4. AUKTIONSPROGRAMM IBID
AUKTION IBID 121 - JULI 2021
Hardturmstrasse 121, 8031 Zürich, Schweiz
VORBESICHTIGUNG
Donnerstag 24. bis Montag 28. Juni 2021, 10–18 Uhr
Dienstag 29. Juni 2021, 10–16 Uhr
AUKTION IBID 121
Bieten: 22. Juni bis 6./7. Juli 2021
Vorbesichtigung: Donnerstag 24. bis Montag 28. Juni 2021, 10–18 Uhr
Dienstag 29. Juni 2021, 10–16 Uhr
Art Nouveau & Art Déco, Design, Möbel & Varia, Silber
Gemälde & Grafik des 20. & 21. Jahrhunderts
Schweizer Kunst, Fotografie, Fashion & Vintage
IBID GEMÄLDE&GRAFIKDES20.&21.
Bieten ab 22. Juni bis 7. Juli 2021
IBIDMÖBEL&VARIA
Bieten ab 22. Juni bis 6. Juli 2021
IBIDARTDÉCO&ARTNOUVEAU
Bieten ab 22. Juni bis 6. Juli 2021
IBID DESIGN
Bieten ab 22. Juni bis 6. Juli 2021
IBID SILBER
Bieten ab 22. Juni bis 6. Juli 2021
IBID PHOTOGRAPHIE
Bieten ab 22. Juni bis 7. Juli 2021
IBID FASHION & VINTAGE
Bieten ab 22. Juni bis 7. Juli 2021
IBID SCHWEIZER KUNST
Bieten ab 22. Juni bis 7. Juli 2021
5. Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
Auktion: 2. Juli 2021
IMPRESSIONISMUS & MODERNE
JULI
2021
IMPRESSIONISMUS
&
MODERNE
A197
POSTWAR
&
CONTEMPORARY
A197
JULI
2021
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
Auktion: 1. Juli 2021
POSTWAR & CONTEMPORARY
A197
JULI
2021
SCHWEIZER
KUNST
Auktion: 2. Juli 2021
SCHWEIZER KUNST
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
JULI
2021
GRAFIK
&
MULTIPLES
A197
Schweiz
Auktion: 1. Juli 2021
GRAFIK & MULTIPLES
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
SCHMUCK
&
JUWELEN
JUNI
2021
Auktion: 30. Juni 2021
SCHMUCK & JUWELEN
A195
ARMBAND-
UND
TASCHENUHREN
JUNI
2021
Auktion: 30. Juni 2021
ARMBAND- & TASCHENUHREN
Koller Auktionen AG, Hardturmstrasse 102, 8031 Zürich, Schweiz
Tel +41 44 445 63 63, Fax +41 44 273 19 66
office@kollerauktionen.ch, www.kollerauktionen.ch
AUKTIONSPROGRAMM A197
AUKTION A197 - JUNI/JULI 2021
Hardturmstrasse 102 & 121, 8031 Zürich, Schweiz
VORBESICHTIGUNG
Donnerstag 24. bis Montag 28. Juni 2021, 10–18 Uhr
Dienstag 29. Juni 2021, 10–16 Uhr
POSTWAR &
CONTEMPORARY
Donnerstag, 1. Juli 2021
17.00 Uhr
Lot 3401 – 3519
SCHWEIZER KUNST
Freitag, 2. Juli 2021
14.00 Uhr
Lot 3001 – 3114
GRAFIK & MULTIPLES
Donnerstag, 1. Juli 2021
13.30 Uhr
Lot 3601 – 3746
IMPRESSIONISMUS &
MODERNE
Freitag, 2. Juli 2021
17.00 Uhr
Lot 3201 – 3291
SCHMUCK TEIL 1
Mitwoch, 30. Juni 2021
10.30 Uhr
Lot 2001 – 2145
SCHMUCK TEIL 2
Mitwoch, 30. Juni 2021
14.00 Uhr
Lot 2146 – 2314
TASCHEN- &
ARMBANDUHREN
Mitwoch, 30. Juni 2021
17.00Uhr
Lot 2801–2882
6. Lot 3035 Lot 3012
131 SERVICE
131 Künstlerverzeichnis
133 Adressen
136 Auktionsbedingungen
138 Conditions de vente aux enchères
140 Auktions-Auftrag
Koller Auktionen ist Partner von Art Loss Register. Sämtliche Gegenstände in diesem Katalog, sofern sie eindeutig identifizierbar sind und einen
Schätzwert von mind. € 1000 haben, wurden vor der Versteigerung mit dem Datenbestand des Registers individuell abgeglichen.
EURO-Schätzungen
Die Schätzungen in Euro wurden zum Kurs von 1.10 umgerechnet und auf zwei Stellen gerundet, sie dienen nur zur Orientierung.
Verbindlich sind die Angaben in Schweizer Franken.
7. Schweizer Kunst
Lot 3001 – 3114
AUKTION
Freitag, 2. Juli 2021, 14 Uhr
VORBESICHTIGUNG
Donnerstag, 24. bis Montag 28. Juni 2021, 10–18 Uhr
Dienstag 29. Juni 2021, 10–16 Uhr
English descriptions and additional photos:
www.kollerauctions.com
Cyril Koller
Tel. +41 44 445 63 30
koller@kollerauktionen.ch
Laura Koller
Tel. +41 44 445 63 51
lkoller@kollerauktionen.ch
BITTE BEACHTEN SIE
Für die persönliche Teilnahme im Auktionssaal ist eine Reservation erforderlich.
Wenden Sie sich dafür bitte an die Expertinnen und Experten der jeweiligen Fachgebiete.
Profitieren Sie auch von den weiteren Möglichkeiten, an unseren Auktionen mitzubieten:
telefonisch, online oder per schriftlichem Auftrag.
9. 3001
JOHANN JAKOB HEUSCHER
(Herisau 1843–1901 St. Gallen)
Gasthof zur Sonne. 1891.
Mischtechnik auf festem Papier mit goldener
Metallbordüre.
Unten rechts signiert und datiert: J. J. Heuscher.
1891.
11,5 × 19,5 cm (Darstellung). 15,7 × 23 cm (Blatt).
Provenienz:
Seit drei Generationen im selben Ostschweizer
Familienbesitz.
CHF 6 000 / 9 000
(€ 5 450 / 8 180)
| 3
10. 3002
JOHANNES GEORG BLATTER
(ZUGESCHRIEBEN)
(1895 Ebnat–Kappel 1975)
Fahreimerbödeli. Wohl um 1920.
Öl auf Blech.
Unten rechts monogrammiert: J. B.
D 21 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
CHF 2 800 / 3 800
(€ 2 550 / 3 450)
Schweizer Kunst
| 4
11. 3003
SIBYLLE NEFF
(Basel 1929–2010 Appenzell)
Triebern mit Ebenalp und Öhrli. 1964.
Öl auf braunem Papier.
Unten rechts signiert: Sibylle Neff.
18,5 × 26,5 cm (Darstellung).
22,5 × 31,5 cm (Blatt).
Provenienz:
- Sammlung Gerhard Wieser (verso Etikett).
- Schweizer Privatbesitz.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 730 / 4 550)
| 5
13. 3004*
ALEXANDRE CALAME
(Vevey 1810–1864 Menton)
Studie vom Vierwaldstättersee.
Öl auf Papier auf Karton.
Unten rechts mit Rückständen alter
Etikette.
32,5 × 42 cm.
Provenienz:
Privatbesitz, Frankreich.
CHF 6 000 / 8 000
(€ 5 450 / 7 270)
3005*
ALEXANDRE CALAME
(Vevey 1810–1864 Menton)
Felsen am Vierwaldstättersee. Um 1861.
Öl auf Papier auf Leinwand.
Unten links mit Rückständen alter Etikette.
32 × 40 cm.
Provenienz:
- Vente Calame, Paris, 1865, Nr. 292 (verso
mit Siegel auf dem Keilrahmen).
- Privatbesitz, Frankreich.
CHF 5 000 / 7 000
(€ 4 550 / 6 360)
3006
ROBERT ZÜND
(1827 Luzern 1909)
Kleine Sommerlandschaft.
Öl auf Papier auf Leinwand.
22 × 28 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung.
CHF 12 000 / 18 000
(€ 10 910 / 16 360)
| 7
14. 3007
ALBERT ANKER
(1831 Ins 1910)
Nähende junge Frau.
Aquarell auf Papier.
Unten rechts signiert: Anker.
33,5 × 24 cm (Lichtmass).
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
CHF 30 000 / 40 000
(€ 27 270 / 36 360)
Schweizer Kunst
| 8
15. 3008
ALBERT ANKER
(1831 Ins 1910)
Strickendes Mädchen. 1902.
Aquarell auf Papier.
Unten links signiert und datiert: Anker 1902.
34 × 23,5 cm (Lichtmass).
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
CHF 35 000 / 45 000
(€ 31 820 / 40 910)
| 9
16. 3009
RUDOLF KOLLER
(1828 Zürich 1905)
Reiter. 1873.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert:
RKoller 1873.
50,5 × 61,5 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
3010
WOLFGANG-ADAM TÖPFFER
(Genf 1766–1847 Morillon)
Gebirgslandschaft. Um 1830.
Öl auf Karton auf Holz.
19,5 × 24 cm.
Gutachten:
Lucien Boissonnas, Anières im April 2021.
Provenienz:
Westschweizer Privatbesitz.
CHF 3 000 / 5 000
(€ 2 730 / 4 550)
Schweizer Kunst
| 10
17. 3011*
FRANÇOIS DIDAY
(1802 Genf 1877)
Well- und Wetterhorn von der Rosenlaui aus.
1849.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert: Diday 1849.
56 × 70,5 cm.
Provenienz:
Privatsammlung, Salzburg.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 270 / 10 910)
| 11
18. 3012
ALBERT ANKER
(1831 Ins 1910)
Strickendes Mädchen am Fenster
(Une tricoteuse à la fenêtre). 1885.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und undeutlich datiert:
Anker 18[..].
66 × 51 cm.
Provenienz:
- Mad. Borel Ministre, 1855.
- Dr. W. Raeber, Basel.
- Privatbesitz Deisswil, 1962.
- Galerie Kogal, Bern, 1983.
- Bedeutende Schweizer Privatsammlung.
Ausstellungen:
- Zürich 1911, Albert Anker, Kunsthaus
Zürich, 7.5.–5.6.1911, Nr. 46, als Stricke-
rin am Fenster.
- Ins 1981, Albert Anker, der Maler und sei-
ne Welt. Sporthalle Ins, 19.9.–18.10.1981,
Nr. 84.
- Pfäffikon 1991, Albert Anker, Seedamm
Kulturzentrum Pfäffikon, 5.5.–11.8.1991,
Nr. 57.
- Tokyo/Koriyama/Kyoto 2007–08, Albert
Anker – Healing Paintings from Switzer-
land, The Bunkamura Museum of Art,
1.12.2007–20.1.2008; Koriyama City
Museum of Art, 2.2.–23.3.2008; 8.4.–
18.5.2008; 24.5.–22.6.2008, Nr. 84.
Quelle:
Albert Anker: Livre de Vente 23.9.1885: de
Mad. Borel Ministre pour une tricoteuse à
la fenêtre, Lina Probst Füri 300.
Literatur:
- Max Huggler und Kunstmuseum Bern:
Albert Anker. Katalog der Gemälde und
Ölstudien, Bern 1962, Nr. 223 (mit Abb.).
- Sandor Kuthy und Hans A. Lüthy: Albert
Anker. Zwei Autoren über einen Maler,
Zürich 1980, S. 106 (mit Abb.).
- Sandor Kuthy und Therese Bhattacha-
rya-Stettler: Albert Anker. Werkkatalog
der Gemälde und Ölstudien, Basel 1995,
S. 173, Nr. 341 (mit Abb.).
- Ausst.-Kat. Albert Anker – Healing Pain-
tings from Switzerland, Hrsg. Therese
Bhattacharya-Stettler u. a., Bunkamura
2007, S. 145, Nr. 84 (mit Abb.).
Handarbeiten und Zeitung lesen, musizie-
ren und lernen – Albert Anker porträtierte
den Alltag seiner Familie und Nachbarn in
unzähligen Motiven. Mit Vorliebe portrai-
tierte Albert Anker Menschen und vor
allem Kinder aus seiner Umgebung in
Ins. In einem Brief an François Ehrmann
schreibt er: „Ich meine, das wahre Können
besteht darin, diejenigen Figuren zu
erfassen, welche man täglich sieht”. Anker
ist kein Maler im Sinne des Realismus wie
Millet mit seinen arbeitenden Bauern oder
wie Courbet, der die müden Steinhauer
zum Inhalt vieler seiner Gemälde gemacht
hat. Ankers Weltbild ist positiv. Er zeigt den
durch Kultur und Geschichte veredelten
Menschen, im ruhigen Beieinander oder
in der einfachen Tätigkeit, in der sich das
reine Menschsein ausdrückt. Seinen Figu-
ren sind von einer tiefen Ernsthaftigkeit,
mit der sie sich ihrem momentanen Tun
widmen. In ihnen zeigt sich zugleich des
Künstlers grosser Respekt gegenüber dem
Menschen im Allgemeinen wie auch ge-
genüber seinen Modellen im Besonderen.
In diesem vielfach ausgestellten und aus-
gezeichnet erhaltenen Werk, das aus einer
bedeutenden Anker-Sammlung stammt,
zeigt der Künstler sein junges Modell im
Profil und beinahe meditativ ins Stricken
versunken. Das durch die Butzenscheiben
des Fensters einfallende weiche Licht
schmeichelt dem Inkarnat und den subtil
ausgeführten Kleiderstoffen, während der
Raum selbst zurückgenommen bleibt.
Über der alltäglichen Szene liegen Ruhe
und Unbeschwertheit, wie sie Albert Anker
vielen seiner besten Bildnisse verliehen
hat.
CHF 800 000 / 1 200 000
(€ 727 270 / 1 090 910)
Schweizer Kunst
| 12
20. 3013
ALBERT ANKER
(1831 Ins 1910)
Inserin beim Bibellesen.
Aquarell über Bleistift auf Papier.
Unten rechts signiert: Anker.
34,5 × 24,5 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 270 / 10 910)
Albert Anker hat dieses Motiv in zwei sehr
ähnlichen Varianten in Öl gemalt. Beide
entstanden 1889 und unterscheiden sich
im Wesentlichen dadurch, dass das kleine,
auf dem Tisch stehende Mädchen in dem
im Kunstmuseum Bern befindlichen Ge-
mälde eine Kappe trägt, welche auf dem
Werk in Privatbesitz fehlt. Die hier angebo-
tene Zeichnung ist eine weitere Variante
mit einem dritten Kind im Hintergrund.
Dabei handelt es sich nicht um eine Studie,
sondern um ein eigenständiges Werk.
Darauf weist neben der ausserordentlich
bildhaften Ausführung auch die Widmung
des Künstlers an Prof. Rossel hin.
