Wie geht guter Mathematikunterricht? Und jetzt auch noch digital?
Sebastian Schmidt kennt vielleicht nicht Ihre persönliche Antwort, aber er hat seit 2013 versucht, mit digitalen Hilfsmitteln seinen Unterricht kompetenzorientierter zu gestalten. Die Digitalisierung von Unterricht hat immer die Problematik, das Lernen der Schüler:innen aus dem Fokus zu verlieren. Diese sollen digital mündig werden und gleichzeitig Mathematik besser verstehen.
Der Referent hat in den vergangenen Jahren viel ausprobiert und nimmt Sie mit auf eine Reise durch seine Lieblings-Unterrichtsstunden. Nicht alles hat von Anfang an funktioniert, nicht alles hat Sinn ergeben und nicht alles war auch wirklich guter Unterricht. Aber vielleicht können Sie sich mit diesen Beispielen selbst ein Bild machen, ob Kompetenzorientierung und Digitalität zusammenpassen. Lassen Sie sich überraschen und nehmen Sie mit, was für Sie sinnvoll erscheint.
8. Mathematikunterricht - kompetenzorientiert und digital? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de)
Entdeckendes Lernen in der Vorbereitungsphase
Bewege den Punkt C und
beschreibe, was mit dem
Winkelmaß von 𝛾 passiert.
Formuliere ganze Sätze zu Deinen
Vermutungen.
Thaleskreis
www.geogebra.org/m/fnsdnfnb
Koordinatensystem
Quelle: Screenshot Geogebra; Eva Lippert; Ferdinand Stipberger
9. Mathematikunterricht - kompetenzorientiert und digital? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de)
Entdeckendes Lernen in der Vorbereitungsphase
Achsenspiegelung Koordinatensystem
Quelle: Screenshot padlet; YouTube
Suche im Internet nach einem Viereck
Deiner Wahl, zeichne es ab und schreibe
zwei Eigenschaften dazu…
10. Mathematikunterricht - kompetenzorientiert und digital? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de)
Vertiefung von zu Hause mit Praxisbezug
Quelle: Screenshot padlet; Idee von Christian Czaputa
11. Mathematikunterricht - kompetenzorientiert und digital? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de)
Geometrische Eigenschaften selbst entdecken
Quelle: Screenshot padlet; YouTube, bibox.schule
12. Mathematikunterricht - kompetenzorientiert und digital? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de)
Stamm-/Expertengruppen – Minimum/Maximum
Virtuelle Gruppenarbeit
via Breakoutrooms?
Sebastian Stoll:
ogy.de/s0mt
Quelle: Screenshot padlet; YouTube, mebis.bayern.de
16. Mathematikunterricht - kompetenzorientiert und digital? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de)
Umfragen selbst erstellen (lassen)
• Schul-Accounts
• An Schulgeräten
• Pädagogischer Datenschutz
Quelle: Screenshot mebis.bayern.de; YouTube
17. Mathematikunterricht - kompetenzorientiert und digital? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de)
Spielen – Kahhot, LearningApps, LearningSnacks
Achtung: Digitalisierung vs. Kompetenzorientierung?
18. Quelle: wikipedia; Bundesarchiv, B 145 Bild-F079064-0006 / CC-BY-SA 3.0 Metropolitan School CC BY-SA 3.0; maxpixel.net CC0
Auf dem Weg zu zeitgemäßem Unterricht
Digitalisierung an Schulen – Warum und Wie?Mathematikunterricht - kompetenzorientiert und digital? (Sebastian Schmidt; www.flippedmathe.de)
Die Kompetenzen im Fach Mathematik gibt es nicht erst seit dem Lehrplan Plus.
Es war schon immer wichtig, dass der Schüler selbst im Zentrum des Lernens steht und nicht der Lehrer an der Tafel
Mit den Schulschließungen wurden jetzt Elemente des Mathematikunterrichts digital gemacht, aber blieb der Unterricht auch kompetenzorientiert
als Beispiel:
Quadratische Ergänzung vs. Brüche addieren
Dazwischen ist eine Grauzone, die auch abhängig von der Jahrgangsstufe und der Zusammensetzung der Klasse abhängt.
Nachhaltiger, wenn man selber drauf kommt. Sicherer, wenn man es sich fachlich richtig (oder mehrfach) dargebracht wird.
Manche brauchen eine starke Führung, manche müssen loslegen dürfen: So wenig frontale Phasen wie nötig, so viel Kommunikation unter den Schülern wie möglich. Die Selbstständigkeit der Schüler sollte im Mittelpunkt stehen und nicht das Vormachen des Lehrers.
