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Das Geschäftsmodell von Foodora: Beschreibung, Value Proposition Canvas, Business Model Canvas, Patterns gemäß dem St. Gallener Business Model Navigator. Ein Ergebnis aus der Veranstaltung "E-Business" im Studiengang Wirtschaftsinformatik der Hochschule Mannheim.
Professor at University of Applied Science Mannheim
Das Geschäftsmodell von Foodora: Beschreibung, Value Proposition Canvas, Business Model Canvas, Patterns gemäß dem St. Gallener Business Model Navigator. Ein Ergebnis aus der Veranstaltung "E-Business" im Studiengang Wirtschaftsinformatik der Hochschule Mannheim.
1.
Das Geschäftsmodell von
Foodora
Beschreibung, Value Proposition Canvas,
Business Model Canvas, Patterns gemäß
dem St. Galler Business Model Navigator
V 1.0, 4.5.2018
3.
Inhaltsverzeichnis
Zum Unternehmen 2
Value Proposition Canvas 3
Customer Jobs 3
Pains 4
Gains 5
Gain Creators 5
Pain Relievers 5
Products & Services 6
Business Model Canvas 7
Customer Segments 8
Customer Relationship 8
Channels 8
Value Proposition 8
Key Activities 9
Key Resources 9
Key Partners 9
Revenue Streams 9
Cost Structure 10
Einordnung des Geschäftsmodells 10
Definition eines Geschäftsmodells 10
Bekannte Patterns zum Einstieg 10
Geschäftsmodell-Patterns bei Foodora 11
Erweiterung des Geschäftsmodells 12
Annahmen und offene Punkte 15
Fazit und Gesamtbewertung 15
Abbildungsverzeichnis 17
Quellenangaben 17
Anhang 19
Snack Content 19
Persona 1 20
Persona 2 21
Geschäftsmodellanalyse von Foodora, v1.1 | 1
4.
Zum Unternehmen
Das Unternehmen Foodora ist ein Lieferservice, welches seinen
Kunden das Essen bis vor die Haustür bringt. Dafür sorgen 5.500
Fahrradfahrer in Deutschland und den anderen zusätzlichen Ländern
[1]. Foodora liefert ebenfalls in Italien, Frankreich und den
Niederlanden aus [2].
Die Foodora GmbH wurde im Februar 2014 von Emanuel Pallua und
Julian Dames [1], unter dem Namen Volo in München gegründet [1]–
[3]. Zu Anfangszeiten wurden damals 15 Mitarbeiter bei dem
Unternehmen beschäftigt. Das Unternehmen bietet Restaurants
einen Lieferdienst an, welche keinen eigenen Lieferservice haben [4].
Dabei konzentriert es sich auf ausgewählte hochwertige
Restaurants in diversen Städten. Foodora bringt zudem eine eigene
Logistik mit, welche es dem Lieferservice ermöglicht eingegangene
Bestellungen auszuliefern [1].
Im April 2015 zog das Unternehmen von München nach Berlin, wo
es zu Foodora umbenannt wurde, als Rocket Internet das komplette
Unternehmen übernommen hatte. Im September 2015 wurde das
Unternehmen an die Delivery Hero GmbH verkauft [1] [3]. Dafür hat
Delivery Hero 13,2 Millionen Euro bezahlt [5]. Zu Delivery Hero
gehören ebenfalls die zwei Plattformen lieferheld.de und pizza.de
[6]. Zurzeit ist Foodora in mehr als 60 Städten und 10 Ländern
vertreten und arbeitet mit mehr als 9000 Partnerrestaurants
zusammen [7]. Das Unternehmen erzielte im Jahr 2016 einen
Umsatz in Höhe von 45 Millionen Euro [5].
Durch Liefergebühren sowie durch das Kommissionsgeschäft
verdient das Unternehmen sein Geld. Da sich Foodora bei der
Auswahl neuer Städte nur auf welche mit mehr als 500.000
Einwohnern fokussiert, stellt es sicher, dass genügend Kunden und
Restaurants vorhanden sind [1].
Bei einem Kommissionsgeschäft handelt es sich um ein Geschäft
bei dem ein Zwischenhändler mit der Ausführung dessen beauftragt
wird. Der Verkäufer selbst bleibt hierbei im Hintergrund. Erst, wenn
der Verkauf abgeschlossen ist, erhält der Verkäufer den
Verkaufspreis, jedoch abzüglich einer Gebühr [8].
Foodora hebt sich durch sein Geschäftsmodell von den
herkömmlichen Lieferservices ab, denn es ist ein
Logistikunternehmen, welches die eingegangenen Bestellungen
mithilfe einer eigenen Fahrerflotte ausliefert [4].
Geschäftsmodellanalyse von Foodora, v1.1 | 2
5.
Value Proposition Canvas
Abbildung 1: Business Model Canvas von Foodora
Geschäftsmodellanalyse von Foodora, v1.1 | 3
6.
Customer Jobs
Kunden von Foodora haben mehrere Ziele. Eins dieser Ziele ist es,
Essen online zu bestellen, um es daheim zu genießen. Die
Bestellung soll am Besten ohne viel Aufwand geschehen.. Dies ist
möglich durch die einfach zu bedienende App, welche Foodora
seinen Kunden anbietet. Des Weiteren ist es ihnen wichtig, qualitativ
gutes Essen zu bekommen. Dies ist ebenfalls gegeben, da sich
Foodora auf qualitativ hochwertige Restaurants konzentriert. Ein
weiterer Punkt ist die Vielfalt an Angeboten, die Foodora bietet.
Durch die Zusammenarbeit mit diversen Restaurants ist das
Unternehmen in der Lage, jedem Kundengeschmack gerecht zu
werden. Von asiatisch bis spanisch ist alles dabei. Ebenfalls hat der
Kunde die Option Attribute zu wählen, d.h. er kann nach veganem,
glutenfreiem oder sogar scharfem Essen filtern. Darüber hinaus gibt
es natürlich noch einige andere Filtermöglichkeiten. Durch das
Angebot an Party-Menüs, welches Foodora ebenfalls anbietet, kann
es als Catering agieren.
