Insgesamt präsentiert sich der Finanzsektor im Herbst 2020 nach den beträchtlichen Turbulenzen im Februar und
März wieder in einer stabilen Situation. Allerdings dürften noch nicht alle Auswirkungen der Covid-19-Pandemie
erkennbar sein.
Die Covid-19-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung haben im ersten Halbjahr 2020 zum
schwersten Wirtschaftseinbruch seit Jahrzehnten geführt. Davon ist auch das Finanzsystem betroffen. Im Februar
und März stiegen der Stress und die Unsicherheit an den Finanzmärkten weltweit abrupt an.
Parallel dazu nahm im Unternehmenssektor der Liquiditätsbedarf sprunghaft zu. Es drohte eine Liquiditätsklemme
im Unternehmenssektor. Sie wurde durch geldpolitische, fiskalpolitische und aufsichtliche Maßnahmen
abgewendet.
Die mikro- und die makroprudenzielle Aufsicht ergriff Maßnahmen, um Spielräume zur Vergabe von Krediten zu
schaffen, indem die Flexibilität des regulatorischen Rahmenwerks genutzt wurde, um Banken temporär Erleichterungen
zu gewähren; der antizyklische Kapitalpuffer wurde ausgesetzt.
Aufgrund der schnellen politischen Reaktionen sind die Auswirkungen der realwirtschaftlichen Krise bisher noch
nicht vollständig im deutschen Finanzsystem angekommen. Je länger die Krise andauert, desto sichtbarer dürften
Solvenzprobleme bei Unternehmen auch im Finanzsystem werden. Dies würde zu Verlusten und höheren
Wertberichtigungen bei Banken führen.
Auch international werden die Risiken im Finanzsystem eher zunehmen, da die private und öffentliche Verschuldung
im Zuge der Corona-Pandemie weltweit stark ansteigt. Damit setzt sich eine Entwicklung fort, die die
Risikolage im globalen Finanzsystem bereits in den vergangenen Jahren in Teilen geprägt hat.
Eine hohe öffentliche und private Verschuldung kann die Zentralbanken unter Druck setzen, durch eine expansive
Geldpolitik und niedrige Zinsen Belastungen aus einer hohen Verschuldung zu mildern.
Die Erholung der Vermögenspreise und die Lockerung der globalen Finanzbedingungen kamen nicht nur den
fortgeschrittenen Volkswirtschaften, sondern auch den Schwellenländern zugute.
3. Allgemeine Lage
Insgesamt präsentiert sich der Finanzsektor im Herbst 2020 nach den beträchtlichen Turbulenzen im Februar und
März wieder in einer stabilen Situation. Allerdings dürften noch nicht alle Auswirkungen der Covid-19-Pandemie
erkennbar sein.
Die Covid-19-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung haben im ersten Halbjahr 2020 zum
schwersten Wirtschaftseinbruch seit Jahrzehnten geführt. Davon ist auch das Finanzsystem betroffen. Im Februar
und März stiegen der Stress und die Unsicherheit an den Finanzmärkten weltweit abrupt an.
Parallel dazu nahm im Unternehmenssektor der Liquiditätsbedarf sprunghaft zu. Es drohte eine Liquiditäts-
klemme im Unternehmenssektor. Sie wurde durch geldpolitische, fiskalpolitische und aufsichtliche Maßnahmen
abgewendet.
Die mikro- und die makroprudenzielle Aufsicht ergriff Maßnahmen, um Spielräume zur Vergabe von Krediten zu
schaffen, indem die Flexibilität des regulatorischen Rahmenwerks genutzt wurde, um Banken temporär Erleich-
terungen zu gewähren; der antizyklische Kapitalpuffer wurde ausgesetzt.
Aufgrund der schnellen politischen Reaktionen sind die Auswirkungen der realwirtschaftlichen Krise bisher noch
nicht vollständig im deutschen Finanzsystem angekommen. Je länger die Krise andauert, desto sichtbarer dürften
Solvenzprobleme bei Unternehmen auch im Finanzsystem werden. Dies würde zu Verlusten und höheren
Wertberichtigungen bei Banken führen.
