2. Was meine ich mit Premium- oder Hochpreismärkte?
Ideeller, ökologischer, humanitärer Mehrwert
Festlegung und Überwachung von Standards
Zertifizierung bzw. Kennzeichnung
Beispiele:
3. Warum das Thema? Fairtrade aus ökonomischer Sicht
Handel gegen Handelsprinzipien?
S
PFT
P
DFT
D
Wie kann das funktionieren?
Tendenz von angebots- zu nachfragegesteuerten
Wertschöpfungsketten
Bildung eines Mehrwertes
Zahlungsbereitschaft der Kunden
5. Zahlungsbereitschaft für Premiumprodukte
… basiert auf
Qualität (GI)
Umweltbewusstsein (Bio, Rainforest Alliance, etc.)
Soziales Bewusstsein (Fairtrade)
… und ist abhängig von der Information die dem
Kunden zur Verfügung steht
WTP
Quelle: Basu and Hicks (2008) Wirkung der Zertifizierung
6. Wie können Bauern in Entwicklungsländern an
Hochpreismärkten „teilnehmen“?
Wer fällt die Entscheidung zur Teilnahme?
Wie wird diese Entscheidung getroffen (Kriterien)?
Wer nimmt daran teil? > Auswahlproblem
Wer kann von Hochpreismarkt profitieren?
9. Mögliche Teilnahmeeffekte (1)
POSITVE EFFEKTE NEGATIVE EFFEKTE
Höheres Einkommen durch Eintrittsbarrieren
höhere Preise Selektionsprozess
Zertifizierungskosten und –
Verbesserter Marktzugang durch aufwand
Organisation Qualitätsanforderungen
Mengenanforderungen
Verbesserte Preisinformation
Ausgrenzung von
konventionellen Farmern
Höheres Einkommen > mehr
Flexibilität gegenüber Zertifizierte Farmer sind oft
nicht die ärmsten
Marktänderungen
10. Mögliche Teilnahmeeffekte (2)
POSITVE EFFEKTE NEGATIVE EFFEKTE
Produktivitätssteigerung durch Speziell Fairtrade: Überangebot
Capacity Building Maßnahmen durch zu hohen Preis
Höhere Investitionen in Bildung Aufschub der Entwicklung
Weniger Bildung durch stärkere
Erhöhte Lebensqualität Konzentration auf
Landwirtschaft
Stärkung der Verhandlungsmacht
der Farmer
11. Können unternehmerische Ansätze Armutsprobleme in
Entwicklungsländern lindern oder lösen? (1)
Unternehmerische Ansätze sind z.B.:
Teilnahme an Hochpreismärkten
Social Entrepreneurship/Social Business
Mikrokredite
Nicht-unternehmerische Ansätze sind z.B.:
Klassische Entwicklungszusammenarbeit
Humanitäre Hilfe
Umweltschutz
Aufbau von rechtlichen, politischen und
zivilgesellschaftlichen Strukturen
12. Können unternehmerische Ansätze Armutsprobleme in
Entwicklungsländern lindern oder lösen? (2)
Mikro- versus Makrosicht
d.h. Auswirkungen auf die Lebensumstände der
„Teilnehmenden“ versus Auswirkung im gesamten
Entwicklungsprozess
13. Können unternehmerische Ansätze Armutsprobleme in
Entwicklungsländern lindern oder lösen? (3)
Mikrosicht am Beispiel Fairtrade:
mehr Gerechtigkeit im Handel mit armen Ländern?
Kaffeefarmer in Kamerun: 100 USD
Fairtrade-Kaffeefarmer in K.: +50% (150 USD)
Supermarktpreis in Münster: +50%
Monatsproduktion Kaffeefarmer: 300 kg
Monatsverbrauch Dt. Familie: 3 kg
Impliziter Transfer: 50 US cent (1% von 50 USD)
Bei Bruttoeinkommen 2500€: 0.015 %
Weitere Aspekte:
Maßnahmen zur Produktivitätssteigerung
Umwelt- und soziale Aspekte
Demokratie und Transparenz
Handelspolitik
14. Können unternehmerische Ansätze Armutsprobleme in
Entwicklungsländern lindern oder lösen? (4)
Makrosicht am Beispiel Fairtrade:
Fairtrade als Nische
Fairtrade: ca. 1.5 Mio. Produzenten und Arbeiter
Uganda: ca. 1.5 Mio. Kaffeeproduzenten
Armutsprobleme durch korrupte Regierungen,
Kriege und Vertreibungen, … (Beispiel Zimbabwe)
15. Zusammenfassung
Meist positive Effekte durch Hochpreismärkte auf
die teilnehmenden Farmer
Was ist mit dem Rest?
…aber als Mainstream?
Abhängigkeit von der Zahlungsbereitschaft in reichen
Ländern
Armutsaspekte die nicht durch unternehmerische
Ansätze zu lösen sind
16. Effekte von Bio und Fairtrade in der Literatur
Effekte nur auf die zertifizierten Bauern
Pariente, Minimum Preis/Fairtrade; höhere Sicherheit
2000
Bacon, Bio und Fairtrade; geringere Vulnerabilität
2005
Ronchi, Fairtrade; höhere Effizienz der Kooperativen
2006
Dasgupta Bio; höhere Produktivität und höheres
et al., 2007 Einkommen
Becchetti et Bio und Fairtrade; höheres Einkommmen, keine
al., 2008 höhere Produktivität, Fairtrade Effekt stärker
Bolwig et Bio, höheres Einkommen
al., 2009