Den Kunden ist es ebenfalls wichtig, dass sie ihr Essen online
bestellen und bezahlen können. Auch die Möglichkeit an sonntagen
zu bestellen ist relevant, da an diesem Tag keine
Einkaufsmöglichkeiten gegeben sind. Für spontane Besuche an
einem Sonntag ist Foodora also der ideale Lieferservice.
Foodora richtet sein Angebot an Singles, Familien, Geschäftstätige
und Studenten. Die Restaurantinhaber sind aus dem Blick von
Foodora, Partner. Beispiele zu den Zielgruppen befinden sich in
Form von Personas im Anhang. Eine Persona bezieht sich auf einen
Restaurantbesitzer und die andere Persona auf die Zielgruppe von
Foodora.
Pains
Im Zusammenhang mit den Customer Job(s) gibt es auch negative
Faktoren, die bei der Essensbestellung auf den Kunden zukommen.
Bei herkömmlichen Lieferservices wie Lieferando oder Lieferheld
spielt die Flexibilität im Straßenverkehr eine Rolle. Da die
Essenslieferanten mit dem Auto unterwegs sind, ist die Chance in
einen Stau zu geraten um einiges erhöht, wodurch sich die Lieferzeit
verlängert. Auch der komplexe Bestellprozess bei manchen
Lieferservices ist ein negativer Punkt.
Gegenüber Restaurants gibt es ebenfalls einige negative Faktoren,
welche auf den Kunden bei der Essensbestellung zukommen. Da ist
zum Beispiel die Tatsache, dass der Kunde sich aus seiner
Bequemlichkeitszone entfernen muss, um sich ins Restaurant bzw.
einen Imbiss zu begeben. Abgesehen davon bieten nicht alle
Restaurants eine bargeldlose Bezahlung an. Auch die
Auswahlmöglichkeiten an Essen in einem Restaurant sind begrenzt
und einheitlich.
Weitere negative Aspekte betreffen den Kunden selbst. Er kann
entweder das gewünschte Gericht nicht so gut zubereiten wie
gewünscht, da es ihm an Kochkenntnissen mangelt oder er besitzt
einfach eine zu kleine Küche. Der Zeitmangel spielt hier ebenfalls
eine große Rolle. Als Student bzw. Berufstätiger fehlt einem einfach
die Zeit und gegebenenfalls sogar die Motivation ein aufwändiges
Essen, welches man gerade haben möchte, zu kochen. Ebenso sieht
es bei Singles aus.
Geschäftsmodellanalyse von Foodora, v1.1 | 4
7.
Gains
Durch das vielfältige Angebot, welches Foodora durch seine
Ausrichtung auf qualitativ hochwertige Restaurants anbietet, hat der
Kunde die Möglichkeit neue Restaurants zu testen und ihm wird ein
vielfältiges Angebot an Essen geboten. Ebenfalls kann er durch die
Bestellung Kosten von Getränken sparen, da er diese meist selbst im
Haushalt hat.
Dadurch, dass Fahrradfahrer flexibler im Straßenverkehr sind, ist
eine schnelle Lieferung innerhalb von 30 Minuten garantiert [9],
wodurch das Essen frisch und warm beim Kunden ankommt. Die
App sowie die Webseite bieten eine gute Usability. Auf diese Art
kann der Bestellprozess in wenigen Schritten abgeschlossen
werden. Foodora bietet eine Bezahlung während des
Bestellprozesses an [9], was Kunden zuvorkommt, die gerade kein
Bargeld bei sich haben. Menschen, die wenig Zeit haben, nicht
kochen können oder gerne etwas neues ausprobieren möchten sind
bei Foodora genau richtig.
Gain Creators
Um den Bedürfnissen seiner Kunden gerecht zu werden, bietet
Foodora ein vielfältiges Angebot an Gerichten an. Ebenfalls sind die
Webseite und die App gut zu bedienen, was den Bestellprozess für
den Kunden vereinfacht. Des Weiteren strebt Foodora die
Partnerschaft mit qualitativ hochwertigen Restaurants an und
möchte sein Angebot weiter ausbauen. Durch Fahrradfahrer, die die
Auslieferung des Essens an den Kunden übernehmen sowie durch
die Festlegung eines Umkreises von 2km Entfernung zu einem
Restaurant, garantiert Foodora eine Lieferung innerhalb von 30
Minuten. Foodora bietet ebenfalls Bestellungen im Voraus an. Zwei
Tage im Voraus für Privatkunden und bis zu 15 Tage im Voraus für
Geschäftskunden. Für Geschäftskunden kann ein Firmenaccount
angelegt werden. Die Firma hat hier die Möglichkeit, verschiedene
Abteilungen anzulegen und im Rahmen eines Bonusprogamms ein
tägliches Bestellbudget für Mitarbeiter einzurichten [9]. Ebenfalls
bietet Foodora Party-Menüs an [10].
Pain Relievers
Um die Pains der Kunden kümmert sich Foodora durch sein
ausgebautes Angebot an Gerichten. Lange Wartezeiten werden zum
Beispiel durch die Auslieferung innerhalb eines 2km Umkreis
begrenzt. Das heißt, Foodora liefert nur in Gebieten aus, bei denen
der Kunde maximal 2km von einem Partner-Restaurant weit entfernt
wohnt [9]. Dadurch, dass die Essenslieferanten auf dem Fahrrad
unterwegs sind ist die Chance in einen Stau zu gelangen geringer
als bei Lieferanten, die auf Kraftfahrzeuge setzen. Ebenfalls werden
durch einen Algorithmus die kürzesten Lieferwege für die
Lieferranten berechnet, sobald eine Bestellung eingeht [11]. Foodora
bietet zudem verschiedene Varianten der Online-Bezahlung an.
