4. WARUM MÜSSEN WIR ÜBER BRASILIEN
SPRECHEN?
• Brasilianer protestieren im Juni erstmalig seit den Rücktrittsforderungen an Fernando
Collor wieder auf der Straße
• Wertschätzung der Regierung und der Präsidentin deutlich verschlechert
• Negative Zahlungs- und Handelsbilanz
• Kursverfall des R$
• Deindustrialisierung
• Steigende Inflationsrate
• Hohe Schuldzinsen
• Zweifel an der Fähigkeit, sportliche Grossveranstaltungen auszurichten
• Europäische Konzerne in Korruptionsskandale verwickelt
• BRIC-Staaten keine Hoffnungsträger mehr
5. STRASSENPROTESTE
• Die Bus-Fahrpreise wurden in São Paulo vom PT-Oberbürgermeister erhöht
• Präsidentin Dilma wird anschließend bei einer Fifa-Veranstaltung ausgebuht und geht
nicht zum Länderspiel Brasilien - Argentinien
• Die Stadtverwaltung - nicht nur in São Paulo – nimmt die Fahrpreiserhöhung zurück,
aber es ist zu spät
• Überall in Brasilien gehen die Bürger auf die Strasse und protestieren gegen hohe
Fahrpreise, schlechte Gesundheitsversorgung, mieses Bildungssystem, korrupte
Abgeordnete und Regierungsmitglieder...
• ...und die Präsidentin Dilma und ihr Übervater Lula schweigen
• Dilma schlägt aus heiterem Himmel im Alleingang einen Volksentscheid über eine
Politikreform (!), die niemand gefordert hat, vor und muss einen Rückzieher machen
• Auch im Ausland protestieren die Brasilianer, im Inland leidet der „normale“ Bürger unter
Randalierern, die die Gunst der Stunde für Zerstörungen und Plünderungen nutzen
8. BEURTEILUNG DER REGIERUNG DILMA SEITENS
DER BEVÖLKERUNG
Letzter Stand: leichte Erholung,
aber wenn heute Wahlen wären,
gäbe es einen zweiten Wahlgang!
12. DE-INDUSTRIALISIERUNG
Januar 2004 = 100
- Einzelhandelsumsatz + 105,3 %
- Produktion der verarbeitenden Industrie + 18,9 %
Der Einzelhandel stützte sich
immer stärker auf importierte
Produkte, durch den jetzt
schwächeren R$ wird also die
Inflation angeheizt . In der
Vergangenheit hat die Industrie
nicht modernisiert, weil der
Anreiz mangels Nachfrage
fehlte, dadurch verlor sie ihre
Wettbewerbsfähigkeit immer
mehr – eine Schraube ohne
Ende.
Quelle: IBGE
17. BRASILIEN WÄCHST UND DER BEDARF AN
WAREN UND DIENSTLEISTUNGEN AUCH
• Seit Ende vorigen Jahres 201 Millionen Einwohner
• Weiter steigende Lebenserwartung
• Weiter sinkende Säuglingssterblichkeit
• Ab 2014 Mindestgehalt 722,90 R$ bzw. 230 € (2013: 678 R$ bzw. 215 €)
• Wachstumsmärkte (Lebensmittel, Babybedarf, Kindergärten, Schulen, Altenpflege,
Gesundheitsdienste und –produkte, Altersvorsorge)
• 2014 Fußballweltmeisterschaft
• 2016 Olympiade
• Investitionsbedarf zur Re-Industrialisierung des Landes
• Imvestitionsbedarf für Infrastrukturanpassung
18. BIP IM VIERTELJAHRESVERGLEICH + 1,5 % PER
ENDE JUNI 2013
Dienstleistungen + 0,8 % Industrie + 2,0 % Landwirtschaft + 3,9 %
22. SIEMENS IN KORRUPTIONSFALL VERWICKELT
Siemens bekommt in Brasilien neue Probleme mit der Justiz. Nachdem der Konzern sich vor einem Monat in
Brasilien selbst der Kartellabsprache bei einem U-Bahn-Auftrag angezeigt hat, besteht nun der Verdacht, dass
der Konzern doch nicht alles gemeldet haben könnte. Im Zentrum der Untersuchung von Bundespolizei und
Staatsanwaltschaft steht dabei ein Konto, welches der Konzern oder seine brasilianischen Manager in
Luxemburg unterhielten.
Dieses Offshore-Konto, über das angeblich 6 Mio. € bewegt wurden, war bereits vor zwei Jahren der Grund zur
fristlosen Kündigung des damaligen Siemens-CEO Adilson Primo. Nun wird einem der Ex-Direktoren, welcher
die Selbstanzeige wegen der Kartellabsprache unterzeichnet hat, vorgeworfen, dass er trotz seinen
Kenntnissen das Konto verschwiegen habe. Der Direktor soll Überweisungen vom Konto abgezeichnet haben.
Damit könnte Siemens sein Kronzeugen-Status in Brasilien verlieren, wenn nachgewiesen werden kann, dass
dieses Konto bei den Kartellabsprachen eine Rolle spielte. Denn nur wenn die Selbstanzeige komplett ist und
ein Kartell-Vorgehen bewiesen werden kann, wird der Konzern straffrei ausgehen.