Auch international werden die Risiken im Finanzsystem eher zunehmen, da die private und öffentliche Verschul-
dung im Zuge der Corona-Pandemie weltweit stark ansteigt. Damit setzt sich eine Entwicklung fort, die die
Risikolage im globalen Finanzsystem bereits in den vergangenen Jahren in Teilen geprägt hat.
Eine hohe öffentliche und private Verschuldung kann die Zentralbanken unter Druck setzen, durch eine expansive
Geldpolitik und niedrige Zinsen Belastungen aus einer hohen Verschuldung zu mildern.
Die Erholung der Vermögenspreise und die Lockerung der globalen Finanzbedingungen kamen nicht nur den
fortgeschrittenen Volkswirtschaften, sondern auch den Schwellenländern zugute.
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4. Tiefste Rezession der Nachkriegsgeschichte
Nahezu die gesamte Weltwirtschaft durchläuft 2020 eine
tiefe Rezession. Die Prognosen des IWF lauten für
Deutschland -6,0%,
Frankreich -9,8%,
Italien -10,6%,
Spanien -12,8%,
Vereinigtes Königreich -9,8%
USA -4,3%
Gegenwärtig wird für 2021 eine kräftige Erholung
erwartet. Das Vorkrisenniveau dürfte jedoch nicht
erreicht werden. Diese Prognosen stehen jedoch unter
dem Vorbehalt, dass sich die Pandemie nicht weiter
verschärft, bzw. dass es nicht zu einer zweiten
Ansteckungswelle kommt.
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5. Aktienmärkte nach Einbruch erholt
Als sich die Covid-19-Fälle außerhalb Chinas ausbrei-
teten, sanken weltweit die globalen Vermögenspreise.
Bis zum 23. März waren die Aktienmärkte gegenüber
ihrem Hoch vom Februar 2020 im Schnitt um mehr als
30 Prozent gefallen.
Inzwischen haben sich die globalen Aktienmärkte von
den Tiefstständen der Pandemie kräftig erholt, wobei
es je nach Verbreitung des Virus, dem Umfang der
politischen Unterstützung und der sektoralen
Zusammensetzung beträchtliche Unterschiede
zwischen den Ländern gibt.
Die Aktienmärkte in China und den Vereinigten Staaten
haben sich trotz der Marktkorrektur im September
besser entwickelt als andere Märkte, angetrieben von
Technologieaktien.
Die Diskrepanz zwischen steigenden Marktbewertungen
und der Entwicklung der Wirtschaft besteht nach wie
vor.
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6. Auch Rohstoffe zeigen Symptome der Krise
Durch die Auswirkungen der Pandemie und des
von Saudi-Arabien ausgelösten Preiskriegs sank
der Preis für Rohöl im März um zwei Drittel.
Mit der wirtschaftlichen Erholung im zweiten
Quartal stieg der Rohölpries wieder deutlich an,
konnte das Vorkrisenniveau aber nicht wieder
erreichen.
Im dritten Quartal zeichnete sich dann eine
Verlangsamung der wirtschaftlichen Erholung
ab. Der Rohölpreis gab daraufhin wieder etwas
nach.
Auch der Goldpreis musste zunächst der hohen
Liquiditätsneigung Tribut zollen. Mit der
anhaltenden globalen Unsicherheit setzte jedoch
eine neuerliche Flucht in Gold ein, die den Preis
pro Unze auf mehr als 2000 US-Dollar trieb,
bevor die Notierungen wieder etwas nachgaben.
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7. Volatilität stark gesunken
Parallel zur Kurserholung an den Aktien- und Devisen-
märkten ist die Volatilität seit ihrem Höhepunkt im
März insgesamt zurückgegangen.
Zwar stiegen die Indikatoren im Mai wieder an und
fielen im Juni wieder zurück, um sich schließlich auf
höheren Niveaus zu stabilisieren. Die Volaitilität liegt
jedoch noch immer über ihrem langfristigen
Durchschnitt.
Die Unsicherheit an den Finanzmärkten ist nach wie vor
hoch. Neue Informationen, seien sie positiv oder
negativ, führen nach wie vor zu heftigen Kurs-
reaktionen.
