1. Fachausbildung
Unternehmens-Fachbericht
Weniger Verpackung – mehr Inhalt: Vorteile der nicht formalen
Weiterbildungslandschaft. Dass regelmässige Weiterbildung
Wissen und Konkurrenzfähigkeit eines Unternehmens steigert,
ist nicht neu. Als Entscheidungskriterium für ein Weiterbildungs-
angebot steht oft das Erreichen eines (eidgenössischen) Ab-
schlusses im Vordergrund. Es gibt aber noch andere zielführende
Wege für Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen (KKMU).
Von Thomas Schumacher und Pascal O. Stocker* Herr Pirmin Föllmi, Mitinhaber des Gipsergeschäfts Armin
Weiterbildung geniesst in der Schweiz aufgrund der Wissens- Föllmi Co., eines Unternehmens mit zehn Mitarbeitenden.
gesellschaft einen hohen Stellenwert. Besondere Beachtung «Mir hat von Anfang an das praxisorientierte, vielseitige Kon-
finden Angebote mit ausgesprochenem Praxisbezug. Dazu zept gefallen», unterstreicht unser Gesprächspartner, «es passt
kommt das Problem vieler KKMU-Führungskräfte, dass sie mir auch, dass diese praxisnahe Weiterbildung in der Nähe
nicht einfach tage- oder wochenlange Lehrgänge besuchen meiner Arbeit und Familie stattfindet. So sind die Wege kurz
können. Sie haben erst gegen Abend oder am Wochenende und sowohl der Betrieb wie meine Familie sehen mich trotz
Zeit und müssen Angebote nutzen, die den Wissenstransfer anspruchsvollem Lernprogramm recht häufig. Zudem schät-
rationell vermitteln. Zeit ist hier nicht nur Geld, sondern Mit- ze ich den Zusammenhalt in unserer Klasse und den Kontakt
tel der Wahl, um überhaupt die guten Weiterbildungsvor mit weiteren Unternehmern, Kadern und angehenden Inha-
sätze in die Tat umzusetzen. Wo aber wird ein derartiges An- bern von KMU aus der Region.»
gebot vermittelt?
Hand und Fuss. Die Wyrsch Unternehmerschule aus Freien-
bach SZ bietet in mehreren Deutschschweizer Kantonen
als Hauptangebot den einjährigen Lehrgang «Unternehmer
schule KMU/Gewerbe» an. In diesem werden Praktiker zu-
sammengeführt, um sich in kleinen Teams und unter Einbe-
zug einer echten Übungsfirma Aktuelles und Weiterführendes
aus allen relevanten Unternehmensbereichen anzueignen.
Basis der «Unternehmerschule KMU/Gewerbe» ist ein klares
Konzept mit fünf Elementen:
Lerninhalte, die das breite Spektrum
unternehmerischen Handelns umfassen. Pascal O. Stocker, Inhaber/ Thomas Schumacher, Ge-
Aktive Mitarbeit im Unterricht und Vertiefung des Unternehmer der Wyrsch schäftsführer der Wyrsch
Unternehmerschule AG Unternehmerschule AG
Lehrstoffes in der Echtfirma; dabei werden die Teilneh-
studierte berufsbegleitend Be- bringt mehr als 20 Jahre Berufs-
merInnen durch den jeweiligen Fachtrainer begleitet. triebswirtschaft an der Fachhoch- und Führungserfahrung im Dienst-
Eine Echtfirma dient als ständige Lehr-, schule und absolvierte anschlies- leistungssektor bei KKMU mit. Nach
Trainings- und Diskussionsplattform. send ein Nachdiplomstudium der kaufmännischen Grundausbil-
Hoher Praxisbezug, um die Umsetzung des im mit dem Schwerpunkt finanzielle dung bei einem Reisebüro erhielt
Unternehmensführung. Zuvor be- er Einblicke in die Informatik- und
Unterricht erarbeiteten Wissens in die
setzte er Führungspositionen im Versicherungsbranche und leitete
eigene betriebliche Realität zu gewährleisten. Verkauf, Marketing sowie in der Reisebüros als Filial-, Verkaufs-,
Alles Vermittelte liegt thematisch geordnet in schriftlicher Unternehmensentwicklung in der Regional- und Eigenvertriebsleiter.
Form als Nachschlagewerk für die Praxis vor. Konsumgüter- und Reiseindust- Vor seinem Einstieg in die Erwach-
Weitere Kernelemente des Konzeptes sind die dezent rie. Als nebenberuflicher Dozent senenbildung war er operationeller
unterrichtet er an verschiedenen Leiter Schweiz für ein Familien
rale Durchführung in der Region der TeilnehmerInnen,
Hoch- und Fachschulen. Er ist unternehmen am Flughafen. Seinen
keine Hausaufgaben und Prüfungen sowie das kompakte be- Mit utor des Fachbuchs «Der
a Weiterbildungsrucksack füllte er
triebswirtschaftliche Wissen, das innerhalb eines Jahres ver- Businessplan – von der Idee zur bis zum Reisefachmann HF, Be-
mittelt wird. Umsetzung». triebswirtschafter HF und Malik
MZSG Master of Management.
