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Helaba Volkswirtschaft/Research



                                                   Wochenausblick                                                                  13. Juli 2012




                                                   Im Niemandsland
                              Redaktion:
                                                   1     Die Woche im Überblick                                                                    1
            Dr. Stefan Mitropoulos
             Tel.: 0 69/91 32-46 19                      1.1        Chart der Woche                                                                1
              research@helaba.de                         1.2        Wochen-Quartals-Tangente                                                       2
                                                         1.3        Finanzmarktkalender KW 29 mit Prognosen                                        3
                                                   2     Im Fokus                                                                                  4
                                                         2.1        Aktien: Neue Impulse durch Zwischenberichtsaison                               4
                                                         2.2        ESM: Europa wartet auf das Füllhorn                                            5
                          Herausgeber:
                                                   3     Charttechnik                                                                              6
               Dr. Gertrud R. Traud
                                                   4     Helaba Kapitalmarktszenarien                                                              7
Chefvolkswirt/Leitung Research
                                                   5     Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle                                                  8
Landesbank Hessen-Thüringen
                        MAIN TOWER
         Neue Mainzer Str. 52-58
        60311 Frankfurt am Main                    1 Die Woche im Überblick
       Telefon: 0 69/91 32-20 24
       Telefax: 0 69/91 32-22 44                       1.1         Chart der Woche

                                                   Geldpolitik spiegelt sich kaum noch am Devisenmarkt wider
                                                   Bilanzsummen der Zentralbanken, indexiert, 30.06.2007 = 100




                                                   Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research



        Die Publikation ist mit größter Sorgfalt   Seit Beginn der Finanzkrise Mitte 2007 reduzierten die wichtigsten Zentralbanken nicht nur ihre
bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich    Leitzinsen auf nahe Null, sondern erweiterten auch mittels quantitativer Maßnahmen ihre Bilanz-
  unverbindliche Analysen und Prognosen zu
   den gegenwärtigen und zukünftigen Markt-
                                                   summen. Am aggressivsten ging hier die britische Notenbank vor. Die Bank of England dürfte
     verhältnissen. Die Angaben beruhen auf        dank eines neuen Kaufprogramms die Spitzenposition verteidigen, selbst wenn die Schweizer
    Quellen, die wir für zuverlässig halten, für   Notenbank aufgrund ihrer Devisenmarktinterventionen den Briten auf den Fersen folgt. Neue
 deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua-
                                                   Hinweise, ob die Federal Reserve ihre Bilanzsumme weiter ausdehnt, dürfte ihr Präsident
 lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön-
 nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe-
                                                   Bernanke in der kommenden Woche geben. Während die Zurückhaltung der japanischen Noten-
     nen Angaben dienen der Information. Sie       bank am Devisenmarkt belohnt wird, zahlt sich die relative Bescheidenheit der EZB nicht aus: Der
 dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für      Euro-Dollar-Kurs fiel auf ein neues Jahrestief, an einer zu expansiven Geldpolitik liegt es kaum.
  Anlageentscheidungen verstanden werden.
Wochenausblick




       Claudia Windt         1.2               Wochen-Quartals-Tangente
Tel.: 0 69/91 32-25 00
                           Es geht nur schleppend voran: Zwar hat Spanien ein neues Sparpaket beschlossen und zeigt sich
                           optimistisch, mit Hilfe der zugesagten europäischen Bankenhilfen die Staatsschuldenkrise zu
                           überwinden. Gleichzeitig ist allerdings der europäische Fahrplan – insbesondere was die Etablie-
                           rung einer gemeinsamen Bankenaufsicht anbelangt – ins Stocken geraten (S. 5). Zudem bleibt die
                           Lage in Griechenland unübersichtlich. Das Schwelen der Staatsschuldenkrise belastete den Euro,
                           während deutsche Renten von Safe-Haven Zuflüssen profitieren. Den Aktienmarkt (S. 4) hingegen
                           bremsten Sorgen um ein Abflauen der Konjunktur aus.

                           Chinas Wirtschaftswachstum hat sich in Q2 auf 7,6 % verlangsamt, das ist die niedrigste Wachs-
                           tumsrate seit 2009. Dennoch gibt es hinreichend Evidenz, dass die Talsohle erreicht ist und die
            Gemischtes
                           Dynamik in den nächsten Monaten anziehen dürfte: Neben der Kreditvergabe sprechen die robus-
          Konjunkturbild
                           ten Zuwächse beim PKW-Absatz dafür. Insgesamt stabilisierten sich im Juni die Einzelhandels-
                           umsätze sowie die Industrieproduktion und gleichzeitig beschleunigten sich die Anlageinvestitio-
                           nen. Zudem spekulieren die Investoren nun auf weitere geldpolitische und fiskalische Stimuli. Ein
                           ähnliches Bild zeigt sich konjunkturell auch in Deutschland: Mit Ende des zweiten Quartals sorg-
                           ten Auftragseingänge, Industrieproduktion und Exporte für eine positive Überraschung, die von
                           den Kapitalmärkten nahezu ignoriert wurde. Für Deutschland zeichnet sich damit ein Wachstums-
                           plus im 2. Quartal ab, trotz der Stimmungsindikatoren, die sich sichtlich eingetrübt haben.

                           In den USA fielen die Daten zuletzt durchwachsen aus: Die jüngsten Erstanträge auf Arbeitslosen-
                           unterstützung überraschten zwar positiv, gleichzeitig dürften in der Berichtswoche Frühindikato-
                           ren, Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze belegen, dass die Wirtschaft etwas an
                           Schwung verloren hat. Deshalb spekulieren viele Marktbeobachter auf ein QE3. In der Berichts-
                           woche wird sich Fed-Chef Bernanke vor beiden Häusern des Parlaments verantworten. Er muss
                           dann Farbe bekennen, ob die aktuelle Datenlage neue umfangreiche geldpolitische Maßnahmen
                           rechtfertigt, die dann auf der nächsten FOMC-Sitzung vor der Sommerpause beschlossen werden
                           könnten. Oder ob sich die Konjunktur weiter eintrüben muss, so dass ein mögliches QE3 frühes-
                           tens ab September erfolgen würde. Innerhalb der Fed wird dies bereits kontrovers diskutiert, so
                           dass die Entscheidung denkbar knapp sein dürfte.

                           Finanzmarktrückblick und –prognosen
                                                           Veränderung seit...  aktueller
                                                          30.12.2011 05.07.2012 Stand*                           Q3/2012             Q4/2012                   Q1/2013
                                                          (in %)                          Index

                           DAX                                      8,8            -1,8      6.419              7.000              7.200                     7.300
                                                          (in Bp)                         (in %)

                           3M Euribor                               -86            -14        0,50                0,5                  0,5                      0,7
                           3M USD Libor                             -13             0         0,46                0,4                  0,4                      0,4
                           10 jähr. Bundesanleihen                  -58            -13        1,25                1,8                  2,1                      2,3
                           10 jähr. Swapsatz                        -62            -7         1,76                2,3                  2,5                      2,7
                           10 jähr. US-Treasuries                   -40            -12        1,47                2,1                  2,4                      2,7
                                                          (jew eils gg. Euro, %)          (jew eils gg. Euro)

                           US-Dollar                                6,2            1,6        1,22               1,30                1,35                      1,40
                           Japanischer Yen                          3,1            2,4            97             104                  110                      115
                           Britisches Pfund                         5,7            0,9        0,79               0,85                0,88                      0,87
                           Schweizer Franken                        1,3            0,0        1,20               1,20                1,20                      1,25
                                                          (in %)

                           Brentöl $/B                             -6,8            0,8        101                 95                  100                      103
                           Gold $/U                                 0,5            -2,0      1.572              1.600              1.650                     1.650
                           *Schlusskurse vom 12.07.2012                                                          Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt

                           Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




                           Helaba Volkswirtschaft/Research · 13. Juli 2012· © Helaba                                                                                                2
Wochenausblick