Bargeld wird also nicht mehr benötigt, was einen Vorteil haben kann,
wenn der Kunde kein Bargeld bei sich hat. Das bestellte Essen wird
von den Fahrradkurieren bis vor die Haustür geliefert, sodass der
Kunde nicht das Haus verlassen muss. Falls der Kunde doch mal
aus dem Haus möchte, um sich sein Essen zu holen, kann er über
die Bestellplattform Pick Up wählen und sein Essen abholen sobald
Geschäftsmodellanalyse von Foodora, v1.1 | 5
8.
es fertig ist. Die Lieferzeiten sind dabei von den Öffnungszeiten der
Restaurants abhängig.
Products & Services
Um am Markt weiter Bestandteil zu sein, strebt Foodora die
Partnerschaft mit Restaurants in immer mehr Städten innerhalb
Deutschlands an. Dabei beschränkt es sich auf Städte ab 500.000
Einwohnern. Foodora bietet seinen Kunden an, die Bestellung per
App sowie über die Webseite aufzugeben. Hier wiederum hat der
Kunde die Möglichkeit direkt online zu bezahlen. Foodora bietet
ebenfalls einen Kundensupport an. Beispielsweise hat ein Kunde die
Möglichkeit nach seiner Bestellung jemanden im Livechat zu
kontaktieren, sollte er merken, dass er bei der Bestellung falsche
Angaben getätigt hat. Für Partys, hat Foodora ebenfalls ein
passendes Angebot parat. Bestellungen über Foodora sind während
der Öffnungszeiten des Restaurants immer möglich.
Geschäftsmodellanalyse von Foodora, v1.1 | 6
9.
Business Model Canvas
Abbildung 2: Business Model Canvas von Foodora
Geschäftsmodellanalyse von Foodora, v1.1 | 7
10.
Customer Segments
Unter dem Abschnitt Customer Segments haben wir zwischen dem
Familienstand (Singles und Familien) sowie dem Berufsstand
(Geschäftsleute und Studenten) unterschieden. Im Folgenden haben
wir uns auf diese vier Zielgruppen fokussiert. Restaurants werden
hier als Partner betrachtet.
Customer Relationship
Foodora, als Lieferdienst-Unternehmen, gewährleistet die hohe
Qualität des Essens und bietet zudem eine schnelle Lieferung an.
Um sich von anderen Konkurrenten abzugrenzen, bietet Foodora
einen Live-Kundensupport an. Um diesen zu nutzen, können Kunden
innerhalb eines Chat-Fensters auf der Webseite unmittelbar Fragen
an das Unternehmen stellen und sich über weitere Angebote
informieren. Foodora bietet ebenfalls einige Sonderangebote an, um
neue Kunden zu gewinnen.
Channels
Um die Aufmerksamkeit der Kunden zu wecken, ist Foodora auf
vielen Social Media Kanälen unterwegs. Auf Facebook und
Instagram können sich Kunden über Sonderangebote oder neue
Restaurants informieren. Fotos von Essen sind ebenfalls in
Instagram zu finden. Dies ist ein strategischer Schritt, um den
Kunden neue Gerichte zu präsentieren. Außerdem können das
einheitliche magentafarbene Design des Unternehmens und
zahlreiche aushängende Plakate das Interesse der Kunden wecken.
Der Bestellprozess erfolgt ganz bequem über die Webseite und die
Foodora-App.
Alle Produkte liefern die Foodora-Fahrradfahrer innerhalb von 30
Minuten. Die Bewertung des Essens ist aktuell leider noch nicht
möglich. Weder über die Webseite noch über die Foodora-App.
Value Proposition
Hunger schnell stillen ohne selbst zu kochen ist dank Online
Bestellung bei Foodora möglich. Da die Lieferung direkt vor die Tür
erfolgt, kann man ziemlich viel Zeit sparen. Essen selbst kochen
oder ins Restaurant gehen werden mit einer Bestellung bei Foodora
vermieden. Getränke im Restaurant kosten manchmal mehr als das
bestellte Essen. Bei Foodora muss man keine Getränke zum Essen
dazu bestellen, womit das Geld gespart wird. Dies ist auch ein
großer Vorteil für Menschen, die lieber zu Hause ihr Essen genießen.
Foodora gewährleistet die Quantität sowie die Qualität ihrer Partner
Restaurants und somit ist ein vielfältiges und attraktives
Essensangebot garantiert. Ebenfalls erweitert Foodora das
Restaurantangebot durch ständige neuen Partnerschaften, welche
auf der Webseite sowie der App angezeigt werden. Durch den
einfachen Bestellprozess können Kunden schnell und unkompliziert
über die Webseite oder über die Foodora-App ihr Essen bestellen.
Die Bezahlung erfolgt direkt im Rahmen des Bestellvorgangs. Dafür
stellt Foodora den Kunden mehrere Zahlungsmöglichkeiten zur
Verfügung. Durch den schnellen Lieferservice und die hochwertigen
Gerichte kann Foodora die Bedürfnisse der meisten Kunden
befriedigen.
Geschäftsmodellanalyse von Foodora, v1.1 | 8
11.
Key Activities
Um sich von anderen Lieferdiensten auf dem Markt abzuheben,
zeichnet sich Foodora durch eine schnelle Lieferzeit aus. Die
eingehenden Bestellungen werden dabei direkt an den Fahrradfahrer
weitergeleitet. Jeder Fahrradfahrer ist für einen Bereich zuständig in
dem sich ein Partner-Restaurant befindet, sodass eine Lieferung
innerhalb von 30 Minuten garantiert ist. Durch die Unabhängigkeit
bezüglich des Straßenverkehrs ist die schnelle Lieferung durch
Fahrradfahrer zuverlässiger als mit einem Auto. Außerdem können
Foodora Kunden ihre Bestellung jederzeit verfolgen [12]. Foodora
bietet auch verschiedene Zahlungsmethoden an, wie z. B. das
Bezahlen über PayPal oder Kreditkarte.
