IV. Wiener Konferenz für Mediation 2006
"CULTURE MEETS CULTURE II"
Das »neue« Unbehagen in der Kultur
„Unternehmenskultur verstehen – erfolgreich mediieren"
„Understanding Corporate Culture as a prerequisite for successful mediation"
Mag.a Barbara Wurz, Studium Wirtschaftsinformatik und Psychologie. Eingetragene Mediatorin und Coach. 15 Jahre Berufserfahrung in internationalen Unternehmen als Systemanalystin, Projektmanagerin und Ideenmanagerin. Seit 2002 freiberufliche Tätigkeit als Unternehmensberaterin im Bereich Organisations- und Personalentwicklung. Derzeitige Arbeitsschwerpunkte: Wirtschaftsmediation, Aufbau von Ideenmanagement, OE, Coaching und Training. Co-Autorin des Buches "Das Ende der Eiszeit: Konfliktmanagement und Mediation in Unternehmen"
Mag. Stephan Proksch, MAS, Studium Betriebswirtschaft in Wien und Chicago (USA), Lehrgang (MAS) Mediation und Konfliktmanagement Uni Klagenfurt. Ausbildung in Gruppendynamik und Organisationsberatung (ÖGGO), Mitglied des forum Wirtschaftsmediation, Organisationsentwicklung, Quali-tätsmanagement und Betriebsorganisation, langjährige Erfahrung als interner und externer Berater und Mediator. Koordinator eines innerbetrieblichen Mediatorennetzwerks, Leiter des Arbeitskreises „interne Mediation“ ,Trainer für die Arge Bildungsmanagement, Arge Wirtschaftsmediation und Wifi Wien, Konfliktmanagement und Mediation, Organisationsentwicklung, Moderation, Coaching und Teamentwicklung, Spezialisierung: Konfliktmanagement in Organisationen.
Proksch, Stephan; Wurz, Barbara - "Unternehmenskultur verstehen - erfolgreich mediieren"
1. 4. Wiener Konferenz f. Mediation
Mag. Barbara Wurz / Mag. Stephan Proksch MAS
1
2. 4. Wiener Konferenz f. Mediation
Workshops Kongress / Congress
Sa. 6. 5. 2006, 11.00-12.30
Sa8 Mag.a Barbara Wurz (A), Mag.
Stephan Proksch, MAS (A)
• „Unternehmenskultur verstehen –
erfolgreich mediieren"
„Understanding Corporate Culture as a
prerequisite for successful mediation"
Mag.a Barbara Wurz / Mag. Stephan Proksch MAS
2
3. 4. Wiener Konferenz f. Mediation
Unternehmenskultur verstehen – erfolgreich mediieren
Der Wirtschaftsmediator / die Wirtschaftsmediatorin ist bei jedem Auftrag mit einer
anderen Unternehmenskultur konfrontiert. Diese Unternehmenskultur prägt das
Weltbild der Medianden sowie ihr Verhalten im Konflikt. Verständnis der jeweils
spezifischen Unternehmenskultur ist der erste Schritt, um als Mediator erfolgreich
im Konflikt intervenieren zu können. Unterschiedliche Typologien von
Unternehmenskultur wurden entwickelt, um Organisationen zu beschreiben und
begreifbar zu machen. Diese Typologien dienen als Orientierungsrahmen, um sich
als Mediator in der Welt der Klienten zurechtzufinden. Schließlich können daraus
Hinweise für angemessene Interventionen gefunden werden.
Ablauf:
Einführung in den aktuellen Stand der Forschung zum Thema Unternehmenskultur,
Konfliktverhalten und Konfliktaustragung innerhalb des jeweiligen Kulturparadigmas
Darstellung von Praxisfällen: - Mediation in einem Produktionsbetrieb - Mediation in
einem künstlerischen Betrieb - Mediation in einer sozialen Organisation,…
Interaktiver Teil: Fälle der Teilnehmer, Diskussion, ggf. Gruppenarbeit,…
Leitfaden zur „angemessenen Intervention“ in der jeweiligen
Organisationskultur
Mag. Barbara Wurz / Mag. Stephan Proksch MAS
3
4. 4. Wiener Konferenz f. Mediation
Mag.a Barbara Wurz, Studium Wirtschaftsinformatik und
Psychologie. Eingetragene Mediatorin und Coach. 15 Jahre
Berufserfahrung in internationalen Unternehmen als
Systemanalystin, Projektmanagerin und Ideenmanagerin. Seit
2002 freiberufliche Tätigkeit als Unternehmensberaterin im
Bereich Organisations- und Personalentwicklung. Derzeitige
Arbeitsschwerpunkte: Wirtschaftsmediation, Aufbau von
Ideenmanagement, OE, Coaching und Training. Co-Autorin
des Buches "Das Ende der Eiszeit: Konfliktmanagement und
Mediation in Unternehmen"
Mag. Barbara Wurz / Mag. Stephan Proksch MAS
4
5. 4. Wiener Konferenz f. Mediation
Mag. Stephan Proksch, MAS, Studium Betriebswirtschaft in
Wien und Chicago (USA), Lehrgang (MAS) Mediation und
Konfliktmanagement Uni Klagenfurt.