CHF 35 000 / 50 000
(€ 31 820 / 45 450)
3014
ALBERT ANKER
(1831 Ins 1910)
Die ältere Schwester. 1889.
Kohle auf Papier.
Unten rechts datiert, bezeichnet und
signiert: 23 Sept 89 A Mr. le prof Rossel. A
Anker en Souvenir de Soleure.
63 × 45 cm.
Provenienz:
- Schweizer Privatsammlung.
- Koller Auktionen, Zürich, 24.6.2011, Los
3014.
- Schweizer Privatsammlung, an obiger
Auktion erworben.
Literatur:
Sandor Kuthy und Therese Bhattacharya-
Stettler: Albert Anker. Werkkatalog der Ge-
mälde und Ölstudien, Basel 1995, S. 193, in
der Fussnote zu Nr. 404 erwähnt.
Schweizer Kunst
| 14
22. 3015
ALEXANDRE CALAME
(Vevey 1810–1864 Menton)
Baumbestandene Landschaft mit Bach. 1847.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert: A. Calame
1847.
97 × 128 cm.
Provenienz:
Privatbesitz Schweiz.
CHF 18 000 / 25 000
(€ 16 360 / 22 730)
Schweizer Kunst
| 16
23. 3016*
ALEXANDRE CALAME
(Vevey 1810–1864 Menton)
Marine (Südfrankreich). Um 1858–60.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: A. Calame f.
50,5 × 66 cm.
Provenienz:
Niederländischer Privatbesitz.
Literatur:
Valentina Anker: Alexandre Calame. Vie
et œuvre. Catalogue raisonné de l’œuvre
peint, Fribourg 1987, S. 446, Nr. 723 (mit
Abb.).
Das Gemälde entstand auf einer der
letzten Reisen Calames in den Süden
Frankreichs.
CHF 30 000 / 50 000
(€ 27 270 / 45 450)
| 17
24. 3017
ARTHUR CHARLES HENRI
HERZOG
(Neuenburg 1862–1913 Marin-Epagnier)
Château de Glérolles mit Lac Léman, St.
Saphorin, Berge. 1900.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert: ARTHUR
HERZOG – 1900 –.
200 × 239 cm.
Provenienz:
- Kursaal Theater, Lausanne.
- Seit drei Generationen in Schweizer
Privatbesitz.
Das Kursaal-Théâtre de Lausanne wurde
zwischen 1900 und 1901 vom Architekten
Jacques Regamey (1863–1927) erbaut.
Das hier angebotene Gemälde von Arthur
Herzog mit dem Blick über den Genfersee
in Richtung Schloss Chillon wurde hierfür in
Auftrag gegeben.
CHF 8 000 / 12 000
(€ 7 270 / 10 910)
3018
ALBERT ANKER
(1831 Ins 1910)
Knabenbildnis. 1880.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert: Anker
1880 (in frische Farbe eingeritzt).
43 × 37 cm (oval).
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung.
Das Werk ist im Schweizerischen Institut
für Kunstwissenschaft als eigenhändiges
Werk von Albert Anker unter der Nr. 89331
registriert.
CHF 80 000 / 120 000
(€ 72 730 / 109 090)
Schweizer Kunst
| 18
26. 3019
ALBERT ANKER
(1831 Ins 1910)
Bildnis eines Mädchens. 1883.
Öl auf Leinwand.
Links mittig signiert: Anker.
46 × 39 cm.
Provenienz:
- Ernst Bossart, Basel.
- Privatbesitz Romont, 1962.
- Bedeutende Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
- Max Huggler und Kunstmuseum Bern:
Albert Anker. Katalog der Gemälde und
Ölstudien, Bern 1962, Nr. 195 (mit Abb.).
- Sandor Kuthy und Therese Bhattacha-
rya-Stettler: Albert Anker. Werkkatalog
der Gemälde und Ölstudien, Basel 1995,
S. 163, Nr. 312 (mit Abb.).
Neben den berühmten Bildnissen der
ländlichen Bewohner von Ins portrai-
tierte Albert Anker, der viele Jahre lang
die Sommermonate in Paris verbrachte,
auch Söhne und Töchter des Bürgertums.
Weniger bekannt, aber in ihrer malerischen
Qualität den Inserbildern in nichts nach-
stehend, dokumentieren auch diese Werke
die grosse Begabung dieses Künstlers (vgl.
auch Los 3018).
CHF 150 000 / 200 000
(€ 136 360 / 181 820)
Schweizer Kunst
| 20
28. 3020
FERDINAND HODLER
(Bern 1853–1918 Genf)
Studie zum Schreiner in der Werkstatt.
Um 1880.
Aquarell auf Papier.
Unten rechts signiert: F. Hodler.
24,5 × 35 cm.
Provenienz:
- Sammlung Jeanne Charles Cerani-Ćišić,
Mostar, bis 1955.
- Sammlung Fritz Maurer, Bellerive (VD),
bis 1993.
- Sammlung Karl Steiner, Zürich.
- Schweizer Privatsammlung.
Ausstellung:
Langenthal 1992, Hodler und der Oberaar-
gau. Kunstverein Oberaargau, Nr. 77 (verso
Etikett).
Literatur:
- Jura Brüschweiler und Rudolf Koella: Fer-
dinand Hodler. Sammlung Steiner, Zürich
1997, S. 122 ff., 247, Tafel 45.
- Oskar Bätschmann und Paul Müller:
Ferdinand Hodler. Catalogue raisonné der
Gemälde, Hrsg. Schweizerisches Institut
für Kunstwissenschaft, Bd. III-1, Die
Figurenbilder, Zürich 2017, S. 129 (in der
Fussnote von Nr. 1100 erwähnt).
Eine detailgetreue, etwas grössere Version
dieses Aquarells als Ölgemälde befindet
sich im Musée d’Art et d’Histoire in Genf
und wird um 1880 datiert (WVZ-Nr. 1100).
Ab 1875 bis Ende der 80er-Jahre malte
Hodler regelmässig Darstellungen von
Handwerkern. Dabei ging es ihm weder
um Kritik an den herrschenden sozialen
Umständen, noch um die Überhöhung des
Handwerkerberufes. Meist handelt es sich
bei den gezeigten Personen um Schreiner
oder Schuhmacher, Berufe, denen Hodlers
Bruder und Onkel nachgingen. Während
spätere Handwerkerdarstellungen zuneh-
mend von symbolischen Bildaussagen
geprägt sind, zeigt Hodler in den frühen
Bildern Menschen in ihrem beruflichen
Umfeld, die er kannte und mit denen er
auch verkehrte.
CHF 30 000 / 50 000
(€ 27 270 / 45 450)
Schweizer Kunst
| 22
29. 3021
ALBERT ANKER
(1831 Ins 1910)
Pfeife rauchender Mann, eine Zeitung
lesend. 1907.
Aquarell über Bleistift auf Papier.
Unten links signiert und datiert: Anker
1907.
33,5 × 23,5 cm (Lichtmass).
Provenienz:
- Auktion Dobiaschofsky, Bern, 7.11.2015,
Los 18.
- Schweizer Privatbesitz, an obiger Auktion
erworben.
CHF 30 000 / 40 000
(€ 27 270 / 36 360)
| 23
30. 3022
AUGUSTO GIACOMETTI
(Stampa 1877–1947 Zürich)
Vase. 1900.
Kohle auf Papier.
Verso vom Bündner Kunstmuseum
nummeriert: Nr. 4474.
62 × 47 cm.
Provenienz:
- Privatbesitz, Chur.
- Durch Erbschaft an heutigen Besitzer.
Literatur:
Hans Hartmann: Augusto Giacometti.
Pionier der abstrakten Malerei. Ein Leben
für die Farbe, Chur 1981, S. 207, Nr. 437.
CHF 6 000 / 8 000
(€ 5 450 / 7 270)
3023
THÉOPHILE ALEXANDRE
STEINLEN
(Lausanne 1859–1923 Paris)
Les Blanchisseuses. Um 1892.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: Steinlen.
65 × 45,5 cm.
Gutachten:
Claude Orset, Jouy, 20.3.2021, Nr. H. S. T.
200321.2.
Provenienz:
- Auktion Germann, Zürich, 29./30.5.1979,
Los 31.
- Schweizer Privatbesitz, an obiger Auktion
erworben.
CHF 12 000 / 18 000
(€ 10 910 / 16 360)
Schweizer Kunst
| 24
32. 3024
GIOVANNI GIACOMETTI
(Stampa 1868–1933 Glion)
Bernina-Pass.
Aquarell auf Papier.
Unten rechts monogrammiert: G.G.
Rückseitig bezeichnet: Bernina-Pass.
23 × 28,7 cm.
Provenienz:
- Kunstsalon Hermann Abels, Köln, Nr. 227
(verso Etikett).
- Galerie Neupert, Zürich, Nr. 1171 (verso
Etikett).
- Schweizer Privatbesitz.
CHF 12 000 / 15 000
(€ 10 910 / 13 640)
Schweizer Kunst
| 26
33. 3025*
GIOVANNI GIACOMETTI
(Stampa 1868–1933 Glion)
Steinhauer an der Ripa Grande. 1893.
Öl auf Leinwand.
Verso signiert, bezeichnet und datiert:
GiovniGiacometti Roma 1893.
23,8 × 31,4 cm.
Provenienz:
- Sammlung Ernesto Gilà, Rom 1893 (als
Geschenk des Künstlers während seines
Aufenthalts in dessen Haus).
- Durch Erbschaft an heutige Besitzer,
Rom.
Literatur:
Paul Müller und Viola Radlach: Giovanni
Giacometti. Werkkatalog der Gemälde,
Zürich 1997, Bd. II-1, S. 134/135, Nr.
1893.04 (mit Abb.).
CHF 20 000 / 30 000
(€ 18 180 / 27 270)
| 27
34. 3026
CUNO AMIET
(Solothurn 1868–1961 Oschwand)
Paradies. Um 1900.
Öl und Tempera auf Leinwand.
145 × 102 cm (Darstellung).
Provenienz
- Basler Künstlergesellschaft, Basel, 1988.
- Auktion Germann, Zürich, 8.4.1997, Los
16.
- Schweizer Privatbesitz.
- Auktion Christie's, Zürich, 30.3.1998, Los
101.
- Museo cantonale d'arte, Lugano, Deposi-
tum aus Privatbesitz, 2014 (Inv. MCA
2014/0006).
Ausstellungen:
- Langenthal 1995, Aufgedeckt Auf-
getischt. Rezepte und Konzepte der
Kunst im Umgang mit Essen, Kunsthaus
Langenthal, 20.10.–26.11.1995, S. 32
(mit Abb.).
- Langenthal 1998, Künstlerkolonie
Hellsau. Frank Buchser, Cuno Amiet,
Giovanni Giacometti, Ernst Morgentha-
ler und Freunde in Hellsau 1886–1918,
Kunsthaus Langenthal, 20.8.–27.9.1998
(1894/1895), S. 74 (mit Abb.).
- Solothurn/Bellinzona/Sion 2000/01,
~1900. Symbolismus und Jugendstil
in der Schweizer Malerei, Kunstmuse-
um Solothurn, 17.6.–27.8.2000; Civica
galleria d'arte Villa dei Cedri, 15.9.–
29.10.2000; Musée cantonal des beaux-
arts, 19.11.2000–7.1.2001, Nr. 4 (mit
Abb.), als Paradies, Paradiso, Paradis
- Zürich 2009, Künstlerkolonien in Paris ab
1900, Galerie Orlando, 28.5.–31.10.2009,
S. 12 (mit Abb.).
Literatur:
- George Mauner: Katalog, in: Ausst.-Kat.
Cuno Amiet. Von Pont-Aven zur Brü-
cke, hrsg. von Toni Stooss und Therese
Bhattacharya-Stettler, Bern 1999/2000,
S. 133.
- George Mauner: Cuno Amiet. Die Obst-
ernten von 1912, Zürich 2002, S. 10, 11,
82, Nr. B 13 (mit Abb.), als Studie zum
Paradies. 1901.
- Valentina Anker: Der Schweizer Symbo-
lismus und seine Verflechtungen mit der
europäischen Kunst, Bern 2009, S. 111,
mit Abb. 112.
- Ausst.-Kat. Mythos und Geheimnis. Der
Symbolismus und die Schweizer Künstler,
Bern/Lugano 2013/14, Nr. 219.
- Franz Müller und Viola Radlach: Cuno
Amiet. Die Gemälde 1883–1919, Hrsg.
Schweizerisches Institut für Kunstwis-
senschaft, Zürich 2014, Bd. II, S. 187, Nr.
1900.12 (mit Abb.).
1891 schrieb die eidgenössische Kunst-
kommission einen Wettbewerb für die
Vergabe von Wandbildern im Bundes-
gerichtsgebäude in Lausanne aus. Cuno
Amiet wählte für seinen Vorschlag das
Thema von Schuld, Verbrechen und
Sühne. In diesem Kontext entstand 1894
die erste Fassung des Paradieses (WVZ-
Nr. 1894.24). „George Mauner wies auf
eine wahrscheinliche literarische Inspira-
tionsquelle für das Sujet des Paradieses
hin: Emile Zolas Roman La faute de l’Abbé
Mouret, besonders dessen zweiten Teil,
in dem ausführlich und eindringlich ein
grosser, verwunschener Garten mit dem
Namen le Paradou geschildert wird, in
dessen Mitte ein mächtiger Baum steht
und der zum Schauplatz oder vielmehr In-
itiator einer sündhaften erotischen amour
fou wird“. (Franz Müller 2014)
Einige Jahre später nahm Amiet das The-
ma im vorliegenden Gemälde erneut auf.
Franz Müller datiert das Bild in die Jahre
zwischen 1899 und 1902 und weist darauf
hin, dass Amiet gerade in dieser Zeit „die
in Pont-Aven aufgenommenen Stilmittel
Gauguins mit altmeisterlichen Referenzen
zu verbinden versuchte, was insbesondere
in der an die Malerei Cranachs erinnernden
Gestalt Evas zum Ausdruck kommt.“
„Von entscheidender Bedeutung ist (aus-
serdem), dass er im Paradies zum ersten
Mal in prominenter Form das Motiv des mit
Äpfeln behangenen Baumes darstellte.
Er verwendete es bereits wieder 1902 für
das Plakat seiner gemeinsam mit Frieda
Liermann bestrittenen Ausstellung in Genf
und machte es in der Folge zu seinem
persönlichen Leitmotiv für den Ertrag der
künstlerischen Arbeit. Gelöst von jedem
biblischen Bezug und transformiert in das
Thema des irdischen Paradieses, spiel-
te das Sujet des Garten Eden […] in den
Motivkreisen der Obsternten, Apfelstill-
leben, Obstbäumen und Gartenbildern
über Amiets gesamte Schaffenszeit eine
zentrale Rolle.“ (Franz Müller 2014)
CHF 200 000 / 300 000
(€ 181 820 / 272 700)
Schweizer Kunst
| 28
36. 3027
FERDINAND HODLER
(Bern 1853–1918 Genf)
Kopfstudie der kranken Valentine
Godé-Darel. 1914.