Des Weiteren gilt Foodora als Vermittler zwischen Kunden und den
Restaurants. Zudem erweitert Foodora seine attraktiven
Essensangebote durch Party-Menüs und andere vielfältige
Sonderangebote. Durch die zentrale und einheitliche Darstellung von
Restaurants auf der Foodora Plattform, ist es sehr einfach das
Angebot durch weitere Partnerrestaurants zu erweitern. Foodora
kann dabei selbst entscheiden, welche Partner gelistet werden
sollen und welche nicht zum Konzept passen. Diese Möglichkeit der
einfachen Einbindung neuer Partner ermöglicht Foodora ein
schnelles und gesundes Wachstum.
Key Resources
Die wichtigsten Ressourcen für Foodora sind die Partnerschaften
mit zahlreichen Restaurants sowie die Fahrradfahrer, die das Essen
ausliefern. Ohne Partnerschaften mit den Restaurants kann den
Kunden kein Essen angeboten werden. Ebenso kann kein Essen an
den Kunden geliefert werden, wenn es die Fahrradfahrer nicht geben
würde. Eine weitere wichtige Ressource für Foodora, sind die
verfügbaren Bestellplattformen auf denen der Kunde sein Essen
bestellen kann, da sonst keine Aufträge reinkommen würden.
Key Partners
Foodoras wichtigste Partner sind Restaurants, welche keinen
eigenen Lieferdienst haben. Das Unternehmen kooperiert mit vielen
unterschiedlichen Restaurants. Es fängt an bei McDonald’s und geht
bis hin zu Restaurants mit zwei Sternen. Um den Kunden ein großes
Maß an Vielfalt gewährleisten zu können, strebt Foodora immer
neue Partnerschaften mit Restaurants an [13].
Revenue Streams
Foodora verlangt von seinen Partner-Restaurants eine Provision von
rund 30%, wenn die Bestellung über die Webseite oder die
Foodora-App erfolgt. Diese Provision ist unabhängig davon, ob die
Bestellung vom Fahrradfahrer ausgeliefert wird oder vom Kunden
selbst abgeholt wird [14].
Je nach Restaurant müssen Foodora Kunden für ihre Bestellung und
die Lieferung zwischen 2,50 bis 4,90 Euro bezahlen. In den meisten
Fällen werden pauschale Gebühren in Höhe von 2,90 Euro
festgelegt. Der Preis ist dabei unabhängig vom jeweiligen
Restaurant und dem Bestellwert [9]. Der Bestellprozess wird mit der
Bezahlung über Paypal oder Kreditkarte abgeschlossen.
Geschäftsmodellanalyse von Foodora, v1.1 | 9
12.
Cost Structure
Um neue Kunden zu gewinnen, investiert Foodora viel Geld für das
Marketing. Nichtsdestotrotz sind die Kosten für das Personal die
größte Ausgabe des Unternehmens.
Zusammengefasst ist der USP von Foodora der schnelle
Lieferservice, welcher mit Hilfe von Fahrrädern als Transportmittel
erreicht wird. Neben diesem Aspekt spielen die Qualität und die
Quantität der ausgewählten Restaurants eine Rolle. Anhand der
schnellen Lieferung, sowie der qualitativen Restaurants ist Foodora
in der Lage sich von seinen anderen Konkurrenten abzugrenzen.
Einordnung des Geschäftsmodells
Definition eines Geschäftsmodells
Was sind Geschäftsmodelle? Diese Frage würden wir gerne im
Voraus klären bevor wir einige vorstellen und das Geschäftsmodell
von Foodora genauer erläutern. In dem Buch Business model
management von Bernd Wirtz gibt es eine recht genaue Definition in
Bezug auf Geschäftsmodelle.
“Ein Business Model stellt eine stark vereinfachte und aggregierte
Abbildung der relevanten Aktivitäten einer Unternehmung dar. Es
erklärt wie durch die Wertschöpfungskomponente einer
Unternehmung vermarktungsfähige Informationen, Produkte
und/oder Dienstleistungen entstehen. Neben der Architektur der
Wertschöpfung werden die strategische sowie Kunden- und
Marktkomponente berücksichtigt, um das übergeordnete Ziel der
Generierung bzw. Sicherung des Wettbewerbsvorteils zu realisieren.”
[15]
Bekannte Patterns zum Einstieg
Ein bekanntes Geschäftsmodell-Pattern ist die Subscription, welche
auch unter der Bezeichnung Abonnement bekannt ist. Bei diesem
Muster bekommt der Kunde in regelmäßigen Abständen seine
bestellte Leistung. Die Dauer der zu erhaltenden Leistung sowie der
Abstand in der der Kunde die Leistung bekommen soll, wird in einem
Vertrag festgehalten. Die Leitung wird von Kunden in regelmäßigen
Geschäftsmodellanalyse von Foodora, v1.1 | 10
13.
Abständen bezahlt. Unternehmen, welche dieses Muster verwenden
sind beispielsweise Netflix und Spotify [16].
Ein weiteres Geschäftsmodell-Pattern ist das sogenannte Add-On.
Beim Add-On gibt es ein Basisangebot, welcher zu einem
wettbewerbsfähigen Preis angeboten wird. Dieses Angebot kann
durch mehrere Extras ergänzt werden. Das wiederum treibt den
Endpreis oft nach oben und der Kunde zahlt deutlich mehr als von
ihm zunächst geplant. Ein Vorteil dieses Geschäftsmodells ist, dass
der Kunde durch das variable Angebot diese seinen Bedürfnissen
anpassen kann [16].