  1.3            Finanzmarktkalender KW 29 mit Prognosen

                                                                               Helaba- Bloom berg
    Zeit         Land       Periode      Indikator                                                Vorperiode
                                                                              Prognose Consensus

  Montag, 16.07.2012
                                         Konsumentenpreise (HVPI)
    11:00         EZ           Jun       % m/m                                  0,0        0,0       -0,1
                                         % y/y                                  2,4        2,4        2,4
                                         Konsumentenpreise Kernrate
    12:00         EZ           Jun       % m/m                                  0,0        k.A.       0,0
                                         % y/y                                  1,5        1,6        1,6
    14:30         US           Jul       Empire State Umfrage; Index            0,0        3,8        2,3
    14:30         US           Jun       Einzelhandelsumsätze, % m/m            0,2        0,2       -0,2
                                         Einzelhandelsumsätze ohne Pkw s,
    14:30         US           Jun                                              -0,1       0,0       -0,4
                                         % m/m
    16:00         US           Mai       Lageraufbau; % m/m                     0,3        0,2        0,4
  Dienstag, 17.07.2012
                                         Kansas City Fed Präsidentin
    01:30         US
                                         George
    11:00         DE           Jul       ZEW-Indikator                          -21,0     -15,0      -16,9
                                         CPI Konsumentenpreise
    14:30         US           Jun       % m/m                                  0,0        0,0       -0,3
                                         % y/y                                  1,6        1,6        1,7
                                         CPI ohne Energie & Nahrungsmittel
    14:30         US           Jun       % m/m                                  0,2        0,2        0,2
                                         % y/y                                  2,2        2,2        2,3
    15:15         US           Jun       Industrieproduktion, % m/m             0,2        0,4       -0,1
    15:15         US           Jun       Kapazitätsauslastung; %                79,1       79,2      79,0
                                         Halbjährliche Anhörung von Ben
    16:00         US                     Bernanke vor dem
                                         Bankenausschuss des Senats
    16:00         US           Jul       NAHB Housing Index                      30        30         29
    19:15         US                     Cleveland Fed Präsidentin Pianalto
  Mittw och, 18.07.2012
                                         Baubeginne
    14:30         US           Jun       % m/m                                  5,9        4,9       -4,8
                                         Tsd (JR)                               750        743       708
                                         Baugenehmigungen
    14:30         US           Jun       % m/m                                  -4,3       -2,4      7,9
                                         Tsd (JR)                               750        765       784
                                         Halbjährliche Anhörung von Ben
                                         Bernanke vor dem Financial
    16:00         US
                                         Services Committee des
                                         Repräsentantenhauses
    20:00         US                     Beige Book
  Donnerstag, 19.07.2012

                                         Erstanträge auf
    14:30         US         14. Jul                                            365        k.A.      350
                                         Arbeitslosenunterstützung, Tsd

    16:00         US           Jul       Philadelphia Fed; Index                -5,0       -8,0      -16,6
                                         Verkauf bestehender Häuser, Mio.
    16:00         US           Jun                                              4,7        4,6        4,6
                                         (JR)
    16:00         US           Jun       Frühindikatoren, % m/m                 -0,1       -0,1       0,3
  Freitag, 20.07.2012
                                         Erzeugerpreise
    08:00         DE           Jun       % m/m                                  -0,2       -0,2      -0,3
                                         % y/y                                  1,8        1,8        2,1
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research




Helaba Volkswirtschaft/Research · 13. Juli 2012· © Helaba                                                      3
Wochenausblick




                                   2 Im Fokus
Markus Reinwand, CFA                  2.1            Aktien: Neue Impulse durch Zwischenberichtsaison
    Tel.: 0 69/91 32-4723


                                       Die Erholung bei Aktien ist zuletzt ins Stocken geraten. Neue Anregungen sind von der nun
                                       an Fahrt gewinnenden US-Berichtssaison zu erwarten. Nach zahlreichen Abwärtsrevisionen
                                       liegt die Messlatte nicht sehr hoch.


                                   Die Nervosität der Aktienanleger hat sich in den letzten Wochen wieder etwas gelegt. Obwohl die
                                   Risikoaufschläge bei Staatsanleihen der Europroblemländer auf erhöhtem Niveau verharrten und
Anleger in Warteposition           auch der Euro gegenüber dem US-Dollar weiter unter Druck blieb, hat sich die implizite Aktien-
                                   marktvolatilität zurückgebildet. Offenbar haben Aktienmarktteilnehmer ihre Wachstumserwartun-
                                   gen bereits hinreichend stark zurückgeschraubt. Nun warten sie auf neue Impulse. Seit dem Früh-
                                   jahr wurden die Konsens-Gewinnprognosen der Analysten für die kommenden 12 Monate auch für
                                   DAX- und S&P 500-Unternehmen merklich reduziert. Die Erwartungen der Aktieninvestoren
                                   hinsichtlich der Nettoergebnisse fallen offensichtlich ohnehin geringer aus. Dafür sprechen die
                                   niedrige absolute Bewertung (KGV) sowie die ausgesprochen hohen Risikoprämien. Dies bietet
                                   einen gewissen Schutz für den Fall kurzfristig noch rückläufiger Unternehmensergebnisse.

Verhaltener Start in die Zwischenberichtsaison                                     Pessimismus schützt vor Enttäuschungen
%                                                                                  Saldo                          Anteil Aktienoptimisten minus -pessimisten, %

 90                                                                      90          150                                                                        40
                S&P 500: Anteil positiver Gewinnüberraschungen                                                       Stimmung US-Privatanleger (rechte Skala)
 85                                                                      85
                         zu Beginn der Berichtssaison                                                                                                           30
 80                                                                      80          100
 75             Mittelwert                                               75                                                                                     20
              (seit Q1 2000)                                                          50
 70                                                                      70                                                                                     10
 65                                                                      65
                                                                                        0                                                                         0
 60                                                                      60
 55                                                                      55                                                                                     -10
                                                                                      -50
 50                                                                      50                                                                                     -20
 45                                                                      45         -100
                                                                                                                                                                -30
 40                                                                      40                    US-Konjunkturüberraschungen (linke Skala)
       Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1                                       -150                                                                        -40
                                                                                                   2010                      2011                  2012
      2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012

Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research                                Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research



                                   Für die nun anlaufende Zwischenberichterstattung über das zweite Quartal dürfte die Messlatte
                                   nicht sehr hoch liegen. In den USA haben die ersten Unternehmen aus dem S&P 500 Zahlen vor-
                                   gelegt. Rund 59 % von ihnen konnten die Analystenschätzungen übertreffen. Damit liegt der An-
                                   teil positiver Gewinnüberraschungen zum Auftakt der sogenannten reporting season zwar unter-
                                   halb des langjährigen Durchschnitts von 65 %. Die Tendenz kann sich aber im Verlauf der kom-
                                   menden Wochen durchaus noch ändern, wie die vergangenen Quartale belegen. So erhöhte sich
                                   der Anteil positiver Überraschungen bei den Q4/2011-Ergebnissen nach einem sehr schwachen
                                   Auftakt von 52 % auf 62 %. Dagegen startete die Q1/2012 Berichterstattung mit einem Anteil
                                   positiver Überraschungen von 80 % und endete bei 67 %. Von der in den kommenden Wochen
                                   Fahrt aufnehmenden Zwischenberichtsaison könnten somit durchaus positive Impulse ausgehen.

                                   Zudem kommt es nun darauf an, dass die Frühindikatoren allmählich ihren Boden ausbilden, auch
                                   wenn die Skepsis der Anleger vorerst noch vor größeren Enttäuschungen schützt. Bei einer weiter-
    Chancen überwiegen             hin sehr lockeren Geldpolitik in den Industrieländern und weiteren Zinssenkungen in wichtigen
                                   Schwellenländern wie China überwiegen u. E. die Chancen auf mittelfristig steigende Notierun-
                                   gen. Angesichts wesentlich höherer Ertragspotenziale dürfte es bei nachlassender Risikoaversion
                                   zu spürbaren Umschichtungen von kurzfristig geparkten Geldern in Aktien kommen.




