Regionaler Workshop „Medienbildung in Kindergarten und Grundschule“ der Initiative „Tandem – Unterschiede managen“
Universität Trier, 5. September 2009
2. 1. Warum überhaupt „Medienbildung“?
kindliche Lebenswelten (Jetzt)
medialer „Bildungsauftrag“ (Zukunft)
2. Probleme der (nachhaltigen ) Implementation:
medienkulturelle (Um-) Brüche
3. Wege zur Entwicklung von Medienkultur in
Kindergarten und Grundschule
4. Beispiele
4. Einwände …
Kindergarten
• Was ist mit der körperlichen
Erfahrung?
• Freie Entfaltung der
Phantasie vs. mediale
Fertigprodukte
• fehlende Lese/Schreib-
kompetenzen
• Kostenaufwand
• fortlaufender
Schulungsbedarf
Grundschule
• der Klassen- PC ist veraltet
• Excel und Word-Kurse
bieten bei uns externe
Anbieter an
• Schüler spielen trotz
Spielverbot an den PCs
• Kostenaufwand
• fortlaufender
Schulungsbedarf
• Kollegium sträubt
sich/honoriert Innovation
nicht
11. mediale Ausdrucksformen
geben Orientierung
Sechs Bereiche frühkindlicher Medienbildung
• Medien als Erfahrungsspiegel betrachten
• Medien zur Sensibilisierung der Sinne einsetzen
• Medien als Erinnerungs- und Erzählhilfe
einsetzen
• Medien durchschauen helfen
• Medien als kooperative Erziehungsaufgabe
verstehen
• Medien als Bildungsmaterial bereitstellen
Neuß, Norbert: Medienbildung als eigenständiges Lern- und Themenfeld. In: medienimpulse
51/2005, S. 59-64
15. MMB-Trendmonitor I/2008: Learning Delphi 2008 – Weiterbildung und Digitales Lernen heute
und in drei Jahren. http://www.mmb-institut.de/2004/pages/trendmonitor/Trendmonitor-Downloads/Trendmonitor_I_2008.pdf
z.B.: zukünftiges Lernen in Unternehmen
16. Warum also Medienbildung in
Kindergarten und Grundschule?
a) Weil sie Orientierungsangebote für komplexe
kindliche Lebenswelten macht
b) Weil sie auf soziale, schulische und berufliche
Welten von morgen vorbereitet
c) …
17. c) Weil nur so eine tiefgreifende
digitale Ungleichheit vermieden
bzw. ausgeglichen werden kann.
Warum also Medienbildung in
Kindergarten und Grundschule?
20. „The Internet has
unleashed an explosion
of creativity […] These
new forms are unlike
anything the world has
ever seen before.
Digital Natives are
increasingly engaged in
creating information,
knowledge, and
entertainment in online
environments.“ (112)
28. Wenn Schule heute erfunden würde:
Bücher oder eBooks und multimediale Online-Ressoucen?
Tafeln oder digitale, vernetzte Smartboards?
Schulhefte oder digitale Online-Portfolios?
Isolierte oder vernetzte Lerner/Lernstile?
Keine Kommunikation/Zettelwirtschaft (z.B. mit Eltern und
Kollegen) oder integrierte Online-Kommunikationslösung?
29. Schule als Institution einer
literalen Kultur ist mit nicht-
linear strukturierten
Medien nicht kompatibel.
Forderung der
Umstrukturierung
schulischer
Bildungsarchitekturen.
Jeanette Böhme: Schule am Ende der Buchkultur. Medientheoretische Begründungen schulischer
Bildungsarchitekturen. Bad Heilbrunn: Klinkhardt 2006.
30. "Als übergreifender Befund aus allen
Teilstudien des aktuellen Projekts ist
festzuhalten, dass sich nur wenig
Substantielles geändert hat – allen
Initiativen zur Verbesserung der Sachlage
und der publizistischen Bedeutung der
Thematik zum Trotz"
(Six/Gimmler 2007, S. 273)
Ulrike Six, Roland Gimmler u.a. (Hrsg.): Die Förderung von Medienkompetenz im Kindergarten.
Eine empirische Studie zu Bedingungen und Handlungsformen der Medienerziehung. 2007
32. Insellösungen drohen an vielfältigen
Widerständen zu scheitern
Kosten, „strukturelles
Desinteresse“
(Ministerien)
Widerstände gegen
neue Lernformen
und Inhalte
(Schulbehörden)
Fehleinschätzung
der Notwendigkeit
zu innovativen
Maßnahmen
(Schulleitungen)
Widerstände gegen
Mehraufwand
(Kollegien)
Widerstände der
Eltern (Eingriff in
familiäre
Medienpraxen)
33. 3) Wege zur Entwicklung von
Medienkultur in Kindergarten
und Grundschule
39. Medienbildung für wen?
Lehrer
Kind
• proaktiverer eigener
Umgang mit neuen
Medien („Digital
Immigrants“)
• Abbau von Vorurteilen,
Ängsten und
Widerständen in Bezug
auf digitale Medien und
neue Lernformen
43. Fazit
Neue Medien sind kein „Lerngegenstand“, sie sind
kulturelle Rahmen oder Räume von zunehmender
Bedeutung für Sozialisation, Lernen und Bildung
Bildungseinrichtungen als lernende Organisationen:
Einstellungsänderungen auf allen beteiligten
Funktionsebenen der Einrichtung sind nötig
Entwicklung von Medienkultur als kontinuierlicher,
eingebetteter Prozess (Medienprojekte sind wichtig, aber
sie wirken allein nicht nachhaltig)
49. Literatur und Ressourcen
Bachmair, Ben: Medienwissen für Pädagogen. Medienbildung in riskanten
Erlebniswelten. VS-Verlag 2009
Eder, Sabine u.a.: 'Pixel, Zoom und Mikrofon' Medienbildung in der Kita: Ein
medienpraktisches Handbuch für Erzieher/-innen. Vistas 2008
Ludwigsburger Beiträge zur Medienpädagogik, Heft 11/2008, Schwerpunkt
„Medienbildung in der frühen Kindheit“.
WWW: http://tinyurl.com/LBM112008
Jörissen, Benjamin/Marotzki, Winfried: Medienbildung – eine Einführung. Theorie –
Methoden – Analysen. UTB 2009
Neuß, Norbert: Bildung und Lerngeschichten im Kindergarten: Konzepte –
Mehotden – Beispiele. Cornelsen 2007
Six, Ulrike/Gimmler, Roland u.a. (Hrsg.): Die Förderung von Medienkompetenz im
Kindergarten: Eine empirische Studie zu Bedingungen und Handlungsformen der
Medienerziehung. Vistas 2007
50. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
http://joerissen.name
benjamin@joerissen.name