Bleistift auf Papier.
Unten rechts signiert: F. Hodler.
13 × 21 cm (Lichtmass).
Provenienz:
- Sammlung Arthur Stoll, Arlesheim.
- Auktion Kornfeld und Klipstein, Bern,
18.11.1972, Los 118.
- Sammlung Karl Steiner, an obiger Auktion
erworben.
- Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
- Ausst.-Kat. Ein Maler vor Liebe und Tod.
Ferdinand Hodler und Valentine Godé-
Darel. Ein Werkzyklus 1908–1915., hrsg.
von Jura Brüschweiler, Zürich 1976, Nr.
118, als Kopfstudie der kranken Valenti-
ne Godé-Darel, Linksprofil. 1914.
- Jura Brüschweiler und Rudolf Koella: Fer-
dinand Hodler. Sammlung Steiner, Zürich
1997, S. 170/171, 251, mit Abb., Tafel 62.
Valentine Godé-Darel und Ferdinand
Hodler begegneten sich 1908 erstmals.
Dies war der Beginn einer leidenschaftli-
chen Beziehung, aus der am 13. Oktober
1913 die gemeinsame Tochter Paulette
hervorging. Zu diesem Zeitpunkt war
Valentine bereits krank und musste sich im
Februar und Mai 1914 zwei leider erfolglos
verlaufenen Operationen unterziehen. Das
Leiden dauert bis zum 25. Januar 1915,
dem Tag, an dem Valentine Godé-Darel in
ihrem Haus in Vevey ihrer Krankheit erliegt.
Ferdinand Hodler kümmert sich nicht nur
um seine geliebte Valentine, sondern hält
ihre Krankheit, ihren körperlichen Zerfall
und ihr Leid bis zum Schluss in einer gewal-
tigen, in der europäischen Kunstgeschich-
te einzigartigen, unglaublich berührenden
und zugleich vollkommen ehrlichen Serie
von Gemälden, Zeichnungen und kleinfor-
matigen Skizzen fest.
Die hier angebotene Zeichnung aus der
Sammlung Karl Steiner entstand am 31.
Mai 1914, einen Tag nach der zweiten
Operation. Der Umstand, dass die vor-
liegende Arbeit nicht auf liniertes Notiz-
heftpapier, sondern auf weissem Fabriano
gezeichnet und vom Künstler voll signiert
wurde, belegt nach Jura Brüschweiler,
dass Hodler diese als völlig autonomes
Kunstwerk und nicht als eine vorberei-
tende Skizze schuf. „In Zeichnungen wie
dieser gelingt es dem Künstler, selbst dem
körperlichen Zerfall und dem seelischen
Leiden Schönheit abzugewinnen und dem
Tod etwas entgegenzustellen, was ihn für
alle Zeiten zu überdauern vermag“. (Jura
Brüschweiler)
CHF 7 000 / 10 000
(€ 6 360 / 9 090)
Schweizer Kunst
| 30
37. 3028
FERDINAND HODLER
(Bern 1853–1918 Genf)
Stehender Mäher mit Sense. 1909.
Bleistift auf Papier.
Unten rechts signiert: F. Hodler.
39 × 46,5 cm.
Provenienz:
- Sammlung Karl Steiner, Zürich.
- Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
- Jura Brüschweiler: Ferdinand Hodler.
Einige Werke aus der Sammlung Karl G.
Steiner. Zürich 1981, S. 366 ff. (mit Abb.).
- Jura Brüschweiler und Rudolf Koella: Fer-
dinand Hodler. Sammlung Steiner, Zürich
1997, S. 134 f., 248, mit Abb., Tafel 49.
1908 beauftragte eine vom Bundesrat
eingesetzte Expertenkommission, der
u.a. auch Theodor Reinhart angehörte,
Ferdinand Hodler mit der Neugestaltung
von vier Schweizer Banknoten. Die Motive
sollten die vier tragenden Gruppen der
arbeitenden Gesellschaft visualisieren:
Das Handwerk, den Handel, die Industrie
und die Landwirtschaft. Im Februar 1909
legte Hodler u.a. die Entwurfszeichnun-
gen für den stehenden Mäher vor. Nach
langwierigen Diskussionen zwischen
Bundesrat, Expertenkommission und dem
Künstler wurde dem ebenfalls eingereich-
ten Entwurf des arbeitenden Mähers der
Vorzug gegeben, weshalb sich Hodler mit
dem Sujet des stehenden Bauern nicht
mehr weiter beschäftigte. Die vorliegende
Zeichnung muss also zwischen Oktober
1908 und Februar 1909 entstanden sein.
„Das Blatt besitzt beachtliche grafische
Eigenheiten. Es weist im Gegensatz zu den
endgültigen Entwürfen keine Beschriftung
auf und erscheint somit überhaupt nicht
als eigentliche Banknotenstudie, sondern
als absolut selbständige Darstellung eines
schweizerischen Bauerntypus. Weiter
kennzeichnet sich das Steinersche Blatt
durch seine Einheitlichkeit: Es ist nur mit
Bleistift, ohne Tuschhöhungen, ausgeführt
und hebt sich in dieser Hinsicht von den
anderen fünf bekannten Studien zur glei-
chen Figur eindeutig ab.“ (Jura Brüschwei-
ler 1981)
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 090 / 13 640)
| 31
38. 3029
FERDINAND HODLER
(Bern 1853–1918 Genf)
Thunersee von Breitlauenen aus. 1906.
Öl und Ölfarbenstifte auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert:
F. Hodler 1906.
103 × 89 cm.
Provenienz:
- Sammlung Ernst Berger, Langnau im
Emmental, 1921.
- Sammlung H. Berger, Zürich, bis 1946.
- Schweizer Privatsammlung, ab 1955.
Ausstellungen:
- Bern 1921, Hodler-Gedächtnis-Aus-
stellung, Kunstmuseum Bern, 20.8.–
23.10.1921, Nr. 395, als Thunersee,
vom Wege zur Schynigen Platte, 1908.
- Bern 1938, Ferdinand Hodler-Gedächt-
nisausstellung. Veranstaltet zur Ehrung
des Meisters bei Anlass der zwanzigsten
Wiederkehr seines Todestages, Kunst-
museum Bern, 19.5.–26.6.1938, Nr. 113,
als Thunersee vom Weg zur Schynige
Platte aus, 1908.
- Bern 1953, Die Hauptmeister der Berner
Malerei 1500–1900. Jubiläumsausstel-
lung. Bern: 600 Jahre im Ewigen Bund der
Eidgenossen 1353–1953, Kunstmuseum
Bern, 29.5.–20.9.1953, Nr. 392, als Blick
auf den Thunersee, vom Weg zur Schyni-
gen Platte aus, 1906.
Literatur:
- Ferdinand Hodler: Über die Kunst und
Von der Farbe und dem Parallelismus,
in: März, 7, Heft 1, 2, 1913, S. 100 (mit
Abb.), als Thunersee [Vereinigung der
beiden Texte Hodlers, die 1897 in der
Liberté und 1909 im Morgen erschienen
sind (Hodler 1897, Hodler 1909), mit
nochmals überarbeitetem Schluss; über-
setzt von Ewald Bender].
- Johannès Widmer: Ferdinand Hodler, in:
Pages d'art, Mai 1916, Teil 2, S. 51, mit
Abb., als Lac de Thoune, 1906.
- Carl Albert Loosli: Ferdinand Hodler, Zü-
rich 1919–1920, 3 Mappen [Begleitband:
C. A. Loosli: Ferdinand Hodler], Nr. 95
(mit Abb.), als Thunersee [vom Weg zur
Schynigen Platte], 1906.
- Carl Albert Loosli: 1921–1924, Bd. I, S.
150 (Thunersee vom Weg auf die Schyni-
ge Platte, 1906), Bd. III, S. 65, als Thuner-
see auf dem Weg zur Schynigen Platte
1906/1908, 127.
- Carl Albert Loosli :1921–1924 (GK), Nr.
2085, als Thunersee auf dem Weg zur
Schynigen Platte, 1906, Nr. 2086, als
Thunersee auf dem Weg zur Schynigen
Platte, 1908.
- Werner Y. Müller: Ferdinand Hodler als
Landschaftsmaler, Glarus 1940, S. 49,
Abb. 109, als Thunersee, vom Weg zur
Schynigen Platte aus, 1908.
- Werner Y. Müller: Die Kunst Ferdinand
Hodlers. Gesamtdarstellung. Band II.
Reife und Spätwerk 1895–1918, Zürich
1941, S. 137, Abb. 109, als Thunersee,
vom Weg zur Schynigen Platte aus,
1908, 151, als Thunersee von Breitlau-
enen aus, 1908 485.
- Werner Y. Müller: Landschaftskatalog,
in: Werner Y. Müller, 1941, Zürich 1941,
Nr. 368, als Thunersee [vom Weg zur
Schynigen Platte], 1906.
- Jura Brüschweiler: Ferdinand Hodler
(Bern 1853–Genf 1918). Chronologische
Übersicht: Biographie, Werk, Rezensi-
onen, in: Ausst.-Kat. Ferdinand Hodler,
Berlin/Paris/Zürich 1983, S. 139, als
Thunersee, vom Weg zur Schynigen
Platte aus, 1906.
- Danielle Frimma Nathanson: Ferdinand
Hodler's Landscape Paintings. The
Bernese Oberland as Motif and Inspirati-
on, hrsg. von der University of California,
Riverside 1987, S. 222, mit Abb. 62.
- Paul Müller: Aspekte der Landschaft im
Werk Ferdinand Hodlers, in: Ausst.-Kat.
Ferdinand Hodler. Eine symbolistische
Vision, hrsg. von Katharina Schmidt in
Zusammenarbeit mit László Baán und
Matthias Frehner, Bern/Budapest 2008,
S. 256, mit Abb. 2, als Thunersee von
Breitlauenen aus, 1906.
- Oskar Bätschmann und Paul Müller:
Ferdinand Hodler. Catalogue raisonné
der Gemälde, Hrsg. Schweizerisches
Institut für Kunstwissenschaft, Bd. I-2,
Die Landschaften, Zürich 2008, S. 299,
Nr. 337 (mit Abb.).
Dieses bedeutende Gemälde gibt den
Blick von der Breitlauenenalp nach Westen
über den Därliggrat auf die Ebene von
Interlaken, den gegenüberliegenden
Beatenberg und den Thunersee wie-
der, an dessen Ende der Niesen und die
Stockhornkette als Landmarken aus der
Horizontlinie ragen. Es wurde nach einem
Diebstahl vom Schweizerischen Institut
für Kunstwissenschaft auf einen neuen
Keilrahmen aufgezogen und hervorragend
restauriert.
Im Gegensatz zu vielen anderen Motiven,
die Hodler oft mehrfach in eigentlichen
Serien und manchmal über Zeiträume von
mehreren Jahren und Schaffensphasen
hinweg schuf, steht dieser Blick von Breit-
lauenen aus auf den Thunersee singulär in
Hodlers Œuvre. Eine reduzierte Variante,
welche nur den Blick auf den See, jedoch
ohne die Wiesen der Breitlauenenalp zeigt,
befindet sich in der Öffentlichen Kunst-
sammlung Basel (Inv. G 1958.52, Ver-
mächtnis Max Geldner 1958). Von demsel-
ben Standpunkt, den Ferdinand Hodler im
Sommer 1906 während seines Aufenthal-
tes im Kurhaus Breitlauenen aufgesucht
hat, sieht man in nordöstlicher Richtung
auch auf den Brienzersee, den der Künstler
im selben Jahr und vom gleichen Standort
aus in zwei Fassungen gemalt hat.
CHF 800 000 / 1 200 000
(€ 727 270 / 1 090 910)
Schweizer Kunst
| 32
40. 3030
FERDINAND HODLER
(Bern 1853–1918 Genf)
Kompositionsstudie zur Schlacht bei Murten. 1915.
Sepiafeder auf Transparentpapier, über Karton.
79,5 × 109 cm (Lichtmass).
Provenienz:
- Nachlass Berthe Hodler, Genf 1958 (Nachlassstempel).
- Vente B. Hodler. 13.4.1958, Los 42.
- Sammlung Karl Steiner.
- Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
- Ausst.-Kat. Hodler, Fondation Pierre Gianadda, Martigny
1991, hrsg. von Jura Brüschweiler, S. 122, 130, Abb. 12.
- Jura Brüschweiler und Rudolf Koella: Ferdinand Hodler.
Sammlung Steiner, Zürich 1997, S. 110 f., 246, Tafel 41.
Bei vorliegendem Blatt handelt es sich um eine frühe Kom-
positionszeichnung zur Schlacht bei Murten, mit deren
Vorbereitung Ferdinand Hodler ab 1915 bis zu seiner Erkran-
kung 1917 für die Ostwand des Waffensaales im Landes-
museum in Zürich beschäftigt war. Die Komposition unter-
scheidet sich in der Bewegung der vorderen Krieger und der
fliehenden Reiter im oberen Register von späteren Studien
und steht in engem Zusammenhang mit dem Gemälde im
Musée d’Art et d’Histoire in Genf (WVZ-Nr. 1680), welches
der Künstler mit 1. Esquisse. 1915 bezeichnete.
CHF 4 000 / 6 000
(€ 3 640 / 5 450)
Schweizer Kunst
| 34
41. 3031
FERDINAND HODLER
(Bern 1853–1918 Genf)
Kompositionsstudie zur Schlacht bei Murten II. 1917.
Bleistift und Tusche auf Papier.
20 × 29,5 cm (Darstellung). 26,2 × 37,8 cm (Blatt).
Provenienz:
- Sammlung Ferdinand Wortmann, Basel.
- Kunsthandel Dr. Fritz Nathan und Dr. Peter Nathan,
Zürich, Juni 1959 (verso Etikett).
- Sammlung Karl Steiner.
- Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
Jura Brüschweiler und Rudolf Koella: Ferdinand Hodler.
Sammlung Steiner, Zürich 1997, S. 114/115, 246, Tafel 43.
Wie bei der unter Los Nr. 3030 angebotenen Zeichnung
handelt es sich auch hier um eine Studie zu Hodlers
Komposition für „die Schlacht bei Murten“, welche als
Wandbild in der Waffenhalle des Schweizerischen Lan-
desmuseums in Zürich geplant war, die wegen Hodlers
gesundheitlichem Zustand aber nicht mehr ausgeführt
wurde. Die Zeichnung zeigt eine spätere Kompositions-
idee, in welcher die fliehenden Reiter der burgundischen
Armee nicht mehr als figurenreiches Getümmel, sondern
in abstrahierterer und reduzierterer Form erscheinen.
CHF 6 000 / 9 000
(€ 5 450 / 8 180)
| 35
42. 3032*
FÉLIX VALLOTTON
(Lausanne 1865–1925 Paris)
Pommier, Equemauville. 1901.
Öl auf Karton.
Unten rechts signiert und datiert:
F. VALLOTTON 1901.
37 × 42 cm.
Provenienz:
- Sammlung Henri Grobet, Vallorbe, 1908.
