SlideShare ist ein Scribd-Unternehmen logo
1 von 44
Downloaden Sie, um offline zu lesen
2011
   Jahresbericht
Vorwort                                                       3
    Zum Geschäftsjahr                                             4


    in Kürze
    Das war das Jahr 2011                                         5


    R e p o r ta g e
    Das Mädchen mit den pinkfarbenen Schuhen                      7


    P r o g r a mm e
    Kulturelle Vielfalt                                          11
    Bildung                                                      12
    Südostasien                                                  14
    Südosteuropa                                                 16
    Ostafrika                                                    20
    Zentralamerika                                               22
    Internationale Ausbildung                                    26
    Integration und Bildung                                      28


    Jahresrechnung
    Bilanz, Betriebsrechnung, Revisionsbericht               34 – 41


    Stiftung
    Organe der Stiftung                                          43


    U n s e r W i r k u n gsb e r i c h t
    In diesem Jahresbericht berichten wir schwerpunktmässig
    über unsere Bildungsprojekte.
    Anhand von ausgewählten Beispielen erfahren Sie, wie Kinder
    und Jugendliche in fünf Regionen weltweit Zugang zu Bildung

2   haben und das friedliche Zusammenleben tagtäglich erlernen.
Vorwort

Stärkung des friedlichen
Z
­ usammenlebens als grosses Ziel
                                                    als weltweit ausgerichtetes Zentrum für diese
                                                    Kompetenzen.
                                                    Die heutige Zeit ist geprägt vom Austausch und
                                                    vom Zusammentreffen von Menschen aus ganz
                                                    verschiedenen Kulturen. Das Aufeinanderprallen­
                                                    dieser Kulturen führt aber oft zu grossen Pro­
                                                    blemen. Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi hat
                                                    deshalb einerseits das Projekt «go4peace» lan­
                                                    ciert, welches junge Menschen dazu motivieren
                                                    will, sich für ein friedliches Zusammenleben der
                                                    Kulturen einzusetzen. Andererseits ermöglicht
                                                    sie Schulklassen aus der Schweiz die Begeg­
                                                    nung mit Kindern und Jugendlichen aus dem
                                                    Ausland, die im Rahmen der Interkulturellen
                                                    Austauschprojekte im Kinderdorf in Trogen wei­
Vor 65 Millionen Jahren sind die Dinosaurier        len. Hier finden ganz direkte Begegnungen
ausgestorben. Sie waren zwar gross und              statt, und die Kinder und Jugendlichen lernen,
stark, aber sie haben sich nicht verändert. Es      sich kritisch mit ihren eigenen Werten und
braucht Anpassungen und Weiterentwicklung,          V
                                                    ­erhaltensmustern auseinanderzusetzen und
um zukunftsfähig zu sein. So ist auch ­ nsere
                                          u         so gleichzeitig auch ihre eigene Identität und
Stiftung­Kinderdorf Pestalozzi gefordert, sich im   Kommunikationsfähigkeit zu stärken.
Interesse der Kinder und Jugendlichen, die un­      Gerade in diesen Bereichen in die Jugend zu
terstützt und gefördert werden, immer wieder        investieren ist nicht nur nötig, sondern unab­
den neuen und aktuellen Herausforderungen zu        dingbar, um dem Ziel unseres Kinderdorfes
stellen.                                            nachzuleben und unsere Jugend für das zu­
Das bedeutet nicht, dass die Wurzeln oder           künftige Leben zu stärken.
das grundsätzliche Gedankengut, wie es vom
Gründer Walter Robert Corti vor mehr als 60         Wir danken Ihnen, dass Sie uns dabei unter­
Jahren festgehalten wurde, nicht weiter beste­      stützen.
hen sollen: Fokus der Tätigkeit der Stiftung ist
und bleibt das grosse Ziel der Stärkung des
friedlichen Zusammenlebens – mit den zwei
Schwerpunkten Vermittlung von Bildung und
von interkultureller Kompetenz. Das Herzstück       	       Brigitta M. Gadient,
ist dabei natürlich unser Kinderdorf in Trogen      	       Präsidentin des Stiftungsrates
                                                                                                       3
Z u m G e s c h ä f t sj a h r


    Die Wirkung messen – was heisst das?
                                                        Schüler und Schülerinnen sprechen, oder weil
                                                        die Lehrpläne nicht relevant sind.
                                                        Die Zahlen zu den Kindern und Jugendlichen
                                                        sind also nur ein erster Anhaltspunkt. Um die
                                                        Wirkung von Bildungsprojekten zu überprüfen,
                                                        bedarf es des geschulten Auges von Fachleuten.­
                                                        Darum lassen wir zusätzlich zum internen
                                                        M
                                                        ­ onitoring die Programme regelmässig von
                                                        unabhängigen Fachleuten überprüfen.
                                                        Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi misst also die
                                                        Wirkung ihrer Programme umfassend, dies
                                                        ­gemäss den Leitlinien der ZEWO. Die ­Evaluation
                                                         ganzer Programme ist aufwändig und teuer.
                                                         Darum werden sie nur rund alle fünf Jahre
                                                         durchgeführt. Einzelne Projekte hingegen,
                                                                                               ­
    Welche Wirkung erzielt die Stiftung Kinderdorf       w
                                                         ­ erden alle drei Jahre mit einer unabhängigen
                                                                                           ­
    Pestalozzi mit den rund 18 Millionen Schweizer       Evaluation überprüft, damit wir wissen, ob wir
    Franken, die sie jedes Jahr für ihre Projekte in     auf dem richtigen Weg sind und was verbessert
    der Schweiz und in 12 Ländern weltweit               werden muss.
    a
    ­ ufwendet? Eine Frage, die zu Recht immer           Sind unsere Programme angesichts der
    häufiger von Öffentlichkeit und Geldgebern           w
                                                         ­ eltweiten Herausforderungen vielleicht doch
    g
    ­estellt wird. Das Monitoring der Stiftung           nur ein Tropfen auf einen heissen Stein? Unsere
    K
    ­ inderdorf Pestalozzi zeigt, dass 2011 445 000      langjährige Erfahrung widerlegt dies. So ­ urden
                                                                                                  w
    Kinder und Jugendliche von den Programmen            beispielsweise aufgebaute Bildungszentren in
    Schweiz und International profitiert haben.          die öffentlichen Schulen integriert, Lehrpläne,
    D
    ­ arauf sind wir stolz. Doch was sagt diese Zahl?    die lokale Partner entwickelten, wurden in die
    Um eine gute Bildung zu erhalten, braucht es         nationalen Lehrpläne übernommen. Wenn
    Schulhäuser, Kinder und Jugendliche müssen           ­ rofessionell gearbeitet wird, kann also auch
                                                         p
    die Gelegenheit haben, in die Schule zu gehen.       mit kleineren Projekten eine grössere und
    Entscheidend ist aber, dass sie auch etwas           b
                                                         ­ leibende Wirkung erzielt werden.
    l
    ­ernen und unterstützt werden, zu eigenständi­
    gen und verantwortungsbewussten Personen
    heranzureifen. Dies ist allzu oft nicht der Fall,
    weil zum Beispiel Lehrpersonen ungenügend           	Urs Karl Egger,
    ausgebildet sind, nicht die lokale Sprache der      	       Vorsitzender der Geschäftsleitung
4
In Kürze
BoX: Community dance project
Tanzen verbindet. Es fördert Selbstwertgefühl und Toleranz
und bringt Menschen verschiedener Kulturen, Fähigkeiten
und Erfahrungen zusammen. Ende Mai 2011 wurde «BoX»
in St.Gallen in der ausverkauften Tonhalle aufgeführt: 70
K
­inder und Jugendliche erhielten nach vier intensiven
W
­ ochen einen riesigen Schlussapplaus.



Langjähriger Dorfleiter Arthur Bill verstorben
                                    ­
Arthur Bill, während 25 Jahren Hausvater, Lehrer und Leiter
des Kinderdorfes Pestalozzi, starb Anfang April 2011 im
A
­ lter von 95 Jahren. Arthur Bill prägte das Kinderdorf Pesta­
lozzi mit einem unvergleichlichen Engagement und grosser
Umsicht. Für seinen ausserordentlichen Einsatz werden wir
ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.



Unsere Kinder- und Jugendprojekte
Junge Menschen dazu motivieren, sich für ein friedliches
Zusammenleben der Kulturen einzusetzen: Für den Wett­
bewerb «go4peace», der 2011 ein zweites Mal ausgeschrie­
ben wurde, können Kinder und Jugendliche noch bis
18. Mai 2012 auf go4peace.ch Projekte einreichen und
d
­ abei tolle Preise gewinnen. Wann und wo immer sich
J
­ugendliche aus den Projekten in Südosteuropa und
Schweizer Schulklassen im Kinderdorf Pestalozzi treffen, ist
powerup.ch dabei, die neue Kinder- und Jugendsite.



2500 BesucherInnen im Kinderdorf
2011 haben rund 2500 Personen das Besucherzentrum des
K
­ inderdorfs Pestalozzi besichtigt. Es fanden 120 Führungen
statt. An den Familiensonntagen und am Museumstag
n
­ ahmen 200 Personen teil.
                                                                 5
Moldawien | Dumitrita (9)

  «Ich helfe Ivan beim Rechnen. Dafür
  schiebt mich Ivan im Rollstuhl überall hin,
  wo ich möchte. Aber manchmal möchte
  ich gar nicht, dass man mir hilft. Ich kann
  schon vieles alleine. Manchmal sage ich zu
  meiner Mama: ‹Mach dir keine Sorgen, ich
  schaffe das schon. Ich brauche vielleicht
  länger als die anderen, aber es geht!›»
R e p o r ta g e


Das Mädchen mit den
pinkfarbenen Schuhen
Die Bustüre öffnet sich, und als ­ rstes sieht man nur die pinkfarbenen Balle­ inas.
                                 E                                                 r
Auch der Rollstuhl ist pink, und ­ arin sitzt ­ umitrita. Ihr Kleid ist mit rosa- und
                                 d            D
pinkfarbenen Blümchen übersät, ihre Haarschleife leuchtet in Hellblau. Sie strahlt
übers ganze Gesicht, als vor dem Bus eine Schar Klassenkame­ aden auftaucht.
                                                                        r
Ivan, ihr bester Schulfreund, trägt heute ein königsblaues Hemd und drängt sich
nach vorn. Die Begrüssung ist herzlich und lebhaft. Nachdem der Fahrer Dumitritas­
Rollstuhl von der Busrampe auf den Boden geschoben hat, übernimmt Ivan.
Schwungvoll dreht er den Rollstuhl und schiebt ihn rennend auf den Schuleingang
zu. Dumitrita kreischt vor Vergnügen und ruft dann gleichzeitig etwas ängstlich:
«Nicht so schnell, Ivan!»

                                                   Das Schulhaus Lyceum Pro Success in der
                                                   moldauischen Hauptstadt Chisinau ist hell und
                                                   freundlich eingerichtet, die Fenster sind mit
                                                   P
                                                   ­ apierblumen geschmückt. Speziell an dieser
                                                   Schule: Sie ist durchwegs rollstuhlgängig. Von
                                                   den 175 Schülerinnen und Schülern der 1. bis
                                                   12. Klasse haben 18 eine Behinderung, die
                                                   meisten davon körperlich. Pro Success ist eine
                                                   von vier Pilotschulen des Projektes, das die
                                                   Stiftung Kinderdorf Pestalozzi mit der Partner­
                                                   organisation Speranta (Hoffnung) seit dem Jahr
                                                   2011 in Moldawien unterstützt. Davon profitie­
                                                   ren 60 Kinder und Jugendliche, die mit Be­ in­
                                                                                               h
                                                   derungen leben und somit spezielle ­Bildungs-)
                                                                                         (
                                                   Bedürfnisse haben. Insgesamt werden über
                                                   1000 Kinder und Jugendliche für die Thematik
                                                   sensibilisiert. «Kinder mit Behinderungen möch­
                                                   ten gleich behandelt werden wie alle anderen»,
                                                   sagt Lucia Gavrilita, Leiterin der Organisation
                                                                                       ­
                                                   Speranta. Sie hat die NGO 1998 quasi als

                                                                                                     7
Selbsthilfeorganisation gegründet. ­ ucia Gavri­
                                       L                   helfe ihr, dann hilft sie mir.» Er würde nur ungern
    lita hat selbst zwei schwerbe­ inderte Kinder.
                                   h                       auf die Gegenleistung verzichten.
    Die Vision von Speranta ist eine Welt, in der
    Fähigkeiten und Unfähigkeiten zu Möglich­              Die vier Pilotschulen des Projektes Speranta in
    keiten werden. Kinder mit einer Behinderung            Moldawien funktionieren nach dem System der
    sollen nicht in Heime abgeschoben, sondern in          inklusiven Pädagogik. Ziel ist, dass die Kinder
    die regulären Schulklassen integriert werden.          trotz ihrer Behinderung in der Schule sozialisiert
    «Diese Kinder sind Teil unserer Gesellschaft.»         werden können. Damit ihre speziellen Be­
                                                           dürfnisse abgedeckt sind, werden für sie
    Kurz vor der Treppe stoppt Ivan den Rollstuhl.         indi­
                                                           ­ viduelle Lehrpläne erstellt. Sie erhalten
    Veronica, Dumitritas Mutter, arbeitet als Sekre-       massgeschneiderte pädagogische und thera­
    tärin am Lyceum Pro Success. Es hat zwar               peutische Unterstützung, das heisst, sie lernen
    e
    ­ inen Treppenlift, aber sie trägt die Kleine bis in   Dinge, die für sie wichtig sind, um sozial inte­
    den obersten Stock, wo die 1. Klasse ihr Schul-        griert leben zu können. Dumitrita, die ein kör­
    zimmer hat. Am Ende der Treppe steht ein               perliches Handicap hat, braucht keinen spe­
    w
    ­ eiterer Rollstuhl, in den sich Dumitrita setzt.      ziellen Lehrplan. Ausser Sport kann sie den
    Ivan ist wieder dran und fährt sie ins Schul­          regulären Unterricht besuchen. «Am liebsten
    zimmer. Und nimmt natürlich neben ihr Platz.           wäre sie noch viel selbstständiger», erzählt ihre
    Ivan ist kein Genie im Rechnen. Dumitrita hilft        Mutter Veronica. «Ich hatte Träume für mein
    ihm. Manchmal wird es ihr zu viel, weil er sie zu      Kind», erzählt Veronica. Als Dumitrita mit ihrer
    wild herumschiebt. Sie würde gerne auch                Behinderung auf die Welt kam, war dies für
    a
    ­ ndere helfen lassen. Aber Ivan ist schlau: «Ich      V
                                                           ­ eronica ein Schock. Sie war entmutigt und




8   R e p o r ta g e
dachte, ihre Tochter könne nie zur Schule
g
­ ehen. Dann kam sie in Kontakt mit der Orga­        	 Moldawien: Integration statt Ausgrenzung
nisation Speranta und durfte Dumitrita ins Pro       	Moldawien ist das ärmste Land in Europa. Ein Land,
                                                       zerrissen zwischen verschiedenen Kulturen, in dem
Success schicken. Veronica selber wurde hier           es seit Jahren nicht möglich ist, einen Präsidenten zu
als Sekretärin angestellt und kann jetzt in den        wählen. Minderheiten geraten da oft zwischen die
wenigen nötigen Fällen ihrer Tochter zur Hand          Fronten. In Moldawien unterstützt die Stiftung Kin­der­
                                                       dorf Pestalozzi drei Projekte, bei denen es um Inte­
gehen. Ihre anfängliche Angst ist verflogen:           gration statt Ausgrenzung von Minderheiten geht.
«Mein kleines Mädchen stellt mich auf. Wenn            Neben dem Projekt mit Speranta für Kinder mit spe­
ich ihr in die Augen sehe, mache ich mir keine         ziellen Lernbedürfnissen geht es in zwei weiteren
                                                       Projekten darum, Roma Kindern einen Zugang zur
Sorgen mehr.»                                          Grundschulbildung zu bieten sowie mit interkulturel-
                                                       ler Bildung für Verständnis und Toleranz zu kämpfen.
Später am Abend treffen wir Dumitrita zusam-
                                                     	Weitere Informationen sind zu finden auf
men mit zahlreichen weiteren Kindern mit             	www.pestalozzi.ch.
B
­ ehinderung im Jugendclub der Partnerorgani-
sation Speranta. Hier treffen sich die Kinder
j
­eden Freitag zu Aktivitäten, und alle helfen mit:
Mitarbeitende der Partnerorganisation, Lehrper­
sonen der Schule, Eltern, Freiwillige. Dumitrita
malt Blumen auf ein Blatt Papier – natürlich in
Pink.

