1. Neue Trends: Google, SEO und Co?
Dirk Lewandowski
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg
2. Prof. Dr. Dirk Lewandowski
• Professor für Information Research &
Information Retrieval an der Hochschule
für Angewandte Wissenschaften Hamburg
• Forschung vor allem zur Qualität von
Suchmaschinen, Nutzerverhalten, Query
Understanding
7. Methoden
• Logfile-Analysen
– Alle Nutzerinteraktionen in einer Suchmaschine
• Online-Umfrage
– Befragung mittels Online-Fomularen
• Retrievaltest
– Abfrage der Qualität von Suchergebnissen mittels Befragung
• Protokollbasierte Nutzerstudie
– Beobachtung analog der Logfile-Analyse, aber gezielt ausgewählte Nutzer
• Usability-Test
– Aufgabenbasierte Befragung i.d.R. im Labor; Frage nach Beurteilung und Beweggründen
• Eyetracking
– Aufzeichnung von Blickverläufen und Fixationen, Frage nach der Wahrnehmung von
Angeboten/Elementen von Webseiten
11. Methodenkombinationen
• Typische Beispiele für Grenzen der Untersuchungsmethoden:
– Der Retrievaltest ergibt, dass die Ergebnisse im Vergleich zur Konkurrenz gut
sind. Die Nutzer verwenden die Suchmaschine trotzdem nicht.
– Der Usabilitytest ergibt, dass die Qualität der Ergebnisse schlecht ist.
– Die Logfileanalyse ergibt, dass Nutzer immer wieder an einer bestimmten Stelle
in der Interaktion abbrechen.
– Das Eyetracking zeigt, dass die Drill-Down-Menüs nicht wahrgenommen werden.
à Nur durch Methodenkombination können Suchsysteme adäquat evaluiert werden.
12. Methodenkombination: Beispiel
Evaluierung und Verbesserung der
Musiksuche
• Laborstudie
– Aufgabenbasierte Usability-Tests
– Eyetracking
• Retrievaltest
à U.a. konnten Gründe für die von den
Nutzern bemängelte Ergebnisqualität
gefunden werden.
15. Ziel: Die „richtige“ Suchanfrage finden
• Probleme bei der Formulierung der
Suchanfrage lösen
• Suchanfrage präzisieren
– Einschränkung der Suchanfrage
– Auswahl aus mehreren möglichen
Bedeutungen
16. Ziel: Navigation unterstützen
• Bei navigationsorientierten Suchanfragen möchte ein Nutzer auf eine bestimmte
(bereits bekannte) Website gelangen.
17. Ziel: Rechtschreibkontrolle
• Suchanfragen enthalten zu einem hohen Anteil Fehlschreibweisen. Diese können
bereits in den Suchvorschlägen korrigiert werden.
(Chip online)
(Bing)
18. Ziel: Abverkauf
• Wie auch sonst im Ranking können
Produkte hoch gerankt und/oder
hervorgehoben werden.
(Obi.de)
19. Ziel: Hinweis auf aktuelle Ergebnisse
• Besonders bei Suchanfragen, die
tendenziell stabile Ergebnisse liefern,
kann die Anzeige von aktuellen
Suchvorschlägen zur Steuerung sinnvoll
sein.
20. Ziel: Nutzer durch die Auswahl von Kategorien unterstützen
• Besonders in großen
Produktsortimenten können Kategorien
bei der Hinführung auf ein geeignetes
Suchergebnis helfen.
(HSE24.de)
21. Datenquellen
• Eingegebene Suchanfragen
– bieten ein Bild der tatsächlichen Nutzereingaben
– enthalten Fehlschreibweisen
– enthalten u.U. unerwünschte Suchanfragen (s. Problembereiche)
• Produkt-, Titeldatenbank, sonstige strukturierte Daten (z.B. Wikipedia)
– bietet zuverlässige, korrekte Bezeichnungen von Artikeln
– bildet u.U. nicht das Vokabular der Nutzer ab
– kann auch unerwünschte Begriffe enthalten
22. Ranking
• Text matching
– Inkl.Rechtschreibkontrolle
• Popularität
– i.d.R. Suchanfragehäufigkeiten, aber
auch Produktpopularität
• Aktualität
• Lokalität
– „Nähe zum Nutzer“
• Wirtschaftliche Erwägungen
– Marge
– Lieferbarkeit
– Lagerbestand
23. Ausgewählte Empfehlungen aus der Studie
Basics für die Erstellung von Suchvorschlägen:
• Jeweils fünf bis zehn Vorschläge
• Keine unseriös wirkenden Vorschläge in der Suchvorschlagsliste
• Vorschläge zur Rechtschreibkorrektur
• Aktuellen Bezug beachten
• Nicht auf Null-Treffer-Seiten führen!
• (Regionalen Bezug beachten)
24. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit
Dirk Lewandowski
dirk.lewandowski@haw-hamburg,de
http://www.bui.haw-hamburg.de/lewandowski.html