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8. Systemischer Stress sinkt allmählich
Die marktbasierten Indikatoren für systemischen
Stress in der EU zeigten meist weiterhin positive
Anzeichen für eine Erholung von dem wirtschaftlichen
Schock, der durch den Ausbruch des Coronavirus
(COVID-19) verursacht wurde.
Im dritten Quartal 2020 gingen die Indikatoren für
systemischen Stress (Ein Messkonzept des ESRB)
weiter zurück und folgten damit dem Trend des
vorangegangenen Dreimonatszeitraums.
Der Stressindikator liegt allerdings noch immer deutlich
über dem Niveau vor Beginn der Pandemie.
Die Wahrscheinlichkeit des gleichzeitigen Ausfalls
großer und komplexer Bankengruppen und EU-Staaten
sank ebenfalls.
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9. Rentenmärkte haben sich stabilisiert
Die volatilen Marktbedingungen im Februar und März
lösten bei den Anlegern zunächst eine Flucht in
Sicherheit aus. Die Renditen von Staatsanleihen in
Deutschland und den Vereinigten Staaten gingen per
Saldo stark zurück.
Die erfolgte in den USA jedoch erheblich stärker als in
Deutschland, so dass sich auch die Zinsdifferenz
verringerte.
Diese Unsicherheit an den Rentenmärkten wurde
nachhaltig durch die entschiedenen Maßnahmen der
Notenbanken beseitigt. Seit April bewegten sich die
Renditen nur wenig.
Erst am aktuellen Rand ist wieder ein leichtes
Auseinanderlaufen der Zinsentwicklung in den USA und
in Deutschland feststellbar.
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10. CDS-Spreads weiten sich im Euro-Raum aus
Die Covid-19-Krise führte insgesamt zu einem Anstieg
der CDS-Spreads für Staatsanleihen. Dabei schlug sich
die unterschiedliche Ausgangsposition der Euro-Länder
in Bezug zur Höhe ihrer Verschuldung im Ausmaß des
Anstiegs nieder.
Während deutsche und französische Staatsanleihen
einen vergleichsweise milden Anstieg der CDS-Spreads
verzeichnen, wurden für spanische und italienische
Wertpapiere recht kräftige Aufschlage registriert.
Bis Anfang Oktober haben sich die CDS-Spreads zwar
merklich zurückgebildet, lediglich in Deutschland und
Frankreich erreichten sie jedoch wieder ihr Niveau vor
Ausbruch der Pandemie.
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11. Wechselkurs zum US-Dollar bleibt volatil
Nach der hohen Volatilität des Euro-Dollar Wechsel-
kurses im Zeitraum des Ausbruchs der Pandemie in
Europa und den USA folgte zunächst eine Phase
relativer Schwäche des Euro.
Die anhaltend expansive Politik der Fed und schließlich
die Veränderung der geldpolitischen Zielparameter,
haben seit Juni aber zu einer merklichen Aufwertung
des Euro geführt.
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12. Kapitalströme in Schwellenländer in schwierigem
Fahrwasser
Im September verzeichneten die EM einen Zufluss an
Wertpapieren von rund $ 2,1 Mrd. $. Erneute Markt-
turbulenzen, Unsicherheiten aufgrund der US-Wahlen,
ein wiedererstarkter Dollar und anhaltende Fragen über
den weiteren Verlauf der COVID-19 Pandemie kenn-
zeichneten die Dynamik der Ströme von Gebiets-
fremden.
Der IIF berichtet über eine zunehmende Differen-
zierung der Ströme in die Schwellenländer, wobei
einige Märkte Abflüsse verzeichnen, die sich weiter
aufbauen.
Die Divergenz zwischen Fremd- und Eigenkapital-
strömen nimmt zu. Während bei den Schuldenströmen
ein Zufluss von 12,9 Mrd. USD zu verzeichnen war, gab
es bei den Aktien Abflüsse in Höhe von 10,8 Mrd. USD
(davon 4,0 Mrd. USD an Aktienabflüssen aus China).