» Carmelina Castellino




                                                                                                  R e p o r ta g e   9
emPower | Dragana (26)

  Blumen und Farben gehören zu Draganas
  Alltag. «Roma Frauen lieben es, sich farbig
  zu kleiden, mit vielen Accessoires»,
  erklärt sie lachend und schwingt ihren
  Rock vor den Appenzeller Hügeln. Die
  junge Roma aus Serbien absolvierte
  letztes Jahr die interkulturelle Ausbildung
  «emPower» im Kinderdorf Pestalozzi und
  freut sich nun darauf, in ihrer Heimat mit
  Kindern und Jugendlichen zu arbeiten.
Schwerpunkt


Kulturelle Vielfalt
Im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen fanden Tau­     Auch heute ist die Integration der Kinder und
sende ­ inder und Jugendliche aus der ganzen
        K                                          Jugendlichen in die Schweizer Gesellschaft
Welt ein Zuhause. Sie lernten im Kinderdorf die    ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Die
deutsche Sprache, pflegten aber auch ihre
e
­ igene Muttersprache, die eng mit der Identität
verknüpft ist. Sie tauchten ein in andere Kul­     «Kreativität ergibt sich aus den
turen, lebten aber auch ihre Landeskultur mit      Wurzeln kultureller Tradition, aber sie
allen Sitten und Bräuchen aus. Die Pflege der
H
­erkunftskultur trug zur Integration in die        kann sich nur im Kontakt mit anderen
G
­ esellschaft bei, denn sie bestärkte Identität    Kulturen entfalten.»
und Selbstwertgefühl. Und sie erleichterte die     Unesco
spätere Rückkehr der Kinder in ihr Heimatland.
Viele Elemente dieser Idee haben heute noch
Bestand. Walter Robert Corti, der Gründer des      Kinder und Jugendlichen aus den Integra­ ions­
                                                                                              t
Kinderdorfes, sprach damals Grundsätze an,         programmen stammen aus 14 verschiedenen
                                                   Herkunftsländern und haben sechs verschie­
                                                   dene Glaubensrichtungen. In den Austausch­
                                                   projekten treffen Schülerinnen und Schüler
«… jeder hat Anspruch auf eine
                                                   aus der Schweiz Kinder und Jugend­iche aus
                                                                                          l
qualitativ hochwertige Bildung und                 Serbien, Moldawien, Mazedonien, Russland,
Ausbildung unter voller Achtung                    Weissrussland und der Ukraine. In der Entwick­
                                                   lungszusammenarbeit ist die Stiftung in zwölf
seiner kulturellen Identität; jeder sollte
                                                   verschiedenen Ländern tätig. In jeder Begeg­
sich am kulturellen Leben beteiligen               nung steckt die Herausforderung, die kulturelle
und … seine eigenen kulturellen                    Identität jedes Einzelnen und jeder Einzelnen zu
                                                   wahren und zu fördern.
Praktiken ausüben können.»
Unesco


die in der gegenwärtigen Zeit nichts an Be­
deutung verloren haben. Sein Ziel war es,
M
­ enschen verschiedener Nationen zu einem
friedlichen Zusammenleben zu motivieren und
ihnen den Zugang zu Bildung zu ermöglichen.

                                                                                                      11
Schwerpunkt


Bildung
Bildung gilt als unumstrittenes Entwicklungsziel   K
                                                   ­ inder sollen eine Primarschule absolvieren.
und Instrument, um die Probleme in den Ent­        Und die Frauen sollen den Männern gleich­
wicklungsländern zu lösen und Frieden nach­        gestellt sein und sich stärker an gesellschaftli­
haltig zu fördern. Bildung gibt den Menschen       chen und politischen Entwicklungen beteiligen
                                                              ­
die Fähigkeit, die Ursachen für ihre Armut zu      können. Insbesondere soll die Benachteiligung
erkennen, sich Gehör zu verschaffen und sich       der Mädchen in der Primar- und Sekundarschul­
an den für sie bedeutenden Entscheidungen zu       bildung beseitigt werden.
beteiligen. Sie gibt ihnen das Selbstvertrauen,    Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi setzt sich
aus eigener Kraft etwas zu bewegen und zu          deshalb in der Schweiz und in zwölf Ländern
verändern. Zwei der acht Millennium-Ent­           weltweit dafür ein, dass Kinder und Jugend­
wicklungsziele beziehen sich auf Bildung: Alle     liche Zugang zu qualitativ guter Bildung erhal­




Austausch | Aura (16) und Lilia (17)
      Aura und Lilia engagieren sich beide in Jugendprojekten in
      Moldawien. Es fiel ihnen deshalb nicht schwer, sich im Kinderdorf
      Pestalozzi offen auf den interkulturellen Austausch mit anderen
      Jugendgruppen einzulassen. Aufgefallen ist ihnen die Harmonie und
      Freundlichkeit in der Schweiz. Wohltuend sei dies im Gegensatz
      zum hektischen und manchmal verrückten Alltag in Moldawien.
ten und durch interkulturelle Bildung das fried­    Zusammenlebens, zum Beispiel Themen der
liche Zusammenleben lernen und fördern. Der         lokalen Kultur, interkulturelle Kommunikation
Qualität der Bildung messen wir eine hohe           oder Kinderrechte, werden erarbeitet.
B
­ edeutung bei: Ein qualitativ guter Unterricht     Kinder, welche an den Projekten teilnehmen,
bedeutet nicht nur Lesen, Schreiben oder            entwickeln so ihr Selbstwertgefühl, sie erhöhen
Rechnen, sondern auch, dass Werte, Wissen           ihre Aufmerksamkeit und Leistungen im Unter­
und Fähigkeiten vermittelt werden, welche           richt und entfalten ein vertieftes und bewusste­
n
­ ötig sind, um in der unmittelbaren Umgebung       res Verständnis ihrer eigenen Kultur sowie der
und in einer zunehmend globalisierten Welt          Situation ihrer Umgebung und ihres Landes.
e
­ rfolgreich bestehen zu können. Qualität be­       Mit diesen Fähigkeiten werden sie in Zukunft
deutet aber auch Partizipation und Inklusion.       wichtige Arbeit für die Entwicklung und Armuts­
Kinder, Jugendliche und Erwachsene, welche          reduktion in ihrer Umgebung sowie für die
in unsere Projekte involviert sind, lernen, aktiv   E
                                                    ­ rhaltung ihrer Umwelt leisten können.
ihre Mitverantwortung wahrzu­ ehmen, sich in
                                n                   Unsere Arbeit basiert auf den Menschen- und
ihrer Umgebung für mehr Gerechtigkeit, für          Kinderrechten. Wir stärken die Kompetenzen
eine Gleichbehandlung der ­ eschlechter sowie
                            G                       der Kinder und Jugendlichen, damit diese ihre
für Toleranz und Chancen­ leichheit zwischen
     ­                      g                       Rechte einfordern und nutzen können. Gleich­
verschiedenen Bevölkerungsgruppen einzu­            zeitig arbeiten wir mit staatlichen Stellen
setzen.                                             z
                                                    ­ usammen und stärken auch sie, damit sie ihre
In den Projekten der Stiftung Kinderdorf Pesta­     Pflichten gegenüber den Kindern und Jugend­
lozzi werden deshalb Lehrpersonen so ausge­         lichen wahrnehmen. Mit diesem Ansatz wird
bildet, dass sie auch unter erschwerten Bedin­      Entwicklung nachhaltig unterstützt.
gungen – etwa mit sehr grossen Klassen und          In welchen Ländern wir tätig sind und wie wir
wenig Unterrichtsmaterialien – einen qualitativ     jährlich 445  000 Kindern, Jugendlichen, aber
guten Unterricht durchführen und so jedes Kind      auch Lehrpersonen, Eltern und (Bildungs)­
seinen Fähigkeiten entsprechend fördern             Behörden Zugang zu Bildung verschaffen, er­
k
­ önnen. Die Lehrpläne werden in den Projekten      fahren Sie auf den nächsten Seiten.
den lokalen Bedürfnissen angepasst. Spezifi­
sche Themen für die Stärkung des friedlichen

                                                                                       Schwerpunkt     13
Programm Südostasien

     Ethnische Minderheiten erhalten
     Zugang zu relevanter Bildung
     Sie leben in kleinen Dörfern, weit abgeschieden      nen und Lehrer werden ausgebildet, um die
     in den Bergen, die Kinder in den Grenzregionen       Kinder mit kindgerechten Methoden zu unter­
     von Thailand, Laos und Burma/Myanmar. Ihre           richten und Lehrpläne mit lokalem Wissen in
     Familien leben von den Früchten, dem Gemüse          ihren Unterricht zu integrieren. Sie lernen, kind­
     und dem Reis, die sie anbauen, von den Tieren,       gerechte Lehrmittel aus Material herzustellen,
     die sie jagen, von den wenigen Nahrungsmitteln,­     das ihnen zur Verfügung steht und ihren Alltag
     die sie eintauschen.                                 wider­ piegelt: Holz, Bambus, Steine. Sie ver­
                                                                s
     Während der Regenzeit von Juni bis Oktober           fassen Bücher mit Zeichnungen und Geschich­
     sind viele Dörfer von der Umwelt abgeschnit­         ten aus dem Dorfleben. So werden lokales
     ten. Die Menschen versorgen sich selbst,             W
                                                          ­ issen und handwerkliche Fertigkeiten für zu­
     w
     ­ eshalb die Kinder von klein auf den Eltern bei     künftige Gene­ ationen bewahrt.
                                                                         r
     der Erwerbsarbeit oder im Haushalt helfen.
     Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi stärkt in ihren   	 Verantwortliche Südostasien:
     Projekten die ethnischen Minderheiten in die­        	 Brigit Burkard
                                                          	Teilnehmende: 79 957
     sen bildungsarmen Regionen. Lokale Lehrerin­




                                 f Kindgerechtes
                                 Unterrichten: 1 216
                                                                     54
                                                                     f Das Recht auf Freizeit, Spiel
                                 Lehrerinnen und Lehrer
                                                                     und Erholung: Kreative Frei­ äume
                                                                                                r
                                 wurden ausgebildet, um
                                                                     sind Voraussetzung, dass die
                                 mit kindgerechten
                                                                     Kinder gerne zur Schule gehen.
                                 Me­tho­den zu unterrichten
                                                                     54 Spielplätze wurden neben
                                 und die neuen Lehrpläne,
                                                                     Schulhäusern gebaut und laden
                                 die lokales Wissen

        1 216
                                                                     Kinder zum Austoben ein.
                                 beinhalten, in ihren
                                 Unterricht einzubeziehen.

14   P r o g r a mm e
689
                                         f Lokales Wissen in den Lehr­
                                         plänen: Nachhaltige Entwicklung
         Myanmar/Burma                   basiert auf indigenem Wissen,
                Laos
                                         denn indigene Gemeinschaften
                                         leben in Harmonie mit den
                                         ­eingesetzten Ressourcen und
            Thailand
                                          haben die Fähigkeit, sie zu rege-
                                          nerieren. 689 Lehrpläne wurden
                                          diesem Wissen angepasst.



f Unterricht in der
Landessprache:                                               1 190
1 190 Kinder in Thailand
lernten spielerisch die
offizielle Sprache, die in
der Schule gesprochen
wird, und können nun
dem Unterricht folgen.

                             f Lernen von den DorfbewohnerInnen: 9 308
                             ­Personen, vom Kind bis zur Grossmutter, haben an
                             der Planung des Bildungsprojektes in ihrem Dorf aktiv
                             teilgenommen. Einige von ihnen übernehmen eine
                             aktive Rolle bei der Durchführung. Sie unterrichten

           9 308             zum Beispiel ein lokales Schulfach wie Weben,
                             Färben oder traditionelle Medizin.

                                                                     P r o g r a mm e   15
Programm Südosteuropa

     Respekt und Toleranz
     statt Ausgrenzung und Gewalt
     Vorurteile und Hass entstehen aus Unkenntnis      Kinder, die von der Gesellschaft ausgegrenzt
     der anderen Kultur und den verpassten Mög­        werden. Wir unterstützen lokale Partnerorga­
     lichkeiten, miteinander zu sprechen und in kon­   nisationen, um eine Methodik für die Schul­
     kreten Begegnungen voneinander zu lernen.         begleitung von Roma Kindern und die Sensibi­
     Viele Regionen in Südosteuropa sind geprägt       lisierung von Lehrpersonen und Behörden zu
     von ethnischen Konflikten und wirtschaftlicher    entwickeln. In Moldawien fördern wir die Inte­
     Krise – ein Umfeld, das Kindern und Jugend­       gration von Kindern mit Behinderungen in den
     lichen kaum Zukunftsperspektiven eröffnet.        öffentlichen Schulen, den inklusiven Unterricht
     In ihren interkulturellen Bildungsprojekten in    von SchülerInnen mit und ohne spezielle Lern­
     Maze­ onien, Serbien und Moldawien unter­
           d                                           bedürfnisse.
     stützt die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi
     Jugend­iche dabei, mit Toleranz und Weltoffen­
              l                                        Lesen Sie auch unsere Reportage in diesem
     heit Barrieren zu überwinden und gemeinsam        Jahresbericht.
     eine moderne, demokratische Gesellschaft
     a
     ­ ufzubauen. Die jungen Menschen erhalten in
     unseren Projekten die Kompetenzen, Fähig­         	 Verantwortliche Südosteuropa:
     keiten und Gelegenheiten, ihre Rechte einzu­      	 Dr. phil. Argine Nahapetyan
                                                       	Teilnehmende: 46 129
     fordern.
     Unser zweiter Schwerpunkt ist der Zugang zu
     einer hochstehenden Grundschulbildung für



                               f Kinderrechte und Partizipation:
                               33 103 Kinder und Jugendliche setzten sich
                               mit interkultureller Bildung und Kinder­
                               rechten auseinander und engagierten sich

 33 103                        in Jugendklubs sowie in Entscheidungs­
                                  ­
                               gremien von Schulen und Gemeinden.


16   P r o g r a mm e
f «Schule nach der Schule»
                                            für Roma Kinder: 1 093 Kinder
                                            wurden bei ihrem Schulbesuch
                                            unterstützt. Sie erhielten Stütz­
                                            unterricht, Schulmaterial, Kleidung
                                            und warmes Essen. Sie nahmen
                                            an sportlichen und musischen
                                            Aktivitäten in ihrer Freizeit teil.


                                            1 093
                       Moldawien
Serbien




          Mazedonien




   1 128
     f Ausbildung in interkultureller Bildung:
     1 128 Lehrer und Lehrerinnen wurden in
     ihren Weiterbildungen für die Kinderrechte,
     die interkulturelle Bildung und Mitwirkung
     sensibilisiert und wenden dieses Wissen in
     ihrem Unterricht an.
             f Sensibilisierung und Lobbying bei staat­
             lichen Stellen: Die Professionalität und
             Methodik des ­ ildungsprojektes in Serbien
                            B
             haben die lokalen Schulbehörden und auch
             das Bildungsministerium überzeugt. Das
             Bildungsministerium setzt sich für die
             Anerkennung und Verbreitung des inter­
             kulturellen Bildungsprogrammes ein. Dies

     1       ist ein grosser Erfolg der unermüdlichen
             L
             ­ obbyarbeit unserer Partnerorganisation.                 P r o g r a mm e   17
Moldawien | Polina (10)

  Polina kennt ganz viele Wörter in
  R
  ­ omanes, der Sprache der Roma. Mit ihrer
  Freundin leistet sie sich ein Kopf-an-Kopf-
  Rennen, ihrer Lehrerin Wörter aus ihrem
  Alltag zu nennen, die mit M anfangen.
  M wie Moldawien. Polina geht gerne in
  die Bibliothek. Sie möchte Lehrerin
  werden und andere Roma Kinder unter-
  richten, in beiden Sprachen!
Äthiopien | Teskome (10)

  Eine Welt, in der alle Kinder in die Schule
  gehen dürfen, ist ihr grösster Wunsch.
  Später als Leiterin eines Elektrizitäts­
  werkes will sie Strom für alle ermöglichen.
  Ihre Lieblingsfächer sind die Sprachen.
  Denn sie weiss, nur wer Sprachen spricht,
  kann mit den Menschen reden und
  versteht die Welt.
Programm Ostafrika

 Innovative Ansätze für eine
 qualitativ gute Grundschulbildung
 In den Ländern Afrikas gehen rund 45 Millionen     richt besuchen und werden zudem medizinisch
 Jungen und Mädchen nicht zur Schule. Durch         und sozialpädagogisch betreut. Die Freude am
 ihre Projekte in Äthiopien und Tansania unter­     Lesen und Schreiben fördert das Projekt, das
 stützt die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi den      Kinderbücher in Kiswahili publiziert.
 Zugang zu qualitativ hochstehender Grund­          Von den Benachteiligungen, unter denen die
 schulbildung für Kinder und Jugendliche,           Kinder aufwachsen, sind Mädchen noch weit­
 insbesondere für Mädchen. Mit innovativen
 ­                                                  aus schwerer betroffen als Jungen. Von einem
 A
 ­ nsätzen streben wir eine ganzheitliche Schul­    Schulbesuch kann manches Mädchen oft nur
 entwicklung an, bei der alle Beteiligten, vom      träumen. Mit gezielten Massnahmen fördern
 Kindergartenkind bis zu den Schulbehörden,         wir den Schulbesuch von Mädchen und stär­
 aktiv mitbestimmen, wie sicher und kinder­         ken ihr Selbstbewusstsein durch Coaching und
 freundlich ihre Schulen sind.                      die Beteiligung an Schulklubs.
 In Tansania setzen wir uns für eine Erziehung      Zurzeit unterstützt die Stiftung Kinderdorf Pes­
 ohne Gewalt und für inklusive Bildung ein. Kin­    talozzi keine Projekte in Eritrea.
 der mit speziellen Lernbedürfnissen, zum Bei­
 spiel schwerhörige oder sehbehinderte Kinder,      	 Verantwortliche Ostafrika:
 gehen gleichberechtigt in die öffentliche Schu­    	 Dr. med. Carmen Meyer.
                                                    	Teilnehmende: 269 132, davon 145 334 Mädchen
 le. Kinder, die auf der Strasse leben und arbei­
 ten, können in einer Strassenschule den Unter­


                            f Sichere Schulen in
                            Äthiopien und Tansania:
                                                                    11 450
                                                                    f Gleichberechtigung und
                            75 000 Kinder hatten
                                                                    Partizipation: 11 450
                            Zugang zu sauberem Wasser
                                                                    Schüler­Innen wurden als
                            und Toiletten in ihren
                                                                    Mitglieder von selbstver-
                            Schulen. 40 200 Kinder
                                                                    walteten Schulklubs
                            profitierten, dass «Gewalt
                                                                    gestärkt und befähigt,
                            gegen Kinder» thematisiert
                                                                    aktiv zu werden. 5 954

115 200                     und Massnahmen dagegen
                            ergriffen wurden.
                                                                    Mädchen wurden beson-
                                                                    ders ­gefördert.
Eritrea                                 90 000
                             f Gemeinschaften: Qualitativ gut
             Äthiopien
                             ausgebildete Lehrpersonen und
                             kindgerechte Schulen haben eine
                             grössere Ausstrahlung als nur für
                             die direkt teilnehmenden Kinder:
Tansania                     30 000 ­ eschwister und 60 000
                                     G
                             Familienangehörige profitierten in
                             unseren Projektländern von
                             unseren Bildungsmassnahmen.




