Christine Hennighausen (*1985) Studium der Psychologie und klassischen Philologie mit Schwerpunkt Arbeits- und Organisationspsychologie sowie Neuro- und Biopsychologie in Würzburg und Paris, freiberufliche Mitarbeiterin bei der Deutschen Lufthansa AG, derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl Medienpsychologie der Universität Würzburg tätig. Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, der International Communication Association (ICA), und der European Human Behaviour and Evolution Association (EHBEA).
4. ERSTE ERGEBNISSE
STICHPROBE
48, 6% ♀, 44,6 % ♂
38.5 Jahre alt (Spanne:13-76 Jahre)
Gut gebildet (54% (Fach) Hochschulabschluss)
40,8 % Angestellte, 23,4% Studenten
Online-Studie, Befragung von bisher
N = 265 Personen
6. MEDIENNUTZUNG
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
Nutze ich garnicht
weniger als alle paar Wochen
alle paar Wochen
1 bis 2 Tage/Woche
3 bis 3 Tage/Woche
ca. 1 mal/Tag
mehrfach täglich
Häufigkeit der Angabe in %
Zeitschrift/Magazin Zeitung Buch Phablet Tablet-PC Smartphone Desktop-PC
7. ERSTE ERGEBNISSE
MEDIENNUTZUNG UND ALTER
Kein Alterseffekt für Desktop-PC/Laptop,
Tablet-PC, Phablet und Buch.
Ältere Personen nutzen häufiger Zeitungen,
Zeitschriften und Magazine,
jüngere Personen nutzen häufiger
Smartphones.
9. KOGNITIVE ANSTRENGUNG MEDIEN & ALTER
Personen strengen sich mehr an, wenn sie
Informationen und Infotainment auf
Bildschirmmedien konsumieren als in
Printmedien.
Jüngere Personen berichten insgesamt
weniger Anstrengung als ältere Personen.
12. ERLEBTE HERAUSFORDERUNG
Personen erleben Bildschirmmedien etwas
herausfordernder als Printmedien.
Ältere Personen erleben Smartphones als
herausfordernder.
Jüngere Personen erleben Zeitungen als
herausfordernder.
15. WARUM VERSTEHEN PERSONEN MEDIENINHALTE GUT
(ERFOLGS-ATTRIBUTION)?
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50
Die Person ist klug.
Die Person hat
sich angestrengt.
Das Medium ist
leicht verständlich.
Die spezifische Information
ist leicht verständlich.
Anteil der Befragten (%), die dies für die wahrscheinlichste Ursache halten
Bildschirm Print
16. WARUM VERSTEHEN PERSONEN MEDIENINHALTE
NICHT GUT (MISSERFOLGS-ATTRIBUTION)?
00 10 20 30 40 50 60
Die Person ist nicht klug.
Die Person hat sich nicht
genug angestrengt.
Das Medium ist
schwer verständlich.
Die spezifische Information im
Medium ist schwer verständlich.
Anteil der Befragten (%), die dies für die wahrscheinlichste Ursache halten
Bildschirm Print
18. WAHRGENOMMENE SELBSTWIRKSAMKEIT
Personen erleben eine höhere
Selbstwirksamkeit bei Printmedien als bei
Bildschirmmedien.
Jüngere Personen erleben eine höher
Selbstwirksamkeit bei Desktop-
PCs/Notebooks und Smartphones.
Ältere Personen erleben höhere
Selbstwirksamkeit bei Zeitungen.
20. AIME UND WAHRGENOMMENE SELBSTWIRKSAMKEIT
Je höher die wahrgenommene
Selbstwirksamkeit ist, desto weniger
strengen sich Personen an, die Inhalte zu
verstehen.
Dieser Zusammenhang bleibt
unabhängig vom Alter stabil.
22. VERGLEICH DER ERGEBNISSE MIT FORSCHUNG AUS
DEN 1980ER JAHREN UND INTEREPRETATION
Ergebnisse aus den 1980er Jahren haben
heute nur noch teilweise gezeigt werden.
