 0,0,1 Gelbbrustkapuziner; 1,0 Weißkopfsaki; 0,0,1 Goldstirn-Klammeraffe; 0,0,1 Drill; 1,1,1 Mantelpavian; 2,0 Kikuyu-Guereza; 0,0,1 Westlicher Flachlandgorilla; 0,1 Bonobo TIKALA; 0,0,2 Borstenhörnchen; 0,0,3 Wüstenschläfer; 0,0,9 Ägyptische Stachelmaus; 1,0,1 Nebelratte; 1,0 Greifstachler; 0,2 Gundi; 0,0,2 Brillenblattnase; 0,1 Sumatra-Tiger BERANI; 2,1 Südafrikanischer Zwergseebär; 0,0,1 Seehund; 1,2 Alpaka; 1,0 Kleinkantschil; 0,1 Netzgiraffe; 0,0,1 Mhorrgazelle; 2,1 Zwergziege (privat); 3,0 Kolkrabe (GaiaZoo Kerkrade/NL); 2,0 Schafstelze (Vogelpark Olching); 2,2 Quoll (Zoo Leipzig); 1,1 Tupaia (Zoo der Blumengärten, Wien/A; Zoo Jihlava/CZ); 2,2 Eurasische Zwergmaus (Zoo Karlsruhe); 2,1 Erdmännchen TÜTE, YARIS & KIANO (Tiergarten Schönbrunn, Wien/A; Zoo Szeged/HU); 1,1 Brillenbär NOBODY & CASHU (Lisieux Zoo/F; Zoo Zürich/CH); 1,0 Okapi AHADI (Zoo Basel/CH) Im Frankfurter Zoo hat man bereits einige Erfahrungen mit der Haltung von Komodowaranen: Im Mai 1928 wurde ein Jungtier von der Insel Flores in den Zoo gebracht. Dies war eine Sensation, denn die Art war erst 1912 entdeckt worden. Zuletzt verließ 1976 ein Komodowaran den Zoo mit Ziel San Diego. ZUGÄNGE 1,1 Bänderlaufhühnchen (privat); 1,1 Socorrotaube (Zoo Köln; Zoo Paignton/UK); 1,0 Blaukrönchen (Zoo Ostrava/CZ); 1,0 Europäischer Bienenfresser ABGÄNGE 0,1 Darwin-Nandu (Zoo Wuppertal); 1,0 Nördlicher Streifenkiwi MANU (Thüringer Zoopark Erfurt); 0,0,12 Brandgans (Vogelpark Marlow); 1,0 Hammerkopf (Artis Zoo, Amsterdam/NL); 0,1,4 Australische Zwergscharbe (Zoo Prag/CZ); 1,0 Gaukler (Zoo Budapest/HU); 0,1 Senegaltrappe (Plzen Zoo/CZ); 0,1 Sonnenralle (Zoo Leipzig); 2,0 Kea IKEA & BLACKY (Zoo Szeged/HU, Paradise Park Hayle/UK); 1,0 Blaukrönchen (Zoo Ostrava/CZ), 0,1 Blauracke (Vogelpark Marlow); 0,1 Europäischer ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 Etwas mehr als zwölf Jahre lebte die Asiatische Löwin KIRI, die 1999 im Zoo von London geboren wurde, in Frankfurt. Mitte Oktober ist sie in den Parc des Félins nach Frankreich umgezogen. Kater KASHI soll aber nicht alleine bleiben. Im Frühjahr wird er eine neue Partnerin bekommen. Revierleiterin Claudia Löschmann, die KIRI nach Frankreich begleitet hat, ist sehr angetan vom neuen Zuhause der Löwin, dem Parc des Félins in Nesles. „Dort“, so erklärt Zoodirektor Professor Dr. Manfred Niekisch, „wird KIRI in einer neu aufgebauten Gruppe Asiatischer Löwen ihren Lebensabend verbringen, denn mit 14 Jahren ist sie schon eine Seniorin.“ Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms EEP wird der Zuchtbuch-Koordinator eine neue Partnerin für Löwenmann KASHI auswählen. Im Frühjahr 2014 soll das neue Weibchen dann nach Frankfurt kommen. Asiatische Löwen werden in der Roten Liste der IUCN als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft. Ihre Anzahl im Freiland wird auf 250 bis 300 Individuen geschätzt. Einst erstreckte Bienenfresser (privat); 1,2 Wiedehopf (Vogelpark Olching; Tierpark Görlitz); 0,0,2 FurchenschnabelBartvogel (Vogelpark