- Sammlung Georges Grobet, Vallorbe.
- Sammlung André Grobet.
- Galerie Vallotton, Lausanne, 1972, Nr.
10622, als Verger à Honfleur.
- Galerie Bruno Meissner, Zürich, 1973.
- Graphisches Kabinett W. Werner, Bre-
men, 1973.
- Privatsammlung Bremen, seit 1974.
Ausstellungen:
- Paris 1903, Exposition Vallotton et
Vuillard, Galerie Bernheim-Jeune,
27.4.–10.5.1903, Nr. 49, als Pommier
(Equemauville).
- Wohl Paris 1906, Exposition Félix
Vallotton, Galerie Bernheim-Jeune,
4.–17.5.1906, Nr. 38, als Pommier (Nor-
mandie).
- Basel 1957, Félix Vallotton, Kunsthalle
Basel, 23.1.–24.2.1957, Nr. 62, als Le
verger.
- Zürich 1965, Félix Vallotton, Kunsthaus
Zürich, 10.4.–30.5.1965, Nr. 91, als Pay-
sage. Verger.
- Zürich 1973, 50 Jahre Kunsthandelsver-
band der Schweiz. Jubiläumsausstellung
mit Werken des 15.–20. Jahrhunderts
aus öffentlichem und privatem Besitz,
Kunsthaus Zürich, 15.9.–11.11.1973,
Nr. 125, als Le vieux poirier, paysage de
Normandie.
- München/Bremen 1973, Französische
Kunst 1885–1914, Galerie Sabine Helms
14.11.–1.12.1973.
- Bremen 1982, Félix Vallotton 1965–1925.
Intérieurs, paysages, nus et gravures sur
bois, Graphisches Kabinett Kunsthandel
Wolfgang Werner, 19.5.–26.6.1982, Nr. 3,
als Verger en Normandie.
Quelle:
Félix Vallotton: Livre de raison. Liste de
mes œuvres, peintures et gravures, faite
dans l'ordre chronologique, à partir de
1885, in: Catalogue 1938, Zürich, Félix
Vallotton. 1865–1925, S. 37–99, Nr. 466,
als Paysage faits a Honfleur, ports vergers
arbres.
Literatur:
Marina Ducrey: Félix Vallotton (1865–
1925). L’œuvre peint. Catalogue raisonné,
Zürich und Lausanne 2005, Bd. II, S. 238,
Nr. 389 (mit Abb.).
1901 verbrachte Vallotton den Sommer
zum ersten Mal in der Normandie, dem
äusserst beliebten Ferienziel am Ärmel-
kanal, wo er in der Folge sehr häufig Ferien
machte. Über der kleinen Hafenstadt Hon-
fleur mietete er eine im Grünen gelegene
Villa und erkundete vier Monate lang mit
Pinsel und Farbe die nähere Umgebung.
Es entstanden nicht weniger als 18 Bilder,
auf denen drei Motive vorherrschen: das
pittoreske Hafenbecken, strohgedeckte
normannische Bauernhöfe und spätsom-
merliche Obstgärten. In Vallottons eigen-
händigem Werkverzeichnis, dem soge-
nannten „Livre de raison“, sind diese Bilder
summarisch als „Paysages faits à Honfleur,
ports vergers et arbres“ eingetragen.
Das vorliegende Bild gehört in die letzt-
genannte Kategorie. Dargestellt sind im
Vordergrund einige mit Früchten beladene
Apfelbäume, während in der Ferne ein
kleiner Weiler und eine dicht bewaldete
Hügelkette zu erkennen sind. Dokumente
beweisen, dass das Bild sowie ein paar
andere im nahe gelegenen Dorf Equemau-
ville gemalt wurde. Kein Zweifel, dass es
unter diesen Werken das interessanteste
und gewagteste ist. Das Motiv ist hier aus
luftiger Höhe erfasst – als sei der Künst-
ler auf einem Baum gesessen –, und der
Vordergrund ist links und rechts so stark
beschnitten, dass das Bild wie ein fotogra-
fischer Schnappschuss wirkt. Wir sind also
noch meilenweit entfernt von Vallottons
streng komponierten und ins Metaphori-
sche gesteigerten „paysages composés“,
die er von 1909 an schaffen wird. Auffal-
lend auch, wieviel kleiner das Format noch
ist, und weil das Bild wie in den 1890er
Jahren auf Karton gemalt wurde, wirkt die
Farbe spröde wie Tempera. Dies und die
fein aufeinander abgestimmten Pastelltö-
ne rufen eine bezaubernde intimistische
Stimmung hervor, die sich damals auch in
Vallottons Innenraumbildern wiederfindet.
Einen ähnlichen Effekt strebten damals
auch andere Künstler aus dem Kreis der
Nabis an, insbesondere Vallottons Freund
Edouard Vuillard, mit dem Vallotton häufig
unterwegs war und mit dem er auch oft
Seite an Seite malte. 1903 konnten die
beiden gemeinsam in der renommierten
Pariser Galerie Bernheim Jeune ausstellen,
wo erwiesenermassen auch das vorlie-
gende Bild zu sehen war.
Wir danken Dr. Rudolf Koella für diesen
Katalogeintrag.
CHF 90 000 / 150 000
(€ 81 820 / 136 360)
Schweizer Kunst
| 36
44. 3033
FERDINAND HODLER
(Bern 1853–1918 Genf)
Dreifigurige Studie zur Schlacht bei Näfels.
1897.
Bleistift auf Vélin.
Unten rechts monogrammiert: F.H.
24,5 × 26,5 cm (Lichtmass).
Provenienz:
- Sammlung Berta Wicke, Zürich, 1912 von
ihrem Vater beim Künstler erworben.
- Sammlung Arthur Stoll, Arlesheim, bis
1972.
- Auktion Kornfeld und Klipstein, Kunst-
werke aus der Sammlung Arthur Stoll,
Bern 18.11.1972, Los 100.
- Sammlung Karl Steiner, Zürich.
- Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
- Marcel Fischer: Sammlung Arthur Stoll.
Skulpturen und Gemälde des 19. und 20.
Jahrhunderts, Hrsg. Schweizerisches
Institut für Kunstwissenschaft, Zürich
1961, Nr. 363 (mit Abb.).
- Hansjakob Diggelmann: Die Werke Fer-
dinand Hodlers in der Sammlung Arthur
Stoll, in: Brugger Neujahrsblätter 1972, S.
131, Kat.-Nr. 42.
- Ausst.-Kat. Hodler, Fondation Pierre
Gianadda, Martigny 1991, hrsg. von Jura
Brüschweiler, S. 102, Abb. 9.
- Jura Brüschweiler und Rudolf Koella: Fer-
dinand Hodler. Sammlung Steiner, Zürich
1997, S. 110 f., 241, Tafel 20.
Diese Zeichnung ist eine Vorstudie zur
Komposition Die Schlacht bei Näfels,
mit welcher sich Ferdinand Hodler 1897
am Wettbewerb für die Mosaike an den
Aussenfassaden des Schweizerischen
Landesmuseums in Zürich beteiligte. Sie
gibt die Gruppe der drei kämpfenden Krie-
ger, wie sie auf der Fassung in Tempera auf
Papier erscheint, bereits sehr exakt wieder
(Kunstmuseum Basel; WVZ-Nr. 1282).
CHF 2 000 / 3 000
(€ 1 820 / 2 730)
Schweizer Kunst
| 38
45. 3034
FERDINAND HODLER
(Bern 1853–1918 Genf)
Figurenstudie zur Eurhythmie. 1895.
Öl über Bleistift auf Papier.
Unten rechts signiert: F. Hodler.
28,5 × 14 cm.
Provenienz:
- Sammlung Karl Steiner.
- Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
Jura Brüschweiler und Rudolf Koella:
Ferdinand Hodler. Sammlung Steiner,
Zürich 1997, S. 36 f., 238, Tafel 6.
CHF 12 000 / 18 000
(€ 10 910 / 16 360)
| 39
46. 3035
FERDINAND HODLER
(Bern 1853–1918 Genf)
Genfersee von Chexbres aus. Um 1911.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: F. Hodler.
68 × 90,5 cm.
Provenienz:
- Galerie Neupert, Zürich, 26.11.1926.
- Hermann Franck, Zürich, 2.12.1926.
- G. L. Bollag, Zürich, 23.10.1931, Los 76.
- Arnold Mettler-Specker, St. Gallen, 1931.
- Kunst Spiegel AG., Zürich, 27.10.1932,
Abb. Taf. 19.
- Hans Leemann, Arlesheim, 1944.
- Sammlung Karl Steiner, seit 1972.
- Schweizer Privatsammlung.
Ausstellungen:
- Berlin 1928, Ferdinand Hodler, Galerie
Alfred Flechtheim, 6.1928, Nr. 40, als Der
Genfersee, 1911, mit Abb. S. 5.
- Zürich 1928, Ausstellung Ferd. Hodler,
Galerie Neupert 1928, Nr. 47, 10.1928,
als Genfersee, 1914.
- Basel 1943, Kunstwerke des 19. Jh. aus
Basler Privatbesitz, Kunsthalle Basel,
1.5.–4.7.1943, Nr. 369, als Genfersee
von Chexbres aus gesehen, 1905.
- Lausanne 1944, Les peintres du Lé-
man, Musée cantonal des beaux-arts,
17.6.–24.9.1944, Nr. 185, als Paysage du
lac Léman.
Literatur:
- Carl Albert Loosli: Generalkatalog in:
Ferdinand Hodler. Leben, Werk und
Nachlass, Suter 1921–24, (GK Nachtrag),
2.12.1926, Nr. 2374, als Genfersee von
Caux aus mit bewölktem Himmel, 1912.
- Werner Y. Müller: Die Kunst Ferdinand
Hodlers. Gesamtdarstellung. Band 2.
Reife und Spätwerke 1895–1918, Zürich
1941, Nr. 518, als Der Genfersee (Bucht
von Cully) von Chexbres aus, 1914 (Müh-
lesteinsche Fassung).
- Jura Brüschweiler: Ferdinand Hodler,
einige Werke aus der Sammlung Karl G.
Steiner, Zürich, 1981, S. 76–96, Abb. 13,
als Genfersee von Chexbres aus mit
bewölktem Himmel, 1911.
- Guido Magnaguagno: Landschaften.
Ferdinand Hodlers Beitrag zur symbolis-
tischen Landschaftsmalerei, in: Ausst.-
Kat. Ferdinand Hodler, Berlin/Paris/Zürich
1983, S. 318, als Genferseelandschaft
von Chexbres aus, 1911.
- Jura Brüschweiler: Ferdinand Hodler
als Schüler von Ferdinand Sommer in:
Ausst.-Kat. Kunstsammlung Steffisburg;
museo civico di belle arti, Lugano; Fon-
dation Pierre Gianadda, Martigny, 1984,
S. 132, als Genfersee, von Chexbres aus,
um 1911.
- Jura Brüschweiler: Ferdinand Hodler.
Sammlung Steiner, Zürich, 1997, S. 211,
214, Abb. 71, als Genfersee bei bewölk-
tem Himmel von Chexbres aus, 1911.
- Oskar Bätschmann und Paul Müller:
Ferdinand Hodler. Catalogue raisonné der
Gemälde, Hrsg. Schweizerisches Institut
für Kunstwissenschaft, Bd. II-2, Die Land-
schaften, Zürich 2012, S. 360, Nr. 430
(mit Abb.).
Hodler wählte den Blick von Chexbres
über den Genfersee zum ersten Mal 1895
anlässlich seiner Teilnahme am Concours
Calame, den die Société des Arts für
den zehnten Landschaftswettbewerb
ausgeschrieben hatte. Es folgten 11
weitere Fassungen dieses Motivs, die – bis
auf diejenige von 1898 – jeweils in kurzen
Zeitabständen in einer ersten Phase in
den Jahren 1904/05 und in einer zweiten
Phase um 1911 entstanden.
Das hier vorliegende Werk aus der
bedeutenden Sammlung Karl Steiner ist
„zunächst deshalb von besonderem Inte-
resse, weil sie, als letzte Version, Hodlers
Werkreihe zu diesem Motiv ganz eigentlich
krönt” (Jura Brüschweiler 1981). Es ist das
radikalste Werk aus der Reihe der Chex-
bres-Bilder und das einzige, in welchem
Hodler auf sämtliche Staffagemomente
fast vollständig verzichtet. Kein Baum und
kein Gebäude stören den grossartigen
Rhythmus der Küstenlinie, die das Grün
des schmalen Landschaftsstreifen vom
Blaugrau des Sees und des Himmels
scheidet. Der Blick wird frei auf eine atmo-
sphärische, unendlich sich zu erstrecken
scheinendende Landschaft. Hodler kennt
den Blick, er weiss um den Wert der sich
ihm eröffnenden Komposition, die er mit
schnellen Pinselzügen umreisst, um dann
die Stimmung dieses bewölkten Tages
wohl in einer kurzen Sitzung und in einem
Zuge einzufangen.
Jura Brüschweiler formulierte es wie folgt:
„Diese Fassung des berühmten Motivs
zeichnet sich nicht nur durch die befreien-
de Weite des in der Tiefsicht geschilderten
Landschaftsbildes aus, durch die Klarheit
der Bildanlage und die Grosszügigkeit
der Pinselschrift – alles Eigenschaften,
die ebenfalls in den früheren Fassungen
zutage treten –, sondern auch durch ma-
lerische Eigenschaften, die zu jener Zeit
selbst bei Hodler noch als ungewöhnlich
erscheinen: die fast bis zur Abstraktion ge-
führte Rhythmisierung der Wolkenstreifen
und die Beschränkung der Farbskala auf
melancholisch wirkende Grautöne, die von
sanften rosa Reflexen der Abendsonne
durchwirkt sind. Alles postkartenartig Hüb-
sche, das dazu beitragen könnte, gewissen
früheren Fassungen des Genfersees von
Chexbres aus einen leisen anekdotischen
oder vornehmlich dekorativen Anhauch
zu verleihen, hat Hodler ausgemerzt. [...]
Darüber dehnt sich die mit feinen blauen
Falten gewellte Seefläche bis zum Horizont
aus, wo sie mit den graublauen Wogen
des Gewölks zusammenfliesst. Auch das
parallelistische Prinzip hat Hodler hier nicht
mit seiner manchmal allzu vereinfachen-
den Konsequenz angewandt, sondern
kontrapunktisch abgewandelt, antwortet
doch der elliptischen Uferlinie nicht ein
gleichartiger Wolkenstreifen, sondern die
fugenartig weiderholte Horizontale zer-
gliederter Wolkenstreifen. Endlich gelangt
in diesem Bild Hodlers Farbgebung, die
man gewöhnlich seiner Linienführung un-
terzuordnen geneigt ist, zu gleichwertiger
Geltung dank ausdrucksvoller harmoni-
scher und feiner chromatischer Stufun-
gen.“ (Jura Brüschweiler 1981)
CHF 1 500 000 / 2 500 000
(€ 1 363 640 / 2 272 730)
Schweizer Kunst
| 40
48. 3036
FERDINAND HODLER
(Bern 1853–1918 Genf)
Studie eines Kriegers zur Schlacht bei
Murten. 1917.