Ausbildung in Gruppendynamik und Organisationsberatung
(ÖGGO), Mitglied des Forums Wirtschaftsmediation,
Organisationsentwicklung, Qualitätsmanagement und
Betriebsorganisation, langjährige Erfahrung als interner und
externer Berater und Mediator. Koordinator eines
innerbetrieblichen Mediatorennetzwerks, Leiter des
Arbeitskreises „interne Mediation“ ,Trainer für die Arge
Bildungsmanagement, Arge Wirtschaftsmediation und Wifi Wien,
Konfliktmanagement und Mediation, Organisationsentwicklung,
Moderation, Coaching und Teamentwicklung, Spezialisierung:
Konfliktmanagement in Organisationen.
Mag. Barbara Wurz / Mag. Stephan Proksch MAS
5
6. 4. Wiener Konferenz f. Mediation
Unternehmenskultur
Definition:
Unternehmenskultur bestimmt, was in einem Unternehmen
Stellenwert hat, was als positiv oder negativ zu gelten hat,
wie über die eigene Vergangenheit und die Umwelt gedacht
wird und was von einander gehalten wird.
Auslösendes Moment:
Buch “Auf der Suche nach Spitzenleistungen” von
Peters/Waterman
Mag.a Barbara Wurz / Mag. Stephan Proksch MAS
6
7. 4. Wiener Konferenz f. Mediation
Funktionen von Organisationskultur
•
•
•
•
Identitätsstiftung
Motivation (Commitment) für die Organisation
erhöht die Systemstabilität
normiert das Verhalten der Mitglieder
Mag.a Barbara Wurz / Mag. Stephan Proksch MAS
7
8. 4. Wiener Konferenz f. Mediation
Vermittlung von Organisationskultur
• durch Sprache:
Anekdoten, Slogans, Mythen
• durch Interaktion:
Rituale, Zeremonien, Tabus
• durch Objektivierungen:
Statussymbole, Architektur, Design
• durch Personen:
“Helden”, Negativbeispiele,…
Mag.a Barbara Wurz / Mag. Stephan Proksch MAS
8
9. 4. Wiener Konferenz f. Mediation
Typologisierung von Organisationskultur:
Ansatz von Handy / Harrison
• Die Machtkultur
• Die Rollenkultur
• Die Aufgabenkultur
• Die Personenkultur
Mag.a Barbara Wurz / Mag. Stephan Proksch MAS
9
10. Die vier Grundtendenzen
4. Wiener Konferenz f. Mediation
Sehnsucht nach Dauer
Ordentliche Persönlichkeit
Tradition, Regeln,
Hierarchie, Kontrolle
Angst vor der Veränderung
Gefühlsbetont
Wärme, Bindung,
Gefühl, Symbiose
Angst vor dem Verlassen werden
Sehnsucht
nach Distanz
Sehnsucht
nach Nähe
Verstandesbetont
Wissen, Sachlichkeit,
Autonomie, Grenzen
Angst vor der Hingabe
Wagemutige Persönlichkeit
Kreativität, Wachstum,
Veränderung, Spiel,
Individualismus
Angst vor der Endlichkeit
Mag.a Barbara Wurz / Mag. Stephan Proksch MAS
Sehnsucht nach Wechsel
10
11. 4. Wiener Konferenz f. Mediation
Als Mitarbeiter
Dauer
Guter Organisator,
Pünktlich, korrekt,
gutes Zeitmanagement,
braucht Hierarchie
Guter Teamplayer,
treu, loyal,
braucht gutes Klima um
volle Leistung zu bringen
Nähe
Distanz
Guter Analytiker
arbeitet gern allein, kann „nein
sagen, holt nicht gerne Rat,
braucht Ruhe, um gut zu arbeiten
Guter Motivator,
Risikofreudig, kreativ,
unkonventionell
braucht Druck, um volle
Leistung zu bringen
Mag.a Barbara Wurz / Mag. Stephan Proksch MAS
Wechsel
11
12. 4. Wiener Konferenz f. Mediation
