Presseartikel über unsere Lesung aus Muttertier @n Rabenmutter in Peiner in der Buchhandlung Gillmeister.

1. 12 PEINER ALLGEMEINE ZEITUNG PEINE MONTAG, 12. MÄRZ 2012
Baby-Basar
in Vöhrum
Lesung mit „Muttertier“ und „Rabenmutter“
vöhRuM. Einen Basar für Buchhandlung Gillmeister: Sonja Liebsch und Nives Mestrovic stellte ihr Buch in Peine vor
gebrauchte Baby- und Kin-
derbekleidung für Frühjahr „Muttertier @n Rabenmut- das eine gelungene Mischung
und Sommer veranstaltet ter“ heißt das Werk, aus dem aus E-Mails zwischen zwei
der Förderverein der Kin- Sonja Liebsch und Nives Freundinnen, Internet-Blog-
dertagesstätte Löwenzahn Mestrovic am Freitagabend Beiträgen und kurzen in Ich-
am Sonnabend, 17. März, in der Peiner Buchhandlung Form erzählten Kapiteln ist.
von 9.30 bis 12.30 Uhr im Gillmeister lasen. 25 Besu- Die zitierten Passagen wa-
Dorfgemeinschaftshaus am cher lauschten den witzigen ren urkomisch: So musste etwa
Hainwaldweg. und spannenden Episoden. Protagonistin und Muttertier
Verkauft werden auch Maxi eine Wrestling-Ge-
Umstandsmoden und Spiel- Peine. Mit
leichter Verspätung burtstagsparty für den reni-
zeug sowie „alles, was rollt“. trudelten die Autorinnen tenten Sohn einer überkandi-
Eine Umkleidemöglichkeit Liebsch und Mestrovic in der delten Schicki-Micki-Mutter
ist vorhanden. mic Buchhandlung ein. Der organisieren. Ein verzweifelter
Grund: Ihr Zug hatte Peine Versuch, sich selbstständig zu
nicht pünktlich erreicht. Doch machen, nachdem ihr ehema-
das tat der von Anfang an hu- liger Personalchef sie als zwei-
CDU: Netzwerke morvollen Stimmung keinen
Abbruch. „Ich bin gespannt,
fache Mutter nicht weiter be-
schäftigen will.
im Blickpunkt welche Neuzüchtung aus Mut-
tertier und Rabenmutter die
Freundin Hanna kämpft als
alleinerziehende Rabenmutter
Peine. Mit sozialen Netzwer- beiden heute entstehen lassen“, um ihre Existenz, nachdem
ken im Internet beschäftigen scherzte Hubertus Gillmeister der Lebensgefährte gestorben
sich die Frauen der Frauen- zur Begrüßung. ist und sie in finanzielle Not
Union und Interessierten am Passend zum Buchtitel tru- gerät. Auch wenn die Themen
Mittwoch ab 19 Uhr in der gen die Autorinnen T-Shirts manchmal bitterernst und oft
Peiner CDU-Geschäftsstelle mit der Aufschrift „Mutter- sogar sehr traurig sind, schaf-
an der Freiligrathstraße 4. tier“ sowie „Rabenmutter“ auf fen es die Autorinnen, ihre
Dabei soll vermittelt wer- Brust und Rücken. „Nein, das Gäste immer wieder zum La-
den, wie man über die Netz- ist kein autobiografischer Ro- chen zu bringen.
werke Kontakte knüpft oder man, auch wenn es viele Anlei- Die Autorinnen stellten ein
als Unternehmerin Umsätze hen an unser eigenes Leben gelungenes Buch über die Ver-
steigert. Es sollen aber auch gibt“, sagte Liebsch. einbarkeit von Beruf und Fa-
Gefahren und rechtliche Fra- Gemeinsam mit Mestrovic milie vor, die zwar immer wie-
gen angesprochen werden. „Muttertier @n Rabenmutter“: Sonja Liesch (links) und nives Mestrovic bei der Lesung in der Buch- las sie dann witzige und span- der beschworen, aber sehr sel-
Zu Gast ist Christine Sehle handlung Gillmeister in Peine. nic nende Passagen aus dem Buch, ten tatsächlich gelebt wird. nic
von der Agentur Sturm und
Sehle. pif
Herzgruppe
Schmedenstedt: Gedenktafel für Werner Heuer
Verstorbener ehemaliger Bürgermeister trieb mit viel Kraft den Ausbau der Ortsdurchfahrt voran
wählte Bolte
Peine. Bei der Abteilungs- Der Ende 2011 verstorbene ment sollte Heuer den in eine
versammlung der Ambu- ehemalige Ortsbürgermeis- Tafel gravierten Spruch bei
lanten Herzgruppe im ter Schmedenstedts, Wer- der diesjährigen Männerfast-
MTV Vater Jahn Peine ner Heuer, wurde am Sonn- nacht erhalten. „Leider ist es
wählten 25 Mitglieder ih- abend mit einer Gedenkta- dazu zu unserem großen Be-
ren neuen Vorstand. fel geehrt. Vertreter der dauern nicht mehr gekommen,
Im Amt bestätigt wurden Vereine und Ortsbürger- weil er gestorben ist“, erinner-
neben Hans-Wilhelm Bolte meister Andreas Meier te Meier.