                                   Helaba Volkswirtschaft/Research · 13. Juli 2012· © Helaba                                                                          4
Wochenausblick




             Patrick Franke          2.2           ESM: Europa wartet auf das Füllhorn
        Tel.: 0 69/91 32-4738


                                     Der Verhandlungserfolg der Spanier auf dem EU-Gipfel Ende Juni hat auch in Irland Hoff-
                                     nungen genährt, dass man einen Teil der drückenden Kosten der geleisteten Bankenbeihilfen
                                     bald „vergemeinschaften“ kann. Dem stehen aber noch einige Hürden entgegen.


                                  Kaum hatten die Euro-Finanzminister am 9. Juli den Iren versprochen, bis zum Oktober eine Ent-
                                  scheidung zur Entlastung bei ihren Bankschulden zu treffen, ist der Fahrplan schon wieder in Fra-
Trotz parlamentarischem
                                  ge gestellt. Die Hoffnung seitens irischer Regierung und Medien, dass dabei ESM-Mittel quasi als
        Eilverfahren nicht
                                  „Ablöse“ der staatlichen Bankbeihilfen fließen könnten, war von vornherein optimistisch, denn der
          schnell genug?
                                  Eurogipfel am 29. Juni hatte ja die direkte Unterstützung von Banken durch den ESM explizit von
                                  der Etablierung einer „effektiven“ gemeinsamen Bankenaufsicht abhängig gemacht. Dass diese in
                                  so kurzer Zeit eingerichtet werden könnte, ist aber mehr als fragwürdig, wie die Kontroverse um
                                  die Vor- und Nachteile einer bei der EZB angesiedelten Bankenaufsicht unterstreicht. Nach der
                                  Ankündigung des deutschen Bundesverfassungsgerichts, keine schnelle Entscheidung über den
                                  Komplex „ESM/Fiskalpakt“ zu fällen, dürfte es noch eine Weile dauern, bis der ESM seine Arbeit
                                  aufnimmt. Außerdem hat das deutsche Parlament wegen des enormen Zeitdrucks eine Version des
                                  ESM verabschiedet, die nur Beihilfen an Regierungen vorsieht – eine unmittelbare
                                  Rekapitalisierung von Banken durch den ESM müsste erst noch parlamentarisch genehmigt wer-
                                  den. Da zudem nur diejenigen Länder, die vorher den Fiskalpakt ratifiziert haben und einhalten,
                                  ESM-Mittel in Anspruch nehmen können, stellt dieser legislative Prozess eine zusätzliche Hürde
                                  dar. Bisher haben von den Euroländern nur Portugal, Slowenien, Griechenland, Spanien und Ös-
                                  terreich den Fiskalpakt ratifiziert. In Deutschland steht noch die Unterschrift des Bundespräsiden-
                                  ten aus. In Frankreich wird wohl erst nach der Sommerpause im September abgestimmt. In Irland
                                  dürfte das Gesetz erst Ende des Jahres verabschiedet werden. Daher sind Auszahlungen aus dem
                                  ESM vor dem 1. Januar 2013 unwahrscheinlich.

„Gipfel-Effekt“ für Irland nachhaltiger als für Spanien                           Bankensystem: Relativ entspannte Lage
10jährige Staatsanleihen, Zinsdifferenz zu Deutschland in Prozentpunkten          Risikoprämie am Bankenmarkt (LIBOR-OIS-Spread), Prozentpunkte

  6,5                                                                  6,5          4,0                                                            4,0

  6,0              Irland                                              6,0          3,5                      USA                                   3,5

                                                                                    3,0                                                            3,0
  5,5                                                                  5,5
                                                                                    2,5                                                            2,5
  5,0                                                                  5,0
                                                                                    2,0                                                            2,0
  4,5                                                                  4,5
                                                                                    1,5                                                            1,5
  4,0           Spanien                                                4,0                                                              Eurozone
                                                                                    1,0                                                            1,0
  3,5                                                                  3,5          0,5                                                            0,5
                                                        Euro-Gipf el
  3,0                                                                  3,0          0,0                                                            0,0
    Mai-12                      Jun-12                    Jul-12                       2007     2008      2009       2010       2011        2012

Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research                               Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research


                                  Dennoch sind die Märkte zumindest Irland gegenüber wieder positiver gestimmt. Der Zinsauf-
                                  schlag irischer Staatsanleihen ist nach dem Gipfel am 29. Juni deutlich gefallen. In der ersten Juli-
              Silberstreifen
                                  Woche konnte das Finanzministerium in Dublin zum ersten Mal seit dem Herbst 2010 wieder eine
              am Horizont?
                                  Geldmarktanleihe platzieren. Die Rendite der €500 Mio. Anleihe mit drei Monaten Laufzeit lag
                                  bei 1,8 %, was als voller Erfolg gewertet wird. Vergleichsweise entspannt präsentiert sich derzeit
                                  auch ein gesamteuropäischer Krisenindikator: Angesichts der andauernden Diskussion um die
                                  Stabilität der europäischen Banken ist es erstaunlich, wie niedrig die Risikoprämie am Interban-
                                  kenmarkt der Eurozone nach der Beruhigungsspritze durch Mario Draghis „dicke Bertha“ Anfang
                                  des Jahres geblieben ist. Allerdings wirft die aktuelle Kontroverse um Manipulationen der LIBOR-
                                  Sätze in London einige Fragen über die Verlässlichkeit der „offiziellen“ Interbankensätze auf.




                                  Helaba Volkswirtschaft/Research · 13. Juli 2012· © Helaba                                                              5
Wochenausblick




                                 3 Charttechnik
Bund-Future: Aufwärtstrend intakt                                                Widerstände:              145,47      145,89 146,36
DMI                                                     Bund-Future (daily)      Unterstützungen:          144,30      143,01 142,64
                                                                                 Zuletzt stand die Frage im Raum, ob der Bund-Future über
                                                                                 ausreichend Kraft verfügen würde, das 50 %-Retracement
                                                                                 zu überwinden. Die Brüche sowohl der 50 %- als auch der
                                                                                 61,8%-Marke lieferten eine eindrucksvolle Antwort. Infol-
                                                                                 gedessen befindet sich der Bund in einem Aufwärtstrend,
                                                                                 dessen übergeordnetes Kursziel, bei 146,89 (Allzeithoch)
                                                                                 zu definieren ist. Nachdem der Kursanstieg in den letzten
                                                                                 Tagen sehr schnell vollzogen wurde, steigt die Wahrschein-
                                                                                 lichkeit für temporäre Korrekturen, was generell aber nicht
                                                                                 als Schwäche verstanden werden sollte.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                                Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)



EUR-USD: Mehrjahrestief als prozyklisches Signal                                 Widerstände:              1,2270      1,2322 1,2403
DMI                                                     EUR-USD (weekly)         Unterstützungen:          1,2139      1,2100 1,2059
                                                                                 Die von uns an dieser Stelle definierten Projektionskurszie-
                                                                                 le wurden in den vergangenen Tagen mustergültig „abgear-
                                                                                 beitet“. Aktuell konnte sich der Euro im Bereich der
                                                                                 1,2190er-Unterstützung etwas stabilisieren. Allerdings
                                                                                 sollte dies nur von kurzer Dauer sein. Grundsätzlich deutet
                                                                                 das erreichte Zwei-Jahrestief (prozyklisches Signal) auf
                                                                                 weitere Kursverluste hin. Diese These wird auch von
                                                                                 Trendfolgern untermauert. Entsprechend gilt es, die mögli-
                                                                                 chen Unterstützungen zu definieren: Diese finden sich bei
                                                                                 1,2139, 1,2100 und 1,2059.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                                Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)



DAX: Warten auf den Ausbruch aus der Handelsrange                                Widerstände:              6.498       6.554   6.615
DMI                                                            DAX (daily)       Unterstützungen:          6.374       6.330   6.290
                                                                                 Das Chartbild des DAX hat sich zuletzt kaum verändert. Die
                                                                                 seit geraumer Zeit etablierte Handelsrange mit Begrenzun-
                                                                                 gen bei 6.350 Zählern auf der Unter- und 6.497 Punkten auf
                                                                                 der Oberseite ist weiterhin intakt. Obwohl sich die trendfol-
                                                                                 genden Indikatoren im „Long-Modus“ befinden, sind die
                                                                                 Indikatoren mehrheitlich negativ zu werten. Vor allem die
                                                                                 Oszillatoren weisen negative Divergenzen auf. Zudem fiel
                                                                                 das Volumen bei steigenden Kursen unterdurchschnittlich
                                                                                 aus. Eine deutlich ausgeprägte Kursbewegung ist aber erst
                                                                                 mit dem Ausbruch aus der genannten Range zu erwarten.
Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research                                Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388)




                                 Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse.
                                 Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein.