Ein weiteres bekanntes Geschäftsmodell-Pattern ist Razor and
Blade. Sofort erkennen lässt sich dieses Modell bei den meißten
Druckerherstellern - der Drucker wird sehr günstig im Markt
angeboten, die Nachfüllpatronen im späteren Verlauf kosten
teilweise dann allerdings mehr als der Drucker selbst. Die Kernidee
des Musters besteht also darin, das Grundprodukt dem Kunden
günstig oder gar umsonst anzubieten und die
Verbrauchsmaterialien, die man für die Nutzung des Grundprodukts
benötigt, mit hohen Margen zu verkaufen [16].
Geschäftsmodell-Patterns bei Foodora
Die Untersuchung der Geschäftsmodell Patterns für Foodora basiert
auf Basis des St. Galler Business Model Navigators [16]. Einige
Ergebnisse sind als Vermutungen zu verstehen, da Foodora selbst
keine Quellen bereitstellt, welche Geschäftsmodelle bzw. Patterns
tatsächlich im eigenen Unternehmen Anwendung finden. Viele
lassen sich jedoch eindeutig zuordnen.
Schaut man sich den Wertschöpfungsprozess von Foodora genauer
an, fällt auf, dass diese selbst keine eigenen Restaurants betreiben,
sondern die Restaurantbetreiber als Partnerunternehmen mit
Foodora agieren. Foodora bereitet das Essen also nicht selbst zu,
sondern überlässt diese Dienstleistung Dritten (Partnern). Dieses
Pattern spiegelt sich in der Definition des Open Business Models
wider. Laut dem St. Gallener Business Model Navigators ist das
Open Business Model ein Pattern, bei dem man offen und
kooperativ mit externen Partnern arbeitet um dadurch die eigene
Effizienz zu steigern. Dabei müssen zudem die Zielkonflikte
zwischen der eigenen Profitabilität und den Zielen der Partner für
beide Seiten zufriedenstellend gelöst werden [16]. So behält
Foodora beispielsweise einen gewissen Anteil der Einnahmen des
Essens von den gelisteten Restaurants bei einer Bestellung für sich
ein.
Wenn die Abwicklung von Transaktionen online geschieht, spricht
man vom Pattern E-Commerce. Neben den eigentlichen
Transaktionen (Kauf und Verkauf von Gütern), spielt Service und
Support ebenfalls eine Rolle [16]. Foodora bietet den Kunden eine
komfortable Online Plattform zum Bestellen von diversen
Mahlzeiten an. Dabei kümmert sich Foodora ebenfalls um die
Zahlungsabwicklung sowie Anfragen durch Kunden oder Partner.
Kunden haben dabei ein breites Spektrum an Mahlzeiten, da
Foodora mehrere verschiedene Restaurants als Partner im Angebot
hat. Diese werden übersichtlich und strukturiert auf der eigenen
Plattform angeboten.
Fokussiert sich ein Unternehmen auf eine oder mehrere Aktivitäten
in der Wertschöpfungskette, spricht man von einem Layer Player
Geschäftsmodellanalyse von Foodora, v1.1 | 11
14.
[16]. Im Falle von Foodora sind die Restaurants als horizontale
Ebene zu verstehen, die sogesehen aus Sicht von Foodora alle
Mahlzeiten anbieten. Vertikal kümmert sich Foodora spezialisiert
um die Kundenakquise, Bezahl- und Bestellplattform und die
Lieferung der Bestellung an den Endkunden. Alle Restaurants
kommen als potentielle Partner für Foodora als Layer Player in
Frage, sofern sie eine Onlinepräsenz, Lieferservice oder
Akquirierung wollen.
Abbildung 3: Foodora als Layer Player für Partner Restaurants
Im herkömmlichen Sinn versteht man bei einem Shop-in-Shop
Muster ein Konzept, bei dem Handels- oder Diensteitungsgeber ihre
Verkaufsräume innerhalb eines anderen Geschäfts einrichten [16],
zum Beispiel mehrere Modeläden innerhalb einer Mall.
Weitergedacht, lässt sich das etablierte Modell aber auch auf eine
Art und Weise auf Foodora anwenden, denn ein Partnerrestaurant
von Foodora ist in Bezug auf die Sortimentsgestaltung des
Essensangebots ebenfalls grundsätzlich frei, die zentrale und
einheitliche Darstellung des Angebotes geschieht allerdings auf der
Foodora Plattform. Durch ein möglichst großes Angebot von
Restaurants kann Kunden ein breites Spektrum an Produkten
angeboten werden, was die Bündelung der Anbieter an einem
“virtuellen” Ort mit gemeinsamer Abrechnung ermöglicht.
Beim Direct Selling handelt es sich um einen Absatzweg, der durch
den direkten Kontakt zwischen Anbieter und Kunde gekennzeichnet
ist und eventuelle Zwischenhändler in der Wertschöpfung
eingespart werden [16]. Durch die zentrale Plattform von Foodora
wird ein einheitliches und in sich konsistentes Vertriebskonzept
gewährleistet. Kunden bestellen ihre Mahlzeiten direkt bei Foodora
und kommen in diesem Prozess nicht mit den Zwischenhändlern
(wie etwa die Weiterleitung zur Restaurant-Webseite) in Kontakt.
Durch die Kontrolle des Verkaufs- und Bezahlprozesses hat Foodora
die Möglichkeit sowohl Kundenbedürfnisse besser zu erkennen als
auch Marketing gezielt und vereinfacht einsetzen zu können. Das
Essen kann so nicht nur geliefert werden, sondern auch von Kunden
selbst abgeholt werden.
Erweiterung des Geschäftsmodells
Im vorherigen Kapitel wurde darauf eingegangen, welche
Geschäftsmodell-Patterns Foodora bereits nutzt, um den eigenen
Umsatz zu generieren. Im Folgenden werden weitere Modelle des St.
