[Webinar] BPM Renaissance: 5 Tips to Thrive in a Cloud-Native World
20071108 W-JAX BPM und SOA - Prozesse sind keine Workflows
1. BPM und SOA
Prozesse sind keine Workflows
Jakob Freund
jakob.freund@bpm-guide.de
Bernd Rücker
bernd.ruecker@camunda.com
2. Agenda
• Status quo: Unterschiedliche Wahrnehmung von BPM
• BPM als Buzz Word
• Realer Nutzen von BPM
• BPM als Brücke zwischen Business und IT
• BPM in IT-Projekten – Status Quo
• Zusammenfassung
Jakob Freund & Bernd Rücker
3. Warum BPM-Software (in Deutschland) gekauft wird
Status quo: Unterschiedliche Wahrnehmung von BPM
Quelle: BPM-Software 2007, eine Befragung von BPM-Guide.de
Jakob Freund & Bernd Rücker
4. BPM-Software und Gartner
Status quo: Unterschiedliche Wahrnehmung von BPM
„Bezüglich des Produktangebots gibt es auch klare Vorstellungen. Während
sich reine BPM-Software bislang dadurch auszeichnet, dass sie lediglich
den zwischenmenschlichen oder systemtechnischen Workflow
unterstützt, reicht dies in Zukunft nicht mehr. Inzwischen geht es um das
Handling des gesamten Prozess-Lebenszyklus.“
Aus: Computerwoche.de, 28.03.2007: Business-Process-Management verspricht gute Geschäfte
Jakob Freund & Bernd Rücker
5. Die zwei Strömungen von BPM
Status quo: Unterschiedliche Wahrnehmung von BPM
Organisationslehre
Business Process Geschäftsprozess-
Ablauforganisation
Reengineering - BPR Management - GPM
bis 1990
1990 - 2000 ab 2000
Organisation
Business Process Management - BPM
IT
ab 2004
Workflow-Management SOA => Service-Orchestrierung
ab 2000 ab 2005
Dokumenten-Management – Enterprise Appliation Integration –
Systeme – DMS (u.a.) EAI
Jakob Freund & Bernd Rücker
6. Das Versprechen der Anbieter: „It‘s All Magic!“
BPM als Buzz Word
Modelling Monitoring
Business
IT
Magic Process Engine
Human Workflow EAI / SOA
Jakob Freund & Bernd Rücker
7. Die praktische Realität ist ernüchternd
BPM als Buzz Word
• Praxismängel in Standardisierungen werden durch proprietäre Lösungen
kompensiert (Herstellerabhängigkeit)
• Fachliche Prozessmodelle können nicht ausreichend auf technische
Workflowbeschreibungen gemapped werden
• Round-Trip-Engineering funktioniert bestenfalls für „dankbare Szenarien“
(z.B. Urlaubsantrag)
• BPM-Software wird eingesetzt, um auf deklarativer Ebene zu
programmieren
• Prozessimplementierung erfolgt nach wie vor durch spezialisierte
Techniker
• Versprochene Agilität in Bezug auf Prozessänderungen ist nicht gegeben
• Für die Prozessbewertung relevante Kennzahlen können in
automatisierten Workflows nicht vollständig gemessen werden
Jakob Freund & Bernd Rücker
8. …und was lernen wir daraus?
BPM als Buzz Word
BPM funktioniert
nicht wie versprochen
?
BPM wird Man beschäftigt sich
zukünftig ignoriert „bodenständig“ mit BPM
Chancen verpassen Chancen erkennen
Jakob Freund & Bernd Rücker
9. „Unsere Prozesse? Haben wir voll im Griff!“
Realer Nutzen von BPM
Organisation und Systeme
Geschäftsprozesse
Jakob Freund & Bernd Rücker
10. Die Konsequenzen sind kritisch
Phänomene Konsequenzen Ergebnis
Verschleppte Anfragen Unzufriedene Kunden Existenzielle Risiken
Aufwände und Fehler durch Unverhältnismäßig hohe
Medienbrüche Prozesskosten
Versäumte Rechtliche Risiken
Dokumentationen und Politische Reibungsverluste
Archivierungen
Geringe Flexibilität und
Unklare Verantwortlich- Anpassungsfähigkeit
keiten und Kompetenz-
bereiche
Widersprüchliche
Kenntnisse über
betriebliche Abläufe
Jakob Freund & Bernd Rücker
11. BPM im Sinne der Gesellschaft für Organisation
Realer Nutzen von BPM
1 Rahmenkonzept für eine Reihe von Methoden
2 Prozesse mit Unternehmensstrategie abstimmen
3 Prozesse effizient gestalten, einführen, optimieren
„Business Process Management (BPM), dt. Geschäftsprozessmanagement, ist ein
ganzheitliches Rahmenkonzept, das alle Methoden verbindet, die darauf ausgerichtet
sind, Prozesse konsequent mit der Unternehmensstrategie abzustimmen sowie einzelne
Prozesse effizient zu gestalten, einzuführen und kontinuierlich zu optimieren.“
Quelle: BPM Body of Knowlegde der Gesellschaft für Organisation e.V.