Berufe
Dauer
Richter, Rechnungsprüfer,
Polizist, Buchhalter,
Feinmechaniker, Beamte
Krankenschwester, Arzt,
Fürsorger, ergebene Sekretärin
Nähe
Distanz
Naturwissenschaftler,
Mathematiker, Techniker
Schauspieler, Starverkäufer,
Manager, Künstler
Mag.a Barbara Wurz / Mag. Stephan Proksch MAS
Wechsel
12
13. Kultur von Unternehmen
4. Wiener Konferenz f. Mediation
Dauer
Schulen
Langlebige Produkte,
Ordnung und Genauigkeit
sind wichtig
Hilfsorganisationen
Umsorgen,
Kunde bzw. Mitarbeiter
im Mittelpunkt
Banken
Computerfirmen
Nähe
Distanz
Hochtechnisierte
Bereiche, Forschung
Unis, Forschungszentren
Werbeagenturen
Architekturbüro
Theater
Mag.a Barbara Wurz / Mag. Stephan Proksch MAS
Begeisterung
Rasch und innovativ
Wechsel
13
Editor's Notes
Die Kultur eines Unternehmens ist das, was das Besondere, das “Wesen”
des Unternehmens ausmacht.
Unterhalb offiziellen Struktur informale Organisation, die aus inoffiziellen Regeln, Abläufen und Beziehungen besteht.
Wichtiger Teil: Gerüchteküche.
G: - Gerüchteküche Kündigungen
- Mail Vorstandsvorsitzender
Def: -> gemeinsame Realitätsinterpretation, die Unternehmensgeschehen nachhaltig beeinflusst
Identitätsstiftung: gemeinsame Werte, Normen u. Wirklichkeitskonstr: Gefühl d. Gemeinsamkeit
gemeinsame Kultur ermöglicht Sinnstiftung -> Motivation für die Organisation (Commitment)
Durch Integration und Identifikation wird Systemstabilität ermöglicht
durch Bedeutungszuschreibungen und Realitätsauffassungen werden Verhaltensnormierungen erzeugt (“man umgeht nicht den Vorgesetzten”)
-> Kultur ist der soziale Klebstoff der Organisation
Mythen: Behauptungen, die unabhängig von ihrem Wahrheitsgehalt geglaubt werden
Rituale: Weihnachtsfeier & Rede des Chefs, „Einladung zu Kaffe & Kuchen“ (Ziele n. err.)
Tabus: nicht auffallen, keinen Wirbel machen, nicht den Eindruck von Faulheit erwecken, nicht schlecht über Vorgesetzte/Vorstände sprechen
Beispiele: McDonalds Mitarbeiter des Jahres
(Angehöriger d. Holiday-Inn-Mafamilie)
kennen Sie Beispiele?
Beeinflussung: durch „symbolisches Management“;
(Negativbeispiel: Vorstände von aussen bestellt)
Machtkultur:
Versuch die Umgebung zu beherrschen; Vorteile: Beweglichkeit; Problem: Wachstum; Beisp:. Militär; Eigentümerunternehmen
Rollenkultur:
Auf Legalität und Verantwortlichkeit ausgerichtet; Machtgrundlage ist die jeweilige Position; Vorteile: in einer stabilen Umwelt erfolgreich; Problem: Bürokratisierung, Veränderungsresistent
Beispiele: öffentlicher Dienst, Banken und Versicherungen
Aufgabenkultur:
Höchster Wert: Zielerreichung; Einfluss über Expertenmacht
Vorteile: Flexibilität; Problem: wenn Spezialisierung notwendig ist.
Beispiele: Forschungsteams, Werbeagenturen, Beratungsgesellschaften
Personenkultur:
Zielsetzung: Bedürfnisbefriedigung der Mitglieder. Autorität wird vermieden. Vorteil: hohe Motivation & viel Freiraum; Problem: Führung & Kontrolle kaum möglich. Beispiele: Krankenhäuser, Vereine, Architekturbüros