Öl über Bleistift auf Papier.
Unten rechts signiert: F. Hodler.
43 × 54 cm.
Provenienz:
- Sammlung Alfred Dimier, Genf, direkt
vom Künstler erworben (verso Etikett).
- Sammlung Ferdinand Wortmann, Basel.
- Sammlung Arthur Stoll, Arlesheim,
1954–72.
- Auktion Korfeld und Klipstein, Kunstwer-
ke aus der Sammlung Arthur Stoll, Bern,
18.11.1972, Los 117.
- Sammlung Karl Steiner, an obiger Auktion
erworben.
- Schweizer Privatsammlung.
Ausstellung:
Genf 1938, F. Hodler. Exposition commé-
morative à l'occasion du XXème anni-
versaire de sa mort, Galerie Moos, Genf,
19.5.–19.6.1938, Nr. 148, als Etude pour
Morat. 1917 (verso Etikett).
Literatur:
- Marcel Fischer: Sammlung Arthur Stoll.
Skulpturen und Gemälde des 19. und 20.
Jahrhunderts, Hrsg. Schweizerisches
Institut für Kunstwissenschaft, Zürich
1961, Nr. 395 (mit Abb.).
- Hansjakob Diggelmann: Die Werke Fer-
dinand Hodlers in der Sammlung Arthur
Stoll, in: Brugger Neujahrsblätter 1972, S.
131, 241, Nr. 72.
- Jura Brüschweiler und Rudolf Koella: Fer-
dinand Hodler. Sammlung Steiner, Zürich
1997, S. 117/118, 247, Abb. 44.
Das Aquarell ist eine Studie zum mit dem
Zweihänder kämpfenden Krieger vorne
links in der Komposition für die Schlacht
von Murten von 1917.
Diese Studie gehört gemäss Jura Brü-
schweiler in die zweite Phase von Hodlers
Arbeit am Historienbild und zeigt eine
stark silhouettenhafte, mit dem Zweihän-
der ausholende Rückenfigur. Sie gehört
zum reichen Studienmaterial, mit dem
Hodler seine Bildidee für Murten Schritt
um Schritt weiterentwickelte (vgl. auch Los
3031).
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 090 / 13 640)
Schweizer Kunst
| 42
49. 3037
FERDINAND HODLER
(Bern 1853–1918 Genf)
Einmütigkeit, Schwörender. 1912/13.
Öl auf Papier auf Leinwand.
Unten rechts signiert: F. Hodler.
34,5 × 21 cm.
Provenienz:
- Galerie Moos, Genf, 1918.
- Wohl Galerie Pro Arte, Peseux,
28.6.1951, Los 343.
- Privatbesitz.
- Auktion Gutekunst Klipstein, Bern,
12.11.1954, Los 497, als Schwörender,
1913.
- Sammlung Karl Steiner.
- Schweizer Privatsammlung.
Ausstellung:
Genf 1918, Exposition Ferdinand Hodler,
Galerie Moos, Genf, 11.5.–30.6.1918, Nr.
93 oder 107, als Unanimité.
Literatur:
- Jura Brüschweiler und Rudolf Koella:
Ferdinand Hodler. Sammlung Steiner,
Zürich 1997, S. 94/95, 243, Abb. 30, als
Schwörender nach links zur Einmütig-
keit, um 1912.
- Oskar Bätschmann und Paul Müller:
Ferdinand Hodler. Catalogue raisonné der
Gemälde, Bd. III, Die Figurenbilder, Zürich
2017, Nr. 1584, mit Abb.).
Hodler verwendete dieses Haltungsmotiv
für einen Schwörenden zwischen 1911
und 1913 in verschiedenen Kompositionen
für unterschiedliche Positionen in der Vor-
bereitung für das grosse Wandbild im Rat-
haus von Hannover (vgl. auch Los Nr. 3038
und 3058). Erstmals taucht es in Kompo-
sitionsentwürfen von 1911 am rechten
äusseren Rand auf. Als Einzelfigur mit
geschlitzten Hosen ist die Figur in Bleistift-
studien zu finden, die zwischen 1911 und
1912 entstanden sein müssen. Auf der
Hannoveraner Fassung (WVZ-Nr. 1495) im
Zustand von 1912 ist die Figur schliesslich
als Schwörender unmittelbar rechts vom
Redner in etwas abgeänderter Bewegung
nachweisbar. Im letzten Zustand dieser
Fassung wiederum verwendete Hodler sie
als eine Nebenfigur in der Gruppe rechts
des Redners, wo sie jedoch von den davor-
stehenden Figuren grösstenteils verdeckt
wird (vgl. Abb. zu Los 3058).
CHF 15 000 / 25 000
(€ 13 640 / 22 730)
| 43
50. 3038
FERDINAND HODLER
(Bern 1853–1918 Genf)
Redner zur Einmütigkeit. 1913.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: F. Hodler
126 × 77 cm.
Provenienz:
- Berner Kunstsalon Fritz Brand, 1918.
- Gewerbekasse Bern, 1923.
- C. Garnier, Bern, 1927.
- H. Kupper, Erlenbach, 1928.
- Schweizer Privatbesitz, durch Erbfolge
von obigem an die heutigen Besitzer.
Literatur:
- Carl Albert Loosli: Generalkatalog in: Fer-
dinand Hodler. Leben, Werk und Nach-
lass, Suter 1921–24, Nr. 355, mit Abb.,
als Einstimmigkeit (Studie zum Redner),
1913.
- Werner Y. Müller: Die Kunst Ferdinand
Hodlers. Gesamtdarstellung. Band II,
Reife und Spätwerk 1895–1918, Zürich
1941, S. 234, 491, mit Abb., Nr. 192,
als der Redner zur Einmütigkeit, um
1913/14.
- Jura Brüschweiler: Ferdinand Hodler und
sein Sohn Hector, in: Neujahrsblatt der
Zürcher Kunstgesellschaft, 1966–1967),
Zürich 1967, S. 55 f., 121, mit Abb., als
der Redner (Hector Hodler), um 1912.
- Hans Georg Gmelin: Zur Entstehung von
Ferdinand Hodlers Wandbild Einmütig-
keit in Hannover, in: Niederdeutsche
Beiträge zur Kunstgeschichte, 7 (1968),
S. 234, mit Abb., als Redner für die han-
noversche Fassung.
- Oskar Bätschmann und Paul Müller:
Ferdinand Hodler. Catalogue raisonné der
Gemälde, Bd. III, Die Figurenbilder, Zürich
2017, S. 454 f., Nr. 1532 (mit Abb.).
Im Januar 1911 wurde Ferdinand Hodler
durch Vermittlung von Max Liebermann
offiziell angefragt, ein Wandbild für den
Versammlungssaal des neuen Rathauses
in Hannover zu schaffen (vgl. Abb. bei Los
3058). Der Vertrag wurde Anfang 1912
unterzeichnet. Das Thema war vorgege-
ben. Hodler sollte den historischen Schwur
der Hannoveraner Bürgerschaft auf die
protestantische Lehre vom 26. Juni 1533
zeigen. Dabei war er an die architekto-
nischen Raumverhältnisse gebunden,
was vor allem in der Mitte der Wand mit
dem in die Bildfläche ragenden Türsturz
eine kompositorische Herausforderung
darstellte. Hodler löste diese Herausfor-
derung brillant, indem er die reduzierte
Höhe an dieser Stelle durch eine auf einem
Podium stehende, alle anderen überra-
gende Einzelfigur ausfüllt. Die den Redner
flankierenden Gruppen von Schwörenden
dynamisiert Hodler durch je 5 vor der Men-
ge stehende, individuell gestaltete Män-
nerfiguren (vgl. Los Nr. 3037 und 3058).
Gleichzeitig mit der Ausführung des Bildes
in Hannover arbeitete Hodler 1912/13 an
einer zweiten, etwas kleineren Fassung
desselben Themas, die er für die Aus-
stellung in Paris vorgesehen hatte. Diese
befindet sich heute im Kunsthaus Zürich.
In der Vorbereitung zu den beiden Fassun-
gen in Hannover und in Zürich hat Hodler
viele kleine und grössere Studien sowohl
für einzelne Figuren als auch für die ganze
Komposition in verschiedenen Techni-
ken geschaffen. Vom Redner existieren
insgesamt fünfzehn mehr und weniger
detailliert ausgeführte Studien, für die Ho-
dlers Sohn Hektor anfangs Modell stand.
Die fünf grossen Versionen, welche in der
Höhe alle ca. 125 cm messen, haben den
Charakter eigenständiger Kunstwerke.
Das hier vorliegende Werk, das sich seit
beinahe hundert Jahren in derselben
Privatsammlung befand und seither der
Öffentlichkeit nicht mehr präsentiert
wurde, war der Forschung bisher nur durch
eine frühe s/w Fotografie bekannt. Nach
der Wiederentdeckung des Gemäldes
wird deutlich, dass es sich um die ers-
te grossformatige Komposition dieser
Figur handelt, die sich grundlegend von
allen anderen Fassungen unterscheidet.
Sie ist in direktem Zusammenhang mit
dem Wandbild von Hannover entstanden
und zeigt den Redner mit bildparalleler
Beinstellung. In den späteren Versionen,
welche im Hinblick auf die zweite Fassung
in Zürich entstanden sind oder sich auf
diese beziehen, dynamisiert Hodler die
Figur, indem er das linke Bein des Redners
raumgreifend nach vorne stellt.
CHF 150 000 / 200 000
(€ 136 360 / 181 820)
Schweizer Kunst
| 44
52. 3039
AUGUSTO GIACOMETTI
(Stampa 1877–1947 Zürich)
Chi vuol esse lieto, sia Feld I. 1914.
Pastell auf Papier.
Unten links signiert und datiert:
Augusto Giacometti 1914.
41 × 29,4 cm.
Provenienz:
- Nachlass Dr. Erwin Poeschel, Zürich, Nr. 53.
- Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
- Erwin Poeschel: Augusto Giacometti,
Zürich 1928, S. 72.
- Hans Hartmann: Augusto Giacometti. Pi-
onier der abstrakten Malerei. Ein Leben für
die Farbe, Chur 1981, S. 219, Nr. 822.
CHF 15 000 / 25 000
(€ 13 640 / 22 730)
Schweizer Kunst
| 46
53. 3040
WILHELM GIMMI
(Zürich 1886–1965 Chexbres)
Le Figaro. Um 1913.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: Gimmi.
46 × 55,5 cm
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung.
CHF 12 000 / 18 000
(€ 10 910 / 16 360)
| 47
54. 3041*
FERDINAND HODLER
(Bern 1853–1918 Genf)
Bildnis Clara Pasche-Battié. 1914.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert:
1914 F. Hodler.
47,5 × 39,5 cm.
Provenienz:
- François Monnard, Genf, 1921–1946.
- Schweizer Privatbesitz, ab 1946. In der
gleichen Familie bis 2012.
- Privatsammlung, USA.
Ausstellungen:
- Bern 1921, Hodler-Gedächtnis-Aus-
stellung, Kunstmuseum Bern, 20.8.–
23.10.1921, Nr. 505, als Frauenkopf mit
schwarzen Haaren, 1914.
- Bern 1936, Ferdinand Hodler. Kunsthalle
Bern. 9.5.–5.7.1936, Nr. 121, als Frauen-
kopf.
- Genf 1938, F. Hodler. Exposition commé-
morative à l’occasion du XXe anniversaire
de sa mort. Galerie Moos, 19.5.–19.6.
1938, Nr. 98, als Portrait Mme Pasche.
- Carouge 1966, Cent ans de peinture
genevoise, 1830–1930. Collection
privées carougeoises. Salle de fêtes,
13.5.–3.6.1966, Nr. 46.
- Carouge 1991, René-Louis Piachaud
1896-1941. Cinquantième anniversaire
de sa mort 1991. Musée de Carouge,
2.10.–10.11.1991, Nr. 97, als Portrait
Mme Pasche-Bathier.
Literatur:
- Carl Albert Loosli: Generalkatalog in:
Ferdinand Hodler. Leben, Werk und
Nachlass, Suter 1921–24, Nr. 1040, als
Italienerin (Kopf mit schwarzen Haaren),
1914.
- Ausst.-Kat. René-Louis Piachaud 1896-
1941. Cinquantième anniversaire de sa
mort 1991, Musée de Carouge: René-
Louis Piachaud. Cinquantième anniver-
saire de sa mort 1921, Carouge 1991, Nr.
97, als Portrait de Mme Pasche-Bathier.
- Oskar Bätschmann und Paul Müller:
Ferdinand Hodler. Catalogue raisonné
der Gemälde, Bd. II, Die Bildnisse, Zürich
2012, S. 286, Nr. 946 (mit Abb.).
Hodler hatte Clara Battié bereits 1898
portraitiert, als sie noch eine junge Kunst-
schülerin war. Ab 1913 stand sie ihm als
32-jährige verheiratete Frau wieder Modell,
nun auch im Hinblick auf die grossformati-
ge Komposition Blick in die Unendlichkeit.
Sowohl in der Fassung Hahnloser als auch
in derjenigen des Kunsthauses Zürich
erscheint sie als mittlere bzw. als zweite
Figur von rechts. Während die Individuali-
tät der Dargestellten auf den erwähnten
Monumentalgemälden zugunsten einer
allgemeingültigen Aussage reduziert wur-
de, wird diese auf dem vorliegenden, von
der mehrfigurigen Komposition gänzlich
unabhängigen Bildnis mit expressiven
Mitteln gesteigert.
Das hier angebotene Portrait erinnert in
der farblichen Modellierung der Gesichts-
züge und im sich darauf abzeichnenden
Spiel von Licht und Schatten mit den
Komplementärfarben Rot und Grün an
die deutschen Expressionisten und an
die Fauves in Frankreich. Es gehört auch
durch den bei Hodler selten auftretenden
orangen Hintergrund und seinen pastosen
Farbauftrag zu den modernsten Portraits
von der Hand Hodlers.
CHF 350 000 / 500 000
(€ 318 180 / 454 550)
Schweizer Kunst
| 48
56. 3042
PETER ROBERT BERRY
(St. Moritz 1912–1983 Samedan)
Wintermorgen (Berninapass).
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: P. R. Berri.
Verso auf Keilrahmen bezeichnet: Wintermorgen
(Berninapass).
27 × 41 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
CHF 12 000 / 18 000
(€ 10 910 / 16 360)
3043
GIOVANNI GIACOMETTI
(Stampa 1868–1933 Glion)
Il burrone (die Schlucht). Um 1918.
Öl auf Leinwand.
Verso von Diego Giacometti bezeichnet: Quadro autentico di
mia padre Giovanni Giacometti 1868–1933. Maloja 4/10/59.
Diego Giacometti.
73 × 50 cm.
Provenienz:
- Galerie am Stadelhofen, Zürich (Nachlass Giovanni
Giacometti).