                                 Helaba Volkswirtschaft/Research · 13. Juli 2012· © Helaba                                                  6
Wochenausblick




                         4 Helaba Kapitalmarktszenarien
                         Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ ge-
                         wählt. Im Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 65 %) kann die
      Hauptszenario:     Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe
  Gordischer Knoten      Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Dennoch erfordert die Bewältigung der Krise Zeit, so
                         dass der Verlauf an den Kapitalmärkten stärker von politischen, denn von konjunkturellen Ein-
                         flussfaktoren bestimmt wird. Die großen Euroländer ringen weiterhin um eine Lösung, wobei sich
                         die Vorschläge stärker auf eine Vergemeinschaftung der Schulden fokussieren. Sie unterscheiden
                         sich dahin, ob dies mit oder ohne Aufgabe von nationalstaatlicher Souveränität einhergeht. Mit
                         weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen
                         wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Eine
                         weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden wird immer wahrscheinlicher. Der
                         konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen.

                         Insgesamt dürfte sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor allem dank einer expansiven
                         Geldpolitik festigen. Impulsgeber bleiben dabei die Schwellenländer. In den europäischen Prob-
                         lemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der
                         Restrukturierungen nehmen allmählich ab. In den USA kommt es dagegen im Wahljahr nicht zu
                         größeren Konsolidierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen
                         wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder stärker expandieren.

                         In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (5 %) kann die Weltwirtschaft an das
                         überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen. Befeuert wird dies von einer expansiven Aus-
   Alternativszenario:   richtung der Geld- und Fiskalpolitik. In den Euro-Ländern zeigen sich erste Erfolge der Strukturre-
Phönix aus der Asche     formen, so dass auch dort die konjunkturelle Dynamik wieder zunimmt. Aktien strahlen heller
                         denn je und Renten verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste.

                         Im negativen Szenario „Sisyphus“ (30 %) fällt die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession und die
                         europäische Staatsschuldenkrise eskaliert. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld.
   Alternativszenario:   Europa schafft es nicht, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Vielmehr setzt eine
            Sisyphus     breite Kapitalflucht aus dem Euroraum ein. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu retten
                         stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anlei-
                         hen höchster Bonität profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein Einbruch zu.

                         Investmentszenarien 2012


                             Szenarien            Wahrschein-
                                                              Wachstum Inflation Renten               Euro        Aktien
                               2012                 lichkeit

                            Gordischer
                                                        65%
                             Knoten

                            Phönix aus
                                                         5%
                            der Asche


                             Sisyphus                   30%

                         Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research




                         Helaba Volkswirtschaft/Research · 13. Juli 2012· © Helaba                                         7
Wochenausblick




5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle
In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 65 %) kann die
Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe
Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven
Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt
sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Dabei zeichnet sich eine weitere Vergemeinschaftung
der europäischen Staatsschulden ab. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern
dürfte bis Jahresende nachlassen. Insgesamt wird sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum dank
einer expansiven Geld- und Fiskalpolitik festigen. In den europäischen Problemländern wird der
Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen neh-
men allmählich ab. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen nicht zu größeren Konsolidie-
rungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das
globale BIP insgesamt wieder stärker expandieren.

Rentenmärkte: Die EZB sorgt mit extrem niedrige Leitzinsen, Liquiditätsmaßnahmen wie Kauf-
programmen für Staatsanleihen gefährdeter Euro-Länder sowie Langfristtender für Finanzmarkt-
stabilität. Die hohe Unsicherheit um den Verbleib Griechenlands im Euroraum hat zu einer extre-
men Risikowahrnehmung im Euroraum geführt. Investoren nehmen daher sogar eine negative
Realverzinsung für deutsche Staatsanleihen in Kauf. Da jedoch der finanzielle Verpflichtungsrah-
men Deutschlands im Zuge der Euro-Rettung weiter zunimmt, dürfte die Nachfrage nach sehr
teuren Bundesanleihen tendenziell sinken. Die langfristige Bonität Deutschlands wird zunehmend
kritisch hinterfragt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen dürfte in Deutschland in der zwei-
ten Jahreshälfte zwischen 1,1 % und 2,2 % schwanken, in den USA zwischen 1,4 % und 2,5 %.

Euro: Die Sorgen um die europäische Schuldenkrise werden im zweiten Halbjahr 2012 dank poli-
tischer Fortschritte in den Hintergrund gedrängt. Die Konjunktur in der Eurozone fasst wieder
Tritt, der Wachstumsvorsprung der USA schmilzt. Die US-Geldpolitik bleibt sehr expansiv, selbst
weitergehende Maßnahmen sind nicht ausgeschlossen. Der Euro dürfte sich daher gegenüber dem
US-Dollar erholen. Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich bis Ende 2012 im Bereich von 1,20 bis 1,40
bewegen.

Aktienmärkte: Mit einer Beruhigung der Schuldenkrise und wieder robusteren Konjunkturindika-
toren wird der Risikoappetit der Anleger zunehmen. Dies dürfte zu Umschichtungen zugunsten
von Aktien führen. Auch die günstige Bewertung spricht mittelfristig für Dividendentitel, zumal
die Liquiditätsversorgung auch künftig sehr großzügig ausfallen wird. Der DAX dürfte daher bis
Jahresende die Marke von 7.000 Punkten wieder überschreiten.




Helaba Volkswirtschaft/Research · 13. Juli 2012· © Helaba                                            8
Wochenausblick




Prognosetabelle


                                 Bruttoinlandsprodukt                         Verbraucherpreise

                                                                               Veränderung gg.
                         reale Veränderung gg. Vorjahr in %
                                                                                 Vorjahr in %

                         2010        2011        2012p       2013p     2010     2011    2012p     2013p

Euroland                  1,9         1,5         0,2          1,3     1,6       2,7      2,4      2,1
  Frankreich              1,6         1,7         0,7          1,5     1,7       2,3      2,4      2,1

  Italien                 1,8         0,5         -1,1         0,7     1,6       2,9      3,0      2,2

  Spanien                 -0,1        0,7         -0,8         0,5     2,0       3,1      2,0      2,2

  Griechenland            -3,5        -6,9        -5,0         0,0     4,7       3,1      0,5      0,5

  Irland                  -0,8        1,4         0,5          1,5     -1,6      1,2      1,8      1,9

  Portugal                1,4         -1,6        -3,5        -1,0     1,4       3,6      2,5      1,5

  Deutschland*            3,6         3,1         1,2          1,7     1,1       2,3      2,0      2,0

Großbritannien            1,8         0,8         0,4          1,5     3,3       4,5      2,6      2,3
Schw eiz                  2,7         2,1         1,2          1,2     0,7       0,2      -0,9     0,5

Schw eden                 6,2         3,9         1,0          1,3     1,2       3,0      1,5      1,8

Polen                     3,9         4,3         2,7          3,0     2,7       4,2      4,0      3,3

Ungarn                    1,3         1,7         -0,5         1,0     4,9       3,9      5,7      4,0

Tschechien                2,7         1,7         0,5          1,7     1,5       1,9      3,4      2,5