Jakob Freund & Bernd Rücker
12. BPM Body of Knowledge V. 1.0
Realer Nutzen von BPM
1 Business Process Management (BPM) 2 Personal und Struktur
1.1 BPM-Einführung mit Strategie 2.1 BPM-Rollen und Verantwortlichkeiten
1.2 Entwicklung BPM-Konzept 2.2 Prozessorientierte Aufbauorganisation
1.3 Kosten/Nutzen von BPM 2.3 Personalentwicklung für BPM
3 Strategische Prozessausrichtung 4 Prozessgestaltung 5 Prozesscontrolling und
-optimierung
3.1 Strategieorientierung und 4.1 Prozessziele
-umsetzung 4.2 Prozessdesign 5.1 Prozesscontrolling
3.2 Prozessmodelle 4.3 Prozessmodellierung 5.2 Prozessbenchmarking
3.3 Kernprozesse 4.4 Prozesssimulation und 5.3 Prozessoptimierung
3.4 Outsourcing von Prozessen -bewertung 5.4 Prozessrisikomanagement
6 IT beim BPM 7 Kultur beim BPM
6.1 BPM-Softwareprodukte 7.1 Prozessorientierte Unternehmenskultur
6.2 Prozessautomatisierung 7.2 Kommunikationskonzept
6.3 Prozessorientiertes IT-Management 7.3 Mitarbeitereinbindung
Jakob Freund & Bernd Rücker
13. BPM Kreislauf und Kontext
Realer Nutzen von BPM
Strategie Steuern Organisation
Neue Prozesse
Erhebung Analyse Entwurf
Entwurf
Bestehende
Prozesse
Controlling Umsetzung
Ausführen
Kultur Unterstützen IT
Jakob Freund & Bernd Rücker
14. Was BPM hier und jetzt leisten kann
BPM als Brücke zwischen Business und IT
Fachabteilung
IT-Bereich
Jakob Freund & Bernd Rücker
15. Prozessmodelle dienen als gemeinsame Sprache
BPM als Brücke zwischen Business und IT
Erstellt mit inubit IS 5.0
Jakob Freund & Bernd Rücker
16. Prozessmodelle helfen…
• … zu erkennen, wann welche Akteure von wo aus eingebunden werden
müssen
• … Medienbrüche bzw. benötigte Schnittstellen zu identifizieren
• … Zeitpunkte und Inhalte bereitzustellender bzw. zu erfassender
Informationen festzulegen
• … Prioritäten und gegenseitige Abhängigkeiten zu kommunizieren
• … schnell und unkomplizierte rollengerechte Dokumentationen (z.B.
Benutzerhandbuch) zu generieren
• … die Wartbarkeit der IT-Unterstützung zu erhöhen
Jakob Freund & Bernd Rücker
18. Prozessanalysen helfen…
BPM als Brücke zwischen Business und IT
• … zu bewerten, welchen Nutzen die Automatisierung bestimmter
Aktivitäten, der Abbau bestimmter Medienbrüche etc. stiftet
• … die Mengengerüste von Teilprozessen und Aktivitäten abzuschätzen, um
die Systemlast zu ermitteln
• … über eine Prozesskostenrechnung eine Wirtschaftlichkeitsrechnung für
das Gesamtprojekt vorzunehmen
• … mittels Simulation von Prozessvarianten weitergehende Konsequenzen
von IT-Unterstützungsmaßnahmen zu bewerten (z.B. personelle
Kapazitätsauslastung)
• … unnötige Prozesskomplexität zu erkennen und systematisch abzubauen
Jakob Freund & Bernd Rücker
19. Was ist mit BPM heute schon in IT-Projekten zu leisten?
BPM in IT-Projekten – Status Quo
• Machen wir nicht heute schon “BPM-
Projekte”?
• Die bringen doch eine
Verbesserung, oder?
• Wie sehen die Projekte denn aus?
