1. Medienkonferenz vom 19. September 2018:
Kostenentwicklung in der Kranken-
versicherung: «Atempause» zugunsten
der Prämienzahler nutzen
2. Medienkonferenz vom 19. September 2018:
Kostenentwicklung in der Kranken-
versicherung: «Atempause» zugunsten
der Prämienzahler nutzen
Referenten:
Verena Nold
Direktorin, santésuisse
Dr. Christoph Kilchenmann
Abteilungsleiter Grundlagen, santésuisse
4. 4
Entwicklung Gesundheitskosten OKP
Prämien folgen den Gesundheitskosten
Quelle: SASIS – Datenpool. BAG – Statistik der obligatorischen Krankenpflegeversicherung.
1500
2000
2500
3000
3500
4000
BruttoleistungproversichertePerson
Prämien Kosten (Nettoleistungen + Verwaltungskosten)
Kompensation
aus Reserven
• Prämien müssen Kosten decken
• Zahlungsfähigkeit wird so gesichert
• Reserven decken Kosten während zwei Monaten (Krisenfall)
• Abweichung Prognose / Realität unter 1 Prozent
• Reserven kommen immer Prämienzahlern zugute
Aufbau von
Reserven
5. 5
Entwicklung Gesundheitskosten OKP
Grosse Differenzen bei den Bruttoleistungen
zwischen den Kantonen 2017
Quelle: SASIS – Datenpool. Daten nach Wohnkanton und Geschäftsjahr. Geschäftsjahr 2017.
4'782
3'850
2'681
0
1000
2000
3000
4000
5000
6000
BS
GE
TI
BL
VD
NE
JU
BE
SO
CH
ZH
SH
VS
FR
AG
GL
SG
GR
SZ
LU
TG
AR
OW
NW
ZG
UR
AI
Bruttoleistungprovers.PersoninCHF
6. 6
Finanzierung des Gesundheitswesens
nach Kostenträger
Quelle: Bundesamt für Statistik
0.0%
5.0%
10.0%
15.0%
20.0%
25.0%
30.0%
35.0%
40.0%
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016p
Andere private Finanzierung Andere Sozialversicherungen Privatversicherungen
Staat Obligatorische Krankenversicherung OKP Selbstzahlungen
7. 7
Entwicklung Gesundheitskosten OKP
Hohe Dynamik bei den Arztleistungen
und den Medikamenten
Quelle: SASIS – Datenpool. Daten nach Wohnkanton und Geschäftsjahr.
Anmerkung: Medikamente umfasst die Abgabekanäle Spital ambulant, Apotheken und Arzt ambulant. Pflege umfasst Spitex-Organisationen und Pflegeheime.
2016
2017
8. 8
100
101
104
107
108
100
105
110
111
114
100
105
110
115
120
125
130
2013 2014 2015 2016 2017
Index2013=100
Konsultationen Arzt ambulant
Bruttoleistungen pro Konsultation
Ambulanter Bereich
Arzt ambulant: Kosten pro Konsultation steigen
Quelle: SASIS – Datenpool. Daten nach Wohnkanton und Geschäftsjahr.
TARMED-Leistung pro Konsultation 2017:
144 Franken
9. 9
100
104
110
121
124
100 99
97
95
95
90
95
100
105
110
115
120
125
130
2013 2014 2015 2016 2017
Index2013=100
Konsultationen Spital ambulant
Bruttoleistungen pro Konsultation
Ambulanter Bereich
Spital ambulant: Zahl der Konsultationen steigt
Quelle: SASIS – Datenpool. Daten nach Wohnkanton und Geschäftsjahr.
Bruttoleistung pro Konsultation 2017:
276 Franken
10. 10
Medikamentenpreise
Fehlende Preisanpassungen wirken stark
auf Medikamentenkosten
Quelle: SASIS – Datenpool. Daten nach Wohnkanton und Geschäftsjahr.
500
550
600
650
700
750
800
850
BruttoleistungproversichertePersoninCHF
Medikamente Total
Medikamente Arzt und Apotheke
Regelmässige Wirtschaftlichkeitsprüfung
Medikamente (Dreijahresüberprüfung)
11. 11
Alterung der Bevölkerung erklärt nur knapp 20
Prozent des Kostenwachstums seit 2012
Quelle: Eigene Berechnungen, basierend auf Angaben der Risikoausgleichsstatistik der Gemeinsamen Einrichtung KVG (Nettoleistungen nach Behandlungsdatum)
3'000
3'100
3'200
3'300
3'400
3'500
3'600
3'700
3'800
2012 2013 2014 2015 2016 2017
Kostenentwicklung total
Kostenentwicklung bei konstanter Demografie
NettoleistungeninFrankenproPerson
+ 102 Fr.
(19 %)
+ 470 Fr.
(81%)
12. 12
Risikoausgleich
Heute finanzieren junge Erwachsene einen Teil der
Kosten der Erwachsenen
junge Erwachsene Erwachsene
Quelle: santésuisse
Risikoausgleich
Durchschnittsprämie
Kosten Erwachsene
Kosten junge
Erwachsene
13. 13
Risikoausgleich
Ab 2019 wird die Umverteilung aus sozialen
Gründen verringert
junge Erwachsene Erwachsene
Quelle: santésuisse
Kosten Erwachsene
Kosten
junge
Erwachsene
Risiko-
ausgleich
neu
Reduktion
Risiko-
ausgleich
14. 14
junge Erwachsene Erwachsene
Risikoausgleich
Die Ausgaben der Versicherer für Erwachsene steigen,
für junge Erwachsene sinken sie
Quelle: santésuisse
Kosten Erwachsene
Kosten junge
Erwachsene
Risikoausgleich
neu
Durchschnittsprämie
alt
Prämie junge
Erwachsene neu
Prämie
Erwachsene
neu
15. 15
Unsere Lösungen gegen die Kostensteigerung
Medikamentenpreise senken: jährlicher Auslandpreisvergleich für alle Medikamente,
Kostengünstigkeitsprinzip, Aufhebung des Territorialprinzips
Pauschaltarife auch im ambulanten Bereich
Kantonsübergreifende Versorgungsplanung im ambulanten und stationären Bereich
Qualität und Effizienz medizinischer Leistungen verbessern
- Keine Gelegenheitschirurgie, mehr Spezialisierungen in Spitälern
- Systematische Nutzwertanalysen (Health Technology Assessment, HTA)
Selbstverantwortung der Versicherten stärken:
- Mindestfranchise massvoll erhöhen
- Gebühr für Bagatellfälle im Spitalnotfall
Kein Kurswechsel in der Pflegefinanzierung
16. 16
Fazit: Unterdurchschnittliche Prämienerhöhung.
«Atempause» zugunsten der Prämienzahler nutzen
Prämien 2019: unterdurchschnittliches Wachstum unter 3 Prozent wahrscheinlich
Viele junge Erwachsene dürfen sich auf eine Prämiensenkung freuen
Kantonale Unterschiede bei der Prämienentwicklung
Kostendämpfende Sondereffekte fallen in Zukunft weg
Atempause nutzen, um kostendämpfende Massnahmen umzusetzen!