Olching); 1,2 Blauohr-Honigfresser (Bursa Zoo/TR); 1,3 Gleichfarbkuskus (Zoo Jihlava/CZ); 10,0 Zwerggleitbeutler (Thüringer Zoopark Erfurt); 2,0 Kurzohr-Rüsselspringer (privat); 0,0,4 Klippschliefer (Africa Alive, Kessingland/UK); 1,0 Moholigalago (Zoo Kopenhagen/DK); 0,1 Kaiserschnurrbarttamarin NANNI (Zoo Kopenhagen/ DK); 2,3 Gundi (Aquazoo Düsseldorf); 0,1 Asiatischer Löwe KIRI (Parc des Felins, Nesles/F); 1,2 Südafrikanischer Zwergseebär CHICO, NABI & ANTRA (Zoo Wroclaw/PL; Zoo am Meer, Bremerhaven); 0,1 Seehund (Zoo Szeged/HU), 4,0 Zwergotter (Zoo Neunkirchen); 1,2 Alpaka (privat); 1,1 Kleinkantschil (Zoo Decin/CZ; Zoo Poznan/PL); 0,1 Netzgiraffe BAHATI (Tierpark Hellabrunn, München); 0,1 Okapi LOMELA (Zoo Wuppertal); 2,1 Zwergziege (privat) ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 Foto: Michael Leibfritz UMGEZOGEN: Foto: Winfried Faust EINGEZOGEN: GESTORBEN 0,1 Nördlicher Streifenkiwi PINK; 0,1 Harlekinwachtel; 1.0 Kongopfau; 1,0 Rothalsgans; 0,1 Löffelente; 0,0,2 Krickente; 0,0,2 Brandgans; 0,1 Eselspinguin; 0,0,4 Chileflamingo; 0,0,1 Roter Ibis; 0,0,1 Südamerikanischer Kahnschnabel; 0,0,2 Australische Zwergscharbe; 0,0,1 Senegaltrappe; 0,0,1 Sonnenralle; 0,0,1 Säbelschnäbler; 0,0,1 BartlettDolchstichtaube; 1,0,3 Europäischer Bienenfresser; 0,1 Furchenschnabel-Bartvogel; 0,0,4 Rotohrbülbül; 0,0,3 Siedelweber; 0,0,7 Textorweber; 1,0 Gouldamadine; 0,1 Gemalter Astrild; 0,1 Rebhuhnastrild; 0,0,2 Blaukopf-Schmetterlingsfink; 0,0,1 Ultramarinbischof; 0,0,2 Gelbfuß-Honigsauger; 1,0 Kowari; 1,0 Quoll; 0,2,3 Zwerggleitbeutler; 1,0 Igeltanrek; 0,1,1 Kurzohr-Rüsselspringer; 0,0,2 Braunborsten-Gürteltier; 0,0,1 Zweifinger-Faultier; 1,0 Fettschwanzmaki; 1,0 Katta; 0,1 Grauer Schlanklori; 2,3,2 Moholigalago; 0,0,1 Goldgelbes Löwenäffchen; 1,0 Kikuyu-Guereza; 1,0,2 Borstenhörnchen; 1.0 Afrikanischer Bilch; 1,1,2 Wüstenschläfer; 0,1 Kleine Wüstenspringmaus; 0,1 Löwin KIRI lebt jetzt in Frankreich. sich das Verbreitungsgebiet des Asiatischen Löwen von Südeuropa über den Mittleren bis in den Nahen Osten. Heute kommt er nur noch im Gir-Nationalpark im indischen Staat Gujarat vor. „Es ist daher wichtig“, so Niekisch, „dass wir uns mit KASHI weiterhin an der Zucht beteiligen. Denn es liegt schon 10 Jahre zurück, dass unsere beiden Löwen Nachwuchs hatten.“ 2003 hatte KIRI die Löwenbabys JUNA und JOY zur Welt gebracht. In den letzten Jahren haben sich die beiden Löwen allerdings nicht mehr so gut verstanden. Immer wieder kam es zu Auseinandersetzungen. Auch dies ein Grund, warum sich der Zoo für die Trennung der beiden Tiere entschied. Goldstachelmaus; 1,2,2 Ägyptische Stachelmaus; 1,0 Australische Schwimmratte; 0,1 Magna-Wildmeerschweinchen; 0,1 Mara; 0,1 Gundi; 25,43,42 Brillenblattnase; 1,0 Afrikanischer Wildhund; 1,0 Südafrikanischer Zwergseebär; 0,1,1 Seehund; 0,1 Zwergotter; 0,1 Netzgiraffe; 0,2,1 Mhorrgazelle; 0,1 Mishmitakin VALJA; 0,3 Zwergziege Erläuterung Mit den Zahlen vor den Artnamen bezeichnen Tiergärtner die Anzahl männlicher (vor dem Komma) und weiblicher (nach dem Komma) Individuen. Die dritte Zahl gibt die Anzahl von Tieren unbekannten Geschlechts an. 29