Flexibilität mit System. In der Klasse, die in Pfäffikon SZ die
«Unternehmerschule KMU/Gewerbe» besucht, treffen wir
2. Bildungsmarkt Schweiz Seite 3
Organisator Ausgabe 01/11–8. April 2011
Wyrsch Unternehmerschule AG
Die Wyrsch Unternehmerschule AG ist seit 1988 im Bereich der innerbetrieblichen Beratung und Ausbildung
insbesondere bei Kleinst-, Klein- und Mittelunternehmen (KKMU) aktiv. Seit mehr als zehn Jahren führt
sie die «Unternehmerschule KMU/Gewerbe» durch. Bisher haben über 1000 Teilnehmer diese praxisorientier-
te betriebswirtschaftliche Weiterbildung absolviert. Wyrsch-TrainerInnen sind erfahrene Fachleute, die selbst
unternehmerisch tätig sind. Das Unternehmen ist SQS/EduQua-zertifiziert, pflegt verschiedene Kooperations-
partnerschaften, insbesondere mit zehn Kantonalbanken, ist Mitglied des Schweizerischen Verbandes für Er-
wachsenenbildung und des interdisziplinären Netzwerkes Swissconsultants.ch.
Die Wyrsch Unternehmerschule AG bietet verschiedene Weiterbildungsschritte an,
welche einzeln oder aufbauend absolviert werden können:
ausgewählte eidgenössische
Nachdiplomstudien HF bei Kooperationspartnern
«diplomierte/r
Unternehmer/in
Wyrsch Unternehmerschule AG»
Seminare, Veranstaltungen
Unternehmens-Businessplan
Unternehmerseminar
Massgeschneiderte
«Mir gefällt
für Frauen
Unternehmer-Check
das praxis Unternehmer-Trainings
orientierte, Unternehmerschule KMU/Gewerbe
vielseitige Weitere Informationen erhalten Sie gerne persönlich unter 055 420 30 60 oder auf www.unternehmerschule.ch.
Konzept.» Weiterbildungsangebote aus dem Hause der Wyrsch Unternehmerschule.
Pirmin Föllmi
Bewährter Baukasten. Das Lob ist nicht zuletzt Resultat der Lernen bereitet Freude. Pirmin Föllmi lacht: «Jetzt habe ich
abwechslungsreichen Lehr- und Lernformen der «Unter eh n schon beinahe die Hälfte geschafft. Obwohl es oft recht hart ist,
merschule KMU/Gewerbe». Die lernenden KMU-Chefs treffen weil einen eben der Betrieb tagsüber doch tüchtig fordert, be-
ein interessantes Baukastensystem an. Das Wissen wird an reiten mir die Abendlektionen Spass. Ich freue mich jedes Mal
51 Werktagsabenden, verteilt über ein Jahr, vermittelt. Es wird darauf und schaue zu, dass ich alle Abende besuchen kann. So
auch angeboten, den Unterricht in einem der teilneh enden
m habe ich auch Gelegenheit, die Dozenten direkt zu fragen, wo
Unternehmen durchzuführen. Dies ist eine der Plattformen, ich mir noch weitere Informationen wünsche. Da sie alle auch
welche zu einem vertieften regionalen Netzwerk beitragen. mitten in der Praxis stehen, ist das Vermit elte handfest.»
t
Das bestätigen auch die anderen TeilnehmerInnen
Ganzheitliches Stoffangebot. Vorteilhaft für den Tages während der Kaffeepause, wo man sich für die zweite Runde
ablauf der KKMU-Chefs sind die 51 Werktagsabende, die ab- des Abends stärkt und miteinander diskutiert. Diesen Input
wechslungsweise eine Woche zweimal und die darauffol nutzen Interessierte, die praxisorientiert und zukunfts e g
gende Woche einmal stattfinden. Die Kurszeiten sind jeweils richtet unternehmerisches Wissen, Denken und Handeln
von 18.45 bis 22.00 Uhr, insgesamt 204 Lektionen à 45 Minu- fördern wollen. Unter ihnen finden wir Leiter und Stellver
ten. Das betriebswirtschaftlich ganzheitliche, breit gefächer- treter von kleinen und mittleren Unternehmen aus verschie-
te Lehrgangsprogramm ist in folgende Bereiche gegliedert: denen Branchen, Gewerbetreibende, angehende Unterneh-
Führung und Organisation merinnen und Unternehmer, Führungs- und Nach uchs- w
Marketing und Kommunikation kräfte – kurzum alle, die an unternehmerischen Themen
Wirtschaft und Netzwerke interessiert sind und ihrem Betrieb neue Impulse verleihen
Rechnungswesen wollen. Sie lernen eigenverantwortlich, ohne Hausaufgaben
Recht und Steuern und Prüfungsdruck und haben die Möglichkeit, nach Be
Risikomanagement endigung der «Unternehmerschule KMU/Gewerbe» den in
Unternehmensführung dividuellen Unternehmer-Check oder weiterführende Ange-
Inhaltlich wird ein Businessplan anhand eines strate- bote bis hin zu eidgenössischen Abschlüssen zu absolvieren
gischen Projektes mit den wichtigsten Zielen, Grundsatzent- (vgl. Kasten).
scheiden, zentralen Massnahmen sowie den finanziellen
Konsequenzen des Vorhabens für die Echtfirma entwickelt.