Russland                  4,3         4,3         3,5          4,0     6,9       8,4      5,0      6,0

USA                       3,0         1,7         2,2          2,0     1,6       3,1      1,6      1,7

Japan                     4,4         -0,7        2,3          1,0     -0,7     -0,3      0,5     -0,2

Asien ohne Japan          8,4         6,5         6,0          6,5     5,1       6,0      5,0      5,0

  China                   10,4        9,2         8,4          8,8     3,3       5,3      4,0      4,4
  Indien                  9,6         7,0         6,5          7,0     12,0      8,9      7,5      7,5

Lateinamerika             6,0         4,3         3,0          4,0     5,9       6,5      6,5      6,0

  Brasilien               7,5         2,7         2,3          3,8     5,0       6,6      5,8      5,5

Welt                      4,9         3,4         3,2          3,6     2,9       3,9      3,1      2,9
s = Schätzung, p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt;
Quellen: EIU, EcoWin, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research 




Helaba Volkswirtschaft/Research · 13. Juli 2012· © Helaba                                                 9

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20120713-Wochenausblick.pdf

  • 1. Helaba Volkswirtschaft/Research Wochenausblick 13. Juli 2012 Im Niemandsland Redaktion: 1 Die Woche im Überblick 1 Dr. Stefan Mitropoulos Tel.: 0 69/91 32-46 19 1.1 Chart der Woche 1 research@helaba.de 1.2 Wochen-Quartals-Tangente 2 1.3 Finanzmarktkalender KW 29 mit Prognosen 3 2 Im Fokus 4 2.1 Aktien: Neue Impulse durch Zwischenberichtsaison 4 2.2 ESM: Europa wartet auf das Füllhorn 5 Herausgeber: 3 Charttechnik 6 Dr. Gertrud R. Traud 4 Helaba Kapitalmarktszenarien 7 Chefvolkswirt/Leitung Research 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle 8 Landesbank Hessen-Thüringen MAIN TOWER Neue Mainzer Str. 52-58 60311 Frankfurt am Main 1 Die Woche im Überblick Telefon: 0 69/91 32-20 24 Telefax: 0 69/91 32-22 44 1.1 Chart der Woche Geldpolitik spiegelt sich kaum noch am Devisenmarkt wider Bilanzsummen der Zentralbanken, indexiert, 30.06.2007 = 100 Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Die Publikation ist mit größter Sorgfalt Seit Beginn der Finanzkrise Mitte 2007 reduzierten die wichtigsten Zentralbanken nicht nur ihre bearbeitet worden. Sie enthält jedoch lediglich Leitzinsen auf nahe Null, sondern erweiterten auch mittels quantitativer Maßnahmen ihre Bilanz- unverbindliche Analysen und Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen Markt- summen. Am aggressivsten ging hier die britische Notenbank vor. Die Bank of England dürfte verhältnissen. Die Angaben beruhen auf dank eines neuen Kaufprogramms die Spitzenposition verteidigen, selbst wenn die Schweizer Quellen, die wir für zuverlässig halten, für Notenbank aufgrund ihrer Devisenmarktinterventionen den Briten auf den Fersen folgt. Neue deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktua- Hinweise, ob die Federal Reserve ihre Bilanzsumme weiter ausdehnt, dürfte ihr Präsident lität wir aber keine Gewähr übernehmen kön- nen. Sämtliche in dieser Publikation getroffe- Bernanke in der kommenden Woche geben. Während die Zurückhaltung der japanischen Noten- nen Angaben dienen der Information. Sie bank am Devisenmarkt belohnt wird, zahlt sich die relative Bescheidenheit der EZB nicht aus: Der dürfen nicht als Angebot oder Empfehlung für Euro-Dollar-Kurs fiel auf ein neues Jahrestief, an einer zu expansiven Geldpolitik liegt es kaum. Anlageentscheidungen verstanden werden.
  • 2. Wochenausblick Claudia Windt 1.2 Wochen-Quartals-Tangente Tel.: 0 69/91 32-25 00 Es geht nur schleppend voran: Zwar hat Spanien ein neues Sparpaket beschlossen und zeigt sich optimistisch, mit Hilfe der zugesagten europäischen Bankenhilfen die Staatsschuldenkrise zu überwinden. Gleichzeitig ist allerdings der europäische Fahrplan – insbesondere was die Etablie- rung einer gemeinsamen Bankenaufsicht anbelangt – ins Stocken geraten (S. 5). Zudem bleibt die Lage in Griechenland unübersichtlich. Das Schwelen der Staatsschuldenkrise belastete den Euro, während deutsche Renten von Safe-Haven Zuflüssen profitieren. Den Aktienmarkt (S. 4) hingegen bremsten Sorgen um ein Abflauen der Konjunktur aus. Chinas Wirtschaftswachstum hat sich in Q2 auf 7,6 % verlangsamt, das ist die niedrigste Wachs- tumsrate seit 2009. Dennoch gibt es hinreichend Evidenz, dass die Talsohle erreicht ist und die Gemischtes Dynamik in den nächsten Monaten anziehen dürfte: Neben der Kreditvergabe sprechen die robus- Konjunkturbild ten Zuwächse beim PKW-Absatz dafür. Insgesamt stabilisierten sich im Juni die Einzelhandels- umsätze sowie die Industrieproduktion und gleichzeitig beschleunigten sich die Anlageinvestitio- nen. Zudem spekulieren die Investoren nun auf weitere geldpolitische und fiskalische Stimuli. Ein ähnliches Bild zeigt sich konjunkturell auch in Deutschland: Mit Ende des zweiten Quartals sorg- ten Auftragseingänge, Industrieproduktion und Exporte für eine positive Überraschung, die von den Kapitalmärkten nahezu ignoriert wurde. Für Deutschland zeichnet sich damit ein Wachstums- plus im 2. Quartal ab, trotz der Stimmungsindikatoren, die sich sichtlich eingetrübt haben. In den USA fielen die Daten zuletzt durchwachsen aus: Die jüngsten Erstanträge auf Arbeitslosen- unterstützung überraschten zwar positiv, gleichzeitig dürften in der Berichtswoche Frühindikato- ren, Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze belegen, dass die Wirtschaft etwas an Schwung verloren hat. Deshalb spekulieren viele Marktbeobachter auf ein QE3. In der Berichts- woche wird sich Fed-Chef Bernanke vor beiden Häusern des Parlaments verantworten. Er muss dann Farbe bekennen, ob die aktuelle Datenlage neue umfangreiche geldpolitische Maßnahmen rechtfertigt, die dann auf der nächsten FOMC-Sitzung vor der Sommerpause beschlossen werden könnten. Oder ob sich die Konjunktur weiter eintrüben muss, so dass ein mögliches QE3 frühes- tens ab September erfolgen würde. Innerhalb der Fed wird dies bereits kontrovers diskutiert, so dass die Entscheidung denkbar knapp sein dürfte. Finanzmarktrückblick und –prognosen Veränderung seit... aktueller 30.12.2011 05.07.2012 Stand* Q3/2012 Q4/2012 Q1/2013 (in %) Index DAX 8,8 -1,8 6.419 7.000 7.200 7.300 (in Bp) (in %) 3M Euribor -86 -14 0,50 0,5 0,5 0,7 3M USD Libor -13 0 0,46 0,4 0,4 0,4 10 jähr. Bundesanleihen -58 -13 1,25 1,8 2,1 2,3 10 jähr. Swapsatz -62 -7 1,76 2,3 2,5 2,7 10 jähr. US-Treasuries -40 -12 1,47 2,1 2,4 2,7 (jew eils gg. Euro, %) (jew eils gg. Euro) US-Dollar 6,2 1,6 1,22 1,30 1,35 1,40 Japanischer Yen 3,1 2,4 97 104 110 115 Britisches Pfund 5,7 0,9 0,79 0,85 0,88 0,87 Schweizer Franken 1,3 0,0 1,20 1,20 1,20 1,25 (in %) Brentöl $/B -6,8 0,8 101 95 100 103 Gold $/U 0,5 -2,0 1.572 1.600 1.650 1.650 *Schlusskurse vom 12.07.2012 Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 13. Juli 2012· © Helaba 2
