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~ 1 ~
Jürgen Hohmeier
Woran kann ich mich halten?
Gedanken und Wegweisungen eines Sufi
Kalligraphie auf dem Titel:
„Allah, oh Mächtiger, oh Großzügiger, oh Vergeber, oh Beschützer“
Verlag Heilbronn, Weinstadt
©2012
Postfach 2162
D-71370 Weinstadt
www.verlag-heilbronn.de
Verkehrsnummer 14894
ISBN: 978-3-936246-01-8
Gestaltung: Wajad E. Grünwald, Wien
Druck: PRESSEL Digitaldruck, 73630 Remshalden
~ 3 ~
Vorwort
Als ich vor ein paar Wochen einige Gedichte von
Jürgen Yusuf Hohmeier erhielt, war ich von der Schönheit
der Sprache und der Tiefe ihres Inhalts sehr berührt und bat
ihn darum, mir die ganze Sammlung zuzuschicken.
Diese bestätigte meinen ersten Eindruck noch. Ich hätte
nicht gedacht, dass es in der heutigen Zeit mit ihrer Hast,
ihrem Lärm, ihrer Oberflächlichkeit noch Menschen gibt, die
so inspirierte und inspirierende Gedichte schreiben können.
Sie umfassen in verschiedenen Aspekten den ganzen Lebens-
bereich des Menschen von der Kindheit bis zum Tod,
das Werden und Vergehen in der Natur und vor allem die
Sehnsucht nach Gott, der die waltende Kraft in allem und
über allem ist, mit welchem Namen auch immer wir Ihn
anbeten.
Die Texte eignen sich zur Meditation, zur stillen Betrachtung
wie zum Vorlesen. Ich wünsche, dass viele Leser den Weg zu
diesen kleinen Schätzen finden mögen.
Karima Sen Gupta
~ 5 ~
Vorbemerkung
Die in diesem Band enthaltenen Texte, zumeist spirituell-
mystischen Inhalts, habe ich in den letzten zwei Jahren
geschrieben. Sie kamen mir, einem eher wissenschaftlich-
rationalen„Kopf“, meist ganz plötzlich ins Bewusstsein.
Die meisten Texte waren sofort vollständig da und bedurften
nur einer sprachlichen Überarbeitung; die restlichen
entwickelten sich in wenigen Stunden. Sie wurden nach-
träglich nach thematischen Schwerpunkten geordnet,
wobei die Zuordnung gelegentlich ein wenig willkürlich
erscheinen mag.
Die Texte sind zumeist sufischen Traditionen, insbesondere
Celâleddin i-Rumi, Murshid Inayat Khan und Kahlil Gibran,
zum Teil auch schamanischem Gedankengut in einer
direkten oder indirekten Weise verpflichtet. Sie und einige
andere gaben mir teilweise die Stichworte für eigene
Inspiration.
Begründen möchte ich den im Titel verwendeten Begriff
der„Wegweisung“. Ich habe ihn gewählt, weil viele Texte
neben einem alten Wissen auch Impulse und Weghinweise
enthalten und weil damit dieser Begriff vielleicht dem Inhalt
am nächsten kommt. In einer Reihe von Texten wird sicher-
lich auch der Pädagoge sichtbar. Ich hoffe, dass dies in
nicht allzu aufdring-licher Weise geschieht.
Für das Entziffern meiner Altershandschrift und die Abschrif-
ten in eine schöne Form möchte ich Barbara Veldkamp
danken. Zuallererst danke ich aber Ihm, dem Namenlosen.
Alles Lob gebührt Ihm!