Galler Business Model Navigator vorgestellt, die sich mit relativ
wenig Aufwand für Foodora umsetzen lassen, um entweder weitere
Geschäftsfelder zu erschließen und bestehende Kunden und Partner
besser an das eigene Angebot zu binden. Damit einhergehend steht
eine Steigerung des Umsatzes im Vordergrund.
Geschäftsmodellanalyse von Foodora, v1.1 | 12
15.
Ein bekanntes und häufig angewandtes Muster bezeichnet ein
Customer Loyalty Programm. Dabei fördert der Anbieter
hauptsächlich die Treue seiner Bestandskunden durch ein
kartengestütztes Bonusprogramm. Dieses erfasst vom Kunden
getätigte Einkäufe und rechnet entsprechende Prämienleistungen
für den Kunden aus [16]. Im Falle von Foodora lässt sich dieses
Muster auf die Einführung einer virtuellen Bonuskarte anwenden. So
kann Foodora bestehende Kunden damit locken, beispielsweise
jede 10. Mahlzeit kostenlos zu liefern oder sogar die ganze Mahlzeit
kostenlos anzubieten, wenn das Kundenkonto den errechneten
Bonus erreicht hat. Man würde so Kunden besser an die Plattform
binden und damit die Absprungraten zu Konkurrenz Plattformen
senken. Bestehende Gutschein programme von Foodora bilden
lediglich allgemeingültige Rabatte ab, sprechen dabei jedoch nicht
direkt die Bestandskundschaft an.
Eine eventuell unmoralische Empfehlung stellt das Muster Lock-In
dar. Kunden werden dabei durch hohe Umstellungskosten in einer
Umgebung “eingeschlossen”. Allerdings kann ein Lock-In auch
durch eine lange Vertragsbindung erreicht werden. Generell ist es
für eine Firma nämlich kostengünstiger bestehende Kunden zu
halten, als neue zu gewinnen.
Dieses Muster könnte bei Foodora im Sinne der Partnerrestaurants
Anwendung finden. Diese sind zwar nicht als Kunden zu sehen,
jedoch besteht eine vertragliche Regelung für die Zusammenarbeit
von Foodora und Partnerrestaurants. Aktuell liegt die Vertragsdauer
bei einem Monat. Würde Foodora diese auf mindestens 6 Monate
anheben, könnten sie einfacher ihren Kundenstamm aufbauen. Bei
einer Listung eines Restaurants, im schlimmsten Fall von nur einem
Monat, ist es schwierig, Endkunden auf ein neues gelistetes
Restaurant aufmerksam zu machen.
Ein weiteres Lock-In Szenario könnte sein, die vertraglichen
Regelungen von Foodora gegenüber dessen Partnern dahingehend
zu ändern, sodass Partnerrestaurants ausschließlich zwecks
Online-Plattform, sowie Lieferung mit Foodora und keinem
Konkurrenten parallel Vereinbarungen haben darf. So wäre es also
nicht möglich, dass ein Restaurant mehrfach auf verschiedenen
Plattformen aufgelistet wird. Für Kunden gäbe es also gar keine
Wahlmöglichkeit, die gewünschte Mahlzeit eines Restaurants auf
einer konkurrierenden Plattform zu bestellen. So stärkt Foodora
ganz einfach die eigenen Marktanteile und sichert sich so eine
starke Monopolstellung.
Ein weiteres Muster, welches das Foodora Angebot erweitern kann
ist das Cross Selling. Mit diesem Muster kann das Angebot von
Foodora um zusätzliche Produkte ergänzt werden. Ein solches
zusätzliches Produkt könnten beispielsweise Getränke sein. Da es
zurzeit nicht möglich ist, Getränke über die Foodora Plattform zu
bestellen, sehen wir hier ein Verbesserungspotenzial.
Der Verkauf von Getränken zusätzlich zu dem bereits bestehenden
Restaurantangebot, kann das Unternehmen zu einer Steigerung des
Umsatzes nutzen. Aus unserer Sicht könnten die Getränke aus zwei
Quellen stammen - entweder werden diese direkt von ausgewählten
Restaurants geliefert oder Foodora bietet selbst eigene Getränke
mit Hilfe von Partnern an. In beiden Fällen kann Foodora durch den
Verkauf von zusätzlichen Produkten profitieren.
Ein Anreiz für Partner kann sein, durch Plattformen wie Foodora
ihren Absatzmarkt zu erweitern und Leerlauf zu vermeiden. Dies
Geschäftsmodellanalyse von Foodora, v1.1 | 13
16.
bedeutet, dass Restaurants zu gewissen Zeiten keine volle
Auslastung des eigenen Restaurantbetriebs haben. Eine gute
Möglichkeit bietet also die Listung auf einer zentralen Plattform mit
Kundenstamm dar, durch den weitere Umsätze generiert werden
können. Da dies als großer Vorteil der Foodora Plattform zu werten
ist, kann das Pay-per-Use Pattern recht einfach Anwendung im
Geschäftsmodell von Foodora finden.
Eine Umsetzung könnte so geschehen, dass jeder Klick, der durch
einen Endkunden auf ein bestimmtes Partnerrestaurant geschieht,
dem Partner in Rechnung gestellt wird. So ähnlich verhalten sich
auch geschaltete Werbeanzeigen durch Suchmaschinenbetreiber.
Der Anbieter zahlt, wenn ein potentieller Kunde auf das Angebot
klickt. Da die technische Grundlage bereits besteht, wäre dies eine
reine weitere Geldeinnahmequelle für Foodora, ohne große eigene
Aufwände dafür aufbringen zu müssen.
