Der Gedanke des "homo secundus deus" durchzieht das abendländische Denken von der Antike bis zum 19. Jahrhundert, hat großen Einfluss auf die Idee des gottähnlichen menschlichen Schöpfertums, hat Wissenschaftslehre, die Geschichtsphilosophie, vor allem aber die Theorie der Literatur und Kunst geformt, ist ab der Renaissance Grundlage des technischen Erfindergeistes, verstummt erst, als der Abstand des endlichen Menschen gegenüber dem unendlichen Gott durch die Idee der Gottgleichheit aufgehoben wird und der Mensch sich selber als „homo deus“ an die Stelle Gottes setzt.