(Abteilungsleiter) und Dr. weihten die an einem Find- Nun ziert die Tafel den gro-
Hermann Mehlhorn (stell- ling an der Zisterne am Süd- ßen Findling, auch dank einer
vertretender Abteilungslei- ring angebrachte Tafel ein. schnellen Genehmigung der
ter) auch Jürgen Bremer Stadt Peine, die die Eigentü-
(Kassenwart), Hans Ta- SchMedenStedt. „Bei einem merin der Zisterne und der
larczak (stellvertretender Königsfrühstück richtete Findlinge ist.
Kassenwart) und die Kas- Werner Heuer den Ausspruch: „Wir gedenken mit dieser
senprüfer. In Franz Schrid- Wir geben nicht eher Ruhe bis Tafel aber nicht nur Werner
de wurde zudem ein neuer die Ortsdurchfahrt saniert Heuer, sondern allen Frauen
Schriftführer gefunden. oder die Pisser schiffbar ge- und Männern, die sich für un-
Ab morgen findet der macht ist an den Vertreter der sere Belange mit Herz und
Übungsbetrieb der Ambu- Stadt Peine“, blickte Meier zu- Hand einsetzen und für unser
lanten Herzgruppe wieder rück. Nun sei nach anderthalb Dorf kämpfen und gekämpft
in der Schloßberg-Turnhal- Jahren Bauzeit zumindest das haben“, bekräftigte Meier.
le statt. Diese ist mittler- erste Ziel Heuers erreicht. Auf Man setze so ein Zeichen,
weile wieder freigegeben, die Schiffbarmachung der Pis- dass es sich lohnt, beharrlich
teilte Abteilungsleiter Bolte ser werde man wohl auch künf- zu sein, niemals aufzugeben
mit. mg/mic tig verzichten müssen. Als und gemeinsam an seinem Ziel
Dank für sein großes Engage- festzuhalten. nic Gedenktafel: Am Sonnabend erinnerten die Schmedenstedter an Werner heuer. nic
9. Fortsetzung
Seit einiger Zeit dürfen einmal in der
Ein König aus Hannover se-Marie de la Motte-Fouqué verheira-
tet und hielt die Celler Herzogin stets
auf dem Laufenden – auch über die Affä-
Woche die Dorfkinder zu ihr aufs Von H einricH T Hies re Königsmarck. Über seinen Kollegen
Schloss kommen. Sie wirft ihnen dann George Stepney, der als britischer Ge-
Konfekt und kleine Kuchen zu und freut man zu ihr. Nur ihre Mutter darf sie be- Starke genannt, ein Freund ihres Liebs- Schluck Wein trinken, um in Worte zu sandter am Hof in Dresden akkreditiert
sich, wenn sich die Kinder auf die Süßig- suchen kommen, wenn es die hohen ten gewesen war. Und obendrein war die fassen, was ihr fast das Herz sprengte: war, hatte der Diplomat erfahren, dass
keiten stürzen. Herren erlauben.“ Schwester ihres Liebsten, Marie Aurora „Und dass er dich befreit.“ bezahlte Mörder Königsmarck getötet
Es geht das Gerücht, dass die Prinzes- So ist es auch in diesen Sommertagen. von Königsmarck, lange Zeit die Mä- „Mich befreit?“ hatten – gedungen und bezahlt vom
sin sonst meist nicht so froh sein soll. Die Celler Herzogin Eleonore d’Ol- tresse des Kurfürsten in Sachsen. Die hannoverschen Kurfürsten persönlich.
Eine Ahldenerin, die gelegentlich in der breuse ist am Tag zuvor nach Ahlden ge- beiden haben sogar ein gemeinsames Die Herzogin nahm ihre Tochter in Es war unglaublich.