Jakob Freund & Bernd Rücker
20. Gemeinsame Sprache
BPM in IT-Projekten – Status Quo
Quelle: Tom Baeyens, JBoss
Jakob Freund & Bernd Rücker
21. Gemeinsame Sprache
BPM in IT-Projekten – Status Quo
Quelle: Tom Baeyens, JBoss
Jakob Freund & Bernd Rücker
22. Konkret: BPMN + BPEL
BPM in IT-Projekten – Status Quo
BPMN
BPEL
BPMN: Business Process Modeling Notation
BPD: Business Process Diagram
BPEL: Business Process Execution Language
Jakob Freund & Bernd Rücker
23. BPMN + BPEL. Was war nochmal MDA?
BPM in IT-Projekten – Status Quo
• (B)PEL ist „nur“ eine Programmiersprache
• In der Praxis heute kein Roundtrip möglich
• BPEL-Rumpf ist nur rudimentär
• Fehlendes Metamodell in BPMN (Abhilfe mit BPMN 2.0)
• BPMN-BPEL-Mapping nicht standardisiert.
BPMN
BPEL
Jakob Freund & Bernd Rücker
24. Beispiel: ARIS / Oracle BPA Suite
BPM in IT-Projekten – Status Quo
Shared Metadata
Repository
Jakob Freund & Bernd Rücker
Quelle: Dirk Stähler auf bpm-guide.de
25. BPEL = Cutting Edge?
BPM in IT-Projekten – Status Quo
• Alles XML, auch Prozessdaten.
• WSDL
• Große Transaktionszahlen problematisch
• Große Prozesse sehr unübersichtlich
• BPEL4People noch am entstehen
• Bei Choreographie heterogener Services zu neuen Services
durchaus geeignet, bei Entwicklung „prozessorientierter“
Anwendung eher nicht
• Entwicklungsprojekten fehlen häufig die Skills
• Tools sind notwendig!
• Aber: Jeder redet darüber
Jakob Freund & Bernd Rücker
27. Die SAP-Vision
BPM in IT-Projekten – Status Quo
BPMN
Java Byte
Net- Code
weaver ESB
Aber: SaaS
• noch lange keine Realität
• ungeklärt wo technische Details herkommen
Jakob Freund & Bernd Rücker
28. XML Process Definition Language (XPDL)
BPM in IT-Projekten – Status Quo
Jakob Freund & Bernd Rücker
29. Konkret: XPDL
BPM in IT-Projekten – Status Quo
<Activity Id=“xxx" Name="plan part. production">
<Description>Make plan assuming OK to partial-ship</Description>
<Implementation>
<Tool Id="Application_Repository_App4" Type="APPLICATION"/>
</Implementation>
<Performer>Participant_Repository_Par12</Performer>
<ExtendedAttributes>
<ExtendedAttribute Name="XOffset" Value="397"/>
<ExtendedAttribute Name="YOffset" Value="29"/>
<ExtendedAttribute Name="VariableToProcess_OUT"
Value="No_Of_Items_To_Produce"/>
<ExtendedAttribute Name="VariableToProcess_IN"
Value="Order_Quantity"/>
<ExtendedAttribute Name="VariableToProcess_IN"
Value="No_Of_Stocked_Items"/>
</ExtendedAttributes>
</Activity>
Jakob Freund & Bernd Rücker
30. Konkret: XPDL
BPM in IT-Projekten – Status Quo
• WfMC-Standard (2002)
• XPDL fokussiert Austauschformat für Prozessdiagramme (evtl.
für BPMN?)
• Extension-Points
• Systemanbindung durch „Application Repository“
• Verschiedene Tools können XPDL-Prozess unterschiedlich
verarbeiten (vergleiche Shared Metadata Repository)
Jakob Freund & Bernd Rücker
31. JBoss jBPM mit jPDL
BPM in IT-Projekten – Status Quo
Jakob Freund & Bernd Rücker
32. jBPM – „Java oriented BPM“
BPM in IT-Projekten – Status Quo
• Pragmatische Workflowengine („Graph oriented
programming“) incl. Human Task management
• Java orientiert
• Kann in jeder Umgebung zum Einsatz kommen (einfache Java-
Library), keine Speicher- oder Performance-Probleme
• Prozessdiagramm und „Prozesscode“ immer synchronisiert, da
single-source.
• Prozessdiagramm begrenzt Fachanwendertauglich
• Kein Standard!