- Schweizer Privatbesitz.
Ausstellungen:
- Wohl Zürich 1917, Cuno Amiet. Giovanni Giacometti.
Hermann Haller. Felicitas Trillhaasse, Kunsthaus Zürich,
6.5.–3.6.1917, Nr. 104.
- Zürich 1960, Giovanni Giacometti, Galerie am Stadelhofen,
23.4.–26.6.1960, Nr. 13, als Wasserfall, 1919.
- Zürich 1962/63, Giovanni Giacometti, Galerie am Stadelhofen,
10.11.1962–27.1.1963, Nr. 58, als Wasserfall, 1915.
Quelle:
Giovanni Giacometti, Registro dei quadri, Quaderno 2, S. 28,
Nr. 352.
Literatur:
- Elisabeth Esther Köhler: Giovanni Giacometti 1868–1933.
Leben und Werk, mit Werkverzeichnis, Zürich 1969, Nr. 279.
- Paul Müller und Viola Radlach: Giovanni Giacometti. Werkkata-
log der Gemälde, Zürich 1997, Bd. II-2, S. 436/437, Nr. 1918.17
(mit Abb.).
CHF 50 000 / 70 000
(€ 45 450 / 63 640)
Schweizer Kunst
| 50
58. 3044
FÉLIX VALLOTTON
(Lausanne 1865–1925 Paris)
Falaise à Vasouy. 1910.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert: F. VALLOTTON.
58 × 89 cm.
Provenienz:
- Paul Vallotton, Lausanne, direkt vom
Künstler.
- Pierre-René Vallotton, Richmond.
- Claude Vallotton, Pully.
- Durch Erbschaft an heutigen Besitzer,
Schweiz.
Ausstellungen:
- Tampere/Stockholm 1991, Félix Val-
lotton. Tampereen taidemuseo, 3.3.–
5.5.1991, Nr. 17; Prins Eugens Waldemar-
sudde, 21.5.–31.8.1991, Nr. 13, S. 23, mit
Abb. Nr. 74.
- Morlaix 1998, Félix Vallotton. Le paysage
composé: Normandie et Bretagne. Mu-
sée des Jacobins, 27.6.–1.11.1998,
S. 28, Nr. 13 (mit Abb.).
- Pully 1999, Félix Vallotton. Dans les
collections vaudoises, Musée de Pully,
4.3.–16.5.1999.
- Honfleur1999,FélixVallotton.Honfleur
etlaNormandie.MuséeEugèneBoudin,
3.7.–4.10.1999,Nr.16,S.47,mitAbb.Nr.76.
Quelle:
Félix Vallotton: Livre de raison. Liste de
mes oeuvres, peintures et gravures, faite
dans l'ordre chronologique, à partir de
1885, in: Catalogue 1938, Zürich, Félix
Vallotton. 1865–1925, S. 37–99, Nr. 748:
Falaise a Vasouy avec deux petites figures.
(89–58).
Literatur:
Marina Ducrey: Félix Vallotton (1865–
1925). L’œuvre peint. Catalogue raisonné,
Zürich und Lausanne 2005, Bd. III, S. 474,
Nr. 796, (mit Abb.).
Vallotton malte das vorliegende Gemälde,
welches sich bis heute immer im Besitz
der Familie des Künstlers befunden hat, bei
Vasouy, einem kleinen Ort an der Mündung
der Seine in der Nähe von Honfleur. Hier
verbrachte der Künstler viele Sommermo-
nate (vgl. dazu auch den Katalogeintrag
von Rudolf Koella für Los 3032). Mit den
aufkommenden Kriegsgerüchten im Jahr
1912 entschied sich Vallotton, mehrere
Gemälde, darunter auch dieses, zu seinem
Bruder nach Lausanne zu schicken, um
sie in Sicherheit zu bringen. Einige Jahre
später bat Claude Vallotton seinen Bruder,
das Gemälde zu signieren, was Vallotton
auch tat. Ein Datum wollte der Künstler
nicht anfügen, da er sich nach eigener
Aussage nicht mehr genau an die Zeit der
Entstehung erinnerte. Das Entstehungs-
jahr 1910 konnte später anhand des in
Paris zurückgelassenen eigenhändigen
Werkverzeichnisses eruiert werden.
CHF 280 000 / 380 000
(€ 254 550 / 345 450)
Schweizer Kunst
| 52
62. 3046
FÉLIX VALLOTTON
(Lausanne 1865–1925 Paris)
Vue d'Avignon. 1920.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert:
F. VALLOTTON. 20.
64,5 × 54 cm.
Provenienz:
- Succession F. Vallotton, Nr. 316.
- Galerie Vallotton, Lausanne, Nr. 783.
- Sammlung Jacques Rohner, Lausanne,
1948.
- Auktion Collection Rohner, Ouchy-Lau-
sanne, 15.–30.9.1956, Los 282.
- Galerie Vallotton, Nr. 9187, an obiger
Auktion erworben.
- Galerie Kurt Meissner, Zürich, 1960.
- Galerie Klopfer, Zürich.
- Schweizer Privatsammlung (ab 1983),
durch Erbschaft an heutige Besitzer.
Ausstellungen:
- Brüssel 1922, Salon de la Société
royale des beaux-arts, Nr. 36, als Vue
d'Avignon.
- Berlin 1927, Erste Sonderausstellung in
Berlin, Galerien Thannhauser, 9.1.–Mitte-
Februar 1927, Nr. 260, als Avignon.
- Genf 1928, Exposition Félix Vallot-
ton 1865–1925, Athénée, 14.10.–
18.11.1928, Nr. 9.
- London 1957, Paintings by Félix Vallot-
ton (1865–1925), The Lefevre Gallery,
14.11.–14.12.1957, Nr. 16.
Literatur:
- Rudolf Koella: Das Bild der Landschaft
im Schaffen von Félix Vallotton. Wesen,
Bedeutung, Entwicklung, Zürich 1969
(Doktorarbeit), S. 03s, LK 251.
- Marina Ducrey: Félix Vallotton (1865–
1925). L’œuvre peint. Catalogue raison-
né, Zürich und Lausanne 2005, Bd. III, S.
727 f., Nr.1341 (mit Abb.).
CHF 150 000 / 200 000
(€ 136 360 / 181 820)
Schweizer Kunst
| 56
64. 3047
CUNO AMIET
(Solothurn 1868–1961 Oschwand)
Oschwand. 1898.
Aquarell über Bleistift auf Papier.
Unten rechts monogrammiert und datiert:
CA 98. Bezeichnet: Dem Fritz p. Flora
(sic).
17,5 × 25 cm (Lichtmass).
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz, durch familiäre
Beziehungen direkt bei Amiet erworben
oder von ihm als Geschenk erhalten.
CHF 4 000 / 7 000
(€ 3 640 / 6 360)
3048
CUNO AMIET
(Solothurn 1868–1961 Oschwand)
Nebel I. 1932.
Öl auf festem Papier.
Unten rechts monogrammiert und datiert:
CA 32.
Verso bezeichnet und gewidmet: C. Amiet,
Nebel I 1932. P. H. 30 à Lucienne Sé [...] en
souvenir de sa visite du 26 août 1933. De
son parrain C. Amiet.
41 × 33 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung.
CHF 15 000 / 25 000
(€ 13 640 / 22 730)
Schweizer Kunst
| 58
66. 3049
CUNO AMIET
(Solothurn 1868–1961 Oschwand)
Vase mit Blumen. 1909.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts monogrammiert und datiert:
CA 09.
49,5 × 39,5 cm.
Provenienz:
- Privatbesitz, 1909.
- August Laube Sohn, Zürich, 3.6.1970,
Los 1135, als Blumen in Vase auf blauem
Grund.
- Bedeutende Schweizer Privatsammlung.
Ausstellung:
Zürich 1909, Künstlerhaus. 1909 X. Serie,
Künstlerhaus, 13.10.–7.11.1909, Nr. 4.
Quelle:
Cuno Amiet: Verkaufte Bilder, handschrift-
liches Werkverzeichnis mit Nachzeichnun-
gen der aufgeführten Werke in Tusche und
Farbstift sowie Angaben zu Ausstellungen
und Provenienzen (zweiter Zustand),
Nachlass Verkaufte Bilder.
Literatur:
- Hans Trog: Aus dem Künstlerhaus I., in:
Neue Zürcher Zeitung, 24.10.1909, Nr.
295, Zweites Blatt, S. 1, II.
- Dr. Jg.: Im Künstlerhaus III., in: Fremden-
blatt, 25.10.1909, Nr. 250.
- Franz Müller und Viola Radlach: Cuno
Amiet. Die Gemälde 1883–1919, Hrsg.
Schweizerisches Institut für Kunstwis-
senschaft, Zürich 2014, Bd. II, S. 351, Nr.
1909.37 (mit Abb.).
„Wie bei einigen Blumenstillleben von
1908 ist die Palette auf einen Zweiklang
reduziert, der nur von wenigen andersfar-
bigen Akzenten belebt wird. Der amorphe,
monochrome blaue Hintergrund ist mit
hastiger, aber variantenreicher Pinselfüh-
rung gemalt [...]“ (Franz Müller 2014)
CHF 35 000 / 50 000
(€ 31 820 / 45 450)
Schweizer Kunst
| 60
70. 3052
ADOLF DIETRICH
(1877 Berlingen 1957)
Menagerie Knie. 1927.
Öl auf Karton.
Unten links signiert und datiert: Ad. Diet-
rich 1927.
42 × 64 cm.
Provenienz:
- Galerie Bettie Thommen, Basel (verso
Etikett).
- Schweizer Privatsammlung, bei obiger
Galerie erworben.
Ausstellungen:
- Paris 1937, Les maîtres populaires de la
réalité, Salle Royale, Paris, bis 8.9.1937,
Nr. 181 (die vom Musée de Grenoble or-
ganisierte Ausstellung war anschliessend
im Kunsthaus Zürich zu sehen).
- Schaffhausen 1952, Adolf Dietrich.
Jubiläumsausstellung zu seinem 75.
Geburtstag, Museum zu Allerheiligen
Schaffhausen, 12.10.–16.11.1952, Nr. 23.
- Chur 1953, Adolf Dietrich, Kunsthaus
Chur, 26.4.–25.5.1953, Nr. 11.
- Winterthur 1953, Adolf Dietrich, Kunst-
museum Winterthur, 1.3.–12.4.1953, Nr.
27.
- Zürich 1957, Adolf Dietrich 1877–1957.
Gedächtnisausstellung, Kunsthaus Zü-
rich, 17.10–30.11.1957, Nr. 56, Abb. 10.
- Baden-Baden/Frankfurt a. M./Hannover
1961, Das naive Bild der Welt, Staatliche
Kunsthalle, Baden-Baden, 2.7.–4.9.1961;
Historisches Museum, Frankfurt a. M.,
16.9.–19.10.1961; Kunstverein Hannover,
29.10.–10.12.1961, Nr. 49, Abb. S. 117.
- Frauenfeld 1962, Adolf Dietrich. Ge-
mälde, Kunstverein Frauenfeld, 22.9.–
12.10.1962, Nr. 36.
- Rotterdam 1964, De Lusthof der Naïe-
ven, Museum Boymans van Beuningen,
10.7.–6.9.1964, Nr. 55, (mit Abb.).
- Winterthur 1967, Gedächtnisausstellung
Adolf Dietrich, Kunstmuseum Winterthur,
22.1.–26.2.1967, Nr. 53.
- Zürich 1973, 50 Jahre Kunsthandelver-
band der Schweiz. Jubiläumsausstellung
mit Werken des 15.–20. Jahrhunderts aus
öffentlichem und privatem Besitz, Kunst-
haus Zürich, 15.9.–11.11.1973, Nr. 134.
- München 1974–75, Die Kunst der Naiven.
Themen und Beziehungen, Haus der
Kunst, München, 1.11.1974–12.1.1975,
Nr. 410, Abb. S. 498.
- Zürich 1975, Die Kunst der Naiven.
Themen und Beziehungen, Kunsthaus
Zürich, 30.1.–31.3.1975, Nr. P 9, Abb.
307, S. 426 (Übernahme von München).
- Frauenfeld 1977, Adolf Dietrich 1877–
1957. Ausstellung zum 100. Geburtstag,
Thurgauische Kunstsammlungen, Ber-
nerhaus und Villa Sonnenberg, Frauen-
feld, 10.9.–13.11.1977, Nr. 38.
- Winterthur 1979, Neue Sachlichkeit und
Surrealismus in der Schweiz 1915–1940,
Kunstmuseum Winterthur, Nr. 82.
- Warth 1994, Adolf Dietrich. Seine The-
men. Sein Leben, Kunstmuseum des
Kantons Thurgau, 4.9.–20.11.1994 (verso
Etikett).
Literatur:
- Adolf Dietrich in Berlingen, in: Typogra-
phische Monatsblätter, Jg. 2, Heft 1,
Januar 1934, S. 21 (mit Abb.).
- Karl Hoenn: Adolf Dietrich, Frauenfeld
und Leipzig 1942, S. 79 (mit Abb. Nr. 41).
- Adolf Dietrich 1877–1957, in: Sonderheft
des Du, Jg. 18, Nr. 1, Zürich 1958 (Abb.
Nr. 21).
- Albert Dasnoy: Exégèse de la Peinture
naïve, Brüssel 1970, S. 87 (mit Abb.).
- Heinrich Ammann: Adolf Dietrich,
Frauenfeld 1977, S. 87, 126 (mit Abb.,
Farbabbildung Buchumschlag).
- Max Vertos: Der Waldarbeiter, der
Meisterwerke malte, in: die Tat, Zürich,
7.10.1977, S. 17 (mit Abb.).
- Karl H. Silomon: Adolf Dietrich, in: Des
Bücherfreundes Fahrten ins Blaue, Heft
17, Berlin [o. J.], S. 12, 13 (mit Abb.).
- Heinrich Ammann und Christoph Vögele:
Adolf Dietrich. Oeuvrekatalog der Ölbil-
der und Aquarelle, Zürich 1994, S. 202 f.,
Nr. 27.05 (mit Abb.).
CHF 100 000 / 150 000
(€ 90 910 / 136 360)
Schweizer Kunst
| 64
72. 3053
ADOLF DIETRICH
(1877 Berlingen 1957)
Frühlingslandschaft am Untersee. 1941.
Öl auf Holz.
Unten links signiert und datiert: Ad. Diet-
rich 1941.
45,5 × 64,5 cm.
Provenienz:
- Schweizer Privatbesitz.
- Durch Erbschaft an heutige Besitzer.
Literatur:
Heinrich Ammann und Christoph Vögele:
Adolf Dietrich. Oeuvrekatalog der Ölbilder
und Aquarelle, Zürich 1994, S. 286, Nr.
41.22 (mit Abb.).
CHF 40 000 / 50 000
(€ 36 360 / 45 450)
3054
NIKLAUS STOECKLIN
(1896 Basel 1982)
Wasserfall. 1938.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert: Niklaus
Stoecklin 1938.