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-100
-80
-60
-40
-20
0
20
40
60
Jul 18 Jan 19 Jul 19 Jan 20 Jul 20
IIF Portfolio Debt Flows Tracker
IIF Portfolio Equity Flows Tracker
IIF Tracker: Total Portfolio Flows into Emerging Markets
$ billion
S
Source: National Sources, Bloomberg, IIF.
Total Flows
13. Immobilienboom in Europa setzt sich fort
Ungeachtet der durch die Pandemie ausgelösten tiefen
Rezession innerhalb der EU steigen die Preise für
Wohnimmobilien in den meisten EU-Mitgliedstaaten
weiter deutlich an. Nach Berechnungen der EZB lag das
Wachstum der Wohnimmobilienpreise in den meisten
EU-Mitgliedstaaten im 2. Quartal 2020 deutlich über
dem Niveau des Vorjahres, nachdem auch die Preise in
den letzten drei Jahren bereits gestiegen waren.
In Anbetracht dieser Dynamik scheinen die Preise für
Wohnimmobilien in mehreren EU-Mitgliedstaaten auf
der Grundlage verschiedener Bewertungsmethoden
überbewertet zu sein.
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14. Immobilienpreise in Deutschland
Am deutschen Markt für Wohnimmobilien hat die
Pandemie entgegen vielen Erwartungen nicht zu einer
Trendumkehr geführt. Zwar hat sich die Preisdynamik
im ersten Halbjahr 2020 weiter verlangsamt, aber die
Preise steigen weiter an.
Im zweiten Quartal 2020 belief sich der Anstieg zum
Vorjahr auf 5,5 % nach jeweils 6,3 % in den beiden
Vorquartalen.
zeigen auch 2020 weiter aufwärts
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16. Banken in der Pandemie gut gerüstet
Rasches Eingreifen der Geld- und Finanzpolitik haben einen schwereren gesamtwirtschaftlichen Schaden durch
die Pandemie verhindert. Die Auswirkungen auf den Bankensektor werden vor allem davon abhängig sein, wie
einzelne Institute die zu erwartenden Kreditausfälle und Verluste absorbieren können.
Gegenwärtig sind die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie noch nicht vollständig im Bankensektor
angekommen.
Allerdings sind die Banken nach den Reformen in der Folge der globalen Finanzkrise besser mit Kapital ausge-
stattet und damit widerstandsfähiger. Mit deutlich gestiegenen Kapitalpuffern sind sie gut auf die Auswirkungen
der Pandemie auf den Finanzsektor vorbereitet.
Die im weiteren Verlauf der Pandemie zu erwartenden Verluste und Wertberichtigungen, die Bundesbank erwartet
im Basisszenario 12,8 Mrd. €, werden für das deutsche Bankensystem gut verkraftbar sein.
Dazu trägt auch bei, dass die Aufsichtsbehörden vorhandene Spielräume genutzt haben, um die Handlungs-
fähigkeit der Banken zu stärken. Im Tagesgeschäft der Banken erfüllen die Kapital- und Liquiditätspuffer ihre
antizyklische Funktion allerdings nicht, weil Banken diese aus Furcht vor einer Stigmatisierung kaum nutzen
können. Das Pufferkonzept ist deshalb zeitnah grundlegend zu überarbeiten.
Vor allem die Maßnahmen der Aufsicht tragen dazu bei, die Auswirkungen der Pandemie abzumildern und
Spielräume für die Vergabe von Krediten an die Realwirtschaft zu erhöhen.
Allerdings könnte eine ungünstigere ökonomische Entwicklung den Finanzsektor vor weitere Herausforderungen
stellen.
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17. Bankaktien leiden besonders stark
Von der Covid-19-Krise wurden die Aktien der Banken
weltweit besonders stark getroffen.
Die Aktien von Deutscher Bank und Commerzbank
erreichten neue Tiefstände.
Der Index der europäischen Bankaktien fiel unter das
Niveau zu Zeiten der Staatsschuldenkrise zurück.
US-amerikanische Banken fielen auf das Kursniveau
von 2015 zurück.