Ein erarbeitetes Pain im Rahmen des Value Proposition Canvas
stellt die Tatsache dar, dass ein Endkunde keine Lust oder keine Zeit
hat seine Mahlzeit selbst herzustellen. Diese Tatsache legt nahe,
dass dies nicht nur “ab und zu” der Fall ist, sondern zeitlich gesehen
mehrfach. Statt jedes mal eine manuelle Bestellung auszulösen,
beschreibt ein Flatrate oder gar Subscription Modell die Möglichkeit,
einen Pauschalpreis für eine Leistung zu zahlen und dafür die
Leistungen unbegrenzt oder in vereinbarter Menge beziehen zu
können [16].
Diese Muster ließen sich insofern auf Foodora anwenden, dass es
ein Pauschalpaket für monatliche Mahlzeit Lieferungen gibt,
welches Kunden pauschal buchen können. Anschließend können sie
auswählen, an welchen Tagen und zu welcher Uhrzeit Sie ihre
Mahlzeit geliefert bekommen möchten. Dabei könnte Foodora sogar
variieren und ein Zufallsmenü anbieten, um neue Partnerrestaurants
besser im Angebot platzieren zu können. Als Gegenleistung für die
verbindliche Buchung könnten dem Kunden dann gewisse
prozentuale Rabatte gewährt werden.
Last but not least könnte das Modell der Eigenmarkenstrategie,
oder auch White Label bezeichnet, bei Foodora Anwendung finden.
Im klassischen Sinne werden damit Fabrikate bezeichnet, die nach
ihrer Herstellung nicht mit einer spezifischen Marke verbunden sind,
sondern grundsätzlich unter verschiedenen Marken angeboten
werden können [16].
Die Foodora Plattform, bzw. Teile davon könnten als White Label
Lösung für Restaurants zum Kauf oder Miete angeboten werden.
Als Beispiel lässt sich das Online Bestellmodul der Plattform
anführen. Ein Restaurant könnte dies mit eigenem Branding
versehen und nur eigene Produkte listen lassen, statt eine eigene
aufwändige Onlinepräsenz betreiben zu müssen.
Es lässt sich vermuten, dass einige Restaurantbetreiber aus
kosmetischen Gründen nicht auf der eigentlichen Foodora Plattform
gelistet werden möchten, aber dennoch den Vertriebsweg des
Online Marketings hätten. Diese Vermutung bedarf allerdings
weiterer genauerer Marktanalysen, bevor das White Label Pattern
vollständig empfohlen und umgesetzt werden kann. Dabei gilt es vor
allem herauszufinden, welche technischen Aufwände Foodora
betreiben müsste, um die bestehende Plattform als modulare White
Label Lösungen Restaurantbetreiber anbieten zu können.
Geschäftsmodellanalyse von Foodora, v1.1 | 14
17.
Annahmen und offene Punkte
Seit Februar 2014 bietet Foodora Lieferdienste an. Der Name
“Foodora” ist erst seit April 2015 bekannt. Wegen vielen
Umstrukturierungen der Unternehmensstruktur ist die Beschaffung
aktueller Informationen über Foodora nicht einfach. Manche
Informationen sind nur teilweise oder gar nicht mehr gültig. Aus
diesem Grund haben wir bei der Recherche darauf geachtet, dass
die Informationen den aktuellen Stand präsentieren. Ältere Quellen
haben wir mehrmals geprüft.
Besonders schwer zu finden sind Informationen über die
Geschäftsmodelle, die dieses Unternehmen verfolgt. Unserer
Meinung nach verfolgt Foodora mehrere Geschäftsmodelle bzw.
Patterns.
Mit Hilfe des Buches Geschäftsmodelle entwickeln von Oliver
Gassmann, Karolin Frankenberger und Michaela Csik haben wir die
bekanntesten Patterns untersucht und einige ausgewählte versucht
auf Foodora anzuwenden. Dabei haben wir uns an die Allgemeinen
Geschäftsbedingungen von Foodora bezogen und diese auf die
bestimmten Patterns geprüft. Hier wurde die Annahme getroffen,
dass das Geschäftsmodell von Foodora folgende Patterns ganz
oder teilweise spiegelt: Open Business Model, E-Commerce, Layer
Player, Shop-in-Shop und Direct Selling.
Des Weiteren sind öffentliche Informationen zum aktuellen
Marktanteil nicht zu finden.
Fazit und Gesamtbewertung
Durch die Partnerschaften mit Restaurants, welche keinen eigenen
Lieferservice anbieten, etabliert sich Foodora auf dem Markt der
Lieferdienste.
Vier Jahre nach der Gründung ist Foodora in mehr als 60 Städten
und 10 Ländern vertreten. Foodora arbeitet mit mehr als 9000
Partnerrestaurants zusammen [7].
Die Anzahl der Partnerrestaurants wächst stetig, weshalb auch
Foodoras Umsatz steigt.
Foodora bietet den Kunden ein vielfältiges Angebot, schnelle
Lieferung und ein komfortables Online-Bestell- und Bezahlsystem
an. Ein weiteres Merkmal dieses Unternehmens ist die eigens
organisierte Lieferung durch Fahrradfahrer. Etwa 5500
Fahrradfahrer in Deutschland liefern die Bestellungen direkt bis vor
die Haustür des Endkunden [1].
Es wurde herausgearbeitet, dass Foodora sich hauptsächlich auf
vier Zielgruppen konzentriert, nämlich Singles, Studenten,
Geschäftsleute und Familien. Die Faktoren Zeitmangel und
Bequemlichkeit fallen bei diesen Zielgruppen besonders auf.
Die Geschäftsmodellanalyse hat ebenso ergeben, dass mindestens
5 der 55 im St. Galler Business Model Navigator beschriebenen
Muster bei Foodora Anwendung finden. Im Kapitel Erweiterung des
Geschäftsmodells wurde ausführlich diskutiert, welche einfachen
Erweiterungen des Geschäftsmodells den Umsatz und
Marktpräsenz von Foodora steigern können.
Geschäftsmodellanalyse von Foodora, v1.1 | 15
18.
