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Werbewoche 12 Artikel Beat Hürlimann
1. 26 MEDIA & MEDIEN werbewoche 12 | 22.06.2012
5. Juni, 0830, Javitts Center New York: Der grosse Expertenaufmarsch!
Vice, Versa – für Social Media
gibts kein Patentrezept
Beat Hürlimann nahm in New York an der Blog World & New Media Expo teil. Von
seinen Eindrücken berichtet er exklusiv für die Werbewoche.
Social Media: Man darf sich von den Dimensionen nicht nur blenden lassen.
D rei Tage lang fühlte ich in 14 Fachrefera-
ten und zahlreichen Gesprächen den So-
cial-Media-Expertenpuls. Es bleiben Erinne-
dabei schnell und erkennen Ihre Fehler rasch.
Denn die Feedbacks Ihrer Empfänger auf
Posts, Kommentare, Tweets und Retweets
dia – The All-Business, No-Hype Guide to
Social Media Marketing». Decker führt uns
als Captain durch den Bildsturm ins ruhige
rungen an engagierte Menschen und folgende kommen postwendend, und sie sind authen- Zentrum, und er hat eine klare Botschaft:
Erkenntnis zur Weitergabe: Verfallen Sie tisch. «A word is worth more than 1000 pictures».
beim Aufbau Ihrer Social-Media-Strategie Versa: «Framing matters!». Das sagt der Er setzt dabei auf «The art of creating metha-
und bei der Gestaltung Ihrer Social-Media- gleiche Brogan, und er meint damit Folgen- phors» und das «Iceberg Principle» des gros-
Kampagnen niemals dem Zauber grossartig des: Erzeugen Sie Ihre Inhalte und achten Sie sen Ernest Hemingway. Eisberge ragen zu Tweets und Updates getimt und automatisch
aufgetischter Patentrezepte – denn es gibt sie dabei auf eine einheitliche Struktur und Dra- einem Achtel aus dem in die Kanäle eingespeist. Wenn Sie beispiels-
nicht. Die Blog World & New Media Expo vom maturgie. Sie werden über Zeit in der Wasser. Zu gleichem weise den Spielverlauf Ihrer Lieblingsmann-
5. bis 7. Juni war für mich ein Kongress der Formgestaltung rou- Anteil ragen Worte aus schaft auf Facebook oder Twitter kommentie-
spannenden Widersprüche. Jede Expertise tinierter, im Inhalt scheinbarer Bedeu- ren und dafür keine anerkennenden Worte
wurde umgehend mit einer Gegenexpertise kreativer, und der tungslosigkeit. Tau- gepostet bekommen, dann interagieren Sie in
widerlegt – Vice, Versa. Deshalb: Ziehen Sie Betrachtende wird in der Regel mit einem Automaten.
Ihr eigenes Ding hoch. Hängen Sie sich rein in der Aufnahme geüb- Der Post via Post-it: Versa: «You can’t automate authentici-
die Materie, arbeiten Sie methodisch, er- ter. Diese sympathische ty.» Scott Stratten ist Kanadier, Autor des Bu-
schliessen Sie sich Ihre Quellen und erzeugen Vice: «Move away Geste des Menschen ches «Unmarketing», und er nennt die Dinge
hinter dem
Sie Ihre eigenen Spannungsfelder. Span- from word driven con- pointiert beim Namen. So etwa, wenn er sagt:
Zimmerservice hat
nungsfelder sind der fruchtbarste Boden für tent to picture driven mein Herz im «Social media automation is mannequin net-
strategisch verankerte Social-Media-Ideen content» – sagt Mat Sturm erobert. working.» Die Hälfte aller Updates auf Linke-
und wirkungsvolle New-Media-Kampagnen. Knell, Head of Social Me- Auch das ist din erfolgt via Twitter. Der Empfänger befindet
Social Media!