Wie der Aktienmarkt allgemein so verzeichneten auch
Bankaktien seit Ende April wieder eine Erholung.
Jedoch fiel diese deutliche schwächer aus als im
Marktdurchschnitt.
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18. Kreditwachstum wird schwächer
Die Wachstumsraten neu ausgereichter Kredite an
Unternehmen und private Haushalte sind nach den
Erhebungen der EZB von einem hohen Niveau
kommend seit Sommer vergangenen Jahres rückläufig.
Mit dem Ausbruch der Pandemie im März und
verbunden durch die starke öffentliche Unterstützung
wurde dieser Trend im März 2020 noch einmal
kurzfristig unterbrochen.
Nachdem die Liquidität vieler Unternehmen damit
jedoch zunächst gesichert werden konnte, setzt sich
der Trend der Wachstumsverlangsamung fort.
Nicht zuletzt dürfte auch die tiefe Rezession dazu
beigetragen haben, dass im August nur noch ein
Prozent mehr Kredite vergeben wurden als im Jahr
zuvor..
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19. Banken konnten Zinsmarge ausweiten
Die Zinsmargen für die Banken in Deutschland sind
schon seit geraumer Zeit rückläufig gewesen. Deshalb
ist es auffällig, dass mit Beginn der Covid-19-Pandemie
eine Trendumkehr einsetzte und die Banken ihre
Zinsmargen für neue Unternehmenskredite merklich
ausweiten konnten.
Zu einem großen Teil dürfte sich darin eine veränderte
Risikobewertung widerspiegeln. Gemäß den
Erhebungen des Bank Lending Surveys der EZB haben
die Banken jedenfalls ihre Kreditstandards spürbar
verschärft.
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20. Banken mit solider Kapitalausstattung
Die Kapitalausstattung der Banken hat sich in den
letzten Jahren deutlich verbessert.
Die Banken in Deutschland und in Europa gehen mit
einer starken Kapitalausstattung und reichlich
Liquidität, in die Covid-19-Rezession.
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21. Non-Performing Loans vor Covid-19-Krise auf Tiefstand
Die Non-Performing Loans sind bei den deutschen
Banken auf einem Tiefstand. Die Banken sind damit gut
gegen die zu erwartenden Kreditausfälle gewappnet.
Auch im Euro-Raum wie in der gesamten EU ist der
Anteil der Non-Performing Loans in den
zurückliegenden Jahren kontinuierlich gesunken. Die
europäischen Banken gehen damit insgesamt in einer
stabilen Position in die Covid-19-Krise.
Die Qualität der Vermögenswerte bleibt das Hauptrisiko
für die Kreditwürdigkeit der europäischen Banken.
Die Unterstützungsmaßnahmen der Regierungen
können nicht als dauerhafte Lösungen für die Cashflow-
Generierung der Unternehmen dienen.
Besonders schwierig könnte dies für Kreditnehmer mit
geringer Bonität sein, die in den am stärksten
betroffenen Sektoren tätig sind.
Die künftigen Ausfallraten werden in hohem Maße von
der Flexibilität der Unternehmen abhängen, sich an
neue geschäftliche und betriebliche Herausforderungen
anzupassen.
Qualität der Vermögenswerte entscheidend
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22. Ertragsschwäche verschärft sich
Gleich zu Beginn der Pandemie hat sich die Ertragslage
bereits im ersten Quartal 2020 erheblich verschlech-
tert. Der Median des Return on Assets verringerte sich
vor allem aufgrund stark gestiegener Wertberichtungen
auf nur noch 0,1 % nach 0,4 % im Vorquartal, bei
gleichzeitig deutlich gestiegener Streuung.
Der Median des Return on Equity fiel auv 1,35 % nach
5,8 % im Vorquartal.
Die Erträge werden in diesem weiter unter Druck
bleiben, vermutlich werden auch die Rückstellungen für
Kreditausfälle noch zunehmen. Viele Banken könnten
durchaus Verluste machen.
Dies gilt in besonderem Maße für deutsche Banken, bei
denen rückläufige Wertberichtungen über viele Jahre
die Ertragsentwicklung positiv geprägt haben.
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