  • 3. Wochenausblick 1.3 Finanzmarktkalender KW 29 mit Prognosen Helaba- Bloom berg Zeit Land Periode Indikator Vorperiode Prognose Consensus Montag, 16.07.2012 Konsumentenpreise (HVPI) 11:00 EZ Jun % m/m 0,0 0,0 -0,1 % y/y 2,4 2,4 2,4 Konsumentenpreise Kernrate 12:00 EZ Jun % m/m 0,0 k.A. 0,0 % y/y 1,5 1,6 1,6 14:30 US Jul Empire State Umfrage; Index 0,0 3,8 2,3 14:30 US Jun Einzelhandelsumsätze, % m/m 0,2 0,2 -0,2 Einzelhandelsumsätze ohne Pkw s, 14:30 US Jun -0,1 0,0 -0,4 % m/m 16:00 US Mai Lageraufbau; % m/m 0,3 0,2 0,4 Dienstag, 17.07.2012 Kansas City Fed Präsidentin 01:30 US George 11:00 DE Jul ZEW-Indikator -21,0 -15,0 -16,9 CPI Konsumentenpreise 14:30 US Jun % m/m 0,0 0,0 -0,3 % y/y 1,6 1,6 1,7 CPI ohne Energie & Nahrungsmittel 14:30 US Jun % m/m 0,2 0,2 0,2 % y/y 2,2 2,2 2,3 15:15 US Jun Industrieproduktion, % m/m 0,2 0,4 -0,1 15:15 US Jun Kapazitätsauslastung; % 79,1 79,2 79,0 Halbjährliche Anhörung von Ben 16:00 US Bernanke vor dem Bankenausschuss des Senats 16:00 US Jul NAHB Housing Index 30 30 29 19:15 US Cleveland Fed Präsidentin Pianalto Mittw och, 18.07.2012 Baubeginne 14:30 US Jun % m/m 5,9 4,9 -4,8 Tsd (JR) 750 743 708 Baugenehmigungen 14:30 US Jun % m/m -4,3 -2,4 7,9 Tsd (JR) 750 765 784 Halbjährliche Anhörung von Ben Bernanke vor dem Financial 16:00 US Services Committee des Repräsentantenhauses 20:00 US Beige Book Donnerstag, 19.07.2012 Erstanträge auf 14:30 US 14. Jul 365 k.A. 350 Arbeitslosenunterstützung, Tsd 16:00 US Jul Philadelphia Fed; Index -5,0 -8,0 -16,6 Verkauf bestehender Häuser, Mio. 16:00 US Jun 4,7 4,6 4,6 (JR) 16:00 US Jun Frühindikatoren, % m/m -0,1 -0,1 0,3 Freitag, 20.07.2012 Erzeugerpreise 08:00 DE Jun % m/m -0,2 -0,2 -0,3 % y/y 1,8 1,8 2,1 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 13. Juli 2012· © Helaba 3
  • 4. Wochenausblick 2 Im Fokus Markus Reinwand, CFA 2.1 Aktien: Neue Impulse durch Zwischenberichtsaison Tel.: 0 69/91 32-4723 Die Erholung bei Aktien ist zuletzt ins Stocken geraten. Neue Anregungen sind von der nun an Fahrt gewinnenden US-Berichtssaison zu erwarten. Nach zahlreichen Abwärtsrevisionen liegt die Messlatte nicht sehr hoch. Die Nervosität der Aktienanleger hat sich in den letzten Wochen wieder etwas gelegt. Obwohl die Risikoaufschläge bei Staatsanleihen der Europroblemländer auf erhöhtem Niveau verharrten und Anleger in Warteposition auch der Euro gegenüber dem US-Dollar weiter unter Druck blieb, hat sich die implizite Aktien- marktvolatilität zurückgebildet. Offenbar haben Aktienmarktteilnehmer ihre Wachstumserwartun- gen bereits hinreichend stark zurückgeschraubt. Nun warten sie auf neue Impulse. Seit dem Früh- jahr wurden die Konsens-Gewinnprognosen der Analysten für die kommenden 12 Monate auch für DAX- und S&P 500-Unternehmen merklich reduziert. Die Erwartungen der Aktieninvestoren hinsichtlich der Nettoergebnisse fallen offensichtlich ohnehin geringer aus. Dafür sprechen die niedrige absolute Bewertung (KGV) sowie die ausgesprochen hohen Risikoprämien. Dies bietet einen gewissen Schutz für den Fall kurzfristig noch rückläufiger Unternehmensergebnisse. Verhaltener Start in die Zwischenberichtsaison Pessimismus schützt vor Enttäuschungen % Saldo Anteil Aktienoptimisten minus -pessimisten, % 90 90 150 40 S&P 500: Anteil positiver Gewinnüberraschungen Stimmung US-Privatanleger (rechte Skala) 85 85 zu Beginn der Berichtssaison 30 80 80 100 75 Mittelwert 75 20 (seit Q1 2000) 50 70 70 10 65 65 0 0 60 60 55 55 -10 -50 50 50 -20 45 45 -100 -30 40 40 US-Konjunkturüberraschungen (linke Skala) Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 Q1 -150 -40 2010 2011 2012 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research Für die nun anlaufende Zwischenberichterstattung über das zweite Quartal dürfte die Messlatte nicht sehr hoch liegen. In den USA haben die ersten Unternehmen aus dem S&P 500 Zahlen vor- gelegt. Rund 59 % von ihnen konnten die Analystenschätzungen übertreffen. Damit liegt der An- teil positiver Gewinnüberraschungen zum Auftakt der sogenannten reporting season zwar unter- halb des langjährigen Durchschnitts von 65 %. Die Tendenz kann sich aber im Verlauf der kom- menden Wochen durchaus noch ändern, wie die vergangenen Quartale belegen. So erhöhte sich der Anteil positiver Überraschungen bei den Q4/2011-Ergebnissen nach einem sehr schwachen Auftakt von 52 % auf 62 %. Dagegen startete die Q1/2012 Berichterstattung mit einem Anteil positiver Überraschungen von 80 % und endete bei 67 %. Von der in den kommenden Wochen Fahrt aufnehmenden Zwischenberichtsaison könnten somit durchaus positive Impulse ausgehen. Zudem kommt es nun darauf an, dass die Frühindikatoren allmählich ihren Boden ausbilden, auch wenn die Skepsis der Anleger vorerst noch vor größeren Enttäuschungen schützt. Bei einer weiter- Chancen überwiegen hin sehr lockeren Geldpolitik in den Industrieländern und weiteren Zinssenkungen in wichtigen Schwellenländern wie China überwiegen u. E. die Chancen auf mittelfristig steigende Notierun- gen. Angesichts wesentlich höherer Ertragspotenziale dürfte es bei nachlassender Risikoaversion zu spürbaren Umschichtungen von kurzfristig geparkten Geldern in Aktien kommen. Helaba Volkswirtschaft/Research · 13. Juli 2012· © Helaba 4