Es folgen drei, wie ich denke, praxisnahe dia bei AOL. Visuelle Dar- sich in diesem Moment auf Linkedin und der
Zitatduelle mit spannenden Denkanstössen stellungen kommunizieren Absender auf Twitter. Gleiches gilt, wenn der
für Ihre Social-Media-Arbeit. schneller und emotionaler. chen Sie ab und gehen Sie der Blogger seinen neusten Eintrag via Twitter pro-
Vice: «Don’t worry about being consistent Beide, Speed und Emotiona- Bedeutung von Wörtern für Menschen, motet. Der Empfänger befindet sich auf Twit-
– just blog and have fun». Als Jünger holis- lität, sind Grundvoraussetzun- gen, wenn für die Sie schreiben, auf den Grund. In De- ter, der Blogger in seiner Blogsphäre. Was sol-
tisch geprägter Kommunikationslehren – von Sie das 3-Sekunden-Aufmerksamkeitsfester ckers Worten: Das richtige Wort ist wertvoller che Absender praktizieren, hat für Stratten
Bruhn (Uni Basel) bis Bleustein (Publicis) – der vorbeisurfenden Menschen zu Ihren als tausend Bilder. Und noch ein Argument nichts mit «social» zu tun. Denn was der Ab-
finde ich dieses Statement von Starblogger Gunsten nutzen wollen. Knell und seine drei pro Wort: Googlebots, das sind jene Program- sender seinem Empfänger damit signalisiert:
Chris Bogan bemerkenswert. Was uns Brogan Co-Referentinnen dokumentieren den Sie- me von Google, die das Internet bei Abfragen «Ich bin hier, um etwas zu verkünden. Ich bin
sagen will: Planen ist gut, starten ist besser. geszugs der Bildsprach mit der explosionsar- durchsuchen. Googlebots können keine Bil- nicht hier, um mich mit dir auseinander zu set-
Langes Grübeln darüber, welche Posts und tig wachsenden Beliebtheit visuell orientier- der erkennen. Für Suchmaschinen ist ein Bild zen, auf dich zu hören oder deine Fragen zu
Tweets wohl am meisten Likes, Comments ter Online-Netzwerke: Pinterest ist das am als visuelles Objekt unsichtbar. Sie finden beantworten.» Doch genau das ist nach Strat-
und Retweets erzeugen, ist das falsche Re- schnellsten wachsende Netzwerk. Instagram einzig Bildbeschreibungen. ten die einzig wirklich effektive Form, mit der
zept. Besser ist ein Prinzipienmix aus Lear- wurde von Facebook für eine Milliarde Dollar Vice: «Automate what you can.» Stephanie man sich in den Sozialen Netzwerken engagie-
ning by Doing und Trial and Error. Sie lernen übernommen, und Tumblr ist der Liebling Sammons ist Texanerin und Verfechterin der ren sollte: In dem Moment beim Empfänger
Jason Falls, Blogger, Amerikaner
einer jungen, aufstrebenden und einflussrei- sozialen Automatisierung. Und sie ist damit sein, wenn er auf die Botschaft reagiert, indem
cher Bloggergeneration. in guter Gesellschaft. Gefühlte 99 Prozent man seine Frage beantwortet, seine Äusserung
Versa: «Visual pollution».Dieser Ausspruch aller Posts von Firmen auf den vier grössten kommentiert oder seine Meinung aufnimmt.
kommt von Jay Bear, Autor des sehr empfeh- Social Networks Facebook, Linkedin, Twitter Zum Beispiel Twitter: Die Halbwertzeit eines
lenswerten Social-Media-Buches «Convince und Pinterest werden automatisch publiziert. Tweets liegt bei zehn Minuten. Innerhalb die-
and Convert». Bildstürme erobern die Netz- Sammons begründet ihre «Automate what ses Zeitfensters hat der Absender die einmali-
werke, wirbeln Staub auf und trüben den all- you can»-Philosophy mit einer «Minimize ge Gelegenheit, mit engagierten Empfängern
gemeinen Durchblick. Das erschwert dauer- your time, maximize your impact»-Strategie. – Kunden, Käufern, Mitarbeitern, Meinungs-
haftes Zusammenwachsen von Bild- und Ziel dabei ist eine flächendeckende «Always führern – Konversation zu betreiben. Danach
Markenwelten. Erik Decker ist professionel- on – 24/7»-Präsenz, und dies mit möglichst ist der Empfänger weg und die Chance futsch.
ler Blogger aus Indianapolis und Co-Autor des geringem Aufwand. Mit Hilfe von Social Me- Das Rezept von Stratten? «You don’t have to be
Buches mit dem Titel »No Bullshit Social Me- dia Management Dashboards werden Posts, at every social media site.» Beat Hürlimann