• (jBPM 4 wird jPDL, XPDL & BPEL unterstützen)
Jakob Freund & Bernd Rücker
33. Noch ein Wort zur Technik
BPM in IT-Projekten – Status Quo
EJB-Container (oder Tomcat oder Java SE)
jBPM (jPDL)
Human
Session Task
Bean Mgmnt
EJB JCA JMS
WS
BPEL-Server
WS
Java WS WS WS WS
EJB-Container .NET Human …
Task
Mgmnt
EJB JMS, …
Jakob Freund & Bernd Rücker
34. Ist das alles hilfreich?
BPM in IT-Projekten – Status Quo
• Weit weg von „Magic Process Engine“ oder
Prozessimplementierung durch Business Analyst
• Aber wiederverwendbare Business Process Engines (State-
Machine-Implementierungen) bieten
– Basis-Dienste: Persistenz, Prozess-Versionierung, Logging, Timeouts, …
– Zusätzliche Funktionalität wie Analyse (BAM) oder Simulation (BPS)
– Technisches Monitoring
• Vorfertigungsgrad hoch für
– Human Tasks: Generische Tasklisten & Formulareditoren
– Service-Orchestrierung & Konnektoren
Jakob Freund & Bernd Rücker
35. Ist das alles hilfreich?
BPM in IT-Projekten – Status Quo
• Prozess ist auch in der IT sichtbar, wenn auch technisch
geprägt!
• Prozesse als „first class citizens“ vereinfachen Kommunikation
• Prozesssprache und verfügbare Versionierung vereinfachen
Prozessänderungen
• Prozessänderungen sind jedoch immer Entwicklungsaufwand
verbunden! Spätestens bei den Tests…
• Prozessänderungen sind weiterhin nicht trivial.
Jakob Freund & Bernd Rücker
37. Integrationsarten
BPM in IT-Projekten – Status Quo
Prozesse
Aktivität 1 Aktivität 2 Aktivität 3
Prozess-
integration
Services
Anwendungen
Anwendung 1 Anwendung 2
Funktions-
integration
Middleware
Daten
Logische DB
Daten-
integration
DB 1 DB 2
Jakob Freund & Bernd Rücker
38. BPM & SOA
BPM in IT-Projekten – Status Quo
• Prozesse als Architekturebene animieren zu Services
• Serviceorientierte Architektur definiert klare Schnittstellen
(Gartner 2003: „SOA would be better named interface-
oriented architecture“)
• Services sind typischerweise unabhängig und zustandslos!
• Assoziationen auf Prozess-, nicht auf Service-Ebene
• Verbesserte technische Middleware (Stichwort ESB)
Prozesse
Bonitäts- Kunden- Kredit-
prüfung anlage vergabe
Services
Bonitätscheck Kundendaten Kreditantrag
Jakob Freund & Bernd Rücker
39. Definition von Services
BPM in IT-Projekten – Status Quo
Quelle: Universität St. Gallen, Competence Center Integration Factory
Jakob Freund & Bernd Rücker
40. The Chasm
BPM in IT-Projekten – Status Quo
Quelle: Geoffrey Moore, Crossing the chasm
Jakob Freund & Bernd Rücker
41. Was ist mit BPM heute schon in IT-Projekten zu leisten?
BPM in IT-Projekten – Status Quo
• Visualisierung des Prozesses, wenn
auch technisch.
• Verschiedene Sichten können helfen
• Förderung des prozessorientierten
Denkens (Entwickler & Anwender)
• Business Process Engines bieten viel
Funktionalität
• Auch einfacher Einstieg möglich (z.B.
jBPM)
• Auch pragmatische BPM-Projekte
fördern prozessorientiertes
Verständnis
Jakob Freund & Bernd Rücker
42. Zusammenfassung
• Es ist nicht alles Gold, was glänzt
• Die Vision ist richtig, es ist jedoch noch ein langer Weg
• Die Entwicklung zur Prozessorientierung ist ein Muss
• BPM kann heute schon großen Nutzen stiften
• Man muss auf jeden Fall am Ball bleiben – aber nüchtern!
Jakob Freund & Bernd Rücker
43. Das richtige Vorgehen?
• Keine Big Bang Projekte, sondern Step by Step
• Trainung und Beratung: camunda GmbH
• Studien, Literatur, BPM-Tools: BPM-Guide.de
• Fachartikel, Forum, regelmäßige Treffen: BPM-Netzwerk.de
Wissenschaftler
11%
Hersteller
8%
Anwender
44%
Berater
37%
BPM-Netzwerk.de: rd. 1.800 Mitglieder BPM-Netzwerk.de: rd. 500 BPM-Profile
Jakob Freund & Bernd Rücker
44. … aber bitte nicht so ;-)
Jakob Freund & Bernd Rücker
45. Vielen Dank – Fragen?
Jakob Freund Bernd Rücker
Geschäftsführer bpm-guide.de Geschäftsführer camunda GmbH
jakob.freund@bpm-guide.de bernd.ruecker@camunda.com
Jakob Freund & Bernd Rücker