  • 16. ZGF DIALOG SPENDENKONTO 800 02 Frankfurter Sparkasse BLZ: 500 502 01 IBAN: DE63 5005 0201 0000 0800 02 BIC: HELADEF1822 SEPA-Überweisung / Zahlschein IN ÖSTERREICH R Spende denkonto 0069 75 89 406 Bank Austria Wien nk BLZ: 12 000 IBAN: AT40 1200 0006 9758 9406 BIC: BKAUATWW Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts Danke für Ihre Spende! IBAN und BIC können Sie Ihrem Kontoauszug entnehmen. BIC Begünstigter (max. 27 Stellen) Zoologische Gesellschaft Frankfurt Nashörner und Elefanten sind die größten Landsäugetiere der Erde. Doch schon bald könnten sie von unserem Planeten verschwunden sein. Sie sind akut vom Aussterben bedroht und stehen auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN. Nasenhorn und Elfenbein gelten in Asien als Statussymbol und ein Luxusartikel, der mit steigendem Wohlstand immer stärker nachgefragt wird. Für Nashörner und Elefanten in Afrika bedeutet dies den sicheren Tod. SCHNELLES GELD BEI GERINGEM RISIKO Bis zu 150.000 Euro bringt ein Nasenhorn und wird damit höher gehandelt als Gold. Ein Kilo Elfenbein bringt rund 2.000 Euro. Für Wilderer ist dies die Chance auf schnelles Geld. Und: Die Gefahr erwischt zu werden, scheint derzeit nahezu verschwindend gering. SCHLINGEN WAREN GESTERN, ORGANISIERTE KRIMINALITÄT IST HEUTE Die professionell organisierten Wilderei-Syndikate verfügen heute über beste Netzwerke, internationale Handelswege und moderne technische Ausrüstung. Nur gemeinsam, Hand in Hand, kann es Regierungen, Institutionen und gemeinnützigen Organisationen gelin anisationen gelingen, dieses gut organisierte System zu durchbrechen. n. Die ZGF hat dazu ein breit angelegtes Anti-Wildereiprogramm entwickelt: von der Stärkung der Rangerpatrouillen über die Ausbildung von Spezialeinheiten bis hin zu ausgeklügelten Überwachungssystemen mit modernster Technik. DAS RISIKO, ERWISCHT ZU WERDEN, MUSS EXTREM HOCH SEIN Langfristiges Ziel ist es, möglichst alle Wilderer ausfindig und dingfest zu machen, noch bevor sie die Schutzgebiete erreichen. Denn ein hohes Risiko, erwischt zu werden, ist viel abschreckender als jede harte Strafe! 30 ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 Referenznr. und Name Spender/in MB SP G 4/2013 Straße, PLZ und Ort des/der Spender/in Kontoinhaber/in; Einzahler/in IBAN Kontoinhaber/in (max. 27 Stellen) (Ihre IBAN können Sie Ihrem Kontoauszug entnehmen.) 06 Unterschrift(en) Überweisung/Zahlschein Den Vordruck bitte nicht beschädigen, knicken, bestempeln oder beschmutzen. HELFEN SIE MIT IHRER SPENDE Helfen Sie mit Ihrer Spende, Ranger auszubilden und mit der notwendigen Ausrüstung auszustatten. (Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts) (Bankleitzahl) Begünstigter (max. 27 Stellen) Zoologische Gesellschaft Frankfurt Konto-Nr. des Begünstigten Bankleitzahl 80002 Iso-Matte Kompass 37 € Verpflegung (25 Portionen) 50 € Fernglas 73 € Uniform 175 € GPS 292 € 365 € 435 € 500 502 01 25 € Zelt Ihr Robert Muir, Referatsleiter Afrika I Betrag: Euro, Cent Datum Digitales Funkgerät Dazu müssen 1. der Schutz der Nashörner und Elefanten verbessert werden ert 2. Handelswege kontrolliert und 3. Konsumenten zum Umdenken gebracht werden. Zur Umse Umsetzung unserer geplanten Maßnahmen brauchen wir Ihre Hilfe. Denn die Zukunft der Nashörner Nashörn und Elefanten liegt in Ihrer und unserer Hand! L Lassen Sie uns jetzt gemeinsam handeln. Vielen Dan Dank! S P E N D E Spendenkonto 40 - 2906 Die Post Basel IBAN: CH55 0900 0000 4000 0290 6 BIC: POFICHBEXXX BIC des Kreditinstituts/Zahlungsdienstleisters HELADEF1822 STICHWORT: WILDEREI EUR SPENDE WIR MÜSSEN JETZT HANDELN. HELFEN SIE MIT IHRER SPENDE! IN DER SCHWEIZ Bitte geben Sie für die Spendenbestätigung unbedingt Ihren Namen und Ihre vollständige Adresse an. Fo : Ma tin Harve Foto: Martin Harvey a ar ar e IBAN DE635005 0201 00000800 02 Betrag: Mitgliedsnummer oder Name des Spenders, ggf. Stichwort: (max. 27 Stellen) MB SP G 4/2013 PLZ und Straße des Spenders: (max. 27 Stellen) Kontoinhaber/Einzahler: Name, Vorname, Ort (max. 27 Stellen) Konto-Nr. des Kontoinhabers 19 Bitte geben Sie für die Spendenquittung Ihre Mitgliedsnummer oder Ihren Namen und Ihre Anschrift an. Datum Unterschrift
  • 17. ZGF DIALOG NEUER SEPA-ÜBERWEISUNGSTRÄGER BITTE BEACHTEN SIE: SEPA KEIN KUMMER MIT DER NEUEN KONTONUMMER! Statt Kontonummer IBAN und statt Bankleitzahl BIC verwenden. Diese Angaben finden Sie auf Ihren Kontoauszügen. Im Verwendungszweck stehen nur noch 140 Stellen zur Verfügung (Online Banking). Daueraufträge bleiben bestehen. Banken bieten die automatische Umstellung bestehender Daueraufträge auf IBAN und BIC häufig als Serviceleistung an. Bei grenzüberschreitenden Überweisungen sind Umlaute nicht zulässig. In diesem Heft finden Sie zwei Überweisungsträger – einen vertrauten und einen neuen SEPA-Zahlungsträger, denn ab Februar 2014 geht es los mit SEPA. Für Sie heißt das im Wesentlichen: aus der Kontonummer wird IBAN (Internationale Kontonummer) und aus der Bankleitzahl wird BIC (Internationale Bankleitzahl). WAS IST SEPA EIGENTLICH? SEPA-Überweisung / Zahlschein Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts Danke für Ihre Spende! IBAN und BIC können Sie Ihrem Kontoauszug entnehmen. BIC SEPA ist die Abkürzung für „Single Euro Payment Area“. Damit schafft die Europäische Union einen grenzüberschreitend einheitlichen Zahlungsverkehr. Begünstigter (max. 27 Stellen) Zoologische Gesellschaft Frankfurt o g s h f r n f r WEN BETRIFFT DIE UMSTELLUNG AUF SEPA? DE635005 0201 00000800 02 Privatpersonen, Unternehmen, Organisationen im ganzen EuroZahlungsraum. Aber auch in Nicht-Euro-Ländern wie Island, Liechtenstein, Norwegen, Monaco und der Schweiz ist SEPA nutzbar. BIC des Kreditinstituts/Zahlungsdienstleisters HE ADEF 822 E EL D F18 F 8 S P E N D E Betrag: Euro, Cent g EPA- ER S UER TRÄG R NE UNGS IH WEIS ÜBER Referenznr. und Name Spender/in r p MB B SP G 4/2013 / 0 3 Straße, PLZ und Ort des/der