                         43 310                  f Das Recht, Lesen und
                                                 S
                                                 ­ chreiben zu lernen:
                                                 43 310 Kinder erhielten in
                                                 Tansania Unterricht von 810
                                                 speziell ausgebildeten Lehr­
                                                 personen. Sie hatten Zugang
                                                 zu 135 Schulbiblio­heken und
                                                                    t
                                                 90 Büchern in Kiswahili.
                    f Für inklusive Grund­
                    schulbildung: 275 Kinder, die mit
                    Behinderungen leben, gingen mit
                    1 725 SchulkameradInnen in die
                    öffentliche Schule.
                    Diese 6 Schulen in der Region

275                 Dodoma haben Modellcharakter
                    für Tansania.                                 p r o g r a mm e   21
Programm Zentralamerika

     Perspektiven für Jugendliche und
     eine Kultur des Friedens
     In ganz Zentralamerika ist eine Zunahme der      In El Salvador steht dabei die Vermittlung von
     Menschenrechtsverletzungen zu beobachten.        praktischen und sozialen Fertigkeiten im Zen­
     Das ist ein Zeichen dafür, dass das friedliche   trum, um den Jugendlichen den Übergang von
     und gerechte Zusammenleben, das nach vielen      der Schule ins Berufsleben zu erleichtern. Der
     Jahren Bürgerkrieg hoffnungsvoll begonnen        Hauptfokus in Honduras liegt auf Bildungsan­
     hatte, jederzeit zu Ende sein könnte. Gewalt     geboten in ländlichen Gebieten. Und in Guate­
     und Kriminalität prägen den Alltag, die Regie­   mala liegt der Schwerpunkt auf interkulturellem
     rungen versuchen, sie mit immer repressiveren    Unterricht. Zentrales Thema ist die Vermittlung
     Massnahmen zu bekämpfen.                         einer Kultur des Friedens, um der jahrzehnte­
     In ihren Programmländern Honduras, El Salva­     langen Geschichte von gewaltvollen Konflikten
     dor und Guatemala fördert die Stiftung Kinder­   entgegenzuwirken.
     dorf Pestalozzi den Zugang zu Schulbildung für
     Kinder und unterstützt Jugendliche bei den
     Herausforderungen des Erwachsenwerdens in        	 Verantwortliche Zentralamerika:
     dieser von Gewalt geprägten Umgebung.            	 Gisela Wattendorff
                                                      	Teilnehmende: 48 475




                        5 150                          f Berufsbildung für Jugendliche:
                                                       2 296 Jugendliche bereiteten sich in
                        f Kultur des Friedens:
                        5 150 Kinder und               El Salvador mit einer Berufsausbildung
                        Jugendliche lernten            auf die Arbeitswelt vor, 254 traten
                        in El Salvador                 erfolgreich eine Stelle an.
                        und ­Hon­duras den
                        f v
                        ­ried­ ollen Umgang mit
                        ihren Mitmenschen und
                        ihrer Umwelt.                  2 296
22   p r o g r a mm e
5 148
              Guatemala         f Interkultureller Unterricht:
                                1 968 Jugendliche hatten in
                    Honduras    Guatemala Zugang zu inter­
El Salvador
                                kultureller Bildung. 3 180 Kinder
                                im Primarschulalter profitierten
                                ebenfalls von dieser Bildungs-
                                massnahme. Die ausgebildeten
                                Jugendlichen organisieren in ihren
                                Gemeinden Aktivitäten, bei denen
                                sie ihr gelerntes Wissen den
                                Primarschülern weitergeben.




                               34 270
                                                   f Ausbildung in interkultureller
                                                   Bildung: 1 300 Lehrer und Lehre-
                                                   rinnen sensibilisieren in ihrem
                                                   Unterricht 34 270 Schülerinnen
                                                   und Schüler für interethnische
                                                   Beziehungen und friedliches
                                                   Zusammenleben in Guatemala.


         11 909
                               f Bildung in abgelegenen Gebieten:
                               11 909 Kinder und Jugendliche
                               haben Zugang zu qualitativ guter
                               Grundschulbildung und Sekundar-
                               schulbildung in Honduras.


                                                                     p r o g r a mm e   23
Honduras | Mercy (18)

  Als Kinder sich über Garifuna lustig
  machten, setzte sich Mercy mit ihnen
  zusammen und diskutierte über
  Diskriminierung und Vorurteile. Schon
  in ihrer Grundschule, die von unserem
  Partner aufgebaut wurde, waren die
  Kinderrechte Unterrichtsstoff. «Ich bin
  seither viel bewusster und möchte auch
  Verantwortung übernehmen.»
El Salvador | Francisco (19)
  Das Jugendprojekt Hope hat sein Leben
  verändert. Francisco hat Englisch gelernt,
  weiss nun aber auch, wie er Konflikte
  friedlich lösen kann. Das kommt ihm bei
  seiner neuen Arbeit sehr zugute. Die
  Kunden kommen extra zu ihm, da er mit
  ihnen englisch sprechen kann. Und in
  schwierigen Situationen bewahrt er Ruhe.
Programm Internationale Ausbildung

     MultiplikatorInnen
     in der Schweiz und im Ausland
     Kinder und Jugendliche aus unseren Projekten          nahmen 2011 am vierten Lehrgang teil: Süd­
     in Südosteuropa und der Tschernobyl-Region            osteuropa, Südostasien, Zentralamerika und
     nehmen an den Interkulturellen Austauschpro­          Ostafrika. Während neun Monaten lebten und
     jekten im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen teil.       studierten die jungen Erwachsenen aus unse­
     Hier finden direkte interkulturelle Begegnungen       ren Partnerorganisationen im Kinderdorf Pesta­
     statt, unter anderem mit Schweizer Schulklas­         lozzi. Im Dezember 2011 nahmen sie stolz ihre
     sen, in denen die Kinder und Jugendlichen ge­         Diplome entgegen und kehrten in ihre Heimat
     fördert werden, sich kritisch mit ihren eigenen       zurück. Als MultiplikatorInnen geben sie nun
     Werten und Verhaltensmustern auseinander­             das Gelernte in den Bereichen Interkulturalität,
     zusetzen und so ihre eigene Identität zu stär­        Entwicklungszusammenarbeit und Bildung an
     ken. Hinter all diesen Initiativen steht das Ziel,    Kinder, Jugendliche und Erwachsene in unse­
     den Kindern und jungen Menschen beizu­                ren Projekten weiter.
     bringen, miteinander zu reden statt gegenein­
     ander zu kämpfen. Friedensbereitschaft und
     gegensei­ige Toleranz sind die Voraussetzung
               t                                           	Verantwortliche:	
                                                           	 Interkulturelle Austauschprojekte:
     für eine Welt, in der die Kinder frei und glücklich   	 Damian Zimmermann
     aufwachsen können.                                    	 emPower: Marlen Rutz Cerna
     Das Vermitteln von Kommunikationsfähigkeiten          	Teilnehmende: 911
     ist auch das wichtigste Anliegen des Pro­
     gramms emPower, der interkulturellen Ausbil­
     dung für junge Erwachsene. 20 Studierende
     aus den vier Regionen, in denen wir tätig sind,
                                                               20
                                                                 f emPower: 20 Studierende aus
                                                                 den 9 Ländern Mazedonien,
                                                                 Serbien, Myanmar/Burma, Thailand,
                                                                 Laos, Honduras, Guatemala, El
                                                                 Salvador und Tansania absolvierten
                                                                 2011 die interkulturelle Ausbildung
                                                                 im Kinderdorf Pestalozzi.
26   p r o g r a mm e
2 340
        Schweiz                        f Kinder aus Tschernobyl:
                                       Seit 1997 besuchen Kinder und
                                       Jugendliche aus den Regionen
                                       rund um Tschernobyl das Kinder-
                                       dorf Pestalozzi. 2 340 Kinder
                                       haben seither an den Projekten
f Weiterbildung: Die 129 Begleit­      teilgenommen. Im Jahr 2011
personen der interkulturellen          reisten 201 Kinder mit ihren
­Austauschprojekte erhielten im        38 Betreuenden in die Schweiz.
Kinderdorf Pestalozzi verschiedene
pädagogische Einblicke in die Arbeit
mit Kindern.


129                                                     7
                                                        f Die Länder:
                                                        Die Kinder und Jugend­
                                                        lichen in den Inter­
                                                        kulturellen Austausch-
                                                        projekten kommen aus
                   f Interkultureller Austausch:        den 7 Ländern
                   762 Kinder und Jugendliche           M
                                                        ­ oldawien, Serbien,
                   nahmen im Jahr 2011 an einem         ­Mazedonien, Rumänien,
                   ­Austauschprojekt im Kinderdorf       Russland, Belarus und
                   Pestalozzi teil und stärkten so       der Ukraine.

     762           ihre sozialen und interkulturellen
                   Kompetenzen.
                                                                 p r o g r a mm e   27
Programm Integration und Bildung

     Einzigartige Begegnung
     zwischen den Kulturen
     Manchmal ist es ganz schön schwierig, mit         Schweizer Gesellschaft zu integrieren. Sowohl
     v
     ­ erschiedenen Kulturen aufzuwachsen. Kinder      die Integrations- wie auch die Bildungspro­
     und Jugendliche aus fremden Kulturen stehen       gramme – der zweite Bereich der Pro­ ramme
                                                                                               g
     vor der Herausforderung, im Spannungsfeld         Schweiz – verfolgen das Ziel, das friedliche Zu­
     zwischen der Herkunftskultur und dem Ver­         sammenleben von Menschen aus verschiede­
     haltenskodex der neuen Kultur in der Schweiz      nen Kulturen in der Schweiz zu unterstützen
                                                                                          ­
     ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Den meisten    und zu fördern. Schulklassen aus der Schweiz
     gelingt dies gut, jedoch nicht allen. Durch in­   können im Kinderdorf Pestalozzi Projektwo­
     dividuelle Förderung im Kinderdorf Pestalozzi     chen oder -tage erleben. In einer Austauschwo­
     erlernen die Kinder und Jugendlichen, sich in     che begegnen Schweizer Schülerinnen und
     diesem Spannungsfeld zu bewegen, und eig­         Schüler Kindern und Jugendlichen aus unseren
     nen sich die erforderlichen Kompetenzen an,       Projekten in Südosteuropa und der Tscherno­
     um damit umzugehen. Sie lernen, ihre Eigen­       byl-Region. Während einer thematischen
     arten und kulturellen Identitäten zu bewahren     P
                                                       ­ rojektwoche im Kinderdorf erleben die Schü­
     und sich dennoch beruflich und privat in die      lerInnen die Themen Interkulturalität, Anti-­
                                                       Rassismus, Andersartigkeit, Respekt sowie
                                                       Kinder- und Menschenrechte auf vielfältige Art
                                                       und Weise und eignen sich Wissen dazu an.
                        f Schulprojekte:               Im dorfeigenen Radiostudio oder im mobilen
                        2011 nahmen 535                Radiobus wird erlebtes und gewonnenes
                        Kinder und Jugendliche         W
                                                       ­ issen durch die Erarbeitung einer eigenen Ra­
                        an einem Austausch im          diosendung weiter vertieft und durch die Aus­
                                                       strahlung öffentlich gemacht. Die Kombination
                        Kinderdorf Pestalozzi teil     von Schul- und Radioprojekten ermöglicht ein
                        und stärkten so ihre           ganzheitliches Lernen mit nachhaltiger ­ irkung.
                                                                                              W
                        sozialen und interkul­
                        turellen ­Kompetenzen.         	Verantwortliche:



                                       535
                                                       	 Integrationsprogramme:
                                                       	Patrick Horber / Alexandra Wölbitsch
                                                       	Bildungsprogramme: Ursina Pajarola
                                                       	Teilnehmende: 2 125


28   p r o g r a mm e
28
        Schweiz             f Wohnen im Kinderdorf: Insge-
                            samt 28 Kinder und Jugendliche
                            wohnten 2011 in den 5 Häusern
                            der Integrationsprogramme.

f Sprachenvielfalt:
Die Kinder und Jugend­
lichen der Integrations-
programme sprachen
zusammen über 23
verschiedene Sprachen.
                                                     23

                           10 100
                                              f Sozialpädagogische Betreuung:
                                              Die SozialpädagogInnen in den
                                              Integrationsprogrammen be­
                                              gleiteten Kinder und Jugendliche
                                              während rund 10 100 Stunden
                                              auf ihrem Entwicklungsweg bzw.
                                              Werdegang.

                   f Radioprojekte: Das Radiomobil
                   begleitete 1 744 Kinder und
                   Jugendliche dabei, auf Sendung

1 744              zu gehen und ihrem Anliegen
                   eine Stimme zu verleihen.
                                                              p r o g r a mm e   29
Schweiz | Kevin (16)

  Kevin engagiert sich in der Jury des
  Kinder- und Jugendwettbewerbs go4peace,
  weil er gerne etwas Neues lernen und die
  kreativsten Projekte auszeichnen möchte.
  Eine Ausbildung als Detailhandelsfach-
  mann zu finden und auf eigenen Beinen zu
  stehen, das ist sein Traum.
Wir bauen eine Welt für Kinder – Helfen Sie uns dabei!
       • mit einer Spende per Einzahlungsschein oder online via Internet
       • mit einer Patenschaft, indem Sie regelmässig ein konkretes Länderprogramm unterstützen
       • mit der Berücksichtigung der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi in Ihrem Testament
       • mit dem Beitritt zum Freundeskreis


          Vor der Einzahlung abzutrennen /Einzahlung abzutrennen / A détacher avant le versement / Da staccare prima del versamento
                                   Vor der A détacher avant le versement / Da staccare prima del versamento

Empfangsschein / Récépissé / Ricevuta                          Einzahlung Giro                                Versement Virement                                 Versamento Girata
Einzahlung für / Versement pour / Versamento per           Einzahlung für / Versement pour / Versamento per       Zahlungszweck / Motif versement / Motivo versamento

                                                                                                                  Meine Spende ist bestimmt für:
                                                                                                                     den dringendsten Einsatz
                                                                                                                     oder:
                                                                                                                                                                  JB 2011




Siftung/Fondation/Fondazione                               Siftung/Fondation/Fondazione                              eine Patenschaft
Kinderdorf Pestalozzi                                      Kinderdorf Pestalozzi                                     Spendenbestätigung erwünscht
Village d’ enfants Pestalozzi                              Village d’ enfants Pestalozzi
Villaggio Pestalozzi per bambini                           Villaggio Pestalozzi per bambini
9043 Trogen                                                9043 Trogen