55 × 33 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung, durch Erb-
schaft an heutige Besitzer.
CHF 10 000 / 15 000
(€ 9 090 / 13 640)
Schweizer Kunst
| 66
74. 3055
AUGUSTO GIACOMETTI
(Stampa 1877–1947 Zürich)
Blaue Blumen. 1911.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts monogrammiert:
Rückseitig auf Keilrahmen signiert und
bezeichnet: Augusto Giacometti. Blaue
Blumen.
40,5 × 45,5 cm.
Provenienz:
- Nachlass Prof. August Babberger, Karls-
ruhe.
- P. Meile, Zürich.
- Auktion Galerie Koller, Zürich,
29.11.1978, Los 5137.
- Schweizer Privatsammlung, an obiger
Auktion erworben.
Literatur:
Hans Hartmann: Augusto Giacometti.
Pionier der abstrakten Malerei. Ein Leben
für die Farbe, Chur 1981, S. 217, Nr. 737.
AugustBabberger(1885–1936)lernteAu-
gustoGiacomettium1910inFlorenzken-
nen,mitdemihneinelebenslangeFreund-
schaftverband.Esistwahrscheinlich,dass
BabbergerdashierangeboteneGemälde
direktvonGiacomettierworbenhat.
Augusto Giacometti hat sehr früh
die Grenzen zwischen abstrakter und
gegenständlicher Malerei gesucht und
diese Grenzen in zwei Schaffensphasen
(um 1910 sowie um 1920) zeitweise auch
überschritten. Das vorliegende Gemälde
entstand in der im Gesamtwerk wichtigen
Zeit von 1909–1913 und steht am Anfang
des schöpferischen Höhepunktes Augus-
tos. „Mit den tachistischen Werken dieser
Jahre stand er absolut an der Spitze der
internationalen Entwicklung in der Kunst. In
diesen Bildern war Neues vorweggenom-
men, das weltweit erst nach 1945 seine
Fortsetzung fand“ (Hans Hartmann 1981,
S. 32). Der Künstler arbeitet mit pastos und
breit aufgetragenen Farben, die er in einen
dynamischen Gegensatz zum flächigen
Malgrund setzt, welcher durch bewusste
Auslassungen in die Komposition einbe-
zogen wird. Die in sich geschlossene Aus-
schnitthaftigkeit der Komposition verleiht
dem Bild seinen abstrakten Charakter, der
sich im Grunde genommen aber an der
Natur orientiert. Im Katalog der Luzerner
Giacometti Ausstellung von 1986/87
schrieb Hans van der Grinten: „[...] eine
besondere Stellung nehmen einige nah-
ansichtige Blumenbilder des Zeitraumes
1911 bis 1913 ein, deren Blütenstände
sich zu einem Gewebe von Farben verdich-
ten. Jede Räumlichkeit tritt zurück, der
organische Aufbau der Pflanzen wird auf
Andeutungen reduziert“.
CHF 80 000 / 140 000
(€ 72 730 / 127 270)
Schweizer Kunst
| 68
76. 3056
AUGUSTO GIACOMETTI
(Stampa 1877–1947 Zürich)
Im Hotelzimmer. 1939.
Pastell auf Papier.
32,8 × 24,8 cm.
Provenienz:
- Nachlass Dr. Erwin Poeschel, Zürich,
Nr. 336.
- Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
Hans Hartmann: Augusto Giacometti. Pi-
onier der abstrakten Malerei. Ein Leben für
die Farbe, Chur 1981, S. 255, Nr. 1958.
CHF 15 000 / 25 000
(€ 13 640 / 22 730)
3057
AUGUSTO GIACOMETTI
(Stampa 1877–1947 Zürich)
Stillleben mit Pelzmütze. 1929.
Pastell auf Papier.
Unten links monogrammiert: a.g.
Rückseitig bezeichnet: Augusto Giaco-
metti 1929. Stilleben mit Pelzmütze.
29,5 × 23,5 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung.
Literatur:
- Arnoldo Marcelliano Zendralli: Augusto
Giacometti, Zürich 1936, S. 126.
- Hans Hartmann: Augusto Giacometti.
Pionier der abstrakten Malerei. Ein Leben
für die Farbe, Chur 1981, S. 240, Nr. 1442.
CHF 25 000 / 35 000
(€ 22 730 / 31 820)
Schweizer Kunst
| 70
80. 3059
CUNO AMIET
(Solothurn 1868–1961 Oschwand)
Winter in Oschwand. 1919.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts in Bleistift monogrammiert
und datiert: CA 19.
37,5 × 46,5 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz, durch familiäre
Beziehungen direkt bei Amiet erworben
oder von ihm als Geschenk erhalten.
CHF 30 000 / 40 000
(€ 27 270 / 36 360)
Schweizer Kunst
| 74
81. 3060
CUNO AMIET
(Solothurn 1868–1961 Oschwand)
Winterlandschaft. 1916.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts monogrammiert und datiert:
CA 16.
60 × 74 cm.
Das Werk ist beim Schweizerischen Institut
für Kunstwissenschaft in der Online-
Datenbank des Werkverzeichnisses Cuno
Amiet. Die Gemälde 1883–1961 von
Franz Müller und Viola Radlach unter der
Nummer 1916.60 als eigenhändiges Werk
von Cuno Amiet aufgeführt.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
CHF 40 000 / 60 000
(€ 36 360 / 54 550)
| 75
84. 3062
CUNO AMIET
(Solothurn 1868–1961 Oschwand)
Blumengarten. 1945.
Öl auf Hartfaserplatte.
Unten rechts monogrammiert und datiert:
CA 45.
46 × 65 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz, durch familiäre
Beziehungen direkt bei Amiet erworben
oder von ihm als Geschenk erhalten.
CHF 40 000 / 60 000
(€ 36 360 / 54 550)
3063
CUNO AMIET
(Solothurn 1868–1961 Oschwand)
Im Garten. 1938.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts monogrammiert und datiert:
CA 38.
64,5 × 54 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung, durch Erb-
schaft an heutige Besitzer.
CHF 25 000 / 35 000
(€ 22 730 / 31 820)
Schweizer Kunst
| 78
86. 3064
ADOLF DIETRICH
(1877 Berlingen 1957)
Weihnachtskaktus. 1934.
Öl auf Karton.
Unten links signiert und datiert: Ad. Dietrich 1934.
37,5 × 47 cm.
Provenienz:
- Sammlung A. Gremlich, Ermatingen, 1957 (verso Etikett).
- Schweizer Privatsammlung, durch Erbschaft an heutige Besitzer.
Ausstellung:
- St. Gallen 1936, Adolf Dietrich, Walter Enholtz, Kunstverein St.
Gallen, Kunstmuseum St. Gallen, 11.1.–2.2.1936, Nr. 61.
- Zürich 1957, Adolf Dietrich 1877–1957. Werke der Jahre
1900–1956. Gedächtnisausstellung, Kunsthaus Zürich, 17.10–
30.11.1957, Nr. 99.
Literatur:
- Karl Hoenn: Adolf Dietrich, Frauenfeld und Leipzig, 1942, Abb. 10.
- Heinrich Ammann und Christoph Vögele: Adolf Dietrich. Œuv-
rekatalog der Ölbilder und Aquarelle, Zürich 1994, S. 240, Nr. 34.10
(mit Abb.).
CHF 30 000 / 50 000
(€ 27 270 / 45 450)
Schweizer Kunst
| 80
87. 3065
ADOLF DIETRICH
(1877 Berlingen 1957)
Dorfstrasse in Berlingen. 1925.
Öl auf Karton.
Unten links signiert und datiert: A. Dietrich.
1925.
50,5 × 49,5 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung.
Ausstellungen:
- Mannheim 1925, Adolf Dietrich, Galerie
Kunsthaus Dr. Tannenbaum, Mannheim,
1925.
- Winterthur 1926, Gemälde-Ausstellung
von Adolf Dietrich, Ernst Dürig. K. Adolf
Egli, Hermann Volz, Kunstverein Winter-
thur, Museum Winterthur, 5.–26.9.1926,
Nr. 39, als Berlingen.
- Winterthur 1979, Neue Sachlichkeit und
Surrealismus in der Schweiz 1915–1940,
Kunstmuseum Winterthur, 17.9.–
11.11.1979, Nr. 81.
Literatur:
Heinrich Ammann und Christoph Vögele:
Adolf Dietrich. Œuvrekatalog der Ölbilder
und Aquarelle, Zürich 1994, S. 196, Nr.
25.27 (mit Abb.).
Bei diesem Gemälde handelt es sich um
die erste von zwei Fassungen dieses Mo-
tivs, das den Blick von Dietrichs Fenster auf
die Strasse seines Heimatdorfes Berlingen
am Bodensee zeigt. 1925 ist ein Erfolgs-
jahr für den Künstler. In der Galerie von Dr.
Tannenbaum in Mannheim werden seine
Werke zum zweiten Mal in einer Einzelaus-
stellung gezeigt. Fast alle Gemälde finden
einen Käufer und die Kritik ist ausgezeich-
net.
CHF 40 000 / 60 000
(€ 36 360 / 54 550)
| 81
88. 3066
CUNO AMIET
(Solothurn 1868–1961 Oschwand)
Vorfrühling. 1944.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts monogrammiert und datiert:
CA 44.
50 × 61 cm.
Provenienz:
- Auktion Dobiaschofsy, Bern, 14.6.2012,
Los 170.
- Schweizer Privatbesitz, an obiger Auktion
erworben.
Das hier vorliegende Werk ist beim
Schweizerischen Institut für Kunstwis-
senschaft in der Online-Datenbank des
Werkverzeichnisses Cuno Amiet. Die Ge-
mälde 1883–1961 von Franz Müller und
Viola Radlach unter der Nummer 1944.10
als eigenhändiges Werk von Cuno Amiet
aufgeführt.
CHF 80 000 / 120 000
(€ 72 730 / 109 090)
Schweizer Kunst
| 82
90. 3067*
ADOLF DIETRICH
(1877 Berlingen 1957)
Zehn Meerschweinchen. Um 1925.
Öl auf Karton.
Unten links wohl ein Jahr später signiert und datiert: Ad. Dietrich
1926.
37 × 54,5 cm.
Provenienz:
Privatsammlung, Südamerika.
Ausstellungen:
- Mannheim 1925, Adolf Dietrich, Galerie Kunsthaus Dr. Tan-
nenbaum, Mannheim, 1925, Nr. 41 (verso Etikett).
- Winterthur 1926, Gemälde-Ausstellung von Adolf Dietrich,
Ernst Dürig, K. Adolf Egli, Hermann Volz, Kunstverein Winter-
thur, 5.–26.9.1926, Nr. 51 (erweiterte Ausstellung Mannheim
1925).
- St. Gallen 1936, Adolf Dietrich, Walter Enholtz, Kunstverein
St. Gallen, £Kunstmuseum St. Gallen, 11.1.–2.2.1936, Nr. 3.
Literatur:
- Paul Ferdinand Schmidt: Der Holzfäller und Maler Adolf Diet-
rich, in: Westermanns Monatshefte. Illustrierte Zeitschrift für
das deutsche Haus, Jg. 72, Nr. 863, Braunschweig, Berlin und
Hamburg, Juli 1928, S. 458 (mit Abb.).
- Heinrich Ammann und Christoph Vögele: Adolf Dietrich. Œuv-
rekatalog der Ölbilder und Aquarelle, Zürich 1994, S. 200,
Nr. 26.11 (mit Abb.).
CHF 25 000 / 40 000
(€ 22 730 / 36 360)
Schweizer Kunst
| 84
91. 3068
ADOLF DIETRICH
(1877 Berlingen 1957)
Stillleben mit Kürbissen und Mais. 1944.
Öl auf Holz.
Unten links signiert und datiert: Ad. Diet-
rich 1944.
52 × 66 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
Literatur:
Heinrich Ammann und Christoph Vögele:
Adolf Dietrich. Œuvrekatalog der Ölbilder
und Aquarelle, Zürich 1994, S. 1944/45,
Nr. 44.13 (mit Abb.).
CHF 60 000 / 90 000
(€ 54 550 / 81 820)
| 85
92. 3069
GIOVANNI GIACOMETTI
(Stampa 1868–1933 Glion)
Il noce. Der Nussbaum. 1916.
Öl auf Leinwand
Unten rechts monogrammiert: GG. Rück-
seitig auf dem Keilrahmen (wahrscheinlich
eigenhändig): Giovanni Giacometti.
100 x 76 c.
Provenienz:
- Galerie Moos, Genf.
- Schweizer Privatsammlung.
Ausstellungen:
- St. Moritz 1916, Exposiziun della Società
Artistica Engiadina, San Murezzan, Chesa
Comunala, 8.8.-15.9.1916, Nr. 17.
- Zürich 1917, Cuno Amiet. Giovanni
Giacometti. Hermann Haller. Felicitas
Trillhaasse. Kunsthaus Zürich, 6.5.-
3.6.1917, Nr. 86.
- Genf 1918, Exposition Suisse des Beaux-
Arts, Galerie Moos, 22.1.-28.2.1918. Nr.
101.
- Genf 1918, Giovanni Giacometti. Otto
Vautier. Maurice Sarkissoff. Galerie Moos,
9.4.-8.5.1918., Nr. 59.
- Aarau 1918, Ausstellung von Werken der
Maler Giov. Giacometti, Edgar Vital, Otto
Wyler. Aargauischer Kunstverein, Gewer-
bemuseum, Aargau, 13.-27.10.1918, Nr.
21.
- Bern 1920, Giovanni Giacometti. Artistes
fribourgeois, Kunsthalle Bern, 25.9.-
24.10.1920, Text von C.A. Loosli, Nr. 1.
Quelle:
Giovanni Giacometti, Registro dei quadri,
Quaderno 2, S. 12, Nr. 273.
Literatur:
- Elisabeth Esther Köhler: Giovanni Gia-
cometti 1868-1933 - Leben und Werk,
Zürich 1969, Nr. 249.
- Paul Müller und Viola Radlach: Giovanni
Giacometti. Werkkatalog der Gemälde,
Zürich 1997, Bd. II-2, S. 414, Nr. 1916.31
(mit Abb.).
CHF 150 000 / 250 000
(€ 136 360 / 227 270)
Schweizer Kunst
| 86
98. 3072
VARLIN (WILLY GUGGENHEIM)
(Zürich 1900–1977 Bondo)
Brasserie.
Öl auf Karton.
Oben links signiert: VARLIN.
58 × 75 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung, durch Erb-
schaft an heutige Besitzer.
CHF 30 000 / 50 000
(€ 27 270 / 45 450)
Schweizer Kunst
| 92
99. 3073
VARLIN (WILLY GUGGENHEIM)
(Zürich 1900–1977 Bondo)
Le Café Jorat. 1942/44.
Öl auf Karton.
Oben rechts signiert: VARLIN.
Rückseite, oben links signiert und bezeichnet:
VARLIN Le Café Jorat.
83,5 × 113 cm.
Mit originalem, von Varlin gestalteten Rahmen.