Abschließend lässt sich sagen, dass der Markt des Online
Essens-Lieferservice hart umkämpft scheint und es viel Aufwand
bedarf sein Angebot zu etablieren. Nicht ohne Grund vereinigten
sich die bekannten Plattformen pizza.de und lieferheld.de mit
Foodora und werden damit vom gleichen Inhaber - Delivery Hero
GmbH - geführt.
Weitere Anreize das Portfolio zu erweitern sind durch relativ
einfache Mittel möglich und sollten von Foodora in Betracht
gezogen werden, um gegen die Konkurrenz vorzugehen. Unternimmt
Foodora keine Maßnahmen, kann es schnell passieren, dass
einzelne Konzepte einfach durch die Konkurrenz kopiert werden
können und so das Alleinstellungsmerkmal nicht mehr gegeben ist.
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Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Business Model Canvas von Foodora 2
Abbildung 2: Business Model Canvas von Foodora 7
Abbildung 3: Foodora als Layer Player für Partner
Restaurants
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Quellenangaben
[1] J. Kaczmarek, „Foodora in der Schnellübersicht“,
digitalkompakt. [Online]. Verfügbar unter:
https://www.digitalkompakt.de/uebersicht/foodora-schnellueb
ersicht/. [Zugegriffen: 15-Apr-2018].
[2] „foodora“, Foodora. [Online]. Verfügbar unter:
https://www.foodora.de/. [Zugegriffen: 15-Apr-2018].
[3] „Foodora - Wikipedia“. [Online]. Verfügbar unter:
https://en.wikipedia.org/wiki/Foodora. [Zugegriffen:
15-Apr-2018].
[4] A. Huesing, „5 spannende Fakten über das Hype-Start-up
Foodora“, deutsche-startups.de, 30-Mai-2016. [Online].
Verfügbar unter:
https://www.deutsche-startups.de/2016/05/30/5-spannende-fa
kten-ueber-das-hype-start-foodora/. [Zugegriffen: 15-Apr-2018].
[5] C. Kyriasoglou, „So steht es um Foodora“, NGIN Food,
20-Juni-2017. [Online]. Verfügbar unter:
https://ngin-food.com/artikel/foodora-geschaeftszahlen-2016-
delivery-hero-ipo/. [Zugegriffen: 15-Apr-2018].
[6] L. Hegemann, „Delivery Hero: Was für die Aktie spricht – und
was dagegen“, t3n News, 30-Juni-2017. [Online]. Verfügbar
unter:
https://t3n.de/news/delivery-hero-aktie-prognose-835105/.
[Zugegriffen: 15-Apr-2018].
[7] Foodora, „Press kit“, 2017. [Online]. Verfügbar unter:
http://www.foodora.com/wp-content/uploads/2017/09/DE_foo
dora_press_kit_S17.pdf. [Zugegriffen: 15-Apr-2018].
[8] „Kommission“, 16-März-2017. [Online]. Verfügbar unter:
https://neueswort.de/kommission/. [Zugegriffen: 15-Apr-2018].
[9] Foodora, „foodora Kontakt“, Foodora. [Online]. Verfügbar unter:
https://www.foodora.de/contents/contact.htm. [Zugegriffen:
15-Apr-2018].
[10] „McDonald’s Lieferservice“, Foodora. [Online]. Verfügbar unter:
https://www.foodora.de/chain/ce6pp/mcdonalds. [Zugegriffen:
15-Apr-2018].
[11] „Galileo - Das Battle der Food-Lieferdienste“, 26-Jan-2017.
[Online]. Verfügbar unter:
https://www.prosieben.de/tv/galileo/videos/201725-das-battle-
der-food-lieferdienste-clip. [Zugegriffen: 15-Apr-2018].
[12] H. Schumann und E. Simantke, „Wer geliefert ist: Arbeiter bei
Foodora und Amazon kämpfen für bessere Arbeit“, DIGITAL
PRESENT, 16-Sep-2017. [Online]. Verfügbar unter:
http://digitalpresent.tagesspiegel.de/wer-geliefert-ist.
[Zugegriffen: 15-Apr-2018].
[13] F. Rosendahl, „Foodora-Mitgründer wehrt sich gegen die größte
Kritik seiner Fahrer“, Gründerszene Magazin, 15-Aug-2017.
[Online]. Verfügbar unter:
https://www.gruenderszene.de/allgemein/foodora-mitgruender
-wehrt-sich-gegen-die-groesste-kritik-seiner-fahrer. [Zugegriffen:
15-Apr-2018].
[14] P. Szymanski, „Foodora: Liefer-Start-up baut Angebot aus“,
computerbild.de, 07-Feb-2017. [Online]. Verfügbar unter:
http://www.computerbild.de/artikel/cb-News-Internet-Foodora-
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Abholung-Pickup-17311409.html. [Zugegriffen: 15-Apr-2018].
[15] B. W. Wirtz, „Types of business model management“, in
Business Model Management, 2011, S. 185–191.
[16] O. Gassmann, K. Frankenberger, und M. Csik, Geschäftsmodelle
entwickeln: 55 innovative Konzepte mit dem St. Galler Business
Model Navigator. Carl Hanser Verlag GmbH Co KG, 2017.
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Anhang
Snack Content
Abruf-URL: https://youtu.be/VsAMUKteIpM
Unser Snack Content zeigt Lisa, eine fiktive Studentin, die keine Lust
und Zeit hat, ihr Essen selbst zuzubereiten. Eines Abends verspürt
sie starken Hunger und möchte deshalb probieren, ihr Essen ganz
komfortabel Online zu bestellen.
Bei diesem Snack-Content wird vor allem auf die erarbeiteten Pains
des Value Proposition Canvas eingegangen, welche ihr in dieser
Situation widerfahren. Lisa erfährt anschließend durch einen Freund
vom Lieferservice Foodora, bei dem sie fortan ganz einfach ihr
Essen online bestellen kann.
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Persona 1
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Persona 2
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