Konto / Compte / Conto    90-7722-4                        Konto / Compte / Conto   90-7722-4                     Einbezahlt von / Versé par / Versato da
CHF                                                        CHF
          ▼               ▼                                         ▼               ▼


                                             •                                                        •
Einbezahlt von / Versé par / Versato da
                                                                                                                                                                                         441.02




                                                                  105

                                Die Annahmestelle                                                                                                                           900077224
                                L’office de dépôt
                                L’ufficio d’accettazione
                                                                                                                                                                            900077224
Jeder Beitrag hilft mit, Kindern und Jugendlichen in schwierigen Situationen einen Weg in eine
eigenständige Zukunft aufzuzeigen. Mit einer Spende fördern Sie das friedliche Zusammenleben
verschiedener Kulturen. Ausserdem ermöglichen Sie vielen Kindern und Jugendlichen in Ent­
wicklungsländern eine Schul- und Berufsbildung. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
Schweiz | Dechen (16)
  «Höre auf dein Herz», das hat Dechen im
  Kinderdorf gelernt. Da ihr Vater lieber
  einen Sohn gehabt hätte, hat er sie nicht
  akzeptiert. Vor drei Jahren kam sie in die
  Schweiz. Sie möchte Pflegefachfrau
  werden und in einem Altersheim arbeiten.  
Jahresrechnung Bilanz

        Aktiven 	                                         2011	                       2010
        Flüssige Mittel 	                                9 606 071               	    9 094 935
        Festgelder	                                      1 132 080               	    1 005 925
        Forderungen gegenüber Dritten und Projekten	       107 798               	       66 206
        Sonstige Forderungen	                            1 366 033           	        1 386 099
        Vorräte	                                            55 421           	           54 501
        Aktive Rechnungsabgrenzung	                        672 659   	                  315 780

        Umlaufvermögen	                                 12 940 062           	       11 923 446

        Mobilien und Fahrzeuge	                            417 110           	          487 962
        Immobilien	                                     11 722 764           	       12 317 457
        Finanzanlagen	                                  12 474 138           	       12 607 538

        Anlagevermögen	                                 24 614 012       	           25 412 957

        Fondsvermögen (zweckgebunden)	                    607 527            	         736 555

        Total Aktiven	                                 38 161 601        	 38 072 958




34   Jahresrechnung
Passiven 	                                              2011	2010
Verbindlichkeiten gegenüber Dritten und Projekten	      670 476              	      677 600
Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten	                  5 695              	        7 183
Passive Rechnungsabgrenzung	                            445 798              	      700 409

Kurzfristiges Fremdkapital	                            1 121 969             	    1 385 192

Langfristige Finanzverbindlichkeiten	                   900 000              	      920 000

Langfristiges Fremdkapital	                             900 000              	      920 000

Total Fremdkapital	                                    2 021 969             	    2 305 192

Fondskapital (zweckgebunden)	                          4 010 310             	    3 724 826

Stiftungskapital	                                         50 000             	       50 000
Bewertungsreserven	                                    2 472 120             	    2 589 360
Freie Reserven	                                       29 607 202             	   29 403 580

Organisationskapital	                                 32 129 322             	   32 042 940

Total Passiven	                                      38 161 601           	 38 072 958



                                                                   (Beträge in Schweizer Franken)




                                                                             Jahresrechnung         35
Jahresrechnung Betriebsrechnung

         	                                        2011	              2010
        Legate	                                  3 717 503	         7 930 315
        Spenden	                                 7 040 521	         7 291 286
        Beiträge	                                6 829 532	         6 563 386
            davon DEZA	                          2 675 000	         2 475 000
            davon LED	                             150 000	           150 000
            davon Glückskette	                     234 614	           153 341	
        Produkteverkäufe	                          188 152	           223 719
        Ertrag aus Leistungen Kinderdorf	          337 515	           406 253
        Übrige Erträge	                            755 534	           304 708
        Gewinn aus Veräusserung von Anlagen	             – 	              600

        Betriebsertrag	                         18 868 757	        22 720 267

        Aufwand Kinderdorf	                     –1 079 927	         –695 576
        Projektbeiträge	                        –3 514 881	        –4 538 206
        Personal	                               –8 605 817	        –8 336 137
        Raummiete	                                 –34 674	           –17 015
        Unterhalt Gebäude und Mobilien	          –294 882	          –390 522
        Unterhalt Fahrzeuge	                       –16 444	           –17 203
        Versicherungen	                            –52 703	           –54 053
        Energie und Entsorgung	                  –269 919	          –287 815
        Verwaltung und Informatik	               –512 545	          –540 285
        Reise und Repräsentation	                –119 181	          –113 715
        Öffentlichkeitsarbeit	                   –301 856	          –307 282
        Fundraising	                            –2 581 969	        –2 671 211
        Abschreibungen	                          –863 218	          –841 703
        Übriger Betriebsaufwand	                 –181 044	          –193 004

        Aufwand für die Leistungserbringung	   –18 429 060	       –19 003 727

        Betriebsergebnis	                         439 697     	     3 716 540




36   Jahresrechnung
2011	2010
Finanzertrag	                        935 431	                    927 823
Finanzaufwand	                      –969 444	                   –640 960

Finanzergebnis	                      –34 013	                    286 863

Liegenschaftenaufwand ausserbetrieblich	 –131 911	 –111 380
Liegenschaftenertrag ausserbetrieblich	   177 121	  176 720
			
Übriges Ergebnis	                          45 210	   65 340

Jahresergebnis vor Fondsergebnis	    450 894	                  4 068 743

Internes Fondsergebnis	              –39 649 	                   142 320
Fondsveränderung	                   –324 863	                    738 619

Fondsrechnung	                                 –364 512	    880 939
			
Ergebnis vor Veränderung Organisationskapital	   86 382	  4 949 682
			
Veränderung Bewertungsreserven Wertschriften	   117 240	  –565 360
Veränderung freie Reserven	                    –203 622	 –4 384 322
	
Veränderung Organisationskapital	               –86 382	 –4 949 682

Jahresergebnis	                            –      	–



                                                (Beträge in Schweizer Franken)




                                                          Jahresrechnung         37
Jahresrechnung Revisionsbericht




38   Jahresrechnung
Jahresrechnung   39
Programm- und Administrativkosten

     Programmkosten 	                                           Verteilung der Programmkosten

     Integrationsprogramme	                    4 387 048
     Bildungsprogramme	                          983 500
     Interkulturelle Austauschprojekte	        1 373 328
     emPower	                                    635 999
     Kinderdorf Trogen	                          936 371
     Sensibilisierung	                           437 399
     Besucherzentrum	                            321 464
     go4peace	                                     8 385
     Kinderrechte	                                37 890
     Südosteuropa	                               899 728
     Ostafrika	                                1 356 033
     Zentralamerika	                             985 361
     Südostasien	                              1 016 067
                                                               	Integrationsprogramme 	             (33 %
     Total Programmkosten	                   13 378 573        	Bildungsprogramme 	                  (7 %
                                                               	 Interkulturelle Austauschprojekte 	(10 %
                                                               	emPower 	                             (5 %
     Administrativkosten                                       	 Kinderdorf Trogen 	                 (7 %
                                                               	Sensibilisierung 	                    (3 %
     Fundraising	                              3 033 584       	Besucherzentrum 	                     (2 %
     Öffentlichkeitsarbeit	                      552 113       	go4peace 	                            (0 %
     Zentrale Dienste	                           639 480       	Kinderrechte 	                        (0 %
     Stiftungsdienste	                           825 310       	Südosteuropa 	                        (7 %
                                                               	Ostafrika 	                         (10 %
     Total Administrativkosten	                5 050 487       	Zentralamerika 	                      (8 %
                                                               	Südostasien 	                         (8 %
     Kosten für die
     Leistungserbringung	                 18 429 060

                              (Beträge in Schweizer Franken)




40   Jahresrechnung
­




                                                       Impressum

                                                       Jahresbericht der Stiftung Kinderdorf
                                                       Pestalozzi 2011 | ISSN 0256-6516

                                                       Autorinnen
  Kosten für die Leistungserbringung                   Carmelina Castellino, Dagmar Wurzbacher,
                                                       Djulijana Zekic

                                                       Fotografinnen und Fotografen
                                                       Manuel Bauer, Marcel Giger, Simone
                                                       ­Haering, Regina Kühne, Tara Manuel,
                                                       Roland Schnetz, Astrid Serwart, Tobias
                                                       Siebrecht, Sandra D. Sutter, Silvia Voser,
                                                       Jürg Zürcher, Archiv Kinderdorf Pestalozzi

                                                       Redaktion
                                                       Dagmar Wurzbacher

                                                       K o r r e k t o r at
                                                       Pablo Egger | lektorat-egger.ch
 	 Total Programmkosten 	             (73 %
 	Fundraising 	                       (16 %            G e s ta lt u n g | L i t h o
 	Öffentlichkeitsarbeit 	               (3 %           heussercrea ag, St. Gallen
 	 Zentrale Dienste 	                   (4 %
 	Stiftungsdienste 	                   (4 %            Druck
                                                       Hautle Druck, St.Gallen



                                                       Dieser Jahresbericht wurde auf umwelt-
                                                       freundlich hergestelltes Papier gedruckt.



Die Jahresrechnung ist von der Revisionsstelle
PricewaterhouseCoopers AG geprüft und vom
Stiftungsrat verabschiedet worden.
Der Revisionsbericht sowie die ausführliche
Jahresrechnung können bei uns bezogen
oder auf www.pestalozzi.ch heruntergeladen
werden.			
Die im Revisionsbericht aufgeführten
S
­ eitenzahlen beziehen sich auf die ausführliche
Jahresrechnung.
Moldawien | Dumitru (16)

  Dumitru ist erleichtert. Der Workshop, den
  er geleitet hat, ist erfolgreich zu Ende.
  Während drei Stunden hat er eine Gruppe
  von 20 Gleichaltrigen zum Thema Identität
  geschult. Letzten November ist Dumitrus
  grosser Wunsch in Erfüllung gegangen:
  An einem Austauschprojekt im Kinderdorf
  seine Kenntnisse zu vertiefen.
Organe der Stiftung


Das oberste Organ der Stiftung Kinderdorf          *	Stiftungsausschuss
P
­ estalozzi ist der Stiftungsrat. Er besteht aus   	Der Stiftungsausschuss bereitet die Ge­
Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und         schäfte des Stiftungsrates vor und über­
G
­esellschaft mit Erfahrung in Pädagogik,             wacht den Vollzug der Beschlüsse.
s
­ozialer Arbeit, Interkulturalität und Entwick­
lungszusammenarbeit. Der Stiftungsrat wacht
                                                   G e s c h ä f t sl e i t u n g
über die Einhaltung der Stiftungsziele und des
Stiftungszwecks. Er wählt aus seiner Mitte den     Die Geschäftsleitung trägt die operative Ver­
Stiftungsausschuss. Mitglieder der Stiftungs­      antwortung für die Arbeit der Stiftung. In der
organe sind (Stand 14. April 2012):                Geschäftsleitung sind alle Departemente der
                                                   Stiftung vertreten.
S t i f t u n gs r at
                                                   Dr. oec. Urs Karl Egger, Vorsitzender
Brigitta M. Gadient*, lic. iur., LL.M.,            Jürgen Beck, Leiter Zentrale Dienste
alt Nationalrätin GR, Chur, Präsidentin            Carmelina Castellino,
Raeto Conrad*, Regensberg, Vizepräsident           Leiterin Marketing  Kommunikation
Arthur Bolliger*, Teufen, Quästor                  Ursina Pajarola, Leiterin Programme Schweiz
Prof. Dr. oec. Christian Belz*, Grub SG            Beatrice Schulter,
Dr. phil. Ivo Bischofberger*, Ständerat AI,        Leiterin Internationale Programme
Oberegg
Dr. iur. Denis G. Humbert*, Thalwil
                                                   R e v i s i o n ss t e ll e
Bernard Thurnheer*, Seuzach
                                                   PricewaterhouseCoopers AG
Jesse Brown, Goldach SG
Samuel Eugster, Trogen
                                                   O r g a n i g r a mm
Marc Fahrni, Trogen
Dr. iur. Mario Frick, Balzers (FL)                 Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi ist in fünf
Walter Fust, Hessigkofen                           Departemente gegliedert: Direktion, Pro­-
Dolkar Gyaltag, Bonstetten                         gramme Schweiz, Internationale Programme,
Pia Hollenstein, St.Gallen                         Marketing  Kommunikation, Zentrale
Reto Moritzi, Abtwil                               Dienste. Das Organigramm finden Sie auf
Dr. phil. Annegret Wigger, Heiden                  www. pestalozzi.ch




                                                                                                    43
D i e S t i f t u n g k i n d e r d o r f P e s ta l o zz i
 i s t s e i t 1 9 5 3 Z E W O - z e r t i f i z i e r t.
 Das Gütesiegel steht für zweckbestimmten, wirtschaftli-
 chen und wirksamen Einsatz Ihrer Spende, transparente
 Information und aussagekräftige Rechnungslegung,
 unabhängige und zweckmässige Kontrollstrukturen sowie
 aufrichtige Kommunikation und faire Mittelbeschaffung.




 NPO - Label f ür M a na g em ent Ex c e lle n c e u n d I S O 9 0 0 1
 Die Arbeit der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi ist transparent
 und professionell. Ihre Ressourcen und damit die Spenden
 werden wirkungsvoll eingesetzt. Für ihr Qualitäts- und
 Managementsystem hat die Stiftung seit 2009 das NPO-Label
 für Management Excellence und das Zertifikat
 für die ISO-Norm 9001: 2008.



 S w i ss NPO - C o d e
 Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi richtet ihre Organisation
 und Geschäftsführung nach den von den Präsidentinnen
 und Präsidenten der grossen Hilfswerke herausgegebenen
 Corporate-Governance-Richtlinien für Nonprofit-Organisa-
 t
 ­ionen in der Schweiz aus (Swiss NPO-Code). Eine im Auftrag
 dieser Organisation durchgeführte Prüfung hat ergeben,
 dass die Grundsätze des Swiss NPO-Codes eingehalten werden.




 K o n ta k t
 Stiftung Kinderdorf Pestalozzi
 Kinderdorfstrasse 20
 CH-9043 Trogen
 Telefon	 +41 71 343 73 73
 Fax			 +41 71 343 73 00
 kinderdorf@ pestalozzi.ch
 www.facebook.com/skpschweiz
44
 Postkonto 90-7722-4                                                     www.pestalozzi.ch

Weitere ähnliche Inhalte

Andere mochten auch

Guia1.proyectointegrador3.santiagoflores. revisado
Guia1.proyectointegrador3.santiagoflores. revisadoGuia1.proyectointegrador3.santiagoflores. revisado
Guia1.proyectointegrador3.santiagoflores. revisadoganja09
 
#30u30 - Pecha Kucha zum "Workschoppe"
#30u30 - Pecha Kucha zum "Workschoppe"#30u30 - Pecha Kucha zum "Workschoppe"
#30u30 - Pecha Kucha zum "Workschoppe"Anna Groos
 
Computersucht und Cybermobbing (Fachkonferenz 3.6.14)
Computersucht und Cybermobbing (Fachkonferenz 3.6.14)Computersucht und Cybermobbing (Fachkonferenz 3.6.14)
Computersucht und Cybermobbing (Fachkonferenz 3.6.14)Johannes Maurek
 
Tic´s y educación preescolar yahaira
Tic´s y educación  preescolar yahairaTic´s y educación  preescolar yahaira
Tic´s y educación preescolar yahairaloriayahaira
 
Condiciones de la comunicación
Condiciones de la comunicaciónCondiciones de la comunicación
Condiciones de la comunicaciónsantiago-vasquez
 
Webinar: 10 Schritte zu Ihrem Archiv!
Webinar: 10 Schritte zu Ihrem Archiv!Webinar: 10 Schritte zu Ihrem Archiv!
Webinar: 10 Schritte zu Ihrem Archiv!GWAVA
 
Tagpages SEO Campixx
Tagpages SEO CampixxTagpages SEO Campixx
Tagpages SEO Campixxste_koch
 
Cinco maneras de blindar su telefono
Cinco maneras de blindar su telefonoCinco maneras de blindar su telefono
Cinco maneras de blindar su telefonoPïpë Käztäñëdä
 
Schulschlussfeier
SchulschlussfeierSchulschlussfeier
SchulschlussfeierLitzlhof
 
pereyramartinez_globalizaciónS3
pereyramartinez_globalizaciónS3pereyramartinez_globalizaciónS3
pereyramartinez_globalizaciónS3Grisel Pereyra
 
Wer nicht archiviert ist selber schuld!
Wer nicht archiviert ist selber schuld!Wer nicht archiviert ist selber schuld!
Wer nicht archiviert ist selber schuld!GWAVA
 
Reguläre Äquivalenz - IP-Formulierung von Blockmodellen
Reguläre Äquivalenz - IP-Formulierung von BlockmodellenReguläre Äquivalenz - IP-Formulierung von Blockmodellen
Reguläre Äquivalenz - IP-Formulierung von BlockmodellenJens Fielenbach
 
Exchange 2013 Migration
Exchange 2013 MigrationExchange 2013 Migration
Exchange 2013 MigrationGWAVA
 

Andere mochten auch (20)

Trabajo pecados
Trabajo pecadosTrabajo pecados
Trabajo pecados
 
Guia1.proyectointegrador3.santiagoflores. revisado
Guia1.proyectointegrador3.santiagoflores. revisadoGuia1.proyectointegrador3.santiagoflores. revisado
Guia1.proyectointegrador3.santiagoflores. revisado
 
Tp9
Tp9Tp9
Tp9
 
Gbgtrhtrhhrthbbg
GbgtrhtrhhrthbbgGbgtrhtrhhrthbbg
Gbgtrhtrhhrthbbg
 
Sgs pres-eth-3
Sgs pres-eth-3Sgs pres-eth-3
Sgs pres-eth-3
 
#30u30 - Pecha Kucha zum "Workschoppe"
#30u30 - Pecha Kucha zum "Workschoppe"#30u30 - Pecha Kucha zum "Workschoppe"
#30u30 - Pecha Kucha zum "Workschoppe"
 
Computersucht und Cybermobbing (Fachkonferenz 3.6.14)
Computersucht und Cybermobbing (Fachkonferenz 3.6.14)Computersucht und Cybermobbing (Fachkonferenz 3.6.14)
Computersucht und Cybermobbing (Fachkonferenz 3.6.14)
 
Tic´s y educación preescolar yahaira
Tic´s y educación  preescolar yahairaTic´s y educación  preescolar yahaira
Tic´s y educación preescolar yahaira
 
Condiciones de la comunicación
Condiciones de la comunicaciónCondiciones de la comunicación
Condiciones de la comunicación
 
Webinar: 10 Schritte zu Ihrem Archiv!
Webinar: 10 Schritte zu Ihrem Archiv!Webinar: 10 Schritte zu Ihrem Archiv!
Webinar: 10 Schritte zu Ihrem Archiv!
 