Das Erleben und Einschätzen von Bildschirm-
und Printmedien hat sich geändert.
Bildschirmmedien werden als etwas
schwieriger und herausfordernder als
Printmedien eingeschätzt.
Früher war das anders. Imagewandel?
23. WAS HEIßT DAS FÜR MOBILE MEDIA?
Es gibt keine Hinweise darauf, dass
Personen sich weniger anstrengen, Inhalte
auf einem Tablet oder Smartphone zu lesen
und dass diese anschließend schlechter
verstanden werden.
Laptops, Smartphones, und Tablets wird viel
zugetraut – mindestens genauso viel wie
Printmedien.
24. SMART DEVICES FOR SMART USE
CHRISTINE HENNIGHAUSEN
DR. ASTRID CAROLUS
PROF. DR. FRANK SCHWAB
MOBILE MEDIA –
Editor's Notes
AIME sollte laut Salomon bei Printmedien höher sein. Ergebnisse lassen sich also nicht replizieren.
Korrelationen zw. AIME für Print- und Bildschirmmedien und Alter neg.
D.h. jüngere Leute strengen sich weniger an, wenn sie infos und infotainment auf Bildschirm- und Printmedien lesen.
Jüngeren Personen fällt es einfach leichteR?
Personen strengen sich insgesamt bei Bildschirmmedien mehr an als bei Printmedien pro Genre, Hier ist die Differenz abgetragen, alle sind sing. Bis auf Sport und Wetter. Aber alles nur kleine Effektstärken.
Unterschied zw. Erlebter Herausforderung von Bildschirm vs. Printmedien wird sign, jedoch ganz kleine Effektstärke (d=.12).
Generell werden Medien nicht als schwer erlebt, auf 7-pt Skala, Werte bei M=1.85 (screen) und M=1.52 (print).
Korrelation zw. Alter und PDC
Alter und Zeitung r = -.17
Alter und Smartphone, r=.17
Andere n.s.
Salomons Annahmen können auch nicht repliziert werden.
Er nahm an, dass Bildschirmmedien als leichter erlebt werden als print. Das ist hier nicht der Fall.
Interpretation (vorläufig): Für das Verstehen von Bildschirm sowie Printmedien werden vorrangig externale Ursachen verantwortlich gemacht (Medien ist leicht, Info war leicht).
Internale Attributionen lassen sich auch finden, allerdings kein eindeutiger Trend (entegegen von Salomon).
Intelligenz der Person wird eher als Ursache für das Verstehen von Printmedien angenommen als von Bildschirmmedien, andersherum ist es für die Anstrengung.
Bei Salomon war es so, dass
a)Kinder Erfolg beim Lernen von Printmedien hauptsächlich internal attribuieren, Versagen eher external attribuieren
b) Kinder Efolg beim Lernen von Bildschirmmedien eher external attribuieren, Versagen eher internal
Hier kein Alterseffekt.
Versagen wird von externalen und internalen Ursachen abhängig gemacht.
Internale Ursachen für Versagen, werden eher für Printmedien gesehen (entgegen Salomon)
Bei Salomon war es so, dass
a)Kinder Erfolg beim Lernen von Printmedien hauptsächlich internal attribuieren, Versagen eher external attribuieren
b) Kinder Erfolg beim Lernen von Bildschirmmedien eher external attribuieren, Versagen eher internal
insgesamt: Pattern von Salomon kann nicht eindeutig repliziert werden.
Auch entgegen Salomon: Bei ihm erlebten die Kids eine höhere PSE bei TV.
Der Effekt ist allerdings nur klein bei unserer Studie, d = .21
Kein sign. Unterschied zw. Erlebter Selbstwirksamkeit (MWH-Anova gibt p von .05 für within-factor Medium).
D.h. Salomon‘s Annahme kann nicht bestätigt werden.
Zusammenhang zw. PSE und AIME für Alter kontrollliert: bleibt bestehen, wird sogar noch stärker