Münster, im Oktober 2011
Y. J. Hohmeier
Was du suchst
sucht auch dich
(aus dem Sufitum)
~ 7 ~
Inhalt
Vorwort 3
Vorbemerkung 5
Auf der Suche nach Gott - Versuch einer Annäherung 9
Glaube, Gnade und Erlösung 25
Liebe, Wahrheit und Verstehen 35
Wie wir sein und nicht sein – und was wir lernen sollen 45
Jahres- und Lebenszeiten 65
Unser Leben 77
Der Weg 87
Abschied, Tod und Transformation 105
Bitten und Gebete 111
Am Schluss ein Gebet, das mir besonders lieb ist 123
Erklärung von Begriffen 126
~ 9 ~
Auf der Suche nach Gott – Versuch einer Annäherung
~ 10 ~
Ohne Überschrift
Darum erkennet: dass der Satz
„Es gibt einen Gott“
genauso richtig oder falsch ist
wie der Satz
„Es gibt keinen Gott“
Die Worte„Gott“ und„es gibt“
sind Begriffe des Verstandes
die das Eine erfassen sollen
Er
der Unbenennbare
der Unfassbare
der Undenkbare
ist weder der Buchhalter im Himmel
der unsere Sünden notiert
noch der„Weltgeist“
der alle Abläufe auf Erden regiert
Er ist mehr, ist ALLES
Er ist nicht der strenge Vater, die liebende Mutter
Das alles sind Bilder
die unser Geist zu Hilfe nimmt
um den Unfassbaren zu begreifen
Er ist der Persönliche und der Unpersönliche
Er ist uns näher als unsere Halsschlagader
(wie die Sufis sagen)
und zugleich ferner als alle benannten Sterne
Vielleicht darf man sagen:
Er ist Liebe –
wie die Sonne das erste Grün im Frühling hervorbringt
Er ist Leben –
wie der Atem, der uns im Sein hält
Er ist Sterben –
wie das welke Blatt
das der Baum im Herbst freigibt
Er ist Weiterleben nach dem irdischen Tod
(hierfür gibt es keinen Begriff, kein Bild
auch wenn das Wissen den Meistern seit jeher offenbart wurde)
~ 11 ~
Er kennt uns
wie die Mutter ihr Kind kennt
Er ist unendliche Gnade
auch wenn wir sie nicht erkennen
Dass wir leben, ist Seine Gnade
Sie erlaubt uns vielleicht einen Blick auf Ihn –
in der Schönheit der Welt
Ihn zu hören –
im Rauschen des Windes
Ihn zu fühlen –
in der Liebe von Menschen zueinander
Er ist wie der Regen
der die Erde fruchtbar macht
ohne zwischen Würdigem und Unwürdigem zu unterscheiden
Er ist da, war immer da, wird immer da sein
Er ist der Einzig Seiende
Es gibt nichts außer Ihm
Ihm sei Lob und Dank!
~ 12 ~
Glaube ohne Religion
Gott gehört nicht den Christen
und nicht den Moslems
Er, der Eine und Einzige
der in allem wirkt
und aus dem alles wirkt
ist der Gott aller Menschen
aller Geschöpfe
auch der Tiere und Pflanzen
Seinen Propheten wurde die Wahrheit gegeben
aber niemals die ganze
weil diese für Menschen unfassbar ist
Ebenso enthalten die heiligen Schriften
Teile der Wahrheit
Sie sind von Menschen geschrieben
bruchstückhaft wiedergegeben, oft umgeschrieben,
unterschiedlich gedeutet
Sie sind nicht die WAHRHEIT
Sie geben Einsicht, Orientierung, Inspiration
aber verwechsle sie nicht mit der WAHRHEIT
Die Propheten und Meister vermögen
dich auf den WEG zu bringen
dich zu begleiten
dich vor Irrtümern zu bewahren
aber irgendwann musst du allein weitergehen
Liebe, Barmherzigkeit, Aufrichtigkeit
dass du vor Gott stehst
und Gott zu dir
dass Seine Gnade immer währt –
das sind wunderbare Hinweise
Wegweiser auf dem Weg zu Ihm
aber niemals das Ganze
Dieses ist den Menschen
nicht erfassbar, nicht verstehbar
~ 13 ~
Das Paradies und die Hölle
Hierarchie und Unterwerfung
Kathedralen, Tempel und Moscheen
Rituale und Gebote
Gewänder und Pracht
das sind Vorstellungen und Werke der Menschen
Wenn du eine heilige Schrift suchst
schau in die Natur
in dir und außer dir
Sie ist ein Gleichnis
durch das du ein Stück von Ihm erkennen kannst
soweit Er dir einen Blick erlauben möchte
Betrachte einen Baum
und ein Schleier wird hinweg gezogen
Das hier Gesagte sei zu einfach?
