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MOMPRENEUR
CREATIVE
MOM
Suzana Pezo Sommerfeld gehört zu den Frauen, die
an ihre Träume glauben und alles dafür tun, damit
sie wahr werden. Die junge Unternehmerin aus Zürich
bringt Beruf und Familie geschickt unter einen Hut.
Sie hat eine eigene Firma, die trendige Häkelpuppen
produziert. Eine Begegnung.
Von Emmy Martens
Suzana, Gründerin
von Leggybuddy, und
ihr Sohn Kay Luka, 3
Jahre.
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uzana, wie ist Ihr Leben bisher
verlaufen ?
Ich bin in Deutschland geboren und
aufgewachsen. Weil mein Vater im
Ausland arbeitete, wurden meine bei-
den jüngeren Schwestern und ich von
meiner Mutter grossgezogen. Sie hat uns sehr
früh beigebracht, selbstständig zu sein. Später
sind wir in unsere ursprüngliche Heimat Kroati-
en zurückgekehrt, wo ich Textiltechnik und Gra-
fikdesign studierte. Ich wollte dann eine Arbeit
finden, in der ich meine beiden Kompetenzen,
Grafikdesign und Mode, verbinden kann. So lan-
dete ich in der Leitung der Grafikabteilung einer
Modefirma im Luxussegment. Ich habe auch für
Werbeagenturen gearbeitet und meine eigene
Grafik- und Kommunikationsagentur «Desi-
gneers» gegründet. Die Erfahrungen aus dieser
Zeit waren für die Gründung von Leggybuddy
total wertvoll, denn so hatte ich alles gelernt, was
ich dafür brauchte.
as ist ein «Leggybuddy»?
Jede Puppe ist ein handgehäkeltes Ein-
zelstück, das dem Kind Freude macht
und mit seinem zeitlosen Design auch
die Eltern begeistert. In unserer vom masslosen
Konsum geprägten Welt wollte ich ein nachhal-
tiges Produkt entwerfen und die Handarbeit in
den Vordergrund rücken. Unser Slogan «feels
like family» gibt unsere Philosophie wieder.
Ich stelle mir vor, dass dieses Spielzeug für das
Kind wie ein Fantasie-Freund ist, ein Kuschel-
tier, das eine Mutter für ihr Kind hätte häkeln
können. Es vermittelt Geborgenheit und Wär-
me, wie eine Familie.
In ihrem Büro in Zürich
leitet die Firmenchefin
mit kroatischen Wur-
zeln ihr Unternehmen
ganz nach ihren
Vorstellungen.
Die Puppen von
Leggybuddy werden zu
treuen Gefährten der
Kinder, sind aber auch ein
tolles Designobjekt für die
Wohnung.
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ie hat das Abenteuer von
Leggybuddy begonnen?
Vor einigen Jahren habe ich eine
japanische Häkeltechnik ent-
deckt: Amigurumi (wörtlich «ge-
häkeltes, ausgestopftes Spielzeug»).
Das wollte ich sofort lernen. Die Maus «Dora»
ist einfach meiner Fantasie entsprungen! An-
ders als die typischen Amigurumi, die kurze
Gliedmassen haben, waren die Arme und Beine
von Dora sehr lang. Ich habe sie auf den Boden
gesetzt und in mehrere Positionen verdreht.
Ihre Besonderheit und ihren Charakter hat sie
eindeutig ihren langen Beinen und ihrem ge-
heimnisvollen Lächeln zu verdanken. Als vor
drei Jahren mein Sohn Kay Luka auf die Welt
kam, habe ich ihm natürlich ein Kuscheltier ge-
häkelt. Ich habe «Groggy Froggy» aufs Sofa ge-
setzt und ihn lange beobachtet. Er sah so lustig
aus! Da offenbarte sich mir sein ganzes Potenzi-
al. Und so wurden Dora Grey und Groggy Frog-
gy zum Herzstück der Leggybuddy-Kollektion.
äkeln Sie die Puppen selbst?
Ich habe von Anfang an nach Frauen ge-
sucht, die für Leggybuddy häkeln würden.
So habe ich eine polnische Firma gefunden,
die für viele Marken strickt und häkelt. Trotz-
dem häkele ich die erste Puppe immer selbst,
die wird dann der Prototyp. Bis wir gemein-
sam die erste Kollektion fertiggestellt hatten,
vergingen mehrere Monate. Seitdem entsteht
jede Puppe in Handarbeit und jede ist ein biss-
chen anders, aber die Qualität ist immer aus-
gezeichnet, da die Kontrollen sehr streng sind.
E rinnern Sie sich an Ihre Lieb-
lingspuppe?
Als ich zwei Jahre alt war, hatte ich
eine Puppe, die Tina hiess. Eines Ta-
ges hat meine Mutter sie in der Maschine ge-
waschen und danach konnte die arme Puppe
nicht mehr gerettet werden. Das hat mir wirk-
lich das Herz gebrochen. Meine Mutter hat
versucht, mich zu trösten, und mir eine kleine
Schwester namens Tina versprochen. Das ist
der Grund, warum meine Schwester so heisst!
ovon lassen Sie sich inspirieren?
Die Inspiration ist überall. Ich ent-
werfe Dinge, von denen ich möchte,
dass es sie gibt. Upollo Crew, unsere minima-
listische Astronauten-Kollektion, ist ein gutes
Beispiel dafür. «UP», das erste Mitglied der
Besatzung von Upollo, basiert auf dem Film
Gravity und auf dem aktuellen Trend in den
Kinderzimmern, der auf puristisches und ein-
farbiges Design setzt.Ich lese die ganze Zeit Bü-
cher, Magazine und Blogs über Mode und De-
sign und bin in den sozialen Netzwerken sehr
aktiv, besonders auf Instagram und Facebook.
Ich habe total viele Ideen; da ist es wichtig, eine
gute Auswahl zu treffen, die zur Marke und zu
den Kunden passt. Dann geht es an die Um-
setzung, den schwierigsten und langwierigsten
Teil.
aben Sie ein Geheimrezept,
wie sich Familie und Beruf
vereinbaren lassen? Das
ist eine Frage der Balance. Da
mein Mann und ich beide Un-
ternehmer sind, ist unser Famili-
enleben sehr dynamisch und voller
Überraschungen. Das Wichtigste ist Flexibili-
tät. Als Chefin meiner eigenen Firma kann ich
mir meinen langen Arbeitstag so einteilen, wie
es mir am besten passt. Ich habe die Freiheit,
zu Hause bei meinem Sohn zu bleiben, wenn
er krank ist, oder mit ihm spazieren zu gehen,
wenn ich Lust dazu habe. Ich arbeite sehr oft
nachts, wenn mein Kind schläft, weil es so viele
interessante Ideen gibt, die sich tagsüber nicht
umsetzen lassen.
Mompreneur zu sein, ist nicht leicht, aber ich
finde, dass es sich lohnt.
oher kommt der Name
«Leggybuddy» ?
«Buddy» ist eine gebräuchliche Be-
zeichnung für einen guten Freund und sollte
auf jeden Fall Teil des Namens werden, aber die
erste Hälfte fehlte mir noch. Es sollte irgend-
eine Anspielung auf die langen Beine sein, uns
fiel nur kein passendes Wort ein. Plötzlich war
es da: «Leggy» heisst langbeinig!
«Jedes Produkt
ist handgemacht,
also immer ein
bisschen anders»