  • 5. Wochenausblick Patrick Franke 2.2 ESM: Europa wartet auf das Füllhorn Tel.: 0 69/91 32-4738 Der Verhandlungserfolg der Spanier auf dem EU-Gipfel Ende Juni hat auch in Irland Hoff- nungen genährt, dass man einen Teil der drückenden Kosten der geleisteten Bankenbeihilfen bald „vergemeinschaften“ kann. Dem stehen aber noch einige Hürden entgegen. Kaum hatten die Euro-Finanzminister am 9. Juli den Iren versprochen, bis zum Oktober eine Ent- scheidung zur Entlastung bei ihren Bankschulden zu treffen, ist der Fahrplan schon wieder in Fra- Trotz parlamentarischem ge gestellt. Die Hoffnung seitens irischer Regierung und Medien, dass dabei ESM-Mittel quasi als Eilverfahren nicht „Ablöse“ der staatlichen Bankbeihilfen fließen könnten, war von vornherein optimistisch, denn der schnell genug? Eurogipfel am 29. Juni hatte ja die direkte Unterstützung von Banken durch den ESM explizit von der Etablierung einer „effektiven“ gemeinsamen Bankenaufsicht abhängig gemacht. Dass diese in so kurzer Zeit eingerichtet werden könnte, ist aber mehr als fragwürdig, wie die Kontroverse um die Vor- und Nachteile einer bei der EZB angesiedelten Bankenaufsicht unterstreicht. Nach der Ankündigung des deutschen Bundesverfassungsgerichts, keine schnelle Entscheidung über den Komplex „ESM/Fiskalpakt“ zu fällen, dürfte es noch eine Weile dauern, bis der ESM seine Arbeit aufnimmt. Außerdem hat das deutsche Parlament wegen des enormen Zeitdrucks eine Version des ESM verabschiedet, die nur Beihilfen an Regierungen vorsieht – eine unmittelbare Rekapitalisierung von Banken durch den ESM müsste erst noch parlamentarisch genehmigt wer- den. Da zudem nur diejenigen Länder, die vorher den Fiskalpakt ratifiziert haben und einhalten, ESM-Mittel in Anspruch nehmen können, stellt dieser legislative Prozess eine zusätzliche Hürde dar. Bisher haben von den Euroländern nur Portugal, Slowenien, Griechenland, Spanien und Ös- terreich den Fiskalpakt ratifiziert. In Deutschland steht noch die Unterschrift des Bundespräsiden- ten aus. In Frankreich wird wohl erst nach der Sommerpause im September abgestimmt. In Irland dürfte das Gesetz erst Ende des Jahres verabschiedet werden. Daher sind Auszahlungen aus dem ESM vor dem 1. Januar 2013 unwahrscheinlich. „Gipfel-Effekt“ für Irland nachhaltiger als für Spanien Bankensystem: Relativ entspannte Lage 10jährige Staatsanleihen, Zinsdifferenz zu Deutschland in Prozentpunkten Risikoprämie am Bankenmarkt (LIBOR-OIS-Spread), Prozentpunkte 6,5 6,5 4,0 4,0 6,0 Irland 6,0 3,5 USA 3,5 3,0 3,0 5,5 5,5 2,5 2,5 5,0 5,0 2,0 2,0 4,5 4,5 1,5 1,5 4,0 Spanien 4,0 Eurozone 1,0 1,0 3,5 3,5 0,5 0,5 Euro-Gipf el 3,0 3,0 0,0 0,0 Mai-12 Jun-12 Jul-12 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Quellen: Macrobond, Helaba Volkswirtschaft/Research Dennoch sind die Märkte zumindest Irland gegenüber wieder positiver gestimmt. Der Zinsauf- schlag irischer Staatsanleihen ist nach dem Gipfel am 29. Juni deutlich gefallen. In der ersten Juli- Silberstreifen Woche konnte das Finanzministerium in Dublin zum ersten Mal seit dem Herbst 2010 wieder eine am Horizont? Geldmarktanleihe platzieren. Die Rendite der €500 Mio. Anleihe mit drei Monaten Laufzeit lag bei 1,8 %, was als voller Erfolg gewertet wird. Vergleichsweise entspannt präsentiert sich derzeit auch ein gesamteuropäischer Krisenindikator: Angesichts der andauernden Diskussion um die Stabilität der europäischen Banken ist es erstaunlich, wie niedrig die Risikoprämie am Interban- kenmarkt der Eurozone nach der Beruhigungsspritze durch Mario Draghis „dicke Bertha“ Anfang des Jahres geblieben ist. Allerdings wirft die aktuelle Kontroverse um Manipulationen der LIBOR- Sätze in London einige Fragen über die Verlässlichkeit der „offiziellen“ Interbankensätze auf. Helaba Volkswirtschaft/Research · 13. Juli 2012· © Helaba 5
  • 6. Wochenausblick 3 Charttechnik Bund-Future: Aufwärtstrend intakt Widerstände: 145,47 145,89 146,36 DMI Bund-Future (daily) Unterstützungen: 144,30 143,01 142,64 Zuletzt stand die Frage im Raum, ob der Bund-Future über ausreichend Kraft verfügen würde, das 50 %-Retracement zu überwinden. Die Brüche sowohl der 50 %- als auch der 61,8%-Marke lieferten eine eindrucksvolle Antwort. Infol- gedessen befindet sich der Bund in einem Aufwärtstrend, dessen übergeordnetes Kursziel, bei 146,89 (Allzeithoch) zu definieren ist. Nachdem der Kursanstieg in den letzten Tagen sehr schnell vollzogen wurde, steigt die Wahrschein- lichkeit für temporäre Korrekturen, was generell aber nicht als Schwäche verstanden werden sollte. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) EUR-USD: Mehrjahrestief als prozyklisches Signal Widerstände: 1,2270 1,2322 1,2403 DMI EUR-USD (weekly) Unterstützungen: 1,2139 1,2100 1,2059 Die von uns an dieser Stelle definierten Projektionskurszie- le wurden in den vergangenen Tagen mustergültig „abgear- beitet“. Aktuell konnte sich der Euro im Bereich der 1,2190er-Unterstützung etwas stabilisieren. Allerdings sollte dies nur von kurzer Dauer sein. Grundsätzlich deutet das erreichte Zwei-Jahrestief (prozyklisches Signal) auf weitere Kursverluste hin. Diese These wird auch von Trendfolgern untermauert. Entsprechend gilt es, die mögli- chen Unterstützungen zu definieren: Diese finden sich bei 1,2139, 1,2100 und 1,2059. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) DAX: Warten auf den Ausbruch aus der Handelsrange Widerstände: 6.498 6.554 6.615 DMI DAX (daily) Unterstützungen: 6.374 6.330 6.290 Das Chartbild des DAX hat sich zuletzt kaum verändert. Die seit geraumer Zeit etablierte Handelsrange mit Begrenzun- gen bei 6.350 Zählern auf der Unter- und 6.497 Punkten auf der Oberseite ist weiterhin intakt. Obwohl sich die trendfol- genden Indikatoren im „Long-Modus“ befinden, sind die Indikatoren mehrheitlich negativ zu werten. Vor allem die Oszillatoren weisen negative Divergenzen auf. Zudem fiel das Volumen bei steigenden Kursen unterdurchschnittlich aus. Eine deutlich ausgeprägte Kursbewegung ist aber erst mit dem Ausbruch aus der genannten Range zu erwarten. Quellen: Reuters, Helaba Volkswirtschaft/Research Christian Schmidt (Tel.: 069/9132-2388) Die Ausführungen auf dieser Seite basieren ausschließlich auf einer charttechnischen Analyse. Unsere fundamentalen Analysen gehen in diese Betrachtung nicht ein. Helaba Volkswirtschaft/Research · 13. Juli 2012· © Helaba 6