Ja natürlich
aber ist die WAHRHEIT nicht
immer das Einfache
Voraussetzungslose
von der Seele schon immer Geahnte?
~ 14 ~
Immer schon haben Einzelne Gott gesucht
und sind dabei viele Wege gegangen
Sie haben Ihm in der Natur nachgespürt
im Rauschen des Meeres
im Säuseln des Windes
in dem, was ein Baum dir mitteilt
Oder sie haben Ihn in der Liebe gesucht
in der Liebe von Menschen zueinander
besonders in der unerwiderten
im Lachen von Kindern, im Glück
in der tätigen Hingabe an Leid und Elend
Oder sie sind den Weg der Meditation und Kontemplation
der Einsamkeit gegangen
Alle diese Wege führen zu Ihm
aber ohne Gewissheit, Ihn zu finden
Vielleicht begegnest du Ihm eher
auf Seiner Suche nach dir
in Seiner Liebe zu dir
die immer war und immer sein wird
Vielleicht musst du aber auch
mit Ihm ringen, gegen Ihn kämpfen, Ihn verfluchen
damit Er dir ein Stück Seines Angesichts
Seines Gewandes zeigt (wie Er will)
Dann begegnest du Ihm
rund wie ein Kiesel geschliffen
ausgewrungen wie ein Weinschlauch
blutenden Herzens, voller Verzweiflung
Vielleicht musst du aber auch das Suchen aufgeben
um Ihn zu finden
denn Er steht direkt vor dir
Es geht nicht um Suchen, sondern um Sehen
Sicher ist: Du begegnest Ihm nur
als Verwandelter!
Gott suchen
~ 15 ~
Gott, der Nichterschaffene und Eine
braucht nicht
die Pracht unserer Kathedralen und Moscheen
nicht die Anbetung in Formeln und Dogmen
nicht die Anrufung in kostbaren Gewändern
Statt all dem
möchte Er in unseren Herzen wohnen
nachdem wir darin Platz für Ihn gemacht
es für Ihn vorbereitet haben.
Er möchte darin weilen
verbunden mit den Herzen aller Schwestern und Brüder
und mit allen Geschöpfen
Er möchte Sich in uns erkennen
in unseren Gebeten Sich angerufen hören
in unserem Sehnen Seine Sehnsucht fühlen
in unserer Nächstenliebe einen Teil Seines Wesen gespiegelt sehen
Was Gott möchte
~ 16 ~
Die Asketen sagen:
durch Leiden und Schmerz in jeder Form
könnten wir uns Gott am ehesten nähern
in sein Licht treten
Dies ist nicht die Wahrheit!
Wenn Gott der Geliebte, der Liebende und die Liebe ist
dann will Er nicht unser Leiden
Er will unsere Freude an seiner Schöpfung
das Erkennen Seiner Schönheit in allem Geschaffenen
Er möchte unsere Hingabe
unseren Tanz in diesem Leben
Worum es vielmehr geht
ist die Annahme von allem
was Er uns schickt, gibt und vorenthält
die Annahme auch von Leiden,
Schmerz und Tod
Dazu ist eine gewisse Gleichgültigkeit
gegenüber allem, was uns geschieht
ebenso die stete Frage nach dem
was wesentlich ist
sicherlich eine große Hilfe
Nimm dein Leben freudig als Geschenk an!
Leiden
~ 17 ~
Wenn Gott uns Menschen liebt
uns„nach seinem Bilde“ geschaffen hat
uns über die Engel stellt –
Warum gibt es dann soviel
Not und Elend in der Welt?