Tagpages SEO Campixx
Tagpages SEO CampixxTagpages SEO Campixx
Tagpages SEO Campixx
 
Cinco maneras de blindar su telefono
Cinco maneras de blindar su telefonoCinco maneras de blindar su telefono
Cinco maneras de blindar su telefono
 
Estudio financiero
Estudio financieroEstudio financiero
Estudio financiero
 
Didáctica blog
Didáctica blogDidáctica blog
Didáctica blog
 
Schulschlussfeier
SchulschlussfeierSchulschlussfeier
Schulschlussfeier
 
pereyramartinez_globalizaciónS3
pereyramartinez_globalizaciónS3pereyramartinez_globalizaciónS3
pereyramartinez_globalizaciónS3
 
Wer nicht archiviert ist selber schuld!
Wer nicht archiviert ist selber schuld!Wer nicht archiviert ist selber schuld!
Wer nicht archiviert ist selber schuld!
 
Reguläre Äquivalenz - IP-Formulierung von Blockmodellen
Reguläre Äquivalenz - IP-Formulierung von BlockmodellenReguläre Äquivalenz - IP-Formulierung von Blockmodellen
Reguläre Äquivalenz - IP-Formulierung von Blockmodellen
 
Exchange 2013 Migration
Exchange 2013 MigrationExchange 2013 Migration
Exchange 2013 Migration
 
Primero emprendedores
Primero emprendedoresPrimero emprendedores
Primero emprendedores
 

Ähnlich wie Kinderdorf pestalozzi jahresbericht-2011_de

Chev Chea, ILT broschuere asien und afrika 2010bis2011
Chev Chea, ILT broschuere asien und afrika 2010bis2011Chev Chea, ILT broschuere asien und afrika 2010bis2011
Chev Chea, ILT broschuere asien und afrika 2010bis2011University of Agriculture
 
jahresbericht-2015-world-vision-schweiz
jahresbericht-2015-world-vision-schweizjahresbericht-2015-world-vision-schweiz
jahresbericht-2015-world-vision-schweizReto Gerber
 
Chev Chea, ILT broschuere asien und afrika 2010bis2011
Chev Chea, ILT broschuere asien und afrika 2010bis2011Chev Chea, ILT broschuere asien und afrika 2010bis2011
Chev Chea, ILT broschuere asien und afrika 2010bis2011University of Agriculture
 
talentify.me Kurzvorstellung
talentify.me Kurzvorstellungtalentify.me Kurzvorstellung
talentify.me Kurzvorstellungtalentify.me
 
Leitfaden Interkulturelle Schulentwicklung
Leitfaden Interkulturelle SchulentwicklungLeitfaden Interkulturelle Schulentwicklung
Leitfaden Interkulturelle SchulentwicklungBLLV
 
Ratgeber Entwicklungszusammenarbeit - Weltweit mehr erreichen!
Ratgeber Entwicklungszusammenarbeit - Weltweit mehr erreichen!Ratgeber Entwicklungszusammenarbeit - Weltweit mehr erreichen!
Ratgeber Entwicklungszusammenarbeit - Weltweit mehr erreichen!PHINEO gemeinnützige AG
 
kinderwelten 2010
kinderwelten 2010kinderwelten 2010
kinderwelten 2010tspe
 
Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor - Fachmagazin 2014
Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor - Fachmagazin 2014Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor - Fachmagazin 2014
Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor - Fachmagazin 2014Bertelsmann Stiftung
 
WAR CHILD DEUTSCHLAND Jahresbericht 2020
WAR CHILD DEUTSCHLAND Jahresbericht 2020WAR CHILD DEUTSCHLAND Jahresbericht 2020
WAR CHILD DEUTSCHLAND Jahresbericht 2020Dannie Quilitzsch
 
Weiterentwicklung - Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisengesellschaft e.V.
Weiterentwicklung - Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisengesellschaft e.V.Weiterentwicklung - Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisengesellschaft e.V.
Weiterentwicklung - Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisengesellschaft e.V.Dr. Ralf Koelbach
 

Ähnlich wie Kinderdorf pestalozzi jahresbericht-2011_de (20)

Chev Chea, ILT broschuere asien und afrika 2010bis2011
Chev Chea, ILT broschuere asien und afrika 2010bis2011Chev Chea, ILT broschuere asien und afrika 2010bis2011
Chev Chea, ILT broschuere asien und afrika 2010bis2011
 
Jb entwicklungsprojekte
Jb entwicklungsprojekteJb entwicklungsprojekte
Jb entwicklungsprojekte
 
Potenziale des Visualisierungstool GED VIZ
Potenziale des Visualisierungstool GED VIZPotenziale des Visualisierungstool GED VIZ
Potenziale des Visualisierungstool GED VIZ
 
jahresbericht-2015-world-vision-schweiz
jahresbericht-2015-world-vision-schweizjahresbericht-2015-world-vision-schweiz
jahresbericht-2015-world-vision-schweiz
 
Chev Chea, ILT broschuere asien und afrika 2010bis2011
Chev Chea, ILT broschuere asien und afrika 2010bis2011Chev Chea, ILT broschuere asien und afrika 2010bis2011
Chev Chea, ILT broschuere asien und afrika 2010bis2011
 
Jb vorwort
Jb vorwortJb vorwort
Jb vorwort
 
Jb stiftung
Jb stiftungJb stiftung
Jb stiftung
 
Lacina Yeo: Die „pasch“-INITIATIVE - Ein deutsches kulturdiplomatisches Instr...
Lacina Yeo: Die „pasch“-INITIATIVE - Ein deutsches kulturdiplomatisches Instr...Lacina Yeo: Die „pasch“-INITIATIVE - Ein deutsches kulturdiplomatisches Instr...
Lacina Yeo: Die „pasch“-INITIATIVE - Ein deutsches kulturdiplomatisches Instr...
 
talentify.me Kurzvorstellung
talentify.me Kurzvorstellungtalentify.me Kurzvorstellung
talentify.me Kurzvorstellung
 
Jahresbericht final web
Jahresbericht final webJahresbericht final web
Jahresbericht final web
 
Leitfaden Interkulturelle Schulentwicklung
Leitfaden Interkulturelle SchulentwicklungLeitfaden Interkulturelle Schulentwicklung
Leitfaden Interkulturelle Schulentwicklung
 
Ratgeber Entwicklungszusammenarbeit - Weltweit mehr erreichen!
Ratgeber Entwicklungszusammenarbeit - Weltweit mehr erreichen!Ratgeber Entwicklungszusammenarbeit - Weltweit mehr erreichen!
Ratgeber Entwicklungszusammenarbeit - Weltweit mehr erreichen!
 
Bildungspaten gesucht
Bildungspaten gesuchtBildungspaten gesucht
Bildungspaten gesucht
 
kinderwelten Broschüre
kinderwelten Broschürekinderwelten Broschüre
kinderwelten Broschüre
 
kinderwelten 2010
kinderwelten 2010kinderwelten 2010
kinderwelten 2010
 
Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor - Fachmagazin 2014
Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor - Fachmagazin 2014Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor - Fachmagazin 2014
Kein Kind zurücklassen! Kommunen in NRW beugen vor - Fachmagazin 2014
 
Stuttgarter Bildungspartnerschaft
Stuttgarter BildungspartnerschaftStuttgarter Bildungspartnerschaft
Stuttgarter Bildungspartnerschaft
 
Mandacaru Wirkbericht
Mandacaru WirkberichtMandacaru Wirkbericht
Mandacaru Wirkbericht
 
WAR CHILD DEUTSCHLAND Jahresbericht 2020
WAR CHILD DEUTSCHLAND Jahresbericht 2020WAR CHILD DEUTSCHLAND Jahresbericht 2020
WAR CHILD DEUTSCHLAND Jahresbericht 2020
 
Weiterentwicklung - Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisengesellschaft e.V.
Weiterentwicklung - Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisengesellschaft e.V.Weiterentwicklung - Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisengesellschaft e.V.
Weiterentwicklung - Deutsche Friedrich-Wilhelm-Raiffeisengesellschaft e.V.
 

