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© Birgit Winter | pixelio.de
» Politik mitgestalten
Wofür wir uns engagieren
Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevöl-
kerung, im Gespräch mit Dirk Niebel, Bundesminister
für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung
» In Deutschland steht unser Team in Berlin im engen
Dialog mit Entscheidungsträgern im Bundestag
Die Stiftung Weltbevölkerung setzt sich dafür ein,
und in Ministerien. Die Erfahrung, die wir in
dass politische Entscheidungsträger den Themen
unseren Entwicklungsprojekten vor Ort sammeln,
Bevölkerungsdynamik und Gesundheit, insbesondere
macht uns zu kompetenten Ansprechpartnern.
der reproduktiven Gesundheit, mehr Gewicht bei
messen. Wir engagieren uns für die Erhöhung der
finanziellen Mittel, größere Transparenz und Wie wir uns engagieren
Effektivität bei der Verwendung der Mittel sowie
Sowohl national als auch international arbeiten
stärkere Geberharmonisierung.
wir mit Parlamentariern und Regierungsvertretern
sowie mit Partnern aus Wirtschaft, Forschung und
Wo wir uns engagieren: zivilgesellschaftlichen Netzwerken zusammen.
» Mit unseren Länderbüros in unseren vier Schwer Zudem unterstützen wir in mehr als 15 Ländern
punktländern, aber auch in anderen Ländern weltweit Nichtregierungsorganisationen, politische
Afrikas und Asiens nehmen wir Einfluss auf die Entscheidungsträger und Fachkräfte im Gesund
Familienplanungs und Gesundheitspolitik auf heitswesen durch Schulungen und Beratung. Zum
lokaler, regionaler und nationaler Ebene. Beispiel schulen wir zivilgesellschaftliche Organi
sationen, damit sie bei ihren Regierungen und
» Unser Verbindungsbüro in Brüssel begleitet wichtige
internationalen Gebern finanzielle Mittel für die
politische Entscheidungen der Europäischen
Verbesserung der reproduktiven Gesundheit
Union, der weltweit größten Geberin von Entwick
beantragen sowie den politischen Dialog vor Ort
lungsgeldern.
gestalten können.
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Was wir international erreicht haben
Gemeinsam mit unseren lokalen Partnern haben wir
im Jahr 2011 unter anderem folgende konkrete
Erfolge erzielt:
» Zusammen mit der Organisation Christian
Connections for International Health und der isla
mischen Organisation Muhammadiyah haben wir
erstmals 120 religiöse Organisationen und
Meinungsführer sowie 100 weitere Organisationen
zusammengebracht. Ergebnis des Dialogs ist eine
wegweisende, konfessionsübergreifende Erklärung.
Die Unterzeichner erkennen die zentrale
Bedeutung von Familienplanung an und zeigen
sich bereit, den Zugang zu Aufklärung und
Familienplanung zu unterstützen.
2
zwei Millionen Euro
» Der gemeinsame Antrag eines Abgeordneten des
vierhundertfünfunddreißig
Millionen US-Dollar
435
Europäischen Parlaments und der Stiftung » In den vergangenen beiden Jahren hat die Stiftung
Weltbevölkerung an die EU war erfolgreich: Ab gemeinsam mit ihren Partnern dazu beigetragen,
2012 fördert die EU mit zwei Millionen Euro ein dass europäische Fördergelder in Höhe von 435
Netzwerk zivilgesellschaftlicher Organisationen in Millionen USDollar für reproduktive Gesundheit
Ostafrika, das sich für die Verbesserung von und Familienplanung in Entwicklungsländer ge
Müttergesundheit und Familienplanung engagiert. flossen sind.
» Mit unserer Studie „Euromapping 2011“ haben wir
400 Parlamentarier aus 29 nationalen Parlamenten
und 500 weitere Entscheidungsträger darüber
informiert, wie viel die europäischen Länder für
bevölkerungspolitische Maßnahmen in Entwicklungs
ländern ausgeben und wozu sie sich ursprünglich
verpflichtet haben. Die Analyse veröffentlichen wir
jährlich gemeinsam mit dem Europäischen
Parlamentarierforum.
„Der Bericht ist ein sehr hilfreiches Instrument für
unsere Arbeit im Parlament.“
Jordi Xuclà, Mitglied des spanischen Parlaments
1
Tips and Tricks
„Tips and Tricks: How to Access European Funds for Reproductive
Health and Poverty Alleviation“ wird von anderen Nichtregierungs-
organisationen geschätzt – ebenso wie unsere zahlreichen anderen
Studien und Leitfäden.