Ist Gott gestorben
so dass er von Leid und Kriegen nichts weiß?
Ist Gott der Gleichgültige
den der Hunger und Durst von Millionen unberührt lässt?
Ist Gott ein Sadist
der sich an Kummer und Schmerzen weidet?
Die Antwort ist: NEIN!
Nicht Gott hat sich von uns abgewandt
Wir haben Ihn vergessen
Er war immer da, wird immer da sein
Im Lärm und in der Hektik des Alltags
haben wir verlernt
Seine Stimme in unserem Herzen zu hören
Wir sind dem Götzen des Materialismus und des Konsums verfallen
so dass wir Seine Zeichen nicht mehr wahrnehmen
Wir, die wir uns mit leeren Phrasen und Ritualen zufrieden geben
und den WEG in Religionen suchen
Auch wenn dies alles nicht wäre
wir vermöchten Seinen Plan
den Er mit jedem von uns verfolgt
nicht zu erkennen, nicht zu verstehen, nicht zu erfassen
weil dieser weit über unser Menschenleben hinausreicht
weil Ihm, was wir Ziele, Pläne, Perspektiven nennen
nicht eigen sind
Er, der Unendliche, der Unfassbare, der Einzig Seiende
in alle Ewigkeit
Warum
Anfragen für Informationen über die von Hazrat Inayat Khan
gegründete Internationale Sufi-Bewegung und Internationaler
Sufi-Orden können an folgende Adressen geschickt werden:
The General Secretariat of the Sufi Movement
Anna Paulownastr. 78,
NL-2518 BJ Den Haag / Holland
Tel: 0031-703-46 15 97
Fax: 0031-703-61 48 64
Sufi Orden Deutschland e.V.
Geschäftsstelle sekretariat@sufiorden.de
www.sufiorden.de
Sufi Orden Schweiz
www.sufismus.ch
Sufi Orden Österreich
www.sufiorden.at
Verlag Heilbronn
Postfach 2162, D-71370 Weinstadt
info@verlag-heilbronn.de
www.verlag-heilbronn.de
Woran kann ich mich halten von Jürgen Hohmeier  (Leseprobe)

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  • 2. ~ 1 ~ Jürgen Hohmeier Woran kann ich mich halten? Gedanken und Wegweisungen eines Sufi
  • 3. Kalligraphie auf dem Titel: „Allah, oh Mächtiger, oh Großzügiger, oh Vergeber, oh Beschützer“ Verlag Heilbronn, Weinstadt ©2012 Postfach 2162 D-71370 Weinstadt www.verlag-heilbronn.de Verkehrsnummer 14894 ISBN: 978-3-936246-01-8 Gestaltung: Wajad E. Grünwald, Wien Druck: PRESSEL Digitaldruck, 73630 Remshalden
  • 4. ~ 3 ~ Vorwort Als ich vor ein paar Wochen einige Gedichte von Jürgen Yusuf Hohmeier erhielt, war ich von der Schönheit der Sprache und der Tiefe ihres Inhalts sehr berührt und bat ihn darum, mir die ganze Sammlung zuzuschicken. Diese bestätigte meinen ersten Eindruck noch. Ich hätte nicht gedacht, dass es in der heutigen Zeit mit ihrer Hast, ihrem Lärm, ihrer Oberflächlichkeit noch Menschen gibt, die so inspirierte und inspirierende Gedichte schreiben können. Sie umfassen in verschiedenen Aspekten den ganzen Lebens- bereich des Menschen von der Kindheit bis zum Tod, das Werden und Vergehen in der Natur und vor allem die Sehnsucht nach Gott, der die waltende Kraft in allem und über allem ist, mit welchem Namen auch immer wir Ihn anbeten. Die Texte eignen sich zur Meditation, zur stillen Betrachtung wie zum Vorlesen. Ich wünsche, dass viele Leser den Weg zu diesen kleinen Schätzen finden mögen. Karima Sen Gupta
  • 5.