Spender/in p Kontoinhaber/in; Einzahler/in IBAN Kontoinhaber/in SPENDENKONTO IBAN: DE63 5005 0201 0000 0800 02 BIC: HELADEF1822 Alle, die bargeldlose Transaktionen tätigen wollen, also am Lastschriftverfahren teilnehmen oder Überweisungen tätigen wollen. WAS ÄNDERT SICH MIT SEPA? (max. 27 Stellen) (Ihre IBAN können Sie Ihrem Kontoauszug entnehmen.) g ) Datum Statt Kontonummer und Bankleitzahl gibt es IBAN und BIC. 06 Überweisungen bleiben unverändert bestehen, nur das Formular ändert sich (s. links) Unterschrift(en) Überweisung/Zahlschein Den Vordruck bitte nicht V beschädigen, knicken, bestempeln oder beschmutzen. (Name und Sitz des überweisenden Kreditinstituts) nk Vielen Da de. pen für Ihre S Das Lastschriftverfahren ändert sich. Die Frist zwischen Ermächtigung zur Abbuchung und Einzug ist länger als bisher. Wir informieren Sie daher schriftlich im Vorfeld über Abbuchungen. WELCHE VORTEILE BRINGT SEPA? (Bankleitzahl) Begünstigter (max. 27 Stellen) Zahlungen aus dem europäischen Ausland können schnell, einfach und bequem von jeder Bank aus ausgeführt werden. Dies gilt sowohl für Überweisungen als auch für Lastschriften. Zoologische Gesellschaft Frankfurt g Bankleitzahl 80002 500 502 01 0 S G ISUN WE EUR Betrag: GER TRÄ Mitgliedsnummer oder Name des Spenders, ggf. Stichwort: (max. 27 Stellen) MB B SP ÜBER ER G 3/2013 / 0 3 PLZ und Straße des Spenders: (max. 27 Stellen) ALT SPENDE Konto-Nr. des Begünstigten r 800 02 Frankfurter Sparkasse BLZ: 500 502 01 19 Bitte geben Sie für die Spendenquittung Ihre Mitgliedsnummer oder Ihren Namen und Ihre Anschrift an. Datum Unterschrift Überweisungen dauern grenzüberschreitend nur noch einen Werktag. AB WANN GILT SEPA? Kontoinhaber/Einzahler: Name, Vorname, Ort (max. 27 Stellen) V Konto-Nr. des Kontoinhabers r Für grenzüberschreitende Euro-Zahlungen dürfen keine höheren Entgelte erhoben werden als für inländische Euro-Zahlungen. SPENDENKONTO Ihre Daten werden in unserer Datenbank gespeichert, wenn Sie z.B. Spenden leisten oder Informationsmaterial anfordern. Dies ist notwendig, damit wir Kontakt zu Ihnen halten und Zuwendungsbestätigungen ausstellen können. Ihre Daten werden ausschließlich von uns genutzt und nicht an Dritte zu Werbezwecken weitergegeben. Wir sind gesetzlich verpflichtet, Sie darauf hinzuweisen, dass Sie der Speicherung, Verarbeitung und Nutzung Ihrer Daten widersprechen können. Foto: Daniel Rosengren oto: to ie Rose gr e el se g Bitte geben Sie für die Spendenbestätigung unbedingt Ihren Namen und Ihre vollständige Adresse an. IBAN BAN SEPA wird europaweit am 1. Februar 2014 eingeführt. Bis Februar 2016 gibt es eine Übergangsfrist. Die alte Kontonummer und Bankleitzahl können weiter verwendet werden, wenn die eigene Bank die Konvertierung in IBAN und BIC als Service anbietet. ZGF GORILLA | AUSGABE 4/2013 31
  • 18. Wir n w ü n s ch e rinnen ll e n L e s e a rn und L e s e es ein schön t! htsfes Weihnac SPENDENKONTO 80002 Frankfurter Sparkasse BLZ: 500 502 01 IBAN: DE63 5005 0201 0000 0800 02 BIC: HELADEF1822