Kinderdorf pestalozzi jahresbericht-2011_de

  • 1. 2011 Jahresbericht
  • 2. Vorwort 3 Zum Geschäftsjahr 4 in Kürze Das war das Jahr 2011 5 R e p o r ta g e Das Mädchen mit den pinkfarbenen Schuhen 7 P r o g r a mm e Kulturelle Vielfalt 11 Bildung 12 Südostasien 14 Südosteuropa 16 Ostafrika 20 Zentralamerika 22 Internationale Ausbildung 26 Integration und Bildung 28 Jahresrechnung Bilanz, Betriebsrechnung, Revisionsbericht 34 – 41 Stiftung Organe der Stiftung 43 U n s e r W i r k u n gsb e r i c h t In diesem Jahresbericht berichten wir schwerpunktmässig über unsere Bildungsprojekte. Anhand von ausgewählten Beispielen erfahren Sie, wie Kinder und Jugendliche in fünf Regionen weltweit Zugang zu Bildung 2 haben und das friedliche Zusammenleben tagtäglich erlernen.
  • 3. Vorwort Stärkung des friedlichen Z ­ usammenlebens als grosses Ziel als weltweit ausgerichtetes Zentrum für diese Kompetenzen. Die heutige Zeit ist geprägt vom Austausch und vom Zusammentreffen von Menschen aus ganz verschiedenen Kulturen. Das Aufeinanderprallen­ dieser Kulturen führt aber oft zu grossen Pro­ blemen. Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi hat deshalb einerseits das Projekt «go4peace» lan­ ciert, welches junge Menschen dazu motivieren will, sich für ein friedliches Zusammenleben der Kulturen einzusetzen. Andererseits ermöglicht sie Schulklassen aus der Schweiz die Begeg­ nung mit Kindern und Jugendlichen aus dem Ausland, die im Rahmen der Interkulturellen Austauschprojekte im Kinderdorf in Trogen wei­ Vor 65 Millionen Jahren sind die Dinosaurier len. Hier finden ganz direkte Begegnungen ausgestorben. Sie waren zwar gross und statt, und die Kinder und Jugendlichen lernen, stark, aber sie haben sich nicht verändert. Es sich kritisch mit ihren eigenen Werten und braucht Anpassungen und Weiterentwicklung, V ­erhaltensmustern auseinanderzusetzen und um zukunftsfähig zu sein. So ist auch ­ nsere u so gleichzeitig auch ihre eigene Identität und Stiftung­Kinderdorf Pestalozzi gefordert, sich im Kommunikationsfähigkeit zu stärken. Interesse der Kinder und Jugendlichen, die un­ Gerade in diesen Bereichen in die Jugend zu terstützt und gefördert werden, immer wieder investieren ist nicht nur nötig, sondern unab­ den neuen und aktuellen Herausforderungen zu dingbar, um dem Ziel unseres Kinderdorfes stellen. nachzuleben und unsere Jugend für das zu­ Das bedeutet nicht, dass die Wurzeln oder künftige Leben zu stärken. das grundsätzliche Gedankengut, wie es vom Gründer Walter Robert Corti vor mehr als 60 Wir danken Ihnen, dass Sie uns dabei unter­ Jahren festgehalten wurde, nicht weiter beste­ stützen. hen sollen: Fokus der Tätigkeit der Stiftung ist und bleibt das grosse Ziel der Stärkung des friedlichen Zusammenlebens – mit den zwei Schwerpunkten Vermittlung von Bildung und von interkultureller Kompetenz. Das Herzstück Brigitta M. Gadient, ist dabei natürlich unser Kinderdorf in Trogen Präsidentin des Stiftungsrates 3
  • 4. Z u m G e s c h ä f t sj a h r Die Wirkung messen – was heisst das? Schüler und Schülerinnen sprechen, oder weil die Lehrpläne nicht relevant sind. Die Zahlen zu den Kindern und Jugendlichen sind also nur ein erster Anhaltspunkt. Um die Wirkung von Bildungsprojekten zu überprüfen, bedarf es des geschulten Auges von Fachleuten.­ Darum lassen wir zusätzlich zum internen M ­ onitoring die Programme regelmässig von unabhängigen Fachleuten überprüfen. Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi misst also die Wirkung ihrer Programme umfassend, dies ­gemäss den Leitlinien der ZEWO. Die ­Evaluation ganzer Programme ist aufwändig und teuer. Darum werden sie nur rund alle fünf Jahre durchgeführt. Einzelne Projekte hingegen, ­ Welche Wirkung erzielt die Stiftung Kinderdorf w ­ erden alle drei Jahre mit einer unabhängigen ­ Pestalozzi mit den rund 18 Millionen Schweizer Evaluation überprüft, damit wir wissen, ob wir Franken, die sie jedes Jahr für ihre Projekte in auf dem richtigen Weg sind und was verbessert der Schweiz und in 12 Ländern weltweit werden muss. a ­ ufwendet? Eine Frage, die zu Recht immer Sind unsere Programme angesichts der häufiger von Öffentlichkeit und Geldgebern w ­ eltweiten Herausforderungen vielleicht doch g ­estellt wird. Das Monitoring der Stiftung nur ein Tropfen auf einen heissen Stein? Unsere K ­ inderdorf Pestalozzi zeigt, dass 2011 445 000 langjährige Erfahrung widerlegt dies. So ­ urden w Kinder und Jugendliche von den Programmen beispielsweise aufgebaute Bildungszentren in Schweiz und International profitiert haben. die öffentlichen Schulen integriert, Lehrpläne, D ­ arauf sind wir stolz. Doch was sagt diese Zahl? die lokale Partner entwickelten, wurden in die Um eine gute Bildung zu erhalten, braucht es nationalen Lehrpläne übernommen. Wenn Schulhäuser, Kinder und Jugendliche müssen ­ rofessionell gearbeitet wird, kann also auch p die Gelegenheit haben, in die Schule zu gehen. mit kleineren Projekten eine grössere und Entscheidend ist aber, dass sie auch etwas b ­ leibende Wirkung erzielt werden. l ­ernen und unterstützt werden, zu eigenständi­ gen und verantwortungsbewussten Personen heranzureifen. Dies ist allzu oft nicht der Fall, weil zum Beispiel Lehrpersonen ungenügend Urs Karl Egger, ausgebildet sind, nicht die lokale Sprache der Vorsitzender der Geschäftsleitung 4
  • 5. In Kürze BoX: Community dance project Tanzen verbindet. Es fördert Selbstwertgefühl und Toleranz und bringt Menschen verschiedener Kulturen, Fähigkeiten und Erfahrungen zusammen. Ende Mai 2011 wurde «BoX» in St.Gallen in der ausverkauften Tonhalle aufgeführt: 70 K ­inder und Jugendliche erhielten nach vier intensiven W ­ ochen einen riesigen Schlussapplaus. Langjähriger Dorfleiter Arthur Bill verstorben ­ Arthur Bill, während 25 Jahren Hausvater, Lehrer und Leiter des Kinderdorfes Pestalozzi, starb Anfang April 2011 im A ­ lter von 95 Jahren. Arthur Bill prägte das Kinderdorf Pesta­ lozzi mit einem unvergleichlichen Engagement und grosser Umsicht. Für seinen ausserordentlichen Einsatz werden wir ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren. Unsere Kinder- und Jugendprojekte Junge Menschen dazu motivieren, sich für ein friedliches Zusammenleben der Kulturen einzusetzen: Für den Wett­ bewerb «go4peace», der 2011 ein zweites Mal ausgeschrie­ ben wurde, können Kinder und Jugendliche noch bis 18. Mai 2012 auf go4peace.ch Projekte einreichen und d ­ abei tolle Preise gewinnen. Wann und wo immer sich J ­ugendliche aus den Projekten in Südosteuropa und Schweizer Schulklassen im Kinderdorf Pestalozzi treffen, ist powerup.ch dabei, die neue Kinder- und Jugendsite. 2500 BesucherInnen im Kinderdorf 2011 haben rund 2500 Personen das Besucherzentrum des K ­ inderdorfs Pestalozzi besichtigt. Es fanden 120 Führungen statt. An den Familiensonntagen und am Museumstag n ­ ahmen 200 Personen teil. 5
  • 6. Moldawien | Dumitrita (9) «Ich helfe Ivan beim Rechnen. Dafür schiebt mich Ivan im Rollstuhl überall hin, wo ich möchte. Aber manchmal möchte ich gar nicht, dass man mir hilft. Ich kann schon vieles alleine. Manchmal sage ich zu meiner Mama: ‹Mach dir keine Sorgen, ich schaffe das schon. Ich brauche vielleicht länger als die anderen, aber es geht!›»
  • 7. R e p o r ta g e Das Mädchen mit den pinkfarbenen Schuhen Die Bustüre öffnet sich, und als ­ rstes sieht man nur die pinkfarbenen Balle­ inas. E r Auch der Rollstuhl ist pink, und ­ arin sitzt ­ umitrita. Ihr Kleid ist mit rosa- und d D pinkfarbenen Blümchen übersät, ihre Haarschleife leuchtet in Hellblau. Sie strahlt übers ganze Gesicht, als vor dem Bus eine Schar Klassenkame­ aden auftaucht. r Ivan, ihr bester Schulfreund, trägt heute ein königsblaues Hemd und drängt sich nach vorn. Die Begrüssung ist herzlich und lebhaft. Nachdem der Fahrer Dumitritas­ Rollstuhl von der Busrampe auf den Boden geschoben hat, übernimmt Ivan. Schwungvoll dreht er den Rollstuhl und schiebt ihn rennend auf den Schuleingang zu. Dumitrita kreischt vor Vergnügen und ruft dann gleichzeitig etwas ängstlich: «Nicht so schnell, Ivan!» Das Schulhaus Lyceum Pro Success in der moldauischen Hauptstadt Chisinau ist hell und freundlich eingerichtet, die Fenster sind mit P ­ apierblumen geschmückt. Speziell an dieser Schule: Sie ist durchwegs rollstuhlgängig. Von den 175 Schülerinnen und Schülern der 1. bis 12. Klasse haben 18 eine Behinderung, die meisten davon körperlich. Pro Success ist eine von vier Pilotschulen des Projektes, das die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi mit der Partner­ organisation Speranta (Hoffnung) seit dem Jahr 2011 in Moldawien unterstützt. Davon profitie­ ren 60 Kinder und Jugendliche, die mit Be­ in­ h derungen leben und somit spezielle ­Bildungs-) ( Bedürfnisse haben. Insgesamt werden über 1000 Kinder und Jugendliche für die Thematik sensibilisiert. «Kinder mit Behinderungen möch­ ten gleich behandelt werden wie alle anderen», sagt Lucia Gavrilita, Leiterin der Organisation ­ Speranta. Sie hat die NGO 1998 quasi als 7
  • 8. Selbsthilfeorganisation gegründet. ­ ucia Gavri­ L helfe ihr, dann hilft sie mir.» Er würde nur ungern lita hat selbst zwei schwerbe­ inderte Kinder. h auf die Gegenleistung verzichten. Die Vision von Speranta ist eine Welt, in der Fähigkeiten und Unfähigkeiten zu Möglich­ Die vier Pilotschulen des Projektes Speranta in keiten werden. Kinder mit einer Behinderung Moldawien funktionieren nach dem System der sollen nicht in Heime abgeschoben, sondern in inklusiven Pädagogik. Ziel ist, dass die Kinder die regulären Schulklassen integriert werden. trotz ihrer Behinderung in der Schule sozialisiert «Diese Kinder sind Teil unserer Gesellschaft.» werden können. Damit ihre speziellen Be­ dürfnisse abgedeckt sind, werden für sie Kurz vor der Treppe stoppt Ivan den Rollstuhl. indi­ ­ viduelle Lehrpläne erstellt. Sie erhalten Veronica, Dumitritas Mutter, arbeitet als Sekre- massgeschneiderte pädagogische und thera­ tärin am Lyceum Pro Success. Es hat zwar peutische Unterstützung, das heisst, sie lernen e ­ inen Treppenlift, aber sie trägt die Kleine bis in Dinge, die für sie wichtig sind, um sozial inte­ den obersten Stock, wo die 1. Klasse ihr Schul- griert leben zu können. Dumitrita, die ein kör­ zimmer hat. Am Ende der Treppe steht ein perliches Handicap hat, braucht keinen spe­ w ­ eiterer Rollstuhl, in den sich Dumitrita setzt. ziellen Lehrplan. Ausser Sport kann sie den Ivan ist wieder dran und fährt sie ins Schul­ regulären Unterricht besuchen. «Am liebsten zimmer. Und nimmt natürlich neben ihr Platz. wäre sie noch viel selbstständiger», erzählt ihre Ivan ist kein Genie im Rechnen. Dumitrita hilft Mutter Veronica. «Ich hatte Träume für mein ihm. Manchmal wird es ihr zu viel, weil er sie zu Kind», erzählt Veronica. Als Dumitrita mit ihrer wild herumschiebt. Sie würde gerne auch Behinderung auf die Welt kam, war dies für a ­ ndere helfen lassen. Aber Ivan ist schlau: «Ich V ­ eronica ein Schock. Sie war entmutigt und 8 R e p o r ta g e
  • 9. dachte, ihre Tochter könne nie zur Schule g ­ ehen. Dann kam sie in Kontakt mit der Orga­ Moldawien: Integration statt Ausgrenzung nisation Speranta und durfte Dumitrita ins Pro Moldawien ist das ärmste Land in Europa. Ein Land, zerrissen zwischen verschiedenen Kulturen, in dem Success schicken. Veronica selber wurde hier es seit Jahren nicht möglich ist, einen Präsidenten zu als Sekretärin angestellt und kann jetzt in den wählen. Minderheiten geraten da oft zwischen die wenigen nötigen Fällen ihrer Tochter zur Hand Fronten. In Moldawien unterstützt die Stiftung Kin­der­ dorf Pestalozzi drei Projekte, bei denen es um Inte­ gehen. Ihre anfängliche Angst ist verflogen: gration statt Ausgrenzung von Minderheiten geht. «Mein kleines Mädchen stellt mich auf. Wenn Neben dem Projekt mit Speranta für Kinder mit spe­ ich ihr in die Augen sehe, mache ich mir keine ziellen Lernbedürfnissen geht es in zwei weiteren Projekten darum, Roma Kindern einen Zugang zur Sorgen mehr.» Grundschulbildung zu bieten sowie mit interkulturel- ler Bildung für Verständnis und Toleranz zu kämpfen. Später am Abend treffen wir Dumitrita zusam- Weitere Informationen sind zu finden auf men mit zahlreichen weiteren Kindern mit www.pestalozzi.ch. B ­ ehinderung im Jugendclub der Partnerorgani- sation Speranta. Hier treffen sich die Kinder j ­eden Freitag zu Aktivitäten, und alle helfen mit: Mitarbeitende der Partnerorganisation, Lehrper­ sonen der Schule, Eltern, Freiwillige. Dumitrita malt Blumen auf ein Blatt Papier – natürlich in Pink. » Carmelina Castellino R e p o r ta g e 9
  • 10. emPower | Dragana (26) Blumen und Farben gehören zu Draganas Alltag. «Roma Frauen lieben es, sich farbig zu kleiden, mit vielen Accessoires», erklärt sie lachend und schwingt ihren Rock vor den Appenzeller Hügeln. Die junge Roma aus Serbien absolvierte letztes Jahr die interkulturelle Ausbildung «emPower» im Kinderdorf Pestalozzi und freut sich nun darauf, in ihrer Heimat mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten.
  • 11. Schwerpunkt Kulturelle Vielfalt Im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen fanden Tau­ Auch heute ist die Integration der Kinder und sende ­ inder und Jugendliche aus der ganzen K Jugendlichen in die Schweizer Gesellschaft Welt ein Zuhause. Sie lernten im Kinderdorf die ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Die deutsche Sprache, pflegten aber auch ihre e ­ igene Muttersprache, die eng mit der Identität verknüpft ist. Sie tauchten ein in andere Kul­ «Kreativität ergibt sich aus den turen, lebten aber auch ihre Landeskultur mit Wurzeln kultureller Tradition, aber sie allen Sitten und Bräuchen aus. Die Pflege der H ­erkunftskultur trug zur Integration in die kann sich nur im Kontakt mit anderen G ­ esellschaft bei, denn sie bestärkte Identität Kulturen entfalten.» und Selbstwertgefühl. Und sie erleichterte die Unesco spätere Rückkehr der Kinder in ihr Heimatland. Viele Elemente dieser Idee haben heute noch Bestand. Walter Robert Corti, der Gründer des Kinder und Jugendlichen aus den Integra­ ions­ t Kinderdorfes, sprach damals Grundsätze an, programmen stammen aus 14 verschiedenen Herkunftsländern und haben sechs verschie­ dene Glaubensrichtungen. In den Austausch­ projekten treffen Schülerinnen und Schüler «… jeder hat Anspruch auf eine aus der Schweiz Kinder und Jugend­iche aus l qualitativ hochwertige Bildung und Serbien, Moldawien, Mazedonien, Russland, Ausbildung unter voller Achtung Weissrussland und der Ukraine. In der Entwick­ lungszusammenarbeit ist die Stiftung in zwölf seiner kulturellen Identität; jeder sollte verschiedenen Ländern tätig. In jeder Begeg­ sich am kulturellen Leben beteiligen nung steckt die Herausforderung, die kulturelle und … seine eigenen kulturellen Identität jedes Einzelnen und jeder Einzelnen zu wahren und zu fördern. Praktiken ausüben können.» Unesco die in der gegenwärtigen Zeit nichts an Be­ deutung verloren haben. Sein Ziel war es, M ­ enschen verschiedener Nationen zu einem friedlichen Zusammenleben zu motivieren und ihnen den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. 11
  • 12. Schwerpunkt Bildung Bildung gilt als unumstrittenes Entwicklungsziel K ­ inder sollen eine Primarschule absolvieren. und Instrument, um die Probleme in den Ent­ Und die Frauen sollen den Männern gleich­ wicklungsländern zu lösen und Frieden nach­ gestellt sein und sich stärker an gesellschaftli­ haltig zu fördern. Bildung gibt den Menschen chen und politischen Entwicklungen beteiligen ­ die Fähigkeit, die Ursachen für ihre Armut zu können. Insbesondere soll die Benachteiligung erkennen, sich Gehör zu verschaffen und sich der Mädchen in der Primar- und Sekundarschul­ an den für sie bedeutenden Entscheidungen zu bildung beseitigt werden. beteiligen. Sie gibt ihnen das Selbstvertrauen, Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi setzt sich aus eigener Kraft etwas zu bewegen und zu deshalb in der Schweiz und in zwölf Ländern verändern. Zwei der acht Millennium-Ent­ weltweit dafür ein, dass Kinder und Jugend­ wicklungsziele beziehen sich auf Bildung: Alle liche Zugang zu qualitativ guter Bildung erhal­ Austausch | Aura (16) und Lilia (17) Aura und Lilia engagieren sich beide in Jugendprojekten in Moldawien. Es fiel ihnen deshalb nicht schwer, sich im Kinderdorf Pestalozzi offen auf den interkulturellen Austausch mit anderen Jugendgruppen einzulassen. Aufgefallen ist ihnen die Harmonie und Freundlichkeit in der Schweiz. Wohltuend sei dies im Gegensatz zum hektischen und manchmal verrückten Alltag in Moldawien.