Provenienz:
- Auktion Galerie Koller Zürich, 28./29.11.1978, Los 5186.
- Schweizer Privatsammlung, an obiger Auktion erworben.
Ausstellungen:
- Zürich 1945, Herbst: Gemälde und Handzeichnungen – Varlin:
Gemälde, Galerie Aktuaryus, 18.2.–6.3.1945, Nr. 64.
- Bern 1954, Varlin – Leo Deck, Kunsthalle Bern, 11.9.–
17.10.1954, Nr. 29.
Literatur:
- Max Eichenberger: Bilder von Herbst und Varlin, in: Die Tat,
1945.
- Paola Tedeschi-Pellanda und Patrizia Guggenheim: Varlin.
Werkverzeichnis der Bilder, Zürich und Frankfurt 2000, Bd. II,
S. 79, Nr. 349 (mit Abb.).
CHF 60 000 / 90 000
(€ 54 550 / 81 820)
| 93
100. 3074
GOTTARDO SEGANTINI
(Pusiano 1882–1974 Maloja)
Grevasalvas mit dem Piz Lagrev im Hinter-
grund. 1938.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert und datiert: GottardoS
(ligiert) 1938.
Verso bezeichnet: Gottardo Segantini Grava-
salvas 1938.
109 × 151 cm.
Provenienz:
- Auktion Galerie Widmer, 31.10.2008, Los 40.
- Schweizer Privatbesitz.
Etwa eine Stunde Fussmarsch vom Chalet
Kuoni entfernt, wo Segantini lebte und arbei-
tete, liegt nördlich von Maloja die Alp Greva-
salvas auf 1940 m ü. M. Der kleine, aus einigen
wenigen Häusern bestehende Weiler liegt am
Lughinsee, wo der Inn entspringt, der dem
Engadin seinen Namen gibt und bei Passau
schliesslich in die Donau mündet. Der Ort, der
sein ursprüngliches Bild bewahren konnte und
immer noch so aussieht, wie Gottardo Se-
gantini ihn gemalt hat, war 1978 Drehort der
mehrteiligen Heidi-Serie nach dem Roman
von Johanna Spyri.
Das vorliegende Gemälde ist eines der ganz
wenigen grossformatigen Werke von Got-
tardo Segantini, die in den letzten Jahren auf
dem Auktionsmarkt angeboten wurden und
gehört auch aufgrund der feinen malerischen
Ausführung zu den Hauptwerken des Künst-
lers, der den reifen Stil seines weltberühmten
Vaters Giovanni Segantini in seinen zahl-
reichen Motiven der Bergwelt rund um das
Engadin weiterführte.
CHF 120 000 / 180 000
(€ 109 090 / 163 640)
Alp Grevasalvas mit Piz Lagreve bei Maloja
Schweizer Kunst
| 94
102. 3075
ALOIS CARIGIET
(1902 Trun 1985)
Die Brotträgerin. 1946.
Öl auf Holz.
Unten links monogrammiert und datiert:
A.C. 1946.
81 × 60 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz, 1947 direkt beim
Künstler erworben, seither im gleichen
Familienbesitz.
Ausstellung:
Tokyo u. a. 2002/03, Ausstellung zum
Anlass des 100. Geburtstages von Alois
Carigiet, Takashimaya Nihonbashi Grand
Gallery, Tokyo, 11.–23.12.2002; Taka-
shimaya Osaka Grand Gallery, Osaka,
27.12.2002–13.1.2003; Takashimaya
Yokohama Grand Gallery, Yokohama,
5.–17.3.2003; Takashimaya Kyoto Grand
Gallery, Kyoto, 19.–31.3.2003, Nr. 80.
Literatur:
Ausst.-Kat. Ausstellung zum Anlass des
100. Geburtstages von Alois Carigiet, hrsg.
von Beat Stutzer, Zürich, 2002, S. 51 (mit
Abb.).
CHF 35 000 / 50 000
(€ 31 820 / 45 450)
Schweizer Kunst
| 96
103. 3076
ALOIS CARIGIET
(1902 Trun 1985)
Die Kampfzone. 1975.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts datiert und monogrammiert:
75 A.C.
70 × 90 cm
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung.
CHF 30 000 / 40 000
(€ 27 270 / 36 360)
| 97
104. 3077*
ANONYM, 1. HÄLFTE 20. JH.
La Capra II.
Öl auf Leinwand.
Verso auf dem Keilrahmen betitelt:
La Capra II.
71 × 99,5 cm.
Provenienz:
Europäischer Besitz.
CHF 5 000 / 8 000
(€ 4 550 / 7 270)
Schweizer Kunst
| 98
106. 3079
VARLIN (WILLY GUGGENHEIM)
(Zürich 1900–1977 Bondo)
Guard in London. 1955.
Öl und Kohle auf roter, ungrundierter
Leinwand.
Oben rechts signiert: VARLIN.
136 × 55,5 cm.
Provenienz:
- Sammlung La Peau de l'Ours, angekauft
1956.
- Schweizer Privatsammlung.
Ausstellungen:
- Zürich 1956, Zürcher Maler der mitt-
leren Generation, Kunsthaus Zürich,
3.3.–15.4.1956, Nr. 376.
- Basel 1956, 10 Zürcher Maler, 15.5.–
24.6.1956, Nr. 146 (mit Abb.).
- St. Gallen 1958, Varlin, Kunstmuseum St.
Gallen, 31.5.–20.7.1958, Nr. 55, mit Abb.,
S. 33.
- London/Paris 1959/60, From Hodler to
Klee, Tate Gallery, Oktober 1959, Nr. 72
(mit Abb.); Musée National d'Art Mo-
derne, Januar–Februar 1960, Nr. 74 (mit
Abb.).
- Zürich 1960, Varlin, Kunsthaus Zürich,
9.3.–3.4.1960, Nr. 79.
- Venedig 1960, 30. Biennale Internazi-
onale d'Arte, Schweizer Pavillon: Varlin,
Tschumi, Müller, 18.6.–16.10.1960, Nr. 44.
- Biel 1964, Varlin, Städtische Galerie,
15.2.–22.3.1964, Nr. 29.
- Basel 1964, Sammlung La Peau de l'Ours,
Kunsthalle Basel, 24.10.–22.11.1964, Nr.
10 (mit Abb.).
- Warschau/Krakau 1965, Schweizer Kunst
von Hodler bis heute, Nationalmuseum,
26.4.–31.5.1965; Nationalmuseum,
8.6.–11.7.1965.
- Basel 1967, Varlin, Kunsthalle Basel,
28.10.–26.11.1967, Nr. 62.
- Spiez 2004, Fassade und Persönlichkeit
– VARLIN – Schlösser und Uniformen,
Schloss Spiez, 20.6.–19.9.2004 (verso
Etikett).
Literatur:
- Sonntag – Bildniskunst in Bern, in: Welt-
woche, 9.5.1956.
- Paul Nizon: Varlin. Ausstellung im Kunst-
museum St. Gallen, in: Neue Zürcher
Zeitung, 23.6.1958.
- Manuel Gasser: So malte man damals, so
malt man heute, in: In freien Stunden, 50.
Jhg., Nr. 37, 13.9.1958, S. 15, mit Abb.
- Manuel Gasser: Varlin – ein Maler unserer
Zeit, in: Du, 20. Jhg., März 1960, S. 35, mit
Farbabb., Titelblatt.
- Herbert Gröger: Varlin im Zürcher Kunst-
haus, in: Neue Zürcher Nachrichten,
22.3.1960.
- Eduard Plüss und Hans Christoph von
Tavel, Künstler-Lexikon der Schweiz, XX.
Jahrhundert, Bd. II, Frauenfeld 1963–67,
S. 1008.
- Georges Peillex: Varlin, pessimiste souri-
ant, in: Style, Nr. 1, 1964, S. 91, als Horse
guard.
- a. k.: Biel. Varlin, Städtische Galerie, 15.
Februar–22. März, in: Werk, 51. Jhg., Heft
5.5.1964, Chronik, S. 107.
- Giovanni Testori: Varlin's Unforgettable
and Secret Britain, in: Ausstellungska-
talog Matthiesen Fine Art LTD, London
1985, S. 27.
- Franca Guggenheim und Peter Keckeis:
Varlin. Briefe und Schriften, Zürich 1989,
S. 64.
- Patrizia Guggenheim und Tobias Eichel-
berg: Varlin. Wenn ich dichten könnte.
Briefe und Schriften, Zürich 1998, S. 287.
- Paola Tedeschi-Pellanda und Patrizia
Guggenheim: Varlin. Werkverzeichnis der
Bilder, Zürich und Frankfurt 2000, Bd. II, S.
172, Nr. 799 (mit Abb.).
CHF 50 000 / 80 000
(€ 45 450 / 72 730)
Schweizer Kunst
| 100
108. 3080
MAX GUBLER
(1898 Zürich 1973)
Grosse Nachtlandschaft. 1954.
Öl auf Leinwand.
Unten mittig signiert: M. Gubler.
130 × 200 cm.
Provenienz:
- Sammlung La Peau de l'Ours von Ar-
nold Rüdlinger 1959 angekauft.
- Sammlung Karl Steiner, Zürich (verso
Etikett).
- Schweizer Privatsammlung.
Ausstellung:
- Basel 1964, Sammlung La Peau de l'Ours,
Kunsthalle Basel, 24.10.–22.11.1964, als
Nachtbild, 1954.
- Bern 1969, Max Gubler, Kunstmuseum
Bern, Nr. 89 (verso Etikett).
- Zürich 1971, Vereinigung Zürcher Kunst-
freunde. Mitglieder zeigen das meist-
diskutierte Kunstwerk aus ihrem Besitz,
Kunsthaus Zürich, 23.10.–7.11.1971, Nr.
115, als Nachtbild, 1954 (verso Etikett).
Literatur:
- Ausst.-Kat. Sammlung La Peau de l'Ours,
Kunsthalle Basel 1964, Nr. 13, mit Abb.
und Farbabb. auf Umschlag.
- Ausst.-Kat. Vereinigung Zürcher Kunst-
freunde. Mitglieder zeigen das meist-
diskutierte Kunstwerk aus ihrem Besitz,
Kunsthaus Zürich 1971, S. 53, Nr. 115.
- Rudolf von Frauenfelder, Walter Hess und
Karl Mannhart: Max Gubler. Katalog der
Gemälde. Eduard, Ernst und Max Gubler-
Stiftung in Zusammenarbeit mit dem SIK,
Zürich 1997, Bd. III, S. 164, Nr. 1856 (mit
Abb.).
CHF 35 000 / 55 000
(€ 31 820 / 50 000)
Schweizer Kunst
| 102
110. 3081
SIGISMUND RIGHINI
(Stuttgart 1870–1937 Zürich)
Anemonen in blauer Vase. 1916.
Öl auf Karton.
Unten rechts monogrammiert und schwer
leserlich datiert: 4 SR 1916 (ligiert).
47 × 35 cm.
Provenienz:
- Schweizer Privatsammlung, 1916 an der
Righini-Ausstellung im Kunsthaus Zürich
erworben (rückseitige Widmung).
- Ostschweizer Privatsammlung.
Ausstellung:
Zürich 1916, Ausstellung 2.-29. November
1916, Kunsthaus Zürich, 2.–29.11.1916
(rückseitige Bezeichnung).
CHF 2 500 / 3 500
(€ 2 270 / 3 180)
Schweizer Kunst
| 104
111. 3082
MAX BURI
(Burgdorf 1868–1915 Interlaken)
Brienzersee – Abendlandschaft. 1894.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts signiert und datiert: MAX BURI.
1894.
62 × 90 cm.
Provenienz:
- Galerie Neupert, Zürich, 4.4.1936, Los 40.
- Schweizer Privatbesitz, bei obiger Galerie
erworben.
Das hier vorliegende Gemälde von Max Buri
dürfte während eines Aufenthaltes in seiner
Heimat entstanden sein, als er bei Albert
Keller in München studierte (vgl. Hans Gra-
ber: Max Buri – Sein Leben und Werk, Basel
1916, S. 13 f.).
Das Gemälde ist im Schweizerischen Institut
für Kunstwissenschaft als eigenhändiges
Werk von Max Buri unter der Nr. 210401
0001 verzeichnet (Archivauszug vorhan-
den).
CHF 12 000 / 18 000
(€ 10 910 / 16 360)
| 105
112. 3083
CUNO AMIET
(Solothurn 1868–1961 Oschwand)
Garten mit Malven. 1933.
Öl auf Holz.
Unten rechts monogrammiert und datiert:
CA 33.
50,5 × 40,5 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung, durch Erb-
schaft an heutige Besitzer.
CHF 15 000 / 25 000
(€ 13 640 / 22 730)
3084
CUNO AMIET
(Solothurn 1868–1961 Oschwand)
Landschaft mit Hühnern. 1939.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts monogrammiert und datiert:
CA 39.
60,5 × 50 cm.
Provenienz:
- Privatbesitz Dino Larese (verso Etikett).
- Sammlung Dr. Hofmann, Amriswil, bei
obigem erworben, November 1982
(verso Etikett).
- Schweizer Privatbesitz, 2003.
Das Werk ist beim Schweizerischen Institut
für Kunstwissenschaft in der Online-
Datenbank des Werkverzeichnisses Cuno
Amiet. Die Gemälde 1883–1961 von
Franz Müller und Viola Radlach unter der
Nummer 1939.10 als eigenhändiges Werk
von Cuno Amiet aufgeführt.
CHF 15 000 / 25 000
(€ 13 640 / 22 730)
Schweizer Kunst
| 106
113. 3085
CUNO AMIET
(Solothurn 1868–1961 Oschwand)
Solothurner Chilbi. 1931.
Öl auf Leinwand.
Unten rechts monogrammiert und datiert:
CA 31.
81 × 100 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung, durch Erb-
schaft an heutige Besitzer.
CHF 25 000 / 35 000
(€ 22 730 / 31 820)
| 107
114. 3086
VARLIN (WILLY GUGGENHEIM)
(Zürich 1900–1977 Bondo)
Montreux Palace.
Öl auf Leinwand.
Unten links signiert: VARLIN.
85,5 × 70,5 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatsammlung, durch
Erbschaft an heutige Besitzer.
CHF 30 000 / 50 000
(€ 27 270 / 45 450)
Schweizer Kunst
| 108
115. 3087
VARLIN (WILLY GUGGENHEIM)
(Zürich 1900–1977 Bondo)
Eingang zur Seilbahn in Territet. 1936–1944.
Öl auf Karton.
Unten links signiert: Varlin. Verso auf Karton
bezeichnet (vermutlich nachträglich): Varlin.
50 × 69,5 cm.
Provenienz:
Schweizer Privatbesitz.
Literatur:
Paola Tedeschi-Pellanda und Patrizia Guggen-
heim: Varlin. Werkverzeichnis der Bilder, Zürich
und Frankfurt 2000, Bd. II, S. 41, Nr. 134 (mit
Abb.).
CHF 30 000 / 40 000
(€ 27 270 / 36 360)
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