  • 6. ~ 5 ~ Vorbemerkung Die in diesem Band enthaltenen Texte, zumeist spirituell- mystischen Inhalts, habe ich in den letzten zwei Jahren geschrieben. Sie kamen mir, einem eher wissenschaftlich- rationalen„Kopf“, meist ganz plötzlich ins Bewusstsein. Die meisten Texte waren sofort vollständig da und bedurften nur einer sprachlichen Überarbeitung; die restlichen entwickelten sich in wenigen Stunden. Sie wurden nach- träglich nach thematischen Schwerpunkten geordnet, wobei die Zuordnung gelegentlich ein wenig willkürlich erscheinen mag. Die Texte sind zumeist sufischen Traditionen, insbesondere Celâleddin i-Rumi, Murshid Inayat Khan und Kahlil Gibran, zum Teil auch schamanischem Gedankengut in einer direkten oder indirekten Weise verpflichtet. Sie und einige andere gaben mir teilweise die Stichworte für eigene Inspiration. Begründen möchte ich den im Titel verwendeten Begriff der„Wegweisung“. Ich habe ihn gewählt, weil viele Texte neben einem alten Wissen auch Impulse und Weghinweise enthalten und weil damit dieser Begriff vielleicht dem Inhalt am nächsten kommt. In einer Reihe von Texten wird sicher- lich auch der Pädagoge sichtbar. Ich hoffe, dass dies in nicht allzu aufdring-licher Weise geschieht. Für das Entziffern meiner Altershandschrift und die Abschrif- ten in eine schöne Form möchte ich Barbara Veldkamp danken. Zuallererst danke ich aber Ihm, dem Namenlosen. Alles Lob gebührt Ihm! Münster, im Oktober 2011 Y. J. Hohmeier Was du suchst sucht auch dich (aus dem Sufitum)
  • 7.
  • 8. ~ 7 ~ Inhalt Vorwort 3 Vorbemerkung 5 Auf der Suche nach Gott - Versuch einer Annäherung 9 Glaube, Gnade und Erlösung 25 Liebe, Wahrheit und Verstehen 35 Wie wir sein und nicht sein – und was wir lernen sollen 45 Jahres- und Lebenszeiten 65 Unser Leben 77 Der Weg 87 Abschied, Tod und Transformation 105 Bitten und Gebete 111 Am Schluss ein Gebet, das mir besonders lieb ist 123 Erklärung von Begriffen 126
  • 9.
  • 10. ~ 9 ~ Auf der Suche nach Gott – Versuch einer Annäherung
  • 11. ~ 10 ~ Ohne Überschrift Darum erkennet: dass der Satz „Es gibt einen Gott“ genauso richtig oder falsch ist wie der Satz „Es gibt keinen Gott“ Die Worte„Gott“ und„es gibt“ sind Begriffe des Verstandes die das Eine erfassen sollen Er der Unbenennbare der Unfassbare der Undenkbare ist weder der Buchhalter im Himmel der unsere Sünden notiert noch der„Weltgeist“ der alle Abläufe auf Erden regiert Er ist mehr, ist ALLES Er ist nicht der strenge Vater, die liebende Mutter Das alles sind Bilder die unser Geist zu Hilfe nimmt um den Unfassbaren zu begreifen Er ist der Persönliche und der Unpersönliche Er ist uns näher als unsere Halsschlagader (wie die Sufis sagen) und zugleich ferner als alle benannten Sterne Vielleicht darf man sagen: Er ist Liebe – wie die Sonne das erste Grün im Frühling hervorbringt Er ist Leben – wie der Atem, der uns im Sein hält Er ist Sterben – wie das welke Blatt das der Baum im Herbst freigibt Er ist Weiterleben nach dem irdischen Tod (hierfür gibt es keinen Begriff, kein Bild auch wenn das Wissen den Meistern seit jeher offenbart wurde)
  • 12. ~ 11 ~ Er kennt uns wie die Mutter ihr Kind kennt Er ist unendliche Gnade auch wenn wir sie nicht erkennen Dass wir leben, ist Seine Gnade Sie erlaubt uns vielleicht einen Blick auf Ihn – in der Schönheit der Welt Ihn zu hören – im Rauschen des Windes Ihn zu fühlen – in der Liebe von Menschen zueinander Er ist wie der Regen der die Erde fruchtbar macht ohne zwischen Würdigem und Unwürdigem zu unterscheiden Er ist da, war immer da, wird immer da sein Er ist der Einzig Seiende Es gibt nichts außer Ihm Ihm sei Lob und Dank!