  • 13. ten und durch interkulturelle Bildung das fried­ Zusammenlebens, zum Beispiel Themen der liche Zusammenleben lernen und fördern. Der lokalen Kultur, interkulturelle Kommunikation Qualität der Bildung messen wir eine hohe oder Kinderrechte, werden erarbeitet. B ­ edeutung bei: Ein qualitativ guter Unterricht Kinder, welche an den Projekten teilnehmen, bedeutet nicht nur Lesen, Schreiben oder entwickeln so ihr Selbstwertgefühl, sie erhöhen Rechnen, sondern auch, dass Werte, Wissen ihre Aufmerksamkeit und Leistungen im Unter­ und Fähigkeiten vermittelt werden, welche richt und entfalten ein vertieftes und bewusste­ n ­ ötig sind, um in der unmittelbaren Umgebung res Verständnis ihrer eigenen Kultur sowie der und in einer zunehmend globalisierten Welt Situation ihrer Umgebung und ihres Landes. e ­ rfolgreich bestehen zu können. Qualität be­ Mit diesen Fähigkeiten werden sie in Zukunft deutet aber auch Partizipation und Inklusion. wichtige Arbeit für die Entwicklung und Armuts­ Kinder, Jugendliche und Erwachsene, welche reduktion in ihrer Umgebung sowie für die in unsere Projekte involviert sind, lernen, aktiv E ­ rhaltung ihrer Umwelt leisten können. ihre Mitverantwortung wahrzu­ ehmen, sich in n Unsere Arbeit basiert auf den Menschen- und ihrer Umgebung für mehr Gerechtigkeit, für Kinderrechten. Wir stärken die Kompetenzen eine Gleichbehandlung der ­ eschlechter sowie G der Kinder und Jugendlichen, damit diese ihre für Toleranz und Chancen­ leichheit zwischen ­ g Rechte einfordern und nutzen können. Gleich­ verschiedenen Bevölkerungsgruppen einzu­ zeitig arbeiten wir mit staatlichen Stellen setzen. z ­ usammen und stärken auch sie, damit sie ihre In den Projekten der Stiftung Kinderdorf Pesta­ Pflichten gegenüber den Kindern und Jugend­ lozzi werden deshalb Lehrpersonen so ausge­ lichen wahrnehmen. Mit diesem Ansatz wird bildet, dass sie auch unter erschwerten Bedin­ Entwicklung nachhaltig unterstützt. gungen – etwa mit sehr grossen Klassen und In welchen Ländern wir tätig sind und wie wir wenig Unterrichtsmaterialien – einen qualitativ jährlich 445  000 Kindern, Jugendlichen, aber guten Unterricht durchführen und so jedes Kind auch Lehrpersonen, Eltern und (Bildungs)­ seinen Fähigkeiten entsprechend fördern Behörden Zugang zu Bildung verschaffen, er­ k ­ önnen. Die Lehrpläne werden in den Projekten fahren Sie auf den nächsten Seiten. den lokalen Bedürfnissen angepasst. Spezifi­ sche Themen für die Stärkung des friedlichen Schwerpunkt 13
  • 14. Programm Südostasien Ethnische Minderheiten erhalten Zugang zu relevanter Bildung Sie leben in kleinen Dörfern, weit abgeschieden nen und Lehrer werden ausgebildet, um die in den Bergen, die Kinder in den Grenzregionen Kinder mit kindgerechten Methoden zu unter­ von Thailand, Laos und Burma/Myanmar. Ihre richten und Lehrpläne mit lokalem Wissen in Familien leben von den Früchten, dem Gemüse ihren Unterricht zu integrieren. Sie lernen, kind­ und dem Reis, die sie anbauen, von den Tieren, gerechte Lehrmittel aus Material herzustellen, die sie jagen, von den wenigen Nahrungsmitteln,­ das ihnen zur Verfügung steht und ihren Alltag die sie eintauschen. wider­ piegelt: Holz, Bambus, Steine. Sie ver­ s Während der Regenzeit von Juni bis Oktober fassen Bücher mit Zeichnungen und Geschich­ sind viele Dörfer von der Umwelt abgeschnit­ ten aus dem Dorfleben. So werden lokales ten. Die Menschen versorgen sich selbst, W ­ issen und handwerkliche Fertigkeiten für zu­ w ­ eshalb die Kinder von klein auf den Eltern bei künftige Gene­ ationen bewahrt. r der Erwerbsarbeit oder im Haushalt helfen. Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi stärkt in ihren Verantwortliche Südostasien: Projekten die ethnischen Minderheiten in die­ Brigit Burkard Teilnehmende: 79 957 sen bildungsarmen Regionen. Lokale Lehrerin­ f Kindgerechtes Unterrichten: 1 216 54 f Das Recht auf Freizeit, Spiel Lehrerinnen und Lehrer und Erholung: Kreative Frei­ äume r wurden ausgebildet, um sind Voraussetzung, dass die mit kindgerechten Kinder gerne zur Schule gehen. Me­tho­den zu unterrichten 54 Spielplätze wurden neben und die neuen Lehrpläne, Schulhäusern gebaut und laden die lokales Wissen 1 216 Kinder zum Austoben ein. beinhalten, in ihren Unterricht einzubeziehen. 14 P r o g r a mm e
  • 15. 689 f Lokales Wissen in den Lehr­ plänen: Nachhaltige Entwicklung Myanmar/Burma basiert auf indigenem Wissen, Laos denn indigene Gemeinschaften leben in Harmonie mit den ­eingesetzten Ressourcen und Thailand haben die Fähigkeit, sie zu rege- nerieren. 689 Lehrpläne wurden diesem Wissen angepasst. f Unterricht in der Landessprache: 1 190 1 190 Kinder in Thailand lernten spielerisch die offizielle Sprache, die in der Schule gesprochen wird, und können nun dem Unterricht folgen. f Lernen von den DorfbewohnerInnen: 9 308 ­Personen, vom Kind bis zur Grossmutter, haben an der Planung des Bildungsprojektes in ihrem Dorf aktiv teilgenommen. Einige von ihnen übernehmen eine aktive Rolle bei der Durchführung. Sie unterrichten 9 308 zum Beispiel ein lokales Schulfach wie Weben, Färben oder traditionelle Medizin. P r o g r a mm e 15
  • 16. Programm Südosteuropa Respekt und Toleranz statt Ausgrenzung und Gewalt Vorurteile und Hass entstehen aus Unkenntnis Kinder, die von der Gesellschaft ausgegrenzt der anderen Kultur und den verpassten Mög­ werden. Wir unterstützen lokale Partnerorga­ lichkeiten, miteinander zu sprechen und in kon­ nisationen, um eine Methodik für die Schul­ kreten Begegnungen voneinander zu lernen. begleitung von Roma Kindern und die Sensibi­ Viele Regionen in Südosteuropa sind geprägt lisierung von Lehrpersonen und Behörden zu von ethnischen Konflikten und wirtschaftlicher entwickeln. In Moldawien fördern wir die Inte­ Krise – ein Umfeld, das Kindern und Jugend­ gration von Kindern mit Behinderungen in den lichen kaum Zukunftsperspektiven eröffnet. öffentlichen Schulen, den inklusiven Unterricht In ihren interkulturellen Bildungsprojekten in von SchülerInnen mit und ohne spezielle Lern­ Maze­ onien, Serbien und Moldawien unter­ d bedürfnisse. stützt die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi Jugend­iche dabei, mit Toleranz und Weltoffen­ l Lesen Sie auch unsere Reportage in diesem heit Barrieren zu überwinden und gemeinsam Jahresbericht. eine moderne, demokratische Gesellschaft a ­ ufzubauen. Die jungen Menschen erhalten in unseren Projekten die Kompetenzen, Fähig­ Verantwortliche Südosteuropa: keiten und Gelegenheiten, ihre Rechte einzu­ Dr. phil. Argine Nahapetyan Teilnehmende: 46 129 fordern. Unser zweiter Schwerpunkt ist der Zugang zu einer hochstehenden Grundschulbildung für f Kinderrechte und Partizipation: 33 103 Kinder und Jugendliche setzten sich mit interkultureller Bildung und Kinder­ rechten auseinander und engagierten sich 33 103 in Jugendklubs sowie in Entscheidungs­ ­ gremien von Schulen und Gemeinden. 16 P r o g r a mm e
  • 17. f «Schule nach der Schule» für Roma Kinder: 1 093 Kinder wurden bei ihrem Schulbesuch unterstützt. Sie erhielten Stütz­ unterricht, Schulmaterial, Kleidung und warmes Essen. Sie nahmen an sportlichen und musischen Aktivitäten in ihrer Freizeit teil. 1 093 Moldawien Serbien Mazedonien 1 128 f Ausbildung in interkultureller Bildung: 1 128 Lehrer und Lehrerinnen wurden in ihren Weiterbildungen für die Kinderrechte, die interkulturelle Bildung und Mitwirkung sensibilisiert und wenden dieses Wissen in ihrem Unterricht an. f Sensibilisierung und Lobbying bei staat­ lichen Stellen: Die Professionalität und Methodik des ­ ildungsprojektes in Serbien B haben die lokalen Schulbehörden und auch das Bildungsministerium überzeugt. Das Bildungsministerium setzt sich für die Anerkennung und Verbreitung des inter­ kulturellen Bildungsprogrammes ein. Dies 1 ist ein grosser Erfolg der unermüdlichen L ­ obbyarbeit unserer Partnerorganisation. P r o g r a mm e 17
  • 18. Moldawien | Polina (10) Polina kennt ganz viele Wörter in R ­ omanes, der Sprache der Roma. Mit ihrer Freundin leistet sie sich ein Kopf-an-Kopf- Rennen, ihrer Lehrerin Wörter aus ihrem Alltag zu nennen, die mit M anfangen. M wie Moldawien. Polina geht gerne in die Bibliothek. Sie möchte Lehrerin werden und andere Roma Kinder unter- richten, in beiden Sprachen!
  • 19. Äthiopien | Teskome (10) Eine Welt, in der alle Kinder in die Schule gehen dürfen, ist ihr grösster Wunsch. Später als Leiterin eines Elektrizitäts­ werkes will sie Strom für alle ermöglichen. Ihre Lieblingsfächer sind die Sprachen. Denn sie weiss, nur wer Sprachen spricht, kann mit den Menschen reden und versteht die Welt.
  • 20. Programm Ostafrika Innovative Ansätze für eine qualitativ gute Grundschulbildung In den Ländern Afrikas gehen rund 45 Millionen richt besuchen und werden zudem medizinisch Jungen und Mädchen nicht zur Schule. Durch und sozialpädagogisch betreut. Die Freude am ihre Projekte in Äthiopien und Tansania unter­ Lesen und Schreiben fördert das Projekt, das stützt die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi den Kinderbücher in Kiswahili publiziert. Zugang zu qualitativ hochstehender Grund­ Von den Benachteiligungen, unter denen die schulbildung für Kinder und Jugendliche, Kinder aufwachsen, sind Mädchen noch weit­ insbesondere für Mädchen. Mit innovativen ­ aus schwerer betroffen als Jungen. Von einem A ­ nsätzen streben wir eine ganzheitliche Schul­ Schulbesuch kann manches Mädchen oft nur entwicklung an, bei der alle Beteiligten, vom träumen. Mit gezielten Massnahmen fördern Kindergartenkind bis zu den Schulbehörden, wir den Schulbesuch von Mädchen und stär­ aktiv mitbestimmen, wie sicher und kinder­ ken ihr Selbstbewusstsein durch Coaching und freundlich ihre Schulen sind. die Beteiligung an Schulklubs. In Tansania setzen wir uns für eine Erziehung Zurzeit unterstützt die Stiftung Kinderdorf Pes­ ohne Gewalt und für inklusive Bildung ein. Kin­ talozzi keine Projekte in Eritrea. der mit speziellen Lernbedürfnissen, zum Bei­ spiel schwerhörige oder sehbehinderte Kinder, Verantwortliche Ostafrika: gehen gleichberechtigt in die öffentliche Schu­ Dr. med. Carmen Meyer. Teilnehmende: 269 132, davon 145 334 Mädchen le. Kinder, die auf der Strasse leben und arbei­ ten, können in einer Strassenschule den Unter­ f Sichere Schulen in Äthiopien und Tansania: 11 450 f Gleichberechtigung und 75 000 Kinder hatten Partizipation: 11 450 Zugang zu sauberem Wasser Schüler­Innen wurden als und Toiletten in ihren Mitglieder von selbstver- Schulen. 40 200 Kinder walteten Schulklubs profitierten, dass «Gewalt gestärkt und befähigt, gegen Kinder» thematisiert aktiv zu werden. 5 954 115 200 und Massnahmen dagegen ergriffen wurden. Mädchen wurden beson- ders ­gefördert.
  • 21. Eritrea 90 000 f Gemeinschaften: Qualitativ gut Äthiopien ausgebildete Lehrpersonen und kindgerechte Schulen haben eine grössere Ausstrahlung als nur für die direkt teilnehmenden Kinder: Tansania 30 000 ­ eschwister und 60 000 G Familienangehörige profitierten in unseren Projektländern von unseren Bildungsmassnahmen. 43 310 f Das Recht, Lesen und S ­ chreiben zu lernen: 43 310 Kinder erhielten in Tansania Unterricht von 810 speziell ausgebildeten Lehr­ personen. Sie hatten Zugang zu 135 Schulbiblio­heken und t 90 Büchern in Kiswahili. f Für inklusive Grund­ schulbildung: 275 Kinder, die mit Behinderungen leben, gingen mit 1 725 SchulkameradInnen in die öffentliche Schule. Diese 6 Schulen in der Region 275 Dodoma haben Modellcharakter für Tansania. p r o g r a mm e 21
  • 22. Programm Zentralamerika Perspektiven für Jugendliche und eine Kultur des Friedens In ganz Zentralamerika ist eine Zunahme der In El Salvador steht dabei die Vermittlung von Menschenrechtsverletzungen zu beobachten. praktischen und sozialen Fertigkeiten im Zen­ Das ist ein Zeichen dafür, dass das friedliche trum, um den Jugendlichen den Übergang von und gerechte Zusammenleben, das nach vielen der Schule ins Berufsleben zu erleichtern. Der Jahren Bürgerkrieg hoffnungsvoll begonnen Hauptfokus in Honduras liegt auf Bildungsan­ hatte, jederzeit zu Ende sein könnte. Gewalt geboten in ländlichen Gebieten. Und in Guate­ und Kriminalität prägen den Alltag, die Regie­ mala liegt der Schwerpunkt auf interkulturellem rungen versuchen, sie mit immer repressiveren Unterricht. Zentrales Thema ist die Vermittlung Massnahmen zu bekämpfen. einer Kultur des Friedens, um der jahrzehnte­ In ihren Programmländern Honduras, El Salva­ langen Geschichte von gewaltvollen Konflikten dor und Guatemala fördert die Stiftung Kinder­ entgegenzuwirken. dorf Pestalozzi den Zugang zu Schulbildung für Kinder und unterstützt Jugendliche bei den Herausforderungen des Erwachsenwerdens in Verantwortliche Zentralamerika: dieser von Gewalt geprägten Umgebung. Gisela Wattendorff Teilnehmende: 48 475 5 150 f Berufsbildung für Jugendliche: 2 296 Jugendliche bereiteten sich in f Kultur des Friedens: 5 150 Kinder und El Salvador mit einer Berufsausbildung Jugendliche lernten auf die Arbeitswelt vor, 254 traten in El Salvador erfolgreich eine Stelle an. und ­Hon­duras den f v ­ried­ ollen Umgang mit ihren Mitmenschen und ihrer Umwelt. 2 296 22 p r o g r a mm e
  • 23. 5 148 Guatemala f Interkultureller Unterricht: 1 968 Jugendliche hatten in Honduras Guatemala Zugang zu inter­ El Salvador kultureller Bildung. 3 180 Kinder im Primarschulalter profitierten ebenfalls von dieser Bildungs- massnahme. Die ausgebildeten Jugendlichen organisieren in ihren Gemeinden Aktivitäten, bei denen sie ihr gelerntes Wissen den Primarschülern weitergeben. 34 270 f Ausbildung in interkultureller Bildung: 1 300 Lehrer und Lehre- rinnen sensibilisieren in ihrem Unterricht 34 270 Schülerinnen und Schüler für interethnische Beziehungen und friedliches Zusammenleben in Guatemala. 11 909 f Bildung in abgelegenen Gebieten: 11 909 Kinder und Jugendliche haben Zugang zu qualitativ guter Grundschulbildung und Sekundar- schulbildung in Honduras. p r o g r a mm e 23
  • 24. Honduras | Mercy (18) Als Kinder sich über Garifuna lustig machten, setzte sich Mercy mit ihnen zusammen und diskutierte über Diskriminierung und Vorurteile. Schon in ihrer Grundschule, die von unserem Partner aufgebaut wurde, waren die Kinderrechte Unterrichtsstoff. «Ich bin seither viel bewusster und möchte auch Verantwortung übernehmen.»
  • 25. El Salvador | Francisco (19) Das Jugendprojekt Hope hat sein Leben verändert. Francisco hat Englisch gelernt, weiss nun aber auch, wie er Konflikte friedlich lösen kann. Das kommt ihm bei seiner neuen Arbeit sehr zugute. Die Kunden kommen extra zu ihm, da er mit ihnen englisch sprechen kann. Und in schwierigen Situationen bewahrt er Ruhe.