Schlossküche aushilft, hat erzählt, dass kommen, um ihre Tochter einmal wie- Kind. Es ist auf den Namen Moritz ge- den Arm. Tränen liefen über ihre Wan- Sophie Dorothea war wie gelähmt ge-
sich die hochwohlgeborene Dame jeden der aufzumuntern. Und sie hat spannen- tauft worden. gen. „Ja, davor haben sie Angst. Und das wesen, als ihre Mutter das erste Mal da-
Tag betrinkt, damit sie ihren großen de Neuigkeiten im Gepäck. „Es ist etwas Immer wieder hat Marie Aurora, der Schöne ist, deswegen wollen sie dich hier von gesprochen hatte. Die Einzelheiten
Kummer vergisst. Kummer? Darüber im Gange“, hat sie Sophie Dorothea märchenhafte Schönheit nachgesagt rausholen und in Sicherheit bringen.“ waren ungeheuerlich. Ein italienischer
kann man wieder nur einfach lachen. schon gleich beim Abendessen zuge- wird, sich beim hannoverschen Hof „In Sicherheit? Wo?“ Sophie Doro- Graf namens Don Nicoló Montalban,
Fast alle im Dorf würden liebend gern raunt. Die Einzelheiten hat sie erst er- nach dem Schicksal ihres verschollenen thea war verwirrt, eine Art Schwindel der am hannoverschen Hof gelebt hatte,
mit ihr tauschen. Denn die Prinzessin zählt, als sie nach dem Essen mit Sophie Bruders erkundigt. Ihr Geliebter, Au- überkam sie. Alles schien sich plötzlich sollte den tödlichen Stich geführt haben
trägt die feinsten Kleider, die man sich Dorothea allein war. gust der Starke, hatte die Hannoveraner zu drehen. und dafür fürstlich entlohnt worden sein.
denken kann, hat jeden Tag eine andere „Die Sachsen sind über die Grenze gedrängt, Königsmarck herauszugeben „Dein Vater möchte dich am liebsten 15 000 Taler habe man dem Mann als
Perücke auf, duftet nach den herrlichs- gekommen, zusammen mit ihren däni- oder zumindest die Wahrheit über sein nach Celle holen. Leider nicht auf Dau- Blutlohn gezahlt, der sich als Mönch aus-
ten Parfüms der Welt und bekommt zu schen Verbündeten. Sie sollen schlimm Verschwinden zu sagen. Immer aber wa- er, sondern nur solange die Gefahr“, sie gab, Operetten schrieb und die Damen
essen und zu trinken, wovon Normal- gewütet haben, ganze Dörfer, wird er- ren nur Ausflüchte gekommen, die höf- zog das Wort mit einem Ausdruck des des Hofes als Kavalier auf ihren Reisen
sterbliche nur träumen können. Aber zählt, haben sie niedergebrannt. Unsere liche, aber bestimmte Mitteilung, dass Widerwillens in die Länge, „andauert. begleitete, hieß es. 15 000 Taler! Kurze
der Pastor sagt, dass sie nicht zu benei- Leute haben sie erst einmal hinter die man nichts Näheres wisse. Aber das ist natürlich eine großartige Zeit später war der Graf in seine italieni-
den ist. „Sie ist eine Verstoßene“, sagt Grenze zurückgedrängt. Aber die Ge- Doch der Sachsenfürst hatte andere Chance, und wir werden sie nutzen, sche Heimatstadt Mantua zurückge-
der Dorfgeistliche. „Ihr Mann will sie fahr ist damit noch längst nicht vorü- Informationen, drängte weiter. Schließ- mein Kind.“ kehrt und verschwunden. Spurlos!
nicht mehr sehen. Nie mehr in ihrem ber.“ lich hatte August seinen Freund Königs- Sophie Dorothea war sprachlos, konn-
Leben darf sie ins große Schloss nach Sophie Dorothea hörte ihrer Mutter marck kurz vor dessen Verschwinden te kaum glauben, was sie da hörte. Doch Fortsetzung folgt
Hannover zurück, nicht einmal nach gebannt zu. Die Berichte von den Ver- zum Generalmajor ernannt. sie wusste, dass ihre Mutter über vor-
Celle lässt man sie mehr, in den Palast wüstungen schockierten sie. Aber da „Und jetzt haben sie Angst, dass er sie zügliche Informationsquellen verfügte. „Ein König aus Hannover“
ihrer Eltern. Mit keinem von all den war auch etwas anderes – etwas, das ihr mit Gewalt zum Reden zwingen will. James Cresset, der englische Gesandte von Heinrich Thies,
hochwohlgeborenen Leuten darf sie Hoffnung machte. Denn sie wusste, dass Dass er sich rächt. Und ...“ an den Welfenhöfen in Celle und Han- © MatrixMedia Verlag,
mehr reden. Nicht mal ihre Kinder lässt der Kurfürst der Sachsen, August der Die Herzogin musste erst noch einen nover, war mit Eleonores Cousine Loui- Göttingen, 2011