  • 13. ~ 12 ~ Glaube ohne Religion Gott gehört nicht den Christen und nicht den Moslems Er, der Eine und Einzige der in allem wirkt und aus dem alles wirkt ist der Gott aller Menschen aller Geschöpfe auch der Tiere und Pflanzen Seinen Propheten wurde die Wahrheit gegeben aber niemals die ganze weil diese für Menschen unfassbar ist Ebenso enthalten die heiligen Schriften Teile der Wahrheit Sie sind von Menschen geschrieben bruchstückhaft wiedergegeben, oft umgeschrieben, unterschiedlich gedeutet Sie sind nicht die WAHRHEIT Sie geben Einsicht, Orientierung, Inspiration aber verwechsle sie nicht mit der WAHRHEIT Die Propheten und Meister vermögen dich auf den WEG zu bringen dich zu begleiten dich vor Irrtümern zu bewahren aber irgendwann musst du allein weitergehen Liebe, Barmherzigkeit, Aufrichtigkeit dass du vor Gott stehst und Gott zu dir dass Seine Gnade immer währt – das sind wunderbare Hinweise Wegweiser auf dem Weg zu Ihm aber niemals das Ganze Dieses ist den Menschen nicht erfassbar, nicht verstehbar
  • 14. ~ 13 ~ Das Paradies und die Hölle Hierarchie und Unterwerfung Kathedralen, Tempel und Moscheen Rituale und Gebote Gewänder und Pracht das sind Vorstellungen und Werke der Menschen Wenn du eine heilige Schrift suchst schau in die Natur in dir und außer dir Sie ist ein Gleichnis durch das du ein Stück von Ihm erkennen kannst soweit Er dir einen Blick erlauben möchte Betrachte einen Baum und ein Schleier wird hinweg gezogen Das hier Gesagte sei zu einfach? Ja natürlich aber ist die WAHRHEIT nicht immer das Einfache Voraussetzungslose von der Seele schon immer Geahnte?
  • 15. ~ 14 ~ Immer schon haben Einzelne Gott gesucht und sind dabei viele Wege gegangen Sie haben Ihm in der Natur nachgespürt im Rauschen des Meeres im Säuseln des Windes in dem, was ein Baum dir mitteilt Oder sie haben Ihn in der Liebe gesucht in der Liebe von Menschen zueinander besonders in der unerwiderten im Lachen von Kindern, im Glück in der tätigen Hingabe an Leid und Elend Oder sie sind den Weg der Meditation und Kontemplation der Einsamkeit gegangen Alle diese Wege führen zu Ihm aber ohne Gewissheit, Ihn zu finden Vielleicht begegnest du Ihm eher auf Seiner Suche nach dir in Seiner Liebe zu dir die immer war und immer sein wird Vielleicht musst du aber auch mit Ihm ringen, gegen Ihn kämpfen, Ihn verfluchen damit Er dir ein Stück Seines Angesichts Seines Gewandes zeigt (wie Er will) Dann begegnest du Ihm rund wie ein Kiesel geschliffen ausgewrungen wie ein Weinschlauch blutenden Herzens, voller Verzweiflung Vielleicht musst du aber auch das Suchen aufgeben um Ihn zu finden denn Er steht direkt vor dir Es geht nicht um Suchen, sondern um Sehen Sicher ist: Du begegnest Ihm nur als Verwandelter! Gott suchen