Mehr Informationen unter www.euroresources.org
3. 14 Politisc he A rb e it
Was wir in Deutschland erreicht haben
In Deutschland haben wir im Jahr 2011 folgende
Themen erfolgreich auf der entwicklungspolitischen
Agenda verankert: Bevölkerungsdynamik, Stärkung
von Mädchen und Forschungsförderung für vernach
Conference Documentation
lässigte Krankheiten. International Conference on
Sub-Saharan Africa:
» Familienplanung ist zurück auf der entwicklungs Transforming Population Dynamics
into an Opportunity
politischen Agenda. Im Jahr 2011 hat das Bundes
ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit
und Entwicklung (BMZ) begonnen, die „Initiative
Selbstbestimmte Familienplanung und Mütter
gesundheit“ umzusetzen. In den Jahren 2011 bis
2015 stellt Deutschland jährlich 80 Millionen Euro
im Rahmen ihrer bilateralen Entwicklungszu © Die Projektoren
sammenarbeit bereit – doppelt so viel wie bisher. October 21, 2011
held at KfW Berlin Branch
Germany
› ››
Die Stiftung ist aktiv an der Ausgestaltung dieser
Initiative beteiligt. Gudrun Kopp, Parlamentarische
Staatssekretärin im BMZ, bei unserer
» Initiiert durch Mitglieder unseres Parlamentarischen internationalen Konferenz in Berlin
Beirats stellt die CDU/CSUBundestagsfraktion das
Thema Weltbevölkerungswachstum in den Mittel
» Die von uns gemeinsam mit der KfW Entwicklungs
punkt ihrer entwicklungspolitischen Agenda für
bank organisierte internationale Konferenz
die nächsten Jahre. Bei einem Kongress der Fraktion
„Demographische Herausforderungen Afrikas
im Februar 2012 sprach Stiftungsgeschäftsführerin
südlich der Sahara“ stieß auf große Anerkennung
Renate Bähr – ebenso wie Minister Dirk Niebel und
bei Fachleuten aus dem In und Ausland. Rund
UNFPAExekutivdirektor Babatunde Osotimehin –
150 Teilnehmer aus den Bereichen Gesundheit,
vor rund 200 Entscheidungsträgern.
Demographie und Entwicklungszusammenarbeit
diskutierten am 21. Oktober 2011 in Berlin über
Lösungswege, wie sich die Bevölkerungsentwick
lung in Afrika südlich der Sahara so beeinflussen
lässt, dass eine nachhaltige Entwicklung möglich
© CDU/CSU-Bundestagsfraktion
ist. Die Konferenz baute auf den Ergebnissen der
Studie „Afrikas demographische Herausforderung“
auf, die die Stiftung gemeinsam mit dem Berlin
»
Institut für Bevölkerung und Entwicklung im
September 2011 veröffentlicht hatte.
www.parlamentarischer-beirat.de
In dem 2003 gegründeten Parlamentarischen Beirat für
Bevölkerung und Entwicklung der Stiftung Weltbevölkerung
engagieren sich derzeit 34 Bundestagsabgeordnete aller
Fraktionen und unterschiedlicher Ausschüsse. Ziel des
Gremiums ist es, sich für ein angemessenes deutsches
Engagement im Bereich Gesundheit, insbesondere sexuelle
und reproduktive Gesundheit und Rechte in Entwicklungs-
ländern, einzusetzen. Der Beirat fördert die öffentliche und
politische Diskussion von zentralen Themen des Kairoer
Aktionsprogramms, wie Bevölkerungswachstum, nach-
haltige Entwicklung, Armutsbekämpfung und Gleichstellung
der Geschlechter. Sprecherin des Gremiums ist derzeit
Sabine Weiss, MdB. Die Stiftung unterstützt die Arbeit des
Beirats inhaltlich und organisatorisch.
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Die von der Stiftung Weltbevöl-
kerung herausgegebene Studie
Entwicklung für Mädchen – „Entwicklung für Mädchen –
Mädchen für Entwicklung
Eine Untersuchung des
Mädchen für Entwicklung“
deutschen entwicklungspolitischen
Engagements für Mädchen kommt zu dem Ergebnis, dass
die deutsche Entwicklungspolitik
die Bedürfnisse von Mädchen
nicht genügend berücksichtigt.
» Ende 2011 haben die Vereinten Nationen den
11. Oktober als „International Day of the Girl Child“
ausgerufen. Zukünftig wird dieser Tag daran
erinnern, dass Mädchen auf internationale Unter Gemeinsam mit Bundesminister Dirk Niebel und rund 20 weiteren Teilnehmern
reiste Renate Bähr, Geschäftsführerin der Stiftung Weltbevölkerung, vom
stützung angewiesen sind, um ihre Rechte wahr
2. bis 7. Dezember 2011 nach Togo und Burundi. In beiden afrikanischen
zunehmen. Der Deutsche Bundestag hatte am
Ländern wächst die Bevölkerung jährlich um rund drei Prozent.
21. September 2011 fraktionsübergreifend für die
Einrichtung des Internationalen Mädchentages
gestimmt und damit die gemeinsame Forderung
der Stiftung Weltbevölkerung und weiterer Nicht
regierungsorganisationen unterstützt.