In der Schule: Miteinander, Kooperation, Sozialformen, Austausch, Beziehungsebene, Digitale Kompetenzen?, Lernen im 21 Jahrhundert? -> wenig Medienkompetenz, wo klicke ich hin? Digitale Medien – brauche ich nicht für guten Unterricht
Zu Hause: viele Digitalkompetenzen und Medienkompetenzen (wie teile ich meine Zeit ein, wie arbeite ich mit anderen zusammen, wie kommuniziere ich so, dass man mich versteht, wo muss ich hinklicken, dass ich dabei bin, wie erstelle ich digitale Produkte, wie finde ich mich im Internet zurecht, wie hinterfrage ich kritisch – gerade in der Zeit von Aluhut und FakeNews,…) wenig Beziehungsebene, wenig Sozialer Austausch, wenig Beziehungsebene?)
Es braucht beides: Medienkompetenz und Auseinandersetzung: Digitalisierung nicht nur beim lernen zu Hause, sondern eine Kultur der Digitalität ganz allgemein.
Im Folgenden: Unterrichtsstunden als beispiel (und vor allem als Diksussionsgrundlage). Keine Stunde ist so gut, dass alle sie halten sollten. Facettenreichtum, Methodenvielfalt und pädagogische Freiheit macht das lernen der Schüler aus. Aber wie im Referendariat braucht es eine Kultur des Auseinandersetzens bezüglich Gelingesnbedingungen für Unterricht. Deshalb nicht einfach nnachmachen, sondern auf den eigenen Unterricht anpassen bzw. für sich sagen, ne, das mach ich anders. Hauptsache kompetenzorientiert und wenig frontal
In 8 Jahren gewachsen
Nicht jede Stunde ein Highlight
Nicht jede Stunde kompetenzorientiert
Nicht jede Stunde medienkompetent
Nur mein best of
MebisTube
Mag den Anschein erwecken, dass die Videos im Zentrum stehen. Didaktisch wichtiger ist hier allerdings das eigenständige modellieren, das Problemlösen, das Kommunizieren im Ich-Du-Wir und auch das differnzierte Üben. Gleichzeitig gibt es auch Sicherheit
Viele mathematische Kompetenzen möglich, wenige Medienkompetenzen (außer, wie klicke ich mich durch ein Video)
Kooperation!!!
Acun hier viele mathematischen Komptenezen möglich, wenige medienkompetenzen: wie öffne ich einen Link, ein Arbeitsblatt
Funktioniert nicht beim ersten Mal, braucht ein zweites
Digital Kommunizieren und Kooperieren, Suchen und Verarbeiten, Analysieren und Reflektieren
Nach einem ersten Impuls, einer ersten Hinführung? - > oder als Differenzierte Übung
Transfer? Nicht das Gleiche wie auf Papier – Entkontextualisierung? Selbe Aufgabe nicht mehr verstanden
Schnelle Rückmeldung, korrekturfreundliche Übung -> gut für den Distanzunterricht, aber auch Einsatzszenarien im regulären Betrieb
Als Ergebenissicherung
Mit Note
6. Klasse
Anleitungsvideos aus dem Netz -> nicht zu viel Vorschreiben, verhindert Kreativität
SchulAccounts? Produktion an Schulgeräten?
Adobe Spark, mysimpleshow, Stop Motion Video, Pic Stitch oder einfach nur die Kamera
Generell bei Gleichungen, erst Erarbeitung dann Videoporduktion
Nicht einfach nur: Schaut es Euch an und lernt es.
Sondern konkrete Arbeitsaufträge, vielleicht auch Hilfestelltungen, vielleicht auch erst nach einer kleinen Erarbeitungsphase
Vielleicht klappt es auch erst beim 2./3./4. Mal
Alternative mentimeter, Office forms
Kein Rezept, kein fertiger Plan zum Abhaken, jeder seinen eigenen Weg
Problem: die tollen Dinge sind komplex, ein Einstieg kann nur simple sein.
Deswegen: eigene individuelle Wege
Es darf nicht darum gehen, dass alles nur schlecht ist, dass nichts funktioniert und dass das System sowieso im Ganzen miserabel ist.
Auch ein Lehrer hat niemals fertig gelernt, bei der Digitalisierung heißt es auch: wie bereite bin ich, Lebenslanges Lernen an mir selbst neu zu aktivieren.
Reflektiert den ersten Schritt machen. Den Schülern zeigen, dass wir Lehrer bereit sind und guten Unterricht mit vielen Medien machen können und wollen