  • 16. ~ 15 ~ Gott, der Nichterschaffene und Eine braucht nicht die Pracht unserer Kathedralen und Moscheen nicht die Anbetung in Formeln und Dogmen nicht die Anrufung in kostbaren Gewändern Statt all dem möchte Er in unseren Herzen wohnen nachdem wir darin Platz für Ihn gemacht es für Ihn vorbereitet haben. Er möchte darin weilen verbunden mit den Herzen aller Schwestern und Brüder und mit allen Geschöpfen Er möchte Sich in uns erkennen in unseren Gebeten Sich angerufen hören in unserem Sehnen Seine Sehnsucht fühlen in unserer Nächstenliebe einen Teil Seines Wesen gespiegelt sehen Was Gott möchte
  • 17. ~ 16 ~ Die Asketen sagen: durch Leiden und Schmerz in jeder Form könnten wir uns Gott am ehesten nähern in sein Licht treten Dies ist nicht die Wahrheit! Wenn Gott der Geliebte, der Liebende und die Liebe ist dann will Er nicht unser Leiden Er will unsere Freude an seiner Schöpfung das Erkennen Seiner Schönheit in allem Geschaffenen Er möchte unsere Hingabe unseren Tanz in diesem Leben Worum es vielmehr geht ist die Annahme von allem was Er uns schickt, gibt und vorenthält die Annahme auch von Leiden, Schmerz und Tod Dazu ist eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber allem, was uns geschieht ebenso die stete Frage nach dem was wesentlich ist sicherlich eine große Hilfe Nimm dein Leben freudig als Geschenk an! Leiden
  • 18. ~ 17 ~ Wenn Gott uns Menschen liebt uns„nach seinem Bilde“ geschaffen hat uns über die Engel stellt – Warum gibt es dann soviel Not und Elend in der Welt? Ist Gott gestorben so dass er von Leid und Kriegen nichts weiß? Ist Gott der Gleichgültige den der Hunger und Durst von Millionen unberührt lässt? Ist Gott ein Sadist der sich an Kummer und Schmerzen weidet? Die Antwort ist: NEIN! Nicht Gott hat sich von uns abgewandt Wir haben Ihn vergessen Er war immer da, wird immer da sein Im Lärm und in der Hektik des Alltags haben wir verlernt Seine Stimme in unserem Herzen zu hören Wir sind dem Götzen des Materialismus und des Konsums verfallen so dass wir Seine Zeichen nicht mehr wahrnehmen Wir, die wir uns mit leeren Phrasen und Ritualen zufrieden geben und den WEG in Religionen suchen Auch wenn dies alles nicht wäre wir vermöchten Seinen Plan den Er mit jedem von uns verfolgt nicht zu erkennen, nicht zu verstehen, nicht zu erfassen weil dieser weit über unser Menschenleben hinausreicht weil Ihm, was wir Ziele, Pläne, Perspektiven nennen nicht eigen sind Er, der Unendliche, der Unfassbare, der Einzig Seiende in alle Ewigkeit Warum
  • 19. Anfragen für Informationen über die von Hazrat Inayat Khan gegründete Internationale Sufi-Bewegung und Internationaler Sufi-Orden können an folgende Adressen geschickt werden: The General Secretariat of the Sufi Movement Anna Paulownastr. 78, NL-2518 BJ Den Haag / Holland Tel: 0031-703-46 15 97 Fax: 0031-703-61 48 64 Sufi Orden Deutschland e.V. Geschäftsstelle sekretariat@sufiorden.de www.sufiorden.de Sufi Orden Schweiz www.sufismus.ch Sufi Orden Österreich www.sufiorden.at Verlag Heilbronn Postfach 2162, D-71370 Weinstadt info@verlag-heilbronn.de www.verlag-heilbronn.de