DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Abwertungshausse in Europa
DIE MARKTMEINUNG AUS STUTTGART: Aktienmärkte weisen weitere Verluste auf
1. Presseinformation
Stuttgart, 11. April 2012
von Arnim E. Kogge
Die Marktmeinung aus Stuttgart
Aktienmärkte weisen weitere Verluste auf
Die Ruhepause über Ostern an den europäischen Aktienmärkten
hat nichts genutzt. Die schwachen Arbeitsmarktdaten am
Karfreitag in den USA zeigten in dieser Woche unverändert ihre
Wirkung und drückten den DAX auf ein neues Tagestief. Zwar
waren die schlechten US-Daten der Auslöser, aber auch China
musste schwache Importzahlen hinnehmen und versetzte damit
viele Investoren in wieder neu aufkeimende Konjunktursorgen.
Hinzu kam, dass nun auch Spaniens Anleihen in Ungnade
gefallen sind und die 10-jährigen Anleihen wieder knapp an die
Sechs-Prozent-Marke herankommen. Aber auch die italienischen
Staatsanleihen zogen stark an und rentieren nun bei knapp
5,7 % gegenüber den deutschen 10-jährigen Staatsanleihen, die
auf ein historisches Tiefstniveau von 1,63 % fielen. Dieses
Umfeld ist Gift für die Aktienmärkte und Gewinnmitnahmen sind
somit nur eine logische Folge. Der DAX notiert zwar noch knapp
oberhalb der 6.600-Punkte-Marke, aber die Rückschlagsgefahr
bis zur Unterstützungslinie von 6.450 beziehungsweise 6.500
Punkten ist nicht mehr allzu weit. Ein starker Rückgang ist
allerdings zurzeit nicht zu erwarten. Entsprechend sieht es beim
Euro Stoxx 50 aus, auch hier ist aktuell ein Rückgang bis auf
maximal 2.200 Punkte anzunehmen. Der Dow-Jones-Index hat
seinen Aufwärtstrendkanal verlassen und liegt nun knapp
oberhalb der 100-Tage-Durchschnittslinie. Damit ist noch keine
Besorgnis angebracht. Erst wenn er unterhalb der 12.500-
.
.
2. Punkte-Marke und damit in die Nähe der 200-Tage-
Durchschnittslinie käme, wäre der positive Gesamttrend
abgebrochen.
Insgesamt sind es keine neuen Sorgen, die die Investoren von
den Aktienmärkten fernhalten beziehungsweise in den Verkauf
treiben. Vielmehr haben die Unsicherheit über die konjunkturelle
Entwicklung der Weltwirtschaft und die europäische
Schuldenkrise die Aktienmärkte auch in den ersten drei Monaten
dieses Jahres begleitet. Allerdings sind diese Themen in den
Hintergrund gerückt und dafür standen die hervorragenden
Unternehmensergebnisse sowie die hohe Liquidität im
Vordergrund. Nun scheint sich das ganze Szenario gedreht zu
haben und die alten Themen Griechenland, Spanien und Italien
spielen wieder eine dominante Rolle. Hinzu kommt, dass die
Einbahnstraßen-Mentalität der ersten drei Monate schon zu
lange angehalten hat – insofern ist der bisherige Kursrückgang
nicht als ungewöhnlich anzusehen. Sollten in den nächsten
Wochen keine neuen politischen Sorgenfalten auftauchen, dürfte
der DAX, wie bereits angesprochen, nicht unter die 6.450-
beziehungsweise 6.500-Punkte-Marke zurückfallen. Eine
Gegenbewegung ist kurzfristig wahrscheinlich, allerdings dürfte
auch diese nicht allzu stark ausfallen. Damit bleibt der Anleger
weiter gut beraten, wie bereits schon in den letzten Wochen, die
erheblichen Zickzack-Kursbewegungen abzuwarten
beziehungsweise sich weiterhin bei den defensiven Werten wie
Novartis, Coca-Cola und Fresenius zu engagieren.
Bei den vorliegenden Informationen handelt es sich um allgemeine Informationen, nicht
um eine Anlageberatung oder Empfehlung oder eine Finanzanalyse. Für eine individuelle
Anlageempfehlung oder Beratung stehen Ihnen unsere Berater gerne zur Verfügung.
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3. Kontakt für den Leser:
Bankhaus ELLWANGER & GEIGER KG
Arnim E. Kogge
Leiter Private Banking
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