Ausschnitt aus einem Artikel von Alexander Busch vom 2.9.2013 (Neue Zürcher Zeitung)
23. BRIC-STAATEN: „DAS VERTRAUEN DER
ANLEGER IST ERSCHÜTTERT“
Die Aktienmärkte der Industriestaaten eilen von einem Hoch zum nächsten. Die BRIC-Staaten Brasilien,
Russland, Indien und China zählen hingegen zu den Verlierern. Ist die Party dort vorüber? Diese
Meinung höre ich derzeit häufig von Investoren. Aber ich teile diese Einschätzung nicht. Die Börsen in den
BRIC-Ländern stehen aus ganz verschiedenen Gründen unter Druck. Da gibt es handfeste politische und
wirtschaftliche Probleme.
Aber ist es doch sehr erstaunlich, dass diese Probleme gerade jetzt auf das Gemüt der Anleger
schlagen, da an den Börsen in Frankfurt, New York oder London die Champagnerkorken knallen? Die
gute Stimmung an den westlichen Börsen ist ein zentraler Grund für den Kapitalabzug, den Schwellenländer
und allen voran die BRIC-Staaten gerade erleben. Mit der Erholung der Wirtschaft ziehen US-Anleger – und
sie sind die wichtigste Investorengruppe weltweit – Geld aus Schwellenländern im großen Stil ab und kehren
auf ihren Heimatmarkt zurück. Viele Anleger folgern daraus, dass die Emerging Markets insgesamt nicht mehr
attraktiv sind.
Handelsblatt-Interview am 7.8.2013 mit Thomas Gerhardt; er gilt als Schwellenländer-Investment-Papst. Jetzt arbeitet der
ehemalige DWS-Fondsmanager bei Edmond de Rothschild.
24. BRIC-STAATEN: „DAS VERTRAUEN DER
ANLEGER IST ERSCHÜTTERT“
Sie finden aber nach wie vor Gelegenheiten, in Schwellenländer zu investieren? Genau so ist
es. Aktuelle Krise hin oder her – Schwellenländern bieten das, was Anleger in den hochentwickelten
Ländern nicht mehr finden: Hohes Wirtschaftswachstum, häufig eine demografisch gute
Bevölkerungsstruktur und ein extrem hohes Konsumwachstum. In vielen Ländern entsteht eine
kaufkräftige Mittelschicht. Dieses Entwicklungspotenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft. Leider
konzentriert sich die öffentliche Wahrnehmung der Schwellenländer zu sehr auf die BRIC-Staaten.
Kommen wir zu Brasilien, vor fünf Jahren der Star unter den BRIC-Staaten. Wie ist dort die
Lage? In Brasilien hat sich in den vergangenen Jahren relativ wenig getan. Die Rally war getragen
durch hohe Rohstoffpreise, vor allem durch die immense Nachfrage Chinas. Die brasilianische
Regierung hat sich in diesem Glanz gesonnt und zurückgelehnt. Das Problem von Brasilien ist ein nur
schwach entwickeltes produzierendes Gewerbe. Eigentlich wären die Rahmenbedingungen für eine
exportorientierte Wirtschaft ideal, denn die Landeswährung Real hat stark abgewertet. Die industrielle
Basis ist aber nach wie vor äußerst dünn mit Ausnahme von Embraer, einem spezialisierten Hersteller
von Jets mit weniger als 100 Sitzplätzen.
Handelsblatt-Interview am 7.8.2013 mit Thomas Gerhardt; er gilt als Schwellenländer-Investment-Papst. Jetzt
arbeitet der ehemalige DWS-Fondsmanager bei Edmond de Rothschild.
25. IMPRESSUM
Eurolatina International Ltda.
Av. Paschoal da Rocha Falcão, 367
04785-000 São Paulo – SP
PARTNERBÜROS:
Südamerika: Buenos Aires - Caracas - Valparaíso
Europa: Frankfurt am Main - Gärtringen - Neuss
www.eurolatinainternational.com.br Firmensite
www.brasilienaktuell.blogspot.com Brasiliennachrichten
Tel.: +55 11 5666 8266 / 5667 6935
Fax: +55 11 5666 9084
vera@eurolatinainternational.com.br Vera Kunze – Verwaltung
katia@eurolatinainternational.com.br Kátia Zander – Projekte
rodrigo@eurolatinainternational.com.br Rodrigo Souza – Marktforschung
kkn@eurolatinainternational.com.br Karlheinz K. Naumann - Geschäftsführung
Markt-, Standort- und Durchführbarkeitsstudien,
Geschäftspartnervermittlung, Personalvermittlung,
Firmengründung und –aufbau, Firmenkauf und –beteiligung,
Lizenzen und Technologietransfer, Lateinamerikaberatung,
Brasilienberatung für IHK Essen und Bielefeld,
Organisation und Begleitung für Unternehmerreisen in Brasilien,
operative Geschäftsführung und Unterstützung für Entwicklung,
Vertrieb, Verwaltung, Logistik und Produktion, Umsatz- und
Ertragssteigerungsprogramme, gesetzliche Vertretung
ausländischer Gesellschafter brasilianischer Unternehmen als
Aufsichts- und Beirat sowie als Prokurator