  • 26. Programm Internationale Ausbildung MultiplikatorInnen in der Schweiz und im Ausland Kinder und Jugendliche aus unseren Projekten nahmen 2011 am vierten Lehrgang teil: Süd­ in Südosteuropa und der Tschernobyl-Region osteuropa, Südostasien, Zentralamerika und nehmen an den Interkulturellen Austauschpro­ Ostafrika. Während neun Monaten lebten und jekten im Kinderdorf Pestalozzi in Trogen teil. studierten die jungen Erwachsenen aus unse­ Hier finden direkte interkulturelle Begegnungen ren Partnerorganisationen im Kinderdorf Pesta­ statt, unter anderem mit Schweizer Schulklas­ lozzi. Im Dezember 2011 nahmen sie stolz ihre sen, in denen die Kinder und Jugendlichen ge­ Diplome entgegen und kehrten in ihre Heimat fördert werden, sich kritisch mit ihren eigenen zurück. Als MultiplikatorInnen geben sie nun Werten und Verhaltensmustern auseinander­ das Gelernte in den Bereichen Interkulturalität, zusetzen und so ihre eigene Identität zu stär­ Entwicklungszusammenarbeit und Bildung an ken. Hinter all diesen Initiativen steht das Ziel, Kinder, Jugendliche und Erwachsene in unse­ den Kindern und jungen Menschen beizu­ ren Projekten weiter. bringen, miteinander zu reden statt gegenein­ ander zu kämpfen. Friedensbereitschaft und gegensei­ige Toleranz sind die Voraussetzung t Verantwortliche: Interkulturelle Austauschprojekte: für eine Welt, in der die Kinder frei und glücklich Damian Zimmermann aufwachsen können. emPower: Marlen Rutz Cerna Das Vermitteln von Kommunikationsfähigkeiten Teilnehmende: 911 ist auch das wichtigste Anliegen des Pro­ gramms emPower, der interkulturellen Ausbil­ dung für junge Erwachsene. 20 Studierende aus den vier Regionen, in denen wir tätig sind, 20 f emPower: 20 Studierende aus den 9 Ländern Mazedonien, Serbien, Myanmar/Burma, Thailand, Laos, Honduras, Guatemala, El Salvador und Tansania absolvierten 2011 die interkulturelle Ausbildung im Kinderdorf Pestalozzi. 26 p r o g r a mm e
  • 27. 2 340 Schweiz f Kinder aus Tschernobyl: Seit 1997 besuchen Kinder und Jugendliche aus den Regionen rund um Tschernobyl das Kinder- dorf Pestalozzi. 2 340 Kinder haben seither an den Projekten f Weiterbildung: Die 129 Begleit­ teilgenommen. Im Jahr 2011 personen der interkulturellen reisten 201 Kinder mit ihren ­Austauschprojekte erhielten im 38 Betreuenden in die Schweiz. Kinderdorf Pestalozzi verschiedene pädagogische Einblicke in die Arbeit mit Kindern. 129 7 f Die Länder: Die Kinder und Jugend­ lichen in den Inter­ kulturellen Austausch- projekten kommen aus f Interkultureller Austausch: den 7 Ländern 762 Kinder und Jugendliche M ­ oldawien, Serbien, nahmen im Jahr 2011 an einem ­Mazedonien, Rumänien, ­Austauschprojekt im Kinderdorf Russland, Belarus und Pestalozzi teil und stärkten so der Ukraine. 762 ihre sozialen und interkulturellen Kompetenzen. p r o g r a mm e 27
  • 28. Programm Integration und Bildung Einzigartige Begegnung zwischen den Kulturen Manchmal ist es ganz schön schwierig, mit Schweizer Gesellschaft zu integrieren. Sowohl v ­ erschiedenen Kulturen aufzuwachsen. Kinder die Integrations- wie auch die Bildungspro­ und Jugendliche aus fremden Kulturen stehen gramme – der zweite Bereich der Pro­ ramme g vor der Herausforderung, im Spannungsfeld Schweiz – verfolgen das Ziel, das friedliche Zu­ zwischen der Herkunftskultur und dem Ver­ sammenleben von Menschen aus verschiede­ haltenskodex der neuen Kultur in der Schweiz nen Kulturen in der Schweiz zu unterstützen ­ ihre Persönlichkeit zu entwickeln. Den meisten und zu fördern. Schulklassen aus der Schweiz gelingt dies gut, jedoch nicht allen. Durch in­ können im Kinderdorf Pestalozzi Projektwo­ dividuelle Förderung im Kinderdorf Pestalozzi chen oder -tage erleben. In einer Austauschwo­ erlernen die Kinder und Jugendlichen, sich in che begegnen Schweizer Schülerinnen und diesem Spannungsfeld zu bewegen, und eig­ Schüler Kindern und Jugendlichen aus unseren nen sich die erforderlichen Kompetenzen an, Projekten in Südosteuropa und der Tscherno­ um damit umzugehen. Sie lernen, ihre Eigen­ byl-Region. Während einer thematischen arten und kulturellen Identitäten zu bewahren P ­ rojektwoche im Kinderdorf erleben die Schü­ und sich dennoch beruflich und privat in die lerInnen die Themen Interkulturalität, Anti-­ Rassismus, Andersartigkeit, Respekt sowie Kinder- und Menschenrechte auf vielfältige Art und Weise und eignen sich Wissen dazu an. f Schulprojekte: Im dorfeigenen Radiostudio oder im mobilen 2011 nahmen 535 Radiobus wird erlebtes und gewonnenes Kinder und Jugendliche W ­ issen durch die Erarbeitung einer eigenen Ra­ an einem Austausch im diosendung weiter vertieft und durch die Aus­ strahlung öffentlich gemacht. Die Kombination Kinderdorf Pestalozzi teil von Schul- und Radioprojekten ermöglicht ein und stärkten so ihre ganzheitliches Lernen mit nachhaltiger ­ irkung. W sozialen und interkul­ turellen ­Kompetenzen. Verantwortliche: 535 Integrationsprogramme: Patrick Horber / Alexandra Wölbitsch Bildungsprogramme: Ursina Pajarola Teilnehmende: 2 125 28 p r o g r a mm e
  • 29. 28 Schweiz f Wohnen im Kinderdorf: Insge- samt 28 Kinder und Jugendliche wohnten 2011 in den 5 Häusern der Integrationsprogramme. f Sprachenvielfalt: Die Kinder und Jugend­ lichen der Integrations- programme sprachen zusammen über 23 verschiedene Sprachen. 23 10 100 f Sozialpädagogische Betreuung: Die SozialpädagogInnen in den Integrationsprogrammen be­ gleiteten Kinder und Jugendliche während rund 10 100 Stunden auf ihrem Entwicklungsweg bzw. Werdegang. f Radioprojekte: Das Radiomobil begleitete 1 744 Kinder und Jugendliche dabei, auf Sendung 1 744 zu gehen und ihrem Anliegen eine Stimme zu verleihen. p r o g r a mm e 29
  • 30. Schweiz | Kevin (16) Kevin engagiert sich in der Jury des Kinder- und Jugendwettbewerbs go4peace, weil er gerne etwas Neues lernen und die kreativsten Projekte auszeichnen möchte. Eine Ausbildung als Detailhandelsfach- mann zu finden und auf eigenen Beinen zu stehen, das ist sein Traum.
  • 31. Wir bauen eine Welt für Kinder – Helfen Sie uns dabei! • mit einer Spende per Einzahlungsschein oder online via Internet • mit einer Patenschaft, indem Sie regelmässig ein konkretes Länderprogramm unterstützen • mit der Berücksichtigung der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi in Ihrem Testament • mit dem Beitritt zum Freundeskreis Vor der Einzahlung abzutrennen /Einzahlung abzutrennen / A détacher avant le versement / Da staccare prima del versamento Vor der A détacher avant le versement / Da staccare prima del versamento Empfangsschein / Récépissé / Ricevuta Einzahlung Giro Versement Virement Versamento Girata Einzahlung für / Versement pour / Versamento per Einzahlung für / Versement pour / Versamento per Zahlungszweck / Motif versement / Motivo versamento Meine Spende ist bestimmt für: den dringendsten Einsatz oder: JB 2011 Siftung/Fondation/Fondazione Siftung/Fondation/Fondazione eine Patenschaft Kinderdorf Pestalozzi Kinderdorf Pestalozzi Spendenbestätigung erwünscht Village d’ enfants Pestalozzi Village d’ enfants Pestalozzi Villaggio Pestalozzi per bambini Villaggio Pestalozzi per bambini 9043 Trogen 9043 Trogen Konto / Compte / Conto 90-7722-4 Konto / Compte / Conto 90-7722-4 Einbezahlt von / Versé par / Versato da CHF CHF ▼ ▼ ▼ ▼ • • Einbezahlt von / Versé par / Versato da 441.02 105 Die Annahmestelle 900077224 L’office de dépôt L’ufficio d’accettazione 900077224
  • 32. Jeder Beitrag hilft mit, Kindern und Jugendlichen in schwierigen Situationen einen Weg in eine eigenständige Zukunft aufzuzeigen. Mit einer Spende fördern Sie das friedliche Zusammenleben verschiedener Kulturen. Ausserdem ermöglichen Sie vielen Kindern und Jugendlichen in Ent­ wicklungsländern eine Schul- und Berufsbildung. Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
  • 33. Schweiz | Dechen (16) «Höre auf dein Herz», das hat Dechen im Kinderdorf gelernt. Da ihr Vater lieber einen Sohn gehabt hätte, hat er sie nicht akzeptiert. Vor drei Jahren kam sie in die Schweiz. Sie möchte Pflegefachfrau werden und in einem Altersheim arbeiten.  
  • 34. Jahresrechnung Bilanz Aktiven 2011 2010 Flüssige Mittel 9 606 071 9 094 935 Festgelder 1 132 080 1 005 925 Forderungen gegenüber Dritten und Projekten 107 798 66 206 Sonstige Forderungen 1 366 033 1 386 099 Vorräte 55 421 54 501 Aktive Rechnungsabgrenzung 672 659 315 780 Umlaufvermögen 12 940 062 11 923 446 Mobilien und Fahrzeuge 417 110 487 962 Immobilien 11 722 764 12 317 457 Finanzanlagen 12 474 138 12 607 538 Anlagevermögen 24 614 012 25 412 957 Fondsvermögen (zweckgebunden) 607 527 736 555 Total Aktiven 38 161 601 38 072 958 34 Jahresrechnung
  • 35. Passiven 2011 2010 Verbindlichkeiten gegenüber Dritten und Projekten 670 476 677 600 Sonstige kurzfristige Verbindlichkeiten 5 695 7 183 Passive Rechnungsabgrenzung 445 798 700 409 Kurzfristiges Fremdkapital 1 121 969 1 385 192 Langfristige Finanzverbindlichkeiten 900 000 920 000 Langfristiges Fremdkapital 900 000 920 000 Total Fremdkapital 2 021 969 2 305 192 Fondskapital (zweckgebunden) 4 010 310 3 724 826 Stiftungskapital 50 000 50 000 Bewertungsreserven 2 472 120 2 589 360 Freie Reserven 29 607 202 29 403 580 Organisationskapital 32 129 322 32 042 940 Total Passiven 38 161 601 38 072 958 (Beträge in Schweizer Franken) Jahresrechnung 35
  • 36. Jahresrechnung Betriebsrechnung 2011 2010 Legate 3 717 503 7 930 315 Spenden 7 040 521 7 291 286 Beiträge 6 829 532 6 563 386 davon DEZA 2 675 000 2 475 000 davon LED 150 000 150 000 davon Glückskette 234 614 153 341 Produkteverkäufe 188 152 223 719 Ertrag aus Leistungen Kinderdorf 337 515 406 253 Übrige Erträge 755 534 304 708 Gewinn aus Veräusserung von Anlagen – 600 Betriebsertrag 18 868 757 22 720 267 Aufwand Kinderdorf –1 079 927 –695 576 Projektbeiträge –3 514 881 –4 538 206 Personal –8 605 817 –8 336 137 Raummiete –34 674 –17 015 Unterhalt Gebäude und Mobilien –294 882 –390 522 Unterhalt Fahrzeuge –16 444 –17 203 Versicherungen –52 703 –54 053 Energie und Entsorgung –269 919 –287 815 Verwaltung und Informatik –512 545 –540 285 Reise und Repräsentation –119 181 –113 715 Öffentlichkeitsarbeit –301 856 –307 282 Fundraising –2 581 969 –2 671 211 Abschreibungen –863 218 –841 703 Übriger Betriebsaufwand –181 044 –193 004 Aufwand für die Leistungserbringung –18 429 060 –19 003 727 Betriebsergebnis 439 697 3 716 540 36 Jahresrechnung
  • 37. 2011 2010 Finanzertrag 935 431 927 823 Finanzaufwand –969 444 –640 960 Finanzergebnis –34 013 286 863 Liegenschaftenaufwand ausserbetrieblich –131 911 –111 380 Liegenschaftenertrag ausserbetrieblich 177 121 176 720 Übriges Ergebnis 45 210 65 340 Jahresergebnis vor Fondsergebnis 450 894 4 068 743 Internes Fondsergebnis –39 649 142 320 Fondsveränderung –324 863 738 619 Fondsrechnung –364 512 880 939 Ergebnis vor Veränderung Organisationskapital 86 382 4 949 682 Veränderung Bewertungsreserven Wertschriften 117 240 –565 360 Veränderung freie Reserven –203 622 –4 384 322 Veränderung Organisationskapital –86 382 –4 949 682 Jahresergebnis – – (Beträge in Schweizer Franken) Jahresrechnung 37
  • 40. Programm- und Administrativkosten Programmkosten Verteilung der Programmkosten Integrationsprogramme 4 387 048 Bildungsprogramme 983 500 Interkulturelle Austauschprojekte 1 373 328 emPower 635 999 Kinderdorf Trogen 936 371 Sensibilisierung 437 399 Besucherzentrum 321 464 go4peace 8 385 Kinderrechte 37 890 Südosteuropa 899 728 Ostafrika 1 356 033 Zentralamerika 985 361 Südostasien 1 016 067 Integrationsprogramme (33 % Total Programmkosten 13 378 573 Bildungsprogramme (7 % Interkulturelle Austauschprojekte (10 % emPower (5 % Administrativkosten Kinderdorf Trogen (7 % Sensibilisierung (3 % Fundraising 3 033 584 Besucherzentrum (2 % Öffentlichkeitsarbeit 552 113 go4peace (0 % Zentrale Dienste 639 480 Kinderrechte (0 % Stiftungsdienste 825 310 Südosteuropa (7 % Ostafrika (10 % Total Administrativkosten 5 050 487 Zentralamerika (8 % Südostasien (8 % Kosten für die Leistungserbringung 18 429 060 (Beträge in Schweizer Franken) 40 Jahresrechnung
  • 41. ­ Impressum Jahresbericht der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi 2011 | ISSN 0256-6516 Autorinnen Kosten für die Leistungserbringung Carmelina Castellino, Dagmar Wurzbacher, Djulijana Zekic Fotografinnen und Fotografen Manuel Bauer, Marcel Giger, Simone ­Haering, Regina Kühne, Tara Manuel, Roland Schnetz, Astrid Serwart, Tobias Siebrecht, Sandra D. Sutter, Silvia Voser, Jürg Zürcher, Archiv Kinderdorf Pestalozzi Redaktion Dagmar Wurzbacher K o r r e k t o r at Pablo Egger | lektorat-egger.ch Total Programmkosten (73 % Fundraising (16 % G e s ta lt u n g | L i t h o Öffentlichkeitsarbeit (3 % heussercrea ag, St. Gallen Zentrale Dienste (4 % Stiftungsdienste (4 % Druck Hautle Druck, St.Gallen Dieser Jahresbericht wurde auf umwelt- freundlich hergestelltes Papier gedruckt. Die Jahresrechnung ist von der Revisionsstelle PricewaterhouseCoopers AG geprüft und vom Stiftungsrat verabschiedet worden. Der Revisionsbericht sowie die ausführliche Jahresrechnung können bei uns bezogen oder auf www.pestalozzi.ch heruntergeladen werden. Die im Revisionsbericht aufgeführten S ­ eitenzahlen beziehen sich auf die ausführliche Jahresrechnung.
  • 42. Moldawien | Dumitru (16) Dumitru ist erleichtert. Der Workshop, den er geleitet hat, ist erfolgreich zu Ende. Während drei Stunden hat er eine Gruppe von 20 Gleichaltrigen zum Thema Identität geschult. Letzten November ist Dumitrus grosser Wunsch in Erfüllung gegangen: An einem Austauschprojekt im Kinderdorf seine Kenntnisse zu vertiefen.
  • 43. Organe der Stiftung Das oberste Organ der Stiftung Kinderdorf * Stiftungsausschuss P ­ estalozzi ist der Stiftungsrat. Er besteht aus Der Stiftungsausschuss bereitet die Ge­ Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Politik und schäfte des Stiftungsrates vor und über­ G ­esellschaft mit Erfahrung in Pädagogik, wacht den Vollzug der Beschlüsse. s ­ozialer Arbeit, Interkulturalität und Entwick­ lungszusammenarbeit. Der Stiftungsrat wacht G e s c h ä f t sl e i t u n g über die Einhaltung der Stiftungsziele und des Stiftungszwecks. Er wählt aus seiner Mitte den Die Geschäftsleitung trägt die operative Ver­ Stiftungsausschuss. Mitglieder der Stiftungs­ antwortung für die Arbeit der Stiftung. In der organe sind (Stand 14. April 2012): Geschäftsleitung sind alle Departemente der Stiftung vertreten. S t i f t u n gs r at Dr. oec. Urs Karl Egger, Vorsitzender Brigitta M. Gadient*, lic. iur., LL.M., Jürgen Beck, Leiter Zentrale Dienste alt Nationalrätin GR, Chur, Präsidentin Carmelina Castellino, Raeto Conrad*, Regensberg, Vizepräsident Leiterin Marketing Kommunikation Arthur Bolliger*, Teufen, Quästor Ursina Pajarola, Leiterin Programme Schweiz Prof. Dr. oec. Christian Belz*, Grub SG Beatrice Schulter, Dr. phil. Ivo Bischofberger*, Ständerat AI, Leiterin Internationale Programme Oberegg Dr. iur. Denis G. Humbert*, Thalwil R e v i s i o n ss t e ll e Bernard Thurnheer*, Seuzach PricewaterhouseCoopers AG Jesse Brown, Goldach SG Samuel Eugster, Trogen O r g a n i g r a mm Marc Fahrni, Trogen Dr. iur. Mario Frick, Balzers (FL) Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi ist in fünf Walter Fust, Hessigkofen Departemente gegliedert: Direktion, Pro­- Dolkar Gyaltag, Bonstetten gramme Schweiz, Internationale Programme, Pia Hollenstein, St.Gallen Marketing Kommunikation, Zentrale Reto Moritzi, Abtwil Dienste. Das Organigramm finden Sie auf Dr. phil. Annegret Wigger, Heiden www. pestalozzi.ch 43
  • 44. D i e S t i f t u n g k i n d e r d o r f P e s ta l o zz i i s t s e i t 1 9 5 3 Z E W O - z e r t i f i z i e r t. Das Gütesiegel steht für zweckbestimmten, wirtschaftli- chen und wirksamen Einsatz Ihrer Spende, transparente Information und aussagekräftige Rechnungslegung, unabhängige und zweckmässige Kontrollstrukturen sowie aufrichtige Kommunikation und faire Mittelbeschaffung. NPO - Label f ür M a na g em ent Ex c e lle n c e u n d I S O 9 0 0 1 Die Arbeit der Stiftung Kinderdorf Pestalozzi ist transparent und professionell. Ihre Ressourcen und damit die Spenden werden wirkungsvoll eingesetzt. Für ihr Qualitäts- und Managementsystem hat die Stiftung seit 2009 das NPO-Label für Management Excellence und das Zertifikat für die ISO-Norm 9001: 2008. S w i ss NPO - C o d e Die Stiftung Kinderdorf Pestalozzi richtet ihre Organisation und Geschäftsführung nach den von den Präsidentinnen und Präsidenten der grossen Hilfswerke herausgegebenen Corporate-Governance-Richtlinien für Nonprofit-Organisa- t ­ionen in der Schweiz aus (Swiss NPO-Code). Eine im Auftrag dieser Organisation durchgeführte Prüfung hat ergeben, dass die Grundsätze des Swiss NPO-Codes eingehalten werden. K o n ta k t Stiftung Kinderdorf Pestalozzi Kinderdorfstrasse 20 CH-9043 Trogen Telefon +41 71 343 73 73 Fax +41 71 343 73 00 kinderdorf@ pestalozzi.ch www.facebook.com/skpschweiz 44 Postkonto 90-7722-4 www.pestalozzi.ch