  • 7. Wochenausblick 4 Helaba Kapitalmarktszenarien Für unseren Kapitalmarktausblick 2012 haben wir das Thema „Helden- und Göttersagen“ ge- wählt. Im Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 65 %) kann die Hauptszenario: Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe Gordischer Knoten Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Dennoch erfordert die Bewältigung der Krise Zeit, so dass der Verlauf an den Kapitalmärkten stärker von politischen, denn von konjunkturellen Ein- flussfaktoren bestimmt wird. Die großen Euroländer ringen weiterhin um eine Lösung, wobei sich die Vorschläge stärker auf eine Vergemeinschaftung der Schulden fokussieren. Sie unterscheiden sich dahin, ob dies mit oder ohne Aufgabe von nationalstaatlicher Souveränität einhergeht. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Eine weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden wird immer wahrscheinlicher. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen. Insgesamt dürfte sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum vor allem dank einer expansiven Geldpolitik festigen. Impulsgeber bleiben dabei die Schwellenländer. In den europäischen Prob- lemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen nehmen allmählich ab. In den USA kommt es dagegen im Wahljahr nicht zu größeren Konsolidierungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder stärker expandieren. In unserem positiven Szenario „Phönix aus der Asche“ (5 %) kann die Weltwirtschaft an das überdurchschnittliche Wachstum 2010 anknüpfen. Befeuert wird dies von einer expansiven Aus- Alternativszenario: richtung der Geld- und Fiskalpolitik. In den Euro-Ländern zeigen sich erste Erfolge der Strukturre- Phönix aus der Asche formen, so dass auch dort die konjunkturelle Dynamik wieder zunimmt. Aktien strahlen heller denn je und Renten verzeichnen im Gegenzug kräftige Kursverluste. Im negativen Szenario „Sisyphus“ (30 %) fällt die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession und die europäische Staatsschuldenkrise eskaliert. Die Industrieländer geraten in ein deflationäres Umfeld. Alternativszenario: Europa schafft es nicht, das Vertrauen der Investoren zurückzugewinnen. Vielmehr setzt eine Sisyphus breite Kapitalflucht aus dem Euroraum ein. Der Versuch Staaten und Banken gleichzeitig zu retten stellt sich als Sisyphusarbeit heraus. Anleger suchen Sicherheit, wovon der US-Dollar und Anlei- hen höchster Bonität profitieren. Auf die Aktienmärkte hingegen rollt ein Einbruch zu. Investmentszenarien 2012 Szenarien Wahrschein- Wachstum Inflation Renten Euro Aktien 2012 lichkeit Gordischer 65% Knoten Phönix aus 5% der Asche Sisyphus 30% Quelle: Helaba Volkswirtschaft/Research Helaba Volkswirtschaft/Research · 13. Juli 2012· © Helaba 7
  • 8. Wochenausblick 5 Helaba Basisszenario mit Prognosetabelle In unserem Hauptszenario „Gordischer Knoten“ (Eintrittswahrscheinlichkeit: 65 %) kann die Eskalation der Euro-Staatsschuldenkrise vermieden werden, so dass die Unsicherheit und hohe Volatilität an den Kapitalmärkten abebben. Mit weiteren Hilfsmechanismen, einer expansiven Geldpolitik sowie vertrauensbildenden Maßnahmen wie einer breiten Zustimmung zum Fiskalpakt sollte eine Stabilisierung der Lage gelingen. Dabei zeichnet sich eine weitere Vergemeinschaftung der europäischen Staatsschulden ab. Der konjunkturelle Gegenwind aus den Euro-Problemländern dürfte bis Jahresende nachlassen. Insgesamt wird sich 2012 das globale Wirtschaftswachstum dank einer expansiven Geld- und Fiskalpolitik festigen. In den europäischen Problemländern wird der Konsolidierungsdruck zwar hoch bleiben, aber die negativen Effekte der Restrukturierungen neh- men allmählich ab. In den USA kommt es im Wahljahr dagegen nicht zu größeren Konsolidie- rungsanstrengungen, so dass die Wirtschaft erneut um rund 2 % wachsen wird. 2013 dürfte das globale BIP insgesamt wieder stärker expandieren. Rentenmärkte: Die EZB sorgt mit extrem niedrige Leitzinsen, Liquiditätsmaßnahmen wie Kauf- programmen für Staatsanleihen gefährdeter Euro-Länder sowie Langfristtender für Finanzmarkt- stabilität. Die hohe Unsicherheit um den Verbleib Griechenlands im Euroraum hat zu einer extre- men Risikowahrnehmung im Euroraum geführt. Investoren nehmen daher sogar eine negative Realverzinsung für deutsche Staatsanleihen in Kauf. Da jedoch der finanzielle Verpflichtungsrah- men Deutschlands im Zuge der Euro-Rettung weiter zunimmt, dürfte die Nachfrage nach sehr teuren Bundesanleihen tendenziell sinken. Die langfristige Bonität Deutschlands wird zunehmend kritisch hinterfragt. Die Verzinsung 10-jähriger Staatsanleihen dürfte in Deutschland in der zwei- ten Jahreshälfte zwischen 1,1 % und 2,2 % schwanken, in den USA zwischen 1,4 % und 2,5 %. Euro: Die Sorgen um die europäische Schuldenkrise werden im zweiten Halbjahr 2012 dank poli- tischer Fortschritte in den Hintergrund gedrängt. Die Konjunktur in der Eurozone fasst wieder Tritt, der Wachstumsvorsprung der USA schmilzt. Die US-Geldpolitik bleibt sehr expansiv, selbst weitergehende Maßnahmen sind nicht ausgeschlossen. Der Euro dürfte sich daher gegenüber dem US-Dollar erholen. Der Euro-Dollar-Kurs sollte sich bis Ende 2012 im Bereich von 1,20 bis 1,40 bewegen. Aktienmärkte: Mit einer Beruhigung der Schuldenkrise und wieder robusteren Konjunkturindika- toren wird der Risikoappetit der Anleger zunehmen. Dies dürfte zu Umschichtungen zugunsten von Aktien führen. Auch die günstige Bewertung spricht mittelfristig für Dividendentitel, zumal die Liquiditätsversorgung auch künftig sehr großzügig ausfallen wird. Der DAX dürfte daher bis Jahresende die Marke von 7.000 Punkten wieder überschreiten. Helaba Volkswirtschaft/Research · 13. Juli 2012· © Helaba 8
  • 9. Wochenausblick Prognosetabelle Bruttoinlandsprodukt Verbraucherpreise Veränderung gg. reale Veränderung gg. Vorjahr in % Vorjahr in % 2010 2011 2012p 2013p 2010 2011 2012p 2013p Euroland 1,9 1,5 0,2 1,3 1,6 2,7 2,4 2,1 Frankreich 1,6 1,7 0,7 1,5 1,7 2,3 2,4 2,1 Italien 1,8 0,5 -1,1 0,7 1,6 2,9 3,0 2,2 Spanien -0,1 0,7 -0,8 0,5 2,0 3,1 2,0 2,2 Griechenland -3,5 -6,9 -5,0 0,0 4,7 3,1 0,5 0,5 Irland -0,8 1,4 0,5 1,5 -1,6 1,2 1,8 1,9 Portugal 1,4 -1,6 -3,5 -1,0 1,4 3,6 2,5 1,5 Deutschland* 3,6 3,1 1,2 1,7 1,1 2,3 2,0 2,0 Großbritannien 1,8 0,8 0,4 1,5 3,3 4,5 2,6 2,3 Schw eiz 2,7 2,1 1,2 1,2 0,7 0,2 -0,9 0,5 Schw eden 6,2 3,9 1,0 1,3 1,2 3,0 1,5 1,8 Polen 3,9 4,3 2,7 3,0 2,7 4,2 4,0 3,3 Ungarn 1,3 1,7 -0,5 1,0 4,9 3,9 5,7 4,0 Tschechien 2,7 1,7 0,5 1,7 1,5 1,9 3,4 2,5 Russland 4,3 4,3 3,5 4,0 6,9 8,4 5,0 6,0 USA 3,0 1,7 2,2 2,0 1,6 3,1 1,6 1,7 Japan 4,4 -0,7 2,3 1,0 -0,7 -0,3 0,5 -0,2 Asien ohne Japan 8,4 6,5 6,0 6,5 5,1 6,0 5,0 5,0 China 10,4 9,2 8,4 8,8 3,3 5,3 4,0 4,4 Indien 9,6 7,0 6,5 7,0 12,0 8,9 7,5 7,5 Lateinamerika 6,0 4,3 3,0 4,0 5,9 6,5 6,5 6,0 Brasilien 7,5 2,7 2,3 3,8 5,0 6,6 5,8 5,5 Welt 4,9 3,4 3,2 3,6 2,9 3,9 3,1 2,9 s = Schätzung, p = Prognose; *Deutschland: arbeitstäglich bereinigt; Quellen: EIU, EcoWin, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research  Helaba Volkswirtschaft/Research · 13. Juli 2012· © Helaba 9