» Die im Februar 2012 verabschiedete Bildungs
strategie der Bundesregierung berücksichtigt die
Rolle von Mädchen sowie die Verbindung zwischen
Bildung, Gesundheit und Familienplanung. Dass
diese Textpassagen enthalten sind, geht unter
anderem auf das Engagement der Stiftung und
ihres Parlamentarischen Beirats zurück.
» Das Bundesministerium für Bildung und Forschung
(BMBF) hat ein neues Konzept zur Forschungs
förderung von vernachlässigten und armuts
assoziierten Krankheiten veröffentlicht. Der
Parlamentarische Staatssekretär Dr. Helge Braun
gab das Vorhaben bei unserer internationalen
Konferenz „Die Rolle öffentlichprivater Partner
schaften bei der Förderung von globaler Gesundheit“
im Mai 2011 bekannt. Das BMBFKonzept schließt
© Die Projektoren
erstmals die Förderung von Produktentwicklungs
partnerschaften (PDPs) mit ein. Die erste Aus
schreibung in Höhe von 20 Millionen Euro über
eine Laufzeit von vier Jahren (2011 bis 2014)
wurde in 2011 abgeschlossen. PDPs engagieren
sich bezüglich Forschung und Entwicklung von
Präventions, Diagnose und Behandlungs
methoden für vernachlässigte und armutsassoziierte
Krankheiten. Die Stiftung hat sich in den ver
gangenen Jahren für ein solches Förderkonzept
stark gemacht.
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» In Netzwerken aktiv
Wir setzen auf Partnerschaften und Netzwerke, um
unseren Zielen noch mehr Nachadruck zu verleihen.
Die Stiftung Weltbevölkerung ist Mitglied von zahl „Steuer gegen Armut“
reichen nationalen und internationalen Bündnissen
Die Kampagne, in der sich die Stiftung Weltbevölkerung
– unter anderem:
seit Langem engagiert, ist eine der erfolgreichsten
» Action for Global Health zivilgesellschaftlichen Bewegungen der vergangenen
» Aktionsbündnis gegen Aids Jahre. Ergebnis des Engagements: In Deutschland
» Arbeitskreis Medizin in der Entwicklungszusammenarbeit sollen Finanzgeschäfte künftig mit einer Finanztrans
» Bundesverband Deutscher Stiftungen aktionssteuer besteuert werden. Auch andere euro
» Countdown 2015 – Europe päische Länder haben sich zur Einführung verpflichtet.
» European Alliance for Vulnerable Girls Wir setzen uns nun verstärkt dafür ein, dass die Gelder
» European NGOs for Sexual and Reproductive Health der Entwicklungszusammenarbeit zugutekommen.
and Rights, Population and Development (EuroNGOs)
» Gemeinsam für Afrika
» Global Campaign for Microbicides
» Kampagne „Deine Stimme gegen Armut“
» Kampagne „Steuer gegen Armut“ „Die Stiftung Weltbevölkerung
© UNFPA, 2008
» Population and Sustainability Network
ist eine langjährige Partnerin
» Reproductive Health Supplies Coalition
» Stop TB Forum von UNFPA. Sie trägt dazu bei,
» The Partnership for Maternal, Newborn and Child Health
die sexuelle und reproduktive
» Verband Entwicklungspolitik deutscher Nichtregierungs-
organisationen (VENRO), insbesondere Arbeitsgruppe Gesundheit voranzubringen und
Gesundheit
Frauen und junge Menschen
Darüber hinaus arbeitet die Stiftung Weltbevölkerung
weltweit mit internationalen Organisationen, zivilge
zu stärken.“
sellschaftlichen Organisationen, Forschungsinstituten Dr. Babatunde Osotimehin, Exekutivdirektor
und Experten aus verschiedensten Politikfeldern des Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen (UNFPA)
zusammen.
© Die Projektoren
Kurz vor dem Muttertag machte das von der Stiftung Weltbe-
völkerung initiierte „Mutternacht“-Bündnis aus zehn deutschen
Entwicklungsorganisationen mit einem Hürdenlauf in Berlin
darauf aufmerksam, dass die Gesundheitsversorgung von
Bei der VENRO-Mitgliederversammlung am 14. Dezember 2011 wurde
Müttern in den ärmsten Ländern der Welt dringend verbessert
Stiftungsgeschäftsführerin Renate Bähr (Mitte) als Vorstandsmitglied
werden muss.
wiedergewählt. Der Zusammenschluss von 120 Mitgliederorganisationen
soll ermöglichen, dass die Nichtregierungsorganisationen ihren Beitrag
für mehr Gerechtigkeit verstärken und mit noch größerem Nachdruck für
die Bekämpfung der Armut, die Verwirklichung der Menschenrechte und
die Bewahrung der natürlichen Lebensgrundlagen eintreten. Die Stiftung
Weltbevölkerung ist seit Gründung des Verbandes dabei.